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Zusammen ist man weniger allein

...auf dem langen Weg zurück (SasuHina)
von

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Tomato-chan

Wegen Hinata konnte er sich nicht ganz so schnell vorwärtsbewegen wie sonst, aber das machte Sasuke wenig aus.

Und so hatten sie die Höhle nach einer guten Stunde erreicht. Es war eine kleine, hinter Gehölz versteckte Felsenhöhle, sie bot gerade Platz für zwei Personen und ein Lagerfeuer.

Allein hätte Sasuke sich einfach ein Lager aufgeschlagen, das Lagerfeuer angefacht und sich hingelegt, aber so musste er zuerst Hinata fragen, in welcher Hälfte der kleinen Höhle sie schlafen wollte.

"Wo willst du?", fragte er, etwas unbeholfen und fragte sich, ob seine alte, unterkühlte Fassung wohl morgen endlich zurückkehren würde.
 

Schlafen mochte Hinata gerade nicht, und wenn Sasuke schon so nett war und sie mit sich nahm, so wollte Hinata ihm dafür zumindest ein wenig nützlich sein, kniete sich daher nun am Eingang ihres kleinen Unterschlupfs hin.

"S-Schlaf du ruhig... i-ich… werde wachbleiben... wenn etwas ist, weck ich dich...“, verriet Hinata dem Dunkelhaarigen nun leise, schwieg daraufhin, und sah einfach nur nach draußen.

Es war nahezu vollkommen still, nur hier und da konnte man es leise im Unterholz knacken oder rascheln hören, was durch kleine Wildtiere verursacht wurde.
 

Er wollte genauso wenig schlafen, konnte es auch gar nicht, obwohl er wusste, wie mies seine Laune sein konnte, wenn er unausgeschlafen war.

Aber andererseits war es vielleicht besser, wenn Hinata draußen blieb, sie würde man schließlich einfach als Konoha-Ninja auf Einzelmission ansehen, während er sich sozusagen hinter ihr versteckte.

Also breitete er seine Schlafmatte aus, legte sich hin und beobachtete dann Hinata, die den Wald draußen aufmerksam im Blick behielt.

Irgendwie hatte er auf einmal das Gefühl, sie viel besser zu kennen als früher, fühlte eine Verbindung, etwas, das sich innerhalb der letzten beiden Stunden zwischen ihnen gebildet hatte, ungewöhnlich schnell für seine Verhältnisse, wo er doch Bindungen so sehr scheute.
 

Genau deswegen hatte sie ihm dies auch vorgeschlagen, Sasuke schien damit auch einverstanden zu sein, jedenfalls legte er sich hin, ob er einschlief, wusste Hinata allerdings nicht zu sagen, konnte dies ja immerhin im Augenblick nicht sehen, nutzte sie doch im Moment nicht ihre besondere Fähigkeit. Dies würde nur unnötig Chakra verbrauchen, und wenn sie die ganze Nacht lang Wache hielt, sollte sie damit eher sparsam umgehen.
 

Er wusste zwar ungefähr, warum Hinata Konoha verlassen wollte, das war ja wohl wegen Naruto, aber nicht, warum sie ausgerechnet mit ihm gehen wollte.

Gab es etwa noch mehr Leute in Konoha, denen Sasuke etwas bedeutete? Waren da noch Hände nach ihm ausgestreckt, die hoffungsvoll darauf warteten, dass er sie vielleicht doch noch ergriff?

Er wusste nicht, was heute mit ihm los war, erst recht nicht, als er auf einmal das Bedürfnis hatte, mit Hinata zu reden, zu erfahren, was für ein Mensch sie war und wie sie über ihn dachte.

"Hinata?", fragte er leise, "wieso ich?"
 

"Das… kann ich dir nicht genau sagen, Sasuke-kun… aber... vielleicht... weil w-wir beide… so... einsam sind... und... vielleicht... ändert sich das ja jetzt.... " erwiderte die blauhaarige leise, nachdem sie eine Weile nachgedacht hatte, hatte sich auch wieder dem Uchiha zugewandt, sah allerdings wieder vor sich auf den Boden, noch zu unsicher, um dasselbe bei dem dunkelhaarigen zu tun.

