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Konoha Gangs

Zwei Gangs, ein Bandenkrieg und eine Freundschaft zwischen den Fronten
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Herzlich willkommen zu meiner Fanfic!

Ich liebe Gang-Geschichten und habe deshalb beschlossen, selbst eine zu schreiben=)
Um zu sehen, ob sie gelungen ist - lest selbst^^
Über Kommentare würde ich mich riesig freuen!

glg ximi Komplett anzeigen

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Die Kurama Foxes

"Bitte vergessen Sie nicht, lösen Sie als Hausaufgabe bis am Montag die algebraischen Gleichungen von Seite 23 bis 25 und zwar gewissenhaft! Eine Prüfung steht kurz bevor, soviel kann ich Ihnen sagen!", rief Miss Yuuhi mit einem letzten, strengen Blick in die Klasse, doch die Schüler waren bereits dabei, ihre Sachen zusammenzupacken und beachteten die Lehrerin kaum noch.

"Hey, Saku!" Eine ihrer besten Freundinnen, die blonde Ino, kam aus der hintersten Reihe zu ihr hin gelaufen. "Kommst du heute Abend auch?"

"Klar, Naruto hat mich auch schon gefragt", meinte sie fröhlich. Die Mädchen brauchten hier nicht geheim zu halten, dass sie einer der grössten Gangs Konohas angehörten, denn jeder kannte sie und wusste, dass Ino, Sakura und Hinata Mitglieder der Kurama Foxes waren und somit wohl auch die Einzigen ihrer Gang, die sich um einen College-Abschluss taten. All die anderen der Gang hatten es bei dem normalen High School-Schulabschluss belassen und hatten irgendwelche Jobs in der Stadt angenommen. Wobei man sagen musste, dass das College auch nicht gerade billig war und es sich die meisten einfach nicht leisten konnten.

Und heute Abend war nach einer mühsamen Schulwoche wiedereinmal Banden-Zeit für sie.

Als Ino und Sakura in das warme Licht des Spätnachmittags traten, stiess auch die dunkelhaarige Hinata, ebenfalls eine gute Freundin der beiden, zu ihnen und gemeinsam machten sie sich auf den relativ kurzen Weg, vom South Konoha College aus, zur U-Bahn. Hier befanden sie sich im "South", dem Viertel der Firmen und Banken, einem eher gepflegten Stadtteil. Die U-Bahn-Stationen waren hier um einiges sauberer und abends auch besser bewacht, als man es vom äusseren Stadtring und vielen Teilen der anderen Vierteln behaupten konnte.

Als sie in ihrer Bahn in Richtung Downtown sassen, starrte Sakura völlig in Gedanken versunken aus dem Fenster, obwohl es dort überhaupt nichts ausser Dunkelheit zu sehen gab. Manchmal schwebte sie gerne ein wenig in ihrem eigenen Universum und liess ihre Gedanken einfach fliegen. Gerade jetzt versuchte sie sich daran zu erinnern, wann ihre Tante denn nach Hause kam. War es halb Sieben? Oder doch Sieben?

"Saku!"

Erschrocken fuhr sie herum. "Was? Hast du was gesagt?"

Ino schmunzelte. "Du hast wieder einmal geträumt, Cherry. Ich fragte, was du jetzt noch vor hast?"

"Cherry" war Sakuras Bandenname. Cherry Blossom - Kirschblüte. Den Namen hatte sie ihrer rosa Haarfarbe zu verdanken, aber sie mochte den Namen. Er verband sie perfekt mit ihrer Gang. Überhaupt hatte sich für sie, seit sie ihrer Gang angehörte, vieles geändert, ihre Haarfarbe störte sie inzwischen kein bisschen mehr, aber das war eine andere Geschichte.

"Ach so, ja, ich gehe noch nach Hause, hab Tante Tsunade versprochen zu kochen, da sie heute wieder länger arbeiten muss. Weiss nur nicht mehr, wann sie genau nach Hause kommt."

