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Undercover - Pfad zur Liebe

Inu no Taisho & Izayoi, Sess & OC, Naraku & Kikyou, Inu & Kago
von

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In wichtiger Angelegenheit

Schon interessant das es nun bereits fast 14 Monate her ist, das die FF ihren letzten Kommentar bekam. Obwohl es in dieser Zeit 5 Kapis gab. Zum Glück halten mich die vielen Zugriffe und die Favos noch bei Laune. Ich mag dieses Projekt und gebe es nicht auf.

 

Aron - erhaben

de Navarre
 

Damit der Leser nicht verwirrt ist. In der ersten Hälfte wird die Agentin mit ihrem richtigen Namen Riana bezeichnet.
 

Kapitel 24 - In wichtiger Angelegenheit
 

Ohne zu ahnen, welche Vorhaben es inzwischen in Japan gab, landete Toyos Flugzeug auf dem Pariser Airport. Eine Limousine wartete bereits auf ihn und der Fahrer fuhr zu seinem Haus, nahm jedoch vorher einen Umweg. Das Grab seines Sohnes zu besuchen, stand ganz oben auf seiner Liste. Obwohl es weniger den dämonischen Gepflogenheiten entsprach, bestatteten sie ihre Toten seit einigen Jahren ebenso. Dafür wurde extra ein Teil der staatlichen Friedhöfe zu Verfügung gestellt. Auf heiligen Grund hingegen verweigerten die Kirchenoberhäupter einem Dämon die letzte Ruhe.

Eine Weile blieb Masaos Bruder am Grabstein stehen, erzählte dem Verstorbenen leise von Riana und dem kleinen Ethan.

Später, endlich zu Hause angekommen, begrüßte Toyo seine Gefährtin, berichtete über verschiedene Ereignisse und teilte ihr seine neue Aufgabe mit. Sie freute sich darüber, denn dadurch würde er in Zukunft mehr Zeit in Frankreich bei ihr und dem gemeinsamen kleinen Welpen, der den Namen Julian trägt, zu bringen.
 

Am anderen Tag betrat der Hundedämon Masaos altes Büro. Seit fast einem Jahr nutzte es niemand und alles befand sich so, wie es verlassen wurde. Toyo hatte von seinem älteren Bruder genaue Instruktionen erhalten und ging deshalb als Erstes die Akten durch. Ein bestimmter Stapel wurde im Tresor unter Verschluss gehalten. Diese sortierte er gleich, da viele Agenten bereits wieder in den aktiven Dienst zurückkehrten oder ihn aus persönlichen Gründen quittierten. Es handelte sich nämlich um die Personaldaten der undercover arbeitenden Polizisten, darunter sicherlich auch die seiner Schwiegertochter.
 

Noch bevor er seine Arbeit beendete und sie wieder einschließen konnte, klingelte sein Telefon. Während des Gesprächs drehte er sich um und blickte zum Fenster hinaus. Er hörte jemand kommen, wie diese Person anklopfte, und bat sie gedanklich abwesend herein. Die im Archiv arbeitende Frau hatte er herbestellt, da sie die Ordner abholen sollte.

Toyo unterbrach sich kurz, deutete auf die linke Seite: "Diesen Stapel können sie bereits mitnehmen." Danach setzte er sein Gespräch fort.
 

Die ältere, bis jetzt immer gewissenhafte Frau, packte zu und wollte bereits gehen, da fiel ihr Blick auf die zu oberst liegende Personalakte, die der neue dämonische Chef durch das Telefonat abgelenkt ohne hinzusehen, einfach dort hingelegt hatte. Seit einigen Monaten lag eine Anfrage aus Japan vor, doch sie konnte der Anforderung nicht nachkommen, weil diese Papiere spurlos verschwunden waren. Jetzt zögerte sie, ein wenig verwundert, da Masao Taisho danach verlangt hatte, obwohl er sie bereits in seinem Pariser Büro lagerte. Ihrer Meinung nach wollte er sie offenbar nachgeschickt bekommen und hatte nur keine deutlichen Anweisungen gegeben. So nahm die Archivarin Riana Delacroix Akte mit und sendete sie noch am selben Tag ab, allerdings nicht mit Eilkurier.
 

