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Und plötzlich war es Mittelerde

von

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Kinobesuch

"Endlich!", rief sie laut und hob einen Umschlag in die Höhe, "endlich ist mein Weihnachtsgeld da! Nun kann ich mich daran machen mein Kostüm für die kommende Hobbit Filmpremiere fertigzustellen." Sie lächelte dabei mit strahlenden Augen ihre Arbeitkollegin und Beste Freundin Julia an.

"Darauf hast du echt lange gewartet, was Lisa?", erwiderte Julia mit einem breiten Lächeln, "an deiner Stelle hätte ich mir ja lieber so einen Fummel aus dem Internet bestellt, anstatt deine gesammten Ersparnisse in Stoffe und Zubehör zu stecken." Sie grinste Lisa frech an und legte ihr die Arme um die Schulter. Gemeinsam verließen sie das Personalbüro mit samt ihren Gehaltsscheks. Die Stimmung war so kurz vor Weihnachten sehr ausgelassen. In den Büros und in den Werkshallen hatte alles man ausgiebig geschmückt und in den Produktionsstätten wurden Tische für die Weihnachtsfeier am Abend zusammen geschoben.

Lisa und Julia gingen noch einmal in ihr Büro, um noch den Rest ihrer Aufträge abzuwickeln. "Wie weit bist du eigentlich inzwischen mit deinem Kostüm?", fragte Julia über einen Stapel Neukundenaufträge hinweg. Lisa zuckte nur mit den Schultern, ehe sie antwortete: "Der Umhang fehlt, die Schnallen und Knöpfe müssen auch angebracht werden und einige geschmückte Borten brauche ich noch. Ich hoffe, ich bekomme Morgen alles im 'Fantasy Store'." Sie heftete ihre letzten Blätter ab und stellte den dicken Ordner ins Regal.

"Hey Mädels. Immer noch fleißig?", kam es von der halb offenen Tür zu ihnen herüber. Im Rahmen stand Jannes, der Juniorchef der Firma. Ein junger Mann mitte Zwanzig mit kurzem, schwarzen Haar, einem recht straff sitzenden Anzug und einer Kravatte mit mehr oder weniger schlechtgebundenem Winsor Knoten. Er machte stets einen adretten und seriösen Eindruck. Zumindest bei den Kunden. Doch war er bei den Mitarbeitern nicht gerade gern gesehen. Die Männer mochten ihn nicht, wegen seines Hochnäsigen gehabes und die Frauen hielten auch lieber von ihm Abstand, da er sich häufig wie ein Casanova an alles ran schmiss was bei drei nicht am Schreibtisch saß. Dennoch mussten sie sich ihm respektvoll zeigen, da bekannt war, dass er für ihn unliebsame Mitarbeiter bei seinem Vater anschwärzte, um sie auf diesem Wege schnellstmöglich los zu werden.

Lisa lächelte nur steif, als sie ihn sah. Schon lange versuchte er bei ihr ein Date zu bekommen, doch jedesmal schaffte sie es rein zufällig kurz vorher noch einen wichtigen Termin dazwischen zu schieben. Gott sei Dank, wie sie sich immer dachte. Sie warf ihren langen, braunen, geflochtenen Zopf über die Schulter und sagte: "Ach ja, die Feier. Ja, sehn Sie, das ist nun wirklich so eine Sache. Ich habe noch einige Weihnachtseinkäufe zu erledigen und..."

Er hob die Hand und deutet ihr an zu schweigen. "Nein, nein, nein. Die Weihnachtsfeier ist eine betriebliche Pflichtveranstalltung und da haben Sie zu erscheinen Frau Krüger. Andernfalls werden wir Ihnen eine Abmahnung zukommen lassen müssen. Und Sie, Frau Jakob, legen die Aufträge beiseite und kommen auch langsam einmal in Weihnachtsstimmung." Mit diesen letzten Worten entschwand er aus dem Türrahmen und winkte noch einmal kurz mit einer lässigen Armbewegung in den Raum hinein, bis sich seine Schritte auf dem Flur entfernten. Die beiden jungen Frauen atmeten tief durch. "Na wunderbar. Jetzt muss ich erscheinen", brummte Lisa und zog ein Schmollgesicht. "Hey, ist doch gar nicht so schlimm Lissie. Du gehst runter zur Feier, bleibst vielleicht eine Stunde und dann machst du dich ganz einfach klamm heimlich aus dem Staub. Ich sorg schon dafür, dass Mister Gelfrisur es nicht mitbekommt", grinste Julia und erhob sich.

"Danke Julie, du bist ein Schatz. Was täte ich nur hier ohne deine Hilfe", sagte Lisa mit einem herlichen Lächeln.

"Na was wohl. Du müsstest mir nicht mehr so viele Gefallen schulden und würdest in Arbeit ertrinken. Komm jetzt. Die warten schon unten mit dem Buffet", meinte ihre Freundin lachend.

Julia hielt Lisa einen Arm wie zum Geleit hin und diese hakte sich kichernd ein. So schritten sie munter in die Werkshalle.

Dort angekommen hatten sich bereits sämtliche Abteilungsbelegschaften zusammen gefunden. Sie plauderten heiter und einige hatten schon ihr drittes Glas Sekt oder Wein in der Hand. Am Ende der großen Halle war ein provisorisches Podest aufgebaut worden, auf dem der Firmenchef zum Jahresende immer seine übliche Firmenlobesrede hielt. Noch während Lisa und Julia den Raum betraten, schritt ihr Chef, ein etwas untersetzter, älterer Mann mit geröteten Wangen und Knollnase, die hölzernen Stufen des Podestes empor, gefolgt von seinem Sohn und dem restlichen Firmenvorstand. Er schlug ganz sacht mit einem Löffel gegen das Glas mit Sekt, welches er in der Hand trug und in der Halle wurde es stiller. "Meine lieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, verehrte Vorstandsmitglieder und natürlich Jannes, mein lieber sohn." Er bedachte seinen Jungen dabei mit einem warmen freundlichen Lächeln, bevor er mit seiner rede fort fuhr, "Wie in jedem Jahr, seit der Gründung dieser Firma, stehe ich nun vor Ihnen um Ihnen für Ihre harte Arbeit und die Treue zu unserem Unternehmen zu danken." Höflicher Applaus ging durch die Reihen.

Er räusperte sich und sprach weiter nachdem es wieder ruhiger wurde. "Wie sie ja alle wissen, werde ich im kommenden Jahr meinen sechzigsten Geburtstag feiern und ich denke so langsam wäre es für mich an der Zeit endlich in meinen wohlverdienten Ruhestand zu gehen. Daher haben wir, der Vorstand und ich, uns darauf geeinig, dass mein Sohn Jannes, ab dem kommenden Jahr die Führungsposition dieser Firma übernimmt, um sie in meinem Namen weiterzuführen." Der Chef machte eine Pause. Er erwartete Applaus und freudige Begeisterung. Doch in den Gesichtern der Mitarbeiter war von ungläubigen Blicken bishin zu stillen und teilweise hörbaren Schreckenslauten einiges vertreten.

Julia und Lisa tauschten düstere Blicke aus, die keiner weiteren Worte bedurften.

"Natürlich kann ich mir denken, dass das alles recht überraschend für Sie kommt und Sie mich vermutlich alle sehr vermissen werden. Aber glauben Sie mir, das werde ich auch. Dennoch möchte ich Sie darum bitten meinen Sohn genauso tatkräftig zu unterstützen, wie Sie mich in meiner gesammten Laufbahn unterstützt haben. Und nun, wünsche ich Ihnen allen, frohe Weihnachten und ein gesundes, erfolgreiches, neues Geschäftsjahr." Mit diesen Worten beendete er seine Rede und das Buffet wurde eröffnet.

Es gab nur ein Gesprächsthema an diesem Abend und dies wurde in mehr oder weniger ruhigeren Ecken der Halle geführt. Keiner der Angestellten wollte in Gegenwart des Vorstandes oder des alten Chefs über Jannes reden. Julia und Lisa hatten es sich an einem kleinen Tisch mit ein paar Schnittchen bequem gemacht und beobachteten die übliche Traube von Schleimern, die sich gleich um Jannes versammelt hatten, um diesem zu gratulieren. Lisa grinste bei dem Anblick nur schief. "Weist du, Julie. Ich glaube, ich such mir eine neue Anstellung in einer anderen Firma", meinte diese nach dem vierten Glas Sekt. Julia machte große Augen und erwiderte mit gespielt entsetzter Stimme: "Wie? Du? Ganz ohne mich? Du willst mich hier zurücklassen?"

"Nein, Julie. Das werde ich nicht. Ich werde eine Stelle suchen, wo wir wieder gemeinsam in einem Büro arbeiten können. Ganz ehrlich versprochen", beteuerte Lisa mit beschwichtigender Stimme.

"Puh, da bin ich ja beruhigt. Aber sag mal. willst du nicht langsam verschwinden? Ich meine, Jannes ist jetzt abgelenkt. Du kannst ohne weiteres verschwinden", warf Julia ein und nickte mit dem Kopf Richtung Ausgangstür.

Sie hatte damit nicht ganz unrecht. Jannes war so eingeschlossen von den Gratulanten, dass er Lisas verschwinden nie und nimmer bemerkt hätte. "Gut, du hast recht. Ich denke, ich gehe dann mal. Ich wünsch dir heute Abend noch viel Spaß, Julie", meinte Lisa und erhob sich. "Ich ruf dich morgen Abend noch mal an. Schönen Urlaub wünsch ich dir", rief ihr Julia hinterher. Lisa winkte über die Menge hinweg und ihre Lippen formten die Worte "Vielen Dank. Bis bald." Dann war sie Verschwunden.

Sie machte sich wie immer mit ihrem Fahrrad auf den Heimweg. Es war schon dunkel und es fielen vereinzelte Schneeflocken. Ihr üblicher Weg führte sie an ihrem Lieblingskino vorbei, wo bereits die riesigen Premiereplakate und Aufsteller für den Hobbit Film am nächsten Abend gut beleuchtet angebracht waren. Eigentlich hatte das Kino an jenem Tag schon geschlossen, doch seltsamerweise waren die üblichen Gitter nicht vor den Einganstüren und auch die Räume waren hell erleuchtet. Lisa stieg von ihrem Drahtesel, um sich noch einmal die ganzen Aufsteller und Plakate anzusehen, die sie bereits aus anderen Vorankündigungen kannte.

Mit einem Mal schwang eine der Türen auf und ein älterer Mann mit grauem Vollbart kam in einen Blaumann gekleidet hinaus. Dabei zog er eine Mülltonne hinter sich her. Er trug zusätzlich eine Schirmmütze tief ins Gesicht gezogen, doch man konnte sehen, dass er lächelte, als er sie da stehen sah. "Guten Abend junge Dame", sagte er freundlich und zog die Tonne zum Straßenrand.

"Guten abend", erwiderte Lisa und wollte sich erneut den Plakaten widmen. "Was macht ein junges Ding wie Sie denn so allein bei dieser Kälte auf der Straße?", fragte der Alte und rüttelte an der Mülltonne, um sie ordentlich zu platziere. "Ach wissen Sie. Ich komme gerade von der Arbeit und wollte mir nur noch einmal hier diese schönen Plakate und Aufsteller ansehen." Der Mann kicherte und drehte sich wieder zu ihr um. "Ja, das Kino. Ein wunderbarer Ort, voller Zauber und ungeahnter Möglichkeiten. Dort kann man alles sein. Mit Piraten übers Meer segeln, mit Karl May, Winnetou und Old Shatterhand die Prärie unsicher machen. Oder aber mit einer Gruppe tapferer Helden los ziehen um einen Drachen zu bekämpfen", sagte er und stand mit einem Mal direkt neben ihr. "Ja, da haben Sie wohl recht, mein Herr. Nirgendwo gibt es einen besseren Ort, an dem man sich wohler fühlen kann als in Kino", erwiderte Lisa und betrachtete verträumt das Bild der Zwerge, die sie sowohl freundlich als auch zum Teil ernst und grimmig anschauten. Der alte Mann lachte und klopfte ihr unversehens auf die Schulter, sodass sie kurz erschrocken zusammen zuckte. "Kommen Sie doch rein und trinken einen Tee mit mir. Es ist kalt und Sie können sich eine Weile aufwärmen", sagte er und hielt ihr die Tür auf.

"Ist es denn erlaubt, dass ich einfach so da rein gehen darf?", fragte sie etwas zögernd. "Nur zu, junge Dame. Ich bin hier Hausmeister und wen ich zum Tee einlade, bleibt meine Entscheidung. Nun kommen Sie schon. Sie erfrieren ja sonst noch", drängte er mit freundlichem Lächeln. Lisa überlegte noch einmal kurz, ob sie nicht lieber gehen sollte. Die Sache war ihr nicht ganz geheuer. Doch weil der alte Mann sie so freundlich bat und sie nicht unhöflich sein wollte, schritt sie mit ihm in die warme Vorhalle. Ihr Fahrrad stellte sie drinnen an eine Wand.

Der Mann plauderte auf dem ganzen Weg zu seinem Büro mit ihr über vielerlei Dinge, die er bereits in diesem Kino gesehen hatte und manches Mal fluchte er sogar ein wenig über die unnötigen Neuerungen, die sich in Hollywoods ach so feine Filmhistorie eingeschlichen hatte.

Bei einem gemütlichen Glas Tee und ein paar selbstgemachten Weihnachtsplätzlich, kamen sie weiter ins Gespräch. "Wie lange arbeiten Sie denn schon hier?", wollte Lisa wissen. Der Mann seufzte: "Schon bald fünfzig Jahre. Und ich habe nicht vor dies in nächster Zeit zu ändern. Für mich ist es der einzigste Lebensinhalt, das Wunder der Leinwand wieder und wieder zu erleben. Das freudige Lachen der Zuschauer zu hören oder die angsterfüllten Schreie. Je nachdem, was für ein Film gerade anläuft versteht sich. Auch wenn meine Arbeit keinen all zu hoch geschätzten Wert hat, so macht es mich doch nochzufieden und glücklich auf meine alten Tage."

Lisa nickte zustimmend und trank den letzten Schluck Tee aus ihrem Glas. Dabei bemerkte sie jedoch zu ihrem Leidwesen, dass ihre Blase sie ein wenig drückte. "Ach sagen Sie, ähm, dürfte ich einmal ihre Toiletten benutzen?", fragte sie mit leicht verschämtem Gesichtsausdruck. Der Alte nickte nur mit einem verstehenden Lächel. "Sicher, sicher. hier zur Tür hinaus, dann links und die zweite Tür rechts." Sie nickte und stand zügig auf, um rasch das stille Örtchen aufzusuchen. Als sie erleichtert aus der Klotür heraus kam, hörte sie mit einem Mal eine ihr vertraute Melodie. Es klang, wie das Intro zum Herrn der Ringe. Nur irgendwie anders. Es war sonderbar, denn als sie zum Klo gegangen war, war noch keine Musik da gewesen. Und diese kam direkt aus einem Saal gegenüber der Damentoilette. Neugierig schritt sie auf die breite Kinosaaltür zu. Sie lauschte zunächst daran, ob nicht vielleicht noch jemand außer dem Hausmeister dort vorzufinden war. Doch nichts. Keine Stimmen. Keine dumpfen Schritte auf dem roten Teppichboden. Nur diese hypnotische, sanfte Musik.

Zögerlich schob sie die Tür zum Kinosaal auf und musste einen Moment lang blinzeln. Licht flutete ihr aufs Gesicht und blendete sie fast. Nachdem sich ihre Augen etwas an das schummrige Licht gewohnt hatten, konnte sie deutlich einen Schriftzug auf der Leinwand lesen. Auf schwarzem Grund mit goldenen Buchstaben prangte die Aufschrift 'Der Hobbit' vor ihr. Sie konnte es nicht glauben. Niemand anderes war dort im Saal. Keine Zuschauer, kein Personal, nicht einmal der alte Hausmeister. Sie huschte hinein. Zu groß war die Versuchung, auf die Möglichkeit noch vor allen anderen Zuschauern den Hobbit zu sehen und dazu völlig kostenlos.

Sie suchte sich einen Platz in der letzten Reihe, wo man die beste Sicht auf alles hatte und machte es sich bequem. Schon ging es los. Bilbo, der ein Buch aus der Kiste kramte, die Geschichte der Zwerge und des Erebor, beeindruckende Bilder flackerten vor ihren Augen hin und her. Das Auenland, Frodo, Beutelsend. Ach wie hatte sie dieses behagliche Gefühl vermisst. Ein Gefühl wie, nach hause zukommen.

"... und es geschah nie etwas unerwartetes...", töne die Stimme des alten Bilbo durch die Lautsprecher.

Plötzlich wurde die Leinwand weiß. Sie glühte und strahlte regelrecht! Lisa krallte sich erschrocken in ihren Kinosessel, als sie spürte, wie ein Sog sie erfasste. Ja, wie sie Buchstäblich aus ihrem Sitz gerissen wurde. Bald half kein Klammern und kein Hilfeschreien mehr. Sie wirbelte durch die Luft. Das Licht wurde heller und heller. Sie trudelte dem Sog hinterher, wie in einem heftigen Tornado. Während des Fluges verlor sie irgendwann durch die vielen Drehungen ihr Bewustsein.

Ihre nächste Erinnerung, war das Erwachen auf einem weichen, leicht feuchtem Bett aus Moos, Erde und Wurzeln.
 

-Prolog Ende-

1. Ein Mädchen steht im Walde

Nie war der Gesang von Vögeln so dröhnend und schmerzhaft in Lisas Kopf erklungen. Sie stöhnte mit schmerzverzerrtem Gesicht auf, krallte eine Hand ins Moos. Die Andere hielt sie sich an den Kopf.

Was war nur geschehen? Ein Unfall? Zu viel Alkohol bei der Weihnachtsfeier? Oder gar K.O. Tropfen im Sektglas?

Sie rollte sich auf den Rücken und behielt die Augen geschlossen. Sie dachte über die vergangene Nacht nach. Ein sonderbarer Traum war das gewesen. Das Kino, der alte Hausmeister, der Hobbitfilm und dann ein Sog durch eine Leinwand. Sie spottete innerlich über den ganzen Nonsens, als sie an diesen absurden Vorfall dachte. Das war unmöglich. Vermutlich hatte sie nur zu viel getrunken und sich mit ihrem Fahrrad in den Stadtpark verirrt, wo sie irgendwo auf der Wiese eingeschlafen. Und wenn sie von dem doch recht gemütlichen Moos aufstehen würde, dann läge oder stünde ihr Fahrrad neben ihr und sie würde aufsteigen und nach Hause fahren. Soweit zumindest die Theorie. Die Praxis musste sich erst noch herausstelllen. Sie öffnete sacht die Augen und blinzelte gegen das grüne Blätterdach eines hohen Baumes.

Moment mal? Grün? Blätter?

Lisa richtete sich ruckartig, aber doch etwas zu schnell auf und musste sich wieder an den Kopf fassen. Zu sehr hämmerte der Schmerz gegen die Innenseite ihres Schädels. Nachdem wenige Minuten später der leichte Schwindel und auch das Übelkeitsgefühl einigermaßen abgeebbt waren, konnte sie sich langsam und bedächtig umsehen. Dabei entfuhr ihr ein äußerst resignierter Seufzer.

Der Waldum sie herum war groß, grün und mit allerlei Bäumen, Büschen und Moosflächten bewachsen. Hinzu kam, dass es nicht wie von ihr erwartet ein vorweihnachtlicher Wintermorgen war, sondern viel mehr ein spätsommerlicher, sonniger Tag. Und sie saß irgendwo im nirgendwo. Nichts, aber auch gar nichts erinnerte sie in irgendeiner Weise an den Stadtpark oder gar den Stadtwald, in dem sie in ihrer Freizeit häufig zu joggen pflegte.

Was war nur geschehen? War sie entführt worden? Noch im Sitzen begutachtete sie ihre Kleidung. Der warme Winterpullover, den sie selbst Gestrickt hatte, die Jeans und ihre Schuhe. Alles war, bis auf eine ordentliche Menge an Waldboden, der daran klebte, heil und unversehrt. Im ersten Moment stieg in ihr Erleichterung auf, dass sie in keine noch schrecklichere Situation hinein geraten war. Doch dieses Gefühl schwand bald, da sie immer noch nicht wusste, wo genau sie sich befand. Sie kam langsam auf die Beine und suchte ihre nähere Umgebung nach ihrem Fahrrad ab. Doch ihr guter alter Drahtesel war ebenso unauffindbar, wie irgendeine Straße oder ein Fußweg in diesem undurchdringlichen Dickicht. Sie zog umgehend ihr Handy aus der Hosentasche. Ihre einzige Chance auf Hilfe. Aber auch dieses machte ihr einen Strich durch die Rechnung. Kein Netz. Lisa seufzte inzwischen reichlich gefrustet und setzte einige Schritte in eine unbestimmte Richtung. Vielleicht konnte sie ja irgendwo auf einer Anhöhe oder einer offenen Waldlichtung telefonieren und Julia anrufen. Die wusste vielleicht, wo sie war und wo man sie abholen konnte.

Immer weiter führte sie ihr Weg in den Wald. Sie blieb dabei an den Dornen einiger Büsche hängen, wodurch ihr heißgeliebter Pullover begann Fäden zu ziehen. Sie stolperte mehrmals über dicke Wurzeln und riss sich nebenher auch ihre Jeans an den Rinden der alten Bäume auf.

Je weiter sie ging, umso mehr verirrte sie sich. Und immernoch zeigte das Handy kein Netz an. Stunde um stunde verging. Die Sonne, die durch das Blätterdach drang, schickte ihre wärmenden Strahlen zu ihr hinab. Mit dem Pullover fing Lisa bald an zu schwitzen. Er begann recht schnell zu jucken und zu kratzen. Die Reste der Dornenbüsche in den Fasern machte es noch schlimmer. Schluss endlich war sie es leid und streifte sich das dicke Ding über den Kopf. Nun stand sie mitten in der Fremde. Dreckig, zerkratzt und nur noch mit einem Unterhemd und einem BH oben rum bekleidet da. Langsam machte sich Panik in ihr breit. Die Sonne stand schon bald bei Mittag und sie spürte, wie ihr Magen nach Essen und ihre trockene Kehle nach Wasser riefen. Wenn sie nicht bald an eine Straße oder zumindest an eine Jagdhütte kam, würde sie sich von dem ernähren müssen, was der Wald hergab. Und sie hatte nicht die leiseste Ahnung, was man hier essen konnte und was nicht.

Sie blieb nach zwei weiteren erfolglosen Stunden stehen und lauschte. War vielleicht irgendwo etwas zu hören, was ihr weiterhelfen konnte? Stimmen? Autos auf Asphalt? Oder zumindest ein Bach?

Ja! Da war tatsächlich etwas. Ein leises, aber doch gut hörbares Plätschern und Gurgeln. Vielleicht eine Quelle oder ein Bach, wo sie etwas trinken konnte. Es musste auf jeden Fall ganz in der Nähe sein. So viel war sicher. Sie wandte sich sofort nach links, von wo sie das Geräusch vernommen hatte und stieg, oder vielmehr, stolperte einen Abhang hinunter. Da war ein Flüsschen. Wasser, dachte Lisa erleichtert und hockte sich ohne auf ihre Umgebung zu achten ans Ufer. Sie hielt erst ihre aufgekratzten Arme in das kühle, klare Nass. Dann holte sie einmal tief Luft und steckte den Kopf ins Wasser. Es tat gut ihren schmerzenden Schädel so kühlen zu können. Nebenher nahm sie ein paar Schluck um die brennende Trockenheit in ihrer Kehle zu löschen. Als sie diesen nach einer Weile wieder hob, musste sie allerdings feststellen, dass sie nicht mehr so ganz allein war.

Am gegenüberliegenden Ufer war eine Gruppe von Leuten aufgetaucht. Leute auf Pferden? Nein, Ponys. Da genau vor ihr saßen Leute auf Ponys. Und nicht nur irgendwelche Leute. Sie waren allesamt Männer. Kleine Männer mit Bärten. Nunja, einer hatte keinen und war viel kleiner als die anderen. Sie und Lisa starrten einander für einige Zeit über den Fluss hinweg an. Warum nur starrten sie so?, fragte sich die junge Frau und blinzelte mehrmals ungläubig. In ihren behaarten Gesichtern war eine Gefühlsregung für sie nur sehr schwer auszumachen. Doch anhand ihrer Körperhaltung konnte man erkannen, dass sie mehr oder weniger überrascht, wenn nicht sogar schockiert waren. Aber warum starrten sie nur so?

Plötzlich wurde es Lisa schlagartig bewusst. Sie saß oben rum ja fast völlig unbekleidet und ihre Haare waren ja auch noch patsch nass. Das Wasser lief natürlich über ihr Unterhemd und ließ schon den BH durchscheinen. Erschrocken fing sie plötzlich an zu schreien und stürmte mit vor Scham roten Kopf in die Richtung, aus der sie gekommen war. Sie stolperte den Hügel hinauf, welchen die zuvor erst hinunter gekommen war, wobei sie sich an einigen scharfen Felsen Hände, Arme und auch Schultern aufschnitt und verkratzte. Nebenbei verlor sie auch noch zu allem überfluss ihren schönen Pullover. Aber das war ihr in diesem Moment egal. Sie wollte nur so schnell wie möglich weg da. Die Schaar ratloser Männer ließ sie unten allein am Fluss zurück. Zumindest dachte sie das, als sie vor Erschöpfung schnaufend und blutend die Anhöhe erreichte, und sich unter einen dicken Baun fallen ließ. Das kurze erfrischende Abkühlung war damit nun auch wieder hinfällig.
 

Derweilen tauschte Bilbo mit den Zwergen fragende Blicke aus. "Was war denn das?", fragte er mit leichtem Stirnrunzeln in die Runde. "Das war wohl eine Menschenfrau. Sonderbar. In der Nähe gibt es keine Gehöfte und die nächste Ortschaft ist rund zehn Meilen von hier entfernt", erwiederte Balin nachdenklich und strich sich durch den Bart. "Sie schien nicht gerade im besten Zustand gewesen zu sein, meint ihr nicht?", fragte der Hobbit mit einem Tonfall, als würde er übers Wetter reden wollen. "Offenbar haben wir sie verschreckt. Vielleicht sollten wir sie suchen gehen", kam es vorsichtig von Kili. Sein Bruder Fili nickte ihm zustimmend entgegen. "Besser nicht. Es könnte eine Falle sein. In diesen Wäldern läuft allerhand Getier und Gesindel herum, dem wir lieber aus dem Wege gehen sollten", kam es von ganz vorne aus der Gruppe. Thorin hatte gesprochen und beobachtete weiterhin mit skeptischen, aber wachsamen Blick das andere Ufer, wo die sonderbare Frau wieder im Wald verschwunden war. "Wir sollten warten bis Gandalf wieder da ist. Vielleicht weis er ja was zu tun ist", wandte Ori ein, "Wo steckt er überhaupt?"
 

Lisa schnaufte immer noch vor Erschöpfung. Die Schnitte brannten durch den Schweiß und die warme Sonne, welche darauf schien. Wieder war sie mit Waldboden bedeckt und ihren Pullover hatte sie bei der überhasteten Flucht irgendwo an der Steigung verloren. Nach dieser unliebsamen Begegnung hatte sie allerding weniger Lust noch einmal diesen Männern, so wie sie bekleidet war, zu begegnen. Doch andererseits fasste sie sich innerlich an den Kopf, da sie einfach so überstürzt abgehauen war. Vielleicht hätte man sie heimbringen können oder zumindest zu einem Ort mit einem funktionierenden Telefon, Essen und einer Landkarte, auf der sie hätte nachsehen können, wo genau sie sich befand.

"Verdammt", fluchte sie leise und haute mit der Faust auf eine knorrige Wurzel, was sie im nachhinein auch wieder schmerzlichst bereute. Sie stand nach einer Weile auf und klopfte sich die Erde von Händen, Armen, Knien und Beinen. Wer sie so gesehen hätte, konnte sie wirklich bemitleiden.

Am Vortag noch gut frisiert, schick gekleidet und sauber, war sie nun schmutzig, verkratzt, zerrissen und zerzaust, wie eine Landstreicherbraut. Und das Wichtigste, sie hatte immer noch hunger. Ein paar Mal atmete sie tief durch. "Also gut, Lisa. Du bist irgendwo in der Pampa gelandet. Deine Klamotten sind im Eimer und du siehst aus und riechst, wie gerade aus einem Schweinestall gekrochen. Aber selbst ist die Frau. Irgendwo wird es ja vielleicht ein paar Beeren oder Champingions geben, die du essen kannst", sprach sie leise zu sich selbst und versuchte sich damit zumindest ein wenig Mut zu machen. Da sie sich sicher war, dass die Männer wohl vom Fluss weiter gezogen waren, jedoch kein erneutes Risiko eingehen wollte ihnen zu begegnen, machte sie sich auf den Weg, um am oberen Waldrand dem Flusslauf entlang zu folgen.

Als die Sonne nun im Westen zu sinken begann und die Bäume anfingen lange Schatten zu ziehen, fand sie endlich einen Strauch wilder Himbeeren. Es waren nicht besonders viele daran, denn offenbar hatten über Tag schon viele Vögel und andere Tiere den Strauch abgefressen. Die wenigen Beeren, die sie dort fand, waren aber vorläufig für sie besser als nichts.

