Zum Inhalt der Seite

The dark side of the sun

oder: Ich? Eifersüchtig?! Niemals!
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ja, es ist EINDEUTIG zu lange her, ich weiß.
Ich hatte leider eine kleine Blockade, dann kam dieses, dann wollte der noch was und schwupp!
Da war ein Monat auch schon vorbei!
Trotzdem wünsche ich euch viel Spaß :* Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Wenn dir das Leben eine Zitrone gibt...

Tja, wer kennt es nicht?
 

Da kommt doch tatsächlich so ein kleines, haariges Viech um die Ecke, das einfach mal kackdreist behauptet, es sei 'das wahre Leben' und erwartet, dass man sich kümmert!
 

Dämliches Ding, aber es gewinnt immer. ^^
 

Danke an euch liebe Leute, die lesen und kommentieren und so weiter und so weiter; ihr kennt das ja! :D
 

---
 

Rückblick:
 

'Stumm starrten Sanji und die Anderen auf Chopper, der auf der Schwelle stand.
 

Sein Gesicht sah verweint aus und seine Stimme klang seltsam gepresst.
 

So, als könnte er das, was er sagte, selbst nicht ganz glauben.
 

„Zorro ist weg!“ '
 

--
 

Als seine Freunde nach Choppers Mitteilung in heilloser Verwirrung und grenzenlosem Unglauben durcheinander brüllten, reagierte Sanji zwei Sekunden später als die Anderen.
 

In diesen zwei Sekunden schloss er die Augen und fragte er sich, was wohl wäre, wenn Zorro nicht mehr wiederkommen würde.
 

In diesen zwei Sekunden sah er nichts und hörte nichts, blendete seine Freunde einfach aus.
 

Erst danach konnte er sich an den Spekulationen und Mutmaßungen über das überraschende Verschwinden des Schwertkämpfers beteiligen und verfluchte sich im Stillen für seine vollkommen unpassende Überreaktion.
 

„Zorro kann doch nicht so einfach weg sein!“ Lysop schüttelte ungläubig den Kopf und vergaß weiter zu essen; der Löffel mit einer Portion Orangenmarmelade hing regungslos auf halbem Weg zwischen Glas und Mund.
 

„Hast du auch wirklich ganz genau nachgesehen?“, fragte Nami, nicht minder überrascht als der Scharfschütze und bedachte Chopper mit einem verzweifelt forschendem Seitenblick. Auch sie hatte das Frühstück unterbrochen und ihr Croissant beiseite gelegt.
 

Chopper nickte heftig. „J-Ja! Ich hab sogar noch aus dem Fenster auf das Deck geguckt, aber er war nicht da!“ Schon schwammen seine schwarzen Kulleraugen in Tränen.

„Was, wenn ihm was passiert ist? Vielleicht wurde er entführt und...“
 

„Schwachsinn! Der Marimo hatte einfach keine Lust alleine hier herumzuhängen und ist uns gefolgt.“

So sehr Sanji sich auch bemühte, seiner Stimme einen tödlich gelangweilten Unterton zu verpassen, es wollte ihm nicht so ganz gelingen.
 

Was würde er jetzt für eine Zigarette geben, aber leider hatte Chopper während der Essenszeiten in der Kombüse ein striktes Rauch- und Saufverbot eingeführt. Doch während der Marimo seinen Sake einfach in alkoholfreie Flaschen abfüllen und diesen direkt vor den Augen des Doktors genießen konnte, ging Sanji in manchen Situationen wirklich auf dem Zahnfleisch.

Diese war nur eine von vielen.
 

Verdammt, seit wann war er so besorgt um den Moosschädel?!
 

„Wenn Sanji-kun recht hat, dann kann dieser Faulpelz aber was erleben!“, fauchte Nami und ballte schon mal ihre rechte Faust, die vom Kopf des Schwertkämpfers fast gar nicht zu trennen war.

