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Follow me into another World

Riku x Sora, Axel x Roxas
von

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und zurück blieb ein Pinguin

Am nächsten Tag saß ich wieder an meinem Computer und schaute die Bilder durch, die ich am Vortag gemacht hatte. Sie waren gut, so gut wie man eben bei solch einer Veranstaltung fotografieren konnte. Schließlich gab es nichts herausforderndes daran, Fotos von kleinen Kindern, alten Menschen und ein bisschen von der Umgebung zu fotografieren. Trotzdem war ich zufrieden mit mir, die Stimmung in Bildern einfangen zu können – auch wenn sie verfälscht waren. Schließlich war es alles andere als Spaß gewesen, dort teilnehmen zu müssen, nur gaukelten die Fotos einem etwas anderes vor. Meine Augen blieben beim durchklicken auf einem Bild hängen, das die Person zeigte, die diese Veranstaltung etwas erträglicher gemacht hatte. Es hatte Spaß gemacht – wenn man mal von der Rangelei im Park und unserem Gespräch absah...
 

Ich stutzte, wobei ich leicht meinen Kopf schüttelte, als ich mich selbst dabei ertappte, was ich mal wieder dachte und vor allem tat. Es war nicht gerade förderlich auf das Bild des Brünetten zu starren, wenn man aufhören wollte, sonderbar zu denken und vor allem zu fühlen. Seufzend fuhr ich mir mit beiden Händen über das Gesicht, doch half es nicht, diese Gedanken wieder aus meinem Kopf zu bekommen. Es war geradezu ironisch, das ausgerechnet die Person mich aus meinen Gedanken holte, die dafür auch verantwortlich war und gerade poltern zur Tür herein platzte.
 

Ich war erschrocken genug, um ihn zuerst nur überrascht anzuschauen. Doch blieb es nicht dabei und schon bald wandte ich mich hektisch meinem Computer zu, um schnell das Fenster auf dem Monitor zu schließen, damit er nicht sehen konnte, was ich mir da gerade angeschaut hatte. Als ich wieder zu ihm aufsah, schmunzelte er mich nur amüsiert an, wobei ich nicht ganz wusste, ob er es nur wegen meinem Benehmen tat oder er doch noch einen Blick auf meinen Monitor erhaschen konnte. Irgendwie wollte ich das auch nicht lieber nicht wissen. Verbal schlug ich mir mit der Hand gegen die Stirn und fluchte im stillen über meine eigene Dummheit.
 

Während ich noch mit mir selbst beschäftigt war, lief Sora an mir vorbei und setzte sich vor seinem eigenen Schreibtisch. Als ich vorsichtig einen Blick auf ihn warf, ärgerte ich mich noch ein bisschen mehr, denn er hatte noch immer dieses ärgerliche Grinsen im Gesicht, als er einen kurzen Blick zu mir warf. Irgendwie hatte ich das Gefühl, als wüsste er, was ich dachte und mich verspottete. Am liebsten würde ich mir meinen Kopf gegen die Tischplatte schlagen, doch hielt ich mich zurück und blieb so ruhig wie möglich. So wandte ich mich wieder meiner Arbeit zu und wählte die Bilder für den Artikel aus. Dabei entschied ich mich für ein Foto von Sora, das – natürlich nur qualitativ betrachtet – besonders gut aussah. Es war eines der Bilder, die ich am Brunnen von ihm machte, so entschloss ich mich dazu, es mit rein zunehmen, damit die Leser sehen konnten, wer diesen Artikel geschrieben hatte.
 

„Was hältst du davon?“, wandte ich mich wieder an ihn und zeigte auf meinen Monitor. Sora trat neben mich, doch war seine Reaktion so ganz anders, als ich sie erwartet hatte. Entsetzt schüttelte er seinen Kopf, seine Augen die dabei etwas zu groß geworden waren. Irgendwie wirkte er auf mich erschrocken. Als hätte man ihn bei etwas erwischt, was er versucht hatte zu verheimlichen. Ich wusste zuerst nicht was los war, so zog ich misstrauisch eine Augenbraue hoch und bedachte ihn mit einem warnenden Blick. Ein böser Verdacht kam mir in den Sinn, als Sora mir einfach nicht antworten wollte und nur albern herum druckste, als könnte man mich so vom Thema ablenken.
 