Nach diesem kargen Mahl suchte sie einige Äste und Steine zusammen. Die Steine legte sie in einen Kreis nebeneinander und die Äste kamen direkt in die Mitte hinein. Irgendwann hatte sie einmal im Fernsehn gesehen, wie man mit nur wenigen Handgriffen ein Feuer machen konnte. So nahm Lisa zwei Stöckchen und rieb diese, wie gesehen, aneinander. Allerdings hatte dies nur den Effekt, dass sich die Rinde beider Stöckchen abschälte. Frusttriert gab sie dies nach einer Weile und mehreren Fehlversuchen mit anderen Stöckchen auf, und nahm sich zwei Steine zur Hand. Eine neue und hoffentlich vielversprechendere Methode, dachte sie optimistisch. Die hielt sie nun nah an den Ästehaufen und schlug sie gegeneinander. Sie hoffte inständig, dass Funken schlagen würden. Doch es war wieder vergebens. Mittlerweile wurde dazu immer dunkler und langsam kühler. Und Lisa somit immer frustireter. Zornig schlug sie die Steine so fest aufeinander, dass die dabei unglücklicherweise ihren Zeigefinger erwischte.

Sie jaulte vor Schmerz auf und sprang mit den Finger im Mundauf die Beine. Sie konnte schmecken das er blutete. "Verdammte Steine! Verdammter Wald! Verdammtes Feuer! Blödes Fernsehen! Warum bringst du mir nie etwas Anständiges wie das richtig bei?!", brüllte sie schlussendlich und trat wütend gegen ihre Feuerstelle.

Sie fühlte unwillkürlich ein leichtes Knacken in der Zehenspitze und sog scharf die Luft ein. Nun tat auch noch ihr Fuß weh. Von der Wut, der Frustation, den Schmerzen in ihrem gesammten Körper und auch dem wieder aufkommenden Hunger und Durst erschöpft, sackte sie an der Rinde eines Baumes zusammen. Sie rollte sich auf dem moosigen Untergrund zusammen und weinte all ihre Sorgen der vergangenen Stunden aus sich hinaus. Der Schlaf kam spät diese Nacht. Über den Sternenhimmel zogen vereinzlt dicke Wolken, die für den nächsten Tag wohl einen deftigen Regenschauer ankündigten. Lisa schloss die Augen und zitterte sich in einen unruhigen Schlaf.
 

Sonderbare Geräusche in ihrer Gegenwart schreckten sie mit einem Mal auf. Es war noch stockfinster. Sie konnte lautes Krachen, Grunzen und Schmatzen hören. Es klang wie ein Rudel wilder Tiere. Vielleicht Wildschweine oder etwas anderes. Die Geräusche kamen aus allen Richtungen. Sie konnte sich wenden wohin sie wollte, doch sie sah nicht das Geringste. Der Himmel war so zugezogen, dass nicht einmal die Sterne genug Licht spenden konnten. Langsam stand sie auf. Ihr Körper fühlte sich inzwischen eiskalt und ein wenig steif, sowie Taub an. Sie fragte sich, ob es eventuell Suchtrupps waren. Sicherlich hatte Julia versucht sie auf dem Handy zu erreichen und aus Sorge um sie die Polizei verständigt. Das musste es sein! Ihr weg hinaus aus Kälte, Dunkelheit und vor allem Wald. Davon hatte sie definitiv die Nase voll.

Sie nahm all ihren Mut zusammen und rief: "Hallo?! Ist da wer?! Ich bin hier?! Helfen Sie mir doch! Bitte!" Die Geräusche hielten kurz inne. Sie erwartete bald Hundegebell und Taschenlampen hinter den Büschen zu sehen. Doch was dann auf sie zu kam waren keine freundlichen Polizisten, sondern etwas ganz anderes. Eine, ja sogar mehrere Kreaturen schrien ihr entgegen. Als sich eine Wolkenlücke auftat und die schwachleuchtende Mondsichel das Waldstück einen Moment lang erhellte, sah sie schrecklich entstellte Fratzen und Körper, die wie ekliges Getier auf sie zu rannten oder krabbelten. Sie schrie in Panik und Angst so laut, dass sie sogar im Baum über sich einige Vögel aufschreckte, welche dort friedlich geschlafen hatten. Wütend über den plötzlichen Weckruf, sausten sie auf die arme Lisa nieder, die bereits blindlinks die Flucht vor den Ungeheuern angetreten hatte. Die Vögel hackten und kratzten ihr neue Wunden in die Arme, welche sie sich schützend vors Gesicht hielt, während sie rannte. Die Kreaturen schrien und brüllten hinter ihr her. Sie konnte unter diesen Umständen nicht auf ihren Weg achten und spürte bald zu ihrem neuen Schrecken, dass der Boden unter ihr nach gab und sie irgendwo in die Tiefe stürzte. Sie fiehl nicht weit nach unten, landete aber dafür sehr hart. Doch von dem Fall konnte sie sich nicht wirklich erholen. Binnen weniger Sekunden, die ihr wie eine Ewigkeit vorkamen, wurde sie in die Höhe gerissen und sie fand sich nun schwer verschnürt in einem engmaschigen Netz mit Blattwerk und Ästen wieder. Sie schaukelte über den Bestien, die unter ihr versuchten nach dem Netz zu schlagen. Hilflos baumelte sie nun eingeschlossen und verzweifelt in ihrer Falle. Niemand würde kommen, dachte sie sich. Ich bin verloren und werde wohl von diesen Wahnsinnigen zerstückelt und gefressen.

Wärend sie noch verzweifelt in Tränen ausbrach, ging in der Ferne wohl irgendwie die Sonne auf. Aber sie ging sehr schnell auf. Ja, zu schnell. Und noch dazu in der falschen Himmelrichtung. Lisa starrte dem grellen Licht entgegen und plötzlich zerriss ein lauter Knall die Luft. Das Netz schaukelte wild durch die Druckwelle herum.

Einige Minuten, wie es Lisa vorkam, war der Wald hellerleuchtet wie am Tage. Dann ließ das starke Licht ebenso schnell nach, wie es gekommen war. Sie bewegte sich und versuchte in dem wieder eingekehrten Dunkel etwas zu erkennen. Sie hatte sich gerade umgedreht, da fiel ihr Netz zu Boden. Dabei landete sie sehr unsanft auf dem Hintern.

"Hab ich Euch nun endlich gefunden. Ich hatte schon befürchtet, sie hätten Euch erwischt", sagte eine rauchige, ältere Männerstimme über ihr. Sie rieb sich ihren schmerzenden Steiß und blickte dann auf. Im schwachen Schein eines langen Stabes, stand ein alter Mann mit langem grauen Mantel, einem Bart, der bis zum Gürtel reichte, einem spitzen Hut und wachsamen Augen. Er hingegen lächelte Lisa nur freundlich an, welche vor Staunen und Entsetzen den Mund weit aufgeklappt hatte.
 

- 1. Ein Mädchen steht im Walde / Ende -

2. Lisa, 13 Zwerge, ein Hobbit und Gandalf

Kühle Rauchschwaden krochen Lisa an diesem Morgen in die Nase. Obwohl sie hin und wieder gerne mal eine Zigeratte rauchte, war es ihr doch so früh am Morgen sichtlich unangenehm. Sie hustete ein wenig und richtete sich dann langsam auf. Sie fühlte sich wie gerädert. Was wohl an der tatsache lag, dass sie auf der harten Erde geschlafen hatte. Das alles mit nichts anderem, als in einem geliehenen Mantel eingehüllt und auf einer zusammen gerollten Decke als provisorisches Kopfkissen. Sie strich sich mit ihrer verbundenen Hand die zerzausten Haare aus dem Gesicht und blickte sich im Lager um. Da lagen sie alle, um sie herum. Dreizehn Zwerge, ein Hobbit und der graue Zauberer. Die Meisten schliefen noch. Sie rieb sich die Augen und versuchte sich noch einmal die Ereignisse der vergangenen Nacht in den Kopf zu rufen.
 

Sie war in diesem stockfinsteren Wald gewesen, verfolgt von Scharen wilder Bestien und Ungeheuern. Gefangen in einem Netz. Verwundet, verängstigt und dem Tode nah. Doch dann erschien dieser große, alte Mann mit seinem leuchtenden Stab, der die Besteien vertrieben hatte und sie aus ihrem Netz befreite. Dieser sonderbar fremde und doch so vertraute Mann, welcher dort vor ihr gestanden hatte, Hatte ihr ein Schaudern über den Rücken laufen lassen. "Kommt, steht auf Mädchen", hatte er zu ihr gesagt. Nicht in einem befehlenden Ton, sondern freundlich und wohlwollend. Sie war aufgestanden. Zitternd und schnaufend vor Erschöpfung, hatte sie kaum Worte um ihren Dank auszudrücken. Sie hatte es mehrere Male versucht, doch der Mann hatte immer wieder abgewunken mit den Worten: "Jetzt ist nicht die Zeit für Reden, Kind. Kommt mit mir zu meinen Begleitern ans Feuer und wärmt Euch auf. Ich bin sicher, dass Ihr ordentlich Hunger habt. Und unser Topf ist noch voll." Dabei hatte er ein wenig gelacht.

"Ver-verzeihen Sie mein Herr, aber wie...?", hatte sie versucht zu Fragen, doch wieder wurde sie mit einer lässigen Handbewegung zum Schweigen angehalten. Da Lisa sowieso nicht gewusst hätte, wo sie hin hätte gehen sollen, war sie dem Alten einfach gefolgt. Sie waren einen kleinen Berg hinaufgestiegen und hatten sich langsam einer Lichtquelle genähert. Einem Feuer, um welches einige schattenhafte, kleine Gestallten herumliefen oder saßen.

Je näher sie kamen, umso lauter waren die Unterhaltungen, Gesänge und das Gegröhle geworden. Wie sie wenig später feststellen muste, als sie endlich nah genug waren, waren es alles Männer. Sie waren nicht sehr groß. Vielleicht nur einen Kopf kleiner als Lisa selbst. Aber sie waren definitiv klein, trugen zum Teil lange Bärte und hatten recht breite Körper. Sie hatte sich erinnert, dass es wohl die Männer auf den Ponys gewesen waren, die sie noch am vergangenem Mittag am Flussufer getroffen und vor denen sie schlagartig die Flucht ergriffen hatte. Ihr war etwas bang geworden, als die ungewöhnlichen Herren den alten Mann freudig begrüßten und ihr, als dessen Anhängsel, neugierige Blicke zu geworfen hatten.

"Herr Gandalf. Ihr seid zurück! Wen bringt Ihr da?", hatte einer der wohl jüngeren Männer gefragt. Lisa erinnerte sich, dass sie beim Klang von Gandalfs Namen den Mund erneut aufgeklappt hatte. "Nur immer mit der Ruhe, Kili. Sie wird uns bei der angemessenen Gelegenheit schon alles sagen. Doch vorerst meine ich, dass sie vielleicht ein Hemd und etwas zu Essen benötigt", hatte der Mann, den sie Gandalf genannt hatten gesagt. Die Männer musterten sie kurz und noch bevor Lisa irgendeinen Einwand oder ein anderes Wort hatte sagen können, wurden ihr auch schon ein Leinenhemd, ein Ersatzmantel und eine Schale mit Essen gereicht. Die Männer waren an jenem Abend so Gastfreundlich, dass sie sich immer noch schämte davon gelaufen zu sein.

Auch als man ihre Wunden entdeckt und versorgt hatte, waren sie alle vorbildlich auf höflichem Abstand zu ihren weiblichen Blößen geblieben. Sie hatte sich hingegen während dieser Zeit den Eintopf gut schmecken lassen. Es war vielleicht nicht der Weltbeste, aber immerhin seit Stunden die erste richtige Mahlzeit. "Wie lautet euer Name, Kind?", hatte ein kleiner Mann mit langem weißen Bart und Knollnase gefragt. "Lisa, Lisa Krüger und wer sind Sie alle?", hatte sie freundlich gefragt und dabei einmal in die Runde gelächelt. Es hatte daraufhin zustimmendes Gemurmel gegeben, was für einen schönen Namen sie hätte, aber manche hatten sich auch umgeschaut und dann gefragt, wen Lisa denn mit "Sie" meinen würde. "Na, Sie meine Herren. Ihre Namen", hatte sie nach immer mehr werdenden fragenden Blicken erwidert.

Als die Herren sich dann aber der Reihe nach vorgestellt hatten, wirkte sie einen Moment lang etwas belustigt. "Aber nein. Ich meine doch Ihre richtigen Namen", war ihre Antwort darauf gewesen.

Wieder kassierte sie fragende und diesmal auch leicht verärgerte Blicke. "Das sind unsere richtigen Namen. Wir haben keine anderen", hatte der Mann namens Bofur gesagt.

"Aber Sie... Sie sind doch eine LARP-Gruppe oder? Ich meine, Sie können es mir doch ruhig sagen? Ich spiele doch gar nicht bei Ihnen mit", war es aus ihrem Mund geflossen und schon hatten sich Stimmen erhoben, welche Art der Beleidigung sie ihnen da an den Kopf beworfen hatte und welch eine Unverschämtheit es sei, sie als LARP oder was auch immer es sein möge zu beschimpfen. Lisa hatte versucht die Situation wieder zu beruhigen und im Nachhinein verständlicher zu klingen. Doch in dem wütenden und aufgebrachten Stimmengewirr, war ihre ruhige, zaghafte Stimme vollkommen untergagenen. Als die Situation beinahe endgültig zu eskalieren drohte, hatte Gandalf plötzlich das Wort erhoben und die Männer zum Schweigen gebracht. Allein sein bloßes Aufstehen schien es bewirkt zu haben, dass es an dem hellen, warmen Feuer etwas dunkler und auch kühler wurde. "Genug jetzt!", hatte er ausgerufen. "Lasst das Mädchen in frieden. Sie hat zu viel durchgemacht, als dass es gerecht wäre sie so zu behandeln. Sie ist offenbar fremd in diesem Land und drückt sich daher etwas anders aus als wir. Also seid nett und erklärt ihr alles in Ruhe, sodass sie verstehen wird."

Nach diesen Worten war es noch eine ganze Weile still gewesen. Auch Lisa hatte sich nicht mehr getraut noch ein weiteres Wort zu sagen. Doch schließlich hatte Balin sich ein Herz gefasst, um mit ihr über alles zu reden. Warum sie sich in der Wildnis aufhielten, wo sie herkamen und was ihre Mission wäre. Lisa hatte nach der Erzählung nur mit ungläubigen Blicken den Kopf geschüttelt. Unbedacht waren ihr die Worte, 'Absurd' und 'Lächerlich' entfahren. Wobei sie nicht wirklich die Gründe für die Reise der Herren gemeint, sondern vielmehr die Tatsache, wen sie da vor sich hatte. Das schien dem kleinen Mann allerdings entgangen zu sein.

Denn Balin hatte ihr nur zagnhaft auf die Schulter geklopft und gesagt:"Ja, ich weis. Auch unser eigenes Volk hält unsere Wanderung nicht für besonders klug. Aber es ist unsere einzige Chance, unsere Heimat wieder zurück zu erobern und das alte Königreich wieder neu aufzubauen. Wir haben viele Jahrzehnte darauf gewartet. Allem voran Thorin. Es ist nun sein einziger Lebensinhalt, den Erebor zurück zu holen. Oder bei dem Versuch zu Sterben."

Er hatte geseufzt und seinen Blick dem Mann zugewandt, der an einer kleinen Felsmauer stand und in die Nacht hinein blickte. Mit ihr hatte er zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht gesprochen. Er war ihr lediglich von den anderen vorgestellt worden. Seine ganze Erscheinung, wie er da gestanden hatte, so still, leicht angelehnt, voller Stolz und doch mit einem Hauch von Bitterkeit. Das Gesicht vom Schein des Feuers, wie mit einer düsteren Vorahnung überzogen. Das alles hatte sie in dem Moment einfach nur fasziniert und in ihr eine Flamme entfacht, welche, wie aus einem unergründlichen Drang heraus, in ihr eine Abenteuerlust geweckt hatte. Sie wollte mit ihnen Reisen. Egal wie weit der Weg auch noch sein mochte. Wann hatte man schon einmal die Gelegenheit mit Thorin Eichenschild und Co. zu reisen? Auch wenn sie es immer noch nicht glauben oder wahrhaben wollte, so war sie in diesem Moment doch fest entschlossen mit den Zwergen zu gehen.
 

Während Lisa so nachgedacht hatte, war die Sonne langsam aufgegangen. Die ersten Strahlen dieser Kugel kitzelten wohl auch die Zwerge an ihren Nasen und Bärten. Gandalf war bereits auf den Beinen und ging bereits äußerst geschäftigen Dingen nach. Lisa erhob sich ebenfalls von ihrem Lager und packte alles ordentlich zusammen. "Rasch, rasch, meine Herren Zwerge und auch du Herr Bilbo. Wir haben noch eine weite Reise vor uns", rief der Zauberer gut gelaunt.

Murrend standen die Zwerge auf und packten ihre Sachen zusammen. Lisa stand nur mit fragendem Blick daneben, als sie die Ponys beluden. Es waren sechszehn. Vierzehn für die Zwerge und den kleinen Hobbit Bilbo und ein großes Pferd für Gandalf. Doch die letzten beiden Ponys waren lediglich reine Transportponys.

"Ähm... soll ich... zu einem von euch auf das Pony oder soll ich zu Fuß nebenher gehen?", fragte sie nach einer Weile, als sie die Tiere abreisefertig machten. Gandalf runzelte die Stirn. "Nun, das ist eine berechtigte Frage. Seid ihr denn jemals schon auf einem Pony geritten?", fragte der Zauberer. Lisa schüttelte verlegen den Kopf. "Ich hatte nie irgendwelchen Reitunterricht", gab sie beklommen zu. "Sie kann bei mir mit reiten!", rief Kili plötzlich dazwischen. "Nein, ich nehm sie mit!", kam es von seinem Bruder Fili. "Bei mir ginge es auch", meinte Nori breit grinsen. "Du kannst auch mit auf mein Pony", sagte Ori und hatte schon hoch rote Ohren vor Vorfreude. "Hey, ich nehm dich gerne mit", rief nun Bofur von rechts. Lisa wurde ganz verlegen, von der ganzen Aufmerksamkeit. Sowas kannte sie nun wirklich nicht. Gut, Männer waren schon immer nett zu ihr gewesen. Aber so nett und vor allem höflich auch wieder nicht. Und erneut war es Gandalf, der Ordnung in die Sache bringen musste.

"Ich schlage vor, wir ziehen Strohhalme und wer den Kürzeren zieht, der darf sie mitnehmen", erklärte er und zog ein paar Grashalme von der kargen Wiese auf dem Hügel. Er bearbeitete sie so, dass die Anderen nicht sehen konnten, wo der Kurze war.

Jeder von ihnen musste anschließend einen Halm ziehen. Ob er nun wollte oder nicht. Der Reihe nach sah man die Enttäuschung größer werden, wenn jemand einen langen Halm erwischt hatte. Schließlich waren bis auf Gandalf, Bilbo und Thorin alle durch. Die ersten beiden hatten jeweils lange Halme gezogen und nahmen dies eher gleichgültig zu Kenntnis. Nur als Thorin den kurzen Halm hob, wirkte dieser in seiner sonst so strengen, ernsten Mimik ein bisschen genervt. Allerdings hatte er nun keine andere Wahl. Sie musste irgendwie mit. Zufuß hätte sie niemals Schritt halten können und zurücklassen wollte er ein schwaches, schutzloses Mädchen auch nicht. Nicht solange er auch nur einen Funken Ehre im Leib hatte.

"Also gut. Steig auf, damit wir los können", brummte er ihr schließlich zu und schritt zu seinem Pony. Lisa bekam knall rote Wangen bei dem Gedanken. Sie. Mit Thorin. Allein auf einem Pony. Sie musste ein paar Mal tief durchatmen und etwas schlucken. "Was ist? nun komm schon oder ich lass dich doch noch hier", rief er und war bereits aufgestiegen. "Nun geh schon. Er beißt nicht, auch wenn er manchmal so aussieht", brummte Dwalin und gab ihr einen sanften Stoß nach Vorne. "Gut. Ähm... ja gut", sagte sie etwas hibbelig, als sie neben Thorins Pony stand und zu diesem hinauf blickte.

"Wie soll ich denn da aufsteigen?", fragte sie wenig später, wobei Thorin kurz seufzend mit den Augen rollte. "Leg die rechte Hand auf den Sattelknauf und die Linke hinter meinen Rücken. Dann schwing dich mit dem linken Bein nach oben", erklärte er ihr so knapp und ausführlich, dass es auch ein Dummer verstanden hätte. Lisa tat sofort wie ihr befohlen und versuchte sich hoch zu ziehen. Es war reichlich schwer ohne den richtigen halt unter den Füßen. Normalerweise würde man auch einen der Steigbügel benutzen, um sich auf eines dieser Reittiere zu schwingen. Doch in diesen steckten bereits die schweren Stiefel des künftigen Zwergenkönigs. So stürzte sie die ersten beiden Male und landete folglich sehr hart auf den Hintern. Schließlich erbarmten sich die anderen ihr beim Aufsteigen einen kleinen Schubs zu geben, sodass sie endlich oben hinter Thorin saß. "Können wir dann jetzt los?", rief Thorin fragend nach hinten um zu kontrollieren, dass ja alle auf den Tieren saßen. Danach nickte er schließlich, als er damit zufrieden war und schon ging es los. Durch das erste Geschaukel beim Lostraben, musste sich Lisa plötzlich ruckartig an ihn klammern, was dem kleinen dunkelhaarigen Mann alles andere als gefiel. "Grabsch nicht zu fest, sonst fallen wir beide runter", sagte er leise mit ungeduldigem Ton und Blick nach vorne. Daraufhin lockerte Lisa hastig ihren Griff etwas und ritt friedlich und schweigend mit Thorin, der die Gruppe anführte voran.

Die Sonne wanderte über den weiten Himmel bis es etwa Mittag war. Dann zogen dicke Regenwolken auf und es begann wie aus Kübeln zu gießen. Sie zogen sich die Kaputzen ihrer Mäntel über den Köpfe, um sich zumindest ein wenig zu schützen. Allerdings war der Regen so stark und dicht, dass sie bald alle durchnässt bis auf die Haut waren. Mit dem Regen kam auch die allgemeine schlechte Laune in die Gruppe. Dori beschwerte sich bei Gandalf, weshalb er nicht das Wetter ändern möge, sodass es für alle angenehmer wäre. Doch da war Gandalf der falsche Zauberer, wie er selbst währenddessen sagte. Bilbo wollte nach seiner Aussage wissen welche anderen Zauberer es noch gäbe. Also zählte Gandalf diese auf. Lisa höre dabei nur mit halben Ohr zu. Ihr war kalt, aber sie versuchte größeres Zittern zu unterbinden, wo sie doch hinter Thorin saß. Gerade vor ihm wollte sie sich nicht unbedingt die Blöße geben und über irgendetwas zu beschweren, wo man sie doch eher zwangsweise mitschleppte.

"Wir sollten einen trockenen Platz für heute Nacht finden, wo wir uns aufwärmen können", kam es von Balin der mit einem Mal neben Thorin und Lisa ritt. Der Zwergenkönig neigte sein Haupt in Richtung seines alten Freundes und nickte langsam. "Du hast recht. Ich werfe mal einen Blick auf die Karte. Vielleicht findet sich hier in der Nähe eine Höhle, wo wir ein trockenes Nachtlager errichten können. Sag du den anderen bescheid, Balin", sagte Thorin ruhig bevor er den Kopf halb über die Schulter wandte. "Reich mir eben die Satteltasche, Mädchen."

Lisa zuckte kurz zusammen, als sie angesprochen wurde, gehorchte aber umgehend aufs Wort. Rasch fummelte sie die Satteltasche nach oben und reichte sie weiter. Thorin brummte ein kurzes "Danke" nach hinten und begann eine Karte hervorzukramen. Lange schaute der Zwergenkönig auf das immer nasser werdende Pergament. Dann nickte er, stopfte die Karte wieder weg und reichte die Tasche ohne ein weiteres Wort wieder zu ihr nach hinten.

Anschließend hob er eine Hand, sodass die komplette Gruppe ihn sehen konnte und winkte nach Links. Der stumme Aufforderung folgend bogen sie alle in einen dichteren Teil des Waldes, wo sich tatsächlich an einem sanften hügel eine kleine Höhle auftat. Sie war zwar nicht besonders groß, aber sie fanden zumindest genügend Platz für sich und ihre Ausrüstung vor. Hastig beeilten sie sich, um alles in die Höhle zu schaffen und ein Feuer anzuzünden. Mit dem Feuer musste Gandalf allerdings ein wenig nachhelfen, da das Holz in der Umgebung zu nass war. Als es endlich brannte, rangen sie ihre Kleidung aus und hängten die Mäntel in der Nähe des Feuers auf. An jenem Abend gab es jedoch nichts Warmes zu essen. Sondern nur Brot, Speck und Wasser. Lisa kauerte sich nach dem sehr kargen Mahl in einer Felsniesche und lauschte den leisen Gesängen der Zwerge. Jenen Liedern, von denen sie einst so viel gelesen hatte und nie erwartet hätte sie jemals mit eigenen Ohren zu hören. Da ihr langsam wieder warm wurde, wurden ihre Augen auch langsam schwer. Sie gähnte ausgiebig und hatte die Lider bereits geschlossen. In ihrer Nähe unterhielten sich Gandalf und Thorin. "Ich weiß, dass dieses zusammentreffen sehr unpassend für uns alle kam. Aber ich denke es war kein Zufall, dass sie zu uns gestoßen ist", sagte Gandalf mit beschwichtigender Stimme. "Der Hobbit ist schon eine kleine Last, Gandalf. Aber er ist uns zumindest noch zu etwas nütze. Nun sag mir, was sollen wir mit einem Mädchen anfangen? Sieh sie dir doch an. Schwach, gebrechlich und unbeholfen. Ich will nicht dran Schuld sein, wenn so ein unschuldiges Kind stirbt", flüsterte der Zwergenkönig ein wenig gereitzt.

"Ich verstehe durchaus deine Einwände, doch was willst du tun? Sie hier in der Wildniss zurück lassen, wäre dasselbe, wie sie mitzunehmen. Und bei uns wäre sie besser aufgehoben. Außerdem solltest du nun wirklich nicht nach dem Äußeren gehen. Ich bin mir sicher, dass sie noch einen Großen nutzen für uns hat", erwiderte Gandalf schmatzend, da er offenbar seine Pfeife rauchte.

"Sie bleibt nur so lange bei uns, bis wir sie entwender an einer sicheren Bleibe oder vielleicht sogar in ihrem Zuhause absetzen können. Dann geht mich ihr Schicksal nichts mehr an", sagte Thorin mit einem abschließenden Tonfall und Gandalf erwiderte nichts mehr.

Wenige Augenblicke später näherten sich Lisa schwere Schritte. Sie hielten kurz vor ihr inne und dann fühlte sie wie sich etwas warmes, pelziges über sie legte. Sie kuschelte sich in diese sonderbare, aber behagliche Decke und ließ sich durch die leiser werdenden Gesänge in den Schlaf tragen.
 

- 2. Lisa, 13 Zwerge, ein Hobbit und Gandalf ENDE -

3. Träume

Lisa erwachte mit einem leisen niesen aus dem Schlaf. Sie war in einen mit Fellbesetzten Mantel gehüllt worden, der sie wohl die ganze Nacht über gewärmt hatte. Wahrscheinlich hatte eines der Fellhaare sie in der Nase gekitzelt, weshalb sie so früh am Morgen, noch kurz vor der Morgenröte aufgewacht war. Über Nacht hatte der Regen aufgehört und so zogen feine, weiße Nebelschleier zwischen den Bäumen und Büschen umher und krochen über den Nassen Waldboden. Am Himmel trat schon sanft ein fahles Licht der Dämmerung auf den trüben Himmel. Die ersten Vögel hatten bereits zu singen begonnen, wurden aber von dem lauten Geschnarche der vorrübergehenden Höhlenbewohnern gestört.

Das Feuer war schon fast herunter gebrannt und auch Bifur, der Wache halten sollte, war an seiner langen Standarte eingenickt. Liesa gähnte und streckte sich, wobei der Mantel von ihren schultern auf den Boden rutschte. Prombt stellte sich kälte bei ihr ein, und so hob sie den Mantel wieder auf und zog ihn an. Natürlich war er ihr mindestens eine Nummer zu klein, doch er würde vorerst seinen Zweck erfüllen. Langsam erhob sie sich aus ihrer Schlafecke und schlängelte sich mit vorsichtigen Schritten über die schlafenden Zwerge hinweg. Sie hätte natürlich gerne noch etwas weiter geschlafen aber ein innerer drang die Toilette zu benutzen war da doch stärker. Sie trat vor die Höhle und schaute sich nach einem guten, geschützten Gebüsch um. Doch war in der nähe kein geeigneter platz wo sie sich unbeobachtet hätte hinbegeben können. So beschloss sie ihr glück etwas weiter entfernt vom Lager zu finden. Wärhend sie so durch den Wald striff, gelangte sie an einen schmalen Pfad der sie zu einem Seeufer führte. Lisas herz machte einen kleinen Hüpfer. Seit zwei tagen war sie ungebadet und ungewaschen. Da kam ihr dieser See gerade recht.