„Sich einfach vor der Arbeit zu drücken, so ein Idiot!“, schimpfte die Navigatorin weiter, ihre Besorgnis schwang jedoch noch immer in ihrer Stimme mit.
 

Nachdenklich legte Robin den Kopf schräg. „Es sieht Kenshi-San überhaupt nicht ähnlich, seinen Wachdienst zu vernachlässigen. Vielleicht ist ja wirklich irgendetwas passiert.“
 

„Meinst du etwa, Zorro könnte jetzt genau in diesem Moment in großen Schwierigkeiten stecken?!“ Lysops Augen wurden tellergroß und er begann zu zittern, seine Portion Orangenmarmelade neigte sich gefährlich weit nach links.
 

„Oh nein! Vielleicht wurde er ja entführt und liegt jetzt mit einer riesigen Platzwunde in einer dreckigen Gosse und holt sich die schlimmste Entzündung seines Lebens! Er braucht einen Arzt, holt einen Arzt!“, brüllte Chopper unter Tränen und rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn in der Kombüse hin und her.
 

Ruffy indes beobachtete mäßig interessiert das Verhalten seines Schiffsarztes. Dass sein Vize das Schiff ohne eine Nachricht verlassen hatte und bis jetzt nicht zurückgekehrt war, schien ihn nicht sonderlich zu rühren. Stattdessen nutzte er lieber die Gunst der Stunde, um den Anderen das Frühstück vom Teller zu mopsen.
 

Auch Robin schien die Ruhe selbst zu sein. Mit einem seltsamen Lächeln auf den Lippen wandte sich die Archäologin wieder ihrer Kaffeetasse zu und begann in der Zeitung zu blättern, die Nami beiseite gelegt hatte.
 

Sanji runzelte die Stirn.
 

Er war, gelinde gesagt, aufs äußerste verwirrt. Dass Robin, die sonst auch kaum Emotionen zeigte, die überraschende Abwesenheit des Schwertkämpfers nicht besorgte, konnte er ja noch nachvollziehen. Aber dass sogar Ruffy, ihr eigener Captain, sich nicht um den Verbleib seines Vizen und besten Freundes zu kümmern schien, war für den Smutje vollkommen unverständlich.

Während er versuchte, den Grund für die scheinbar unerschütterliche Ruhe des sonst so quirligen Gummibärchens zu kommen, begann er schon einmal damit, die leer gefutterten Teller vom Tisch zu räumen und abzuspülen.
 

„Hey, jetzt lass mal schön die Kirche im Dorf, Kleiner!“, sagte Franky und schenkte Chopper ein aufmunterndes Grinsen. „Ich kenne den Typen zwar noch nicht so lange wie ihr, aber ich wette mit euch, dass wir Zorro-bro schneller wiedersehen werden, als wir denken.“
 

„Du könntest recht haben... aber wir reden hier von Lorenor-ich-verlauf-mich-auf-einer-geraden-Straße-Zorro. Wer weiß, ob er jemals den Weg zurück finden wird?“ Der Kanonier kratzte sich nachdenklich am Kopf und schaffte es in letzter Sekunde, seine fast vergessene Marmeladenportion vor dem Hinunterfallen zu bewahren.
 

„Sollte dieser Idiot wieder hier aufkreuzen, werde ich ihm einen Kompass an die Stirn tackern, ihn für einen Monat zum Abspülen zwingen und seine Schulden verdoppeln! Vielleicht nicht in genau der Reihenfolge, aber Zorro wird sich wünschen, seinen Wachdienst nicht aufgegeben zu haben!“ Nami ließ schon einmal ihre Finger knacken.
 

Chopper ging ängstlich in Deckung. „Einen Kompass an der Stirn wird er aber nicht benutzen können.“, traute er sich dennoch zu piepsen.
 

