Zum Inhalt der Seite

Fühlst du es?

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Fühlst du es
 

Teil: 2/3

Autor: Tiger 01

Art: Yu-Gi-Oh

Rating: PG-16

Pairing: Yugi Muto x Ryou/ Yami x Duke Devlin / Yugi Muto x Yami

Warnung: -

Disclaimer: Nix meins, mache kein Geld damit!!!
 

Kommentar: Yami hat seinen eigenen Körper. Er ist zusammen mit seiner

Liebe, Duke, nach Amerika ausgewandert. Plötzlich geschieht etwas

seltsames. Aus ihm unerfindlichen Gründen bekommt er zu dem

unmöglichsten Zeitpunkt einen unfreiwilligen Orgasmus. Und Yugi?

Der hat das selbe Problem!!!
 

Legende: "spricht"

>denkt<

~~~~Szenen-, Zeit-, Ortswechsel~~~~
 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
 

Moki stellte das Wasser aus und zog den Kleineren in seine Arme. Als sie sich

das letzte Mal gesehen hatten war er noch kleiner gewesen als der Duellant und

nun überragte er ihn um einen ganzen Kopf.

"Was ist nur los mit dir? Wer hat dir so sehr weh getan?," fragte er mit leiser

Stimme.
 

Aber Yugi antwortete nicht. Er schwieg beharrlich. Es konnte ja niemand etwas

für seine plötzlichen Gefühlsausbrüche. Er war es doch der Ryou weggeschickt und

seinen Job gekündigt hatte. Es konnte niemand etwas für seinen Zustand und so

schwieg er auf diese Frage.
 

"Ach Yugi, mein Yugi," seufzte der Schwarzhaarige. So nannte er ihn immer wenn

er traurig war und Trost brauchte. So wie Yami ihn noch heute Aibou

nannte, hatte er seinen eigenen Ausdruck gefunden, um seine Freundschaft

auszudrücken. Und letztlich hatte er es ihm zu verdanken, dass er seine

Jungfräulichkeit in dieser Nacht an Seto verloren hatte.
 

Yugi klammerte sich wie ein Ertrinkender an den Größeren und schluchzte wieder

haltlos. All sein Schmerz, seine Sehnsucht und die ganzen Gefühle die er sich

nicht erklären konnten raubten ihm langsam den Verstand. Woher kam das nur

alles? Wieso musste er denn noch mehr leiden als er es ohnehin schon tat?
 

"Schhh..., nicht mehr weinen. Du bist nicht mehr allein, wir sind für dich da,"

versuchte der Jüngere zu trösten. Langsam dirigierte er Yugi zu seinem Bett

zurück und setzte sich mit ihm.

"Was ist denn überhaupt los?," fragte er ruhig, als er merkte das sich der

Andere wieder beruhigte.
 

"Ich weiß es nicht. Ständig habe ich wahre Anstürme von Gefühlen, dass ich nicht

mehr weiß wohin mit mir. Ich habe Ryou regelrecht rausgeworfen und Yami ist so

weit weg und irgendwie ist alles so schwer im Moment," versuchte Yugi seine Lage

zu erklären.

"Und warum bist du schon hier?"
 

"Ich habe mich entschlossen schon früher zurück zu kommen. Ich hatte Sehnsucht

nach euch allen. Und was sehe ich auf meiner Heimreise? Dich, wie du ohne zu

schauen über die Straße rennst, also sind wir dir hinterher gefahren. Ich muss

sagen du bist schnell und hast Ausdauer, ich bewundere dich dafür," lächelte der

Schwarzhaarige leise.
 

"Und woher hast du gewusst, dass ich wach bin?"
 

"Ich habe das Wasser laufen gehört als ich am Zimmer vorbeigegangen bin.

Eigentlich wollte ich mir eine Tasse Kakao holen. Na was denkst du, kommst du

mit in die Küche und ich mache für uns beide einen?," fragte Mokuba lächelnd.
 

"Ja," nickte Yugi.
 

"Ich weiß nicht warum du so fühlst, um mal deine Lage zu analysieren. Es ist

seltsam das du nicht weißt woher das kommt.

Du musst meinen Bruder entschuldigen, er hat mir nämlich erzählt was vorgestern

passiert ist, als du die Präsentation gemacht hast und auch das du gekündigt

hast.

Das war dir sicherlich peinlich, zumal du ja keine Ahnung hast warum das so

plötzlich geschehen ist. Hast du Ryou davon erzählt?"
 

"Nein habe ich nicht. Ich habe Schluss gemacht, es hat einfach nicht mehr

geklappt, von meiner Seite her. Ich empfinde für ihn nicht mehr als

Freundschaft, aber Liebe ist da nicht mehr. Ich hätte ihm nur noch weh getan,

also habe ich es beendet. Lieber einmal richtige Schmerzen, als immer wieder

verletzt zu werden," erklärte der Kleiner und setzte sich auf die Eckbank der

Wohnküche.
 

"Ich glaube ich hätte nicht anders gehandelt, sicher wird dir Ryou irgendwann

dankbar sein, dass du ihm die ständige Enttäuschung erspart hast. So ist es

einfacher für euch beide.

So und jetzt sag doch mal was du vorhast. Ich meine, irgendeine Perspektive musst

du doch haben," änderte Moki das Thema.
 

"Ich weiß es nicht genau. Erst mal will ich nur den Laden meines Großvaters

weiter betreiben. Ich glaube diese Aufgabe fordert nicht allzu viel von mir. Und

wenn ich Hilfe brauche dann habe ich ja dich und Seto noch. Auch wenn dein

Bruder manchmal etwas unterkühlt ist. Er sollte aufpassen, dass er sich nicht eine

Blasenentzündung holt," meinte Yugi mit einem leicht angehauchten sarkastischen

Unterton.
 

Mokuba musste lächeln. Er wusste, dass es seinem Bruder nicht leicht fiel seine

Eismaske auch vor seinen Freunden, die er mittlerweile in Yugi und Yami gefunden

hatte, fallen zu lassen. Aber die Beiden wussten gut mit ihm umzugehen und von

daher machte er sich keinerlei Sorgen.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Drei Stunden vor der Landung in Tokio, mitten im Schlaf, begann Yami leise zu

weinen. Das endlich holte ihn aus seinem Tiefschlaf. Er wunderte sich doch schon

sehr warum er so plötzlich tief traurig war, aber wahrscheinlich hatte er etwas

aus seiner Vergangenheit geträumt, auch wenn er sich gerade nicht daran erinnern

konnte, was er geträumt hatte.
 

Innerlich mit den Schultern zuckend lehnte er den Kopf gegen das Fenster und

blickte nach draußen. Bald würde er landen und dann dauerte es nur noch zwei

Stunden bis er wieder in Domino war. Zu Hause, bei seinen Freunden, dort wo man

ihn gerne sah und sicherlich vermisst hatte.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"So, am besten wir gehen noch etwas schlafen. Seto wundert sich bestimmt wenn er

aufwacht und ich nicht da bin," lächelte Moki und brachte Yugi zu seinem Zimmer

zurück.
 

"Mokuba, kannst du nicht.... kannst du nicht heute bei mir schlafen? Ich... mag

nicht alleine sein...," bat Yugi leise.
 

"Dann muss ich aber Seto Bescheid sagen. Leg dich schon mal hin, ich schreib ihm

einen Zettel, dann kann er uns zusammen wecken wenn er wach ist," nickte Moki.

Er spürte wie sehr Yugi ihn jetzt brauchte und das sie die Finger von einander

lassen würden, war ein ungeschriebenes Gesetz bei ihnen. Zwar hatte Yugi ihm

seinen ersten Kuss geschenkt, aber das war auch die einzige Berührung dieser Art

geblieben.
 

Schnell hatte Yugi seinen Jogginganzug ausgezogen und schlüpfte in Unterwäsche

unter die warme Decke. Er musste nicht lange warten, da gesellte sich Mokuba zu

ihm und kuschelte sich fest an ihn.

"Danke," flüstere der Kleinere und lächelte ein bisschen.
 

"Das mach ich doch gerne. Auf Seto und mich kannst du dich immer verlassen,"

versicherte Moki und schloss die Augen um die letzten Stunden zu schlafen.
 

Als Seto erwachte blickte er, anstatt auf seinen Bruder, auf einen Zettel. In

schön geschwungener Handschrift las er wo sein Süßer zu finden war und warum.

Kurz streckte er sich, um dann mal seinem Weckdienst nachzukommen. Es war kurz

vor acht und sicher würden beide noch schlafen. Er brauchte sich auch keine

Sorgen machen, ob Yugi sich an Moki vergriff, dafür hatte er sicherlich zu

großen Respekt vor beiden und seiner Selbstachtung.
 

In seinen Morgenmantel gehüllt, ging er den langen Flur seiner Villa entlang, an

dessen Ende sich das Zimmer seines Bruders befand. Leise klopfte er erst an,

aber als sich nicht tat, öffnete er und betrat den großen hellen Raum.

Es bot sich ein Bild des völligen Friedens.
 

Moki lag auf dem Rücken, Yugi hatte den Kopf auf seiner Brust. Einen Arm hatte

er um den kleineren Duellanten gelegt, die andere Hand schien mitten in ihrer

Tätigkeit in den Haaren Yugis eingeschlafen zu sein.
 

Lächelnd setzte sich Seto an den Bettrand und strich Mokuba eine verirrte

Strähne aus dem Gesicht. Sanft hauchte er ihm einen Kuss auf die warmen Lippen

und beobachtete lächelnd wie der Geküsste seine Augen aufschlug.

"Guten Morgen Moki," meinte der Brünette sanft.
 

"Guten Morgen Seto," murmelte der Schwarzhaarige zurück. Sein Blick wanderte zu

Yugi, der noch immer schlief.
 

"Er macht gerade viel durch, hab ich recht?," fragte Seto leise.
 

"Ja, sein Großvater, Yami und jetzt auch noch die Trennung von Ryou. Das nimmt

ihn sehr mit. Ich glaube ich sollte mich etwas mehr um ihn kümmern. Zeit habe

ich ja erst mal genug. Bis ich meine Ausbildung bei dir mache, ist es noch lang

hin," nickte der Gefragte.
 

"Nimm dir so viel Zeit wie du brauchst. Du weißt das du auch noch ein Jahr

aussetzten kannst," meinte Seto leise.

"Aber trotzdem solltest du ihn wecken, ich geh nach unten und decke den

Frühstückstisch. Wir treffen uns in einer halben Stunde unten, ich möchte dann

noch schnell duschen," fügte er hinzu und ließ die Beiden alleine.
 

Moki lächelte seinem Schatz nur zu und nickte erneut. Jetzt war es an ihm Yugi

sanft aus dem Land der Träume zu holen. Behutsam strich er über dessen Rücken

und sprach leise auf ihn ein bis sich die Augen langsam öffneten.

"Guten Morgen Schläferlein," lächelte er gutmütig. So hatte ihn Yugi auch immer

genannt, wenn er bei ihm übernachtet hatte.
 

"Morgen," nuschelte der Duellant und musste erste einmal feststellen wo er war.
 

"Ich such dir jetzt ein paar frische Sachen raus, auch wenn sie zu groß sein

werden und dann gehen wir erst mal duschen. Ich glaube das tut dir ganz gut,"

sagte der Schwarzhaarige und entzog sich der Klammer von Yugi.
 

Der brauchte noch einen Moment bis er richtig wach war und registrierte was hier

los war. Müde setzte er sich auf und bemerkte das er tierischen Muskelkater

hatte. Seine Beine taten ihm so höllisch weh, dass er am liebsten liegen

geblieben wäre, aber Mokuba kannte kein Erbarmen, er musste raus aus den Federn!
 

"Du musst dich schon ein bisschen bewegen, sonst geht der Muskelkater nicht weg.

Los komm duschen und dann frühstücken wir. Seto hat sich extra die Mühe gemacht

selbst den Tisch zu decken, dass sollten wir ehren und nicht zu spät kommen,"

informierte de Schwarzhaarige lächelnd. Er schob den Kleineren in das Bad, zog

ihn ganz aus und stellte ihn unter die Dusche, kurz darauf folgte er und genoss

das angenehm warme Wasser.
 

Sie wuschen sich gegenseitig mit dem weichen Schwamm, auch etwas was sie aus

früheren Zeiten behalten hatten. Scham musste keiner von beiden empfinden, so oft

wie sie sich schon nackt gesehen hatten. Sie fühlten sich wie Geschwister und

das wollte keiner von beiden zerstören.

Pünktlich saßen sie dann beide in der Küche bei Seto und ließen es sich

schmecken.
 

"Soll ich dich dann in den Laden bringen?," fragte Moki und schenkte noch einmal

Kaffee nach.
 

"Wenn es keine Umstände macht, dann gerne," nickte Yugi.
 

"Immer noch bescheiden wie eh und je. Mensch Yugi, du machst uns keine Umstände,

