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Find me, Love me

Wie weit würdest du gehen, um die zu retten, die du liebst?
von

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Verlorene Seelen

Er holte weit aus und brachte sich mit kräftigen Stößen immer weiter nach unten. Kein Geräusch drang an seine Ohren und die Stille umfing ihn mehr, je weiter er nach unten Drang.
 

Der Druck auf seinen Körper erhöhte sich stetig und es wurde immer dunkler. Er blickte nach rechts und sah die dunklen Umrisse seines Sohnes Gohan durch das Glas der Taucherbrille. Dieser bewegte sich ebenso zielsicher durch das Wasser wie Goku selbst.
 

Ihr Ziel war der Grund des Meeres. Der Dragonballradar hatte die Kugel genau hier angezeigt. Konzentriert schwammen die beiden gemeinsam Meter für Meter weiter in die Tiefe, als ein Schatten sich näherte.
 

Ein großer Tigerhai schälte sich aus der Dunkelheit und begann die beiden Männer zu umkreisen. Nach einiger Zeit stupste er Goku neugierig mit seiner Nase an.
 

//Wenn du versuchst an mir zu knabbern, kommst du heute Abend auf den Grill, mein Freund.//
 

Doch der Hai schwamm schließlich gelangweilt in eine andere Richtung. Goku blickte ihm kurz hinterher und sah im Augenwinkel ein etwas aufblitzen, als der Strahl der Taschenlampe, mit der sein Sohn den Boden absuchte, ein Objekt streifte.
 

Goku winkte seinem Sohn zu, bis er sich sicher sein konnte, dass er dessen Aufmerksamkeit hatte und deutete auf die Erdspalte, in der er das Glitzern bemerkt hatte, bevor er auch schon in diese Richtung tauchte.
 

Gohan folgte ihm und wenige Minuten später erleuchtete er mit der Taschenlampe den Dragonball. Goku griff danach und ignorierte die Muräne, die ihren Kopf zwischen den Steinen hervorschob, um zu sehen, wer da so unverschämt ihre Ruhe störte.
 

Stattdessen bedeutete er seinem Sohn, dass es Zeit für den Aufstieg war. Dieser nickte ihm zu und schon waren die beiden auf dem Weg an die Oberfläche.
 

Die Beiden tauchten aus dem Wasser auf und kletterten an Bord des Motorbootes, auf dessen Deck sich Gohans Freundin Videl in der Sonne rekelte.
 

Goku beobachtete, wie sich auf dem Gesicht seines Sohnes ein Lächeln bildete, als er das junge Mädchen erblickte. Zielstrebig ging er auf sie zu und drückte ihr fast schon verstohlen einen Kuss auf die Stirn.
 

„Da seid ihr ja wieder! Ich habe mir fast schon Sorgen gemacht.“, brachte sie gähnend hervor.

Gohan hingegen sah sie skeptisch an und erntete ein verschmitztes Lächeln, während Videl ihn zu einem leidenschaftlichen Kuss zu sich hinunter zog.
 

Goku ging derweil mit seinem Dragonball unter Deck und ließ die beiden allein. Wenn er seinen Sohn und Videl so beobachtete fühlte er sich immer schmerzlich an seine Frau erinnert. Obwohl sie erst einen Monat tot war, vermisste er sie unheimlich. Er hatte so große Sehnsucht, dass er manchmal, wenn er an sie dachte, ganz schwach ihren Geruch wahrnahm. Vor allem Nachts, wenn er alleine in ihrem gemeinsamen Bett lag, sein Arm Chichi wie gewohnt umschließen wollte und nur über die kalten und leeren Laken streifte, bildete sich ein Kloß in seinem Hals, der ihm schier den Atem nahm.
 

Das Klingeln des Bordtelefons riss ihn aus seinen Gedanken. Einen Augenblick später kam Videl unter Deck geklettert. Ihre Haare waren zerzaust und ihren Wangen röteten sich, als sie Goku ansah. Schnell senkte sie den Blick und drückte auf ein paar Knöpfe, woraufhin ein Monitor hochfuhr, auf dem sich das Gesicht von Gokus Freundin aus Kindertagen Bulma abzeichnete.
 

„Hallo Zusammen!“, begrüßte sie die beiden freundlich. Ihr Blick viel auf den Dragonball in Gokus Hand.

„Ah, wie ich sehe habt ihr euren Dragonball gefunden. Ich wollte euch nur schnell mitteilen, dass wir jetzt fast alle zusammen haben.“

Man sah auf dem Bildschirm, wie sie genüsslich an ihrer Zigarette zog und den Rauch auspustete.