Doch trotzdem erging es ihr so ähnlich wie Sasuke, dass sie ihn doch besser zu kennen schien, als sie immer gedacht hatte.
 

"Ja, vielleicht...", gab er zurück und rückte ein wenig näher zum Eingang.

Hinatas Haar, das er bis zu ihrem heutigen Wiedersehen als kurz in Erinnerung hatte, war wirklich lang geworden und schimmerte im Licht des halb vollen Mondes. Sie war hübsch geworden, das musste er zugeben, wie auch, dass es ihn auf einmal wirklich interessierte, was ihr gerade wohl durch den Kopf ging.

Auf seine typische, unsensible Art fragte er: "Ist es echt so schlimm... mit Naruto und Sakura...?"
 

Eine Weile blieb es daraufhin still. Hinata hatte nicht ganz damit gerechnet, dass Sasuke ausgerechnet darauf zu sprechen kommen wollte, nickte dann aber doch, schluckte etwas. " Schon... w-weißt du,... sie... sind jetzt... u-ungefähr ein halbes Jahr nachdem du... weg warst... s-seitdem eben..... n-nicht, dass …i-ich… mich... nicht für... Naruto-kun freue,… aber..." Nun verstummte Hinata, war doch im Grunde bereits deutlich genug geworden, so dass der Uchiha vermutlich ahnte, worauf sie hinausgewollt hatte.
 

"...du bist traurig, dass er's nicht gerafft hat?", beendete Sasuke ihren Satz und fügte leise hinzu: "Der merkt ja wieder rein gar nichts..."

Er konnte sich nur zu gut vorstellen, dass Naruto Hinata unabsichtlich abserviert und es wahrscheinlich noch nicht mal gemerkt hatte. Na ja, jetzt würde es ihm wohl klar werden.

"Hinata, ich bin wirklich nicht gut darin, mit anderen klarzukommen, nur dass du das weißt. Falls ich dich enttäusche..."
 

"Ist schon gut... i-irgendwie wird es schon... gutgehen...", fand die Blauhaarige, musste nun unbewusst sogar leicht lächeln, jetzt, da der Uchiha, so nahezu unbeholfen , bereits im Voraus sozusagen um Entschuldigung bat, sollte es in irgendeiner Weise zu Missverständnissen oder Schwierigkeiten zwischen ihnen kommen. Bis jetzt aber war solches ausgeblieben, worüber das Mädchen doch recht froh war, stritt sie doch sehr ungern, gab dann lieber immer nach, um Auseinandersetzungen zu vermeiden.
 

"Klar", zu allem Überfluss musste Sasuke jetzt auch noch lächeln, konnte gar nicht anders, "du bist ja ‘ne ganz süße..."

Er sollte jetzt wirklich schlafen gehen, sonst würde es am Ende noch wirklich peinlich werden. Noch immer hatte er keinen blassen Schimmer, was mit ihm los war, nannte sich in Gedanken einen Idioten und rückte trotzdem näher zu Hinata. Merkwürdiger konnte dieser Abend wohl kaum werden.
 

Und diese Worte waren es, die Hinata nun- seit langer, langer Zeit- das erste Mal wieder eine, zumindest hauchzarte, kaum sichtbare Röte ins Gesicht trieb.

Hoffentlich hatte Sasuke dies nicht gesehen, da sie sich nun wieder umgewandt hatte, um wieder ihre Aufmerksamkeit auf draußen zu konzentrieren, bekam so nicht mit, dass Sasuke nun näher an sie rückte, wenn auch nur ein kleines Stück.

Trotzdem hätte es genügt, um Hinata noch verlegener werden zu lassen, wenn sie es gemerkt hätte.
 

Er saß noch eine ganze Weile hinter ihr und schaute an ihr vorbei nach draußen, irgendwann fielen ihm die Augen zu und das letzte, was er bemerkte, bevor er in tiefen Schlaf sank, war, dass er Hinatas Herz aufgeregt schlagen hörte.
 

Die Nacht verging ereignislos, und so- nachdem sie sich vergewissert hatte, dass Sasuke noch fest schlief- sandte Hinata erneut einen Kage-Bunshin los, dieses Mal allerdings mit dem Ziel, hoffentlich etwas Essbares aufzutreiben.

Sie selbst blieb da, wo sie war, um aufzupassen. Doch es schien ruhig zu sein, zumindest vermochte die sensible Kunoichi weder Chakra zu spüren, welches von Ninja herrührte, noch menschliche Stimmen zu vernehmen.
 

Als Sasuke erwachte, wusste er zuerst nicht, wo er war und mit wem. Dann sah er Hinata, sichtlich müde, am Eingang sitzen und ihm fiel alles wieder ein, was am Abend zuvor passiert war.

"Hinata..."

Dann bemerkte er, dass er fror. Er war einfach ohne Decke eingeschlafen und das weite Hemd, welches diesen Namen kaum verdiente, wärmte nicht.
 

"Oh,... guten Morgen, Sasuke-kun... ich hoffe, du hast einigermaßen bequem geschlafen?", erkundigte die Blauhaarige sich nun leise, etwas besorgt fast. In diesen Klamotten war es doch bestimmt nicht allzu warm gewesen, erst recht nicht, nachdem das Feuer dann ausgegangen war.

Vielleicht half es aber doch etwas, wenn sie beide erst einmal etwas gegessen hatten, so hoffte die Blauhaarige zumindest, und danach würden sie wohl weiterziehen müssen, wollten sie nicht entdeckt werden.
 

"Na, wie man halt auf Stein und ohne Decke so schläft..." Er hatte natürlich schlechte Laune, wie jeden Morgen, das war einfach so. Langsam richtete er sich auf, fuhr sich mit den Fingern durch das tiefschwarze Haar und wischte sich dann mit dem Handrücken über die schlafverkrusteten Augen.

Als sich sein Verstand halbwegs geklärt hatte, fiel ihm eine kleine Gaststätte ein, an der er vorgestern auf dem Hinweg nach Konoha vorbeigekommen war. Er wusste noch ungefähr, wo sie lag, jedenfalls weit genug weg von hier, um für sie beide ein sicherer Ort zu sein.

Nachdem er Hinata den Weg erklärt hatte, packten sie alles zusammen, verwischten alle Spuren des Lagerfeuers und verließen die kleine Höhle wieder.

Hinata:

Und so folgte Hinata ihm wiederum, bereits wie seit gestern, still, unauffällig, und so rasch wie sie eben konnte.

Die von Sasuke erwähnte Gaststätte war ihr selbst unbekannt, daher überließ sie es auch Sasuke, die Führung zu übernehmen, und damit auch sie beide dahinzubringen.

Aufgrund des schönen Wetters kam das ungleiche Duo auch gut voran, es konnte also nicht allzu lange dauern, bis sie dort angekommen waren.
 

Wie das eben so war, wenn man im Augenblick kein erreichbar klares Ziel hatte und sich noch dazu verstecken musste, verging die erste Hälfte des Vormittags recht ereignislos.

Trainieren war in dieser Gegend zu auffällig, deshalb ließ Sasuke es ausnahmsweise ausfallen und saß mit Hinata zusammen auf dem Gastzimmer, in dem sie für den heutigen Tag untergekommen waren. Was Schweigsamkeit anging, waren sie sich wohl wirklich ähnlich.

Aber irgendwann wurde die Stille unerträglich.

"Hinata...", sagte Sasuke, "hast du irgendeine Ahnung...? Es ist so still..."
 

"Was.. meinst du denn?", mochte das blauhaarige Mädchen nun wissen, musterte Sasuke schüchtern, allerdings nur ganz kurz, sah dann wieder auf den Boden.

Daran, dass sie sich mit einem Jungen ein Zimmer teilte, hatte Hinata sich bereits lang gewöhnt, war sie doch bislang mit Kiba und Shino in einem Team gewesen, hatte auch oft mit diesen in denselben Zimmern übernachtet, waren sie zusammen auf Mission gewesen- doch irgendwie war es bei Sasuke etwas vollkommen anderes.
 

"Manchmal hasse ich diese Stille", antwortete Sasuke und sah aus dem Fenster, "weil ich dann erst recht einsam bin."