sonst wärst du nicht hier. Dann hätten wir dich laufen lassen," seufzte nun

Seto.
 

"Ich weiß ja, aber letztens warst du so kalt und dabei konnte ich doch

nichts...."
 

"Das tut mir auch leid," unterbrach Kaiba sein Gegenüber.

"Du weißt das ich dich nie rausgeschmissen hätte, ich schneide mir doch nicht

ins eigene Fleisch und werfe meinen besten Mann raus," sagte er ehrlich.

"Du hast gekündigt, ich hätte dich am liebsten noch in meiner Firma."
 

"Ja, ich weiß, aber ich schaffe das gerade nicht. Vielleicht komm ich ja

irgendwann wieder, wenn du mich noch haben willst," meinte der Andere leise.
 

"Du hast immer einen Platz in der Kaiba Corp., darauf kannst du dich verlassen.

Und deinen Laden, bekommen wir gemeinsam auch zu neuem Ruhm und schwarzen

Zahlen. Solange greife ich dir gerne unter die Arme," versuchte Seto wenigstens

ein bisschen zu lächeln.
 

Yugi schätzte diese Überwindung und lächelte zurück.

"Du musst das aber nicht tun!"
 

"Es ist das Mindeste was ich tun kann. Du hast Mokuba und mir schon so oft

geholfen und uns gerettet und nie habe ich mich dankbar gezeigt. Jetzt will ich

etwas für dich tun und ich sehe das ich dir helfen kann, wenn du mich lässt,"

erklärte Seto und schloss damit das Thema.
 

Yugi nickte nur noch stumm. Seto hatte dafür gesorgt das der Laden richtig gut

verkauft hatte, er hatte dafür Sorge getragen das sein Großvater ein würdiges

Begräbnis bekam und Seto hatte ihm eine gute Ausbildung und einen Start ins

Leben ermöglicht. Er konnte ihm nur noch dankbar sein.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

Etwa zur selben Zeit klingelte Yami voller Erwartungsfreude an der Haustür zu

Yugis Wohnung. Allerdings blieb es still.

"Vielleicht holt er ja nur Brötchen oder so, Ryou müsste ja auch gleich den Laden

aufmachen. Ich warte einfach hier," murmele der Pharao vor sich hin und setzte

sich auf seinen Koffer um zu warten.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

"Wir sollten dann langsam mal aufbrechen," meinte Seto und erhob sich vom Tisch.
 

"Ok, ich bin dann den ganzen Tag bei Yugi. Zum Mittag schaue ich mal bei dir

rein Brüderchen," lächelte Moki und verlangte einen tiefen Kuss. Vor Yugi mussten

sie den Schein nicht wahren und konnten sich frei geben.
 

Dieser stand ebenfalls auf und ging in die Eingangshalle um sich seine Schuhe

anzuziehen. Er gönnte den Beiden ihre Liebe, aber sehen musste er das im Moment

nicht gerade.

Schnell gesellten sich die frisch Verliebten zu ihm und begleiten ihn in die

wartende Limousine.
 

Diese brachte zuerst Seto in die Firma und anschließend hielt sie direkt vor dem

Spieleladen.

Yugi stieg als Erster aus und schloss die Tür auf. Das Yami auf seinem Koffer,

neben der Haustür wartete, konnte er nicht sehen.
 

Mokuba folgte dem Duellanten und schloss die Tür hinter sich.
 

Yami horchte auf als er die Klingel des Ladens vernahm. Schnell stand er auf,

nahm seinen Koffer und lief um die Hausecke. Er konnte es kaum noch erwarten

seinen Aibou wiederzusehen, nach einem Jahr der Trennung, sahen sie sich endlich

wieder. Was Yugi wohl sagen würde, wenn er einfach so in der Tür stand? Schnell

öffnete er die Ladentür und lächelte über das ganze Gesicht.
 

Sprachlos starrte Yugi auf den Pharao, der ihm so ähnlich sah, dass man sie nicht

selten für Brüder hielt. Im ersten Moment wusste er nicht was er dazu sagen

sollte. Yami war da, er war den weiten Weg gekommen um ihn zu sehen!
 

"Willst du mich nicht begrüßen?," fragte der Größere lächelnd. Er konnte sich

die Überraschung vorstellen, die Yugi empfinden musste. Auch Moki schaute ihn an

als wäre er ein Gespenst.
 

Endlich erwachte der Duellant aus seiner Starre und stürmte seinem Yami in die

Arme.

"Ich hab dich so sehr vermisst," schluchzte er los und hielt sich einfach nur

noch fest. Sein einziger Lebensinhalt war zurückgekehrt. Der Mann, mit dem er

sich Jahrelang einen Körper geteilt hatte. Der Mann der ihm immer wieder

aufgeholfen und geschworen hatte, dass sie einander nie verlassen würden. Und

dann war er doch gegangen, weil sein Herz ihm sagte das er gehen musste.
 

Auch Yami konnte einige Freudentränen nicht zurückhalten und hielt seinen Freund

fest in den Armen.

"Ich hab dich auch schrecklich vermisst," antwortet er leise. Ein vertrauter

Geruch stieg ihm in die Nase, sein Aibou roch noch immer so gut, auch wenn das

definitiv nicht seine Sachen waren.

>Zu Hause< dachte er lächelnd.
 

Aber Yugi wollte gleich zu Anfang wissen, wie lange seine Freude halten durfte.

"Wann musst du wieder zurück?," fragte er ohne loszulassen oder aufzublicken.
 

"Nie mehr," flüstere der Ältere.

"Nie mehr, ich bleibe für immer hier!"
 

Noch mehr konnte sich Yugi nicht wünschen. Sein Yami war wieder hier und nun

konnte er versuchen sein Leben neu zu ordnen und zu leben. Dass das Schicksal es

so gut mit ihm meinte, dass es ihm dem Pharao zurückbrachte, dass hatte er gestern

noch nicht einmal zu hoffen gewagt und nun war er hier und hielt ihn fest.
 

Nach einer Weile ließen sie sich dann doch wieder los, damit Yami auch von

Mokuba begrüßt werden konnte. Ein kräftiger Händedruck und eine kurze Umarmung

reichten bei ihnen beiden aber völlig aus.

"Es ist schön endlich wieder zu Hause zu sein," freute sich der Junge.

"Hast du denn noch ein Bett für mich oder muss ich in der Hundehütte schlafen?,"

scherzte er.
 

"Für dich ist immer Platz und jetzt wo Ryou nicht mehr da ist, um so mehr,"