Unwissend beendete Toyo sein Gespräch schloss den sortierten Berg wieder in den Tresor ein und änderte die Kombination. Da er die Akte seiner Schwiegertochter nicht fand, nahm er an, sein Bruder hatte sie an einem anderen Ort deponiert. Bei besonderen Fällen handhabte dieser es nämlich öfters so.

Der neue Rauminhaber überlegte, ob er nachfragen sollte, beließ es aber vorerst. Danach verließ er das Büro für mehrere Minuten, dabei blieb seine Tür offenstehen. Als er zurückkehrte, wartete ein schlankes Wesen mitten im Raum. Das musste sein neuer Assistent sein.

Früher einer der besten Undercoveragenten wurde er vor einigen Jahren auf eigenen Wunsch in die Provence versetzt. Masao schätzte den Hanyou sehr und forderte ihn daher wieder an. Dieser hatte bereitwillig zugesagt.
 

Aron de Navarre erschien pünktlich zu seinem Dienstantritt. Obwohl er in der Vergangenheit selten persönlich auf Masao Taisho traf, verehrte er den Herrn der Dämonen. Denn er zählte zu den wenigen, die tatsächlich führen konnten, nicht nur als Einsatzleiter innerhalb der Behörde, sondern eine ganze Rasse. Egel, welches Lebewesen ein Anliegen hatte, jeder fand ein offenes Ohr bei Inu no Taisho. Als die Anfrage, dessen Bruder zukünftig zu unterstützen, den Polizist vor wenigen Tagen erreichte, zögerte er nicht lange. Die Versetzung bedeutete auch eine Beförderung. Ausschlaggebend für ihn waren jedoch rein persönliche Ursachen.

Da er Toyo nicht antraf, die Sekretärin im Vorzimmer aber ihn bat einzutreten, wartete er nun vor dem Schreibtisch seines neuen Chefs.

Trotz seiner feinen Sinne entging ihm die Rückkehr des Hundedämons, weil seine Aufmerksamkeit von einem Foto gefesselt wurde.
 

In Eile kam Ethans Großvater gerade zurück, weil er sich an den Termin erinnerte. An der Tür pausierte er, schmälerte seine Augen, denn er sah mit Schrecken, was sein Besucher in der Hand hielt. Da dieser nicht reagierte, hatte er Gelegenheit seinen neuen Assistenten heimlich zu mustern. Arons Personalakte hatte er nur kurz überflogen um ein paar Eckdaten zu haben, ansonsten vertraute er auf Masaos Urteil. Demnach war der neue alte Mitarbeiter, ein Polizist mit vielen Auszeichnungen und konnte auf einen adligen Stammbaum zurückblicken. Allerdings trug die Familie seit einigen Jahrzehnten keinen Titel mehr. Was Rianas Schwiegervater bisher nicht wusste, welches dämonische Blut in dem Hanyou floss, da er bisher kein Foto von ihm betrachtete. Als er jetzt dessen rotbraunhaarige Lockenpracht entdeckte, tippte er ebenso auf grüne Augen. Dann der leichte Geruch nach Fuchs sagte ihm alles und verriet noch viel mehr. Es gab öfters Ähnlichkeiten, besonders bei Verwandten, doch dieser Duft und die körperlichen Gemeinsamkeiten konnten kein Zufall sein. Ein weiteres Indiz, jetzt ergaben auch die Informationen in der Akte einen Sinn. Der Tag, an dem die Versetzung nach Südfrankreich bewilligt wurde, deckte sich mit dem ersten Arbeitstag von Riana. Aron sollte eigentlich ihr Partner werden, doch indem er ein Problem in seiner eigenen Familie vorschob, bat er um die Versetzung. Masao unterschrieb damals den Antrag, ohne nachzuforschen. Denn als Sohn eines Anführers gab es immer gewisse Verpflichtungen.

Mit diesen Gedanken behaftet, huschte Toyo ein kurzes angedeutetes Lächeln über das Gesicht, dann machte er sich durch ein Geräusch bemerkbar und betrat sein neues Büro.
 