"Tsunade muss dauernd arbeiten, die Arme", meinte Hinata mitfühlend. "Und da dachte ich, ihr Job im Krankenhaus sei schon krass gewesen."

Sakura seufzte. Ja, ihre Tante hatte es nicht leicht, besonders, da sie jetzt auch noch für ihre Nichte sorgen musste. Ihre Eltern waren geschieden und Sakura hatte sich für keinen der beiden entschieden, sondern war zu Tante gezogen, die sie damals mit offenen Armen aufgenommen hatte. Das Verhältnis zu ihren Eltern war schon immer schlecht gewesen, da ihr Vater ein schwerwiegendes Alkoholproblem hatte und ihre Mutter immer gewollt hatte, dass Sakura Karriere bei der Bank machte, damit sie sie finanziell absichern konnte. Dabei hielt Sakura überhaupt nichts von Bankenjobs. Aber ihre Mutter hatte in ihrem Leben irgendwann einen Punkt erreicht, an dem Geld vor Glück stand.

Kurz gesagt: Ihr Eltern-Verhältnis war ziemlich zerrüttet und es bestand eigentlich nicht den klitzekleinsten Hoffnungsschimmer, dass sich das jemals wieder ändern würde.

Und nun hatte ihre Tante Tsunade, die einen Job als Sekretärin bei einem Anwalt hatte, zwar einen ordentlichen Lohn, schuftete aber von morgens bis abends. Früher war Tsunade Krankenschwester gewesen, jedoch war man in diesem Beruf wahrhaft unterbezahlt, somit war es ihr nicht möglich, ihrer Nichte ein richtig gutes Leben zu bieten, wenn sie weiterhin am Krankenbett stand. Zudem waren die unregelmässigen Arbeitszeiten für Tsunade überhaupt nicht infrage gekommen, wenn zu Hause ein vierzehnjähriges Mädchen wartete. Inzwischen waren aber auch wieder vier Jahre vergangen und Sakura konnte auf sich selbst aufpassen. Tsunade verdiente jedoch im Moment so gut, dass sie nicht daran dachte, den Job hinzuschmeissen.

Manchmal fühlte Sakura sich deswegen etwas schuldig, auch wenn ihre Tante ihr immer wieder versicherte, dass sie das nicht zu tun brauche.

"Nächster Halt: Konoha West Street" , erklang es mechanisch aus den Lautsprechern.

"Mädels, das ist meine Station. Wir sehen uns heute Abend, ja?"

Die beiden umarmten Sakura zum Abschied und Ino flüsterte ihr etwas ins Ohr. "Da drüben sind ein paar Takas. Pass auf, okay?"

Sie nickte und verliess daraufhin rasch die U-Bahn-Station, während sie einen grossen Bogen um die Ansammlung einiger Typen machte.

Tja, die "Taka Snakes", meistens genannt Takas, waren die zweite grosse Bande hier in der Stadt, neben den Kurama Foxes. Man erkannte sie meistens an ihrem Bandenzeichen, an einer Halskette oder einem Tattoo zum Beispiel. Es war bei ihnen eine Schlange mit Flügeln, die sie ausgebreitet hatte, sodass es aussah, als ob sie gen Himmel stieg.

Die Takas waren die einzigen Rivalen, die es seit Generationen mit den Kuramas aufnehmen konnten und umgekehrt. Seit Jahren war es ein einziger Kampf um die Herrschaft der Strassen, den sie gegen sie ausfochten. Denn, wer zu oberst an der Spitze stand, der hatte auf der Strasse nichts zu fürchten.

Obwohl sie im Moment überhaupt nicht als eine der Kuramas zu erkennen war, da sie das Bandensymbol nicht trug, wollte sie sich auf keinen Fall zu lange in der Nähe dieser Typen aufhalten.

Ihre silberne Halskette trug sie vorsichtshalber auf der Strasse immer unter ihrem T-Shirt, da der Anhänger ein silberner Fuchs mit neun Schweifen war, was sie sofort als eine Kurama zu erkennen gegeben hätte.