meinte Yugi leise. Sicher schmerzte ihn die Trennung von dem Weißhaarigen, aber

kein Schmerz dauerte in ihm so lange wie die Freude das Yami wieder zurück war

und nicht mehr gehen würde.
 

"Ihr habt euch getrennt? Hat Bakura einen Weg gefunden zurück zu kommen?,"

wunderte sich der Pharao.
 

"Lass uns hoch gehen und ich mach dir Frühstück, du hast doch bestimmt Hunger,"

wechselte Yugi das Thema. Im Moment wollte er nicht darüber reden.
 

Und das akzeptierten auch Yami und Mokuba. Sie folgten dem Kleineren die Treppe

hinauf und in die Küche, wo sie sich setzen.
 

Yugi huschte aufgeregt durch den Raum und stellte ein köstliches Frühstück für

seinen Freund zusammen. Moki wollte nur einen Kaffee und er selbst würde auch

nur einen Kakao trinken, von Kaffee hatte er für heute die Nase voll.

Endlich kam er zur Ruhe und setzte sich zu seinen Gästen.

"So und jetzt sag uns doch mal warum du für immer bleibst. Hat Duke sich

entschlossen von hier aus zu arbeiten?," fragte er nach.
 

"Nein, er hat sich entschlossen, mich zu hintergehen. Ich weiß nicht wie lange

er schon mit anderen Männern hinter meinem Rücken geschlafen hat und um ehrlich

zu sein will ich es nicht wissen. Ich will nur eines Wissen, ob ich mich mit

irgendetwas angesteckt habe. Und das kann mir auch ein Arzt hier in Domino

sagen," erzählte Yami und er konnte nicht verhindern das ihm bei dieser

Erinnerung Tränen in die Augen stiegen.
 

Er hatte wirklich geglaubt mit Duke sein Leben verbringen zu können, dass der ihn

so gemein betrogen hatte, dass konnte er nicht verstehen. Für ihn war er doch mit

in dieses fremde Land gegangen und nur für ihn hatte er sein Leben und seine

Freunde aufgegeben. Das würde sicher noch eine ganze Weile an ihm nagen und in

Yugi hatte er einen Verbündeten gefunden, dem es zurzeit auch nicht anders

ging.
 

"Nicht weinen, er ist es nicht wert," tröstet Yugi und zog seinen Yami in die

Arme.

"Wir sind gemeinsam stark. Du für mich und ich für dich," sagte er leise.
 

"So wie es früher auch war. Ihr habt immer zusammengehalten und das war und ist

es, was euch stark macht. Einer alleine hätte Seto nie besiegen können, aber

weil ihr immer zusammen gehalten habt, war es ein Leichtes für euch ihn in

seinem Spiel zu schlagen," erinnerte Moki.
 

"Leicht hat er es uns nie gemacht," wehrte Yami lächelnd ab.

"Er war immer ein harter Gegner der alle Register gezogen hat. Aber nie hat er

betrogen oder falsch gespielt, wie einige andere unserer Gegner. Seto hat immer

ein faires Spiel geliefert auch wenn er ein schlechter Verlierer war."
 

"Er hat sich geändert," meinte Mokuba.

"Seto ist lange nicht mehr so kalt wie er es damals war. Zumindest bei euch

nicht. Sicher hattet ihre eure Differenzen, aber das hat sich alles geklärt und

jetzt ist Frieden zwischen euch. Und wenn ich euch etwas verraten darf," lehnte

sich Moki über den Tisch und tat geheimnisvoll.

"Er mag euch beide sehr gut leiden, auch wenn er es nicht zeigt, aber mir hat er

es gestern Abend verraten!"
 

Gut das war dann wirklich mal eine schöne Nachricht. Seto war halt doch nicht

der Eisklotz für den ihn alle hielten. Er hatte Gefühle wie jeder andere und das

er Moki als seinen Geliebten angenommen hatte, stimmte auch eindeutig dafür.
 

"Wie geht es jetzt eigentlich bei dir weiter?," fragte Yugi und schaute Yami

interessiert an.
 

"Ich werde hier zur Uni gehen. Am Lernen hat es ja nie gelegen, dass ich

weggegangen bin. Ich denke es wird keine Schwierigkeiten geben, wenn ich mich

hier eintragen will. Nächste Woche werde ich bei der Unileitung nachfragen, wie

ich vorzugehen habe," erklärte der Gefragte.
 

"Das ist schön, dann bleibst du wirklich hier," freute sich der Kleinere.

"Aber dann möchtest du bestimmt auch eine eigene Wohnung haben," fügte er noch

traurig hinzu. Er würde Yami am liebsten gar nicht mehr fortlassen.
 

"Oh, wenn du mich ertragen kannst, dann würde ich lieber hier bleiben, wo ich

weiß das sich jemand freut wenn ich nach Hause komme," lächelte Yami wissend.

Warum sollte er alleine wohnen, wenn er vielleicht hierbleiben konnte.
 

"Natürlich kannst du bleiben, es ist doch genug Platz und außerdem sind wir

beide dann nicht mehr alleine," lächelte nun auch Yugi wieder.
 

"Dann bleibe ich!," sagte der Pharao fest.

"Und was wird mit dir? Ich meine wie soll es bei dir weitergehen?," wollte er

von Mokuba wissen.
 

"Ich werde bei Seto meine Lehre machen. Das Internat hab ich ja mit Auszeichnung

bestanden. Und hier weiß ich, dass ich glücklich bin, warum sollte ich dann

weggehen," meinte der Schwarzhaarige.
 

"Und was macht die Liebe?," fragte der Andere noch neugierig.
 

"Hervorragend," lächelte Moki glücklich.

"Seto hat mich akzeptiert und mir gesagt, dass er schon seit Jahren das Selbe

empfindet, sich aber auch nie getraut hat etwas zu sagen. Tja so kann es

kommen."
 

"Dann habt ihr ja eine ganze lange Zeit nebeneinander her gelebt ohne zu wissen

was der Andere fühlt. Das stelle ich mir schrecklich vor," sagte Yami.
 

"Wenn du weißt wie du es erfolgreich verstecken kannst, dann lässt es sich für

eine Zeit gut leben und außerdem hat Seto mich doch dann auf dieses Internat

geschickt, da war es nur noch halb so schlimm. Dafür hatte ich aber umso mehr

Sehnsucht nach ihm und hab mich über jedes Telefonat und jeden Brief so sehr

gefreut, dass ich total aufgekratzt war," erzählte der Jüngste noch.
 

