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Crazy for you

von

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Scheiße. Verdammte Scheiße. Verfluchte Scheiße. Schöne Scheiße? Erst schlief Kaoru, an seine Schulter gelehnt, ein und als er dann versuchte ihn, zur eigenen Sicherheit, zur anderen Seite zu schubsen, rutschte ihm der Ältere auf den Schoß. Jetzt lag der hier halb auf ihm und er bekam ihn nicht wach. Ihn von sich runter bewegen war schwierig mit der verletzten Hand. Den Schmerz konnte er nicht lange aushalten.

„Was mach ich denn jetzt?“, seufzend und verzweifelt legte er den Kopf in den Nacken. Nach ein paar Sekunden jedoch sah er wieder zu dem anderen Mann, dem er behutsam über die Wange strich. „Schlafend siehst du wirklich entspannt aus.“ Wieder ein Seufzen. „Und wunderschön.“ Trotzdem brachte er ihn gerade echt in Schwierigkeiten. Im Sitzen zu schlafen war nicht wirklich bequem. Zudecken konnte man sich auch nicht. Und er konnte auch nicht dafür garantieren, dass sein Körper ihm heute noch gehorchte. Geplagt von einem schlechten Gewissen, rüttelte er also erneut an Kaorus Schulter, versuchte ihn endlich wach zu bekommen.

„Kaoru? Kaoru? Aufwachen. Die Probe fängt in fünf Minuten an. Du hast verschlafen.“ Eine kleine Regung, unverständliches Gemurmel, aber er schlief weiter. Dann drastischere Maßnahmen. „Toshiya hat deine Ganesa in der Hand.“

„Toshiya.... Aus...“

Hey, das zeigte Wirkung.

„Oh nein! Jetzt dreht er an den Wirbeln. Er verstimmt sie. Er-“

„HARA TOSHIMASA, DU-!“ Geschafft. Sein Kumpel war wieder hellwach und saß aufrecht. „Huh? Wo steckt der? Wo-?“

„Keine Angst. Er hat sie nicht mal angeguckt. Aber du wolltest einfach nicht aufwachen.“

„Aufwachen?“ Verdutzt sah sich Kaoru um, merkte erst jetzt den Schlafsand in seinen Augen. Ganz zu schweigen davon, dass der Film ein ganzes Stück weiter war, als eben noch. „Bin ich eingeschlafen?“

„Oh ja. Auf mir.“

„Auf dir?“ Ein wenig rot wurde das Gesicht des Schwarzhaarigen. „Wie peinlich.“

„Schon okay.“ Freundschaftlich legte ihm Daisuke eine Hand auf die Schulter. „Geh ins Bett. Wenn du so müde bist, dass du hier im sitzen einpennst, dann hat es keinen Sinn den Film weiter zu gucken.“

Gähnend streckte er sich. „Na gut. Ist wohl besser so. Wobei ich mir gar nicht erklären kann, weshalb ich so müde bin.“

Eine Hand legte sich auf die Stirn des Älteren. „Wirst du vielleicht doch krank?“ Eingehend betrachtete Daisuke seine Hand, als ob er die Temperatur daran ablesen könnte. „Hm, fühlt sich normal an.“ Seine Augen suchten die des Anderen und schlagartig war es wieder einmal um ihn geschehen. Wunderschön dieses warme Braun. Erst eine Hand, die ihm sacht übers Gesicht fuhr, holte ihn wieder aus seiner Starre. Dafür konnte er Kaoru lachen sehen, welcher sich die Hand aus seinem nahm.

„Du scheinst auch sehr müde zu sein. So oft, wie du heute schon mit offenen Augen am Träumen warst.“ Müde rieb er sich über seine Augen und erhob sich. „Dann sage ich schon mal gute Nacht. Wir sehen uns morgen früh.“

„Ist zu befürchten“, kam es neckisch zurück, wofür dem Rothaarigen durch seine Mähne gewuschelt wurde. Leicht sehnsüchtig sah er dem Freund hinterher, als jener den Raum verließ, ihm erneut eine 'Gute Nacht' gewünscht wurde, die er dieses Mal erwiderte. In seinem Herzen hörte er eine Stimme schreien: „Geh ihm hinterher! Leg dich zu ihm! Lass mich ihn die ganze Nacht in den Armen halten!“ Sie war sogar kurz davor seine Beine dazu zu bringen, ihr zu gehorchen. Super peinlich, wenn die das tun würden. Tief durchatmend, drehte er sich auf den Rücken und starrte die Zimmerdecke an. Vielleicht wäre es besser und er täuschte in den nächsten ein oder zwei Tagen einen Anruf von seinem Vermieter vor, der ihm mitteilte, dass der Schaden behoben wäre und er in seine Wohnung zurück kehren konnte. Viele der hervorragenden Vorteile wären dann weg, aber er liefe so auch nicht ständig Gefahr sich zu outen. Wie es heute schon mehrfach beinahe geschehen war. Zusehends verlor er die Kontrolle. Scheinbar täglich mehr. Was würde das dann nächste Woche werden? Nein, dafür war ihm die Freundschaft zu Kaoru auch einfach zu wichtig. Und ihre Band. Betroffen hob er seine rechte Hand, starrte auf seine verbundene Handfläche. Mit spielen war es für ein paar Tage jetzt nichts mehr. Dennoch hing er einfach auch sehr an Dir en Grey. Zu sehr, um es mit seinen Gefühlen und einem einzigen, unangenehmen Ausrutscher zu versauen. So niedergeschlagen ließ er die Hand sinken, richtete sich wieder auf, um den Film zu stoppen. Anschließend stand er auf, um die Geräte auszuschalten. Alleine mochte er den Film auch nicht zu Ende sehen. Nach dem normalen Fernsehprogramm war ihm aber auch nicht. Daisuke verließ das Wohnzimmer und ging in das für Gäste, wo er vorübergehend ein bisschen was von seinem Kram untergebracht hatte und auch schlief. Noch während er sich umzog, hörte er, wie der Andere aus dem Bad kam, an seiner Tür vorbei und in sein Schlafzimmer ging, welches nebenan lag. Seufzend legte er eine Hand an die Wand, welche die beiden Räume voneinander trennte. So nah und doch so fern. In Momenten wie diesen wurde er sich wieder einmal über den Schmerz in diesen Worten bewusst.



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