Als sie die Treppe zur Strasse hinaufstieg, schlug ihr bereits der allgegenwärtige Geruch der Grossstadt, nach Abgasen und dem Geruch von Imbissbuden entgegen. Vor ihr paffte ein Mann eine Zigarette und Sakura versuchte so gut es ging, die Rauchschwaden nicht einzuatmen.

Sie passierte die Strasse mit dem Lebensmittelgeschäft, dem Secondhand-Laden und dem beinahe antiken Fitnessstudio. Es war heiss und die Luft vibrierte regelrecht, Autos fuhren vorbei und Menschen gingen ihres Weges. Der Geruch nach Abgasen und Imbissbuden war allgegenwärtig, aber irgendwie auch sehr vertraut.

Fast am Ende der Strasse angekommen, bog sie in eine kleine Seitengasse ein, es war der erste Wohnblock links, den sie ansteuerte. Die Glastür klemmte wie immer ein wenig, aber Sakura war es sich inzwischen gewohnt, während des Aufmachens gehörig gegen die Tür zu lehnen.

Innen angekommen steuerte sie die Treppe an, sie nahm eigentlich nie den Aufzug in den fünften Stock. Schliesslich sass sie ja so oder so den ganzen Tag in der Schule, da konnte sie ja wenigstens nach Feierabend noch etwas weniges für ihre Fitness tun.

Ihr Appartement war eine Dreieinhalb-Zimmerwohnung und gemütlich eingerichtet, nicht irgendwie modern, es sah alles ziemlich zusammengewürfelt aus. Aber Sakura mochte genau das. Es wirkte so viel heimeliger und angenehmer.

Sie warf ihre Schultasche auf ihr Bett in ihrem zwar kleinen Zimmer, das aber nachmittags immer wunderbar von der Sonne erhellt wurde. In der Küche trank sie ein Glas Wasser und begann dann damit, die Hausaufgaben, die ihnen Miss Yuuhi noch aufgebrummt hatte, zu bearbeiten. Sie hasste Mathematik von ganzem Herzen, aber dank Tsunades guten Erklärungen hatte sie in Algebra das Wichtigste begriffen und brachte es tatsächlich fertig die Seiten halbwegs sicher zu lösen. Gegen viertel vor sieben merkte sie dann, dass es höchste Zeit war mit dem Kochen des Abendessens zu beginnen.

Tsunade kam, wie Sakura schlussendlich bereits erwartet hatte, erst um sieben nach Hause und dann assen sie gemeinsam zu Abend.

"Und, wie war dein Tag, Mäuschen?", fragte ihre Tante, der die Müdigkeit wahrlich ins Gesicht geschrieben stand. Ihr Job war ziemlich anstrengend, vor allem, weil sie es sich von früher her nicht gewohnt war, den ganzen Tag zu sitzen und Bürokram zu erledigen.

"Ganz gut. Wir haben zum Glück kaum Hausaufgaben erhalten übers Wochenende. Das ist schon fast eine Seltenheit. Und deiner?"

Tsunade begann von ihrem Job zu erzählen und wie viele Dokumente und Briefe sie momentan zu überarbeiten hatte auch davon, dass ihr Chef andauernd neue Mandanten aufnahm, obwohl sie schon mehr als genug zu tun hatten.

"Der liebt seine Arbeit einfach! Ist ja auch nichts Negatives. In so einer grossen Stadt ist die Kriminalität ja schon ein Dauerthema und da ist die Nachfrage nach Anwälten halt gross", meinte sie zwischen zwei Bissen. "Ach, nebenbei, triffst du dich heute noch mit den anderen?"

"Ja, ich gehe nach dem Essen ins Hauptquartier."

