Zum Inhalt der Seite

Wie weit wirst du gehen...

...für deine Familie?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hiho zusammen. Nach langer, langer Zeit ist das nächste Kapitel endlich fertig. Tja, was kann ich zu meiner Verteidigung sagen? In meinem Privatleben ist sehr viel passiert, womit ich fertig werden musste. Dazu kam eine Renovierung und meine Arbeit, was unglaublich Zeit gefressen hat. Außerdem bin ich sehr ehrgeizig, was meine FF´s angeht. Schließlich mache ich das ja für euch, was für mich bedeutet: Entweder ordentlich oder gar nicht. Und wir sind eh fast am Ende. Die gesamte Story wird wohl höchstens 20 Kapitel lang, wobei das letzte etwas länger wird, um Restfragen zu klären. Mir bleibt vorerst nur, um euer Verständnis zu bitten und euch viel Spaß beim Lesen zu wünschen. :-)
LG,
BloodyRubin Komplett anzeigen

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Alles nur gespielt?

Heute ist der letzte Tag unseres Strandurlaubs. Gerne wäre ich länger geblieben, aber es geht nicht. Meine Koffer sind bereits gepackt und stehen unten im Eingangsbereich des Hotels. Ein letztes Mal prüfe ich, ob ich etwas vergessen habe, ehe ich mich ebenfalls auf den Weg in die Eingangshalle mache. Dort werde ich bereits erwartet. „Du bist ja schon fertig.“ „Du doch auch.“ kontere ich schmunzelnd und hauche Ayame einen Kuss auf die Stirn. „Und, bist du bereit?“ „Muss das wirklich sein?“ „Ja. Ich will keine geheime Beziehung führen. Außerdem würden sie es sowieso irgendwann herausfinden. Besser, wir sagen es ihnen jetzt.“ „Na schön. Aber begeistert werden sie nicht sein.“ „Das wird sich zeigen.“ Endlich sind alle versammelt und Ayame wirft mir einen vielsagenden Blick zu. „Bevor wir gehen, habe ich euch noch etwas zu sagen.“ bringe ich ruhig heraus und sofort kehrt völlige Stille ein. „Ayame und ich sind zusammen.“

Für eine Sekunde scheinen alle wie erstarrt, ehe sie verstehen, was ich gesagt habe. Dann fangen Shigure, Hatori und Toru an zu lächeln. Kyo wirkt eher desinteressiert. Yuki hingegen sieht zu Boden. „Ihr seid was?“ flüstert er endlich völlig gefühllos. Besorgt macht Ayame einen Schritt auf ihn zu. „Yuki?“ Ruckartig sieht dieser auf, sein Gesicht zeigt Wut und Trauer. „Hast du etwa schon vergessen, was er dir angetan hat? Bist du völlig bescheuert?“ „Yuki, ich...“ „Ist dir nicht klar, dass er dir nur etwas vorspielt? Er meinte es damals nicht ernst und er tut es auch heute nicht.“ Bevor jemand reagieren kann, ist er aus dem Zimmer gestürmt. „Ich werde mit ihm reden.“ seufzt Hatori und will ebenfalls gehen, doch mit einer Handbewegung bedeute ich ihm, zu warten. „Nein. Yuki ist meinetwegen so aufgebracht. Ich muss es tun.“ Damit mache ich mich auf die Suche und finde Ayames Bruder schließlich in seinem Zimmer. „Kann ich reinkommen?“ „Nein, kannst du nicht.“

Ohne mich um seine Worte zu kümmern, betrete ich den Raum und lasse mich auf einem Stuhl nieder. „Wir sollten reden.“ „Sollten wir das?“ gibt Yuki spöttisch zurück. „Warum hasst du mich immer noch? Seit einem Jahr versuche ich, ein anderer Mensch zu werden. Ich hatte gedacht, dir wäre das aufgefallen.“ „Denkst du, ein Jahr reicht, um all die restliche Zeit, die wir in Angst und Unterdrückung gelebt haben, einfach zu vergessen? So zu tun, als wäre nie etwas passiert? Vielleicht können alle dir vergeben, doch deine Taten macht das nicht ungeschehen. Und ich werde bestimmt nicht dabei zusehen, wie mein Bruder sich ins Unglück stürzt.“ „Мir ist klar, dass ich viel falsch gemacht habe. Aber Yuki, hast du einmal versucht, dir mein Leben vorzustellen? Wie ich mich gefühlt habe? Du hattest das Glück, nur einen Teil des Fluches in dir zu tragen. Ich hingegen habe das wahre Ausmaß zu spüren bekommen, jeden Tag. Der Körper eines Menschen ist nicht dafür geeignet, einen Gott zu beherbergen. Ich hatte nie etwas wie eine richtige Kindheit. So oft habe ich mir gewünscht, frei zu sein. Stattdessen war ich durch meine schwache Gesundheit dazu verdammt, die meiste Zeit drinnen zu bleiben. Nicht einmal zur Schule wurde ich gelassen. Jahrelang ertrug ich dieses Leben, ohne mich zu wehren. Aber irgendwann ging es einfach nicht mehr. Nur deshalb wurde ich zu der Person, die ich war. Es war mir egal, wie sehr ich die Menschen um mich herum verletzte, solange ich nicht mehr alleine war.“