Bevor die Navigatorin zu einer passenden Antwort ansetzen konnte, lugte die Archäologin plötzlich hinter ihrer Zeitung hervor. „Ich glaube, Franky-san hat recht. Kenshi-San wird schon bald wieder zu uns stoßen.“
 

Und als hätte sie es vorhergesehen, ertönten mit einem Mal die schweren, unverkennbaren Fußstapfen ihres Schwertkämpfers. Sie hatten kaum Zeit, sich überraschte Blicke zuzuwerfen, da ging auch schon die Kombüsentür auf und niemand anders als Lorenor Zorro selbst stand auf der Schwelle.
 

„Mhallo Tschorro!“, rief Ruffy ihm in seiner kindlich-naiven Art und Weise zu, die Gummibacken vollgestopft mit Speckstreifen und Sandwiches.
 

„Ähm... Hey.“, sagte Zorro in die schockierte Stille der Kombüse hinein. Unwohl, weil alle Blicke seiner Freunde auf ihm lagen, schob er die Hände in die Hosentaschen und straffte den Rücken.
 

Dann ertönte ein lang gezogenes „Zoooorroo!!“ und ehe der Schwertkämpfer wusste, was geschehen war, hing ein kleines Rentier an seinem rechten Bein und heulte in seine Hose. „Du bist wieder daahaaa!“
 

„Wo zur Hölle bist du gewesen?! Verdammt, wir haben uns Sorgen gemacht!“, brüllte Nami, als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. Doch man hörte deutlich, wie erleichtert sie war, dass der Schwertkämpfer wieder zurück gefunden hatte. Vielleicht fiel die erste Kopfnuss, die Zorro von ihr bekam, deshalb etwas sanfter aus als gewöhnlich.
 

„Au! Mann, Nami, was soll das denn!“, beschwerte sich dieser jedoch sogleich, wurde dann aber direkt von einer zweiten, deutlich heftigeren Kopfnuss zum Schweigen gebracht.
 

„Sei ruhig! Wir hatten eine Abmachung, hast du das vergessen? Du solltest auf der Sunny bleiben und Wache halten!“
 

„Argh! Ja, ich weiß! Aber ich- AU! Verdammt, es... es war jemand an Bord!“, brachte Zorro hervor.
 

Für einen Moment hörte Nami auf, den Schwertkämpfer mit Kopfnüssen zu bombardieren und zog stattdessen die Augenbrauen hoch.

„Wie jetzt? Es war jemand an Bord?“
 

„Sag ich doch! Es war ein... äh...“ Zorro stockte. Sollte er den Anderen erzählen, dass er den Geist einer jungen Frau gesehen hatte?
 

Wie würden seine Freunde darauf wohl reagieren?
 

Ruffy würde lachen oder ein Abenteuer wittern, Lysop und Chopper würden sich zu Tode erschrecken und tagelang mit Knoblauch und Kreuzen bewaffnet herumlaufen, Nami würde glauben, er hätte sie nicht mehr alle, Franky würde irgendeinen dämlichen Song auf seiner Gitarre dudeln, Robin würde vielleicht einfach nur leicht überrascht von ihrem trilliardensten Buch aufsehen und der Koch...
 

Zorro schnaubte und warf dem Smutje, der wie festgefroren am Spülbecken stand, einen bösen Blick zu. Dieser Typ schaffte es aber auch immer wieder, Zorro auf die Palme zu bringen!
 

Verdammt. Jetzt war er wieder am Anfang. Sollte er ihnen nun von dem Geist der jungen Frau erzählen oder nicht?

Nein, nein, sie würden ihn alle für verrückt erklären.

Und dann war da ja noch Hana...
 

„Hallo?! Zorro? Verdammt, ich rede mit dir!“
 

Namis Stimme, die direkt in sein Ohr tönte, brachte Zorro unsanft wieder in die Realität zurück.
 

„Was willst du, Seehexe?!“, fauchte er gereizt in Richtung der Navigatorin.
 

Ohne zu antworten packte die Navigatorin Zorro nun am Ohr und schleifte ihn so unter schmerzvollem Aufheulen und wüsten Beschimpfungen aus der Kombüse hinaus auf das Deck.
 