Tsunade wusste Bescheid, dass Sakura in einer Gang war. Genau genommen war Tsunade selbst in jungen Jahren einmal Mitglied der Kurama Foxes gewesen, ja, die Gangs hatten schon lange vor Sakuras Generation bestanden. Aber für sie und ihre Leute war die Zeit der Gangs irgendwann vorbei gewesen, genau wie für alle anderen auch. Es war ein Gesetz der Banden, dass man mit seinem 30. Geburtstag die Gang verliess und Tsunade wurde dieses Jahr schon fünfzig.

Ihre Tante verstand also besser als jede andere, wie wohl sich Sakura in ihrer Bande fühlte und wie verlockend das Abenteuer war, wenn man jung war. Sie selbst hatte es erlebt und gefühlt. Zudem war Sakura jetzt achtzehn und sie musste lernen, selbst zu entscheiden und dazu war sie durchaus fähig. Sakura versuchte schon lange, ihren eigenen Weg zu finden, auch wenn ihr das ihrer Meinung nach noch nicht wirklich gelungen war.

Gemeinsam räumten sie nach dem Essen das Geschirr in den Geschirrspüler ein. Sakura nahm danach schnell eine Dusche und machte sich dann sofort fertig für das Gangtreffen. Sie schlüpfte in eine Röhrenjeans und streifte sich ein schwarzes Tank-Top über, das rote Strickjäckchen stopfte sie in ihre Tasche, wahrscheinlich würde sie es später brauchen, wenn es am Abend frischer wurde. Dann verabschiedete sie sich von Tsunade und verliess das Haus. Ihre Halskette mit dem Fuchs hielt sie gut versteckt im Ausschnitt ihres Tops.

Den Weg ins HQ hatte sie inzwischen schon so oft zurückgelegt, dass sie ihn wohl auch blind wieder gefunden hätte.
 

Das HQ der Gang lag im östlichen Viertel von Konoha. Im "East" gab es viele Lagerhallen und davon war eine ganze Reihe unbenutzt. Der ganz östliche Teil des Easts, der auf den grossen Fluss hinauslief, war verlassen und verwahrlost. Kaum Leute begaben sich ins sogenannte "Little East", da sie sich vor Aussätzigen und Herumtreibern fürchteten. Niemandem war bekannt, dass sich in einigen Hallen die Kurama Foxes eingenistet hatten, die Gegend hier kümmerte so gut wie niemanden. Es gab die Haupthalle, wo das eigentliche HQ war, die kleinere Halle ganz links diente als Garage für die drei Bandenautos und für diverse die zahlreichen Motorräder. Die zweite kleine Halle mittig der Garage und der Haupthalle, war der Krankentrakt, der eigentlich nur zum Zuge kam, wenn Gangfights angesagt waren.

Überall lagen Waffen griffbereit, falls Takas angriffen oder sonst ein Eindringling auftauchte, was bis jetzt noch nie vorgekommen war, da alles streng geheim gehalten wurde. Aber man musste ja immer für den Ernstfall vorbereitet sein oder?

Weiter gab es einige unterirdischen Gänge, die alle Hallen der Kuramas miteinander verbanden, im Falle, dass die Polizei anrückte. Hinter einer der Hallen, verlief direkt der Fluss und dort waren zwei kleine Boote mit Motoren angebracht, die eine Flucht ermöglichten, aber auch noch nie gebraucht worden waren, seit Sakura dabei war.

Das HQ war von aussen erstaunlich unscheinbar und jeder würde es für ganz einfache, verlassene Lagerhallen halten, wenn überhaupt jemand vorbei kam. Das HQ lag wirklich enorm abgelegen und gut eingebettet in viele leerstehende Lagerhallen, sodass sich selten auch nur eine Menschenseele nach hier hinten verirrte.

Niemand kannte das Little East besser, als die Kuramas, deshalb waren ihnen auch die geschicktesten Fluchtwege bekannt. Das ganze Quartier gab es schon seit der Gründung der Kuramas Foxes und hatte sich über die Jahre zu einer wahren Festung entwickelt.