„Sora“, sagte ich gereizt, „du hast den Artikel doch sicher schon fertig?“ Der Brünette wurde immer unruhiger und gab mir immer noch keine Antwort. Seufzend strich er sich durch das Haar und hob beschwichtigend seine Hände hoch, als ich diesmal ungeduldiger seinen Namen sagte. „Bevor du jetzt an die Decke gehst“, erwiderte er so sachlich wie möglich, wobei er Sicherheitshalber lieber einen großen Schritt von mir weg rückte, „ich habe mit dem Wisch angefangen.“ Er warf einen prüfenden Blick auf mich, doch gefiel ihm anscheinend nicht, welchen Ausdruck sich auf meinem Gesicht gebildet hatte, so rückte er lieber noch ein paar großzügige Schritte von mir weg.
 

„Was heißt bei dir 'angefangen'?“

Er druckste ein wenig herum. „So ein paar Sätze“, sagte er kleinlaut.

Ich stöhnte gereizt auf. „Der Artikel soll noch heute auf Axels Tisch liegen“, erklärte ich und fügte streng hinzu: „Sonst reißt er dir den Kopf ab!“ Sein Gesicht wurde blass. Neugierig beobachtete ich, wie er unschlüssig dastand und über die Konsequenzen für sein Handeln sein könnten. Es war ein herrlicher Anblick – jedenfalls so lange, bis sich sein Blick veränderte und ihm eine Idee einfiel, um dem unschönen Kopf abreißen zu entgehen. Seine Gesichtszüge erhellten sich, wobei sich sein Blick veränderte und einem bettelnden Ausdruck wich. Ich konnte bei diesen Anblick nur mit den Augen rollen und sagte sofort „Nein“.
 

„Aber Riku!“, rief er jammernd aus, wobei er näher zu mir lief, um sein Betteln noch ein bisschen zu erweitern. „Ich bin noch nicht mal einen Monat hier! Willst du wirklich, das ich so schnell gefeuert, werde?“ Ich machte den bösen Fehler, ihm direkt in die großen blauen Augen zu sehen. So wurde es schwer, seine Bitte abzuschlagen und weiterhin meinen strengen Blick aufrechtzuerhalten. Sora bemerkte mein Dilemma und konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen. Schließlich wusste er, was seine Augen auswirken konnten und setzte sein Siegeslächeln auf. So gab ich auf und wendete mich wieder dem Computer zu.
 

„Was hast du denn bis jetzt geschrieben?“, brummte ich. Er guckte für einen Moment unschuldig zur Seite, bevor er sich endlich bewegte und langsam zu seinem Schreibtisch lief. Ungewohnt still kam er zurück und legte vorsichtig einen Schreibblock vor mir. Ich las es mir durch, nur um ihn kurz darauf verdattert zu ihm aufzuschauen. „Das ist alles?“ Sora nickte. „Unser Park soll schöner werden, war das diesjährige Motto unserer Stadt und sorgte dafür, dass Familien und Rentner gleichermaßen ihre Heime verließen, um diesem Ereignis beizuwohnen. Bei strahlendem Wetter, hörten sie dem Bürgermeister bei seiner gähnend langweiligen und vor allem langen Rede zu. Wer danach noch nicht eingeschlafen war, konnte sich beim späteren Grillfest die Bäuche mit allerlei Essen voll hauen. Denn das war das einzige, wofür es sich wirklich lohnte, überhaupt das Haus zu verlassen“, las ich skeptisch vor. Als ich endete, warf ich einen zweifelnden Blick zu ihm hinauf, doch hob er nur unschuldig die Schultern.
 

„Was soll dieser Blick bedeuten? Es ist doch nur die Wahrheit!“

Ich drehte meinen Stuhl zu ihm, damit ich genau vor ihm war. „Sora“, begann ich seufzend, „manchmal muss man einen Artikel ein wenig ausschmücken, um ihn etwas interessanter zu machen.“

Sora sah mich verständnislos an. „Du meinst lügen?“ Ich nickte bestimmt. „Aber ich habe das Essen gelobt!“, beharrte er, doch ich schüttelte nur meinen Kopf und drehte mich wieder mit meinen Stuhl dem Computer zu, um das Schreibprogramm zu öffnen und auf meiner Tastatur herum zu tippen. Sora trat neben mir und beobachtete mich aufmerksam,wie ich so schrieb. Als ich fertig war, schnappte er empört nach Luft.
 