Der rothaarige Halbdämon legte das Bild, wie ein ertapptes Kind, schnell wieder zurück in den offenstehenden Aktenkoffer und bat: "Verzeiht Monsieur, das war unangebracht."

Der neue Leiter der internationalen Behörde griff selbst nach dem Foto und erwiderte: "Meine Tochter ist eine schöne Frau. Daher ist es nicht ungewöhnlich, wenn sie die Blicke der männlichen Wesen fesselt." Dabei ließ er den Polizisten nicht aus den Augen.

Dieser hatte sich sehr gut unter Kontrolle und verriet sich durch kein Zucken.

Er legte deshalb den kostbaren Rahmen zurück, verschloss die Tasche und stellte sie unter den Tisch. Dann bat er, seinen Assistenten platz zu nehmen. Sie besprachen eine lange Zeit berufliche Details.

Inzwischen wurde es später Nachmittag, ehe Masaos Bruder den Hanyou entließ. Dieser hatte schon die Klinke in der Hand, als der Hundedämon ihm noch eine persönliche Frage stellte, sie aber nicht direkt formulierte: "Es gab eine Zeit, da hatte ich viele Affären, doch ich wusste immer, wie man verhütete."
 

Der Fuchshanyou ballte seine rechte Klauenhand zusammen, senkte seinen Kopf ein wenig und atmete tief ein. Leise murmelte er dann: "Das sollte man immer tun."

Mit einem kaum hörbaren Seufzen dachte Aron erst an seine kurzlebigen Liebschaften und rief sich dann das eine Gesicht in Erinnerung, was ihn tatsächlich interessierte. Damals diese Frau getroffen zu haben bedeutet ihm viel. Dummerweise begann er diese Beziehung mit einer Lüge. Am nächsten Morgen war er zu feige und floh aus Angst. Denn nicht zum ersten Mal wurde er nach seiner Rückverwandlung zurückgewiesen, als Monster beschimpft und verflucht. Obwohl Menschen und Dämonen zusammenlebten, es viele Mischehen inzwischen gab, stieß ein Hanyou nicht immer auf positive Meinungen.

Als er nun Masaos Wunsch erfüllte und wieder nach Paris kam, um dessen jüngeren Bruder zu unterstützen, ahnte er das er nicht ewig seiner Tochter aus dem Weg gehen konnte. Dennoch hätte er wissen müssen, dass ein Hundedämon mit so einer feinen Nase gleich beim ersten Aufeinandertreffen die richtigen Schlüsse ziehen konnte.

Zögerlich, das schlimmste, wie Abscheu erwartend, drehte er sich nun um und sah Toyo in die Augen. Er straffte seine Figur, hob seinen Kopf um seinen Stolz durchschimmern zulassen.
 

"Wie ihr selbst wisst Herr, gibt es wenige Hanyou und kaum eines der anderen Wesen ist bereit mit uns eine Ehe einzugehen. Ständig traf ich auf Ablehnung. Doch als Mensch fühlte ich mich frei und hatte die Möglichkeit intim zu werden. Es ist zwar bedauerlich, aber meine Partnerinnen waren nie mehr als an einem One-Night-Stand interessiert. Ein Umstand denn ich lange Zeit ebenso begrüßte. So konnte ich mein Geheimnis bewahren. Rianas Zeugung geschah unbeabsichtigt und hätte ich vor dem Überfall von ihr gewusst, niemals hätte ich meine Vaterpflichten vernachlässigt. Im Krankenhaus konnten die Ärzte anhand von Rianas Blut die DNA bestimmen. Da ich Polizist bin, stehe ich ebenso in der Datenbank und man benachrichtigte mich sofort. Ich befand mich im Einsatz, unerreichbar für meinen Kontaktmann und daher wurde ich zu spät informiert. Glücklicherweise hat mein Kind alles überstanden."

Eine Pause, die der Hanyou ließ, nutzte der neue Polizeichef und fragte: "Das heißt, deine ehemalige Bettgefährtin weiß von deiner Abstammung?"