„Goten und Yamchu sind schon auf dem Weg zu Dendes Palast. Piccolo und Krillin haben sich vor etwa einer halben Stunde gemeldet und meine beiden Kinder warten schon auf uns bei Dende.“
 

„Danke Bulma. Das sind gute Nachrichten. Wir machen uns jetzt auch gleich auf den Weg.“, erwiderte Videl, während sie sich ein luftiges Sommerkleid über ihren Bikini streifte.
 

Bulma nickte ernst und zog erneut an ihrem Glimmstängel. „Ich hoffe wir sind hier auch bald fertig. Vegeta hat gerade nur eine kleine Meinungsverschiedenheit mit einem der hier ansässigen Kondor Mamis.“, zwinkerte sie in die Kamera.
 

Aus dem Hintergrund konnten sie Vegetas vertraute Stimme vernehmen.

„HALTS MAUL WEIB UND HILF MIR LIEBER!“
 

Bulma verdrehte genervt die Augen und schnippte ihre Zigarette zur Seite.

„Na dann, werde ich unserem Prinzen mal zur Hand gehen und sage zu euch bis später.“
 

Schon war der Bildschirm schwarz und verschwand mit einem leichten Surren wieder in den Tiefen der Armaturen.
 

//Sehr gut//, dachte Goku bei sich. Dann waren ja jetzt alle Dragonballs gefunden und der heilige Drache konnte gerufen werden.

Er stellte fest, dass er mit einem mal sehr erleichtert war. Schon oft hatten er und seine Freunde andere mit den Dragonballs wiederbelebt, aber noch nie war er diesem Ereignis mit so einer freudigen Erregung wie heute entgegen gegangen. Heute Abend würde er seine Frau endlich wieder in den Arm nehmen und ihre warme Haut streicheln können. Keine kalten Laken mehr.
 

Und wenn er seine Frau einmal wieder bei sich hatte, dann würde er sie nie wieder gehen lassen und wenn er selbst eine Bank dafür würde ausrauben müssen.
 


 

Der Himmel verdunkelte sich und die sieben Dragonballs pulsierten in einem hellen orangenen Licht. Ein heller Lichtstrahl löste sich und schoss hinauf in die Wolken. Einen kurzen Augenblick später erschien der heilige Drache am Himmel und reckte der Gruppe den Kopf entgegen.

„Ihr habt mich gerufen, nennt mir euren Wunsch!“ Grollte es von allen Seiten. Es war die Stimme des heiligen Drachen Shenlongs, die zu ihnen sprach, obwohl der Drache seinen Mund nicht bewegte.
 

Goku hielt die Luft an, als Bulma vortrat und seinen Wunsch an den Drachen weitergab.

„Bitte mach Chichi die Frau von Son-Goku wieder lebendig.“

Sie sprach laut und deutlich, während Gokus Handflächen vor Aufregung ganz feucht wurden. Bestimmt würde seine Frau mit ihm schimpfen, warum es so lange gedauert hatte, bis Goku sie wiederbelebt hatte.

Aber er würde nur lächeln, sie packen und sie solange küssen bis sie nach Luft schnappte.
 

“Ich kann diesen Wunsch nicht erfüllen. Nennt mir einen anderen Wunsch!“
 

//Bitte was?//
 

Alle sahen sich ratlos an und es war sein Sohn Gohan, der die entscheidende Frage stellte.

„Was soll das heißen? Du kannst den Wunsch nicht erfüllen?“
 

“Ich kann ihre Seele im Jenseits nicht finden. Nennt mir einen anderen Wunsch!“
 

Gokus Hände fingen an zu zittern und er ballte sie zu Fäusten, um dies unter Kontrolle zu bringen.

„Aber was bedeutet das?“, bohrte Gohan weiter nach.
 

“ Ich kann sie nicht zurückholen. Ihre Seele ist nicht da. Vielleicht ist sie verschwunden. Sowas passiert manchmal. Nennt mir einen anderen Wunsch!“
 

Ein schwerer Druck legte sich auf seinen Brustkorb und sein Atem hing stoßweise. Ihre Seele war nicht da. Das bedeutete, dass seine Frau nicht wiederbelebt werden konnte. Seine geliebte Chichi war also für immer verloren? Er würde sie nie wieder in die Arme schließen können? Sein Blick wurde unscharf und nur am Rande bekam er mit, wie Videl seinen Sohn Gohan tröstend in die Arme nahm.
 

Goku sank auf die Knie. Es war also vorbei. Sie war einfach verschwunden, ohne Wiederkehr für immer im Jenseits verloren.

Um den Druck in seiner Brust zu erleichtern, schlug er mit seinen Fäusten heftig auf den Boden. Die Kacheln des Bodens platzten auf, während Gokus Tränen in den Boden versickerten.
 

