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Memories

Erinnerungen werden gehütet
von

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Chicago I

Julie schreckte hoch und stieß mit dem Kopf irgendwo an. Leise und wüst fluchte sie als sie versuchte herauszufinden wo sie war. Moment... sie bewegte sich?

Ein kurzer Blick nach vorn reichte um sich zu erinnern. Stimmte ja, sie war mit Epps und Sam auf dem Weg nach Chicago. Sam um seine Freundin zu retten. Epps um ihn zu unterstützen. Und sie um Sentinel umzulegen. Oder es zu versuchen und dabei draufzugehen. Das war ihr mittlerweile einerlei. Ob sich Kamikaze Flieger früher so gefühlt haben?

„Alles okay Julie?“, wollte Epps von ihr wissen als er in den Rückspiegel sah, „Hat ich ziemlich hart angehört als du mit dem Kopf gegen die Tür gehauen bist.“ Er machte sich Sorgen. So müde hatte er Julie noch nie gesehen. Und er kannte sie schon ein paar Jährchen. Er kannte sie, wenn sie nächtelang durchgemacht hatte, zusammen mit Ratchet oder Optimus. Oder beiden. Dabei hatte sie nie so ausgesehen.

Müde fuhr sie sich über das Gesicht: „Ja, geht schon. Mir brummt der Schädel eh, da kommt es auf eine Beule auch nicht mehr drauf an. Wie lang hab ich geschlafen?“ Sie hatte keine Ahnung wo sie waren. Aber sie war auch noch nie in Chicago gewesen.

Sam drehte sich halb zu ihr um und musterte sie besorgt. „Wir sind wohl in einer knappen Stunde da. Meint zumindest Epps. Bist du sicher das alles okay ist?“ Auch er kannte Julie ein bisschen. Nicht so gut wie Epps, aber so gut um sagen zu können dass es ihr nicht gut ging.

Langsam wurde sie sauer. „Wenn mich noch einmal jemand fragt ob es mir gut geht oder ob alles okay ist, solange wir im Auto sitzen und es nicht um Waffen, Granaten oder Sabotbomben geht, lass ich eine davon hochgehen!“ Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah aus dem Fenster. Die Verbände an ihren Händen und Unterarmen entsprachen nicht unbedingt ihrer Aussage. Ebenso wenig die Ränder unter ihren Augen. Nach einem Moment war das aber vergessen und Julie nahm ihre Reisetasche zur Hand. Als diese geöffnet war, nahm sie eine der Bomben um sie genau zu betrachten. Gut, keine Macken...so verfuhr sie mit all den Bomben die sie noch hatte. „Wenn das alles gut ausgeht, mach ich Urlaub“, meinte Julie nach einer kleinen Weile und lächelte amüsiert, „Ziemlich lang und ich werde einen Teufel tun und mir eine Sekunde auf einem Surfbrett entgehen zu lassen.“

Epps sah über den Rückspiegel zu ihr: „Du glaubst an einen guten Ausgang?“

„Es ist schöner wenn man sich auf etwas freut wenn man in den Kampf zieht“, meinte sie dann nüchterner aber noch lächelnd, „Das haben mein Grandpa und mein Dad immer gemeint wenn sie von ihrer Zeit bei der Army und der Navy sprechen. Gramps war damals auch Major...“ Sie würden ihr fehlen...
 

„Da vorn geht’s in die Stadt“, machte Sam aufmerksam und deutete auf eine Unterführung. Dort standen Menschen und zerstörte Autos... Die Leute liefen an ihnen vorbei, Epps fuhr langsam um keinen anzufahren der in Panik auf der Straße herumlief. Davon gab es einige... Viele riefen ihnen etwas zu, etwas wie „Das ist die falsche Richtung!“ oder auch „Verschwindet! Das ist Selbstmord!“

Julie sah aus dem Fenster, ihre Hände hatten sich zu Fäusten geballt. „Ich hab es von Anfang an gesagt“, meinte sie leise und dunkel grollend, „Den Cons vertrauen und einen Deal mit ihnen aushandeln...? Das ist Selbstmord.“ Einen Moment schloss sie die Augen und wandte den Kopf vom Fenster ab ehe sie nach vorn sah. Sie rutschte auf ihrem Sitz ganz nach vorn und streckte die Hand in Epps Sichtfeld: „Ich brauch die Tabletten die ich dir gegeben habe. Ich muss meine Finger fühlen können und die Kopfschmerzen loswerden.“ Sie brauchte einen klaren Kopf und vor allem brauchte sie, wie gesagt, Gefühl in den Fingern. Was schon durch die Verbände erschwert wurde. Ob sie die Verbände an den Fingerspitzen einfach ab machen konnte...? Einen Versuch war es wert, beschloss sie als Epps ihr die Schachtel gab. Diese Tabletten waren wie Morphium. Zumindest für sie und ihre Hände. Der Doc im Hangar hatte sie ihr gegeben als er sie verarztet hatte. Es waren einige Tabletten und die Hälfte hatte sie in einem Spint in der Stadt gebunkert. Sollten sie weg sein... sie würde es schon überstehen. Und ein Kärtchen der Tabletten hatte sie Epps gegeben. Will trug auch ein paar spazieren. So hatte sie überall welche. Und die Tabletten waren so klein, dass sie nicht einmal Wasser dafür brauchte. „Wer ist eigentlich alles dabei“, wollte sie halblaut wissen als Epps ihr die Tabletten gab, wovon sie die Hälfte abtrennte und die andere Hälfte zurückgab.

„Freunde. Keiner von uns hat auch nur einen Moment daran geglaubt dass es so läuft wie Mearing oder sonst wer dachte. Gibt viele Ex-Militärs die ich kenne. Und jeder hat sofort gemeint, dass er dabei wäre, wenn was sein sollte“, erklärte er ruhig und ernst als er über den Rückspiegel sah, wie Julie die Tabletten herausdrückte und gleich zwei nahm. Das war heavy... „ ... Ich weiß du willst nichts hören und bomb uns nicht gleich hoch“, begann er dann ernst und sein Blick verriet Sorge um seine Kameradin, „Aber gleich zwei? Bist du sicher dass dich das nicht beeinträchtigt?“ Er sah wie die Jüngere tief durch atmete und einen recht bösen Blick nach vorn schickte. „Großes Mädchen, schon kapiert“, meinte er dann gleich und lächelte sogar etwas amüsiert, was Julie hinten erwiderte.

Doch das Lächeln erstarb schlagartig als Julie wieder aus dem Fenster sah. „Heilige Scheiße...“, kam es leise von ihr als sie sah was da zwischen den Hochhäusern herum schwebte. Waren das wirklich Schiffe der Decepticons? Ein Blick reichte ihr um sich an eine der wenigen Erzählungen von Optimus zu erinnern, in der er vom Krieg auf Cybertron erzählt hatte. Diese Dinger waren schwerer bewaffnet als der Hangar...

Weiter in der Stadt hielt Epps an. Julie stieg hinter ihm aus und ihr tat alles weh als sie die vielen Kinder sah, welche die Straße entlang irrten. Sie drückte Epps ihre Tasche in die Hand und lief zu den Kleinen. „Hey... Keine Angst, keine Angst. Wird schon wieder alles werden, hm?“ Sie sah sich um und einige Erwachsene kamen auf die kleine Gruppe zu. „Ihr müsst hier weg. Schleunigst. Folgt der Straße, die führt aus der Stadt. Sucht Schutz an Stellen die nicht einzusehen sind und passt vor allem auf die Kleinen auf. Versucht ihre Familien zu finden. An der Unterführung sind viele Eltern die ihre Kinder suchen. Kapiert? Und jetzt los!“ Verstandenes Nicken seintens der Erwachsenen, welche Kinder in die Mitte nahmen und los liefen. Julie sah ihnen nach und raufte sich die Haare. Es waren immer Unschuldige, die leiden mussten wenn ein Krieg ausbrach. Deswegen hatte sie nie zur Army gewollt. Sie hatte nie die Hilflosigkeit sehen wollen... und hatte nie zu denen gehören wollen die versuchten einen Krieg zu gewinnen oder zu schlichten. Und dann kamen die Autobots. Und alle guten Vorsätze waren vergessen...
 

Blauen Augen sahen auf als sie Flugzeuge hören konnte die versuchten in die Stadt vorzudringen. Nur um von den Schiffen der Decepticons abgeschossen zu werden. „Scheiße...“, meinte sie leise und sah zu den anderen. Epps hatte Sam ihre Tasche gegeben, die sie ihm jetzt wieder abnahm.

„Wir sind hergekommen um sie in diesem Chaos zu finden?“, wollte Epps von Sam wissen, der etwas erhöht stand. Der Umgebung nach zu Urteilen waren sie an einem kleinen Bahnhof im äußeren Bereich der Stadt. Nur war davon nicht mehr viel übrig. Epps stand auf den letzten Überresten des Bahnhofes.

Einer der Männer hinter ihnen sah zu dem Dunkelhäutigen auf: „Hey, gehen wir da wirklich rein, Epps?“

„Keiner geht da rein“, beschloss der ehemalige Sergant. Das war Wahnsinn.

„Doch“, meinte Sam auf einmal, „Ich geh da rein. Mit oder ohne euch, ich werde sie finden.“

Julie sah zu dem jungen Mann und betrachtete ihn. Er hatte nicht nur Bee als seinen besten Freund verloren, dieser Mistkerl hatte ihm auch noch seine Freundin weggenommen. Sie stand still dabei und blickte ernst auf die Stadt, als Epps Sam nachging, der schon auf dem Weg in die Stadt war, seine Bedenken wegen dieser Aktion äußerte. Er hatte ja Recht, es war Selbstmord. Und sie dachte an ihre Familie die sie über alles liebte. Sollte sie ihnen diesen Kummer bescheren...? Sollte sie Will zu ihnen gehen lassen um ihnen zu sagen, sie würde nie wieder nach Hause kommen weil sie für ihr Land gefallen war...? Zweifel nagten an ihr und ihre Finger schlossen sich fest um den Schulterriemen der Tasche in der sie die Bomben trug und ein kleines Erste Hilfe Set zusammen mit Kleinigkeiten die sie vielleicht brauchen würde. Wie ein Taschenspiegel, um um eine Ecke zu sehen oder einen Feind zu blenden. Haarspray und ein Feuerzeug, der beste Flammenwerfer den man als Normalsterblicher bekommen konnte. Und eine Pistole, bzw. die Magazine dazu. Die Pistole nahm sie heraus und steckte sie hinten in ihre Hose, nachdem sie gesichert war.
 

Keine Sekunde zu früh hob sie den Blick und sah eines der Schiffe aus sie kommen. „Fuck! CONTACT!! Runter Leute!“ Sie konnte sich grade noch aus dem Schussfeld rollen und war gottfroh die Tabletten schon genommen zu haben. Sie wirkten bereits und reduzierten den Schmerz auf ein Minimum. Als sie sich umwandte, traf einer der Schüsse auf einige der Männer. Und was sie sah ließ ihr übel werden. Es war nicht mehr von ihnen übrig als ihre Skelette...! Einige der Autos explodierten unter den Schüssen und schleuderten die Männer weg, dann kam das Schiff in den Sinkflug, schwebte knapp über dem Boden. Sam und Epps waren genau darunter. „Versucht dort zu bleiben!“, rief Julie ihnen zu als sie selbst Schutzt hinter einer Mauer suchte und schon nach einer ihrer wenigen Bomben griff. Weitere Explosionen ließen sie aufsehen. Augenblick... wurde das Schiff angegriffen...?? Aber wie war das möglich...?
 

Eine Erkenntnis kam in ihr auf, die sie erleichtert aufatmen und auf die Knie sinken ließ. Eine Erkenntnis, die so klar war wenn sie jetzt darüber nachdachte. Und sie könnte nicht einmal was sagen. Wollte auch gar nichts sagen...

„Julie?! Bist du okay?!“, dröhnte Epps Stimme zu ihr rüber. Sie war hinter ihnen und jetzt müssten sie sehen, was sie schon längst wusste. Die Schwarzhaarige hörte das Nachladen einer ziemlich überdimensionalen Waffe, das Aufkommen der leeren Patronenhülse auf dem Asphalt. Die Hülse traf neben ihr auf dem Boden auf, doch sie regte sich nicht. Ihr würde nichts passieren... Mittlerweile saß sie auf dem Hosenboden, die Beine noch immer angewinkelt neben sich. Sie wirkte völlig erleichtert und auch irgendwo entspannt. Eine tiefe Stimme drang zu ihr rüber.