Sakura erreichte das Little East und je weiter sie hineinging, desto weniger Leute waren anzutreffen und der Strassenlärm nahm zusehends ab. Sie bog erst links, dann rechts und dann wieder links ab, dort, in einer Seitengasse zwischen zwei Lagerhallen befand sich eine Kellertreppe, die sie nun hinunterstieg. Sie klopfte dreimal kurz, einmal lang und wieder zweimal kurz an die Tür, die sich sofort öffnete. Es war ein genialer Mechanismus, den Shikamaru hier eingebaut hatte, die Tür öffnete sich beim richtigen Klopfcode von selbst und gab den Leuten im HQ ein Signal, dass jemand kam. Aber sie verstand zu wenig von Technik, als dass sie hätte herausfinden können, wie dieser Mechanismus funktionierte.

Sakura nahm das Walkie-Talkie, das auf einem Mauervorsprung stand zur Hand.

"Cherry Blossom", sagte sie deutlich hinein und dann ging sie den spärlich beleuchteten Gang entlang. Die Walkie-Talkie-Nummer war eine zusätzliche Absicherung, falls ein falscher Name oder gar kein Name gesagt wurde, waren die anderen alarmiert.

Einmal rechts, zweimal links und schon erreichte sie die kleine Holztreppe, die zum HQ hinaufführte.

"Hi, Leute" , rief sie in den Raum und warf ihre Tasche in eine Ecke. Es regnete daraufhin Begrüssungen aus allen Richtungen.

Naruto, ihr Leader, hatte sich auf eines der grauen Sofas gefläzt, trank Cola und schaute fern.

"Hey, Naruto, ein Wunder, dass deine Augen noch nicht viereckig sind", lachte sie und wuschelte ihm durch das blonde Haar. Naruto war für sie nicht nur der Anführer, sondern auch ein guter Freund. Er hatte sie damals in die Bande aufgenommen, als sie in der High School von ihren Klassenkameraden aufs Äusserste gemobbt worden war. Ja, zu der Zeit war ihr Leben der blanke Horror gewesen. Aber Dinge änderten sich manchmal schneller, als man dachte.

"Meine Augen halten viel aus, Saku!", meinte er selbstsicher, während er sie angrinste. Sakura setzte sich auf einen der Stoffsessel. Der Raum war gross, in einem Hallenteil waren Sofas und Sitzssäcke verteilt, in einem abgetrennten Teil gab es Trainingsgeräte wie Wurfmesser und Zielscheiben, selbst angefertigte Puppen, um den Nahkampf zu üben und alles Mögliche, damit man seine Kampffähigkeiten verbessern konnte. In ihren Ohren hämmerte der Bass irgendwelcher Musik, die aus der Stereoanlage und den vielen Boxen drang, die in der ganzen Halle platziert worden waren. Jedoch lief die Musik immer nur so laut, dass sie draussen nicht zu hören war. Die Wände der Halle schluckten erstaunlich viel Schall, was sie wohl auch ihren Vorgängern zu verdanken hatten.

Das HQ hatte auch eine Küche, in der Choji, der Hobbykoch der Gang oftmals wunderbare Leckereien zubereitete und natürlich den Alkoholvorrat in Schach hielt. Das Bücherregal, welches wiederum Shikamarus Heiligtum war, stand links in der Ecke. Dort führte der Ebengenannte auch das Bandenbuch, wo er Errungenschaften, Ereignisse, Siege und auch Niederlagen der Gang verzeichnete.

Ino, deren Eltern eine kleine Gärtnerei betrieben, hatte die Halle sogar mit ein wenig pflanzlichen Annehmlichkeiten ausgestattet. Für alle hier war es ein zweites zu Hause, oder sogar das einzige zu Hause, was sie hatten.

Kiba werkelte an einem Motorrad in der Ecke herum, sein ganzes ärmelloses T-Shirt und auch seine Arme waren mit Öl verschmiert und er grinste. Sein Hund, Akamaru, hatte sich neben ihn gelegt und döste. Die beiden waren unzertrennlich und deshalb war Kibas Bandenname "Dog Man", kurz "Dog".