„Oh nein! Nami wird ihn noch zu Brei schlagen!“ So schnell ihn seine kleinen Beinchen trugen, trippelte Chopper seinen beiden Freunden hinterher, dicht gefolgt von einem ebenfalls besorgten Lysop und einem herzhaft lachenden Ruffy, der es sich nicht nehmen ließ, Franky seinen letzten Pfannkuchen zu mopsen.
 

Wutentbrannt sprang der Cyborg auf und setzte seinem Captain nach, sein Geschrei vermischte sich mit Ruffys Lachen, Namis Gebrüll und Zorros schmerzhaften Augstöhnen.
 

Mit einem leisen Lachen legte auch Robin die Zeitung beiseite und folgte den Anderen, nicht ohne dem Smutje noch für das leckere Frühstück zu danken.
 

Schließlich war Sanji der Letzte in der Kombüse. Noch immer stand er mit dem Geschirrtuch in der einen Hand und dem Teller in der anderen vor der Spüle, das Gesicht zur Tür gewandt.

Er blinzelte.

Es war alles so schnell gegangen. Eben hatten sie sich noch alle um Zorro gesorgt, und jetzt brüllte der Schwertkämpfer da draußen mit Nami um die Wette.

Mit einem leisen Lächeln auf den Lippen schüttelte Sanji den Kopf, bevor er sich an den Abwasch machte.

Jetzt war alles wieder so wie immer.
 

Zorro war wieder da.
 

-
 

Sanji stand vor dem Herd in der Kombüse. Dort bereitete er den obligatorischen Eine-Stunde-nach-Frühstück-Snack für seinen Captain vor.

Während die Steaks in der Pfanne brutzelten und einen leckeren Duft im ganzen Raum verbreiteten, hatte Sanji Zeit, nachzudenken.
 

Er dachte über die unbändige Erleichterung nach, die er verspürt hatte, als Zorro in der Kombüse aufgetaucht war.

Er dachte über die Theorien und Vermutungen nach, die seine Nakama und er über das Verschwinden des Schwertkämpfers aufgestellt hatten, die sich im Nachhinein einfach als vollkommen übertrieben herausgestellt hatten.
 

Und dann dachte er an die zwei Sekunden davor.
 

An diese verdammten zwei Sekunden, in denen eine richtige Flut von Horrorszenarien über ihm zusammengebrochen war...
 

'Die Strohhüte teilen sich auf, um Zorro zu suchen.

Schließlich findet Sanji ihn, der Schwertkämpfer hat auf einem anderen Piratenschiff angeheuert,

weil dort seine Chancen, stärker zu werden und Mihawk zu treffen, besser stehen..

Sanji kann seine Augen sehen, verachtend und geringschätzig.

Er versucht alles, appelliert an Zorros Vernunft und Freundschaft zu jedem von ihnen,

beleidigt ihn als Feigling, fleht ihn schließlich auf Knien an, zurückzukommen.

Zorro verschwindet trotzdem.'
 

'Sie sind wieder auf See, haben 'Joyful-Island' verlassen.

Sanji serviert das Mittagessen, doch niemand hat wirklich Appetit, alle starren sie auf den leeren Platz rechts von Ruffy.

Sanji muss daran denken, dass Zorro der beste Schwertkämpfer ist, den er je gekannt hat.

Dass Zorro der Einzige ist, dem er ohne wenn und aber seinen Traum, sogar sein Leben anvertraut hätte.
 

Sanji muss auch daran denken, dass er Zorro das alles nie gesagt hat.'
 

'Sanji muss abwaschen.

Eigentlich hat er keine Zeit, aber niemand ist da, der ihn bei seiner Arbeit unterstützen könnte.'
 

'Sanji kommt mit dem Vizen einer anderen Piratenbande nicht zurecht.

Und er weiß nicht, wer diesen Schwertkämpfer sonst besiegen könnte.'
 