"Es ist ja alles gut gegangen und nun seid ihr glücklich zusammen," meinte Yugi.
 

"Ja, dank dir! Wenn du nicht etwas gesagt hättest, wäre alles wieder von vorne

losgegangen," lachte Mokuba.
 

"Und wie willst du jetzt weitermachen?," richtete der Pharao eine Frage an Yugi.
 

"Ich weiß es noch nicht genau. Der Laden muss geöffnet bleiben und jetzt wo du

wieder da ist, geht es bestimmt wieder Berg auf," lächelte der Kleinere tapfer.
 

"Wenn du willst, dann helfe ich dir sehr gerne dabei. Und ich bin mir sicher,

dass auch Yami nach seinen Vorlesungen mit zupackt," lächelte der Schwarzhaarige.
 

"Das ist nett, aber ihr müsst euch in erster Linie auf eure Sachen konzentrieren,

ich schaffe das schon, irgendwie," meinte Yugi leise. Er freute sich über das

Hilfsangebot, aber er wollte keinem die Freizeit stehlen.
 

"Wenn du Hilfe brauchst, meldest du dich einfach. Ist das ein Kompromiss?,"

fragte Mokuba energisch nach.
 

"Ja," nickte der Gefragte.
 

"Aber auch wirklich! Ich kann nämlich von der Villa aus nicht riechen, wenn hier

Hilfe benötigt wird. Und sicher wird dir Seto auch helfen, ich hab ihn schon

gefragt und er meint, dass er dir gerne jemanden zur Seite stellt der die

Buchführung übernimmt," sagte Moki noch schnell.
 

"Danke, das ist die Hilfe die ich benötige," lächelte der Kleinere. Buchhaltung

war nicht gerade eine seiner Stärken, die lagen eindeutig wo anders.
 

Und so beschloss Yugi den Laden noch einen Tag geschlossen zu lassen und sich

heute nur mit Yami zu beschäftigen. Mokuba fuhr, wie abgesprochen zum Mittag zu

seinem Bruder, der sicherlich schon ungeduldig auf ihn wartete.
 

"Boa, war das lecker," japste der Pharao und lehnte sich auf seinem Stuhl

zurück.

"Also was das Kochen betrifft, hast du nichts verlernt," lobte er seinen Aibou.
 

"Danke. Es freut mich das es dir geschmeckt hat," meinte der Angesprochene

erfreut.

"Kommst du mit in Wohnstube, um auszuruhen?"
 

"Klar doch," nickte der Größere und ging schon mal vor. Er setzte sich auf das

große Sofa und ließ nicht zu das Yugi weit von ihm weg saß. Den zog er mit dem

Kopf auf seinen Schoß und streichelte durch seine Haare.

"Na, bequem?"
 

"Ja, so wie früher," lächelte Yugi zufrieden. Gerne lag er so, den Blick durch

den Raum schweifend, konnte er Yami so manches erzählen, weil er ihn dabei nicht

ansehen musste. Die Augen des Anderen, so sein Gefühl, blickten ihm immer in die

Seele und bei manchen Geständnissen war ihm das äußerst unangenehm.
 

Yami spürte das seinen Freund etwas bedrückte, er hatte etwas auf dem Herzen,

dass er ihm anders vielleicht nicht sagen konnte.

"Was ist los? Was hast du auf dem Herzen?," fragte er leise und hörte nicht auf

beruhigend durch die weichen Haare zu streicheln.
 

"Yami, ich... ich habe wieder geraucht," flüsterte der Kleinere fast schon zu

leise.
 

"Und?," fragte der Ältere forschend.

"Wann?"
 

"Vorgestern."
 

"Wie lange schon davor?," fragte der Pharao weiter.
 

"Nur an diesem einen Tag!"
 

"Warum? Es muss doch einen Auslöser gegeben haben," meinte der Andere. Seine

Stimme blieb aber die ganze Zeit über freundlich und verständnisvoll. Von

Vorwurf nicht die Spur.
 

"Ich weiß es nicht, es war einfach alles zu viel. Die Arbeit, der Laden, mein

Gefühlschaos, Ryou...."
 

"Schhh..., nicht weinen. Davon wird es auch nicht besser. Aber warum Ryou? Er

hat sich doch immer gekümmert, dass es dir gut ging."
 

"Ja, dass schon, aber ich habe ihn das letzte halbe Jahr nicht mehr geliebt. Ich

mochte ihn, heute immer noch, aber die Liebe war und ist weg. Es hat mich fertig

gemacht ihn abzuweisen und zu wissen, dass er sich immer wieder fragte warum und

keine Antwort bekam.

Ich habe ihm sehr weh getan," erzählte Yugi schniefend.
 

"Aber das ist jetzt vorbei. Sicher leidet er unter der Trennung und du genauso,

aber letztlich ist es besser für euch beide. Du musst ihn nicht mehr anlügen und

ihm etwas vorspielen. Und er kann sein Leben neu ordnen, ohne Lügen und der

Ungewissheit ob du ihn noch liebst," sagte Yami lieb.
 

"Du hast recht, aber das ändert nicht dass ich es wieder getan habe."
 

"Wie viele hast du denn geraucht?," wollte Yami nun wissen. Er hasste die

Vorstellung, dass sein Aibou wieder angefangen hatte, zumal es sehr schwer für ihn

war aufzuhören. Immer wieder hatte er ihn weggeschickt, damit er sich die Zähne

putzte oder sonst etwas machte, nur damit er nicht mehr wie ein Aschenbecher

roch.
 

"Noch nicht mal eine Halbe. Ryou hat mich erwischt und alles vernichtet," kam es

leise von unten.
 

"Hast du das Bedürfnis zu rauchen?," forschte der Pharao interessiert nach.
 

"Nein!," sagte Yugi fest.

>Mein Bedürfnis liegt wo anders< fügte er in Gedanken traurig hinzu.
 

"Dann ist es ok. Bei mir fängst du nicht mehr an, dass weißt du. Zusammen

schaffen wir es, dass du nie wieder eine Kippe anrührst. Wenn du ein Problem hast,

dann komm und sag es. Egal wann oder was es ist. Ich bin immer da und höre dir

zu. Nehme dich in den Arme wenn du es brauchst und beschützte dich. So wie

früher. Ich passe immer auf dich auf mein kleiner Aibou," lächelte Yami

zufrieden.

>Du bist doch mein Leben<
 

Und dann war es still im Raum. Sie hingen beide ihren Gedanken nach und Yugi

genoss die zärtliche Hand und die verspielten Finger in seinen Haaren. Wie hatte

er es vermisst mit seinem besten Freund zu reden, ihm seine Probleme zu erzählen

und zu wissen, dass er ihm immer helfen konnte.
 