Mit einem bitteren Gesichtsausdruck nickte Aron. "Inzwischen, ja. Wir begegneten uns im Krankenhaus. Sie war natürlich wütend und deshalb verbot mir Eloise jeden Kontakt zu meiner Tochter. Im Gegensatz verzichtete sie auf Unterhalt."
 

Toyo schwieg, da er selbst an seine Fehler dachte. Ihm stand es nicht zu, dem anderen Wesen Vorhaltungen zu machen. Da er jedoch Rianas Wunsch kannte, musste er vermitteln. Gerade wollte er darauf zu sprechen kommen, als der Hanyou das Wort ergriff: "Es ist nie zu spät, einen neuen Versuch zu starten, trotz das ich kaum Hoffnung hege."

"Da wäre ich mir nicht so sicher", begann der Hundedämon zweideutig und erläuterte dann, durch welche Indizien er die Meinung vertrat.

Weil sie jedoch mitten im Dienst nicht nur über private Dinge sprechen konnten, Toyo außerdem mit dem menschlichen Polizeichef eine Besprechung hatte, trennten sie sich, um sich ihrer Arbeit zu widmen. Als Aron das Büro am Abend verließ, lag ein bestimmtes Bild in seiner Tasche. Er würde es unter Verschluss halten bis seine Tochter ihre Undercoverarbeit abgeschlossen hatte.
 

In Japan hörte sich Masao den Bericht seines Bruders an und versprach Lisha über die neue Entwicklung in Kenntnis zu setzen. Nur wenig später eilte ein Diener herbei, der besorgniserregende Neuigkeiten hatte. Izayoi hatte die Aufregung nicht vertragen und fühlte sich unwohl. Zum Glück gab der eilig herbeigeholte Arzt bald darauf Entwarnung. Trotzdem verschob der Hundedämon das Treffen mit Inuyasha um einen Tag.
 

Währenddessen nutzte Inu no Taisho die Zeit und kümmerte sich um die Belange des Dämonenrats. Ein heimliches Treffen war zwingend notwendig, doch er fand keine Lösung, wie er sich loseisen konnte, ohne dass die Spione davon Wind bekamen. Mehrere Ideen hatte er schon verworfen und wusste sich keinen Rat mehr.

Da trat sein Sohn ein, musterte ihn und wollte wissen: "Du bist so nachdenklich, verehrter Vater?"

Masao schwieg noch eine ganze Weile, bis er sich dann plötzlich vom Fenster abwandte, um seinen Sohn anzusehen. Er gestand: "Ja, ich überlege, wie ich am besten drei Tage untertauchen kann, ohne dass jemand davon erfährt."

"Ein Treffen", schlussfolgerte der jüngere Dämon und erhielt eine bestätigende Antwort: "Ein sehr wichtiges Treffen. Davon soll jedoch weder die Presse noch Naraku etwas mitbekommen."

Sesshomaru brauchte nicht lange zu überlegen: "Da sehe ich nur eine Lösung. Unsere Jacht."

Erstaunt sah Masao den Jüngeren an: "Wir besitzen eine Jacht?"

Der Blick seines Erstgeborenen stahl sich hinüber zu dem Bild. Deshalb vermutete Inu no Taisho: "Toyo", nur einen kurzen Moment pausierte er: "Ich verstehe. Ein Boot ist sehr diskret, wenn man seine Liebschaften geheim halten will."

"In deinem Fall ebenso nützlich. Du gehst offiziell an Bord und verlässt die Jacht dann in einer geheimen Bucht. Nach Beendigung deines Treffens erwartet sie dich an einem ebenso versteckten Treffpunkt", nannte der jüngere Hundedämon die Vorteile.

Mit einem anerkennenden Nicken reagierte der dämonische Herr: "Natürlich Sesshomaru, das ist perfekt. Niemand wird Verdacht schöpfen, wenn ich mir mit meiner Geliebten eine Kreuzfahrt gönne."