„Wir töten sie alle .“

Motorenlärm war zu hören und sie sah die Wreckers die den Con auseinander nahmen. Und daran scheinbar einigen Spaß oder eher Genugtuung ausstrahlten.
 

„Nun werden eure Anführer verstehen“, begann Optimus ruhig und ernst, „Die Decepticons lassen euren Planeten niemals in Frieden. Und wir mussten sie in dem Glauben lassen, wir wären verschwunden. Denn heute, im Namen der Freiheit, ziehen wir gegen sie in den Kampf!“
 

Die Mechanikerin hörte weiteren Motorenlärm, der ihr viel vertrauter war als der der Wreckers. Bee war ganz vorn, verwandelte sich noch auf dem letzten Stück, dicht gefolgt von Mirage. Und während Sam, Epps und die Wreckers enträtselten wie es sein konnte, dass ihnen nichts passiert war, sah Julie über die Schulter nach hinten und zu Optimus auf. „Ich war nicht fair zu euch“, begann sie dann und stand langsam auf, schulterte die Tasche und hielt sie mit einer Hand am Trageriemen fest, „Ich hätte wissen müssen, dass ihr uns nicht hängen lasst. Ich nehm an... das ist die Kavallerie?“ Ein kleiner Scherz, der sie sogar etwas amüsiert lächeln ließ. Dann sah sie zur Stadt. „Reden wir später. Wir haben was zu erledigen“, meinte sie nur und sah wieder zu dem Prime auf, „Wenn ihr mich fragt sieht es so aus als ob sie aus der Stadt eine Festung machen wollen. Keiner kommt rein, keiner kommt raus. Und wir, der Rest der Welt, soll blind bleiben für das was dort drinnen passiert. Ich bomb ihnen den Asphalt unter ihren verdammten Ärschen weg...“ Ihre Worten waren ein dunkles Knurren als sie wieder zur Stadt sah.

„Über das letzte sprechen wir noch Juliana“, begann Optimus ruhig und sah zu ihr hinunter, „Aber du hast gut beobachtet. Keiner soll sehen was sie wirklich aushecken. Unsere einzige Chance ist das Überraschungsmoment.“

„Ach, sprechen wir noch über das letzte?“, meinte sie mit hochgezogener Augenbraue, „Es gibt noch was über das ich mit dir reden muss.“ Sie kam nah an Optimus heran und ging noch näher so dass sie direkt vor ihm stand.

„Das wird wehtun“, meinte Epps nur halblaut und sah zu wie seine Freundin mit aller Kraft ausholte und gegen Optimus' Bein trat. Sie trug Stahlkappenschuhe, die jetzt vorn an der Spitze eingedellt waren. Genauso wie eine leichte Delle im Metall am Bein des Primes war.

Julie ging von Optimus weg und zog im Gehen ihre Schuhe aus, mit der Delle konnte sie nicht mehr drin laufen, und zog neue aus ihrer Tasche hervor. „Wenn ihr das noch mal mit mir macht“, begann sie ernst und auch mit drohendem Unterton in der Stimme, „Könnt ihr mich mal. Aber alle samt. Ich weiß es heißt, wer seinen Feind täuschen will, muss zu erst seine Freunde täuschen. Aber... Gott... Ich hab Mearing Sachen gesagt die... und ich hab ihr voll eine geschallert... Wenn es echt dumm läuft, und das hier einigermaßen heil ausgeht...“

Ein leichtes Lachen war zu hören, das von Epps kam. „Glaubst du echt Lennox und ich lassen zu dass du nicht mehr bei NEST arbeiten wirst? Julie, du hast da was an dir das keiner sonst hat. Und damit meine ich nicht mal so sehr deine Arbeit. Klar ist die super und überhaupt ist deine Arbeit unglaublich. Aber überleg doch mal. Du hast dich nicht das erste Mal mit so einem Regierungsfutzi angelegt, oder? Und dem Kerl hast du auch eine verpasst. Sogar so, dass bei ihm die Lichter ausgegangen sind.“

Peinlich berührt sah Julie zur Seite: „Epps...!“ Davon wusste keiner. Nun ja, Ratchet vielleicht und Ironhide hatte es gewusst. Weil er diesem Kerl damals selbst seine Kanone unter die Nase halten wollte. Aber Optimus hatte es nie gewusst und er sollte es auch nie erfahren. Das war irgendwie total peinlich.

