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Wie weit wirst du gehen...

...für deine Familie?
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
So, es geht weiter.^^ Wieder ein gesondertes Kapitel. Ich sage nur so viel: Langsam wird es spannend. ;-) Viel Spaß beim Lesen.
LG,
BloodyRubin Komplett anzeigen

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Zu nahe an der Wahrheit

„Shigure, könntest du bitte draußen warten? Du machst mich noch wahnsinnig.“ Ganz eindeutig genervt sah Hatori zu dem Hunde-Eto, der aufgeregt in dem kleinen Zimmer umherlief. „Von mir aus.“ Normalerweise war Shigure nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen, doch es fiel ihm immer noch schwer, sich bei kranken Menschen angemessen zu verhalten. Als Toru am Morgen über Kopfschmerzen geklagt hatte, war noch alles in Ordnung gewesen. Doch später war auch Schwindel dazugekommen, weshalb er den Familienarzt um Hilfe gebeten hatte. Ungeduldig wartete er vor der Tür, bis Hatori fertig war. „Es ist nichts Ernstes, aber sie braucht viel Ruhe. In etwa drei bis vier Tagen sollte sie wieder gesund sein.“ „Vielen Dank für deine Mühe.“ „Keine Ursache. Ich muss wieder los. Sollte sich ihr Zustand doch verschlechtern, kannst du jederzeit anrufen.“ „In Ordnung.“ Kaum war die Tür hinter dem anderen zugefallen, überlegte Shigure, nach dem Mädchen zu sehen.

Die Türklingel verhinderte, dass er diese Idee umsetzen konnte. Ob Hatori etwas vergessen hatte? Aber es war nicht Hatori, der da an der Tür stand. „Ayame! Wie siehst du denn aus?“ Sein alter Schulfreund gab ein Bild des Elends ab. Tiefe Augenringe zeichneten sich in seinem Gesicht ab, seine sonst so glänzenden Haare waren stumpf und zerzaust. Doch das Schlimmste waren seine Augen. Sie waren gerötet und starrten ihn leer an. Diese Gestalt hatte nichts mehr mit dem redseligen, verdrehten, aber lebenslustigen Ayame gemeinsam, den er kannte. Was war nur aus ihm geworden? „Ich wollte euch besuchen.“ sagte der Silberhaarige monoton. Bevor Shigure antworten konnte, war der andere schon an ihm vorbeigerauscht. Hastig schloss der Hunde-Eto die Tür und ging zu seinem Gast ins Wohnzimmer. „Möchtest du vielleicht etwas trinken?“ „Tee.“

Der Tee war schnell fertig und Shigure füllte ihnen jeweils eine Tasse ab. Als er Ayames Getränk auf den Tisch stellte, berührte er ihn unbeabsichtigt mit dem Arm. Sofort zuckte dieser zurück, als hätte er sich verbrannt und für einen winzigen Moment war pure Furcht in seinem Blick zu erkennen. „Was ist los?“ „Nichts.“ Die Art, wie er das sagte, ließ den Hunde-Eto die Geduld verlieren. „Willst du mich verarschen? Ich bin nicht blind, Ayame. Hast du in letzter Zeit mal in den Spiegel gesehen? Das bist doch nicht du. Jetzt rede endlich, verflucht! Ich will dir doch nur helfen.“ „Ich will deine Hilfe nicht! Es geht dich nichts an, wie es mir geht. Also lass mich in Ruhe!“ „Nein! Wer tut dir das an? Ist es Akito?“ Kaum hatte er den Satz beendet, sackte Ayame zusammen und begann zu zittern. „Ich habe also Recht. Warum? Was hast du ihm getan, um so eine Behandlung zu verdienen?“ Wie von der Tarantel gestochen, sprang der andere auf. „Zum letzten Mal: Das ist meine Sache. Hör auf, dich in meine Angelegenheiten einzumischen. Ich bin kein Kind mehr.“

„Was ist denn los? Warum schreit ihr so?“ Durch die Aufregung hatte Shigure ganz vergessen, dass Toru ja noch im Haus war. „Es ist nichts. Geh wieder ins Bett, du musst dich erholen.“ „In Ordnung.“ Gerade, als sie wieder die Treppen hochging, kam Shigure eine Idee. „Ach, Toru. Würdest du noch mal zurückkommen?“ Das Mädchen schien verwirrt, gehorchte aber. Bevor sie oder Ayame reagieren konnten, packte er Toru an den Schultern und gab ihr einen Stoß, der sie in die Arme des Silberhaarigen taumeln ließ. Es gab einen Knall und Toru lag am Boden, neben Ayame, der sich in seine Tierform verwandelt hatte.