Im ersten Moment war der jüngere Youkai geschockt, äußerlich beherrschte er sich. Ausgerechnet mit Narakus Anwältin wollte sein Vater verreisen? Doch dann entdeckte er in dieser Angelegenheit seinen eigenen Gewinn, vermied es aber seinen kleinen Triumph zu zeigen. Drei Tage mit Lisha, allein, kamen ihm sehr gelegen. So schlug er vor: "Nenne mir einen Ort, dann werde ich mit einem Wagen dort auf dich warten. Während des Treffens leiste ich deiner Agentin Gesellschaft."

"Einverstanden", stimmte Masao zu. Sie besprachen noch ein paar Einzelheiten und trennten sich wieder.

Das Treffen würde erst in einigen Tagen stattfinden, vorher wollte er unbedingt den Wunsch seiner Gefährtin erfüllen, ihr die Möglichkeit geben, Inuyasha zu umarmen.
 

Sehr zu Lishas Bedauern war nicht Daisuke der Leibwächter, der sie und Inuyasha begleiten sollte. Der Tigerdämon war ihnen beiden unbekannt und ließ sich auf keine Gespräche ein. Da Katzenähnliche gute Ohren besaßen, vermieden die beiden über das Kommende zu sprechen. Inuyasha hockte in der Ecke seines Sitzes, starrte aus dem Fenster und wünschte sich gerade zwei Dinge. Zu einem das er Kagome in seinen Armen festhalten konnte und zum anderen, das er diese blöde Perücke loswurde.

Die Agentin sah, wie aufgewühlt er war, griff nach seiner Hand und deutete dadurch ihr Mitgefühl an. Durch ein leichtes Drücken mit seiner Klaue bedankte sich der Hanyou, löste den Griff aber sofort wieder.
 

Bis der Wagen vor dem Polizeigebäude hielt, vermieden sie weiteren Körperkontakt. Dann stiegen sie aus und wurde sofort von einem eingeweihten Ermittler in Empfang genommen.
 

"Yasu Sato folgen sie mir! Man erwartet sie bereits", wurde der Hanyou angesprochen und erhielt einen versteckten Hinweis.
 

Diese Beamte führte sie durch die Hauptflur bis zu einem Vernehmungszimmer. Dort wurde dem Tiger der Zutritt verwehrt.

Lisha als Inuyashas inoffizielle Anwältin ließ man mit ein. Allerdings handelte es sich bei dem Raum nur um eine Ablenkung. Sie verweilten nicht dort, sondern gingen durch eine weitere Tür hinaus, erneut einen Flur entlang in ein anderes Zimmer.

Beinahe zeitgleich schob Masao durch einen zweiten Eingang seine Gefährtin herein. Während sich die rothaarige Frau diskret im Hintergrund hielt, musterten sich die anderen drei, Mensch, Dämon und Hanyou neugierig.

"Keh", murmelte Inuyasha und war recht verlegen. Wie sollte er sich verhalten, was sagen oder wie seine echten Eltern anreden. Lishas Schweigen war ihm dabei auch keine Hilfe. Trotzdem überspielte er seine Unsicherheit schnell mit Trotz. Er riss sich die Perücke vom Kopf und zeigte seine kurzen silberweißen Haare.
 

Um die Nervosität im Raum abzuschwächen, ergriff Inu no Taisho zuerst das Wort, verlieh seiner Stimme einen väterlichen Klang: "Inuyasha, uns beiden bieten sich sicherlich noch genug Gelegenheiten, uns kennenzulernen. Daher schlage ich vor, nutze die Zeit, um deiner Mutter näherzukommen." Indem er sich an alle wandte, fuhr er fort: "Wenn ihr uns beide entschuldigt! Mit Lisha habe ich einige dringende Dinge zu besprechen."

Er wartete keine Antwort ab, sondern griff sanft nach dem Arm der Agentin und führte sie aus dem Raum.

Der Hanyou sah ihnen nach, einen Einwand auf der Zunge. Als Freundin und Vertraute gab Lisha ihm einen gewissen Halt und deshalb empfand er ihre Abwesenheit als Verlust. Unsicher drehte er sich daher nun zu Izayoi um.

"Daran wirst du dich gewöhnen. Dein Vater ist oft sehr beschäftigt, kein Wunder in seiner Stellung. Seine Andeutung galt jedoch eurer längeren Lebenspanne. Obwohl er es nicht ausspricht, fürchtet er um mein Leben. Denn seit dem Unfall, als du mir genommen wurdest, ist meine Gesundheit stark beeinträchtigt."

"Erzähl mir davon!", bat der Hanyou.

Die Gelähmte fasste nach seiner Klauenhand, zog ihn näher an sich heran und erfüllte den Wunsch.

Obwohl Inuyasha seine Mutter heute zum ersten Mal bewusst traf, fühlte er dennoch die enge Verbindung. Es erstaunte ihn, dass die hundedämonische Prägung trotz dieser langen Zeit noch so stark wirkte. Nachdem Izayoi ihren Bericht beendete, verstand er, weshalb er kaum brüderliche Gefühle bei Sesshomaru verspürte. Denn weder er noch sein Vater hatten Gelegenheit bekommen, ihn nach der Geburt zu sehen.

Die Zeit verging viel zu schnell und ungern trennte sich die wiedervereinte Familie. Alles andere hätte verdächtigt gewirkt, vor allem da er seine Aussage noch zu Protokoll geben musste.
 

Nicht nur Inuyasha, sondern auch die Agentin erhielt eine für sie sehr wichtige Information. Masao holte draußen im Flur, sein Handy aus der Tasche, rief eine Nachricht ab und lud das angehängte Foto auf das Display. Dies zeigte er der Rothaarigen.

"Inspektor Aron de Navarre", identifizierte Lisha das abgebildete Wesen. "Er ist mein Vater?" Nachdenklich fügte sie hinzu: "Das ergibt Sinn."

"Du kennst ihn?", fragte Masao überrascht.

Worauf die junge Frau nickte und berichtete: "Wenn ich die Umstände jetzt richtig interpretiere, lag es damals in seiner Absicht mir aus dem Weg zu gehen. Ich erinnere mich jedoch, dass er umkehrte, zu mir kam und mir zu meinem bestandenen Abschluss gratulierte. Jetzt verstehe ich, weshalb er sagte: 'Dein Vater ist sicherlich sehr stolz auf dich.' Bevor ich etwas erwidern konnte, ging er. Kurz danach erfuhr ich von seiner Versetzung."

Schon damals hatte sie ein merkwürdiges Gefühl bei ihrer Begegnung, so fremd und doch vertraut. Dann die Ähnlichkeit im Aussehen. Weshalb war sie nicht früher darauf gekommen? Es machte sie gerade sehr glücklich, nicht nur die Augen, Haarfarbe, sondern auch das Können von ihm geerbt zu haben. Wie sagt man oft, der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.
 

"Füchse sind eher Einzelgänger und leben selten in Rudeln. Dennoch gibt es Oberhäupter, Ansprechpartner, an die sich die Dämonen wenden können. Arons Vater untersteht die gesamte südöstliche Region, welche Auvergne, Languedoc-Roussillon, Rhône-Alpes, Provence und Côte d’Azur umfasst. Seine Mutter, die Tochter der Gräfin de Roussillon verzichtete bei ihrer Heirat vor knapp 200 Jahren auf den Adelstitel. Weshalb das Geschlecht als ausgestorben gilt", erfuhr die junge Frau noch mehr Informationen. Sie musste schlucken, als sie in etwa das Alter ihres Vaters erfuhr. Immer wieder vergaß sie, wie alt Dämonen eigentlich werden konnten. Wenn sie das Bild auf dem Display betrachtete, hätte sie Aron nicht älter als 25 geschätzt.

Es gab da so viele Dinge, die sie mit ihm besprechen musste.

Leise gestand sie ihrem Vorgesetzten nun: "Unsere Begegnung war sehr kurz, doch ich habe mich ihm unbewusst verbunden gefühlt. Ich bin sicher, er war auf meiner Hochzeit. Damals dachte ich mich getäuscht zu haben und auf dem Friedhof sah ich weit entfernt eine Person, die jedoch in eine Kapuze gehüllt ihr Gesicht verbarg. Jetzt ahne ich, dass es mein Vater gewesen sein muss. Wenn ich meine Arbeit abgeschlossen habe ...", den Rest ließ sie offen, wagte nicht ihren heimlichen Wunsch auszusprechen.