'Sanji lehnt an der Reling der Thousand Sunny.

Der Mond scheint sanft auf sein tränennasses Gesicht.

Wieder hat er von der Insel geträumt, auf der er fast verhungert wäre.

Niemand darf sehen, wie er zusammenbricht.

Niemand, nur er.

Denn nur er kann Sanji wieder beruhigen und aufbauen.

Aber Zorro ist nicht mehr da.'
 

'Sanji hat einen Strauß Blumen in der Hand.

Vorsichtig legt er sie auf das Grab des besten Schwertkämpfers der Welt, Zorros Grab.

Er erzählt, wie sich die Anderen so machen, jetzt, wo sie alle ihre Träume erfüllt haben.

Dabei versucht er, das Grab mit so vielen Beleidigungen wie möglich anzusprechen.'
 

'Sanji beobachtet, wie der Sous-Chef seines Restaurants einen grünhaarigen Küchenjungen ärgert.

Der Kleine hat verschlafen und steht mit schief hängender Kochschürze und kleinen Augen vor versammelter Mannschaft.

„Lass das nicht zur Gewohnheit werden, Marimo!“, sagt der Sous-Chef neckend.

Sanji schlägt ihm die sevierfertigen Gerichte aus der Hand.'
 

Verärgert über sich selbst schüttelte der blonde Smutje den Kopf. Er konnte sich seine emotionale Überreaktion auch nicht erklären. Und, um ehrlich zu sein, Sanji wollte sich auch gar nicht mehr damit befassen. Es am liebsten von jetzt auf gleich vergessen. Oder es wenigstens ignorieren.

Ja, das würde er tun, seine seltsamen Gedanken über den Moosschädel einfach in die hinterste Schublade seines Hirns verbannen und darauf warten, dass sie sich irgendwann auf magische Art und Weise in Luft auflösten.
 

Doch das Schicksal schien sich gegen ihn verschworen zu haben, denn kaum hatte er diesen Entschluss gefasst, öffnete sich die Kombüsentür und niemand geringeres als Lorenor Zorro selbst betrat den Raum, sein Kopf mit diversen Beulen à la Nami bestückt.

Sanji konnte sich ein frustriertes Knurren nicht verkneifen; jetzt MUSSTE er ja unweigerlich an Zorro denken. Der Typ war echt wie eine Zecke, verbiss sich einfach in seinem Kopf und war nicht wieder weg zu kriegen!
 

„Was willst du hier, Marimo? Und wenn du jetzt wagst 'Nichts' zu sagen, wirst du keinen einzigen Bissen zu Essen bekommen! Ist mir egal, dass du das Frühstück verpasst hast, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!“
 

Einen Augenblick war der Schwertkämpfer wirklich versucht, auf ein verspätetes Frühstück zu verzichten, einfach nur, um den Kochlöffel auf die Palme zu bringen. Mit einem schnellen Blick auf den Herd entschied er sich jedoch für eine weitaus wirkungsvollere Variante.
 

„Von dem verbrannten Zeug da in der Pfanne würde ich nicht mal was essen, wenn du mich auf Knien darum bitten würdest, Kochlöffel!“
 

„Was hast du gesagt, Säbelrassler? Mein Essen ist immer vorzüglich und nie ver-!“ Sanji zog die Nase kraus, als ihm ein unangenehmer Geruch in die Nase stieg. Zuerst konnte er ihn nicht so recht zuordnen, zulange war es her, dass er vergleichbares gerochen hatte. Doch als nun auch ein immer lauter werdendes Zischen an seine Ohren drang, dämmerte ihm so langsam, was passiert war.
 

„Scheiße!“
 

Wüst vor sich hin fluchend stürzte Sanji zum Herd und versuchte zu retten, was zu retten war. Auch Zorro trat näher und beäugte das, was einmal ein Dutzend wohlschmeckender Steaks gewesen war und nun als schwarze Klumpen traurig in der ebenfalls nicht ganz unbeschadet gebliebenen Pfanne vor sich hin kokelte. Grinsend wandte er sich Sanji zu, dessen Gesicht von mehreren blonden Haarsträhnen verdeckt war.
 