Eine angespannte Ruhe folgt meinen Worten. Yuki sieht mich nicht an, er wirkt nachdenklich. Geduldig warte ich ab, bis er den Kopf hebt und sich unsere Augen treffen. „Dein Bruder hat es geschafft, mich völlig durcheinander zu bringen. Als mir bewusst wurde, was ich für ihn empfinde, hat mich das schlicht überfordert. Ich konnte anfangs nicht akzeptieren, dass ich mich in einen Mann verliebt hatte. Doch jetzt ist es anders. Ayame ist mir unglaublich wichtig und ich könnte es nicht ertragen, ohne ihn zu leben.“ „Wie kann ich mir sicher sein, dass du ihn nicht wieder verletzt?“ „Dazu brauche ich dein Vertrauen. Ich werde dir zeigen, dass ich es diesmal ernst meine. Wirst du mir diese Chance geben?“ Immer noch wirkt der andere nicht gänzlich überzeugt. „Meine Güte, jetzt sag´ endlich ja, verdammte Maus. Das ist ja nicht zum Aushalten.“ Überrascht drehen wir uns zur Tür, vor der die anderen stehen und offenbar jedes Wort unseres Gespräches mit angehört haben. „Was soll das? Wie lange steht ihr da schon?“ faucht Yuki, als er sich von seinem Schrecken erholt hat. „Lange genug.“ gibt Shigure mit einem vielsagenden Lächeln zurück.

„Hatte ich nicht gesagt, ich will alleine mit Yuki reden?“ Diesmal setzt Shigure ein perfekt unschuldiges Gesicht auf. „Nein, hattest du nicht. Du hast nur gemeint, dass du mit ihm sprechen musst. Von alleine war nie die Rede.“ „Ich dachte eigentlich, das wäre selbstverständlich gewesen.“ „Jetzt verstehe ich, warum du ihn liebst, Aya-chan.“ meint der frühere Hunde-Eto, ohne mich zu beachten. „Er sieht wirklich niedlich aus, wenn er rot wird.“ Entgeistert starre ich zur Tür. Noch vor einem Jahr hätte Shigure es nie gewagt, in meiner Anwesenheit so zu reden. Ayame lächelt nur verlegen. Dann betritt er das Zimmer, stellt sich neben mich und nimmt meine Hand in seine. Etwas ernster wendet er sich an seinen Bruder. „Ich danke dir, Yuki. Es bedeutet mir viel, zu sehen, wie du mich beschützt. Doch ich liebe Akito. Mir ist bewusst, wie schwer das zu glauben ist, aber es stimmt. Und es würde mich sehr glücklich machen, wenn du nicht nur ihm, sondern auch mir vertraust.“ Zweifelnd wandern Yukis Augen zwischen uns hin und her, bevor er schwach lächelt und aufsteht. „Eine Chance. Aber nehmt sie auch wahr.“ „Das werden wir.“ erwidert Ayame, bevor er sich auf meinen Schoß setzt und in einen leidenschaftlichen Kuss verwickelt.

Viel zu überrascht, um zu reagieren, warte ich, bis der Silberhaarige sich endlich von mir löst. „Nehmt euch ein Zimmer, ihr beiden.“ kommt es sofort von Shigure. „Gar keine schlechte Idee.“ meint Ayame, beugt sich wieder vor und saugt kurz an meinem Hals. Mit hochroten Wangen drücke ich ihn von mir und stehe auf. Ein Blick zur Tür reicht, um alles noch schlimmer zu machen. Toru und Shigure unterdrücken mühsam das Lachen, Yuki und Kyo wirken komplett geschockt und obwohl Hatori krampfhaft versucht, ein unbewegtes Gesicht zu machen, zucken seine Mundwinkel verdächtig. „Wir sollten uns langsam mal auf den Weg machen, bevor es dunkel wird.“ bringe ich leicht gepresst heraus. Die Fahrt verläuft glücklicherweise ohne weitere Vorkommnisse. Nachdem sich alle verabschiedet haben, verbringe ich den restlichen Abend damit, auf meiner Terrasse zu sitzen, wie so oft in Gedanken. Besonders meine Unterhaltung mit Yuki beschäftigt mich. Diesmal werde ich ihn nicht enttäuschen. Ich werde nicht nur ihm, sondern auch allen anderen beweisen, dass mir die Beziehung zu Ayame ernst ist. Mir wurde ein neues Leben geschenkt. Und diesmal will ich es selbst bestimmen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück