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Follow me into another World

Riku x Sora, Axel x Roxas
von

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aus einem Traum erwacht

Während wir auf ihn zu schritten, fielen mir die bunten Tücher an den Wänden auf und wie viele Türen in andere Zimmer führten. Ich wollte gar nicht erst wissen, was sich dahinter befand, reichte mir doch schon dieser seltsame Typ, der uns lächelnd dabei zu sah, wie wir vor ihm zum stehen kamen und weit die Arme ausstreckte, um uns Willkommen zu heißen. Seine Augen funkelten seltsam golden, in dem Schein der Kerzen, die überall im Raum aufgestellt waren. Das lange silberne Haar, das sanft über seine Schultern fiel. Seine ganze Aura strahlte Ruhe aus, jedoch wirkten seine Augen auf mich seltsam neugierig, als sie ausgerechnet auf mir ruhten.
 

„Willkommen“, säuselte er. Ein Lächeln umspielte seine Lippen. Ich fühlte mich merkwürdig unwohl in seiner Gegenwart, so war ich froh, als Kairi ein paar Schritte auf ihn zu ging und ihn ebenfalls begrüßte. „Wir sind hier, um mit ihnen das Interview zu führen. Sie wissen schon, den Artikel, über ihr faszinierendes Viertel.“ Der Mann nickte und gestikulierte mit seiner Hand, dass wir uns setzen sollten. Wir gehorchten einfach und der Mann war zufrieden.
 

Während Kairi das Interview führte, hörte ich nur halbherzig zu. Die Augen des Silberhaarigen Mannes, die mich neugierig musterten, waren dabei verstörend. Da half es nicht mal, das ich betont kühl zurück schaute. Doch nicht mal dies schien ihn nicht abzuschrecken, denn sein Blick ruhte nur auf mich, als er so mit Kairi sprach. Dabei bewegte er sich kein kleines bisschen, als er so in Schneidersitz vor uns saß und ruhig, mit der jungen Frau redete.
 

„Wir sind nur eine friedliche kleine Gemeinde, die von der schnelllebigen und Geld und Erfolg gelenkten Gesellschaft missverstanden wird“, säuselte er nun, wobei Kairi eilig ihr Diktiergerät in seine Richtung hielt. „Wir wollen nichts böses von den Menschen. Nur so leben, wie es uns gefällt. In Frieden und Ruhe. Nur sieht es die Außenwelt anscheinend als nicht konventionell an, wenn man nicht nach ihren Maßstäben lebt. So will man uns aus unserer friedlichen Welt vertreiben und uns dazu zwingen, so zu leben, wie sie es für richtig halten und es gewohnt sind. Wir leben in Harmonie, doch das scheint unseren Bürgermeister nicht zu gefallen, da wir nicht nach seinem Regiment leben wollen und unabhängig sind. Eine Schande, wenn du mich fragst.“
 

Kairi nickte eifrig und hing förmlich an seinen Lippen. Anscheinend hatte sie an diesem merkwürdigen Mann gefallen gefunden. Schließlich hatte dieser charismatische Mann wirklich etwas an sich, das nicht nur Kairi anzog und sie ihn anhimmelte. Höchst wahrscheinlich ging es den anderen Bewohnern dieses Viertels ähnlich. Doch schätzte ich, dass es bei den anderen nicht nur beim anhimmeln blieb und sie sich auch das Bett - oder in was auch immer diese Leute schliefen – teilten. Vielleicht war es nur ein Vorurteil meinerseits, doch vermutete ich, das er bereits mit jeden dieser Mitglieder, schon geschlafen hatte. Ein Gefühl des Ekels, breitete sich bei diesem Gedanken in mir aus. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen, als ich mich angeekelt schüttelte.
 

Natürlich blieb dies nicht unbemerkt, so guckten mich die beiden mit seltsamen Blicken an. Jedenfalls Kairi, denn Xemnas bedachte mich nur mit einem leicht spöttischen Blick, der mich unweigerlich zusammen zucken ließ. Ich fuhr mir ungeschickt durch das Haar, wobei ich vorgab, das nichts geschehen war. Nur machte es alles etwas schwieriger, als die Augen des Typen immer noch auf mich ruhten und ich darum kämpfen musste, meine Fassung zu bewahren.
 