Nachdem sie sich in einem Busch erleichtert hatte ging sie an das Üfer des kleinen Sees nud hielt die hand ins Wasser.

Es war kühl, aber nicht unangenehm. Da sie um diese Zeit wohl niemanden dort vermutete der sie Nackt sehen könnte legte sie Kurzerhand ihre Kleider ab und hängte sie über den Tiefhängenden Ast eines alten Baumes. Zaghaft schritt sie in das nachtschwarze Wasser. Sie zitterte die ersten Meter etwas, doch wenn sie ein paar Meter geschwommen wäre dann würde es sicherlich schon besser gehen. Also stürzte sie sich mutig in die dunklen Fluten. So etwas hatte sie noch nie gemacht. aber es gefiehl ihr. sie erschreckte sich nur manchesmal, wenn sie von einem Schilfhalm oder einem Fisch am Körper gestreift wurde. Die Zeit der Morgendämmerung war sehr friedlich. Sie hörte nur, das Plätschen des Wasser wenn sie ein paar Züge machte, einige kleinere Morgenvögel die sich im nahen Schilf versteckten und der wind, der zeitweilig mit einer leichten Briese das Gras an den Ufern und die Wipfel der Bäume streichelte.

Je näher der Tag anrückte umso mehr Nebelschleier krabbelten auf den See. Diese Stunde, in der der himmel ein zartes violett annahm welches langsam in ein rot wechselte, war die Unheimlichste die Lisa je erlebt hatte. Sie war schon eine ganze Weile im Wasser und hatte sich Sorglos treiben lassen. Allerdings wurde sie hellhörig, als die kleinen Singvögel mit einem schlag jäh verstummten. Sie horchte auf, doch auch der Wind schien plötzlich zu schweigen, obwohl sich die Halme an den Seeufern immer noch Bogen. Was war nur mit einem mal hier los?

In Lisa machte sich ein flaues Gefühl breit. Sie befand sich genau in der Mitte das Sees, sodass sie gut in alle Richtungen schauen konnte. Doch alles was sie sehen und hören konnte, waren ihre eigenen geräusche im wasser, der immer dichter werdende Nebel und das sich biegende Ufergras. Nach einemen Moment des abwartens beschloss sie doch wieder zu ihren Sachen zu schwimmen und zurück zum Lager zu gehen, bevor man sie doch vermisste.

Sie hatte die Mitte fast verlassen, da ging ein schauerliches Beben durch den See. Erschrocken wendete sie die Blicke um sich her. Blasen stiegen auf. zunächst kleine, dann immer größer werdende. Sie versuchte so schnell sie konnte zu flüchten doch die riesigen Blasen ließen sie nicht voran kommen. Nach und nach wurde sie von der schwarzen Untiefe verschluckt. Sämtliche versuche um Hilfe zu schreien gingen in dem Getose der wütenden Wogen unter, wie auch Lisa selbst. Etwas oder Jemand riss sie nach unten. Sie drohte zu ersticken. Dort in der Finsterniss wurde ein Licht immer heller. War sie schon Tod? Das kleine Licht wurde heller, roter, flammend. Ein, Auge? Sie hörte ein donnerndes Lachen in ihrem Schädel. Das Auge Bannte sie an ihrem Punkt fest. So sehr sie versuchte sich zu wehren, umso schmerzhafter wurde der unsichtbare Griff. Das lachen lies nicht nach. Doch bald Wandelte es sich in eine grausame Stimme. "Du entkommst mir nicht", dröhnte es von allen Seiten zugleich. "Du wirst sie NIEMALS retten können. Dafür werde ich Sorgen. Mit all meiner MACHT!!" Ehe Lisa noch auf diese sonderbaren Worte reagieren konnte drückte sich ein brennender Schmerz auf ihr rechtes Schulterblatt. Der schmerz war so unerträglich das sie nur noch schrie. So laut das sie dachte ihre Lungen müssten platzen. Sie konnte sich immer noch nicht bewegen. Sie versuchte sich los zu strampeln. Doch ihre Mühen waren vergebens. Das Brennende Auge entschwand mit seinem dröhnenden Lachen in der Finsternis und langsam drangen andere Stimmen zu ihr durch. bekanntere, und vorallem besorgte.

"... Wach auf!"

"Lisa! Wach auf!"

"Bei Durin´s Bart, Komm zu dir!"

Jemand schüttelte sie und gab ihr sogar Ohrfeigen. Langsam zeigte es wirkung, doch war sie immer noch vor schmerzen am schreien. Schließlich versagte ihr die Stimme. Sie war schweis gebadet und starrte einer aufgeschreckten und entsetzten Gruppe Zwerge in die Gesichter. Über ihr hockte Thorin, der sie am Boden fest hielt. Allerdings nicht lange denn er wurde von Gandalf beiseite geschoben. Sie atmete schwer und starrte sich irritiert um. Sie war wieder in der Höhle, und sie war angezogen. Der See war weit weg und auch der schmerz in ihrer schulter war nur noch ein traumhaftes Pochen wie von ihrem eigenen Herzen. Der Zauberer legte ihr eine Hand aufs Gesicht. "Was ist geschehen?", fragte er ruhig. "Ich. Ich. Der See", brachte sie stmmelnd hervor. "Was für ein See? Sprich deutlich Kind", fragte er eindringlicher. "So. Dunkel. Und kalt. Ich. War Tot. Oder auch nicht. Ich weis nicht. Da war, Feuer. Feuer in der Dunkelheit. Eine Stimme, so grausam. Dann, diese Schmerzen. Furchtbare sengende Schermezn", brachte Lisa abgehackt hervor. Die zwerge hinter Gandalf sagen sich fragend und tuschelnd an. "Flammen im dunkeln?", murmelte Bilbo und sah zu Bofur. Kili und Fili tauschten ebenfals fragende blicke. "Was mag das zu bedeuten haben?", grübelte der jüngere von beiden.

Gandalf jedoch sagte nicht. Er drehte Lisas Kopf so zu sich das er ihr fest in die Augen sehen konnte. In ihnen waren große Angst und Verwirrung deutlich. "Gandalf. Was ist nun?", fragte Thorin der hinter dem Zauberer stand nud skeptisch auf Lisa herunter sah. Gandalf schüttelte nur den Kopf und erhob sich mit den Worten: "Wohl nur ein Alptraum, weiter nichts." Er versuchte erleichtert zu klingen. Doch Lisa bemerkte einen sonderbaren Unterton in seiner Stimme. Wusste er was sie dort gesehen hatte? Warum sagte er nichts weiter? Zumindest einmal zu ihr? Doch seine Miene blieb unergründlich. Die Gruppe seufzte einerseits erleichtert andererseits beleidigt, da sie wohl durch ihr Schreien unsanft aus dem Schlaf gerissen worden waren. Langsam richtete sich Lisa auf. Sie schämte sich sichtlich das sie so heftig auf einen lächerlichen Alptraum reagiert hatte. Doch er war so real gewesen. Und der Schmerz an ihrer rechten schulter, pochte immer noch ganz leise und geisterhaft dort.
 

Nun brachen sie auch an der höhle ihr Lager ab um weiter zu ziehen. Diesmal gab es kein strohhalme ziehen, denn Thorin rief sie gleich zu sich. Diesmal klappe das aufsteigen bei ihr besser,wie noch am Vortag. Sie hielt sich locker um seine Hüfte fest und Wortlos schritten die Ponys in Reih und glied einher. Der Tag war schön und warm. Vom regen der Nacht war nicht mehr zu spüren, außer vielleicht die etwas feuchte Waldluft. "Gehts dir besser?2, fragte Thorin und drehte den kopf leicht über die rechte Schulter zu ihr. "Ja. Ja, ich denke schon.", nuschelte sie kleinlaut. "Du hast uns einen ganz schönen schrecken eingejagd. Wir dachten schon uns hätten Orcs überfallen", brummte er und schaute wieder nach vorne.

"Es. Es war wirklich nicht meine absicht. Ich wollte niemanden erschrecken. Es war nur..."

"Schon gut. Schon gut. Jeder hat mal schlechte Träume. Dafür muss man sich nicht schämen. Dennoch rate ich dir. Solltest du noch einmal so einen Traum haben, versuch bitte leiser zu schreien."

"Ähm, ja. Ich werde es versuchen", nickte sie zustimmend wenn auch immer noch mit leichtem unbehagen

"Wir erreichen bald die Grenze zu den einsamen Landen. Dort müssen wir vorsichtig sein. Orc streifen dort bei Nacht umher. Ich möchte in jedem fall vor ihnen Unerkannt bleiben. Sie sind zu zahlreich und wir zu schlecht bewaffnet, als das wir einen offenen Kampf führen könnten", sagte er mit deutlichem ernst in der Stimme. "Ich verstehe. Ich werde mich zusammen reissen", murmelte sie zaghaft. Mit einem Mal ritt ihnen Gandalf voraus. offenbar wollte er die gegend erkunden. Gegen Mittag kamen sie dann allesamt an einer Häuser Ruine an. Der graue Zauberer schritt in den Trümmern einher. Er wirkte beunruhigt. Thorin stieg ab und auch Lisa folgte. "Hilf den anderen beim aufbauen des Lagers", befahl der Zwergenkönig und ging hinüber zu Gandalf. Lisa half den anderen dabei die Gegenstände für das nächste Lager vom Lastenpony herunter zu heben. Da stapfte Gandalf erbost heran. "Wohin geht ihr Meister Gandalf?", fragte Bilbo. "Ich Suche die gesellschaft des einzigen auf der hier noch bei klarem Verstand ist", rief er aus. "Und wer ist das?", legte Bilbo nach wobei der graue Zauberer zörniger erwiederte: "ICH Herr Beutlin!" damit verschwand er in Richung einer Baumgruppe. Die reisenden sagen sich alle schulterzuckend an. Außer Thorin, der anweisungen gab. Es musste wasser und Holz beschafft werden. Lisa machte sich auf, kleinere Äste und stämme einzusammeln. Sie wollte schließlich auch einen beitrag leisten und nicht als dummes Mädchen daneben stehen. "Hey. Lisa?", rief Kili. Sie wandte sich um. In dem Moment war er ihr einen Apfel zu, den sie gerade so mit einer Hand auffangen konnte. "Kleines Geschenk für dich", sagte er grinsend und zog einige der Ponys an den Zügeln hinter sich her. Sie musterte den leckeren roten Apfel und biss kurzer hand ein stück ab. Er war süß und knackig. Auf dem weg zur Feuerstelle hatte sie ihn, bis auf den strunk, aufgegessen. Sie legte den Holtstapel ab und sah Bombur dabei zu wie er das Feuer entzündete. Endlich konnte sie sehen wie man es richtig machte und nicht wie sie vor einigen Nächten indem sie sich mit zwei Steinen die Finger zerquetschte. Dwalin schleppte den großen Kessel mit Wasser heran. "So, das sollte genügen. Haben wir noch genügend Vorräte?", fragte dieser. Bombur nickte und schleppte seinem enormen Rucksack heran, der allerdings nicht halb so groß war wie er selbst. "Ähm, darf ich, vielleicht beim Kochen helfen? Wenn es euch keine umstände macht?", fragte Lisa und stellte sich Neben den dicken Zwerg. Dieser lächelte über sein breites Gesicht und bekam rote Wangen. "Sicher doch. Sehr gern. Kannst du denn Kochen?", fragte er und legte die Zutaten auf einen Baumstamm. "Ich denke schon. Ich koche meist zuhause für mich allein. Oder mit einer Freundin zusammen", sagte sie und nahm sich ein schälmesser das man ihr hin hielt. Sie griff nach einer Kartoffel und begann die Schale zu entfernen. "Allein? Hast du denn keinen Mann an deiner seite? Oder eine Familie für die du Sorgen musst?", fragte Ori der hinzu gekommen war um ebenfals mit zu helfen. Lisa schüttelte den Kopf. "Nein. Ich bin vor Jahren von Zuhause ausgezogen als ich meine Arbeit bekam. Seit dem sorge ich nur für mich selbst."

"Das wundert mich aber. Ich hätte zumindest erwartet das du schon einen Mann hättest. Oder vielleicht schon verwitwet und fünf Kinder", sagte Bombur räumte weitere Zutaten aus dem Rucksack.

"Ähm. Also das ist doch nun reichlich übertrieben. Ich bin doch erst 27 Jahre alt. für Kinder und ehemann habe ich doch noch zeit", sagte sie schmunzelnd und leicht verlegen. "So alt schon? Warum denn erst so spät? Immerhin lebst du ja auch nicht mehr so lange. Da hättest du doch vorsorgen müssen", empörte sich Ori. "Was soll das denn heißen? "Du lebst nicht mehr so lange"? Hallo? ich werde mindestens 80 Jahre alt", protestierte sie. Der kleine Ori sah mit vor Scham roten wangen auf seine halb geschälte Karotte und nuschelte: "So war das doch gar nicht gemeint." Die anderen Zwerge in ihrem Umkreis lachten. Sorgfältig aber dennoch schnell schnibbelte Lisa das Gemüse und die Kräuter klein wodurch sie einen kärtigen Schulterklopfer von Bombur erhielt, der sich sichtlich über ihre Koch und Schneide Talente freute. "Wenn du magst und dich traust darfst du heute ganz allein den Eintopf kochen und abschmecken", meinte er als sie die Kartoffelwürfel und wurzelgemüse stücke und heiße wasser warf. "Ich? Ich soll das Essen für alle zubereiten?", fragte sie ungläubig aber doch mit strahlenden Augen. Der dicke Zwerg nickte. "Aber nur wenn du dir es auch wirklich zutraust", mahnte er zwinkernd mit erhobenem Finger. Lisa machte ein paar Luftsprünge und antwortete: "Ja, Aber ja sehr gerne."

Mit diesen Worten machte sie sich ans Werk. Sie verwendete verschiedenste Zutaten und Gewürze, kostete hin und wieder einmal, veränderte von zeit zu zeit etwas, bis sie endgültig mit allem zufrieden war. Mit dem Großen schweren Kochlöffel klopfte sie an den Kessel und Rief: "Das essen ist fertig!" Wie ein sturm rannten die Zwerge und Bilbo auf Lisa zu und hielten ihr die Schalen vor die Nase. Der reihe nach füllte sie alle samt mit dem köstlich duftenden Eintopf. Als die ersten sich Gesetzt, und einen Löffel davon genommen hatten hielten sie plötzlich inne. Auch die restlichen Mitglieder der Hungrigen Gruppe saßen mit ihren Holzlöffeln im Mund regungslos da, sodass Lisa sorge hatte, sie hätte das essen womöglich verdorben. "Das, ist. Das ist das Köstlichste was ich je in meinem Leben gegessen habe!", rief Oin aus vollem Halse und schlang den Eintopf mehr oder weniger aus der Schale hinunter. Dem Rest ging es nicht anders. Sie aßen nicht mehr, sondern sie schlangen ihre Mahlzeit regelrecht hinunter. Lisa war so gerührt als sie von jedem Lob zugesprochen bekam. Doch was sie am meisten freute war, das sogar Thorins sonst so ernste Miene zu seinem sanften Lächeln zerfloss. Sie selbst Setzte sich dann auch auf einen Stamm um zu essen. Die anderen konnten sich ja selbst bedienen. Sie atmete tief durch. Ihre bösen Träume waren wie weggeblasen und an diesem Abend konnte nun nichts mehr schief gehen, dachte sie.

Doch als Fili allein am Waldrand erschien, wo er doch eigentlich auf die Ponys hätte acht geben sollen, war es schnell vorbei mit der frühabendlichen Ruhe.
 

- 3.Träume / ENDE -

4.Trolle, Orks und Elbenkrieger

Thorin war aufgestanden und hatte seine halb leere Schale auf dem Baumstamm abgestellt um zu seinem älteren Neffen zu gehen. Fili wirkte aufgeregt und ein wenig beschämt. Sie sprachen zuerst leise miteinander bis die gesammte Gemeinschaft durch einen aufschrei des Zwergenkönigs zusammen zuckte: "WAS SOLL DAS HEIßEN, TROLLE HABEN DIE PONYS GEFRESSEN?!" Fili redete leise weiter und wieder platzte es aus Thorin heraus: "IHR HABT UNSEREN MEISTERDIEB DAHIN GESCHICKT?! ALLEIN?!"

Die restlichen Zwerge liesen sofort ihre Mahlzeit stehen und begannen sich zu bewaffnen. Lisa stand ratlos daneben. Thorin kam mit Fili zum Feuer und holte seine Axt und sein Schwert. Ihm war Wut und Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Aber auch ein funken Sorge. "Macht euch auf einen harten Kampf gefasst. Trolle sind zäh und ihre Haut ist dick. Das wird kein Kinderspiel", brummte er. "ähm", brachte Lisa leise hervor. Man sah sie fragend und ernst an. "Was mach ich? Mit euch Kämpfen?", setzte sie etwas mutiger nach. "Nein, du bleibst von den Trollen fern. Für Kinder ist da kein Platz", sagte Thorin. "Was soll das denn heißen?! ich bin schon lange kein Kind mehr!", polterte sie beleidigt drauf los. Balin versuchte einzulenken: "Er will damit nur sagen das wir dort niemanden gebrauchen können der nicht Kampferprobt und so schutzlos ist wie du. Nimm es nicht persönlich, aber hier wärst du in Sicherheit liebes. Mach dir keine sorgen. Wir sind bald zurück." Der alte Zwerg lächelte ihr aufmunternd zu bevor er den anderen in den Wald folgte.

Sie seufzte leise und sammelte die Schalen ein. Ja sicher, zu mehr bin ich nicht zu gebrauchen. Essen kochen und aufräumen. Typische Frauenarbeit, dachte sie so bei sich. Sie überlegte ob sie nicht doch etwas hätte tun können um den Zwergen zu helfen, da ertönte auch schon das Kampfgeschrei aus dem Wäldchen. Eigentlich wusste sie was dort passieren würde. Schließlich hatte sie das Buch gelesen. Aber, wie war es nun? Wo sie in dieser Geschichte auftauchte in der sie eigentlich nichts zu suchen gehabt hätte? Würde Gandalf denn nun wirklich kommen um die Zwerge zu retten? Und was war mit dem Traum der letzten nacht. Die Worte des Auges. 'Du wirst sie niemals retten können. dafür werde ich Sorgen'?

Ihr rutschte ein dicker Kloß in die Magengrube. Nein, dachte sie, ich muss los. Ich muss Gandalf suchen.

Sie stellte die Schalen irgendwo ab, fasste all ihren Mut zusammen und begann in die Richtung zu laufen in die Gandalf verschwunden war. Sie hatte vorsorglich eine Laterne mitgenommen um in der Nacht den Weg zu finden. "Gandalf! Gandalf wo bist du? Die Zwerge und Bilbo brauchen hilfe!", rief sie aus. Doch kein Gandalf lies sich blicken. Immer weiter und weiter ging sie. Da Zersprang ihre Laterne, getroffen von einem Pfeil. Lisa erschrack und lies sie fallen. vor ihr, im schein der fahlen Mondsichel traten mehrere schauderhafte, leuchtende Augen aus einem Gebüsch.

Sie knurrten und heulten. Warge.

Und sie waren nicht allein. Auch ihre herren, eine bande stinkender, blutrünstiger Orks begleiteten sie. Lisa wich zurück, doch waren sie auch hinter ihr. Sie lachten und zogen ihre schwerter. Sie lachten und grunzen sie mit ihrer grausamen Sprache an. Sie verstand kein Wort von dem was da vor sich ging, doch wusste sie, das ihr etwas schreckliches bevor stand. Einige Wargreiter schnitten ihr mit den Schwertern teile der Kleider kaputt, andere zerrten sie herum und warfen sie schluss endlich zu Boden. Ihr Herz hämmerte in der Brust. Sie war unfähig etwas zu sagen oder auf eine andere weise zu reagieren. Bis der augenscheinliche Rudelanführer direkt über ihr stand und sein Schwert genau über ihren Kopf hob. Er lachte dreckig und wollte gerade zum stoß ansetzen, als Lisas Schulter, wieder von diesem furchtbar brennenden schmerz erfüllt wurde. Doch diesmal blib der schmerz nicht allein dort. Er breitete sich wie ein Flechenbrannt in ihrem ganzen Körper aus. Sie schien in flammen zu stehen. nichts lies sich mehr bewegen, nichts kontrollieren. Ihre eigenen Gedanken waren wie in einen Kessel mit Kochendem Wasser gedrückt. Nur wage nahm sie noch war, das ihr Körper ihr nicht mehr gehorchte und ein Eigenleben entwickelte. Sie hatte sich erhoben und stand aufrecht mit ausgebreiteten Armen in der mitte des Kreises. Der Ork der über ihr gestanden hatte war wie vom schlag getroffen zurück gewichen und schrie in heller Aufregung. Auch die restlichen Wargreiter krächzten in ihrer Sprache. Nach und nach drangen ihre Worte deutlich in Lisas Ohren. sie verstand mit einem mal alles was sie sagten. "Was für eine Hexerei ist das?", grunzte der Rudelanführer. Lisas Mund öffnete sich ohne ihr zutun. Und eine grausame, schrecklich verzerrte Stimme drang durch ihre Lippen, wie sie sie nur aus diesem Alptraum gekannt hatte. "Schweig niederes Gewürm. Und höhre was dein Herr dir zu sagen hat!"

Lisa hätte am liebsten geschrien, aber ihr Geist war betäubt und gefangen. Die Orks wurden offenbar neugierig und beendeten ihr Grunzen und Kreischen fast gänzlich. "Hört, Wesen der Finsternis. Dies ist meine Dienerin. Rührt sie an und euch wird mein Zorn treffen. Ich bringe euch Kunde vom Herrn des schwarzen Landes. Also hört was ich zu sagen habe. Der Meister lebt, er wird wieder kehren und seine Dienerschaft erneut herbei befehlen um die lebenden mit Finsternis und Chaos zu überziehen. Verbreitet diese Kunde unter allen Stämmen und Kreaturen Melkors. Denn Saurons Rückkehr steht unmittelbar bevor!", donnerte die stimme aus dem Mund des Armen Mädchens. Die Rudelführer nd die anderen Orks verneigten sich tief, oder vielmehr, sie krochen fast für Angst über den Boden. "H-h-herr", stammelte der Anführer. "Wir- wir werden eurem wunsch folge leisten Herr. Doch gibt es für uns zuvor noch Messerarbeit zu tun. Unser Meister. Azok der Schänder, wünscht den Kopf des Zwergenkönigs Thorin." Die letzten Worte brachte er nur zögernd hervor. Und wieder öffnete sich Lisas Mund ohne ihren eigenen willen. "Er wird euch zuteil werden. Folgt meiner Dienerin. So werdet ihr sie finden. Doch wartet bis zum Anbruch des Tages. Dann werdet ihr eure Jagd erfolgreich beenden", donnerte die Stimme wieder und die Orks wichen nickend zurück wobei sie immer stammelten,'Ja herr, wie es euer wunsch ist Herr'. Lisa schwanden allmählich die Geistigen kräfte. Sie hatte dem nichts mehr entgegen zu setzen. Sie bemerkte nicht einmal mehr, das sie von den Wargreiter weggegangen war und sich ihr Körper ins Lager der Zwerge begeben hatte.

Es kam ihr vor wie ein erneuter böser traum als sie jemand wach rüttelte. Sie war wohl neben einem Baumstamm zusammen gesunken und saß benommen am Boden. Ihr Gesicht war Schweisnass und sie war kreidebleich um die nase. "Lisa? geht es dir gut?" fragte eine besorgte Zwergenstimme neben ihr. sie hob den blick mit leicht glasigen augen und sah Ori an. "Was ist?", nuschelte sie. "Geht es dir nicht gut? du siehst krank aus. Und warum sind deine kleider so zerrissen?", fragte er ungeduldig. "Ich ähm, Ich war. Ich hab wohl", murmelte sie und versuchte sich zu erinnern was genau geschehen war. Doch egal wie sehr sie sich anstrengte sie erinnerte sich nur daran das sie Gandalf gesucht hatte. "Ich wollte Gandalf holen. Ich hatte sorge das ihr nicht mehr zurück kommt", sagte sie schluss endlich.

"Na das wäre auch fast so gewesen. Aber Kandalf kam rechzeitig. Komm steh auf. Du musst dir die Trolle ansehen."

Nachdem Lisa erst einmal einen schluck Wasser aus einem der Schläuche zu sich genommen hatte waren beide einige Minuten später an dem Ort wo die Trolle wie große, hässliche, unförmige Steinstatuen eines abstrakten Künstlers in der gegend um eine Feuerstelle herum standen. Die anderen Zwerge waren wohl noch dabei sich anzuziehen. Gandalf begutachtete die Steintrolle mit seinem Stab. "Ah, da kommt ihr ja", sagte er recht gut gelaunt. Aus einem anderen Gebüsch kam Thorin. Er wirkte auch etwas mitgenommen, überspielte es aber recht gut mit seinem königlichen Stolz. "Wo warst du übrigends abgeblieben?", fragte er an Gandalf gewandt ohne auf Ori und Lisa zu achten. Der Zauberer blickte ruhig zu ihm hinunter und antwortere: "Einen Blick voraus werfen."

"Und was hat dich zurück gebracht?"

"Der Blick nach hinten."

Thorin neigte verstehend den kopf zu einem nicken.

Lisa untersuchte inzwischen ebenfalls neugierig die Trolle. So etwas von nahen zu sehen war schon recht erstaunlich. In der nähe stand Bilbo und kratzte sich am Kopf. "Hey Bilbo. alles in ordnung?", fragte sie als sie in dei nähe des Hobbits kam. "Ja. ja ja. Jetzt wieder. es war schon. Ein rechlich, aufregendes Abenteuer nicht wahr? Ich meine. Wir wären fast alle gefressen worden. Dein glück das du nicht etwas so grausames hast erleben müssen diese nacht", sagte er mit einem etwas unsicherem gequälten lächeln. Lisa wollte ihm ein aufmunterndes lächeln zu werfen, doch auch ihres wollte ihr mehr oder weniger nur Steif über das Gesicht laufen.

Als endlich alle Zwerge wieder angezogen waren, beschloss man den Trollhort ausfindig zu machen. "Es sollte nicht all zu schwer werden ihn zu finden", meinte Gandalf und ging voraus. "Warum das?", fragte Bilbo. "Der Gestank ist so unerträglich das sich kein Tier freiwillig in dessen nähe traut", meinte der Zauberer. Es stimmte. Lange brauchten sie wirklich nicht zu suchen. Der beissende Geruch zog sich wie eine dicke Wolke durch den Wald. Lisa wurde beinahe schlecht von dem Gestank. "Das ist ja wie Venedig bei Küstenwind", klagte sie. "Was ist Venedig?", fragte Dori neben ihr und fasste sich ebenfals an die große Zwergennase. "Das ist eine Stadt die man ins Meer gebaut hat", erklärte sie, wärend ein kleiner Erkundungstrupp den Hort betrat. Sie brauchten allerding nicht lange um wieder heraus zu kommen. Bei diesem grässlichen Aromen hätten sie es wohl auch nicht noch länger dort ausgehalten.

Thorin und Gandalf trugen neue Schwerter mit sich. Lisa wusste genau welche es waren und bekam schon regelrecht leuchtende Augen beim anblick von Orkrist und Glamdring. Thorin schritt aber mit einem zweiten Schwert auf sie zu. Sein eigenes was er sonst stehts verwendet hatte. "Nimm es an dich. So hast du zumindest ein wenig Schutz sollte uns noch einmal ein solcher Zwischenfall ereilen", sagte er und überreichte es ihr. "Das. Das kann ich doch nicht annehmen Thorin", murmelte sie verlegen und hielt das Schwert in den Händen.

"Doch, du kannst. Und du wirst. Wenn ich dich so ansehe hattes du wieder einmal eine begegnung mit wilden Tieren wie es scheint. Ich denke du solltest zumindest ein bisschen selbstschutz haben. Zumindest bis wir in einer geeigneten Ortschaft sind."

Sie sagte nichts weiter dazu. Mit Zwergen zu streiten brachte eh nichts. Ihre sturheit übertraf schließlich die der Menschen bei weitem, wie sie wusste. Sie hatte allerdings probleme die Scheide irgendwo zu befestigen. Doch das brauchte sie wenig später nicht als ein Lautes krachen durch den Wald ging und gandalf rief:"Macht euch Kampfbereit!"

Sie eilten so schnell sie konnten vom Hort weg und stellten sich mit gezogenen Schwertern auf.

Thorin hielt Lisa hinter sich, als plötzlich, mit lautem getöse und krachen, ein hölzerner Schlitten, gezogen von einer ganzen Schar kaninchen vor hinen auftauchte und der Mann der darauf saß ihnen entgegen brüllte: "DIEBE! FEUER! MORDIO!"

Als der sonderbare schlitten zu stehen kam begann Gandalf erleichtert zu lächeln. "Radagast", rief er freudig auf und wandte sich an die noch recht angespannten Zwerge. "Das ist Radagast der Braune. Nehmt die Schwerter runter."