„Das ist doch nicht die Wahrheit!“

Ich sah ihn überheblich an. „Es ist das, was die Leute lesen wollen. Da ist die Wahrheit relativ.“

„Aber das ist doch nicht richtig!“

Ich verdrehte nur die Augen. “Es geht darum, objektiv zu denken, weißt du? Denn es gab dort auch Menschen, die dieses Fest gefallen hat.“ Er schnaubte bei meiner Erklärung wieder, doch schnitt ich ihm das Wort ab, als er wieder sprechen wollte: „Das Thema ist beendet. Der Artikel ist fertig, basta.“ Sora sah mich nur mit offenen Mund an, doch ich kümmerte mich nicht darum und ging weiter meiner Arbeit nach, um noch die Fotos hinzu zu fügen. Es dauerte eine Weile, doch als ich fertig war, rief ich wieder nach Sora, damit er sich das fertige Werk ansehen konnte. So war ich ziemlich verstört, als Sora anstatt lobende Worte, nur ein entsetzten Aufschrei für meine Arbeit übrig hatte. Ich verstand nicht, was diese Aufregung sollte, so sah ich ihn vollkommen fassungslos an. Doch dieser ließ sich davon nicht beirren und schüttelte nur bestimmt den Kopf.
 

„Das kannst du nicht machen!“, rief er aufgeregt aus, „Ich will mein Foto nicht in diesem Artikel haben!“

„Warum nicht?“ Er suchte fieberhaft nach einer Antwort, nur um kurz darauf siegessicher zu grinsen. Ich war gespannt auf seine Antwort, die daraufhin auch prompt folgte: „Es ist nicht mal von mir. Außerdem muss keiner wissen, wer es geschrieben hat!“

Ich zog misstrauisch eine Augenbraue nach oben. „Es ist üblich, den Autoren am Ende des Artikels zu erwähnen und auch ein Foto von ihm zu haben. Axel legt sehr viel wert darauf“, erklärte ich, doch Sora war einfach nur entsetzt über diese Idee.

„Das geht nicht. Wir müssen uns ein Pseudonym für mich finden!“

Nun war ich wirklich verdutzt. „Ein Pseudonym?“, fragte ich zweifelnd noch mal nach.

Er nickte nachdrücklich, doch ich verstand diese ganze Panik nicht. Es war doch nur ein Foto. „Ja, irgendwas kreatives und mysteriöses.“ Ich seufzte nur und nahm das Bild wieder heraus, um es durch ein anderes zu ersetzen. Irgendwie schien es mir besser zu sein nachzugeben, als weiterhin mit ihm zu diskutieren und vielleicht Dinge zu sagen, die nicht so schön sein könnten. Während ich Seelenruhig den Artikel beendete, lief er vor meinem Schreibtisch auf und ab und warf gelegentlich ein paar lächerliche Namen in den Raum. Ich versuchte gar nicht erst ihm zu zuhören. Stattdessen druckte ich den fertigen Artikel aus, um ihn Sora einfach hinzuhalten. Als er die Blätter sah, stoppte er sein sinnloses herum Gelaufe und starrte ungläubig darauf.
 

„Während du zu Axel gehst, kannst du ja noch weiter darüber nachdenken und es Vorort mit deinem Schwager besprechen.“ Unschlüssig nahm er die Blätter an sich, wobei er auf seiner Unterlippe herum knabberte. Erst als ich ihn spöttisch angrinste, sah er mich trotzig an und lief endlich aus dem Büro. Ich wusste nicht, ob er sich nicht die Blöße vor mir geben wollte, doch war sein Verhalten merkwürdig gewesen. Schließlich schienen Axel und er eher eine Hassliebe zueinander entwickelt zu haben, da der rothaarige ihn nicht sonderlich ernst nahm. Anders konnte ich es mir nicht erklären, das er eine knappe Stunde verschwunden war. Als er wieder kam, sah er sichtlich wütend aus und sprach kein Wort mit mir. Das Gespräch war wohl nicht gut für ihn gelaufen.
 