„Geht es dir gut?“, fragte Kairi besorgt. Ich antwortete ihr nicht, sondern sah ihr nur stur ins Gesicht, um nicht auf Xemnas sehen zu müssen.

„Sind wir hier endlich fertig?“, brummte ich. Kairi öffnete erstaunt ihren Mund, bei meiner groben Frag und warf einen flüchtigen Blick auf den Mann vor uns, als wollte sie sichergehen, dass er durch meine Worte nicht beleidigt war. Dieser lächelte nur.
 

„Mir scheint, dass du unsere Lebensweise nicht teilst oder gar verstehst“, sagte er freundlich. „Es steht dir frei zu gehen. Niemand sollte dazu gezwungen werden, an einem Ort zu bleiben, wo er sich nicht wohl fühlt.“ 'Wie großzügig', dachte ich Zähne knirschend. Doch blieb ich sitzen und hörte weiterhin die wirren Worte von Liebe und Frieden des seltsamen Mannes zu. Schließlich konnte ich Kairi mit diesem Typen nicht allein lassen. Diese schien mit meiner Entscheidung nicht ganz so zufrieden zu sein, warf sie mir doch einen nicht so ganz begeisterten Blick zu. Vielleicht irrte ich mich auch und es war noch immer, wegen meinem nicht so ganz höflichen Verhalten. Wie dem auch sei, blieb ich auf meinen Hintern sitzen und wich nicht von ihrer Seite. Schließlich war ich die einzige Person, die auf sie aufpassen konnte. So hörte ich wieder nur halbherzig zu, als sie ihn Fragen stellte und wartete einfach ab, bis dieses Interview endlich vorbei war.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit, stand Kairi unbeholfen auf und bedankte sich überschwänglich bei dem Mann, der nur mit einen sanften Lächeln auf den Lippen, nickte. Ich schaute bei der Szene einfach nur unbeteiligt zu und winkte nur zum Abschied. Dafür kassierte ich auch kurz darauf, einen bösen Blick der jungen Frau, die meinen Abschiedsgruß wohl wieder mal nicht so höflich fand. Mir sollte es egal sein, war ich doch nur froh, wieder aus diesem stickigen Raum, mit dem merkwürdigen Gerüchen zu kommen und endlich wieder frische Luft einatmen zu können. Dies tat ich ausgiebig, als wir vor die Tür traten; Kairis missbilligen Blick einfach ignorierend.
 

Dieser hielt nur nicht lange an, denn etwas erregte ihre Aufmerksamkeit und mit einem „Ist das nicht dein Kollege?“ Ausruf, zwang sie mich, ihren Finger zu folgen, mit dem sie in eine bestimmte Richtung zeigte. Tatsächlich stand Sora auf der anderen Seite des Hofes, doch war er nicht allein. Ein blonder Mann war bei ihm und sie sahen nicht so aus, als würden sie in dieser Harmonie sein, über die Xemnas die ganze Zeit gefaselt hatte. In ihren Gesichtern war Wut zu lesen und sie sahen so aus, als würden sie sich streiten – jedenfalls kam es mir so vor, als ein paar Wortfetzen ihres Gespräches, zu mir drangen. Wie betäubt blickte ich zu dem Paar und plötzlich dämmerte es mir, das es sich bei dem Blonden, um den Typen auf dem Foto handelte, das Sora so sorgsam auf seinen Schreibtisch stehen hatte.
 

Ich wusste nicht, was ich mich gefahren war, doch irgendwie griff ich geschockt einfach nur nach Kairis Arm und zog sie schnell weg, um diesen Ort endlich zu verlassen. Dabei konnte ich nur darauf hoffen, das Sora mich nicht gesehen hatte, auch wenn Kairis verblüfftes Geräusch, nicht gerade leise gewesen war. Erst als wir wieder auf der Wiese mit den spielenden Kindern waren, ließ ich sie los, achtete aber darauf, über die Wiese zu laufen, damit die Wäsche, die auf der Leine hing, eine Art Sichtschutz für mich bieten konnte. Auf Kairis verwirrte Fragen, ging ich dabei gar nicht ein, versuchte nur Kopflos einen Weg aus diesem verdammten Ort zu finden. Dann entdeckte ich endlich die schmale Seitenstraße, die ich prompt passierte und froh war, endlich wieder den bunten Pavillon zu sehen.

Während ich noch überlegte, ob ich weit genug von dem Paar weg war, hielt Kairi schimpfend neben mir. Sie keuchte ein bisschen, ihre Wangen, die von der Anstrengung gerötet waren. Als ich etwas spöttisch zu ihr hinunter blickte, funkelte sie mich böse an.
 

„Was soll der Quatsch?“, fragte sie erzürnt. Ich grinste süffisant, bei ihrem Gesichtsausdruck und freute mich noch ein bisschen mehr, als sie dadurch noch wütender wurde. Es war so einfach, sie zu reizen. So machte ich weiter, um mich selbst ein bisschen besser zu fühlen und vor allem abzulenken. „Was? Wir sind fertig. Du hast den Typen interviewen können, also können wir zurück in unsere Büros.“ Sie sah mich nur mit offenen Mund an, die Hände wütend an ihren Hüften gestemmt. Dann aber veränderte sich ihr Blick, der mir so gar nicht gefallen wollte. Das Mädchen wollte anscheinend einen Schlagabtausch mit mir, jedenfalls sprach ihr neugieriger Blick dafür.
 

„Und diese Entscheidung hast du natürlich vollkommen spontan getroffen?“

Ich nickte.

„Und hat natürlich nichts mit den kleinen Brünetten zu tun?“, hakte sie weiter nach.

Ich sah sie nur kühl an. “Können wir nun endlich gehen?“, fragte ich gelangweilt.

Kairi schüttelte nur langsam ihren Kopf. „Nein, wir sind hier noch nicht fertig!“ Ihre strenge Stimme ärgerte mich, doch anscheinend war ihr dies vollkommen egal. So stöhnte ich nur genervt auf, was bei ihr nur dafür sorgte, dass sie ihre Hände an ihre Hüften stemmte und mich erbost anzugucken.
 

„Denkst du ernsthaft, dass ein paar Fotos von einem Pavillon Axel reichen werden? Deine überhebliche Art nervt mich. Ich bin fertig mit meinem Job. Nur du solltest dir etwas einfallen lassen, um diesen Artikel interessanter zu machen!“, meinte sie provozierend und setzte mit funkelten blauen Augen fort: „und noch was, Mr. Klugscheißer; wenn du so clever bist, wie du so gerne tust, hättest du auch gleich so klug sein und ein paar Fotos von Xemnas machen können, anstatt ihn anzugucken, als wäre er ein ekelhafter Parasit!“
 

Ich konnte sie nur fassungslos anstarren. Ein Blick, den Kairi an mir besonders gut gefiel, denn sie grinste mich überheblich an. „Gut“, gab ich zornig auf, „dann mach ich eben noch ein paar beschissene Bilder!“ Ohne eine Antwort abzuwarten, stampfte ich an ihr vorbei und schaute die Umgebung an, um ein halbwegs gutes Motiv zu finden. Dabei war es mir egal, was es genau war, Hauptsache ich konnte endlich von hier weg. Kairi beobachtete mich bei meiner Tätigkeit, während mein Blick auf einen Mann in einem langen Mantel und großen Zylinder auf den Kopf, fiel. Er spielte auf einem seltsam aussehenden Leierkasten, aus dem nur schiefe Töne heraus kamen. Er lächelte mich gutmütig an. So zückte ich meine Kamera und fotografierte den Mann halbherzig.
 

Gerade als ich damit fertig war und mich wieder aufrichtete, sah ich aus den Augenwinkeln, wie eine Gestalt auf mich zugelaufen kam. Ich konnte gar nicht so schnell reagieren, wie es passierte und hätte die kleine Person um ein Haar nicht auffangen können, als sie sich überschwänglich auf mich stürzte. Instinktiv griffen meine Hände nach den anderen Körper und versuchten ihn, trotz der Wucht, auf den Platz zu halten, damit er nicht runter rutschen konnte. Noch bevor ich begriff, was hier eigentlich geschah, legten sich weiche Lippen auf die meinen und ein verräterisches Kribbeln, breitete sich in meinen Bauch aus, bei diesem unschuldigen Kuss. Es waren nur unsere Lippen, die sich berührten, doch löste es so viel mehr in mir aus. Ich war wie betäubt, als mich strahlende blaue Augen ansahen und sich ein paar Arme etwas fester um meinen Hals schmiegten. Was geschah hier gerade? Ich war wie gelähmt und meine Fähigkeit zu denken, setzte komplett aus. Dafür wusste der Brünette die richtigen Worte und redete auf mich ein, ohne dass ich alles verstehen konnte, da sein Gesicht an meinem Hals ruhte und er deshalb viel zu undeutlich sprach.
 

„Du bist wirklich da!“, rief er glücklich aus, wobei er sich in meinen Armen etwas herum hampelte, sodass ich meine Schwierigkeiten hatte, ihn festzuhalten. Als er seinen Kopf wieder hob, um mich mit einem strahlenden Lächeln anzugucken, sah ich ihn noch immer vollkommen verdattert an. „Ich wusste einfach, das ich dich wiedersehen würde! Das war Schicksal!“

„Oder Axel, der mir den Auftrag erteilt hat, hier her zu kommen“, bekam ich endlich mal einen vollständigen Satz heraus. Sora ließ sich von meinen harten Worten nicht verunsichern und lächelte mich weiterhin glücklich an.
 

„Ich habe dich vermisst!“

„Du bist abgehauen“, brummte ich, „außerdem weißt du ja, wo du mich findest.“ Ich hatte absolut keine Ahnung warum ich so reagierte. Vielleicht lag es einfach nur daran, das ich von der neuen Situation einfach zu überrumpelt war und nicht ganz so genau wusste, wie ich handeln sollte. Die Worte fielen einfach so aus meinem Mund, obwohl mein Herz wild schlug, als mir bewusst wurde, wie nah er mir war. Ich versuchte es zu ignorieren, konzentrierte mich auf Sora, der nun eine beleidigte Schnute zog. Trotzdem ließ er nicht von mir ab und schmiegte sich wieder an meinen Hals. Durch das störrische Stachelhaar, konnte ich eine weitere Überraschung ausmachen, die sich in Form von einem blonden jungen Mann zeigte, der mich nicht gerade freundlich beobachtete. Sofort versteifte ich mich unter dem Blick des anderen, das von Sora natürlich nicht unbemerkt blieb und mich fragend ansah. Als ich ihm keine Erklärung gab, folgte er meinem Blick, indem er sich etwas ungeschickt drehte und missbilligend murrte, als er ebenfalls auf den Blonden sah.
 

Mein erster Impuls war, den Brünetten einfach loszulassen. Doch der andere hatte seine Arme und Beine fest genug um mich geschlungen, das es unmöglich war. So starrte ich nur finster auf den blonden Typen vor mir, der meinen Blick feindselig begegnete. In was für eine eigenartigen Beziehung bin ich hier rein geraten? Was sollte das, das Sora mich vor seinem Freund umarmte und vor allem, mich vor ihm sogar küsste? Als mir bewusst wurde, was ich hier tat oder besser, wo ich hier hinein gezogen wurde, versuchte ich Sora von mir runter zu schieben, um möglichen Ärger zu entgehen. Doch dieser war damit überhaupt nicht einverstanden und protestierte, als ich es versuchte.
 

„Okay, du freust dich also nicht mich zu sehen“, stellte er enttäuscht fest.