Der Ältere lächelte nur etwas: „Jedenfalls bist du da auch nicht rausgeflogen. Und das wirst du jetzt auch nicht. Du hattest damals recht mit dem was du gesagt hast, und diesmal wirst du auch Recht gehabt haben. Simmons und Dutch waren dabei, die werden schon ein gutes Wort für dich einlegen. Da bin ich ziemlich sicher.“

Julie ging auf einen Mauerrest zu und schüttelte dabei den Kopf. „Ist ja jetzt auch völlig egal. Wir brauchen einen Plan, wenn wir da heil durch wollen. Das Überraschungsmoment allein wird nicht reichen.“ Sie zog andere Schuhe an, feste Boots wie man sie bei der Army im Außeneinsatz trug. Will hatte dafür gesorgt dass sie ausgerüstet war, egal in welcher Ebene. Sie hatten eine leichte Stahlsohle und Titankappen. Nicht sehr dick, aber es reichte um es etwas abzufedern wenn einem was auf den Fuß knallte. Dann sprang ihr das Schiff ins Auge. „Das Ding müsste doch noch gehen... So schwer getroffen ist es nicht.“

Sam kam zu ihr. „Möglich...“ Bee konnte das Ding vielleicht fliegen. Dieser kam zu ihnen und auf die Frage fiebste er nur etwas und wackelte mit seiner flachen Hand.

„So lala, huh?“, wollte sie wissen und sah Sams beunruhigtes Gesicht.

„Nur so lala? Das beruhigt mich. Das beruhigt mich echt“, meinte er nur.

Julie lächelte nur und klopfte ihm auf die Schulter: „Du bist bei Bee in guten Händen, das weißt du. Sei vorsichtig. Okay?“

„Wir sind hinter dir“, meinte Epps und kam zu Sam um ihm eine Pistole zu überreichen.
 

Die junge Frau sprang von dem Ding runter und band sich die Haare ein wenig zusammen: „Du holst Carly da raus und dann gibt es Saures.“ Dann hatten die Decepticons kein Druckmittel mehr. Und sie konnten ihnen zeigen wo der Hammer hing. Und Julie würde ihnen den Boden unter den verdammten Ärschen wegbomben. Egal ob Optimus das gut hieß oder nicht. Es galt immer noch Ironhide zu rächen.

Sie sah noch zu wie Bee und Sam abhoben.

„Meinst du... das klappt?“ Epps kam zu Julie, die ihnen nachsah.

Doch Julie lächelte nur und wandte sich zum Gehen: „Klar. Erstens geht es um sein Mädchen. Und zweitens ist Bee dabei, das rettet schon viel. Vertrau den beiden, vertrau auf Carly. Das wird.“

Der Dunkelhäutige lächelte etwas. „Das meinte ich vorhin. Egal was passiert, man kann sich auf dich verlassen. Du bist ehrlich und aufrichtig. Und verdammt gut in dem was du da tust.“ Er machte sich auf einen Schlag gefasst, der auch kam. Nicht fest aber auch kein Klapps, so wie Julie oft zuschlug wenn er oder Lennox so redeten. Sie traf ihn am Arm, den er sich gespielt rieb.
 

„Ich möchte dass du mit mir fährst, Julie.“ Die Bitte von Optimus brachte die beiden wieder zurück in ihre Lage. Er wollte gern mit der jungen Frau sprechen. Er nahm seine Autoform an und öffnete die Fahrerseite. Die anderen Autobots folgten seinem Beispiel und verwandelten sich nachdem Julie bei Optimus eingestiegen war. Eine andere Wahl hatte sie auch nicht.
 

„Was gibt es denn zu reden, Optimus“, wollte sie wissen und sah aus dem Fenster, „Ich will nichts hören, okay? Ich war selber schuld, ich hätte euch mehr vertrauen müssen. Ich habe euch vertraut, das tue ich immer noch. Mehr als ihr denkt. Und mit euch ist die Wahrscheinlichkeit auf einen langen Urlaub in der Heimat echt nicht übel.“ Sie wusste dass er versuchen würde zu erklären. Aber das wollte sie gar nicht.