„Alles in Ordnung?“, fragte ich nach. Zu meinem Erstaunen, klang meine Stimme etwas ängstlich.

„Nein, nichts ist in Ordnung!“, rief Sora wütend zurück und wirbelte zu mir rum. Seine böse funkelten Augen waren ein neuer Anblick für mich und ließen mich etwas zurückschrecken. „Axel ist ein Idiot“, stellte er klar, als würde er mir etwas neues erzählen. Als ich ihn nur anstarren konnte, begann er ein paar Dinge in seine Tasche zu stopfen. Ich war mir sicher, dass er nicht mal genau wusste, was er da so hinein steckte.
 

„Und das soll heißen?“, gab ich kühl zurück und erntete nur ein lautes Seufzen als Antwort.

„Das soll heißen, das ich von hier verschwinde! Axel ist ein uneinsichtiger, verständnisloser Dummkopf!“ Er stutzte kurz und suchte verzweifelt nach den richtigen Worten, um seinen Schwager am besten zu beschreiben. „Und ein Dickkopf!“, setzte er demonstrativ nach. „Mir doch egal, was mein Bruder davon hält, wenn ich diesen dummen Job schmeiße!“ Ich wusste nicht, was in Axels Büro geschehen war, doch fand ich Soras Verhalten doch etwas zu kindisch. So sagte ich mahnend seinen Namen, doch der Brünette schüttele nur resigniert seinen Kopf und hing sich seine Tasche um die Schulter. Trotzig drehte er sich zu mir um und für einen Moment trafen sich unsere Blicke. Ich war erschrocken, als ich in diesen blauen Augen etwas verletzliches sehen konnte, sodass ich den Drang hatte, einfach aufzustehen und den Kleinen in die Arme zu nehmen, um ihn zu trösten. Natürlich hielt mich meine Unfähigkeit auf und ich wandte mich ab, um diesen Anblick nicht mehr sehen zu müssen.
 

Sora brummte nur leise, nahm mein Benehmen als Anlass, um ohne ein Wort zu verschwinden. Mein Kopf war gesenkt, al er einfach aus dem Raum lief und somit auch wieder aus meinem Leben verschwand. Ich fühlte eine eigenartige Leer in mir, die in den nächsten Tagen auch sinnbildlich einsetzte, als Axel vorbei kam, um die Dinge von Sora aus dem Büro räumen zu lassen. Irgendwann in dieser Woche erinnerte nichts mehr daran, das der Brünette überhaupt existiert hatte. Es war elendig still an dem Freitag, als ich die letzten Zeilen in die Tastatur tippte und mich dabei erwischte, wie ich zu dem anderen Schreibtisch sah. Natürlich war der Platz leer und niemand machte mir mit lauten Geräuschen klar, dass es Feierabend war und es in das Wochenende ging. So war ich wie üblich über die Zeit, als ich den Computer herunter fuhr und so meine Arbeit beendete.
 

Doch gerade als ich mich erhob, um nach Hause und somit in ein langweiliges Wochenende zu gehen, fiel mein Blick auf eine kleine Figur, die mich mit unschuldigen Gesicht anguckte und unter meinem Monitor stand. Vorsichtig nahm ich sie auf und sah sie erstaunt an. Es handelte sich um den kleinen Pinguin, den Sora irgendwann mal mitgebracht hatte. Damals war ich nicht sonderlich begeistert von seinem Dekorationswahn gewesen und er hatte mir vorgeworfen, das ich eh zu blind dafür wäre, um es überhaupt zu sehen. Wenigstens mit dem Pinguin hatte er recht behalten, denn diesen lächerlichen Anspitzer hatte ich wirklich erst jetzt entdeckt. Ich drehte das Plastikding in meinen Fingern und lächelte, als ich mich daran zurückerinnerte, wie er mir vorgeführt hatte, wie das Ding funktionierte. So steckte ich es kurz entschlossen einfach in meine Hosentasche, ohne den genauen Grund meines Handelns zu hinterfragen.
 

Es war das einzige Objekt, welches Axel mir nicht weg genommen hatte und ich glaubte nicht, das der rothaarige überhaupt von seiner Existenz wusste. So stand ich endgültig auf und fuhr nach Hause.



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