„Nicht unter diesen Umständen“, zischte ich leise in sein Ohr.Irgendwie hatte ich das Gefühl, das viel zu viele Augenpaare auf uns gerichtet waren.

„Umstände?“, fragte Sora überrascht, „Was meinst du damit?“ Ich deutete mit dem Kopf in die Richtung des Blonden und er folge meine Geste, um gleich darauf zu kichern. „Du meinst Rox?“, lachte er immer noch, um dann etwas feindseliger zu sagen: „Der wollte gerade gehen!“
 

Mein verwirrter Verstand, versuchte alle neuen Informationen zu verarbeiten, um verstehen zu können, was hier gerade passiert war. Rox? War das nicht der Name von Axels Freund und...

„Rox? Rox dein Bruder“, stammelte ich. Meine Stimme gefiel mir dabei gar nicht. Sora nickte nur breit grinsend.

„Ja, Rox. Der große Bruder von Sora, dem es gar nicht gefällt, wo du gerade deine Hände hast“, sprach der Blonde zum ersten Mal mit mir. Er deutete auf mich und wieder brauchte ich einen Moment, um zu kapieren, dass ich meine Hände auf den Hintern des Brünetten hatte. Unter dem bösen Blick von Rox, ließ ich seinen Bruder los und nur widerwillig, stand Sora wieder auf seinen eigenen Füßen. Dieser rollte nur mit den Augen und drehte sich zu dem Blonden um.
 

„Ich bin kein Kind mehr. Du musst dich hier nicht aufspielen, wie ein großer Bruder!“, motzte er.

Der Angesprochene seufzte nur genervt. „Es ist dringend notwendig, sich wie der große Bruder aufzuspielen. Viel zu lange, habe ich mich von dir an der Nase herum führen lassen. Außerdem muss ich ein ernstes Wort mit Axel reden!“
 

Ich verstand gar nichts mehr. Nur eine Sache war sicher: die Brüder waren im Streit, nur war noch unklar warum. Während die beiden ihre Diskussion fortsetzen, beobachtete ich sie verwirrt, wobei ich nur unnütz vor ihnen stand. Aus ihren Worten, konnte ich nicht den Grund des Streits heraus hören, doch wurde es lauter und gereizter zwischen ihnen. Sora, der immer sturer und bockiger reagierte und Roxas damit nur noch wütender machte. So kannte ich den Brünetten nur, wenn er nicht ausgeschlafen war. Während ich nur so da stand und die Brüder ungeschickte anstarrte, bemerkte ich nicht, wie sich jemand an meiner Seite stellte und meinen Arm mit den Ellenbogen an stupste. Überrascht sah ich zur Person neben mir hinunter und blickte direkt in das ungläubige Gesicht der rothaarigen.
 

„Das ist also dieser Sora?“, flüsterte sie mir verwirrt zu. Ich nickte. „Kein Wunder, das du flüchten wolltest.“ Meine Hände vergruben sich in meine Jeanstaschen, als ich verwirrt auf Kairi blickte und nicht so genau wusste, was ich von diesem Kommentar halten sollte. Ich war viel zu durcheinander, um vernünftig zu denken oder reden zu können. Die vielen neuen Informationen sprudelten nur so auf mich ein, so war ich mir nicht mal sicher, ob ich mich über dieses überraschende Wiedersehen freuen sollte oder eben nicht. Dieses Viertel war nicht nur eine eigene Welt, sondern für mich schon wie ein verstörender Traum. Kairi lächelte sanft, als sie mir prüfend in mein Gesicht sah. Anscheinend spiegelte mein Ausdruck das wider, was mir so durch den Kopf ging. Eine Erkenntnis, die mir so gar nicht gefallen wollte. Besonders, als sie mir tröstend meinen Arm tätschelte.
 