Längst waren alle Differenzen zwischen ihnen vergessen. Das Duell gegen Seto, im

Königreich der Duellanten. Die Spiele im Cyber Space und das Battle City Finale,

als Malik ihn aus seinem Körper gerissen hatte um ihn wie eine Puppe zur Schau

zu stellen. Nur um ihn nach und nach in das Reich der Schatten zu schicken.

Und natürlich als Yami das Siegel von Oricalcos gespielt hatte und er sich

opferte damit der Pharao die Welt retten konnte.
 

Das alles waren nur noch Erinnerungen über die sie heute lachen konnten, auch

wenn sie auf manche Erfahrungen gerne verzichtet hätten. Heute waren sie wie

Brüder, eben wie Seto und Mokuba.
 

"Ich werde mich erst mal umziehen, dann kann Moki seine Sachen gleich wieder

mitnehmen," meinte Yugi und erhob sich. Langsam verließ er das Zimmer und begab

sich zu seinem Kleiderschrank. Leise Tränen rollten über seine Wangen, Tränen

aus reiner Enttäuschung oder doch Verzweiflung?

>Wir sind nicht wie Mokuba und Seto< dachte er. Und die Worte schrien durch

seinen Kopf und hallten lange nach.
 

Langsam ging er zu Boden und blieb vor seinen Sachen sitzen. Was sollte er denn

nur tun? Die Sehnsucht in ihm, war größer wie nie zuvor, sie schrie und zeterte,

riss und zerrte an seinen Nerven. Raubte ihm jegliches Gefühl und allmählich den

Verstand. Und noch immer konnte er sich nicht erklären nach was oder wem er sich

sehnte.
 

Ryou konnte es nicht sein, den hatte er bei sich gehabt und dieses Gefühl war

geblieben. Er hatte ihn weggeschickt, aber das Gefühl war geblieben. Das er

weder in Seto noch in Mokuba seine Liebe sah, das war ihm schon lange klar,

dafür hatte es auch nie einen Anhaltspunkt gegeben. Und Yami? Er war für ihn wie

ein Bruder, mehr war da nicht. Oder vielleicht doch?
 

Den Kopf schüttelnd stand Yugi wieder auf und zog sich langsam um. Ordentlich

faltete er Mokubas Sachen zusammen und steckte sie in einen Beutel, damit der

Schwarzhaarige sie wieder mitnehmen konnte. In seinen eigenen Sachen fühlte man

sich eben doch am wohlsten.
 

Wenigstens mit einem besseren Körpergefühl, setzte sich Yugi wieder in die Stube

zurück. Leise stellte er den Fernseher an, da Yami eingeschlafen war und er ihn

nicht wecken wollte. Zu niedlich lag der Pharao und träumte hoffentlich etwas

Schönes. Aber was war das? Hatte er geweint? Wieso nur?
 

Wahrscheinlich nahm ihn die Trennung von Duke doch mehr mit, als er glauben

machen wollte. Schließlich war es seine erste Liebe, nachdem er wieder einen

eigenen Körper bekommen hatte. Wie sich das in seiner Zeit verhalten hatte,

wusste Yugi nicht.

>Warum habe ich ihn nie gefragt was er damals gemacht hat, wenn er das Bedürfnis

nach körperlicher Nähe gehabt hatte? Es interessiert mich wie er so gelebt hat,

als Pharao<
 

Er nahm sich fest vor diese Sache bei der nächsten Gelegenheit anzusprechen.

Jetzt begnügte er sich damit den Anderen beim Schlafen zu beobachten. Der

friedliche, entspannte Gesichtsausdruck, der ruhige Atem und das leichte Lächeln

das ihm auf den Lippen lag, verführten Yugi dazu sich seinem Freund zu nähern.

Behutsam kniete er sich vor den Schlafenden und ehe er begreifen konnte, was er

gerade tat, hauchte er ihm einen Kuss auf die warmen Lippen.
 

Erschrocken über sein Tun, setzte sich der Kleinere schnell wieder auf seinen

Sessel und starrte in den Fernseher ohne wirklich etwas zu sehen. Leicht strich

er über seine Lippen, der Kuss hatte sich gut angefühlt und ihm, trotz seiner

Leichtigkeit, tauende von Schmetterlingen durch die Adern gejagt.
 

Irritiert nahm er sich vor diese Sache niemals anzusprechen und sich auch nicht

mehr zu so einer Dummheit verführen zu lassen. Was würde Yami nur von ihm

denken? Dass er sich den nächst Besten schnappte und ihn ins Bett zerrte? Nein,

dass durfte einfach nicht sein, er wollte ihre Freundschaft nicht riskieren. Zu

groß wäre das Risiko, Yami für immer zu verlieren.
 

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
 

So zogen einige Wochen ins Land. Yami hatte sich für das Wintersemester an der

Domino Uni eintragen können und half in der Zwischenzeit bei Yugi ihm Laden aus.

Von dem zarten Kuss hatte er nichts erfahren und Yugi verhielt sich auch nicht

anders als sonst. Nur manchmal zog er sich in eine stille Ecke zurück und weinte

leise vor sich hin.
 

Warum hatte der Pharao bisher nicht herausfinden können. Auch heute war wieder

so ein Tag, an dem sein Aibou die ganze Zeit schon niedergeschlagen war. Er sah

müde aus und schlief fast im Stehen ein.

"Willst du dich nicht doch lieber etwas hinlegen?," fragte Yami besorgt.
 

"Wozu denn? Ich kann doch eh nicht schlafen. Weshalb sollte ich mir also die

Mühe machen nach oben zu gehen?," meinte der Gefragte leise. Es kostete ihn

große Mühe seine Stimme nicht brechen zu lassen.
 

Er hatte noch nicht ausgesprochen, da öffnete sich die Tür und Mokuba stand

strahlend im Laden.

"Hallo ihr beiden," lächelte er glücklich.
 

"Schön das du Zeit hast," lächelte Yami zurück. Er hatte Moki vorsorglich

angerufen um seinen Freund endlich zum Schlafen zu bewegen.

"So Yugi, wir zwei gehen jetzt nach oben. Ich sorge schon dafür, dass du schlafen

kannst, es gibt da verschiedene Möglichkeiten und ich werde alles probieren, bis

du tief und fest schläfst," sagte er zu Yugi und der Ton seiner Stimme ließ

keinen Widerspruch zu.
 

Geschlagen ließ sich Yugi nach oben schieben und blieb wartend im Flur stehen.

Noch hatte er keine Ahnung was Yami mit ihm vor hatte, aber das würde er sicher