"Er wird da sein, wenn du nach Paris zurückkehrst", versprach der Hundedämon, als er ihren Ausdruck bemerkte und erzählte von dem unglaublichen Zufall. Dabei erwähnte er nicht seine eigenen Vorwürfe, nicht schon früher die richtigen Schlüsse gezogen zu haben. Dummerweise benutzte er seinen Geruchsinn in Häusern, wo viele Menschen verkehrten nur wenig.
 

Er schob die Vergangenheit beiseite und als Nächstes wurde Masao dienstlich, brachte Naraku in Erinnerung. "Kikyous Tod kommt der Spinne sehr gelegen. Welchen Eindruck hast du?"

"Auf meine Probe hat er nicht reagiert, als ich absichtlich Inuyashas richtigen Namen nannte. Außerdem hat er Sesshomaru mit uns sprechen gesehen", teilte die junge Frau mit. Die Sorge in ihrer Stimme entging ihrem Vorgesetzten nicht. Warnend bat er: "Du bist hoffentlich vorsichtig."

Daraufhin nickte Lisha und er bot an: "Wenn es zu gefährlich ist, ziehe ich dich sofort ab."

"Ich glaube zwar nicht, dass er meine wahre Identität kennt. Trotzdem vermutete ich, Naraku spielt mit uns. Mir ist immer noch unklar, worauf er hinaus will, denn in meinen Augen ergibt das ganze langsam keinen Sinn mehr", dabei sagte sie es nicht so vor sich her, sondern es fühlte sich tatsächlich wirr an.

Doch der silberweißhaarige Dämon hatte eine Antwort parat: "Naraku will mich mit meinen eigenen Karten schlagen. Mit meiner letzten Aktion habe ich ihn offenbar verblüfft. Fraglich, ob mir das noch einmal gelingt. Sein nächster Schachzug wird sicherlich heftig. Glücklicherweise bist du wertlos für ihn, solange er dich für die Witwe seines Leibwächter hält. Findet er heraus, wer Fins Vater war, könnte er dich als Druckmittel gegen Toyo einsetzen. Wie ich ihn kenne, wird er diesen Trumpf ausspielen."

"Genau genommen sind es zwei Trümpfe", berichtete die rothaarige Anwältin und wurde genauer: "Aron, mein Vater."

"Pass auf dich auf!", er riet es nicht, sondern ließ es nach einem deutlichen Befehl klingen. Dann warf er einen Blick auf die Uhr. Ungern wollte er die Zweisamkeit stören, doch er hatte seine Gründe. Deswegen trat er in den Raum ein, und kurz darauf trennten sich die Weg der Vier wieder.
 

Während sein Leibwächter Izayoi zum Wagen am Seiteneingang brachte, ging Masao zum Haupteingang, öffnete die Tür und trat ins Freie. Da Inuyashas Begleiter der Zutritt verwehrt wurde, ihm die frische Luft viel lieber war, wartete dieser direkt am Eingang auf die Rückkehr seiner Schützlinge. Mit dem Erscheinen des Hundedämon rechnete er allerdings nicht. Deshalb brauchte er einen winzigen Moment, bis er sich von dem Geländer, an dem er lässig lehnte, abstieß und Haltung annahm. Um seinen Respekt zu zeigen, verbeugte er sich auf die übliche Art: "Oyakata-sama."
 

Mit einer unterschwelligen Warnung in der Stimme sagte dieser leise nur für den Leibwächter hörbar: "Dein Geruchsinn Kiyoshi ist heute hoffentlich arg getrübt."

Danach ging der ehemalige Polizeichef einfach weiter und ordnete seine Ärmel. Der Tiger schluckte, fing sich sofort wieder und flüsterte dem Herrn der Dämonen hinterher: "Ich fürchte, ich bin ziemlich verschnupft."