„Ich schätze, die sind jetzt durch. Was meinst du, Kochlöffel?“
 

Im nächsten Moment musste Zorro sich ducken, um Sanjis Fuß zu entgehen, der auf sein Gesicht gezielt hatte. Der Schwertkämpfer fauchte zornig auf, bevor er zurücksprang und gleichzeitig zwei seiner Katana zog. Leicht ging er in die Knie, um so besser auf den herannahenden Angriff seines Gegenüber reagieren zu können.
 

Sanji währenddessen sah so aus, als würden jeden Augenblick Flammen aus seinem Körper lodern. Er konnte gar nicht in Worte fassen, wie sehr ihn die Worte, das Verhalten, ja sogar Zorro selbst in einen Zustand vollkommener Wut versetzte. Vergeblich versuchte er, sich zu beherrschen, ballte aus Frust die Hände zu Fäusten und wünschte sich irgendetwas, was er nach diesem... diesem idiotischem, respektlosem, egoistischen Arsch von einem Marimo werfen konnte. Am besten irgendwas schweres, großes, mit möglichst vielen Stacheln.

Doch ein solcher Gegenstand war leider nicht in greifbarer Nähe, was Sanji auch dazu veranlasste, mit einem gereizten Aufheulen auf den Schwertkämpfer loszugehen.
 

Funken sprühten, als sich ihre Blicke kreuzten.
 

Grün traf auf Blau, Klinge traf Bein.
 

Sie kämpften, erst mit abgehacken, wütenden Bewegungen, doch schon bald wurde das Zusammenspiel zwischen Koch und Schwertkämpfer flüssiger, harmonischer, wobei es jedoch nichts von seinem Feuer und seiner Leidenschaft verlor.
 

Ein zweites Mal trafen sich ihre Blicke, ihre Augen funkelten.
 

Wie immer war die Wut, die sich auf beiden Seiten angestaut hatte, nach ein paar Aufprallern, Drehungen und Abwehrhaltungen verraucht und einzig eine wilde, unbändige Freude stellte sich ein. Auch, wenn sie es nicht zugaben, sowohl Sanji als auch Zorro liebten ihre Streitereien und die damit verbundenen Kämpfe. Es war einfach angenehm, die Kraft, die sich in ihnen anstaute, ungehindert fließen lassen zu können, denn beide wussten, dass ihm der jeweils andere ebenbürtig war.
 

Sie mussten sich nicht zurückhalten.
 

Sie konnten alles geben, was sie drauf hatten.
 

Leider sah die Navigatorin der Strohhutpiraten, die gerade wie das wahrhaft lebendig gewordene Böse in die Kombüse fegte, das etwas anders.
 

„VERDAMMT NOCHMAL, WIESO KÖNNT IHR DENN NICHT EINMAL ZEHN MINUTEN RUHE GEBEN!! WIE SOLL MAN SICH DENN AUF SEEKARTEN KONZENTRIEREN KÖNNEN, WENN MAN JEDES VERDAMMTE MAL VON EUCH ZWEI MENSCHENAFFEN GESTÖRT WIRD?!“
 

Sanji duckte sich, konnte aber der Flut an Kopfnüssen nicht entgehen und auch Zorro bekam noch einen tüchtigen Nachschlag.

Erst, als sie beide halb bewusstlos nebeneinander auf dem Boden lagen, hatte Nami Einsicht und hörte auf, die beiden Männer zu verprügeln.
 

Mit einem erleichterten Seufzer entspannte der Schwertkämpfer für einen Moment seine Muskeln und auch Sanji schloss für einen wunderschönen Moment die Augen.
 

Doch Nami war noch nicht fertig mit ihnen.
 