bald herausfinden.
 

"So, ab ins Bad, da geht's los. Und keine falsche Scham, ich kenne dich und du

mich," bestimmte der Pharao, schob den Kleineren in das Badezimmer und stellte

das Wasser an um die Wanne voll laufen zu lassen. Während dessen zog er erst

sich und dann Yugi aus.
 

Das der Jüngere wenig aß und sicher auch abgenommen hatte, war ihm bewusst, aber

dass er so schlimm aussah, darauf war er nicht gefasst. Der Anblick des

ausgehungerten Körpers, jagte ihm eisige Schauer über den Rücken.

Behutsam, aus Angst Yugi zerbrechen zu können, hob er ihn hoch und setzte ihn in

das klare Wasser.
 

Er stieg dazu und streute einige wohlriechende Kräuter in das angenehm heiße

Wasser. Dann zog er Yugi zu sich und lehnte ihn mit dem Rücken an sich.

"So und jetzt wird entspannt. Der Kräuterduft soll den Geist und die Nerven

beruhigen. Es hat zwar etwas gedauert, aber schließlich habe ich sie doch noch

bekommen," erzählte Yami leise.
 

Er wollte von Anbeginn eine ruhige Atmosphäre schaffen, in der sich Yugi völlig

entspannen konnte. Er griff einen weichen Schwamm und fuhr damit immer wieder

unter leichtem Druck über den gestressten Körper.
 

Der Kleinere genoss die liebevollen Zuwendungen. Äußerlich schien er entspannen

zu wollen, aber in ihm tobte ein wahrer Gefühlssturm. Vor einigen Tagen hatte er

es sich selbst eingestanden, dass er mehr für Yami empfand als nur Freundschaft.

Lange hatte er gehadert und es immer wieder abgestritten, er hatte einen richtigen

Kampf mit sich geführt und verloren. Sein Herz hatte gewonnen, aber sein

Verstand wehrte sich noch immer gegen diese Vorstellung.
 

Yami fühlte das irgendetwas in seinem Aibou vorging, er konnte es sehen, aber

jedes Mal wenn er Yugi darauf ansprach, wechselte der das Thema, drehte sich um,

schwieg einfach oder verließ den Raum. Er wollte ihm nicht sagen was los war,

warum er sich Nacht für Nacht in den Schlaf weinte, die meisten Stunden der

Dunkelheit jedoch wach verbrachte.
 

Wahrscheinlich glaubte Yugi, dass er leise genug war um nicht gehört zu werden,

aber der Pharao konnte es nicht nur hören, sondern auch spüren, dass sein bester

Freund Sorgen hatte mit denen er kämpfte und nicht zurechtkam. Doch wenn er

nicht sagte was los war, dann konnte er ihm auch nicht helfen.

"Willst du mir nicht endlich sagen was dich so sehr beschäftigt?," fragte er zum

ungezählten Mal.
 

Aber Yugi schwieg wieder einmal. Er wollte seine Freundschaft einfach nicht

gefährden, denn sobald Gefühle ins Spiel kamen, wurde es kompliziert und

stressig. Dann konnten sie nicht weiterleben wie bisher, vielleicht würde Yami

sich zu etwas gezwungen fühlen, was er nicht wollte. Nein, dass durfte nicht

sein! Yami sollte frei leben können und sich zu nichts zwingen.
 

"Yugi, du musst mir schon sagen was du für ein Problem hast, nur dann kann ich

dir helfen," versuchte es der Pharao noch einmal.
 

"Wie war das eigentlich damals, als du noch Pharao warst, wenn du körperliche

Liebe wolltest?," fragte der Kleinere aus heiterem Himmel. Nur um etwas zu

sagen, dass Thema zu wechseln, stellte er die Frage die ihn schon immer

beschäftigt hatte.
 

Leicht überrumpelt schwieg Yami zunächst, überlegte was er sagen sollte und was

diese Frage mit Yugi zu tun haben könnte.

"Nun, wenn ich Sex wollte, dann habe ich mir eben jemanden kommen lassen, der

meine Lust befriedigte. Dabei war es mir egal, ob es sich um Männer oder Frauen

oder sogar beides handelte.

Aber meistens habe ich mit jungen Männern geschlafen," begann er zu erzählen.
 

"Du hast mit Frauen geschlafen?," fragte Yugi erstaunt.

"Dann bevorzugst du keines der beiden Geschlechter, sondern bist offen für

alles?"
 

"Früher ja. Heute ist das wieder anders. Ich verspüre nicht mehr dieselbe

ungezügelte Liebeslust. Ich habe mich ja über die Jahre entscheiden können und

ich denke, dass ich es so belasse wie es jetzt ist. Frauen haben keine Chance

mehr," erzählte Yami weiter.
 

"Ja, spätestens seit Tea," grinste der Kleinere frech.
 

"Oh ja, spätestens seit ihr. Sie ist ja ganz nett, aber absolut aufdringlich,

wenn sie nicht bekommt was sie will. Und mich hat sie nicht bekommen! Du weißt

ja noch was das für Stress und Ärger gegeben hatte. Die hat sich ja aufgeführt

wie eine Furie," lächelte der Ältere.
 

"Sie war halt verliebt. Aber selbst ein Blinder hat gesehen, dass du für sie

keinerlei Gefühle hegtest. Oder war da was?," fragte Yugi vorsichtig nach. Yami

hatte sich nie darüber ausgelassen, warum Tea sich so aufgeführt hatte, aber es

musste doch einen Grund geben.
 

Seufzend legte Yami seine Stirn auf den Kopf des Kleineren. Vielleicht vertraute

sich Yugi ihm ja an, wenn er sagte, was damals abgegangen war.

"Ok, ich erzähl dir alles, aber nur wenn du mir dann auch sagst was dich so

bedrückt. Egal was es ist, ich werde dir bestimmt nicht den Kopf abreißen,"

schlug der Pharao vor.
 

Yugi überlegte einen Moment, vielleicht sollte er es wirklich erzählen, aber was

wenn Yami ihn dann für immer verließ? Was wenn er dann wieder so alleine war wie

zuvor? Er wollte nie mehr alleine sein, nie mehr diese unbändige Sehnsucht

spüren, die an seinem Herzen nagte.

"Versprichst du mir was?," fragte er leise.
 

"Alles was du willst!"
 

"Lass mich bitte nie wieder alleine. Nie wieder, egal was ich dir erzähle," bat

Yugi leise weinend.
 

"Niemals! Warum sollte ich dich allein lassen? So schlimm kann es nicht sein,