„Oh nein! Das tut mir leid.“ stammelte sie und erhob sich. „Es war nicht deine Schuld.“ Eilig lief das Mädchen davon, um bei der Rückverwandlung nicht zuzusehen. „Was sollte das?“ „Wenn du mir nicht sagst, was los ist, werde ich es mir halt ansehen.“ „Nein! Das lasse ich nicht…“ Der Rest seiner Worte ging in einem weiteren Knall unter, als er wieder normal wurde. Shigure riß vor Überraschung und Schrecken die Augen auf, bevor er sich endlich von dem Anblick lösen konnte. Er hatte befürchtet, dass der andere schlimm aussehen würde, doch selbst er hatte mit so etwas nicht gerechnet. Ayames Körper war übersät mit blauen Flecken, auf seinem Rücken waren Striemen zu erkennen. „Um Himmels willen.“ murmelte der Hunde-Eto entsetzt. „Warum nur lässt du zu, dass er so etwas tut?“ Statt zu antworten, begann der andere, sich wieder anzuziehen. „Bitte, sag etwas. Denkst du wirklich, er hört auf, nur weil du schweigst? Selbst du müsstest Akito besser kennen. Du wirst dich nicht retten können, wenn du nicht offen darüber sprichst.“ „Dafür ist es zu spät. Wenn er herausfindet, dass du mich so gesehen hast, wird er seinen Zorn an mir auslassen. Deshalb musst du es für dich behalten. Ich weiß, was ich tue. Aber ich kann nicht verantworten, dass du auch mit in die Sache verwickelt wirst.“

Ohne ein weiteres Wort verließ Ayame die Wohnung. Shigure blieb, wo er war und starrte zur Tür. „Ayame…“ Er konnte es einfach nicht verstehen. Wovor hatte sein alter Schulfreund nur solche Angst?Schließlich fasste er einen Entschluss. Zwar würde er sein Versprechen, nichts zu verraten, einhalten, doch er musste einfach wissen, aus welchem Grund sich Ayame freiwillig einer solchen Tortur unterzog. Wenn es nicht anders ging, musste er ihm wohl hinterherspionieren. Zwar gefiel ihm der Gedanke nicht besonders, aber er hatte offensichtlich keine andere Wahl. Durch Torus Krankheit und seine Arbeit gelang es ihm jedoch erst am Wochenende, den Plan umzusetzen, den er sich ausgedacht hatte. Unbemerkt von den anderen hatte er sich in den frühen Morgenstunden auf den Weg zum Haupthaus gemacht und sich dort in der Nähe hinter einer Wand versteckt. Nun wartete er darauf, dass etwas Ungewöhnliches passierte. Lange dauerte es nicht, bis seine Geduld belohnt wurde.

Wie er sich gedacht hatte, tauchte Ayame am Eingang auf und ging hinein. Mühsam hielt Shigure sich zurück, bevor er sicher sein konnte, dass der andere im Inneren verschwunden war. Erst dann folgte er seinem alten Schulfreund. Leise huschte er durch den Garten. So oft, wie er hier gewesen war, kannte er den schnellsten und unauffälligsten Weg zu Akitos Zimmer. Das Problem an der ganzen Sache war, dass er höllisch aufpassen musste, um nicht entdeckt zu werden. Wenigstens konnte er hören, was die beiden so Wichtiges zu besprechen hatten. „Wirklich bewundernswert.“ Das war Akitos Stimme. „Es scheint dir ja richtig ernst zu sein.“ „Natürlich. Ich halte mich an die Abmachung. Für Yuki bin ich bereit, alles zu ertragen.“ „Sehr löblich.“ Shigure konnte kaum glauben, was er da hörte. Ayame tat das alles wirklich für seinen Bruder? Vorsichtig beugte er sich etwas vor, um die beiden beobachten zu können. Doch was er sah, traf ihn völlig unvorbereitet. Akito hatte sich vor dem Schlangen-Eto aufgebaut und war gerade dabei, ihn zu küssen. Was hatte das denn zu bedeuten?



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2013-12-11T16:59:34+00:00 11.12.2013 17:59
<<„Ich will deine Hilfe nicht! Es geht dich nichts an, wie es mir geht. Also lass mich in Ruhe!“>>
Moooooooooment... warum rennt er dann zu Shigure? *ts* Kann doch wohl nicht gedacht haben, das er in dem Zustand da auftauchen kann, ohne danach gefragt zu werden. Ne.. nenene.

Die Idee Toru auf ihn zu schmeißen hefiel mir gut :) Arme Toru... ^^' Ich denke, sie wäre in dieser Situation noch etwas entsetzter und stammelnder gewesen und wäre nach der Rückverwandlung wieder gekommen um sich noch mal zu entschuldigen, aber gut.

Das Shigure ihm jetzt nachspioniert, will ich ihm aber auch geraten haben! ;) Wie er wohl darauf reagiert, wenn er alles weiß... *hui*


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