Der man der tatsächlich komplett in Braune Lumpen gekleidet war, machte einen abgehetzten und sehr verstörten Eindruck. Eigentlich wirkter er im allgemeinen recht verstöhrend wenn man ihn so vor sich sah. Ein wenig verärgert steckten alle wieder ihre klingen in die Schwertscheiden und Bofur half Lisa dabei das Schwert an der richtigen Seite zu befestigen, solange wie Gandalf mit Radagast ins Gespräch vertieft war. Die gruppe musste warten bis Gandalf wieder zu ihnen kam. Doch etwas anderes schient nicht mehr auf sich warten lassen zu wollen. Ein knurren zog sich durch das Wädchen und lies alle aufhorchen. "Was war das? ein Wolf?", fragte Bilbo. "Ein wolf? Nein, das War kein Wolf", sagte Bofur. In dem Moment kroch ein riesenhafter Wolf hinter Lisas Rücken über den Felsenkamm vor dem sie standen. "Achtung! Da oben!", rief Jemand. Lisa wandte sich gerade noch rechzeitig um und wich der springenden Bestie aus. Sie wurde mit einem Schlag von Orkrist in den Kopf getroffen und getötet. Doch eine Zweite näherte sich von der anderen seite und sprang auf Thorin zu. Kili konnte sie gerade noch mit einem Pfeil ins Augen treffen und die anderen gaben ihr mit schweren Hieben den rest. Thorin riss das Elbenschwert aus dem Kopf des Warges und fluchte: "Wargspäher. Dann kann die Orkmeute auch nicht weit sein." Bilbo verzog ungläubig das Gesicht. "Orkmeute?", brachte er ungläubig hervor. Gandalf wirkte Aufgebracht nud schritt auf den Zwergenkönig zu. "Wem außer deiner Sippe hast du noch von unserem vorhaben erzählt? Wer weis davon?", fragte er Forsch. "Niemandem ich schwöre es", sagte Thorin mit finsterem Blick auf dem Zauberer. "Wir müssen hier verschwinden", war Dwalin ein. Doch da kam Ori hinter ihm den hügel entlang und rief aufgeregt:"Das können wir nicht. Wir haben keine Ponys mehr. Sie sind durch gegangen."

"Ich werde sie ablenken", Sprach jemand von der anderen seite. Es war der Braune Zauberer und er sah trotz seiner Skurilen erscheinung sehr zuverlässig aus. "Das sind Gunderwart Warge. Sie werden dich einholen", mahnte ihn Gandalf. "Und das sind Roskobel Kaninchen", sagte er mit erhobener Stimme und deutete über seinem Rücken zu seinem Schlitten. Worauf er mit einem süffisanten lächeln hinzufügte: "Die sollen es. Ruhig einmal versuchen."

Gandalf wusste nichts weiter zu erwiedern auser ein, 'Viel glück' und 'Danke'. Radagast Bestieg seinen Schlitten und begann die kaninchen anzutreiben. Schnell wie der Blitz flog der Braune Zauberer mit samt seinem Gefährt aus dem Wald hinaus auf die steppe. Gefolgt von den Wargreitern.

Hastig eilten die Zwerge, Bilbo, Lisa und gandalf hinter den Jägern her. sie mussten schnell sein und sich gut verdeckt hinter den Felsen der Baumlosen Steppe verstecken. Der weg war anstrengen und das Gras so knotig das Lisa stetig stolptere und drohte hinzufallen wäre sie nicht zwischen den ganzen Zwergen eingepfercht. Gandalf und Thorin wechselten immer wieder die Führungspositionen. Schließlich mussten sie kurz hinter einem großen Felsbrocken halt machen, da sich einer der Wargreiter über ihnen befand. Stumm gab Thorin, Kili ein Zeichen. worauf dieser todesmutig hervor sprang um den Warg samt Ork zu erschießen. beidauerlicherweise verursachte das Töten der Beiden Kreaturen einen solchen lärm das Radagasts Ablenkungsmanöver nicht mehr half.

Nun steckten sie wirklich in der Klemme. Die Wargreiter hatten sie bemerkt. Jetzt half verstecken nichts mehr. Nur noch Laufen. Sie rannten und rannten. Das wütende geheule der Warge hinter sich immer näher kommend, bis sie schließlich auf einer offenen Grasfläche eingekreist wurden. Lisa, am ende ihrer kräfte zu das Schwert was man ihr gegeben hatte, und auch dieses mal war wieder Thorin an ihrer seite und stellte sich mit Orkrist Kampfbereit vor sie. "Kili! Erschieß sie!", brüllte er. Nebenbei war er ihr einen besorgten blick über die Schulter zu. "Greif nur an wenn ich es dir sage verstanden?", sagte er ernst. Sie nickte und hielt sich bereit. Doch es fehlte jemand in der Gruppe. Gandalf war verschwunden. Lisa suchte das Feld mit den Augen ab doch fand sie dort nicht die kleinste spur des grauen Zauberers. Sie schienen verloren zu sein.

"Hier her! Ihr Narren!", rief eine Stimme hinter ihnen. Gandalf schaute aus einem Felsenloch im Boden hervor und winkte sie hastig ran. "Los lauf!", befahl thorin und stieß Lisa in richtung des Zauberers. Das lies sie sich nicht zwei mal sagen und sprang, gefolgt von den anderen in das Felsenloch. Dort war es fast dunkel, doch sie hatten alle Platz. Nachdem Thorin auch endlich in das Loch gesprungen war ertönte hinter ihnen der helle Klang eines Hornes. Lisa kannte diesen klang von irgendwo her. Sie hörten von oben klagende Schreie und das gekrächze von sterbenden Orks. Einer davon flog in hohen Bogen in das Loch wo die Gruppe eng zusammen stand und erschrocken zurück wich. Doch der Ork der vor ihnen am Boden lag war definitiv nicht mehr am leben. Lisa schüttelte sich. So viel Tot und stress hatte sie noch nie in ihrem Ganzen leben um sich gehabt. Thorin riss dem Orkleichnam den Pfeil aus dem Körper und verzog verärgert das Gesicht. "Elben", brummte er. Aus dem Hintergrund kam Dwalin aus einem Gang wieder den er entdeckt hatte. "Ich kann nicht erkennen wohin der Pfad hier führt. Folgen wir ihm oder nicht?", fragte er in die kleine Höhle hinein. "Wir folgen ihm natürlich", sagte Bofur und ging bereits voraus. gefolgt von den anderen. Lisa war immer noch schlecht. Sie schüttelte sich immer wieder auf dem Weg durch die reichlich enge Schlucht, durch die nur schwaches Licht von oben drang. Ihr taten sämtliche Muskeln und Knochen im Leib weh. Aber sie zwang sich weiter zu gehen. Am ende des Ganges wurden ihre Strapazen allerdings belohnt, mit dem schönsten Anblick den Mittelerde einem sterblichen Auge zur zeit des dritten Zeitalters hatte bieten können. Mit offenem Mund und glänzenden Augen blickte sie auf die ganze Pracht von Bruchtal
 

- 4. Trolle, Orks und Elbenkrieger / ENDE -

5. Ein paar ruhige Tage im Hause Elronds

Langsam und bedächtig stieg Lisa die Stufen hinunter, die irgendjemand in den Fels gehauen haben musste.

Der Reihe nach betrat sie mit den Zwergen, Gandalf und dem Hobbit Bilbo eine schmale Steinerne Brücke an deren ende Zwei riesenhafte Statuen von Elbenkriegern Standen. Alles an diesem Ort schien Magisch zu sein. So dachte sie doch das eine der Statuen ihr einen Bösen blick zu warf, als sie an dieser vorbei schritt. In einem mit Runen verzierten Kreis blieben sie stehen. Dieses unglaubliche Licht was Bruchtal ausstrahlte schien jedem der Besucher fast die Sinne zu rauben. Abgesehen von Gandalf und wohl auch Thorin, in dessem Gesicht man nur eine unglaubliche Abscheu lesen konnte.

Der graue Zauberer hingegen wandte sich zu einer langen Treppe, die von den Häusern hinunter zu ihnen reichte. dort schritt ein hochgewachsener dunkelhaariger Elb zu ihnen hinunter. Auf seinem Gesicht war nur der Hauch eines lächelns zu sehen. Doch er reiche um bei Lisa einen schmachtenden Seufzer auszulösen. Dwalin der neben ihr stand schüttelte nur den Kopf und murmelte etwas das klang wie, 'Weibsvolk'. Thorin wandte sich von der anderen seite zu ihm. und murmelte ihm zu: "Da kann ich dir nur beipflichten". Dabei musterte er den Elben grimmig, welcher sich in einer art heiteren aber respektvollen plauderstimme mit Gandalf unterhielt. "Mein Herr Elrond ist nicht zugenen", sagte er mit ruhigem sanften ton, wie er bei Elben für gewöhnlich üblich ist.

Mit einem mal schallten hörnerklänge über den Bergkamm und alle drehten sich um. eine Schar schwer bewaffneter Reitern in schimmernder Rüstung gallopierte auf sie zu.

Thorin rief entwas auf Zwergisch und alle Bildeten einen Kreis. Lisa und Bilbo wurden in der Mitte zusammen gequetscht. "Hey. nicht so eng. Ich bekomme ja kaum luft", gab sie mit beklemmter stimme von sich. "Hafft du gut reben", maulte Bilbo dessen Gesicht an ihren Bauch gedrückt wurde.

Die Schar von Reitern trabte in zwei Kreisen bedrohlich um sie herum. Die Zwerge hoben ihre Waffen, bereit jeden einzeln vom Pferd zu holen, der es auch nur wagte auszuscheren.

Nacj einem kurzen moment allerdings kamen sie zum stehen und Einer der Elben nahm seinen Helm ab. Es war Elrond welcher sich gleich vom Rücken seines Rosses schwang und zu Gandalf hinüber ging.

Beide begrößten sich Freundschaftlich und der graue Zauberer erklärte kurz die Situation aus der sie gerade erst entkommen waren. Danach wand sich der Herr von Bruchtal an Thorin. "Willkommen Thorin, Sohn des Thrain", sagte er freundlich. Mit einem leicht abweisenden Ton erwiederte dieser:," Ich glaube nicht das Wir uns kennen."

"Du hast deines Großvaters Erscheinung. Ich kannte Thror, als er noch König unter dem Berge war."

"Ach wirklich? Von euch hat er nie geredet."

Bei diesen Worten wurde die Miene des Elben Steinern und er sprach einige Worte auf Elbisch zu ihnen.

Natürlich verstanden das die Zwerge nicht und Glion preschte gleich mit wütendem gebrüll vor. "Was hat er gesagt?! War das etwa eine Beleidigung?!!"

Sofort Protesttierten auch die anderen. Gandalf hob zur beschwichtigung die hand und sprach in ruhigem Ton: "Nein Herr Zwerg, das war nur eine Einladung zum essen."

Kurzes schweigen trat ein. Dan bildeten die Zwerge kurz einen murmelden Kreis in dem sie sich einen moment absprachen ob sie dem zustimmen sollten. Schließlich trauten sie den Elben keine zwei Finger breit von ihren nasen spitzen entfernt. Doch da sie sehr müde waren willigten sie doch ein der Einladung folge zu leisten.

Lisa hatte sich Bruchtal nie so schön vorstellen können als wie in dem Augenblick als sie wirklich dort war. Sie bekam im Hause ein eigenes Gemach in dem Sie getrennt von den Zwergen sich nach der langen abgehetzten Jagd zum ersten mal wieder richtig waschen konnte.

Einige der Elbinnen hatten ihr unter munterem Gesang wallende Seidenkleider hingelegt. Aus einem Stoff der so wallend wie eine warme Briese, so fließend wie frisches Quellwasser und in einer farbe von mitternachtsblaumen Himmel war.

Sie halfen ihr natürlich etwas beim anziehen und öffneten ihr das Haar. Als sie sich in einem der Spiegel betrachtete hätte man sie kaum von einer echten Elbin unterscheiden können. Mit ausnahme der Ohren.

"Verzeiht", sagte eine der Dienerinnen. "Man erwartet Euch beim Essen." Lisa lächelte sie an:,"Gut. Zeigt mir den Weg."
 

Als sie durch den offenen Saal zur Terasse hin schritt senkte sich bereits die Sonne und Musik spielte in den verschiedensten schönen tönen, aus Harfen und Flöten. Der größere Teil der Zwerge saß an einem langen tisch zusammen mit Bilbo. Thorin und Gandalf befanden sich gemeinsam mit Elrond an einem abseits gelegenen Tisch. Doch den Unmut einiger Zwerge ober das Essen konnte man gut und deutlich hören. Offenbar gab es nur Salat, was den Herren gründlich den angebrochenen abend vermieste.

Als Lisa sich dem großen Gruppentisch näherte sah Fili sie als Erster und spuckte erst einmal alles Wasser aus seinem Becher über den Tisch. Besagtes wasser landete dann mitten in Bifurs Gesicht der sich darauf hin lauthals beschwerte. Lisa musste lachen, sodass sie nun auch vom rest Aufmerksamkeit bekam. Es schien wie eine Kettenreaktion zu sein da alle münder der Reihe nach öffneten. Selbst Thorin schien kaum an sich halten zu können, doch er gewann darauf hin seine Fassung wieder und drehte sich zu Gandalf um.

"Mein Kind, du siehst bezaubernd aus", meinte Balin und deutete auf einen Stuhl neben sich. "Danke. vielen dank", sagte sie mit einem strahlenden lächelnd und vor verlegenheit geröteten Wangen. "Hey, Das du mir aber nicht zu einem von denen wirst Mädchen. Verstanden. Sonst bist du ganz schnell raus aus Thorins Gefolgschaft", brummte Dwalin ihr zu.

"Wo denkt ihr hin. Man sagt zwar Kleider machen Leute, aber deshalb bin ich doch immer noch die selbe wie vorhin. Also was gibt es denn schönes zu essen?", fragte sie neugierig und schaute auf dem Tisch herum. "Karnickel Futter", maulte Ori.

Ihr schien das nichts aus zu machen. Sie nahm sich von den Salaten reichlich und aß gemüsslich. Plötzlich legte ihr jemand die Hand auf die Schulter und flüterte ihr ins Ohr:," Ich muss mit dir reden Mädchen." Thorin stand an ihrer seite und deutete mit einem Kopfnicken zu einer freien Ecke der Terasse. Lisa legte die Gabel und das Messer zur Seite und folgte dem wink.

"Was gibt es so wichtiges?", meinte sie als Sie zu ihm trat. Er hatte sich seine Pfeife angezündet und paffte. "Sag mir. Gefällt dir dieser Ort?", fragte er ungewöhnlich sanft nach einer weile.

Sie schaute ihn verwirrt an. "Ähm. Nunja. Es ist sehr schön hier. Die luft ist war. Und sieser Ort ist einfach nur fantastisch", gab sie schließlich zur Antwort.

"Würdest du denn gerne hier bleiben wollen?", fragte er erneut mit diesem sanften ton.

"Hier bleiben? Ich verstehe nicht, was genau du meinst?", murmelte Lisa.

Doch bevor Thorin etwas erwiedern konnte da stand Bofur auf den Tisch und begann ein Zwergisches Liedchen zu schmettern, woraufhin alle einstimmten. Zusätzlich warfen sie noch das Essen durch die Gegend. Den elben schien das Weniger zu gefallen, zumal einige recht alte Steinstatuen unter den geworfenen Lebensmitteln zu leiden hatten.

Als das Lied vorbei war drehte sich Lisa wieder zu ihm um. "Also Thorin was meinst du jetzt?", fragte sie lachend, da die Essensschlacht sie Sehr erheitert hatte.

"Ach nichts. Später vielleicht", sagte er knapp und setzte sich zurück an den Tisch mit Gandalf. Mit verwirrtem Blick sah Lisa ihm nach. Wollte er sie wirklich gerade los werden? Kili kam auf sie zu und grinste:. "Und? was wollte mein Onkel von dir?"

Sie schüttelte nur den Kopf. "Nichts. Er hat mich nur gefragt ob es mir hier gefallen würde."

der junge Zwerg verengte die Augen.

"Das ist alles? Deshalb hat er dich vom Tisch weg geholt um mit dir zu reden?", fragte er leicht ungläubig.

"So ist es. Mehr hat er nicht gesagt."

"Sondere Anwandlungen hat er in letzter Zeit. Aber gefällt dir denn dieser Ort hier wirklich? Ich meine. Elben und so. Manche von denen sind ja ganz niedlich. Wie die kleine da hinten an der Harfe. Aber mir persänlich haben sie zu wenig haar im Gesicht."

"Ach wirklich? Und was ist mit mir?", fragte Lisa kichernd. "Du also. Ähm. Nunja. Du hast genau richtig viele Haare im Gesicht. Ich meine eigentlich nicht. Für eine Menschenfrau wäre das auch ungewöhnlich", plapperte er und wurde mit jedem wort verlegener und schamesröte trieb ihm ins Gesicht. Lisa lachte und stupste ihn an. "war doch nur ein scherz. Ich weis doch das ihr Zwergenmänner keine Augen für Frauen wie mich habt", kicherte sie und verließ dann eben unter einer kurzen Verabschiedung die Terasse. Sie war müde und recht satt von dem elbischen Essen. Doch wollte sie es sich nicht entgehen lassen Bruchtal in den Abendstunden zu erkunden. Als die Sonne versunken war und sich die ersten Sterne Zeigten, ging sie an einigen Teichen und flüssen vorbei die im Licht der Silbernen Mondsichel glitzerten. Auf einer weißen steinernen Bank, an einem der Teiche lies sie sich nieder und betrachtete wie der Mund auf der sich wogenden Oberfläche tanzend bewegte.

Ihr war nach einer weile so als würde sie jemand aus diesem Teich heraus anstarren. Neugirig wie Lisa nuneinmal war stand sie auf und setzte sich an den Rand. Als sie gerade das reine klare Wasser mit ihren Händen berühren wollte, fing ihre Schulter wie feuer an zu brennen. Sie keuchte und fasste sich an die Stelle. Krampfhaft begann sie zu zittern als ihr wieder diese grausame Stimme durch den Kopf hallte.

"Wag es nicht dich meinem Willen entziehen zu Wollen Menschenweib. Du bist Mein. Du bist Mein auf ewig!"

Die Stimme lachte. Lisa liefen vor schmerzen die tränen aus den Augen. Sie schrie:," Hör auf! Um himmels willen hör auf! Gib mich frei! Verdamt noch mal gib mich frei!"

Sie keuchte und rollte sich am rand des Teiches so lange in Schmerzen herum bis sie schließlich rein rutschte. Abrupft ließ der schmerz nach. Das brennen versiegte und die Stimme begann in ihren Kopf zu klagen bis sie erstarb. Es war so Wohltuend für sie sich dort in dem Kühlen Wasser unter der Oberfläche aufzuhalten. Sie wollte gar nicht mehr auftauchen so gut tat es ihr. Doch da spürte sie schon wie jemand sie mit gewalt aus dem Wasser an Land riss. Sie musste husten und nach Luft schnappen. "Hast du völlig deinen Verstand verloren Mädchen?!", brüllte sie jemand von Oben an. Sie zitterte und schaute dann durch einen vorhang nasser Haare zu einem wütenden Thorin auf, der ebenfalls bis über den Kopf nass war. "Was hast du dir dabei gedacht hier so herum zu brüllen und dich danach noch in einem Teich zu ertränken?! Bist du Lebensmüde?!"

Der Aufruhr hatte noch einige andere aus den Häusern geholt. Gandalf war herbei geeilt und musterte Lisa mit kritischem Blick.

"Bringt sie erst einmal in ihre gemächer. Sie erkältet sich noch", meine er knapp als er ihr kurz in die Augen gesehen hatte. Sein blick hatte etwas stechendes und eindringliches. So als könne er all ihre Gedanken auf einmal lesen. Balin kam mit einem Umhang hinzu und führte die verwirrte und zitternde Lisa weg von der Gruppe. "Kinchen, was hast du dir denn dabei gedacht. Dich einfach hier in die Teichen zu stürzen?", fragte der alte Zwerg beim hinauf gehen. "Das. Also. Ich war eingeschlafen. Glaube ich. Hab vermutlich wieder schlecht geträumt", nuschelte sie. So langsam kam ihr alles nur noch wie ein Traum vor. Es machte ihr mehr und mehr angst über diese Stimme und das Brennen an ihrer Schulter nachzudenken. Balin gab ein seufzen von sich. "was hast du nur so schreckliches durchgemacht das du stehts davon zu Träumen scheinst. Du hattest wirklich Glück das wir gerade mit unserer besprechung fertig waren und gesehen haben wie du dich ins Wasser gestürzt hast. Du hättest ertrinken können, wären wir nicht in der nähe gewesen."

"Es tut mir wirklich leid Balin. Das hab ich nicht gewollt. Ich fühle mich. In letzter zeit. Seit ich in Mittelelerde angekommen bin wie von Sinnen. Ich bin eigentlich gar nicht so. Ich hatte nie schlimme träume oder den drang mich zu ertränken. Das musst du mir glauben", sprach sie fast den tränen nahe. Der alte Zwerg sah sie väterlich tröstend an. "Ist schon gut Kind. Geh auf deine gemächer, zieh dich um und schlaf ein wenig. Morgen sieht der tag dann schon wieder sonniger aus."

Mit diesen Worten lies er sie vor ihrer Zimmertür stehen und machte sich auf den weg dorthin wo der rest der Gruppe hauste.

Lisa seufzte und zog Ihre reise klamotten an die man ihr ja geliehen hatte. Damit ging sie dann ins Bett und träumte in dieser nacht von nichts mehr.

Am nächsten Morgen saß gandalf bereits vor ihrem Bett und wartete darauf das sie erwachte.

"Ausgeschlafen Lisa?", fragte er Munter wärend sie sich gähnend den schlaf aus den Augen rieb. "Gandalf. Was willst du so früh hier?", fragte sie gähnend.

"Ich muss mit dir reden. Ich weis das du ein Geheimniss mit dir herum trängst. Und diesen Geheimnis könnte uns sehr gefährlich werden. Nicht nur der Expedition. Nein. Auch allen hier in Bruchtal."

Sein blick war durchdringend und Lisa schluckte kurz eingeschüchtert. "Gandalf. Ich habe nur seit einiger zeit schlimme Träume. Ich glaube einfach das diese ganze Expedition zu viel für mich ist. Und das gestern abend war ein Unfall", sagte sie und versuchte dabei ehrlich zu klingen.

"Was sind das für Träume die du hast?", fragte er und zündete sich seine Pfeife an.

Sie überlegte kurz bevor sie ihm antwortete. "Also, die sind völlig verrückt. Erst bin ich irgendwo dann. von der einen auf die andere Minute beginnt meine schulter zu Brennen als würde sie in Flammen stehen. Und ich höre diese Grausame stimme. I(mmer wieder und wieder in meinem Kopf."

Der blick des grauen Zauberers wurde ernster und er verfinsterte sich sogar. "Ein brennen an der Schulter? Und dann eine Grausame Stimme in deinem Kopf?", fragte er mit ruhigem Ton obwohl sein Gesicht eine ganz andere Sprache erahnen ließ. "Welche Schulter? Zeig sie mir." Sie setzte Sich am Rand des bettes hin und entblöste die Rechte Schulter. Lisa konnte nicht sehen was Gandalf tat. Noch hatte sie eine Ahnung warum der Zauberer plötzlich irgendetwas zu murmeln begann, bis sie plötzlich wieder dieses Brennen Spürte. Allerdings war es diesmal anders als sonst. Und nach einem Augenblick war es auch wieder vorbei. Gandalf hatte die Hand an die Stelle gelegt und löste sie nun wieder.

"Was hast du getan?", fragte sie und wischte sich die Schmerztränen aus den Augen.

"Dafür gesorgt, das man dir nicht noch weitere schmerzen zufügt. Ich weis nicht wie, aber jemand hat es geschaft dir einen Morgul fluch in die Haut zu brennen", er ging Richtung Tür. "Ein Morgul fluch? Gandalf, was bedeutet das?", fragte sie verwirrt. "Ich weis es nicht. Ich habe ein Bannsiegel darüber gelegt, sodass du nun eine weile ruhe haben solltest. Zeig es aber niemandem. Erst recht keinem der Elben die hier Leben. Jeder der es sehen könnte würde dir vielleicht böses wollen. Also verbirg es gut.Wenn ich mehr weis werde ich es dir zu gegebener zeit sagen. Aber jetzt solltest du dich waschen und mit den anderen zum Frühstücken gehen. es ist ein herrlicher tag und die Sonne lacht vom Himmel", sagte er mit einem mal erheitert und verschwand.
 

Die nächsten Tage waren nicht wirklich Leicht für Lisa. Natürlich hatte der rest der Reisegesellschaft mitbekommen was geschehen war und man bestirmte sie mit Fragen, die sie versuchte so gut es ging zu umgehen. Thorin zeigte ihr seit dem vorfall grundlegend die Kalte schulter. Er wechselte nur noch wörter mit ihr wenn er es für nötig hield. ansonsten tat er wohl eher so als sei sie Unsichtbar. Bilbo hingegen sprach recht viel mit ihr. Sie erzählte ihm von ihrem Zuhause und das es fast so ähnlich wäre, wie seine Hobbithöhle zuhause im Auenland. Nur mit der Ausnahme, das Sie eine Wohnung im Vierten Stock eines Mietshauses hatte und keine Höhle.

Sie erkundete auch die Räume mit ihm, wobei sie sogar den Tisch fanden. auf denen die bruchstücke Narsils lagen. Sie war fast versucht das Heft des zerbrochenen Schwertes in die Hand zu nehmen. wären da nicht einige strenge Elbenaugen gewesen die sie dabei beobachtet hatten.

an einem sehr warmen Herbsttag ging sie dann noch einmal allein in den Hof. Sie hörte Hufgetrampel und sah wie jemand auf einem Pferd nach Bruchtal geritten kam. Ein alter Mann. Mit weißem Bart und einem ebensolchen Gewand. Er trug einen schwarzen Stab auf dem Rücken und wurde von den elben in enfang Genommen. Lisa musterte den Mann genau. Am stab konnte sie erkennen, das es sich um Saruman den Weißen handelte. Verwundert sah sie dabei zu wie er die Stufen zu einem Anderen Haus rauf stieg. Sie begann sich zu fragen was erwohl hier zu suchen habe. Doch wurden ihre gedanken von einem weiteren ankömmling unterbrochen. Von einem weißenn Ross stiegt eine Frau. Eine Elbin. So schön, mit leuchtend blondem Haar, das es sich dabei nur um Galadriel, die Herrin von Lórien handeln konnte.

Die Elbin wandte ihren Blick genau zu Lisa und ihre sanfte Stimme klang in ihrem Kopf:,"Hab keine Furcht. Du wirst deine Schatten bezwingen wenn deine Zeit gekommen ist." Ewas erschrocken von dem ganzen, wich Lisa zurück und rannte in eine andere richtung davon. Dummerweise geriet sie dabei genau in den Bandespaß der Zwerge, die sich einen der Brunnen zum herum tollen ausgesucht hatte. Es wäre für Lisa nur halb so schlimm gewesen, wenn sie nicht auch noch nackt gewesen wären. Zu ihrem eigenen Glück waren die Zwerge so mit sich selbst beschäftigt das keiner mitbekam wie eine Tomaten rote Lisa an ihnen vorbei schlich.

Sie schaffte es gerade noch zu ihren Gemächern, wo sie allerdings schon von jemandem erwartet wurde, der sie mit ernstem Gesicht von ihr Bettkante her ansah.
 

- 5.Ein paar ruhige Tage im Hause Elronds / Ende -

6. Streicher und der geheime Pfad des Dúnedain

"Du wunderst dich sicher, warum ich dich ausgerechnet jetzt aufsuche, nachdem ich dich die ganze Zeit auf abstand gehalten habe oder Mädchen?"

Lisa sah den Zwergenkönig stumm an. Seine Anwesenheit lies sie nichts gutes erahnen. Auch wie er sie so ernst und durchdringend ansah. Unbeirrt und ohne eine Antwort von ihr abwartend fuhr er fort.

"Nun, um es dir klar und deutlich zu sagen. Für dich endet diese Reise hier."

"Was? Du. Ihr lasst mich hier zurück?", kam es stotternd aus ihrem Mund. Thorin sprang von ihrem Bett auf und wandte sich in richtung eines Fensters bevor er weiter sprach:"So ungern ich es zugebe, und so sehr mir diese Elben zuwider sind. Umso sicherer halte ich es wenn du hier an Ort und Stelle bleibst. Nach all dem Ärger den wir in den Tagen hatten seit wir auf dich trafen, ist es für die Unternehmung meiner Gefolgschaft einfach das Sicherste wenn du zurück bleibst."

"Du meinst also. Das ich für euch nicht von nutzen bin richtig?", fragte Lisa zögerlich. Seine Worte verursachten in ihrem Herzen irgendwie stiche eines starken Abschiedsschmerzes, den sie nicht fühlen wollte.

"Wie willst du uns von nutzen sein? Du hast keine Rüstung, keine Waffen, keine fähigkeiten die uns von großem nutzen sein können. Kurz gesagt wärst du uns nur im weg und eine Last mit deinen, wie du sie nennst Alpträumen, die uns womöglich noch die Orks auf den Hals hetzen. Du behinderst uns mehr als das du uns dienen könntest", sagte er und die Worte klangen so barsch und kalt als sei mitten an diesem Warmen Herbsttag der Winter eingebrochen.

Lisa war sprachlos. Die worte des Zwergenkönigs hallten in ihrem Kopf wieder. 'Du bist eine LAST' und 'Du behinderst uns'. Einen Augenblick herrschte totenstille bis Lisa endlich wieder das Wort fand:"Ja. Du hast recht. Ich habe keine Rüstung. Und auch keine Waffen. Aber, Ich habe das gefühl das ich euch dennoch helfen kann. Auch wenn ich noch nicht meine Bestimmung gefunden habe. Kannst du mir doch nicht verweigern sie auf dem Weg zu finden den ihr gehen sollt." Man konnte deutlich aus ihren Worten angst, unsicherheit und einen hauch von tränen warnehmen. Doch Thorin drehte sich zu ihr und sah ihr mit harten zügen ins Gesicht:"Wir haben keine Zeit darauf zu warten das du erfährst wozu du nützlich sein kannst. Du wirst hier bleiben. Und das ist mein letztes Wort. Wir werden Bruchtal heute Nacht gegen Morgengrauen verlassen. Ich gestatte dir das du dich von den anderen verabschieden kannst. Ich weis das einige dich sehr gern haben, von daher wäre es nur gerecht das du dem nachkommst. Solltest du uns allerdings versuchen zu folgen wirst du daraus die Konsequenzen tragen müssen." Damit stapfte er zügigen schrittes an ihr vorbei und schloss die Tür hinter sich knallend. Lisa blieb allein zurück. Betrübt und mehr als verletzt lies sie sich auf das Bett sinken und wischte sich mit einem Taschentuch, das sie von Ori bei ihrem Aufenthalt dort in Bruchtal geschenkt bekommen hatte die Tränen aus den Augen.

Sie hatte die Gemeinschaft recht lieb gewonnen, auch wenn manche eben recht raubeinig waren, so hatten sie ihr gegenüber doch so manches mal Herz gezeigt.

Die Sonne versank langsam hinter dem Westlichen Horizont und Lisa ging wieder hinaus aus ihrem Zimmer. Auch wenn Thorin sie nicht mitnehmen wollte, so wäre es doch respektvoller von ihr der Gemeinschaft auf wiedersehen zu sagen.

Das Quartier der Zwerge lag etwas weiter von ihrem Zimmer abgelegen, so das sie über einige Wege laufen musste. Die Pfade waren schwach mit Fackeln und Lampen beleuchtet die ihr sonderbares weißes Licht nur schwach verströmten. Wie durch zufall kam sie an der Großen halle vorbei, in der sie bei ihrer Ankunft immer zu Speißen gepflegt hatten. Das Tor stand an diesem Abend Offen, doch es war Kein Licht in diesem Raum zu sehen. außer das Sternen licht von der Terasse her.

Neugierig wie sie war schlich sie zögerlich in den großen Leeren Raum. Etwas schien sie in richtung der empore zu ziehen, auf der, wie sie wusste das Schwert des Königs von Gondor lag. Sie hatte es Zwaar die Letzten tage immer wieder betrachtet und auch versucht zu berühren, doch immer hatte man sie daran gehindert. Sie grübelte ob sie es jetzt nicht doch versuchen könne. Schließlich waren keine Wachen in der nähe, was überhaupt schon ungewöhnlich war. Ihre schritte hallten in dem Leeren Raum wieder als sie die treppe nach oben ging. Das Wandbild, welches die schlacht am Schicksalsberg darstellte, schien auf seltsame weise in einem unheinvollen Licht zu schimmern. Bald stand sie am Tisch und musterte das geborstene Schwert. Ehrfürchtig ging ihre Hand in Richtung des Heftes und wollte es gerade greifen als eine Stimme aus der Dunkelheit zu ihr drang.

"Ein schönes Schwert, nicht wahr?", brummte die Stimme sehr dunkel und ruhig.

Lisa hätte fast einen schrei los gelassen als sie vom Tisch zurück wich und verschreckt in alle Richtungen ausschau hield. In einer Dunklen Ecke stand eine hühnenhafte Kapuzengestallt. Sie sog offenbar an einer Pfeife, denn kurz erhellte rots Glimmen das Gesicht der Person und der Rauch verteilte sich in Ringen in der Luft.

"Ich. Ich bitte um Entschuldigung. Ich wusste nicht das...", stammelte die verschreckte Lisa doch die Person hob nur die Hand. "Das kann ich auch nicht erwarten von jemandem der mit solchen verweinten Augen durch die Nacht spaziert."

"Woher können Sie sehen das ich geweint habe?"

Die Gestallt kam näher und zog sich die Kapuze vom Kopf. Vor ihr stand an recht junger, wenn auch zerlumpter und von der Wildnis zerzauster Mann mit dunklem haar und unrasiertem Gesicht.

"Tränen nehmen einer schönen Frau immer die Sicht auf das Offensichtliche. Außerdem habe ich im vorbei gehen an euren Gemächern, den Streit zwischen Euch und dem Zwergenkönig mitgehört", sprach der mann, setzte sich auf eine Steinerne Bank vor dem Schwerttisch und klopfte mit der Hand neben sich um Lisa zu bitten sich zu setzen. Ihr war unwohl bei dem gedanken neben einem völlig Fremden Mann einfach so platz zu nehmen, der den anschein machte als sei er ein Einbrecher oder gar attentäter. Denn er hatte sich sehr Lautlos in der Dunkelheit bis zu ihr bewegt.

"Habt keine Furcht. Setzt euch und erzählt mir von euren Sorgen", forderte er sie nun mündlich auf. Sie nahm nun doch etwas steif neben ihm platz ohne ihn anzusehen. "Sie haben also, die unterhaltung von Thorin und mir mitgehört?", fragte sie ruhig.

"Mehr zufällig, als ich auf dem Weg zu meiner Liebsten war. Er hat euch mit seinen Worten sehr verletzt nehme ich an. Das kann ich verstehen. Zwerge sind nuneinmal immer sehr direkt wenn sie etwas ablehnen. Allerdings können sie umso schmeichelhafter sein wenn sie etwas ganz bestimmtes haben wollen."

Der Mann sog wieder an seiner Pfeife und bließ rauch durch die Nachtluft. Lisa nickte nur seufzend. Der mann neben ihr kam ihr auch seltsam bekannt vor. Immer wieder musterte sie Ihn stückchenweise mit seitenblicken. Ein Elb war er nicht, denn er hatte nicht diese vom Licht durchdrungende Aura und war auch beweitem nicht so gepflegt. "Entschuldigen Sie aber. Sie haben mir noch gar nicht Gesagt wie sie Heißen", meinte sie nach einer weile des schweigens.

"Streicher", sagte er knapp. Ruckartig drehte sie ihren Kopf nun ganz zu ihm hin und in ihrem Kopf ging ein Licht auf. "Streicher? Der Streicher? Von den Dúnedain?", fragte sie aufgeregt und überschlug sich fast bei den Worten. Der Mann hob skeptisch die Augenbrauen:"Ihr kennt offenbar meinen Namen und meine Herkunft. Dabei bin ich meist nur rund um Bree bekannt. Aber Ihr seid nicht aus Bree. Zumindest seht Ihr nicht wie eine der örtlichen Bauernmädchen aus. Dürfte ich wohl euren werten Namen erfahren?"

"Lisa, Lisa Krüger. Und es stimmt ich bin nicht aus der gegend von Bree. Ich komme,also, nunja, von sehr weit her", murmelte sie.

Streicher lächelte sanft und nickte ruhig, als er wieder einen zug aus der Pfeife tat. "Ich verstehe schon, ihr wollt nicht über eure herkunft reden. Aber gestattet mir doch eine frage. Wieso seid ihr mit den Zwergen gereist?", fragte er.

Lisa atmete tief durch. Sollte sie Streicher wirklich ihre ganze Geschichte erzählen oder nur einen kleinen Teil davon. Sie grübelte ein wenig bevor sie erwiederte:" Es war mehr eine Zweckgemeinschaft. Ich wurde Nachts im Wald von Orks und Wilden Tieren angegriffen. Gandalf fand mich und nahm micht mit. Seit dem Reise ich mit den Zwergen. Nunja, zumindest bis heute. Sie werden heute Nacht abreisen und mich hier zurück lassen." In ihrer Stimme lag wieder dieser abschieds schmerz und die traurige Gewissheit das sie zu nichts nützlich sein konnte. Streicher legte ihr eine Hand auf die Schulter und sprach ihr aufmunternd zu:"Sie tun es um euch und euer junges leben zu schützen. Das ist sehr edelmütig, auch wenn es euch so weh tut. Allerdings werden sie es nicht Leicht haben hier aus Bruchtal ungesehen raus zu kommen. Heute Nacht ist eine Zusammenkunft des weißen rates, daher hat Herr Elrond die Wachen an den Zugängen verstärkt.Sie lassen schon seit dem frühen Morgengrauen niemanden mehr hinein oder hinaus."

Lisa hob den kopf, den sie in ihr Hände gelegt hatte und sah ihn an.

"Und wie bist du dann hier herein gekommen Streicher?"

Er lehnte sich zurück und sah sie breit grinsend an. "Ich habe meine geheimen Pfade hier her. Herr Elrond wird es zwar nie zugeben, aber er hält nicht viel von der Liebe seiner Tochter zu seinem einfachen Waldläufer. Daher haben Arwen und ich, allein für uns einen ungesehenen Pfad angelegt, durch den wir uns Häufiger treffen können. Er ist hinter einer Hecke von Wildrosen verborgen, in der nähe der Behausungen der Frauen von Bruchtal."

"Wieso erzählst du mir davon?", fragte sie verwirrt nach. Sein grinsen wurde breiter. "Ihr seid nun für die Gemeinschaft wieder zu etwas nütze. Nur mit eurer Hilfe kommen sie ungesehen hier raus. Dann werden sie euch auch auf ihren weiteren Weg mitnehmen. Allerdings, solltet ihr euch zuvor noch mit angemessener Kleidung und Waffen ausrüsten", sprach er und sprang auf die Füße.

Er hild ihr die Hand hin:"Kommt ich bringe euch zur Waffenkammer. Wir finden bestimmt etwas, das euch passt." Lisas Augen begannen in dem halbdunkel zu leuchten. es gab für sie womöglich doch noch eine Chnace weiter in der Geschichte zu kommen. Sie nahm Streichers hand, und beide machten sich schleichend auf den Weg in die Waffenkammer von Bruchtal.

Streicher ging vor und kroch als erstes durch ein offenes Fenster, danach half er Lisa hinein, da sie allein nicht hoch kam. Die Kammer war dunkel, doch der Waldläufer kannte sich bestens aus. Leise brachte er ihr Kleidung, Rüstung und einige Waffen zur auswahl. nebenher erklärte er ihr leise wie sie am besten über den versteckten Pfad zu gehen hatten um auch wirklich nicht abzustürzen oder gar entdeckt zu werden, bevor sie die Grenze erreichten.

Lisa hatte vor einigen Jahren, als die Herr der Ringe Trilogie gerade angelaufen war, einen Kurs im Bogenschießen mitgemacht. Daher entschloss sie sich einen der Jägerbögen und dazu passende Pfeile mitzunehmen. Sie war zwar nie wirklich gut gewesen, da sie zu dieser Zeit noch fast ein Kind gewesen war, dennoch dachte sie das es besser als nichts sei. Streicher legte ihr aber noch ans herz für einen möflichen Nahkampf zumindest ein Kurzschwert mitzunehmen, welches sie neben ihren Bogen und den Pfeilköcher gut schultern konnte. So gut ausgerüstet und mit ausreichend wege informationen entkamen sie ungesehen aus der Kammer. Streicher verabschiedete sich an einer Brücke von ihr und verschwand leise in den dunklen Schatten einiger Bäume. Motiviert von dieser Diebes aktion schaffte Sie es ungesehen zu den Räumen der Zwerge die Munter am Feiern und am packen waren. Sie klopfte an die tür und wartete das Jemand öffnete. Dwalin sah sie mit großen Augen an. "Was willst du denn hier? Und was soll der Elbenaufzug?", brummte er. "Lass mich rein dann erkläre ich euch alles", sagte sie und huschte an ihm vorbei. Die anderen Zwerge waren ebenfals verwundert als sie Lisa in dieser elbenkluft mit den Waffen sahen. Thorin war erst recht nicht begeistert und schritt fast zornig auf sie zu:"Hab ich dir nicht vorhin klar und deutlich gesagt das wir dich nicht mitnehmen werden und du hier bleiben wirst?"

"Wenn ich hier bleibe werdet ihr auch hier bleiben müssen", sagte sie und Hockte sich in die runde auf den Boden.

"Wieso wir auch?", fragte Bofur der beim packen seiner tasche inne hield.

"Elrond hat an allen normalen Ein und Ausgängen die Wachen verstärkt. Sie werden euch nicht durchlassen. Es gibt keinen weg hinein und keinen hinaus. Ihr sitzt hier fest", sprach sie und wartete auf die allgemeine Reaktion. Balin schaute aus einem der großen Fenster und musterte die Umgebung. "Sie hat recht. Überall gehen doppelte Streifen. Das bringt unseren Zeitplan durcheinander. Wenn wir nicht heute Nacht abreisen schaffen wir es niemals rechzeitig bis zum Dúrinstag zum Erebor", meinte er und strich sich über den Bart.

"Wunderbar. Das hat uns noch gefehlt, das uns diese dreckigen elben einen strich durch die Rechnung machen. Wie sollen wir hier ohne aufsehen raus kommen?", knurrte Dwalin und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Wir finden einen weg. Notfals werden wir einige von denen Umlegen müssen", meinte Thorin entschlossen. "Umlegen?", fragte Bilbo mit hoher stimme und leicht empört.

"Ich kenne einen anderen Weg. Einen weg auf dem wir ungesehen hier raus kommen und schon lange über die grenze sind wärend die noch nichts von unserer Abwesenheit wissen", kam es ruhig von lisa und alle Blicke richteten sich auf sie. "Was heißt denn hier Wir?", kam es von Thorin. "Du glaubst doch nicht immer noch das wir dich mitnehmen nur weil du meinst einen schlecihweg gefunden zu haben."

"Nein Herr Zwerg das glaube ich nicht. Ich weis das ihr mich mitnehmen werdet. Andern falls wäre euer geheimnis auch nicht mehr sicher. Oder denkst du die Elben würden nichts unternehmen um aus mir heraus zu bekommen in welche richtung ihr verschwunden seid?"

Lisa richtete sich auf und stand nun genau fast einen Kopf größer als Thorin vor ihm. Lange starrten sie die beiden ernst an, bis der zwergenkönig schließlich nachgab. "Ein gefallen, für einen gefallen. Also gut. Aber Ich schwöre dir, wenn du uns einige weitere Male behinderst bei unserer Unternehmung, dann lassen wir dich in der Wildnis allein zurück", sagte er mit dröhend gehobenen Zeigefinger.

"Abgemacht?", fragte sie und reichte ihm die Hand hin. Er griff kräftig zu womit der Handel besiegelt war. Lisa half den anderen noch beim Packen und führte sie dann zu der geheimen Rosenhecke hinter den Frauenhäusern. Dort wartete allerdings bereits jemand. Eine junge Elbin. Dwalin fluchte leise in richtung Lisa:"Hattest du nicht gesagt das hier alles geheim ist?"

"Ja ist es. Das ist die Tochter von Elrond. Ich glaube sie erwartet uns. Vermutlich hilft sie uns kurz durch die Hecke zu kommen", murmelte Lisa und tatsächlich winkte die junge Elbin sie hektisch zu sich hinüber. Sie hasteten durch die Dunkelheit zu ihr. Arwen hob teile der Hecke an und ein Durchgang wurde frei."Er hat mir schon gesagt das ihr kommt. Rasch jetzt. Bald geht die Sonne auf", flüsterte sie zart und drängte sie zum durchgehen. "Warum helft Ihr uns?", fragte Kili mit neugierigem Blick. "Sagen wir einfach das ich mir wünsche, das euer vorhaben, welches es auch sein mag gelingt. Aber nun beeilt euch, Lisa kennt den Weg", drängte sie. Als alle durch die Hecke hindurch waren schloss Arwen hinter ihnen den Durchgang.Es war fast völlig Finster dort, doch konnte man an der einen etwas steileren wand eine art befestigtes Führungsseil Spühren. "Also gut Mädchen. Geh voran und führe uns hier raus", sagte Balin.

Lisa ging vorsichtig Vorne weg. auf dem dunklen Felsen konnte man nur schwer die Stufen ausmachen. doch dank dem Seil kamen sie schnell voran. Als gerade die Sonne ihre ersten Strahlen aus dem Osten auf das Tal scheinen ließ erreichten die Zwerge den felsigen Ausgang des Pfades der an der Grenze zur Wildnis lag. Der zwerge und der kleine Hobbit waren sehr zufrieden endlich an einem Ort zu sein wo sie wieder richtig sehen konnten. "Von nunan geht Balin Voraus. Er hat erfahrungen in der Wildnis und kennt dort die sicheren Wege", sagte Thorin und alle leisteten seinen Anweisungen Folge. Lisa warf noch einen letzten Blick auf Bruchtal bevor ihr jemand mit der Hnad auf die Schulter klopfte, und ihr dabei ins Ohr flüsterte: "Gut gemacht Mädchen."

Sie drehte sich mit einem verlegenen lächeln zu Thorin um und Folgte dann der ungewöhnlichen Gemeinschaft in die noch unbekannte Wildnis der Nebelgebirge.
 

- 6. Streicher und der geheime Pfad des Dúnedain / ENDE -

7. Nebel der Erinnerungen

Für den Herbst war die Sonne in diesen Tagen unerbittlich. Es war schon einige Zeit nach Mittag, als Lisa mit der Zwergenschar und dem Hobbit die niedrigeren Ausläufer des Nebengebirges erreichte. Die hohen Gipfel die recht nah wirkten aber doch noch einige Meilen vor ihnen lagen trugen bereits die ersten kleinen Schneemützen. Sie liefen wie immer in einer Reihe hintereinander. Es wurde wenig gesprochen. Nur von Zeit zu Zeit setzte Thorin für die gruppe ein kurze Rast an, wo sich alle stärken konnten. In der Elbischen Kleidung fiel Lisa besonders unter den Zwergen auf und sie ließen es sich nicht nehmen ihre Sprüche darüber zu klopfen.

"Sag mal Lisa? Ist das Eine rüstung für Männliche oder Weibliche Elben?", fragte Bofur mit spitzen grinsen. Lisa Zuckte nur mit den schultern als sie die Dunkelgrüne Lederrüstung musterte. Doch da hatte Dwalin schon die passende Antwort parat:" Du hast doch gesehen das man bei denen nicht das eine vom anderen unterscheiden kann. daher tragen die nur eine Kleidungsart für alle. Nämlich nur Frauengewänder."

Das amüsierte die Gruppe ungemein. Lisa kam sich dabei recht dumm vor. War es doch das einzige was sie an Rüstung hatte und tragen konnte. Doch was sollte sie schon von Zwergen erwarten, die die Elben auf den Tot nicht ausstehen konnten. Bilbo sah zu ihr hinüber als er ihren bedröppelten Gesichtsausdruck sah. "Mach dir nichts draus. Es ist ja nicht so das sie dich damit meinen", meinte er ruhig und nahm einen bissen Brot. LIsa nickte nur und musterte den Köcher voller Pfeile den sie zusammen mit einem Bogen hatte mitgehen lassen. Eigentlich war ihr reichlich unwohl dabei all diese sachen gestohlen zu haben. Doch für Reue über diesen Diebstahl war es nun wirklich zu spät.

Sie musste allerdings einigen Fragen in abgewandelter form antworten, da sie unmöglich damit Pralen wollte in eine Waffenkammer eingebrochen und all die sachen gestohlen zu haben. Deshalb erzählte sie das ihr die sachen jemand zur abreise gebracht hatte. Doch wer es gewesen war, wollte sie nicht verraten und tat so als habe der 'Unbekannte' den Namen nicht genannt. Allerdings lag großes misstrauen in Thorins blick, der wohl gemerkt hatte das sie ihnen die hucke voll gelogen hatte. Dennoch schien es ihm völlig egal zu sein ob sie es geschenkt bekommen hatte oder einfach nur geklaut. Seit dem aufbruch aus dem Tal von Imladris war er noch schweigsamer ihr gegenüber als zuvor. Er war schon immer der kühle und unnarrbare Zwerg gewesen, aber in der letzten Zeit schien sich die kälte sogar nicht verstärkt zu haben.

"Los, aufstehen! Es geht weiter!", rief er und riss Lisa dabei aus den gedanken. Der weg bis zum eigentlichen Gebirgspfad war noch recht weit. Wenn sie glück hatten, kämen sie vielleicht bis zum abend am ersten Pass an.

Der Weg schien sich länger und länger hin zu ziehen und die ungewöhnlich heiße sonne brannte ihnen allen auf die Schädel. Selbst einige der noch so Zähen ächzten unter ständigem schwitzen und ihrem schweren Marschgepäck. Die wege Stiegen immer weiter an. wurden zerklüfteter und unter manchem Grasfleck, der den ein oder anderen Saum eines Berges bedeckte stolperte man in die Löcher von Murmeltieren. Mit höher werdendem Land wurde auch die luft ein wenig dünner. Das musste auch Lisa bemerken die leichte Probleme beim Atmen bekam.

"Wie weit.Ist es noch. Bis zum. Nachtlager?", keuchte Bilbo. Balin lief nur ein wenig hinter ihm und sprach:"Nur noch höchstens Zwei meilen. Dann werden wir einige Höhlen für die Nacht zur verfügung haben. Bis dahin einfach weiter der Nase nach."

Der Gesichtsausdruck des Hobbits verriet genervte Entrüstung und die konnte Lisa ihm nachemfinden. Zwei Meilen. Fast Vier Kilometer. Und das mit immer steilerem Anstieg. Sie fragte sich langsam wirklich ob es gut gewesen war, drauf bestanden zu haben die Reise mit allen fort zu setzen. Doch ein inneres Gefühl lies sie nicht los, dass diese Reise für sie von großer Wichtigkeit war. Das vielleicht sogar sie selbst wichtig war. Doch konnte sie dieses gefühl einfach nicht greifbar machen. Sie grübelte den ganzen weg darüber und fluchte ärgerlich über jedes Loch in das sie dabei stolperte, bis sie während der Abenddämmerung endlich die Prophezeiten Höhlen erreicht hatten.

Sie gingen nicht sonderlich Tief in den Berg hinein und wurden dem anschein nach recht häufig genutzt. "Händler und Schäfer nutzen die höhlen sehr häufig während ihren langen wanderungen", erklärte Balin als sie gerade das Lager herrichteten.

"In früheren Zeiten war die alte Passstraße über das Nebelgebirge eine beliebte Handelsroute für unser Volk. Menschen und Elben trauen sich nur selten in solche Höhen. Sie vertragen die dünne luft hier oben sehr schlecht. Manche reden sogar davon das Die Nebel des Gebirges einem Sinnestäuschungen vorführen. Viele sollen dadurch schon ihr leben gelassen haben. Und wieder andere erzählen sich von den Wesen alter Zeit. Den Riesen aus Stein, die einst von den Göttern selbst erschaffen worden sein sollen um das alte Land vor feinden zu beschützen."

Lisa lauschte der Geschichte mit halben Ohren. Sie musste nicht nur ihre Lagerstatt aufbauen sondern auch Bombur ein wenig mit dem Essen helfen. Die Zwerge bestanden immerhin darauf das sie das Essen mit Kochte. Schließlich schmeckte es ihnen dann noch drei mal so gut, wie sie ihr immer wieder beteuerten bei jedem nachschlag. Als der Topf dann endgültig Leer und alle satt waren, hatte sich bereits die Nacht über die schlafenden Berge gelegt. Nur der Mond erhellte das unheimlich dunkel dort draußen und Lisa, die es sich nicht nehmen lies ein wenig am Höhleneingang zu stehen um die Nacht zu bewundern, sah wie durch das Tal etwas weiter unter ihnen einige schmale Streifen Nebels krochen. Die Luft war nun deutlich kälter und herbstlicher als noch am Tag. Jeder Windhauch lies sie erschaudern. Im Hintergrund liesen bereits einige Zwerge ihr donnerndes Schnarchen ertönen. Ach wie friedlich war doch ihr Zimmer in Bruchtal gewesen. So weit ab von schnarchenden kleinen Männern. "Lisa, mein Kind, willst du dich nicht auch schlafen legen? Der Weg morgen wird bestimmt eine Tortur für dich", meinte Balin Väterlich, der die erste Nachtwache übernehmen sollte.

"Ach nein. Ich möchte auch gerne einmal nützlich sein und Wache halten. Sofern dich meine Gesellschaft nicht stört", sagte sie mit einem freundlichen lächeln über die Schulter. Der alte Zwerg nickte freundlich und klopfte auf einen Platz neben sich am Feuer. Lisa nahm die einladung höflich an und setzte sich dazu.

"Seltsames geschieht in den letzten Tagen", murmelte Balin. Lisa schaute ihn stirnrunzelnd an. "Wovon sprichst du?", fragte sie. Er musterte sie lange eindringlich und sagte dann:"Ich hätte nicht erwartet das diese Reise so schwierig und unangenehm werden würde. Nun gut, schwierig schon. Aber es ist so viel geschehen und noch weniger begreife ich. Und je mehr ich darüber im stillen grübele desto weniger ergibt das alles einen Sinn."

"Ich verstehe immer noch nicht worauf du hinaus willst Balin."

"Die Orks die uns auf der Straße überfallen haben, die übervorsichtigen Elben und dann wärest da noch du mein Kind. Was genau hat dich in diese Lande geführt? Bisher hatten wir wenig Gelegenheit von dir mehr zu erfahren. Du erzählst uns nur wenig und dann nur soviel wie du vermeindlich glaubst, das wir wissen wollen. Außerdem hast du dich aus freiem Willen dazu entschlossen uns bei der Eroberung des Erebor zu helfen. Warum also Kind, sag es mir?"

Lisa musste schlucken. Sie hatte tatsächlich in der kurzen Zeit wo sie mit der Gemeinschaft unterwegs war nicht einmal Zeit gefunden über ihre eigentlich verzweifelte Lage zu sprechen. Nicht mal mit Gandalf, denn der war jedesmal äußerst geschäftig unterwegs gewesen, wenn sie gerade etwas los werden wollte. Und einen so mächtigen Zauberer wollte sie nicht unbedingt belästigen. Lisa hatte auch unter all dem Stress, der Flucht, der Angst und den sonstigen Sinneseindrücken nicht einmal bemerkt das sie eigentlich das Heimweh plagte. Doch jetzt wo Balin begann ihr Fragen zu stellen wurde ihr schmerzlichst bewusst, dass sie eigentlich nicht hier sein wollte. Das sie nicht Hier sein durfte. Sie wusste nichteinmal welcher tag war und ob man sie bereits vermisste. Sie allerdings dachte an ihre Arbeit. Das Einzige was sie hatte. Man würde sie sicherlich feuern. Soviel war klar. Und Julia. Ja ihr Freundin Julia hatte sie doch auch wegen dieser dummen Situation versetzen müssen. Sie war entweder in großer sorge um sie oder vielleicht sogar richtig verärgert. Lisa passte das alles nicht. Warum musste man sie ausgerechnet jetzt daran erinnern das dies nicht IHRE welt war. Das sie nicht mal dort hin gehörte. Das irgentwegen die ganze Geschichte wohl nur so falsch lief.

Eine Hand legte sich auf ihre Schulter und drückte dort tröstend zu. "Ist schon gut. Ich hätte dich nicht bedränmgen dürfen. Warscheinlich ist dir schreckliches widerfahren und du bist noch nicht darüber hinweg", meine der alte Zwerg ruhig und reichte ihr ein Tuch. Lisa schaute etwas verwirrt bis Balin sie auf ihre Tränen hinwies, die sie wohl selbst nichteinmal aus ihren Augen hatte kommen fühlen. So tief war sie in ihren schmerzenden Gedanken gewesen. Dankend wischte sie sich über das Gesicht.

Nachdem sie einen Moment durchgeatmet hatte, beschloss sie doch dem alten Zwerg ihr Herz zu öffnen und ihm die Wahrheit über sich selbst mitzuteilen. Es fiel ihr deutlich schwer, da sie ihm sagen musste das er ja eigentlich gar nicht existierte. doch sie versuchte es.

"Balin", begann sie. "Weist du. Es ist nicht so das es mir schlecht ging weshalb ich heute hier mit euch Reise. Ehrlich gesagt weis ich selbst nicht was mich geritten hat mich doch wieder so aufzudrängen. Aber. Da wo ich her komme, hatte ich es gut. Ich hatte einen Festen gut bezahlten Job, eine liebe Freundin, eine eigene schöne bezahlbare Wohnung. Aber dann bin ich mit diesem komischen alten Mann ins Kino gegangen und schwupps war ich hier."

Der Zwerg runzelte die Stirn. Sein gesicht verriet ihr das er nicht verstanden hatte. Sie versuchte ihm alles so detaireich wie möglich zu erklären doch für Balin wurde es immer unverständlicher. Irgendwann schien er es doch leid zu sein und meinte das jetzt sowieso Wachablösung sei und sie doch beide schlafen sollten. Zwerge hatten nicht wirklich die Gedult für lange und komplizierte Geschichten. Lisa jedoch konnte nicht schlafen und verzog sich daher bei Bomburs Nachtwache wieder an den Höhleneingang. Der Nebel war inzwischen bis zu ihnen hinauf gekrochen und verdeckte nun auch die Sicht auf den sonst so hellen Mond.