dass ich gehen würde. Dann müsstest du mich schon töten wollen," lächelte der

Größere und strich sanft über die Wange seines Vordermannes.
 

"Dann sag ich es dir nachher."
 

"Versprochen?"
 

"Versprochen!"
 

"Also, der Grund warum Tea so ausgerastet ist. Ich habe ihr zu große Hoffnung

gemacht. Es war allein mein Fehler und das weiß ich auch. Ich bin oft mit ihr

weggegangen, dass weißt du. Aber was du nicht weißt, was keiner weiß, ich habe

auch einmal mit ihr geschlafen. Sie hat mich so angebettelt ich möge ihr Erster

sein, da habe ich ohne nachzudenken nachgegeben. Heute weiß ich das es ein

großer Fehler war.

Es tut mir schrecklich leid ihr das angetan zu haben, aber anderseits konnte ich

ja auch nicht wissen, dass sie sich gleich von einer Brücke stürzten würde,"

sagte Yami leise.
 

"Ja, sie hat es bis heute nicht überwunden. Und das sie nun im Rollstuhl sitzt,

macht ihr alles noch schwerer. Ich habe sie seit damals auch nicht mehr gesehen.

Sicher war ich noch ein paar Mal mit Joey und Tristan im Krankenhaus, aber sie

hat nicht mit mir gesprochen. Ich glaube sie gibt mir auch einen Teil Schuld das

du sie nicht wolltest," erzählte der Kleinere traurig.
 

"Ich kann nie wieder gut machen, was passiert ist. Wenn ich die Möglichkeit

hätte alles rückgängig zu machen, dann würde ich es tun, aber das liegt nicht in

meiner Macht," flüstere der Pharao. Tea tat ihm wirklich leid, aber er war zu

diesem Zeitpunkt nicht mal in der Stadt gewesen. Es war der Tag, an dem er seine

Liebe zu Duke bekannt gegeben hatte und mit diesem dann in eine Berghütte übers

Wochenende gefahren war.
 

Sie schwiegen sich an. Dieser Tag würde ihnen beiden nicht mehr aus dem Kopf

gehen. Zu viel war geschehen und sicher trug jeder sein Päckchen Schuld an

dieser Sache. Yami weil er unüberlegt gehandelt hatte, Yugi weil er ihr nicht

zuhören wollte. Das ewige Geheule um Yami war er leid gewesen und er hatte sie

einfach weggeschickt. Und auch Tea selbst, die ebenfalls unüberlegt gehandelt

hatte.
 

"So, jetzt bist du dran," kam Yami auf das Versprechen zurück.
 

"Kannst du mir noch ein paar Minuten lassen?," erbat der Vordere.
 

"Ok, in der Zeit geht's raus aus dem Wasser und rein ins Bett," nickte der

Pharao. Er sorgte dafür, dass Yugi ordentlich trocken gerubbelt war und warm an

ihn gekuschelt lag. Auf Kleindung hatte er verzichtet, vielleicht brauchte Yugi

nur ein wenig mehr Körperwärme. Das Dieser noch in seinem großen Doppelbett

schlief, kam ihm hierbei sehr zugute.
 

"Du scheinst das richtig geplant zu haben," stellte Yugi fest, als er das Obst

und den Tee entdeckte.
 

"Natürlich, schon seit letzter Woche. Du brauchst einfach deine Ruhe und

richtigen Schlaf," lächelte Yami. Er kuschelte sich dich an Yugis Rücken und

hielt ihn fest in seinen Armen, er wollte ihm zeigen das er da war, egal was er

auf dem Herzen hatte, zusammen meisterten sie das schon.
 

Yugi wusste worauf Yami wartete. Sein Herz raste, schneller als zuvor, seine

Atmung flachte immer mehr ab und seine Aufregung war deutlich zu spüren.

"Yami... was ich dir jetzt sage, habe ich mir selbst sehr lange überlegt. Denk

bitte nicht ich würde das einfach nur so daher sagen, es ist mein voller Ernst

und keine kindische Spielerei," begann er sich zu überwinden.
 

"Egal was es ist, ich nehme dich immer ernst! Vergiss bitte nicht, das ich nur für

dich da sein kann, wenn du dich mir anvertraust. Ich kann nicht mehr in deinen

Kopf rein gucken," versuchte der Pharao Sicherheit zu geben.
 


 

-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.- TBC -.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-.-
 

Wie wird Yami reagieren? Haben die beiden eine gemeinsame Zukunft?

Das klären wir alles im letzten Teil!
 

Bis bald
 

Euer Mellie- Tiger^,~

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu dieser Fanfic (7)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lamello
2022-03-09T20:58:09+00:00 09.03.2022 21:58
Sehr, sehr schön ☺ Mir hat es gut gefallen, hast du es schön geschrieben!
Von:  Sandy
2013-10-20T17:32:10+00:00 20.10.2013 19:32
Hallo wow habe die Story schon inzwischen 2x gelesen und ist wirklich immer noch super yami und yugi sind zum schuss doch zusammen gekommen cool freue mich weiter story zulesen von dir von den zwei süssen smile.hast wirklich ein klasse schreibstiel gefällt mir.

Bis dann ^^
Von:  Lunata79
2013-10-02T15:57:59+00:00 02.10.2013 17:57
Die Story ist wider Erwarten wirklich gut geworden, wobei ich gestehen muss, dass ich mehr auf Puppyshipping stehe. Aber Puzzleshipping finde ich auch süß.

Lg
Lunata79
Von:  black-angel88
2013-09-17T19:37:05+00:00 17.09.2013 21:37
Wow, echt ne tolle Story ^^ sehr sehr schön geschrieben ^^
Von:  Sandy
2013-09-06T16:47:51+00:00 06.09.2013 18:47
Huhu wow echt super bin echt gespannt wie Yami reagieren wird was Yugi zu erzählen hat.war wirklich super wieder freue mich sehr wenn es weiter gehen wird ! Echt super die Story weiter so

hoffe bis zum nächsten teil

Lg sandy
Von:  black-angel88
2013-09-02T20:01:02+00:00 02.09.2013 22:01
Hey ^^

Schön das es mal wieder eine fanfic mit meinem lieblingspairing yamixyugi gibt ^^ der Anfang war schonmal gut, freue mich schon auf das nächste Kapitel

Lg
Von:  Sandy
2013-09-02T18:19:21+00:00 02.09.2013 20:19
hallo der Anfang war schon viel versprächend coll bin echt gespannt wie es weiter gehen wird freue mich jetzt schon auf das nächste teil
lg sandy



Zurück