Shikamaru sass wie erwartet an dem kleinen Tisch neben dem Bücherregal und kritzelte irgendetwas ins Bandenbuch.

"Weisst du schon das Neuste?", rief Flower Power von der hölzernen Galerie der Halle herab. "Flower Power" war Inos Bandenname, was auf ihre Leidenschaft für Blumen zurückzuführen war. Dort oben waren unter anderem einige Matratzen auf dem Boden ausgelegt, falls hier einmal mehr Leute übernachteten als in den Schlafräumen Platz war. Nebst dem wurde die Galerie auch als Materiallager für diverse Dinge wie Waffen, Vorräte oder andere notwendige Sachen genutzt.

Viele der Mitglieder wohnten hier, manche waren schon als Waisenkinder, die nichts mehr hatten, zu ihnen gestossen. So zum Beispiel Naruto.

"Nee, was ist denn das Neuste?", rief sie zurück.

"Es steigt `ne Strassenparty! in einer Woche! Also nichts Verbotenes, eine richtige legale Party im City Park!" Ino war völlig aus dem Häuschen. Sie liebte Partys. Sakura hingegen war eher ein ruhiger Typ, doch solange sie mit ihren Leuten dort sein konnte war es ihr recht.

"Cool! Da müssen wir hin", lachte Sakura und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Genau darüber reden wir, wenn alle da sind, ja?", unterbrach Naruto die beiden grinsend. "Ich weiss ja, dass du ein Party-Freak bist, Flowie, aber wenn du jetzt wartest dann müssen wir es nicht ständig wiederholen."

"Jaja, schon gut, Boss", grummelte Ino und kam dann über die Holztreppe zu ihnen nach unten.

Nach und nach trafen alle Mitglieder im Aufenthaltsraum ein. Tenten, Neji, Hinata, Shino, Lee, Choji, Gaara, Temari, Kankuro, Sai und viele Weitere, die ebenfalls im Laufe der Zeit zu der Gang gestossen waren. Insgesamt waren sie mehr als fünfzig Mitglieder und das war in Konohagakure ein hohes Mass für eine Gang. Dennoch verbuchten sie, besonders in der letzten Zeit, steigende Tendenzen, was ihre Mitgliederanzahl betraf. Die Mitglieder waren aber nicht immer alle anwesend. Im HQ hielt sich eigentlich nur der innere Kreis auf, der aus ungefähr fünfzehn Leuten bestand. Die anderen Mitglieder gehörten kleineren Gangs an, die zu den Kurama Foxes gehörten, aber eher mit Verbündeten zu vergleichen waren. Es war ziemlich kompliziert.

Fakt war, dass jedes einzelne Mitglied durch den Fuchs mit den neun Schweifen zu erkennen war, sei es in einem Tattoo, als Kettenanhänger oder was auch sonst sich die Leute noch so einfallen liessen.

Inzwischen hatten sich alle um den Leader, Naruto, versammelt.

"Hey, Leute, cool, dass ihr da seid. Also wie unsere liebe Ino eigentlich schon der Hälfte verklickert hat, nächsten Samstagabend steigt eine Party im City Park. Ich fänds 'ne gute Idee, wenn wir alle dorthin gehen würden und einfach ein bisschen feiern, was meint ihr?"

Von allen Seiten ertönte zustimmendes Gejohle. In Partylaune waren ihre Leute eigentlich so gut wie immer.

"Die Takas werden mit ziemlicher Sicherheit auch dort sein, weil sie erstens partygeile Säufer sind und zweitens ihr Revier markieren wollen. Ihr wisst ja wie sie ticken. Genau das ist ein weiterer Grund, dorthin zu gehen."

Das Johlen wich nun verärgertem Grummeln. Sobald die Takas zum Gesprächsthema wurden, schwenkte die Stimmung von "fröhlich" oft in den Zustand "verärgert" um.