Eigentlich konnte man die Hand vor augen nicht sehen, doch in einem kürzen Moment hätte sie schwören können, das sich in den Nebeln etwas bewegte. vielleicht doch nur eine einbildung. Ein hirngespinst wie es Balin genannt hatte, welches öffter hier oben auftrat. Doch sicherheitshalber strich sie vorsichtig über des Heft ihres Schwertes. Auch wenn sie nicht wirklich vorhatte, etwas oder jemanden zu töten. Sie wusste nicht mal ob sie es drauf hatte. Wieder huschte ein schatten bei einer leichten kühlen briese durch den Nebel. Da war doch was.

"Bombur? Ich gehe mal eben kurz austreten. Bin gleich zurück", sagte sie. "Aber lauf nicht so weit", rief ihr der rundliche Zwerg nach.

Nein Weit laufen wollte sie nicht. Aber dieser Schatten machte sie nervös. Vielleicht war es ja auch Gandalf der laut Aussage der anderen noch zu ihnen stoßen wollte und der Zauberer fand den eingang nicht.

Fast schon ein wenig zu leichtsinnig entfernte sie sich ein paar Schritte von der Höhle. Es waren nur wenige Meter doch schon konnte sie den eingang hinter sich nicht mehr deutlich sehen. Ihren Fehler erkennend wollte sie zurück laufen, als plötzlich vor ihr Zwei bläuliche Lichter tanzten. Das war alles andere als gut, dachte sie sich. Zu den Lichtern gesellte sich ein flüstern. So kalt und entfernt wie der Tot der über ein schlachtfeld kroch. "Lisa gib acht. Lisa sei nicht dumm. Geh mit bedacht. Sonst kommst du um.", hauchte ihr ein Singsamg ins Ohr. "Was? Wer ist da?", murmelte sie und ihre blicke huschten hin und her. Dabei taumelte sie zwischen Murmeltier hügeln und kleinen Felsen herum. Die stimmen wurden immer verwirrender und die Lichter immer zahlreicher. Irgendwann bildeten sie einen Kreis um die Junge Frau, die schon fast völlig verzweifelt nicht einmal mehr schreien konnte vor entsetzen und grauen. Die Lichterpaare waren immer jeweils zwei. So langsam dämmerte es ihr das es warscheinlich Augen waren. Womöglich Augen von Geistern. Verstorbene des Nebelgebirges. Ihr klapperten buchstäblich die Zähne. nicht nur vor Angst auch vor Kälte. Der Singsang der Geister wollte nicht aufhören bis sie alle gemeinsam, für ihre verhältnisse laut schrien:"Halt an! Der Abhang!"

Sie blieb wie angewurzelt stehen. hinter ihr Knackte es. Durch das schwache geisterlicht erkannte sie gerade noch wie nahe sie an einer Felsspalte stand in dessen Tiefen schlund sie den Boden nur erahnen konnte. Sie atmete keuchend und trat ein paar schritte davon zurück.

Eines der Augenpaare matherialisierte sich in einer art neblige und unheimlich leuchtende Gestallt einer recht Jungen Frau. Sie wirkte auf ihre art erschreckend schön. Ein weißes totendgewand das in fetzen um ihren schmächtigen körper wehte obwohl es windstill war. Ihre haare so weiß wie sternenlicht und die Augen von diesem unheumlichen toten Blau erfüllt.

tatsächlich lächelte die Frau Lisa an. "Lisa, Mein Kind, das ist noch gut gegangen. Fast währest du mit uns gefangen", hauchte sie. Offenbar sprachen diese Geister nur in Fersen und gesängen. die Frau fuhr fort: "Sei nicht bang, wir tun dir kein Leid. Wir warteten auf dich eine lange Zeit. Wir warteten bis zu dieser nacht, das unsere wünsche dich hier her gebracht."

"Wie, eure wünsche? warum mich? Was wollt ihr.ihr Geister von mir?", fragte sie mit zitternder stimme. Die Frau legte ihr eine Hand an die Wange sich war eisig und lies sie fast schon erfrieren:"Wie groß du doch geworden bist. So lange habe ich dich vermisst. Mein Kind, mein Eigen, meine Sonne, mein Herz. Oh wie bitter sitzt mir der Schmerz. Gehen lassen habe ich dich müssen, um es danach mit dem Tode zu büßen. Der Wanderer in Grauen gewand, brachte dich in ein Sicheres Land. Dort solltest du reifen und an Stärke gewinnen. Dir sollte kein gedanke nach bösem sinnen. Gesegnet bist du mit besonderer Kraft. Doch ist sie bisher noch nicht erwacht. Du musst ihn brechen, den dunklen Bann. Beenden die Tage voller Zwang. Er fügt uns zu so großes Leid. So viele Jahre und verlorene Zeit. Ich bitte dich hilf uns Töchterlein. Unsere letzte rettung ist der Arkenstein"

Lisa war völlig überfahren von allem. Von was genau sprach dieser Geist da. Ihre gedanken drehten sich nur langsam. Sie schüttelte mehrmals den Kopf um wieder klar zu werden. Dieser Geist musst ihr unsinn erzählen.Was war mit ihr? Töchterlein? Arkenstein? Grauer Wanderer? Sie wich von schwindel ergriffen zurück und hielt sich den Kopf. "Lasst mich. Was soll der unsinn. geht weg. verschwindet", keuchte sie mit hoher Stimme. Doch es klang alles andere als bedrohlich. Die Geisterfrau wurde Energischer. "Brechen den Bann kannst nur du allein. Ich bitte dich mein kind. nutze den Stein. Vielmehr vermag ich dir nicht zu erklären. Aus der Ferne kann ich Schritte hören. Wir sehn uns nicht wieder doch sei nicht bang. Ich werde dich Lieben. Dein lebenlang." Die Frau verblasste, die Geisterlichter schwirrten wirr umher. Der Singsang verzwrrte sich und erstarb während und die Lichter sausten in alle Richtungen davon. Lisa ging auf die Knie. Sie weinte, schüttelte immer wieder den Kopf und weinte noch mehr. Vor ihre Knie plumpste etwas auf den Felsen und machte ein metallisches Geräuscht. Das lies sie aufschrecken. Hinter ihr lichteten sich die Nebel ein wenig und ein neues Licht wackelte heran. Diesmal Rot und Orange leuchtend. Als hätte sich ein Pfad zu ihr geöffnet hörte sie schneller werdende Schritte. Die kälte hatte ihren Körper immer noch so gefangen das sie ihre glieder kaum rühren konnte. "Lisa. Du liebe güte. Warum bist du soweit davon gelaufen?", keuchte ein abgehetzter Bombur. Als er sie völlig aufgelöst sah war der rundliche Zwerg in sorge. "Hast du dich verletzt? Ist die etwas zugestoßen?", fragte er drängend. Sie schluckte nur mehrmals ein schluchzen herunter und schüttelte den kopfbavor sie sprach: "Ich.Ich.Ich hatte. Nur Angst. Ich wollte. nicht davon. laufen Bombur. Ich schöre es. Bitte. Bitte sag Thorin und den anderen. Nichts davon."

Er betrachtete sie lange und nickte dann. "Es war ja immerhin nicht deine Schuld. Jeder hätte sich bei diesem Nebel verlaufen können. Aber das nächste mal nimm doch eine laterne mit. Dann findet man dich auch schneller", sagte er und half ihr auf die Beine, nicht ohne dabei anzumerken wie eiskalt und verfrohren sie doch war. Gerade als sie zurück zur Höhle gehen wollten, bemerkte Lisa noch etwas silbrig glitzerndes. Das auf einem Stein lag. Neugierig wie sie war. hob sie das kleine Ding auf. Ein Medallion, schön verziert mit Runen, die sie nicht kannte. Sie betrachtete es aus irgendeinem grund fröhlich. "Kommst du nun endlich? Ich will nicht das der nebel wieder dichter wird", rief der runde Zwerg. "Ja. Ich komme schon", rief sie hastig, steckte ohne weiter nachzudenken das Medallion ein und lief der tanzenden kleinen Laterne hinterher.
 

- 7. Nebel der Erinnerungen/ENDE -

8. Übern Berg, untern Berg, durch den Berg.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

9. Zurück zur Realität aber nicht Normalität

Die Abendsonne versank bereits hinter den mit leichtem Schnee bestäubten Gipfeln des Nebelgebirges als die Gruppe bestehend aus den Zwergen, Gandalf und Lisa an einer nahen Klippe halt machten. Der Alte Zauberer zählte bereits durch um festzustellen, dass auch alle mitgekommen waren. Lisa legte sich keuchend über einen der Felsen und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sie konnte sich beileibe nicht daran erinnern jemals so schnell gelaufen zu sein. Sie hoffe inständig auf einen Moment der Ruhe, während sich in ihrem Kopf immer wieder die Bilder des Blutbades aus der Orkhöhle wiederholten.

Jemand legte ihr eine Hand auf den sich immer wieder hastig hebenden und senkenden Rücken. "Alles klar Lisa. Wir haben es ja hinter uns", schnaufte Bofur der sich neben sie gesetzt hatte.

"Nein nichts ist klar. Wo ist Bilbo? Wo ist unser Hobbit?", rief Gandalf aus. Der Zauberer schien erbost darüber zu sein das man wohl das wichtigste Mitglied der Expedition verloren hatte.

Unter allen herrschte ein kurzes schweigend und ständiges Luftholen. Dwalin keuchte wütend: "Verfluchter Halbling!"

"Ich dachte er wäre bei Dori", kam es von Gloin, doch dieser Protestierte, "Schiebs jetzt nicht auf mich!"

Nori der auch wieder zu Atem gekommen war erzählte dann das er gesehen hatte das er sich in dem Tumult, als alle gefangen wurden davon gestohlen hatte.

Darauf würde der alte Zauberer nur noch ungehaltener: "Was ist genau passiert? Sprecht!"

"Ich sag dir was passiert ist", kam es gezwungen ruhig von Thorin der durch die Gruppe schritt. "Meister Beutlin hat die Gelegenheit erkannt und sie ergriffen. Seit er aus seiner Tür getreten ist hat er nur an sein weiches Bett und seinen warmen Ofen gedacht. Wir werden unseren Hobbit nicht wieder sehen. Er ist fort, schon längst."

Allgemeine Enttäuschung machte sich in der Gruppe breit. Auch wenn es einige der Zwerge nie zugeben würden weil sie entweder viel zu stolz waren oder zu erschöpft. Sie hatten Bilbo in Ihre Herzen geschlossen.

Lisa drehte sich auf dem Felsen um:"Das ist Unsinn Thorin. Bilbo ist nicht Feige davon gelaufen! Er kommt zu uns zurück, glaub mir."

"Und ich sage dir Mädchen er ist geflohen wie ein verängstigtes Karnickel!"

"Nein, ist er nicht", drangen plötzlich die vertrauten ruhigen Worte des kleinen Hobbits an aller Ohren und ließen die, die mit dem rücken zu ihm standen herum fahren.

Gandalf Atmete erleichtert auf: "Bilbo Beutlin. In meinem ganzen Leben war ich noch nie so Froh jemanden zu sehen"

Kili und Fili lächelten. "Bilbo wir hatten dich schon aufgegeben." "Wie bist du an den Orks vorbei gekommen?"

Auf diese Frage lachte Bilbo spitzfindig und wollte etwas aus seiner Westentasche ziehen. Lisa ahnte was geschehen war und auch Gandalfs Blick fiel unverhohlen darauf. Doch dann meinte er, " Was spielt das für eine rolle? Er ist wieder hier."

"Es Spielt eine Rolle!", sprach Thorin erneut mit hartem strengen Ton. "Wieso bist du wieder hier?"

Bilbo lächelte nur: "Ich weiß das du an mir zweifelst und das von Anfang an. Klar ich denke oft an meine Bücher, mein warmes Bett und meinen Ofen. Denn da gehöre ich hin. das ist Heimat. Und deshalb bin ich zurückgekommen weil... weil ihr keine habt. Eine Heimat. Aber ich will euch helfen sie zurück zu holen."

Es war eine sehr bewegende Rede und selbst Thorin neigte mit leicht anerkennendem Blick den Kopf. Die Stimmung war so friedlich wie seit Stunden nicht mehr und hätte fast die Schatten vertrieben die noch vor kurzem über allen gelegen hatten.

Die Sonne versank weiter im Westen und tauchte alles in ein orange-rotes Licht. Doch ebenso wie das Feuer ähnliche Licht am Himmel begann auf Lisas Schulter ein leicht brennendes kribbeln. Nicht so stark wie die letzten Tage doch es reichte um sie kurz zusammen zucken zu lassen. "Was ist los?", kam es von Bofur der neben ihr aufgestanden war.

"Nichts. Ich hab nur.."

Noch bevor sie den Satz beenden konnte drang das nervenerschütternde Heulen der Warge zu Ihnen hinunter. Die Orkmeute hatte sie aufgespürt und hetzte nun hinter ihnen her. Lisa konnte Gandalf nur "LAUFT!" rufen hören da wurde sie auf die Beine gezogen und mitgeschleift. Diese waren schon am schreien von der vorherigen Hetzjagd aus der höhle, doch blieb keine Zeit zu verlieren. Die Pfotenschläge der Warge trommelten schon hinter Ihnen die Felsen hinunter. Wer nun ins stolpern geriet war sicherlich des Todes. Die ersten erreichten bereits jene die etwas langsamer liefen. Rundumschläge wurden verteilt. Lisa stolperte in der hereinbrechenden Nacht über eine dicke Wurzel die sie nicht sah und blieb dort hängen. Die anderen bemerkten es gar nicht. Sie waren schon viel weiter gerannt. doch wohl nicht so weit von ihr entfernt das sie nicht auch noch Gandalf rufen hören konnte: "Rasch auf die Bäume!"

Verzweifelt versuchte sie ihr Bein unter der Wurzel zu befreien. Die Warge sprangen über sie hinweg als wäre sie gar nicht da. Lisa konnte hören wie die Bestien die Bäume zerfetzten auf denen die Zwerge, Gandalf und Bilbo Schutz gesucht hatten.

Über ihr tauchte mit einem mal ein gewaltiger Ork auf. Schneeweiß im schwachen Mondlicht mit Narben so tief ins Fleischgegraben das man nur erahnen konnte welche Kriege dieser Ork hinter sich gebracht haben musste. Eine Axt schlug in die Wurzel die Ihr Bein immer noch gefangen hielt und man riss sie an den Haaren nach oben. Sie schrie vor Schmerz und strampelte. "Lisa!", brüllte man einstimmig aus den Bäumen.

Der weiße Ork lachte und hauchte ihr seinen stinkenden Atem ins Gesicht, das ihr davon regelrecht schlecht wurde. Mit Einen Ruck war er sie nach hinten wo einige der anderen Orks sie fingen und festhielten. "Lasst sie laufen! Ihr dreckigen stinkenden...!", brüllten die Zwerge und warfen dabei mit einigen Schimpfwörtern in ihrer Sprache um sich. Lisa wehrte sich so gut sie konnte doch der Griff des Orks war viel zu fest als das sie irgendwas hätte ausrichten können. Sie konnte im Vorderen Baum ganz schwach das Gesicht von Thorin ausmachen. Ihm stand der Unglaube und auch ein wenig die angst in den Augen. Er wusste wer dieser Ork war. Der Mörder seines Großvaters Thror. Azog der Schänder.

Doch sollte dieser nicht tot sein? Selbst für Lisa war die Tatsache das er hier auftauchte unbegreiflich. Hinzu kam das ihre Schulter immer noch schmerzhaft kribbelte. In ihren Ohren drangen die Worte der Orks als wären sie in ihrer eigenen Sprache gesprochen. "Riecht ihr das? Es riecht nach angst. Ja, genau danach hat dein Vater auch gestunken. Thorin, Sohn des Thrain", kam es hämisch von Azog. Allgemeines böses lachen ging durch die Wargreiter. "Der Zwergenkönig gehört mir. Tötet die anderen!"

Auf das heben seiner Keule und seiner Worte hin preschten die Warge nach Vorne und begannen die Bäume weiter zu zerpflücken und zu Fall zu bringen. die Zwerge schrien und versuchten zu entkommen.

"Hör auf! Hör auf! Lass sie in Frieden!", brüllte Lisa ohne zu merken das sie selbst wieder in die orkische Sprache verfiel. Azog wandte sich zu ihr um und hob ihr Kinn mit seiner eisernen Klauenprotese grob an, sodass er ihr in die Augen sehen konnte. "Du hast uns einen großen Dienst erwiesen. Deinetwegen wird die Geschichte neu verfasst. Die Dunkelheit wird über die Welt kommen. Und alles wird in den Flammen unseres Meisters brennen." Er lachte kühl. "Nein! Nein das ist nicht wahr! Ihr werdet nicht gewinnen! Niemals!", rief sie aus, doch je mehr sie sich gegen ihn zu Wehr setzte umso fester packte er sie. Die Klaue drückte sich an ihren Hals und hob sie einige Meter über den Boden. Sie keuchte und rang nach Luft."Ein Jammer das er sagte das wir dich leben lassen sollen. Ich könnte so viele schöne Dinge mit deinem jämmerlichen schwachen Menschenfleisch anstellen.", meinte er ruhig aber nicht weniger erregt in der Vorstellung sie wohl nach und nach zu verstümmeln. Lisa konnte den Wahnsinnigen Gesichtsausdruck nur schwach erkennen, dann wurde es plötzlich heller, so als wäre die Sonne wieder zurück gekehrt. Ihr Blick wandte sich zu den Zwergen, Bilbo und Gandalf, die inzwischen auf dem letzten Baum an der Klippe saßen und brennende Tannenzapfen auf die Warge warfen.

Azog warf Lisa mit einem Ruck zu Boden, drehte seinen Warg um der ebenfalls so weiß war wie er selbst und blickte mit erstaunter Miene ins Feuer. Die Warge wichen vor den Flammen zurück und die Gruppe wog sich in Sicherheit. Da krachte der Baum und schwang sich nach hinten Richtung der Klippe. Entsetzt und nach Luft ringend sah Lisa sie schon alle in den Abgrund stürzen, doch im letzten Moment stoppte der alte Baum. Aber außer Gefahr waren sie beileibe nicht.

Thorin schaffte es irgendwann sich auf den liegenden Stamm zu schwingen. Das Feuer und die Glut um Ihn herum ließ ihn bereits beim Aufstehen schon Majestätisch aussehen. Er hatte Orkrist gezogen und sich seinen Schild, der aus dem Eichenstamm geschnitzt worden sein musste an den anderen Arm gezogen. Zunächst machte er nur langsame und vorsichtige Schritte vom Stamm hinunter. Als er festen Boden unter seinen Stiefeln fühlte begann der Zwergenkönig zu rennen. Azog wartete bis er nahe genug war, dann versetzte er seinem Warg einen tritt in die Seite und das Tier hetzte auf Thorin los. Es war ihn mitten in der Luft um. Leicht bekommen landete Thorin am Boden. Doch er kam wieder auf die Beine um noch einen Schlag zu versuchen. Aber der weiße Ork war schneller. Er hatte seinen Warg bereist gewendet und traf Thorin mit seiner schweren Eisenkeule mitten auf der Brust. Er flog ganz knapp neben Lisa die auf ihn zu kroch. "Thorin! Geht es dir gut?! Thorin?!", keuchte sie verängstigt. Er sah sie besorgt an und rollte sich auf die Seite mit den Worten:"Verschwinde. Bring dich in Sicherheit!"

Das wollte sie sich nicht zweimal sagen lassen doch schon riss Sie Azog an den Haaren weg und sein Warg packte den Zwergenkönig fest in der Schnauze. Thorin schrie vor Schmerz und schlug auf die Schnauze der wolfsähnlichen Bestie ein. Das Tier schleuderte ihn auf den nächstbesten Felsen und Azog war Lisa hinterher. Sie rollte und rutschte über den Boden. Ihr Gesicht überzog sich mit tiefen blutenden schrammen. Erst an der Kante des Abgrundes kam sie zum liegen. Schnaufend, keuchend und müde. Sie war unfähig noch einen weiteren Muskel zu bewegen. Sie sah wie ein anderer Ork auf Thorin zu schritt um ihn den Kopf abzuschlagen und wie dieser verzweifelt versuchte das Schwert zu erlangen. Alles schien verloren zu sein. Verzweifelt versuchte sich Lisa nochmal mit letzter kraft auf die Beine zu zwingen. Doch da hob der Ork das Schwert und wollte es nieder fahren lassen. Sie knifft die Augen zu. wollte nicht sehen war dort geschehen würde. Da hörte sie Bilbo brüllen und riss die Augen wieder auf. Er hatte sich auf den Ork gestürzt und Thorin vor seinem sicheren Tot bewahrt. Der Rest der Zwerge stürmte nun auch heran. Sie hatten es irgendwie geschafft den Baumstamm hoch zu kommen und stürzten sich auf die Meute. Lisa kroch benommen auf den Zwergenkönig zu der inzwischen bewusstlos geworden war. "T...Thorin... Thorin... sag... doch was?", japste sie. Doch es kam keine Antwort. Keine Reaktion auf ihre Worte. Tränen rannen ihr aus den Augen. War es nun doch zu spät? War alles verloren?

Sie schaffte es ihre zitternden Beine dazu zu zwingen aufrecht zu stehen. Sie nahm Orkrist und legte es Thorin auf die Brust. Ihr Kopf legte sich daneben. "Es tut mir leid Thorin. Es tut mir leid. Das ist alles meine Schuld. Wäre ich doch nie her gekommen. Bitte stirb jetzt nicht. Das ist zu früh. Du hast doch noch eine Aufgabe zu erfüllen. Bitte Thorin. Bleib am leben."

Für sie schien einen Moment die Zeit still zu stehen. Neben dem Kampfgeschrei und dem prasseln der Flammen waren aus der Luft mit einem mal laute Vogelschreie zu hören. Die großen Adler stachen vom Himmel herab und huschten über den Boden und um die Klippe herum. Der Wind den sie dabei verursachten, Entfachte das Feuer noch mehr und Lisa fühlte wie einer der Kräftigen Flügelschläge ihr die zitternden Beine vom Boden riss. Sie konnte sich nicht mehr festhalten. weder an dem Felsen noch an Thorin der von dem Großen Adler in die Krallen genommen wurde. Glut wehte ihr in die Augen und lies sie nach hinten stolpern.

Dann war der Boden zu Ende. Sie stürzte und fiel. Immer tiefer und tiefer in die Dunkelheit hinein. Die Schatten der Nacht wirbelten um sie herum. Dann schlug sie mit dem Hintern auf etwas weiches lederartiges. Alles wirkte so verzerrt und verschwommen. Sie konnte Musik hören. Musik und Gesang. Filis Stimme die nach Thorin rief. Ihr schwanden die Sinne bis sie jemand an der Schulter faste und sie sanft weckte.

Erschrocken riss sie die Augen auf. "Thorin? Gandalf? Bilbo?", rief sie fast panisch.

"Ganz ruhig. Alles in Ordnung. Das war ganz schön knapp Lisa." Der alte Hausmeister aus dem Vorführraum stand neben ihr und lächelte ruhig. Sie sah ihn verwirrt an. "Sie. Sie aber. Mittelerde? Wie bin ich? Ich war doch eben noch?", sie schaute sich um. Das war der Kinosaal. es schien Ewigkeiten her zu sein das sie hier war. Doch etwas war anders als damals. Sie trug nicht ihre Wintersachen wie man es vielleicht erwarten würde wenn man im Kino bei einem Film einschlief. Sie trug immer noch die elbische Rüstung die sie zusammen mit Aragorn aus Bruchtal hatte mitgehen lassen. Auch ihr Gesicht brannte von den Schürfwunden, die sie bekommen hatte als Azog sie zu Boden geschleudert hatte.

Der alte Mann lächelte ruhig und reichte ihr ein feuchtes Handtuch.

"Du hast es gerade noch so lebend geschafft. Einen Moment später und es wäre aus mit dir gewesen."

Sie tupfte sich das Gesicht ab bevor sie mit zitternder Stimme endlich wieder ein paar Worte fand. "Was ist passiert? Wieso bin ich zurück? Und wer...", Lisa sah dem alten Mann ins Gesicht. Da war etwas vertrautes in seinen Augen. Und in seiner Haltung etwas erhabenes. "Du. Du bist. Gandalf?", entfuhr es ihr wie ein plötzlicher Geistesblitz. Der Hausmeister nickte. "Ja. Das bin ich dort wo ich dich gerade wieder her geholt habe. Es herrscht Chaos in Mittelerde. Die Geschichte nimmt immer wieder neue Fassetten an und die Expedition droht mehr und mehr zu scheitern. Du bist teil dieser Geschichte Lisa. Und inzwischen mehr als ich es wahr habe wollen. Man hat dich zu einem Werkzeug des Bösen machen wollen. Und bedauerlicherweise bist du noch viel zu schwach um dich gegen diese Kraft die versucht deinen Geist einzunehmen zu wehren." Er setzte sich auf einen der Kinosessel.

"Gandalf. Was meinst du damit? Was soll ich tun? Wie kann ich stärker werden?", fragte sie fast verzweifelt und fasste ihn am Arm. Er sah sie lange mit einem müden Blick an. "Das wichtigste ist. Das du nicht vergisst, was du dort bisher gelernt hast. Ich kann dir helfen deine innere Kraft mehr zu stärken. Hier in dieser Welt bist du vor dem finsteren Einfluss zunächst sicher. Allerdings weiß ich nicht für wie lange noch". meinte Gandalf nachdenklich. "Soll das heißen das...?", wollte sie anfangen zu fragen doch in den Augen des alten Zauberers konnte sie schon sehen das bereits in der Welt wo sie aufgewachsen war, Prozesse im Gang waren, die wohl auf die Vorkommnisse in Mittelerde zurück fielen. "Was kann ich tun?", fragte sie dann. Gandalf legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Du hast ein Jahr Zeit um dich vorzubereiten. Nimm Unterricht im Schwertkampf, Bogenschießen und Meditation. Die Meditation ist das wichtigste. Du musst deinen Geist so gut wie möglich Stärken. Wenn du soweit bist, komme am Vorabend der nächsten Premiere wieder hier her. Dann wirst du wieder nach Mittelerde gelangen können. Aber sei auf der Hut. Vertraue niemandem in dieser Zeit."

Lisa nickte nur. Nach allem was sie durchgemacht und gesehen hatte waren wohl diese Punkte bereits klar für sie. Sie versprach Gandalf sich um alles zu kümmern und auf sich acht zu geben.

Als sie das Kino verlassen wollte und gerade ihr Fahrrad von der Wand nahm huschte ihr Blick über das Bild von Thorin. Sie hatte einen dicken Kloß im Hals. Gandalf legte ihr beruhigend die Hand auf die Schulter. "Mach dir um ihn keine Sorgen. Er hat es überlebt. Du wirst schon sehen. Wenn du zurück gehst werden sie alle sich freuen das du wieder da bist."

Mit diesen Worten entließ er sie in die Winternacht. Bis nach Hause waren es noch einige Minuten mit dem Fahrrad. Ihr war kalt und in der frostigen Luft brannte ihr Gesicht. Zuhause angekommen stellte sie Ihr Rad in den Keller. Schleppte sich nach oben in ihre Wohnung, welche sie nun mit dem Ersatzschlüssel unter der Fußmatte betreten musste und warf sich dort auf ihr Sofa.

Träume verfolgten sie in dieser Nacht nicht. Auch nicht in den kommenden Tagen. Sie versuchte wieder an ihr altes Leben etwas anzuknüpfen. Doch das wurde zunehmend schwieriger. Sie hatte den Hobbit Film nun schon mehrere Male im Kino sehen können. Doch jedes mal wurde ihr das Herz schwer wenn sie sich die Bilder betrachtete. Es war so anders. Sie konnte es nicht genießen. kein Lachen drang aus ihrem Mund bei den doch reichlich Peinlichen Szenen die sich dort auf der Leinwand abspielten.

Auf ihrer Arbeitsstelle verlor sie von Zeit zu Zeit den Überblick. Julia, Ihre beste Freundin und Kollegin setzte sich in einer der Pausen zu ihr.

"Was hast du für Sorgen?", fragte sie beunruhigt. "Es ist nichts Julia. Wirklich. Ich bin nur etwas genervt davon das unser ach so toller neuer Chef Umstrukturierungen plant", brummte Lisa.

"Da ist doch mehr. Du bist schon seit dem Morgen nach der Weihnachtsfeier so komisch. Erst kannst du von nichts anderem mehr reden als von diesem Hobbitfilm und wie toll der doch ist. Und nun lachst du nicht mal über einfache Witze, die man in diese Richtung macht. Irgendwas ist doch passiert. Du gehst mir aus dem Weg. Hast plötzlich diese neuen Hobbies und lässt die Arbeit schleifen. Sag mal steckt da vielleicht ein Mann dahinter?", meinte Julia spitzfindig.

"Nein Julia. Da gibt es keinen Mann", rief sie wütend aus, konnte aber ihren knallroten Kopf nicht verbergen.

"Aha! Erwischt! Ist es Jemand den ich kenne?"

"Nein du kennst ihn nicht. Also nicht so. Ich meine. Ach da ist niemand."

Mit diesen Worten stand Lisa auf und verließ den Pausenraum. Sie achtete nicht auf Ihren Weg und stieß im Flur mit Jemandem zusammen. "Hey Vorsicht. Passen Sie doch auf wo sie hin laufen.", drang eine Männerstimme an ihre Ohren. Sie war fremd und doch irgendwie vertraut. "Entschuldigen Sie.", meinte Lisa nur kurz ohne aufzusehen und lief weiter. Egal mit wem sie zusammen gestoßen war, er lies sie ziehen.

Ihre Gedanken kreisten nur um das eine Ziel: Zurück nach Mittelerde zu gelangen und die Gemeinschaft dabei zu unterstützen den Erebor zurück zu holen.

Das Jahr ging schnell vorbei. Nun war wieder einmal der Vorabend zur nächsten Hobbitfilmpremiere gekommen. Sie packte zuhause ihre elbische Rüstung ein. Nahm auch noch ein paar weitere Sachen mit, die sie auf der Reise brauchen konnte und machte sich auf den Weg zum Kino. Sie klopfte an die Hintertür. Gandalf hatte sie schon erwartet. Er schaute sie ernst an. "Schön dich wieder zu sehen. Du siehst gut aus. Komm. Das Tor öffnet sich bald", meinte er und nahm sie mit den den Kinosaal. "Ich werde den Projektor anwerfen. Viel Glück."

"Danke Gandalf", sagte sie schlicht wenn auch angespannt. Sie fasste den Riemen Ihres Rucksackes ganz fest. Das Licht im Saal erlosch. Der Projektor lief an. Die Musik erklang und der Titelbildschirm erschien. Sie machte ein paar schritte nach Vorne, da fühlte sie schon das altbekannte reißen an ihrem Körper und das Wirbeln in ihrem Kopf. Im nächsten Moment schon stand sie mitten zwischen den Felsen und dem Gestrüpp eines dunkler werdenden Bergabschnittes des Nebengebirges. In der Ferne hörte sie bereits das altbekannte und gefürchtete Geheule der Warge.
 

-9. Zurück in die Realität aber nicht Normalität / ENDE-

10. Mit Warg-Express in die Höhle des Bären

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

11. Das Haus des Hautwechslers

"Bilbo. Kannst du etwas sehen?", raunte Bofur durch die halb geöffnete Tür des kleines Häuschens am Waldrand zu dem Hobbit, der sich bedächtig hinter die riesige Hecke geschlichen hatte um nach dem rechten zu sehen. Natürlich nicht ganz freiwillig, wie man sich denken mag.

Denn die Zwerge und der graue Zauberer blieben schön im sicheren warmen Haus, während er sich mehr oder weniger in größte Gefahr begeben musste, um die Lage auszukundschaften. Es war noch nicht all zulange her, dass dieses gewaltige Ungetüm von Bär oder wie Gandalf es nannte Hautwechslers sie querfeldein bis zu diesem Punkt gejagt hatte. Doch seit kurzem war es Still draußen geworden und niemand hatte die Bestie mehr sehen können. Erst recht nicht, da das Tageslicht schwand und einer leicht kühlen Sommernacht wich.

Dem kleinen Hobbit schauderte es bei der Vorstellung diesem unbekannten Wesen in der hereinbrechenden Dunkelheit zu begegnen. So war es auch nicht verwunderlich das er heftig in sich zusammen fuhr als Bofur ihm hinterher zischte. "Jetzt macht doch nicht so einen Lärm. Wenn der Bär noch hier ist hört er uns am Ende noch", fauchte Bilbo fahrig und angespannt zurück. "Tut mir leid. Aber siehst du denn zumindest irgendwas?", fragte der Zwerg mit der Mütze erneut woraufhin Bilbo ein tiefes seufzen unterdrücken musste. "Nein. Ich sehe nichts. Und wenn das Tageslicht fort ist werde ich noch weniger sehen", knurrte er gereizt zurück. Bofur seufzte kurz und drehte sich zu den Anderen um, die sich bereits ein Schlaflager in den Stallungen des Hauses machten.

Es herrschte eine betrübte und auch recht angespannte Stimmung. Sie wussten nicht, wie sie von dort wieder mit heiler Haut verschwinden sollten, wo Azogs Meute sie inzwischen schon wieder gewittert haben musste. Noch dazu, wie sie mit ihrem ungewöhnlichen Gastgeber umzugehen hatten, der sie um ein Haar alle in Stücke gerissen hätte.

Der Einzige der zumindest halbwegs Ruhe bewahrte, war der alte graue Zauberer, der sich auf einen der gewaltigen Stühle gesetzt hatte und nachdenklich seine Pfeife rauchte. Aber wahrscheinlich kam es den Anwesenden auch nur so vor. Denn er hatte ihnen ja gesagt, dass er selbst nicht wusste, ob das Wesen namens Beorn sie alle verschonen würde oder nicht. Und wenn selbst ein so mächtiger Zauberer, wie er nicht wusste, wie es weiter gehen sollte, dann war guter Rat wirklich teuer.

Das diese turbulente und Abenteuerliche Reise nun wieder ein wenig ins Stocken geriet, passte gerade einem einzigen der Gruppe gar nicht.

Thorin schritt unruhig auf und ab, begutachtete die Schlaflager seiner Männer und kontrollierte sämtliche Fenster und auch die Hintertüre, ob diese Auch vor einem unerlaubten Eindringen sicher waren. Nachdem er dies zum nun dritten Mal getan hatte hob der alte Zauberer die Stimme und musterte ihn eindringlich von oben herab. "Thorin. Du hast keinen Grund so nervös zu sein. Beorn wird hier nicht gewaltsam eindringen, solange hier seine Tiere leben, die er mutwillig verletzten könnte. Und Azog wird sich nicht heran trauen, während er da draußen seine Wache hält", meinte er und zog noch einmal an seiner Pfeife.

Der Zwergenkönig seufzte kurz und blickte ernst zu Gandalf auf. "Deine Worte in allen Ehren, Gandalf. Aber ich will nicht riskieren noch jemanden aus der Gemeinschaft zu verlieren", raunte er und ging an ihm vorbei zu einem Fenster. Aber dieses mal nur um hinaus in die hereinbrechende Dunkelheit zu blicken.

Ganz in der Ferne über dem inzwischen pechschwarzen Wald, konnte er noch die verschneiten Gipfel, der letzten Ausläufer des Nebelgebirges erstrahlen sehen, als hätte Mahal selbst dort oben die Bergspitzen, wie gigantische Kerzen entzündet. Wie ein tröstliches Licht zu einer traurigen Stunde.

Dort oben musste Sie irgendwo liegen. Vermutlich völlig entstellt, mit zerschmettertem Körper, zwischen scharfen Felsen, Geröll und Dornenbüschen eingeklemmt. Das dumme einfältige Ding. Warum war sie nur auf den weiteren Weg mitgekommen? Wieso war sie nicht im sicheren Bruchtal, bei diesen verdammten Elben geblieben, wo sie nicht ein solches Schicksal hätte ereilen müssen. Er hatte es ihr doch immerhin zunächst untersagt. Doch hatte er ihr nachgegeben, weil ausgerechnet sie einen sicheren und Geheimen Weg aus diesem versteckten Tal hinaus gefunden hatte. Auch wenn sie dies wohl nicht ganz ohne Hilfe geschafft hatte.

Immerhin waren sie ja von einer Elbin verabschiedet worden, die sie auf den Geheimen Pfad hinaus gelassen hatte. Aber trotz allem, hätte er sie dort, nachdem sie den Pfad verlassen hatten, zurück lassen sollen. Doch sie wäre ihnen vermutlich weiterhin gefolgt.

Thorin schnaubte kurz, als er an ihre törichtes Verhalten dachte und verschränkte die Arme vor der Brust seines Harnischs. Ja, Sie war für ihre recht jungen Lebensjahre schon sehr tapfer gewesen und hatte in den Tiefen der Orkstadt erstaunlich gut für eine Menschenfrau gekämpft. Doch war sie auf der anderen Seite auch viel zu naiv und fahrlässig mit sich selbst umgegangen. Sich Hals über Kopf in irgendwelche Abenteuer zu stürzen, von deren Gefahren sie nicht einmal im entferntesten wusste. Aber trotzdem musste er ihr innerlich zugestehen, dass sie eine Seite an sich hatte, die ihm doch irgendwie sympathisch war. Sie stellte nie viele Fragen. Sie war gehorsam, freundlich und fleißig. Stets hatte sie allen in der Gemeinschaft ihre Hilfe angeboten, wenn diese von Nöten war. Auch kochen schien ihr sehr leicht von der Hand zu gehen. Der Eintopf, den sie in den Trollhöhen zubereitet hatte, war der Beste, den er seit Jahren hatte kosten dürfen.

Sie hätte sicherlich noch viel lernen und erleben können. Doch, das war nun vorbei. Sie war nun tot. Und nicht einmal ihren Leichnam hatten sie in der Eile ihrer Flucht mitnehmen können. Wäre er zu diesem Zeitpunkt nicht bewusstlos geworden, so hätte er es sicher getan. Er hätte den Adler zur Umkehr bewegt, damit sie das Mädchen hätten mitnehmen können.

Nun würde sie nicht einmal ein anständiges Begräbnis erhalten. Niemand würde ihr einen Hügel errichten und keine Lieder auf sie Gesungen werden.

Das hatte sie nicht verdient. Nicht nachdem sie, wenn auch unfreiwillig, ein Teil seiner Gemeinschaft geworden war und ihr Bestmögliches getan hatte, um ihn und die Anderen nicht zu enttäuschen. Nein, sie durfte nicht so unehrenhaft dahin scheiden. Geradezu weggeworfen wie Unrat. Sie hatte es zumindest verdient, dass sie ihr an diesem Abend, wo es vermeintlich friedlich war, ein kleines bescheidenen Fest gaben und Lieder sangen, so wie es bei seinem Volke brauch war.

Sie war die Gefallene einer Schlacht und so sollte sie auch ihren Frieden finden.

Von diesem Gedanken beflügelt löste Thorin seinen starrenden Blick von den Bergen in der Ferne, dessen spitzen inzwischen nicht mehr leuchteten und wandte sich zu seinen Leuten um.

"Bofur. Ruf den Halbling herbei", befahl er dem Zwerg mit der Mütze welcher kurz erschrocken zusammen zuckte als er angesprochen wurde und eifrig nickte. Während dieser nach Bilbo rief schritt der Zwergenkönig weit aus in Richtung seines ältesten Freundes Balin und fragte laut: "Haben wir noch Wein und Proviant?"

Der Alte Zwerg hob leicht irritiert die weißen buschigen Augenbrauen und schüttelte dann den langen Bart. "Leider ist der Wein vor einiger Zeit schon zur Neige gegangen. Wir haben nur noch Wasser. Aber ein kleiner Rest unseres Wegbrotes ist noch vorhanden", erklärte dieser und Thorin seufzte leise auf. "Nun gut. Dann soll dies auch genügen. Bringt alles herbei, was ihr finden könnt", befahl er dann in die Runde woraufhin die restlichen Männer sich zunächst verwirrt ansahen, aber dann doch auf den Befehl ihres Anführers hörten. "Thorin. Was hast du vor?", hakte Balin nach ehe er sich seinen Rucksack zu wandte.

"Wir werden ein Fest feiern", erklärte er und sah seinen Freund eindringlich an, der damit offenbar verstand, worauf er hinaus wollte.

Während die kleinen bärtigen Männer sich ran hielten und ihre letzten Vorräte aus den Taschen zogen kam Bilbo herein geschneit und sah alle verwirrt an. "Was geht denn hier vor sich?", fragte er an den vorbeigehenden Nori gewandt welcher noch ein paar Äpfel hatte finden können, die er auf den Armen trug. "Thorin will, dass wir unsere Vorräte zusammen tragen", sagte er knapp und ging weiter zu einem Kreis, der sich gebildet hatte. Dort legten die Zwerge ein paar decken auf den Boden auf denen sie ihr Essen, das Wasser uns sich selbst verteilten. Der kleine Hobbit sah irritiert von einem zum anderen bis sein Blick an dem alten Zauberer hängen blieb, der von dem übergroßen Stuhl aufgestanden und mit in den Raum geschritten war. Neugierig und etwas verstört trat er auf ihn zu und sah ihn fragend von unten an. "Gandalf. Was tun sie da?", fragte er diesen. Gandalf senkte den Blick auf Bilbo herab und hinter seinem langen grauen Bart tauchte ein leicht bitteres Lächeln auf.

"Sie werden ein Fest feiern", sagte er schlich. Der kleine Hobbit schüttelte noch viel verwirrter die rotblonden Locken ehe er seinen Blick auf den Kreis der kleinen Männer lenkte. "Sie wollen ein Fest feiern? Jetzt? Zu dieser Stunde? Während sich da draußen ein Bär und eine ganze Horde Orks auf ihren sabbernden Schoßhunden herum treibt? Das kann doch nicht ihr ernst sein", meinte Bilbo mit leisem spöttischen Ton und schüttelte nur den Kopf.

"Sie tun es nicht, weil es ihnen Freude bereitet. Sie tun es, weil sie trauern", erklärte der große Mann knapp.

"Sie trauern?", hakte Bilbo nach. Gandalf nickte nur sachte und bevor Bilbo weiter nachfragen konnte, wurden er und Gandalf mit in die Runde gerufen um dem Schauspiel beizuwohnen. Der Hobbit nahm zwischen Kili und Fili Platz, die bereitwillig auf rutschten. Gandalf setzte sich auf einen Melkschemel dazu.

Nachdem sich alle eingefunden hatte, erhob sich der Zwergenkönig von seinem Platz und hielt seinen großen Silbernen Flachmann vor die Brust, ehe er sich räusperte und seine kleine Rede begann. "Heute, ist ein langer Tag zu ende gegangen. Ein Tag voller Mühsal und Gefahr. Doch wir haben sie sicheren Fußen überwinden können und hier für diese Nacht eine Bleibe gefunden. Aber nicht alle von uns hatten das große Glück wie wir, die Strapazen unserer Reise heil zu überstehen. Denn vor wenigen Tagen, verloren wir einen kleinen Teil unserer Gemeinschaft. Auch wenn sie nicht Freiwillig bei uns war, hat sie sich trotzdem darum bemüht Tag ein Tag aus ihr Bestes zu geben. Ihr zu Ehren, haben ich euch hier in diesen Kreis zusammen gerufen, damit wir in dieser Stunde ihrer Gedenken. Wir kannten sie zwar zu wenig, aber dennoch soll sie auf diese Weise, wie eine der unseren ihren Frieden finden und in die heiligen Hallen ihrer Väter einkehren. So heben wir unsere Krüge und leeren sie an ihrem Andenken. Khazâd ai-mênu! Für Lisa!", rief er laut aus und setzte den Flachmann an seine Lippen nachdem er diesen Symbolisch gehoben hatte. Die anderen Stimmten in seinen letzten ruf mit ein und setzten ebenso ihre Trinkschläuche oder Flachmänner an die bebarteten Gesichter.

Als Thorin nach wenigen Zügen absetzte und seine Männer es ihm gleich taten, neigte er kurz den Kopf und ergänzte zu seiner Rede: "Nun lasst uns singen und feiern."
 

Während nun also die Zwerge für Lisa ihre Totenfeierlichkeiten abhielten, wurde diese auf ihrem Warg kreuz und quer von einem gewaltigen Bärenmonster durch den finsteren Wald gehetzt. Der Warg gab sein bestes und versuchte zu rennen was die schweren Pfoten nur her gaben. Doch war er bereits den ganzen Tag, wie ein wahnsinniger durch das Unterholz gehetzt und über steile Berghänge geklettert, dass es ihm zu dieser späten Stunde und dem kleinen, wenn aber nun doch leicht spürbaren Gewicht der Menschenfrau auf seinem Rücken, Mühe hatte das Monster hinter sich auf Distanz zu halten.

Und Lisa selbst konnte auch nicht besonders viel ausrichten. Sie musste sich regelrecht in das Fell ihres Reittieres krallen, damit sie nicht doch bei den ganzen Haken, die es schlug hinunter fiel. Doch mit einem Arm, war das ebenso leicht gesagt wie getan. Und das Gepolter über Stock und Stein, tat ihr alles andere als gut. Erst recht, da sie inzwischen in der hereingebrochenen Nacht endgültig ihre Orientierung verloren hatte. Sie musste sich nun voll und ganz auf den Warg verlassen, der aber offenbar selbst nicht wusste, wo er hin laufen sollte. Immer wieder schlugen ihr schwere Äste ins Gesicht und an andere Körperstellen, wo sie kleine brennende Schrammen hinterließen. Sicherlich würde sie nach diesem heftigen Trip aussehen als sei sie von oben bis Unten ausgepeitscht worden. Allerdings war die Voraussetzung dafür, dass sie sich in einem Spiegel oder ähnlichen mit diesen Kratzern begutachten konnte, schon einmal die, dass sie überhaupt heil irgendwo ankam. Wenn sie denn irgendwo ankam. Denn bisher sah es weniger danach aus, als würden sie einen sicheren Ort erreichen können.

Der Bär hinter ihren brüllte laut und tobte durch die Bäume, die er reihenweise umstieß damit er ihnen nachkommen konnte. Bald war er schon so dicht, dass Lisa hätte schwören können, seinen stinkenden Atem zu riechen. Ihr Warg schaffte es wenig später gerade so einen gewaltigen Prankenhieb auszuweichen, dem er mit einem erfolgreichen Haken entging. Dabei warf es Lisas Kopf einen Moment in die Höhe wodurch sie wenig später in der Ferne durch die Bäume ein schwaches orange-rotes Leuchten und auch die schwachen Umrisse eines Gebäudes erkennen konnte. Ein Haus. Da war ein Haus! Und jemand war offenbar da drin! Das musste die Rettung sein. Sie musste es ihrem Reitgefährten unbedingt sagen. Denn es war die einzige Möglichkeit, wie sie beide vor dem Ungetüm entkommen konnten. Aber davor mussten sie über ein weites freies Feld gelangen, auf dem sie wiederum keine Hindernisse hatten mit denen Sie den Bären ungestört hinter sich halten konnten.

Aber eine andere Wahl hatten sie einfach nicht.

"Hey!", brüllte sie ihrem haarigen Gefährten zu der hechelnd und genervt zu knurren begann. Sie ignorierte das und brüllte weiter gegen den Krach hinter ihnen an. "Nach Links! Nach Links! Da ist ein Haus! Rasch!", rief sie und der Warg drehte im Laufen seinen Kopf in diese Richtung. Nun sah auch dieser das beleuchtete Gebäude und nahm sogar den Geruch der sonderbaren, kleinen, zweibeinigen, haarigen Kreaturen wieder auf, die er zuvor noch gesucht hatte. Umgehend schoss ihm ein triumphierender Gedanke in den Kopf als er sah, dass sie sich dort in mitten eines freien Feldes befinden würden, wo selbst sie ihm nicht mehr entkommen konnte. Das war seine Chance, das nervige Menschlein los zu werden, auch wenn ihm dadurch vielleicht eine ordentliche Mahlzeit entging. Aber wenigstens würde er den Bären los sein, der ihm ständig versuchte ins Hinterteil zu beißen. Die Frau wäre eine gute Ablenkung, damit er endgültig entkam.

So schlug er noch einmal einen weiten Haken, bevor er mit letzten Kräften und weiten Sprüngen auf die vom Mondschein erhellte Waldlichtung rannte.

Endlich brachen die beiden aus dem Dunklen Wald hervor und hasteten so gut sie konnten über die grüne Fläche. Sie kamen nun wesentlich schneller voran. Aber auch das Monstrum, was ihnen weiter folgte hatten nun wesentlich leichteres Spiel voran zu kommen. Diese hetzte mit einen Ohrenbetäubenden Brüllen hinter ihnen her und machte so einen heftigen Radau, dass selbst die Zwerge, die gerade dabei waren Geschichten zu erzählen und Lieder zu singen in ihrem Tun inne hielten und verstummten. "Was war das?", fragte Ori mit verängstigter Stimme und schaute in die Runde. Bilbo war der erste der Aufgesprungen war, nachdem er das Brüllen gehört hatte und sprang an nächste Fenster um nachzusehen.

"Da kommt jemand!", rief er aus woraufhin er kurze Zeit später von den Zwergen vom Fenster weg geschubst wurde, die ebenso schauen wollten, wer sich da auf den Weg zu ihnen machte und offenbar ungebetenen Besuch an schleppte. Vor erstaunen klappte einem nach dem anderen der Mund auf. "Das ist ein Warg!", kam es mit ungläubiger Stimme von Dori. "Ein Warg? Unmöglich. Nicht etwa ein ganzes Rudel?", fragte Thorin, der mit als Einziger zurück blieb, aber dessen Neugierde nun doch geweckt wurde. "Nein. Dori hat recht. Es ist nur ein einzelner Warg mit einem Reiter. Und die werden von dem Bären gejagt", rief Dwalin aus einer Anderen Ecke, da er sich ein eigenes Fenster gesucht hatte.

"Azog kann doch nicht so dumm sein und uns mit nur einem einzigen seiner Reiter angreifen", sagte der Zwergenkönig ungläubig und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich glaube nicht, dass das ein Gundabad Ork ist, der da auf uns zu hält", murmelte Gandalf gut verständlich und nachdenklich, als er ebenso hinaus in die Nacht spähte. "Kein Ork? Aber. Wer soll es denn dann sein?", fragte Bilbo und sah zu dem alten Zauberer auf, dessen Miene sich ernst versteinerte.

Inzwischen erreichte Lisa draußen mit ihrem Reittier schon fast die gigantische Hecke, die um das Häuschen herum wuchs. Doch auch der Bär war ihnen nun dichter auf den Fersen. Es brauchte aber sicherlich nur noch wenige Meter bis sie die Tür erreichten also trieb sie den Warg noch einmal zur eile an. "Lauf! Wir sind gleich da!", rief sie, doch gerade als sie direkt an der Hecke waren, schlug der Warg einen allerletzten Haken mit dem die junge Frau in diesem Moment nicht gerechnet hatte, welcher sie im hohen Bogen von seinem Rücken beförderte und sie schreiend über die Wiese und die angrenzenden Pflastersteine rollen ließ. sie schaffte es gerade so ihr Gesicht vor weiteren schrammen zu schützen ehe sie irgendwo im Vorgarten des Gebäudes keuchend zum Erliegen kam. Bei dem Sturz presste sich sämtliche Luft aus ihren Lungen und sie verlor durch das Herumrollen für eine Augenblick gänzlich die Orientierung.

Im Haus waren laute Aufschreie zu hören. "Der Reiter ist herunter gefallen!", rief Bofur und der Rest keuchte erschrocken.

"Wo liegt er?", fragte Ori, der den Sturz der Gestalt nicht gänzlich gesehen hatte. "Er ist irgendwo im Vorgarten gelandet", kam es von Balin mit leicht besorgten Unterton.

"Wo ist der Warg?", fragte Bombur bedrückt und versuchte auch etwas zu sehen. "Der Bär hetzt ihm nach", meinte Dwalin. Womit er durchaus recht hatte. Der plan des übergroßen Wolfes war tüchtig in die Hose gegangen. Wo er beabsichtigt hatte, dass sich der Bär das Mädchen schnappen sollte, hatte er nicht damit gerechnet, dass dieser nun weiter hinter ihm her jagen würde. Und da er schon am ende seiner Kräfte war, war es für das Monstrum ein leichtes ihn wenige Minuten später mit der Pranke an den Hinterläufen zu erwischen und zu Fall zu bringen.

Das letzte was man von diesem Wargen hörte, war das erstickende und schmerzhafte aufheulen, dass in die Nacht hinein hallte ehe es für immer erstarb.

Inzwischen versuchte Lisa sich leicht benommen und verstört aus dem hohen Gras des Vorgartens zu erheben und in irgendeine Richtung zu robben in der es für sie sicher war. Denn bestimmt würde der Bär, nachdem er den Warg erledigt hatte, sie als neues Ziel ins Visier nehmen. Sie musste aufstehen. Musste laufen. Irgendwie und so schwer es ihr auch viel, da ihr ganzer Körper vor Schmerzen nur so aufschrie. Sie hatte nicht viel Zeit. Denn als das heulen erstarb wusste sie, dass die Gefahr immer näher rückte.

Mit mühe und Not schaffte sie es in ihrem benommenen Zustand sich auf die schwachen wackligen Beine zu drücken und etwas herum zu torkeln. Immer noch hatte sie Probleme sich zu orientieren. Wo war das Haus? Wo war die Tür? Wo war sie sicher?

All die Fragen schwirrten ihr in ihrem benebelten Geist herum.

Im Innern kam nun Bewegung in die Sache. Gandalf hatte sich vom Fenster gelöst und eilte so schnell er konnte zur Eingangspforte. "Öffnet das Tor! Rasch!", rief er den Zwergen befehlend zu. "Was?!", riefen alle gleichzeitig aus. "Seid ihr von Sinnen Herr Gandalf?! Wollt ihr einen Ork hier herein lassen?!", rief Dori empört doch ein Blick des grauen Zauberers reichte um die Bande zum schweigen zu verdammen, die drauf und dran war gegen seinen Befehl zu protestieren.

"Tut was ich sage!", blaffte er barsch sodass alle zusammen fuhren. Ohne weitere Widersprüche Eilten einige zur hölzernen Pforte, lösten den schweren Riegel und den Balken und stießen diese auf, sodass Licht auf den mit großen Steinen gepflasterten Hausweg fiel.

Als Lisa diesen Schein in ihrem Rücken war nahm, drehte sie sich abrupt herum und starrte mit leicht fragender, verwirrte Miene in Richtung des Lichtes. "Was zum?", murmelte sie und machte einige unsichere Schritte darauf zu. Hinter ihr war schon wieder das brüllen, schnaufen und getrampelt des Bären zu hören, der sich nun um sie kümmern wollte. Da sie von alleine aber nicht schnell genug voran kam hechtete der alte Zauberer nach draußen fasste sie an der Schulter und zerrte sie mit einer für seine Verhältnisse unglaublichen Kraft in das sichere Häuschen, mit den Worten: "Beeil dich. Lauf!"

Als beide drin waren wurden die Pforten umgehend wieder Geschlossen und der dicke Holzbalken vorgeschoben. Gerade rechtzeitig als der große Bär laut dagegen krachte. Unsicher und weiterhin wacklig auf den Beinen taumelte Lisa auf der Stelle herum, während der alte Zauberer sie versuchte zu stützen. Die Zwerge atmeten unterdessen erleichtert und ein wenig zornig aus bevor sie Gandalf mit fragen bestürmten, was das Ganze denn zu bedeuten hatte und wen er da plötzlich in ihre Mitte zerrte. Allen voran der Zwergenkönig, der sich zwischen seine ganzen Männer hindurch Kämpfte um die keuchende, schmutzige und zerschundenen Gestalt selbst in Augenschein zu nehmen.

"Wer ist das? Wen schafft ihr uns hier herein und riskiert, dass wir alle ums leben kommen?", blaffte er nach oben, doch Gandalf schenkte ihm ein beruhigendes freundliches Lächeln.

"Ich glaube, dass kann sie euch selbst sagen, sobald sie zu Atem gekommen ist", meinte er, drehte sich gänzlich zu ihm um und gab den Blick auf die junge Frau frei, die sie alle noch vor kurzem tot geglaubt hatten. Schlagartig und ungläubig klappte Thorin der Mund weit auf und durch die reihen der Männer ging ein erschrockenes keuchen. Tausend Gedanken schossen ihnen durch die Köpfe, doch keinen konnten sie genau fassen. Nur der Zwergenkönig konnte sich wohl irgendwann zu ein klein wenig Fassung hin reißen lassen und schritt bedächtig auf die keuchende gebeugte Gestalt zu. Ganz behutsam legte er ihr eine Hand unter das Kinn und hob ihr Gesicht, so gut es möglich war auf seine Augenhöhe.

Nur verschwommen nahm die Ärmste Wahr, dass vor ihr jemand stand, den sie ziemlich gut kannte. Denn die Umrisse seiner Gesichtszüge, waren ihr inzwischen durch das mehrmalige Schauen des Filmes mehr als nur vertraut. Sie konnte sich sogar plötzlich zu einem angestrengtem Lächeln durch Kämpfen und murmelte mit rauer Stimme: "Thorin."

"Lisa. Lisa. Du. Bist. Bist du es wirklich Mädchen?", fragte er und schüttelte entgeistert den Kopf. Sie versuchte zu nicken und sich halbwegs gerade hin zu stellen, was ihr allerdings weniger gelang. Stattdessen stolperte sie nach vorne und warf ihre Arme um den Oberkörper des Zwergenkönigs, der völlig perplex auf der Stelle stehen blieb und versuchte sie zu stützen. Sie allerdings begann gegen ihre Erschöpfung ankämpfend leise an sein Ohr zu lachen und murmelte: "Ich hab euch gefunden. Ich hab euch endlich gefunden. Ich bin so froh. Das ihr am Leben seid."

"Bei Durins Bart. Lisa. Du. Du bist es. Wie. Wie hast du den Sturz überlebt?", fragte er und versuchte ihren Kopf von seiner Schulter zu lösen, damit er ihr ins Gesicht sehen konnte. Sie hob diesen mit einiger Anstrengung und schaute ihm in die ungläubigen eisblauen Augen.