~20 Jahre zuvor, im Jenseits~
 

Leise schlich sie sich durch den langen Gang des Schlosses. Immer an ihrer Seite war der kleine dreiköpfige Höllenhund, den sie ganz liebevoll Pumpgun getauft hatte. Zurzeit hatte er war er so groß wie eine Katze und konnte sich ebenso lautlos bewegen. Sollte es aber Probleme geben, war Pumpgun in der Lage innerhalb eines Sekundenbruchteils zu seiner waren Größe anzuwachsen.
 

Genau diesen Umstand würde sie sich zu Nutze machen, sobald sie draußen auf dem offenen Gelände waren.
 

Schnell drückte sie sich an die Wand einer Nische, als sie ein Geräusch hörte. Gerade noch rechtzeitig, denn schon glitt einer dieser verdammten Schlossgeister mit rasselnden Ketten an ihr vorbei.

Erleichtert seufzte sie, als der Geist hinter der nächsten Biegung verschwand und streichelte Pumpgun über den Kopf.
 

Sie hatte den Höllenhund damals im Schlosshof gefunden. Halb verhungert und verwahrlost. Sie hatte ihn mit zu sich aufs Zimmer genommen und ihn ein wenig aufgepäppelt. Es hatte zwar seine Zeit gedauert, bis sie herausgefunden hatte, dass dieses Vieh sich von Glut ernährte, aber schließlich war es ihr gelungen, ihn wieder auf die Beine zu bekommen.

Sie war sich nie ganz sicher warum, aber sie hatte Pumpgun von Anfang an vor IHM versteckt und jetzt würde diese kleine Kreatur ihre Karte in die Freiheit sein.
 

Die beiden traten auf den Schlosshof und schlichen im Schatten der aufgestellten Feuerkessel auf das Tor zu, welches sie von der Freiheit trennte.
 

Sie blickte kurz zurück, dann atmete sie tief durch, um all ihren Mut zusammenzunehmen und öffnete den kleinen Durchgang, der im Tor eingelassen war. Sofort erklang ein helles Schrillen an ihr Ohr. Irgendwie hatte sie einen Alarm ausgelöst, aber sie zögerte nicht mehr sondern verließ das Schloss.
 

Als sie neben sich blickte, stellte sie fest, dass sich Pumpgun in seiner vollen Größe vor ihr aufgebaut hatte. So schnell sie konnte, kletterte sie an ihrem jetzt elefantengroßen Gefährten empor und versenkte ihre Hände fest in seinem Fell.
 

Gerade als sich das Tor hinter ihr öffnete und die Schlossgeister sie packen wollten, sprintete Pumpgun los.

In ihrem Rücken spürte sie SEINEN Blick wie kleine Nadelstiche, die sich in ihre Haut bohrten. Diese Flucht musste ihr einfach gelingen, denn sollte er es schaffen, sie zu fangen… dies Strafe für ihren Fluchtversuch wollte sie sich nicht in ihren kühnsten Alpträumen ausmalen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So das wars auch schon wieder von mir. Ich hoffe ihr hattet Spaß beim lesen und euch sagt die Richtung, in die die Gesschichte geht, zu.
Ich habe noch einiges vor mit den Beiden...

Bis zum nächsten ;) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Todai
2014-01-20T21:14:59+00:00 20.01.2014 22:14
Ich finde deinen FF echt atemberaubend, ich lese die ganze Zeit gespannt alles durch... und dann der plötzliche Abbruch. Hoffe sehr dass bald ein paar neue Kapitel erscheinen!

Liebe Grüße!
Von:  dragonfighter
2013-09-20T13:13:16+00:00 20.09.2013 15:13
Hallo!
Kaum war ich froh das sie die dragonballs gefunden haben
Kommt auch das traurige ; )
Na ja trotzdem hat es mir sehr gefallen ich hoffe es geht bald weiter
Ich habe die gleiche meinung das es verwirrend ist aber auch nur an manchen teilen :)
Tschüssy

Dragonfighter
Antwort von:  stebibe
20.09.2013 19:59
Danke für das fleißige lesen und kommentieren.

Mal sehen, vielleicht werde ich dan tatsächlich nochmal drübergucken und versuchen, dass ein oder andere besser zu erklären. Bzw. Szene als Rückblick kennzeichnen und Ortsangaben machen, oder so was in der Art;)

Danke für eure Tipps.
Antwort von:  dragonfighter
20.09.2013 23:53
^_^
Von:  Princesskittylin
2013-09-18T19:44:49+00:00 18.09.2013 21:44
Hallo!
Also wirklich tolle FF, sehr lesenswert.
Noch etwas verwirrend, aber bin mal gespannt, in welche Richtung das Ganze noch schlägt.
Liebe Grüße
Antwort von:  stebibe
19.09.2013 09:03
Schön, dass du du sie magst.
Schade, dass sie so verwirrend ist. Sowas wollte ich eigentlich vermeiden o.O
Nun gut ich werde in Zukunft mein bestes geben, um ein bisschen mehr Struktur klar zu machen ;)


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