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Von Gefährten und Feinden

Skyrim
von

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Freunde und Feinde

Kapitel 2
 

Mandrey verließ Jorrvaskr um sich erneut auf den Weg ins Brisenheim zu machen.

Das wenige Gepäck das er für die Reise brauchte, war schnell zusammen gepackt und die Lieferung, die der Schmied fertig gemacht hatte, nahm er direkt mit, wenn er sich auf den Weg nach Markath machte.

Selbst der Ritt durch das Tiefland verlief diesmal ohne nennenswerte Zwischenfälle und als die Sonne am höchsten Punkt im Zenit stand, erreichte er die Orichalcumerzmine. Nachdem er die Bestellung abgegeben hatte, erkundigte er sich noch, wie er von hier aus zur Taverne kommen würde. Man sagte ihm, dass sie noch eine halbe Tagesreise entfernt lag und so machte er sich sofort auf den Weg.
 

Als sich am Horizont gerade die ersten schweren Regenwolken auftürmten, kam auf einer kleinen Anhöhe endlich das Gasthaus in Sicht. Selbst die Sonnenscheibe stand mittlerweile schon wieder so tief, dass es in nur wenigen Stunden dunkel werden würde. Gut, dass er die Taverne noch vor Einbruch der Nacht erreicht hatte. Es störte ihn zwar nicht in der Dunkelheit zu reisen, aber hin und wieder in einem Raum mit vier soliden Wänden zu schlafen, war doch angenehmer als unter freiem Himmel. Er brauchte mittlerweile zwar nicht mehr so viele Stunden Erholung als noch vor seiner Wandlung, aber ab und zu forderte sein Körper doch ein wenig Ruhe.

Mandrey band sein Reittier an einen der Holzpfosten hinten im Stall an, versorgte es und betrat dann das doch recht gut gefüllte Gasthaus.

Noch im Eintreten zog er sich den schweren Umhang von den Schultern und warf einen flüchtigen aber prüfenden Blick über die anwesenden Gäste, nur um festzustellen, dass die Gesuchte wohl noch nicht eingetroffen war. Die junge Frau hatte in ihrem Brief geschrieben, dass sie als Erkennungszeichen ein blaues Tuch am Gürtel tragen würde und da sie zu den Rothwardonen gehörte, dürfte es sicherlich nicht allzu schwer werden, sie durch ihr Äußeres von den anderen Gästen zu unterscheiden.

Gefühlte zwei Stunden und drei Metkrüge später, nachdem viele Gäste schon gegangen waren, betrat eine zierliche Gestalt die Gaststube und schweifte mit suchendem Blick über die Anwesenden. Sie wandte sich etwas unsicher der mittlerweile fast leeren Theke zu, aber als ihre Blicke sich kreuzten und Mandrey das Tuch an ihrer Hüfte erkannte, drehte er sich zu ihr um und sprach sie einfach an.

"Bist du Laija?", fragte er sie und bekam tatsächlich ein Nicken als Antwort. Sie kam zu ihm an den Tisch und schob beiläufig ihre Kapuze vom Kopf. Dabei entblößte sie die für die Rothwardonen typische dunkle Haut und dunklen Augen.

"Vielen Dank, für ihr Kommen", entgegnete sie höflich. Dabei hatte ihre Stimme jedoch einen Unterton den Mandrey zwar wahrnahm, aber nicht wirklich zuordnen konnte.

Selbst das folgende Gespräch ging nur sehr schleppend voran.

Er erfuhr, dass sie bis vor wenigen Tagen noch als fahrende Händler in Reach herumgezogen waren. Bis zu dem Moment als sie von Banditen überfallen, geplündert und ihr Bruder verschleppt worden war.

Irgendetwas an dieser Geschichte war trotz allem noch unstimmig. Wenn Mandrey seinem Grundgefühl trauen sollte, dann sagte sie ihm nicht alles was sie über das Verschwinden ihres Bruders wusste. Sie mied jeden längeren Blickkontakt zu ihm und wirkte fast ein bisschen, als hätte sie Angst. Jedoch nicht vor den Banditen, viel mehr vor ihm.

"Möchtet ihr noch etwas trinken? Ich zahle." Bei diesen Worten war sie bereits aufgesprungen um zur Wirtin zu eilen, noch bevor er etwas darauf antworten konnte.