"Die werden bestimmt mächtig Radau machen. Sie schikanieren die Leute und die Jungs werden die Mädchen dort ganz schön dämlich anmachen, so wie es immer ist. Ihr wisst, dass ich unsere Bande auch in gewisser Weise als Beschützer von denen sehe, die schwächer sind oder von Takas gedemütigt werden. Das ist ein weiterer Grund, warum wir dort aufkreuzen müssen."

Naruto wurde von Zustimmung überschüttet und er grinste sein typisches, freches Grinsen.

Nachdem das geklärt war verteilte Choji Bierflaschen an die Jungs, für die Damen gab es natürlich als Alternative süss gemixte Drinks.

"Na dann...auf die Kurama Foxes und einen geilen Abend!", rief Kiba in die Runde, worauf sich alle zu prosteten und sich dann wieder ihren Lieblingsbeschäftigungen widmeten.

Gaara, Kankuro und Choji begannen Videospiele vor dem Fernseher zu spielen, Tenten und Neji lagen eng umschlungen auf dem Sofa und sahen dabei zu, wenn sie nicht gerade herumknutschten. Sakura, Temari, Ino und Hinata begannen zur Musik zu tanzen, worauf sich auch Naruto, Kiba, Sai und Lee dazugesellten und mittanzten.¨

Sakura liebte diese entspannte Atmosphäre und fühlte sich rundum wohl.

Etwas später setzte sie sich aber mit Naruto etwas abseits auf eine Couch. Er war so zu sagen ihr bester Freund und sie redete einfach gerne mit ihm. Naruto war jemand, der zu jedem einzelnen des inneren Kreises ein wirklich gutes Verhältnis hatte. So ziemlich jeder hier war entweder von ihm in die Gang aufgenommen worden oder kannte ihn schon aus der Zeit, als er noch nicht den Leader-Posten gehütet hatte.

"Wie läufts in der Schule, Saku? Alles im Griff?", fragte er sie interessiert und lehnte sich zurück.

"Manchmal frage ich mich, ob ich das packe, Big Fox. Werde wohl nicht mit Glanznoten abschliessen, aber irgendwie wird das schon hinkommen," Sie seufzte kurz. "Und wie läufts bei dir? Immer noch der Mädchenschwarm in der Bar, was?" Narutos Onkel Jiraiya besass eine Bar, in der Naruto als Barkeeper seine Brötchen verdiente.

"Es macht Spass und die Zeit geht rum. Ist ganz gut so, ich verdien' da ein bisschen was und mehr brauche ich nicht. Das mit den Mädchen überhöre ich jetzt mal ganz absichtlich. Echt Cherry, ich find's klasse, dass ihr das mit der Schule durchzieht, da hätte ich nämlich spätestens bei den ersten Prüfungen alles hingeschmissen" Naruto war kein Prahler. Dabei hätte er ruhig etwas arroganter sein dürfen, da er wirklich kein übler Bursche war, mit seinen blonden Haaren, den stahlblauen Augen und seinem frechen Lächeln. Aber auf solche Dinge legte er nicht unbedingt viel wert, das war auch gut so. Genau das machte ihn noch sympathischer.

Was seine Zukunft betraf, er war schon immer sehr genügsam gewesen und sein Ziel war weder ein Hochschulabschluss, noch eine grosse Karriere. Er wollte Freunde und Freiheit, das war alles, was es brauchte und zufrieden zu sein. So zufrieden, wie man auf der Strasse nun mal sein konnte. Manchmal beneidete sie ihn ein wenig um seine Weltanschauung. Es musste ein so viel entspannteres Leben sein, wenn man nicht ständig an die Schule denken musste, ob man nun gut genug war, oder nicht.

"Was meint Jiraiya dazu?"

"Der findet's gut so. Er sagt selbst immer, dass er auch ohne 'ne Wahnsinns-Karriere zufrieden gelebt hat. Er ist eben genau wie ich. Ihm hat die Freiheit gereicht."