„Du hast doch gesagt, das wir fertig sind, oder?“, fragte sie daraufhin und lächelte mich aufmunternd an. Wieder nickte ich nur, meinen Blick wieder auf die Brüder gerichtet. „Dann sollten wir gehen. Ich glaube, du brauchst erst mal eine Pause von all dem.“ Ich machte ein Geräusch der Zustimmung, hielt ihre Aufforderung, für eine gute Idee. So trat ich ein paar Schritte vor und legte Sora eine Hand auf die Schulter, so drehte er sich zuerst etwas erschrocken zu mir um, bis er erkannte, dass ich es war und mir ein liebevolles Lächeln entgegen brachte. Liebevoll? Ich schüttelte leicht meinen Kopf, bei diesem absurden Gedanken.
 

„Wir müssen gehen, Sora“, übernahm schließlich Kairi das Wort, „Unser Auftrag ist erledigt und schließlich sind wir ja noch -“

„- in der Arbeitszeit“, beendete Sora kichernd ihren Satz und verdrehte die Augen in meine Richtung. „Das durfte ich mir von Riku auch ständig anhören.Er hält sich immer so schön an die Regeln.“

Kairi stimmte in sein Gekicher mit ein. „Er ist auch nicht gerade ein geselliger Mensch“, fügte sie hinzu, nachdem sie merkte, dass sie einen Leidensgenossen gefunden hatte. Wild gestikulierte sie mit ihren Händen herum, als sie sagte:“Und wehe man kommt zu spät. Du hättest ihn heute Morgen mal sehen sollen! Er hat mich angesehen, als würde er mich jeden Moment erwürgen wollen.“
 

Wildes Gelächter kam nur von Sora bei ihrer Erzählung. Ich warf einen grimmigen Blick auf die beiden, die ihre Köpfe zusammen steckten und weiter über mich redeten, als wäre ich überhaupt nicht da. Eher unfreiwillig erlöste mich Roxas aus meiner Situation mit einem lauten Räuspern, um wieder die Aufmerksamkeit seines Bruders zu bekommen. Das nun drei Augenpaare auf ihm gerichtet waren, nahm er nur mit einem grimmigen Ausdruck zur Kenntnis. „Wenn ihr nun mit eurem Mädchengeschwätz fertig seit, würde ich jetzt meinen Bruder mitnehmen und mit ihm ein Gespräch unter vier Augen führen.“
 

Sora murrte, erntete aber nur einen strengen Blick von dem Blonden, der keine Widerrede duldete. Er seufzte niedergeschlagen und drehte sich zu mir um, ein kleines Lächeln auf seinen Lippen. Vorsichtig nahm er meine Finger in seine Hände und streichelte ein wenig über die Haut dort. Wieso verschaffte mir solch eine simple Berührung so ein Kribbeln im Bauch? „Es war schön, dich wiederzusehen“, sagte er etwas verlegen. Sein Kopf war etwas gesenkt, als er so mit großen Kulleraugen zu mir aufsah. Doch kam er nicht mehr dazu, noch etwas zu sagen, da Rox ihn einfach von mir wegzog und irgendwo mit ihm in der Menge verschwand. Wie betäubt starrte ich dem Brüderpaar nach und setzte mich nur widerwillig in Bewegung, um zurück zum Auto zu gelangen und wieder zurück ins Büro zu fahren.
 

Als wir durch das große Tor gingen, fühlte es sich seltsam an, wieder die befahrene Straße zu sehen und den Großstadtlärm zu hören. Wir waren wieder in der „realen“ Welt gelandet und es war irgendwie komisch, die gestressten Menschen zu sehen, die an uns vorbei liefen und wieder ein Teil, dieser schnelllebigen Stadt zu sein. Es war wie ein Traum, aus dem ich aufgewacht war, doch konnte ich noch immer die schiefen Töne des Leierkastenmannes hören, der einfach weiter spielte, als sei nichts passiert.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  RandaleEiko
2013-11-30T22:36:59+00:00 30.11.2013 23:36
schönes kapi besonders gut hat mir die stelle mit sora gefallen <3
Antwort von:  LadySam
03.12.2013 00:20
Danke dir, freut mich, dass es dir gefallen hat ^-^


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