Mandrey schaute Laija interessiert hinterher, das Mädchen war hübsch, ungefähr einen Kopf kleiner als er aber für seinen Geschmack doch ein wenig zu dünn. An einer Frau musste etwas dran sein. Seine Blicke entgingen ihr nicht und sie wurde sichtlich verlegen. Also wandte er sich schnell wieder den Resten seines Abendessens zu und wartete bis sie wieder zu ihm herüber kam.
 

"Ich versuche mein möglichstes, aber ich kann nichts versprechen." Mandrey setzte seinen Krug an um ihn zu leeren, dann erhob er sich und verabschiedete sich von der jungen Frau. Sie schaute ihn irritiert an. Wahrscheinlich hatte sie nicht damit gerechnet, dass er sofort aufbrach um die Sache zu erledigen. Aber nachts standen seine Chancen deutlich besser für einen kleinen Überraschungsbesuch. Die alte Ruine in der sich die Gesetzlosen aufhalten sollten, lag nicht weit entfernt von hier und mit dem Pferd in nur wenigen Stunden zu erreichen.

Nach dem er die Taverne verlassen hatte, versuchte er sich zu orientieren. Er fühlte sich plötzlich etwas benommen, doch er konnte den kurzen Moment der Schwäche von sich abschütteln und folgte dem kleinen Pfad hinters Haus zu den Pferdestellen.

Der Himmel über ihm war nun mittlerweile von tiefen Gewitterwolken verhangen und es grollte schon so stark in der Ferne, dass ein Unwetter abzusehen war. Das Wetter wurde die letzten Tage fast zusehend schlechter. Es würde nun nicht mehr lange dauern bis die Eismonate im Flachland von Himmelsrand Einzug hielten.

Nach weiteren Schritten hielt Mandrey plötzlich wie erstarrt inne. Ein brennender Schmerz schoss durch seinen gesamten Körper und ihm wurde sofort davon schwindelig. Das Gefühl wurde schließlich so stark, dass er haltlos vorwärts taumelte und es ihn sogar in die Knie zwang.

In dem Moment bemerkte er erst, dass er doch nicht ganz alleine hier draußen war. Nur einen Augenblick später erschienen fünf Männer und positionierten sich um ihn herum.

"Na was haben wir denn da?", hörte er wie aus weiter Ferne eine gedämpfte Stimme hämisch an sein Ohr dringen.

Die Männer waren dabei ihn vorsichtig einzukreisen. Sein gutes Gehör verriet ihm dabei jedoch auch, dass sich leichte Stiefelschritte auf dem Weg hier her näherten.

Mandrey konnte sich nur noch mit großer Anstrengung bei Bewusstsein halten. Immer wieder jagte eine neue Welle Schmerz durch seinen Körper. Hinter seinen Schläfen pochte ein Stechen das sein gesamtes Sichtfeld zu einer verschwommenen Anreihung von Schemen verzerrte, aber er schaffte es dennoch irgendwie nach seiner Axt zu tasten und sie zu ziehen.

Den Geruch, der ihm von diesen Männern entgegenschlug, kannte er nur zu gut.

Wie hatte er nur so unvorsichtig sein können?

Hinter ihm ertönte plötzlich Gelächter. "Glaubt der etwa, er könnte uns in seinem Zustand noch Widerstand leisten?"

Der Mann vor ihm, der sich als erstes zu Wort gemeldet hatte, schnaubte verachtend. "Kenneth unterschätze ihn nicht. Warum ist der überhaupt noch auf den Beinen? Hast du ihm etwa nicht alles gegeben?"

Die Frage war jedoch nicht an einen der Männer gerichtet, sondern an Laija deren Position irgendwo links von ihm ein wenig außerhalb dieser tödlichen Runde war.

Sie trat hörbar einen unsicheren Schritt zurück. "Doch, natürlich... die gesamte Menge."

Der Anführer knurrte abwertend, dann kam er ihm entgegen. "Los, gebt ihm den Rest."

Und nur eine Sekunde später, wirbelte Mandrey mit letzter Kraft noch einmal herum und rammte dem ersten Angreifer seine Axt zwischen die Rippen. Doch fast gleichzeitig fühlte er einen beißenden Schmerz der sich durch seine Schulter zog und wie kalter, scharfer Stahl sich in seinen Oberschenkel trieb. Er ächzte schmerzerfüllt und ein harter Tritt in den Magen ließ ihn endgültig zusammenbrechen. Danach wurde alles schwarz um ihn herum.



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