„Und zur Strafe, dass ihr mich beim kartographieren gestört habt, werdet ihr gleich zusammen die Vorräte aufstocken gehen, verstanden?“
 

Zorro kniff wütend die Augen zusammen und setzte sich auf.

„Wenn das die Strafe sein soll, was war dann bitte das gerade?!“

Er hatte angriffslustig und einschüchternd klingen wollen, doch aufgrund der Schmerzen hörte sich seine Stimme eher weinerlich und flehend an. Kapitulierend sank der Schwertkämpfer wieder zu Boden.
 

Nami lächelte zuckersüß.

„Notwendige Erziehungsmaßnahmen.“
 

Dann wandte sie sich der Kombüsentür zu, verschwand jedoch nicht, ohne vorher noch einen Blick in die fast vergessene Pfanne mit den kläglich verbrannten Steaks zu werfen.
 

„Deswegen stinkt es hier so..“, murmelte sie und verließ nun endgültig die Kombüse, um sich wieder ihren Seekarten zu widmen.
 

Eine Weile lagen Zorro und Sanji einfach nur nebeneinander auf dem Boden und warteten, dass das Pochen in ihren Köpfen nachließ, damit sie sich wieder einigermaßen bewegen konnten.
 

„Damit eins klar ist, Marimo. Du bleibst immer schön hinter mir, klar? Ich will dich nämlich nicht suchen müssen!“, unterbrach der Smutje schließlich die Stille, während er sich die Stirn massierte.
 

„Halt den Rand, Kringelbraue, sonst setzt es was!“, grummelte der Schwertkämpfer und hielt sich weiter den Kopf.
 

Wieder wurde es still in der Kombüse.
 

Dieses Mal unterbrach Zorro die Stille.
 

„Kopfschmerztablette?“, fragte der Schwertkämpfer, während er sich erhob und Sanji seine Hand entgegen streckte.
 

Sanji öffnete die Augen und grinste.
 

„Kopfschmerztablette.“, bestätigte er und ließ sich hochziehen.
 

---
 

So, das wars jetzt erstmal wieder fürs erste.

Ich hoffe, es war nicht soo schlecht, in diesem Kapitel ist halt kaum irgendwas spannendes passiert, aber ich denke, das wird sich im nächsten ändern... ;)
 

Bis dahin,

Yoa-chan



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Lyrael_White
2014-04-24T09:01:02+00:00 24.04.2014 11:01
Zum Glück isser wieder zu Hause.
Die Szenarien in Sanjis Kopf sind wirklich schlimm aber das er sich gleich wieder mit Zoro kabbeln muss war klar. Ist schliesslich der beste Weg um sich von seiner Echtheit zu überzeugen.
Das Kapitel ist sehr gut geschrieben und ich freue mich schon auf das nächste.

LG
Sy
Von:  Maire
2013-12-08T23:28:50+00:00 09.12.2013 00:28
Gutes Kapitel. Und das ist echt gut beschrieben wie Sanji so denkt=)
Kopfschmerztablette XD jaja^^
Antwort von:  Yoa-chan
09.12.2013 18:47
Juhu! Ich freu mich, wenns dir gefällt :D
Und Namis rechte Faust tut schon ganz gut weh... ^^
Von:  NightcoreZorro
2013-12-08T23:01:57+00:00 09.12.2013 00:01
sanji's sorgengedanken sind voll süß^^
Antwort von:  Yoa-chan
09.12.2013 18:44
Ja, und wenn erstmal seine Eifersuchtsgedanken kommen... ^^
Von:  Agust_D
2013-12-08T20:35:13+00:00 08.12.2013 21:35
Awww ^^
Immer schön Sorgen machen ;P Die beiden sind so süß <3
Schönes kapi ;)
Antwort von:  Yoa-chan
09.12.2013 18:42
Ja, die beiden sind echt knuffig :D
Ich dachte mir, es wäre langsam mal Zeit für etwas ZoSan <3


Zurück