Jiraiya war früher der Leader der Kurama Foxes gewesen, aber auch er hatte irgendwann seine Dreissig erreicht und hat die Führung an einen jüngeren Burschen abgegeben. Er und Tsunade hatten früher immer mal wieder irgendwelche Liebschaften gehabt, heute waren sie aber "nur" gute Freunde.

"Wir müssen alle das tun, wofür unser Herz schlägt", meinte Sakura, obwohl das im Moment für sie überhaupt nicht zutraf.

"Und dein Herz schlägt für die Schule?", fragte Naruto so ungläubig, dass Sakura losprustete.

"Aber nein, du Dummerchen! Mein Herz schlägt ebenso für die Freiheit, aber ich möchte sie auf einem anderen Weg erreichen. Ich weiss nicht, vielleicht möchte ich Schauspiel studieren...oder Sozialwissenschaften...und dann möchte ich mein Leben ausserhalb der Stadt leben, irgendwo wo es ruhiger ist...ach, ich weiss auch nicht. Ich glaube leider, dass mein Weg über eine höhere Ausbildung führt, gesetztenfalls ich packe das."

Naruto nickte verständnisvoll. "Klar packst du das und selbst wenn nicht, hast du immer noch uns. Wenn das dein Weg ist, ist das ja auch gut so. Man möchte das tun, was einen erfüllt, nicht wahr? Aber es ist schwierig, herauszufinden, was das ist. Geht mir auch so. Ich glaub das geht uns allen so."

"Danke, Naruto. Ich bin so froh euch zu haben."

"Und wir sind froh, dich zu haben, Cherry."
 

Als Sakura an diesem Abend nach Hause ging fühlte sie sich federleicht. Immer, wenn sie Zeit mit ihrer Bande verbracht hatte, dann fühlte sie sich stark, stark genug, um sich der Welt da draussen zu stellen. Die nächste Woche würde sie wieder damit verbringen, zu lernen, aber dem kommenden Samstag blickte sie voller Vorfreude entgegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (7)

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Von:  KazuhaToyama
2015-06-25T09:32:14+00:00 25.06.2015 11:32
Hiii:)
Neuer Fan!:D

Ich liebe den Anfang deiner Ff und deinen Schreibstil ebenso!!!❤️❤️❤️❤️❤️

Lg KazuhaToyama<3
Antwort von:  ximi
29.06.2015 15:16
Heii Willkommen =D
Vielen lieben Dank für deinen lieben Kommentar, das freut mich sehr!^^

glg ximi
Von:  Emma_Uschiha
2014-10-21T19:28:16+00:00 21.10.2014 21:28
Ich finde diese FF einfach nur klasse
Antwort von:  ximi
25.10.2014 16:32
Dankeschön!=D
Von:  Mei2001
2014-10-18T18:14:42+00:00 18.10.2014 20:14
Ich LIEBE diese FF!!!
Antwort von:  ximi
18.10.2014 21:35
heii vielen vielen Dank! =D
Von: abgemeldet
2014-06-23T15:50:26+00:00 23.06.2014 17:50
cooler anfang^^ ja die ff kommt zu den favos xD
Von:  twunicorn
2014-04-07T12:32:18+00:00 07.04.2014 14:32
Hab vor längerer Zeit mal n echt krasses Buch über kriminelle Gangs gelesen und grad deine FF entdeckt :D ich hoffe die ist auch so gut :) als ich die Charakterbeschreibungen gelesen hab dachte ich schon dass sie iwie Ähnlichkeit mit dem Buch hat :D ich les mal weiter :)
LG
Von:  Princess-Touko
2013-09-07T06:49:12+00:00 07.09.2013 08:49
Ein tolles Kapitel, es hat mir große Freude bereitet sie zu lesen ^^
Von:  LiveInPeace
2013-08-14T12:38:39+00:00 14.08.2013 14:38
Freu mich schon wenns weiter geht.



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