"Das. Das ist. Eine lange Geschichte. Weißt du ich..", begann sie, doch noch während sie sprach geben ihre Beine nach und sämtliche kraft wich aus ihrem Körper. Wie ein nasser Sack brach sie in sich zusammen und verlor jegliches Bewusstsein. "Lisa? Lisa?!", rief der kleine dunkelhaarige Mann entsetzt und bekam sie gerade noch so zu fassen. Wieder keuchten alle Männer um sie herum, während Thorin ihren schlaffen Körper leicht schüttelte und dabei musterte. "Sieh nur. Sie scheint verletzt zu sein", meinte Bilbo und deutete auf den Ärmel ihrer Weste, wo das Blut inzwischen eingetrocknet war.

Dieser senkte den Blick auf den Punkt, dem ihn der Halbling wies und erbleichte schlagartig. Laut Fluchend und ziemlich umständlich, wuchtete er die junge Menschenfrau auf seine Kräftigen Zwergenarme und hastete zu einem der Schlafplätze mitten im Stroh. "Oin. Bereite eine Schale mit heißem Wasser vor. Wir müssen ihre Wunden versorgen. Eil dich!", fuhr er den alten Zwerg mit seinem kaputten Hörrohr an, welcher sich verneigte und umgehend in Richtung des Kamins verschwand, wo er einen Kessel mit dem restlichen Wasser aus den Schläuchen aufsetzte.

In der Zwischenzeit riss der Zwergenkönig ein wenig unwirsch die völlig zerschundene Elbenweste auf und entfernte den Verband, den sie sich selbst angelegt hatte. Behutsam nahm er den von Bisswunden übersäten Unterarm in seine rauen Hände und musterte diesen eingehend. Die Löcher waren nicht tief, schienen aber leicht entzündet zu sein. Und in ihrer Aktuellen erschöpften Verfassung würde sich diese weiter ausweiten, wenn sie nichts unternahmen. Die anderen Männer scharten sich besorgt um die Box in der Thorin das Mädchen abgelegt hatte und betrachteten das Geschehen ungläubig. Hier und da murmelte einer, ob es sich nicht vielleicht doch bei ihr um einen Geist handelte. Doch da hob Gandalf die Stimme. "Sie ist genauso lebendig wie ihr alle. Zumindest vorläufig", meinte er und trat etwas näher. Thorin blickte zu ihm auf und hielt weiterhin ihren Arm in seinen Händen. "Sie braucht dringend Medizin", sagte er schlicht und der Zauberer nickte. "Ja. Ganz offensichtlich", meinte dieser und drehte sich zu Bilbo um, welchen er umgehend ansprach, "Mein lieber Freund. Würdest du so gut sein und hinaus in den Garten schleichen. Ich meine irgendwo an der alten Eiche, die dort steht, hätte ich etwas Königskraut wachsen sehen. Ein kleines Geflecht mit sternförmigen weißen Blüten. Das müsstest du uns herein bringen."

Bilbo klappte völlig verdutzt der Mund auf. "Ich. Ich soll. Jetzt da raus? Jetzt? Wo der Bär da wieder herum läuft?", fragte er stotternd woraufhin ihn Gandalf eindringlich ansah. "Du bist der kleinste, leiseste und unauffälligste. Und weit bis dahin ist es nicht. Vielleicht fünf Schritt von der Hintertüre. Das solltest du schaffen", erklärte ihm Gandalf und schon hatte er den Hobbit an den Schulter ergriffen und in diese Richtung geschoben. "Ich. Ja. Aber Gandalf. Wenn. Der Bär?", fragte dieser verstört. "Bilbo. Es geht hier um das Leben dieser jungen Frau. Und mach dir keine Gedanken. Er wird dich nicht sehen. Nun beeile dich", sagte der Zauberer, als sie bereits an der Tür waren, diese auf stieß und den Hobbit langsam hinaus komplementierte.

Ein bisschen erschrocken drehte sich der kleine Mann um damit er widersprechen konnte, doch schon hatte der Zauberer ihn wieder mit einem seiner berüchtigten ernsten Blicke so festgenagelt, dass er nur seufzen konnte und sich auf machte an der Eiche nach dem Kraut zu suchen.

Während er nun Mutterseelen allein im schwachen Schein der Mondsichel nach dem Kräutlein ausschau hielt, stachen ihm einige herumliegende Eicheln ins Auge, die auf dem Boden lagen. Eine davon befand sich genau in dem Gewächs, was der graue Zauberer ihm beschrieben hatte. Bilbo verlor gar nicht viel Zeit und riss es einfach aus der Erde. Die Eichel, die darin eingebettet lag zog er hervor und steckte sie sich in die Westen Tasche zu seinem kleinen, runden, goldenen Geheimnis, dass er in den dunklen Höhlen der Orkstadt gefunden hatte. Danach eilte er so schnell er konnte zurück zur Gemeinschaft und reichte Oin das Kraut, welches er in das kochende Wasser warf. Binnen weniger Augenblicke war der Raum von einem wohltuenden lieblichen Duft erfüllt, der zum einen sämtliche Anspannungen, als auch finsteren Gedanken vertreiben konnte.

Nachdem der Sud einige Zeit vor sich hin geköchelt hatte, nahm der alte Zwerg den Kessel vom Feuer und brachte ihn zu Thorin, der Lisa nach weiteren Verletzungen untersucht hatte.

Als das Gebräu dampfen heiß an seiner Seite auftauchte, zog er ein sauberes Leinentuch hervor, tauchte es in Das Wasser, rang dieses danach etwas aus und begann schließlich die Wunden und Kratzer ab zu tupfen. Danach legte er ihr wieder den Verband an. zog ihre Weste zurecht und deckte sie schließlich mit seinem Fellmantel zu, damit sie es warm hatte. Seufzend erhob er sich und wischte sich über die Stirn. "Das sollte fürs Erste genügen", meinte er schlicht und warf den Lappen auf den Kesselrand. "Ja. Durchaus. Aber ich frage mich wirklich, wie sie diesen tiefen Sturz von der Klippe überlebt hat und noch dazu auf einem Wargen hier an geritten kommen konnte", meinte Oin, der alles fein säuberlich weg räumte.

"Ich schätze, das kann sie euch alles zu gegebener Stunde erzählen. Nun aber braucht sie viel ruhe und Schlaf. Und den sollten wir uns jetzt auch genehmigen", erklärte Gandalf woraufhin ihm die Zwerge der reihe nach murmelnd zustimmten und sich nach und nach auf ihre Schlafplätze zurück zogen. Der Einzige, der noch bei Lisa blieb als alle Laternen und Lichter gelöscht wurden, war der Zwergenkönig selbst, der sich bereit erklärte über Nacht bei ihr Wache zu halten.

So setzte er sich, an die Wand der Box gelehnt an ihr Kopfende und musterte sie während sie friedlich vor sich hin atmete. Wie er sie so betrachtete flog ein flüchtiges Lächeln über seine Lippen. Dieses unglaubliche törichte Weib. Wie auch immer sie es geschafft hatte zu überleben und noch dazu einen Wargen zu zähmen. Ihr war damit definitiv eine Meisterleistung gelungen, die seinen höchsten Respekt verdiente. Ganz vorsichtig hob er seine Hand und streichelte ihr sachte durch das feuchte, verschwitzte Stirnhaar. Aber noch während er so saß und versuchte bei ihr wacht zu halten, überkam auch ihn bald drauf die Müdigkeit und er nickte ein.
 

Deshalb bemerkte lediglich Bilbo, dass mitten in der Nacht ihr werter Gastgeber ins Haus zurück gekehrt war
 

-11. Das Haus des Hautwechslers / ENDE -


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo liebe Animexxler, Ich wollte mich einfach mal an einem HdR-, Hobbit- FF versuchen. Ich habe lange überlegt ob ich es wirklich schreiben soll, doch mein innerer Schriftsteller rief zu mir:"Hör auf drüber Nachzudenken und mach einfach!"
Nun ist sie hier. Der Prolog ist fertig, Ich hoffe er gefällt euch... oder auch nicht. ^^
trotzdem viel Spaß beim Lesen.

Eure Virdra-sama

Edit 13.02.2017: Ja, wie ihr sicherlich bemerkt habt, hab ich mich endlich mal wieder dazu hinreißen lassen meine erste Hobbit Geschichte anzufassen. Vorerst aber auch nur, um den Firlefanz mal zu korrigieren und hier und da einiges abzuändern. Muss halt sein. Ich kann die nicht einfach so stehen lassen nach all den Jahren wie die hier schon rumschimmelt. Ich hoffe danach wird sie etwas erträglicher zu lesen sein.^^ Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Dies ist nun kapitel 1. Tja fremde Wälder sind nunmal kein Ort wo "Kleine" Mädchen Spielen sollten. Aber wer mag wohl der Mann sein den Lisa da nur mit so großen Augen ansieht? Der Weihnachtsmann? Der Waldschrat? Oder gar ein Vertreter der GEZ? Ich denke ihr Wisst es schon. Fals nicht, freut euch aufs nächste Kapitel.

Liebe grüße Eure Virdra-sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Puh, unglaublich aber wahr. An diesem Kapi hing ich ein paar Stunden dran. Ich hoffe es ist gut geworden und das es auch einige Leute gibt die meine FF lesen und denen es dann auch gefällt. Leider kann ich es ja nicht nachverfolgen wie viele Leute meine FF gelesen haben. Aber ich freu mich trotzdem über jeden der es tut und bin euch dafür dann auch sehr dankbar. ^.^

Wir sehen uns dann im nächsten Kapitel. Dann ziehen Lisa und die Zwerge munter weiter. "Hiho,hiho"

Liebe grüße eure Virdra-sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Das war nun Kapitel 3. Ich hoffe es hat euch gefallen. Noch immer ist nicht ganz Klar warum Lisa jetzt eigentlich nach Mittelerde kam, doch ich glaube das Auge im See weis da schon einiges mehr als ich selbst. Schockierend!!!
Na ich freu mich schon auf weiter schreiben, und ihr hoffentlich auch aufs lesen. Bis zum nächsten mal!^^

Eure Virdra-sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Man oh man. das war ganz schön viel Aufregung. Erst die Trolle (auch wenn sie nur eine Randrolle bei mir gespielt haben) dann die Orks, und Die Elbenkrieger die unsere Gruppe vor dem sicheren Tot gerettet hat.
Ich stelle mir für die Nächsten kapitel doch einige fragen:
Was ist Mit Lisa los? Ist sie von einem Dämon besessen?
Wird Gandalf am ende zum Exorzisten?
Wann wird Kili ein richtiger Zwergenbart wachsen?
Und ist Bombur wirklich so Dick?

Na wir werden es sicher heraus finden. Bis dahin wünsche ich euch viel Lesevergnügen.

Bis zum nächsten Kapitel!

Eure Virdra-sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Jaaa. Endlich mal wieder Ein kapitel von mir. Tut mir leid liebe Leserinnen und Leser das ihr so lange warten Musstet, aber ich hatte sehr viel zu tun. (vorallem die Hobbit extrendet gucken^^ die mir für meine FF sehr gut in den Kram gepasst hat!)
Ich hoffe ihr freut euch über dieses Kapitel gefällt. Und ich versuche euch demnächst wieder ein paar mehr zu schreiben, sobald ich den zweiten Teil des Hobbits gesehen habe.
Solltet ihr Fragen oder anregungen zu meiner FF haben scheut euch nicht sie mir entweder in die Kommis oder mein Gästebuch zu schreiben.

Sollte vor Weihnachten von mir nichts mehr kommen, wünsche ich euch allen ein Schönes Weihnachtsfest und einen Guten Start ins Jahr 2014.

Lg. Eure Virdra-sama Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Meine güte Aragorn der Alte Schwerenöter. Da bricht der Jungspund doch tatsächlich immer wieder heimlich in das Zimmer von Arwen ein und Elrond checkt es nicht. :D

Ich hoffe euch hat mein kleines Special Guest Kapitel gefallen.

Mal sehen was in den Kommenden Kapitel im Nebelgebirge so passiert.

Ich wünsche euch erst mal eine schöne Lesezeit und nochmals einen Guten Rutsch ins Jahr 2014.

Liebe Grüße

Eure Virdra-sama :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Ein Frohes Neues Jahr liebe Fanfiction leser und leserinnen

Puh... Das war ein Sehr anstrengendes Kapital für mich. Ich hoffe die kleine Reimeinlage stört nicht weiter. Dennoch wird es jetzt wohl spannend um Lisa.
Was hat sie mit der Geisterfrau zu tun?
Was für eine Kraft?
Warum die sache mit dem Arkenstein?
Und wieso isst Bombur immer das meiste vom eintopf?

Ich hoffe ihr erwartet bin Spannung das nächste Kapitel.
Solltet ihr Kritik oder fragen haben. Alles wie gehabt in die vorgegebenen Kommentarfunktionen schreiben :D

Bis zum nächsten Teil

Eure Virdra-sama :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo Liebe FF Leserinnen und Leser,

Ich habe endlich mal wieder Zeit gefunden Meine FF Fortzusetzen. Obwohl ich doch noch nicht mit den Abschnitten aus dem 2. Film angefangen habe hoffe ich das Kapitel hat euch gefallen. Sicherlich kommen wieder einige Fragen bei euch auf.

Warum arbeitet Gandalf Hausmeister?
Wieso kommt Lisa wieder zurück?
Warum liegt immer ein Jahr zwischen jedem Hobbitfilm?

Nunja letztere Frage kann ich selbst nicht beantworten. Aber alle weiteren vielleicht. Wenn Euch noch etwas interessiert so schreibt mir eure Anregungen, Wünsche und Kritiken gerne in die Kommies.

Ich freu mich auf das nächste Kapitel und ihr alle hoffentlich auch.

Bis dahin alles liebe und noch einen schönen Sommer.

Eure Virdra-sama :D Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo meine Lieben FF Leserinnen und Leser.

Ja auch hier geht es nach langer langer Zeit endlich einmal wieder weiter mit der Story. Tut mir leid, dass ich euch so lange habe warten lassen. Aber meine andere FF läuft derzeit so gut und aus Zeitlichen gründen schaffe ich es selbst da nicht immer ein Kapitel zu schreiben. Aber dieses Wochenende habe ich es tatsächlich mal über mich bringen können zu beiden Storys ein Kapi zu verfassen.
Natürlich hoffe ich, dass es euch Gefallen hat und ihr weiterhin fleißg mit lest, auch wenn ich gerade hier relativ wenig zu schreibe.
Wie gesagt. Seht es mir etwas nach. ^^

Liebe Grüße Eure Virdra-sama^^ Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (44)
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Von: abgemeldet
2016-07-17T18:46:29+00:00 17.07.2016 20:46
Hey,
das war knapp, zum Glück hatte sich der Warg vertan und genau das richtige für Lisa getan. Natürlich waren die Zwerge erst einmal sehr skeptisch, wem sie da die Türe öffnen sollten. Das es sich um Lisa handelte, damit hatte, außer Gandalf, niemand gerechnet. Nun sind sie wieder vollzählig, jetzt muss sie sich erst einmal erholen und dann geht es weiter.
Naja vielleicht kommt deine Muse zu dieser Geschichte zurück und man kann bald weider lesen.
Ich werde mich an die lange Geschichte erst Morgen dran machen. Da hab ich mehr Zeit.

Ich wünsche dir eine angenehme Woche.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
17.07.2016 20:51
Hallöchen,

also schonmal vielen Dank, dass du bis hier hin gelesen und fleißig kommentiert hast. Machen nicht viele Leute. Ich hoffe auch, dass meine Muse bald wieder kommt und ich endlich mal all meine Geschichten zu ende bekomme.
Aber lass dir Zeit, Das Zeug läuft ja nicht weg.
Und bis dahin sollte sich Lisa auch erholt haben. Zumindest halbwegs.

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-07-17T18:02:51+00:00 17.07.2016 20:02
Hey,
wow, da hat sie es Geschafft auf die Felsenklippe zu kommen und dann wird sie auch noch von einem Warg angefallen. Hehe gut das sie Thorins Schild gefunden hat, so hat sich die Bestie die Zähne ausgebissen. Ja mit Futter kann man manches Tier gefügig machen. Gut das sie an die erste Hilfe gedacht hat und auch an was zu essen. Auweia jetzt ist auch noch Beorn hinter ihr her, aber klar sie reitet auf einem Warg und die gehören nun mal zu den Orks. Und Orks kann der gute Beorn ja nicht leiden. Na bin mal gespannt wie sie da wieder raus kommen will.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
17.07.2016 20:14
Hallöchen,

tja mit Wargen kann man nur über Futter verhandeln. Aber diese Bestien sind hinterhältig. Die erste Hilfe wird auch nicht unbedingt helfen. Sie hat zwar alles mögliche dabei, aber ob sie an die Tetanus Impfung gedacht hat. Damit kommt sie auf alle Fälle irgendwann zum liegen. Vorausgesetzt sie schafft es halbwegs Heil dem guten Beorn zu entkommen.
Aber dafür ist denke ich gesorgt. Leider ist das nächste das vorerst letzte Kapitel dieser Story. Wie schon gesagt, ich hab viel Stress im Moment und hatte diese Pausiert, weil mich eine andere Muse küsste, was zu meiner extrem langen FF geführt hat.
Aber, wenn du lust hast, kannst du dich ja damit etwas amüsieren.

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-07-17T17:20:50+00:00 17.07.2016 19:20
Hey,
na sowas ist nicht gut bleibt sie mit dem Fuß an einer Wurzel hängen, klar das die Orks sie gefangen nehmen. Aber ausgerechnet Azog? Das er Lisa am liebsten Foltern und Umbringen würde war ja klar, aber es passt dem Fiesling gar nicht das er es nicht darf. Hören denn die anderen Lisas Worte nicht?
Gott noch eins, jetzt stürzt sie auch noch ab. Zum Glück ist sie wieder im Kino gelandet. Ja jetzt ist wirklich Training angesagt. Ich finde es schade das sie sich nicht mal ihrer besten Freundin anvertrauen kann, aber wer weiß denn schon ob es gut wäre wenn "Normale" Menschen von Mittelerde wüsten. Man würde sie ja für verrückt halten und wegsperren. So gesehen hat Gandalf natürlich recht.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
17.07.2016 19:48
Hallöchen,

Tja da muss Azog etwas zurückstecken. Er hat zwar eine Geisel in form von Lisa genommen, aber er darf nichts mit ihr anstellen. Für ihn ist so oder so eher Thorin im Fokus. Um ihn ran zu locken war es ihm durchaus wert der jungen Frau gehörig angst einzujagen.
Aber wie wir wissen, ist den Zwergen und ihr auch nichts passiert. Natürlich kann sie nicht davon erzählen, was passiert ist. Dann könnte sie sich auch gleich in der Klapse anmelden. Wer würde ihr glauben, dass sie in einer vollkommen anderen Welt gewesen und dort gegen echte Monster gekämpft hat?
Schon sehr unglaublich.
Nun hat sie aber ein Jahr trainiert und hofft, dass sie etwas fitter für Mittelerde ist. Ob das stimmt oder nicht, wird sich allerdings noch zeigen.

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-07-17T15:06:03+00:00 17.07.2016 17:06
Hallöchen,
also so schlecht kann die Frauengestalt nicht gewesen sein, denn von Sauron geht nur was böses aus und nicht so was friedvolles und leichtes wie es Lisa durchströmte. Ach du schande jetzt sind sie in der Orkstadt. Zum Glück kam Gandalf gerade noch rechtzeitig, die wilde Jagd kenne ich ja noch aus dem Hobbit. Jetzt wo sie draußen sind werden sie nicht viel zeit haben um sich auszuruhen. Jetzt kommt ja gleich Azog. Oh man wenn sie das doch nur alles früher gewusst hätten.

Ich wünsch dir noch einen schönen Sonntag und alles gute für deine Abschlussprüfungen.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
17.07.2016 17:28
Hallöchen,

nunja sagen wir es so. Die Begegnung hat Lisa ein wenig Aufwind gegeben und sie innerlich gestärkt. Half allerdings in der Orkstadt nicht besonders viel. Da braucht man schon einen Zauberer, damit man da heil wieder raus kommt. Aber du hast recht. Jetzt kommt Azog und mit dem ist absolut nicht zu spaßen. Der versteht auch nicht das Mindeste an Spaß. Sonst würde er auf Kindergeburtstagen als Clowen auftreten.
Naja sei es wie es sei. Die wilde verfolgungsjagd geht weiter.

Danke im Übrigen für die Wünsche. Ich versuche mein bestes zu geben um zu bestehen.

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-07-16T18:54:30+00:00 16.07.2016 20:54
Hey,
also ich bin leicht verwirt, wer waren diese Lichter? Gehört Lisa etwa nach Mittelerde? Und was ist mit dem Metallion? Und Gandalf, also worin ist er denn nicht verwickelt? Ja wenn man jemanden etwas erklären will kann es schon sein das derjenige nichts als Bahnhof versteht. Oh oh wenn Thorin davon erfährt wird er mal wieder ziemlich sauer drauf sein.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
16.07.2016 21:02
Hallöchen,

ja kann ich verstehen. Es hat den Eindruck, dass Lisa nach Mittelerde gehört. Die Erklärung dazu hab ich allerdings noch nicht zu Papier gebracht. Hab da aber eine im Hinterkopf. Und es könnte sein, dass ihr vielleicht auch alles vorgegaukelt wird um sie selbst zu verwirren. Ihren Geist zu schwächen. Wer weiß? Aber wie gesagt, soweit bin ich noch nicht mit der Geschichte gekommen. Leider.
Vielleicht schreibe ich irgendwann da weiter, wenn ich mehr Zeit zur Verfügung habe. Gegenwärtig hänge ich an meiner Abschlussprüfung fest und hab noch andere Dinge zu erledigen. Wird also noch eine ganze weile dauern. Tut mir leid...
Und ob Thorin was von ihrem kleinen Ausflug erfährt, also ich denke mal eher nicht. Dafür bleibt auch keine Zeit. Der Berg ruft.

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-07-16T18:12:48+00:00 16.07.2016 20:12
Hey,
hah, was würde Thorin nur ohne Lisa machen? Naja er hatte ja recht, es wäre für Lisa sicherer in Bruchtal zu bleiben, aber dann wäre die Geschichte ja auch schon vorbei. Nein es war gut das sie nochmal in den Saal ging um sich Narsil anzuschauen, so konnte Streicher sie etwas aufbauen und ihr die Möglichkeit geben wieder ein nützliches Mitglied zu werden. Das Thorin alles andere als begeistert war sie zu sehen war klar. Aber jetzt hat sie ja vernümftige Kleidung an und hat auch ein Paar Waffen bei sich.
Wenn mich nicht alles täuscht müssten sie jetzt ins Nebelgebirge kommen. Nicht gut zu viele Orks!

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
16.07.2016 20:19
Hallöchen,

ja Manchmal wäre der Zwergenkönig wirklich aufgeschmissen, wenn ihm nicht irgendwer helfen würde. Aus Bruchtal raus zu kommen ist bei den Wachen nicht leicht. Da braucht man einen guten Waldläufer wie Aragorn / Streicher. Der kennt ja alle geheimen Wege.
Und du hast recht, jetzt gehts in Nebelgebirge. Aber bevor es zu den Orks geht, kommt es noch zu anderen unvorhersehbaren ereignissen. Die Berge durchquert man ja nicht in fünf Stunden.^^

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-07-16T17:49:15+00:00 16.07.2016 19:49
Hallöchen,
ja ich gebs zu, du hast recht, du bist unberechenbar. Das Sauron sie auch noch in Bruchtal heimsucht ist schlimm. Dachte ich es mir doch das Gandalf schon den richtigen Gedanken hatte, dass etwas mit Lisa nicht stimmt. Ich würde auch sooo gerne die Bruchstücke von Narsil sehen. Ach Saruman und Galadriel ja ich glaube das ist die stelle wo sie sich alle mit Gandalf unterhalten. Na da kommt bestimmt noch was auf Lisa zu wenn Galadriel ihr schon sagt das sie es schafft ihre Schatten loszuwerden wenn die Zeit reif ist.
Oh man du weißt wie man Geschichten schreibt damit man nicht mehr aufhören kann zu lesen, weil man unbedingt wissen will wie es weiter geht.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
16.07.2016 20:05
Hallöchen,

oh man. Ich fühl mich jedes mal geschmeichelt, wenn mir jemand sowas schreibt. Dabei seh ich dabei nichts besonderes. Es gibt bei weitem bessere Schreiberlinge als mich. >////<

Trotzdem Danke für die lieben Worte.

Nun zum Kommi. Tja der finstere Herrscher und ehemalige "Schüler" von Morgoth hat selbst in diesem geschwächten Zustand noch eine unbändige Macht. Zumindest konnte Gandalf eine kleinigkeit für Lisa tun.Auch wenn es nur halbwegs helfen wird. Denn bevor es weiter auf die Reise geht, kommt es noch zu einem kleinen gastauftritt von einem Herrn, der auch in der Zukunft von Mittelerde mal König werden wird. Ich hoffe du freust dich schon drauf.

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-07-16T17:23:25+00:00 16.07.2016 19:23
Hey,
ich bin zwar sauer das Sauron sich Lisas bemächtigt hat, aber diesmal war es ja auch gut. Er hat sie so gesehen gerettet. Mir macht aber der Satz sorge das sie seine Dienerin sein soll und sie die Orks zu den Zwergen führen wird. Ich hoffe doch das man ihr doch noch irgendwie helfen kann. Aber sonst ist es ein klasse Kapitel gewesen. Ich bekomme gerade wieder richtig Lust auf Hobbit schauen, aber nur die Langfassung, da hat man (Frau) mehr von den Zwergen und Bilbo.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
16.07.2016 20:00
Hallöchen,

Nunja gerettet will ich mal nicht sagen. Dieser hinterhältige Kerl macht nichts was gut ist. Natürlich will er mit hilfe von ihr und den Orks die Zwerge davon abhalten den Erebor zu erreichen. Denn wie man aus dem Silmarillion weiß hat er sich auf unterschiedliche Weise Diener gesucht. Und die ärmste muss eine ganze Weile darunter leiden.

Aber bis sie zumindest halbwegs hilfe bekommt, dauerts noch etwas.

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-07-16T16:03:17+00:00 16.07.2016 18:03
Hey, bin schon wieder da,
ich hab wirklich gedacht das sie in den See gegangen ist um zu schwimmen, wer hätte denn daran gedacht das es ausgerechnet ein Alptraum ist? Mist ich denke mal das war kein anderer als Sauron. Nachdem was Lisa Gandalf erzählt hat, hat er eine Ahnung was passiert sein kann. Oh schön sie darf für alle das Essen machen. Na endlich lächelt auch mal Thorin.

LG Pellenor

P.S. Mir gefällt dein Schreibstil, bis jetzt ist es sehr gut geschrieben und es ist an den richtigen Stellen spannend. Man kann nichts vorher sagen und das ist das schöne, man muss lesen um zu erfahren was noch so alles passiert.

Antwort von:  Virdra-sama
16.07.2016 18:11
Hallöchen,

uff, da bin ich aber beruhigt. Bin immer etwas nervös, wenn neue Leser auf meine FF stoßen, da es vorkam dass einige extrem enttäuscht waren.

Hrm ja der Alptraum war vielleicht auch noch nicht mal ein Traum. Denn wir sind in Mittelerde. Da ist nichts wie es scheint. Und Dinge passieren, die vorher noch vollkommen logisch erschienen.
Zumindest kann Lisa die Herren Zwerge mit etwas Essen zufriedenstellen. Das freut ein erschöpftes Männerherz doch immer. Und wenn sie mit dem wenigen, was sie da haben gut kochen kann. Warum also nicht?^^

Aber ich denke du weißt, was als nächstes passiert? Oder doch nicht? Ich bin ja unberechenbar.

LG Virdra-sama
Von: abgemeldet
2016-07-16T15:37:18+00:00 16.07.2016 17:37
Hey,
egal wie weit es wäre mich bekäme man nicht freiwillig auf ein Pferd oder Pony.
Ich hab das Gefühl das mich diese durchaus schönen Tiere nicht leiden können. Bin halt schon zu oft runtergefallen.
Oh man ausgerechnet bei Thorin soll sie mit reiten. Hab ich das gerade richtig gelesen? Hat Thorin sie mit seinen Mantel zugedeckt? Ja da bin ich mal gespannt was Gandalf damit meint, das es was zu bedeuten das sie gerade jetzt zu ihnen gestoßen ist.

LG Pellenor
Antwort von:  Virdra-sama
16.07.2016 17:56
Hallöchen,

nunja Pony reiten ist nicht jedermanns Sache. Aber zum Glück muss Lisa ja nicht allein auf so einem Tier sitzen. Sie hat ja nen Zwerg an dem sie sich festhalten kann. Noch dazu den König. Der wird sie schon nicht so einfach fallen lassen. Und zuvorkommend ist er ja auch. Zwerge wissen, wie man anständig mit Frauen umgeht. Gimli war da ja auch schon ein gutes Beispiel. Und was Gandalf da meint. Nunja er hat wohl eine Ahnung. Aber worum es genau geht, wird wohl selbst einem Zauberer wie ihm nicht klar sein.

Nebenbei wollte ich kurz bemerkten, dass diese Geschichte die erste war, die ich zum Thema Der Hobbit geschrieben habe. Daher ist sie an manchen stellen ein bisschen zu flach oder zu überspitzt erzählt. Ich hoffe, das macht dir nicht all zu viel aus.

LG Virdra-sama


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