Rasch und so unauffällig wie möglich fuhren sie durch die Straßen, als Optimus' Stimme durch das Autoradio zu ihr durchdrang. „Du sagtest, man müsse seine Freunde täuschen um seinen Feind täuschen zu können. Du und Sam ihr seid unter ständiger Beobachtung der Decepticons gestanden. Deswegen mussten wir euch täuschen. Denn wenn ihr in dem Glauben seid, wir würden diesen Planeten verlassen ohne Gegenwehr zu leisten, wären es unsere Feine auch. Diese Worte von dir treffen den Kern unserer Absichten außerordentlich gut.“

„Es ist ein Sprichwort“, erklärte sie und lehnte sich zurück und schloss die Augen einen Moment, „Aber frag mich jetzt bitte nicht was ein Sprichwort ist, ich kann es nicht erklären. Aber ihr seid ja mit dem Internet verbunden, da müsste es eine Erklärung online geben.“

Optimus war versucht wirklich im Internet nachzuschlagen, unterließ es dann aber. Aber da war noch etwas, was sie gesagt hatte. „Urlaub?“

Diesmal lächelte Julie etwas. „Hm. Ich hab auf dem Weg hierher zu Epps und Sam gesagt, dass ich einen ziemlich langen Urlaub beantrage wenn wir das hier heil überstehen. Ab nach Hause, in die Heimat. Zu meiner Familie. Ins Meer schwimmen und surfen.“ Optimus war ruhig auf ihre Worte hin. „Surfen ist eine Sportart. Man steht auf einem Surfbrett und gleitet auf einer Welle, einer Meeresaufbäumung, wenn man so will. Macht Spaß, vor allem wenn man es kann und weiß wie man der Strömung der Welle unter sich folgen muss um nicht zu fallen.“

„Ein recht gefährlicher Zeitvertreib den du als Spaß bezeichnest“, meinte der Autobot nur. Könnte er den Kopf schütteln, würde er es tun. Juliana schien solche Hobbys, wie die Menschen es nannten, zu bevorzugen. Ihre Arbeit an den Bomben hatte sie auch erst als Zeitvertreib betrieben bis sie zu ihnen gekommen war und es zu ihrem Beruf gemacht hatte.

„Ich habe nie gesagt dass es nicht gefährlich ist“, meinte sie dann halblaut und wurde dann ernster, „Der Plan hierfür... Wir holen Carly von diesem Typen weg und hauen dann auf alles drauf was kein Autobot ist, oder? Und was... was machen wir mit Sentinel? Nimm es mir bitte nicht übel aber ich habe keinerlei Intention ihn davon kommen zu lassen. Er hat euch verraten. Und Ironhide...“ Betroffen senkte sie den Blick und sah auf ihre Hände. Die Narben daran würden sie für immer an ihren Freund Ironhide erinnern. Auch wenn sie die eine oder andere Meinungsverschiedenheit hatten, er war ihr Freund gewesen. Sie hatten sich oft ziemlich gut unterhalten, grade wenn sie etwas an ihm repariert hatte. In diesen wenigen Stunden, die sie oft zu zweit verbracht hatten, hatten sie ernste Gespräche geführt. Aber sie hatten auch gelacht. Okay, sie hatte gelacht und Ironhide hatte vielleicht auch geschmunzelt. Alles in allem war er ein ziemlich undurchsichtiger Geselle gewesen, den sie trotz allem ziemlich gemocht hatte.

„Das habe auch ich nicht vor. Er hat uns alle verraten. Unsere ganze Art und unsere Heimat. Wir werden überleben und diesen Planeten gegen die Decepticons verteidigen.“ Egal wie dieser Kampf ausging, diese Aufgabe würden sie weiterhin ausführen. „Deine Aufgabe wird es sein uns zu unterstützen und am Leben zu bleiben.“

„Hmm“, meinte sie und stützte ihren Ellenbogen am Türrahmen ab und legte das Kin auf ihre Hand, „Ist gebongt.“



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