"Gut", hörte die Raubkatze, bevor er Masao um die Ecke biegen sah. Nur wenig später hielt dort ein Wagen und fuhr bald darauf davon.
 

Kiyoshi schüttelte ein wenig sein dichtes mehrfarbiges Haar. Inu no Taisho zu begegnen war eine Ehre, ihn gegen sich aufzubringen, verlieh dem Begriff Furcht eine neue Bedeutung. Da er nicht lebensmüde war, hielt er sich an die Anweisung.

Der Fahrer des Wagens, ebenso ein Dämon, der erst seit kurzen in Narakus Diensten stand, unterstützte seine Meinung.

Sobald sein Schützling Yasu, alias Inuyasha erschien, warf er diesem ein Körperspray für Männer zu. Der Hanyou rümpfte seine Nase und protestierte. Lisha hatte dann eine andere Idee: "Gibt es in der Nähe einen See oder ein anderes Gewässer, wo zum Beispiel eine Frau diskret baden kann?"

Der Chauffeur musste nicht lange überlegen, denn es gab da tatsächlich eine Stelle. Er startete den Wagen, fuhr los, während der Tiger vorn neben ihm saß. Hinten schloss Inuyasha die Trennwand.
 

Masao zeigte seine Verwunderung später nicht äußerlich, dennoch teilte er sein Erstaunen seinem Fahrer Kazuki mit: "Naraku muss Personalmangel haben, wenn er jetzt schon ranghohe Mitglieder der Clans einstellt."

Der Angesprochene vermutete: "Entweder will er sein Image aufbessern, indem er Kriminelle von seiner Familie fernhält oder seine Untergebenen werden ihm untreu. Letzteres wäre für uns ein Vorteil. Darf ich fragen, welches Clanmitglied eure Aufmerksamkeit auf sich zog?"

"Kiyoshi", antwortete Inu no Taisho schlicht und verblüffte seinen Vertrauten.

"Oh", murmelte Kazuki. "Der illegitime Sohn des Herrn der Tigerdämonen. Wenn er für Naraku arbeitet, liegen wir beide falsch. Kiyoshi besitzt das uneingeschränkte Vertrauen seines Vaters. Dieser hat ihn daher vermutlich als Spion eingeschleust."

"Ärgerlich", stieß Masao hervor und dachte an Kouga. Weil dieser mit Inuyasha befreundet war, ging der junge Wolf bei Naraku ein und aus, und konnte daher die Augen aufhalten. Dessen Vater wäre dumm, wenn er seinem Sohn nicht die entsprechenden Anweisungen gab. Nun noch ein Tiger. "Das ist bereits der Zweite", äußerte er laut: "Entweder vertrauen mir die Mitglieder des inneren Rates nicht mehr oder es gibt eine andere Ursache. Denn ich will nicht glauben, dass man meine Kompetenz infrage stellt. Ich werde bald wissen, woran ich bin."

Beherrscht unterdrückte er seinen Unmut und schwieg über den schlimmsten Fall. Die Spinne weitete seinen Einfluss aus und gewann neue Verbündete. Das würde Zwietracht säen und könnte in einem offenen Krieg enden.
 

Kapitel 25 - Auf romantischer Kreuzfahrt
 

Masao hält sein Treffen ab und Sesshomaru wird diesmal überrascht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  oldBlacklion
2015-11-13T01:04:41+00:00 13.11.2015 02:04
Wirklich sehr spannend bitte schnell weiter schreiben ♡ ♡ ♡ ♡
Antwort von:  CheyennesDream
16.11.2015 15:08
Ich habe schon weiter geschrieben bin aber noch nicht fertig. Jetzt stehe ich nämlich vor einer Entscheidung, wie ich die Handlung fortsetze. Wollte mir nämlich die Möglichkeit schaffen dem Leser drei Ende zu präsentieren.
So werden es vermutlich nur zwei oder eins.
Bis jetzt wollte ich nämlich auf keinen Fall aufhören, das ist einfach nicht mein Stil. Wenn das Interesse schrumpft, muss man sich eben etwas anders überlegen.

Danke dir

Chris


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