Er fühlte sich auf einmal bereit dazu, sich Hinata zu öffnen, ihr einen Blick in sein sorgfältig verschlossenes Inneres zu erlauben und, ja, wirklich, eine Bindung zu ihr mehr als nur zuzulassen.

"Ich würde gern reden, aber ich weiß nicht, worüber."
 

"D-dann... dürfte... ich... dich... vielleicht fragen, warum... du... j-jetzt… doch... von... O-Orochimaru… fortgegangen bist? N-Nur, wenn… du… darüber… reden möchtest, also… du… musst es nicht... nur, ...es …interessiert... mich... irgendwie...", nuschelte Hinata nunmehr, zögernd, fast mit einem schlechten Gewissen Sasuke gegenüber, gerade danach zu fragen. Sie konnte nur hoffen, dass Sasuke ihr dies nicht allzu übel nahm, aber es war doch etwas, das Hinata gern erfahren mochte.
 

"Er wollte meinen Körper übernehmen. Ich hab das zwar von Anfang an gewusst, aber im letzten Moment... ich wollte weiterleben. Weil meine... Pläne... keinen Sinn mehr hätten, wenn ich das Ziel nicht erleben würde. Orochimaru lebt noch, es kann sein, dass ich ihm noch einmal begegne..."

Gab es denn nichts anderes als Naruto, Orochimaru und Itachi? Existierten keine anderen Dinge in ihrer beider Leben, über die sie sprechen konnten?
 

Nachdenklich nickte Hinata daraufhin, schwieg zunächst, musste das eben erst gehörte ein wenig verdauen. Das also war passiert... kein Wunder, dass Sasuke da wieder fortgegangen war, bei dem, was dieser Schlangenmensch vorgehabt hatte.

Spätestens an diesem Punkt hätte sie selbst wohl genauso gehandelt, so vermutete Hinata zumindest- hätte sie den Mut aufgebracht, dasselbe zu tun wie Sasuke vor drei Jahren. Doch es war doch fraglich, ob das Mädchen sich dazu hätte überwinden können.
 

Er konnte kaum in ihrem Gesicht lesen, das fiel ihm inzwischen ohnehin bei fast jedem schwer. Würde er es wieder lernen müssen, um mit Hinata gut zusammen leben zu können?

Zuerst einmal würde er etwas finden müssen, worüber sie unbefangen miteinander reden konnten.

Und das Einzige, was ihm einfiel, war: "Was möchtest du denn gern essen? Was magst du?"
 

"Vielleicht... etwas Süßes oder so,... wenn… es keine Umstände macht, natürlich....", bat Hinata nun geradezu, leise, hoffte, dass der dunkelhaarige sie nun nicht zu anspruchsvoll finden möge. Dies wäre das Letzte, was Hinata wollen würde, daher setzte das Mädchen nun doch noch lieber hinzu, sie würde es sich schon selbst bezahlen, war merklich bemüht, es dem Uchiha recht zu machen, so gut sie es eben vermochte, um ihn bloß nicht zur Last zu fallen.
 

"Ich frag nur, weil... na ja, es muss doch etwas geben, worüber wir reden können, ohne dass irgendwas wehtut...", erwiderte Sasuke, "mir ist halt nichts anderes eigefallen..." Er schwieg eine Weile und fügte dann hinzu: "Also, ähm, ich mag Tomaten..."

Noch gestern wäre ihm diese Art von Unterhaltung vollkommen zuwider und peinlich gewesen, schließlich drehte sie sich um absolute Nebensächlichkeiten, von denen er sich losgelöst gesehen hatte und verlief stockend.

Aber nun lagen einige Dinge eben anders.
 

Da hatte der Uchiha allerdings Recht, dass es da wirklich mehr als genug andere Gesprächsthemen gab, die sie nutzen konnten.

Nun breitete sich aber erneut Stille zwischen den beiden aus, und das Mädchen zerbrach sich fieberhaft den Kopf darüber, worüber sie sich denn nun unterhalten könnten, jedoch wollte Hinata nichts wirklich gutes einfallen, daher schwieg das Mädchen nun doch lieber, guckte still vor sich auf den Boden.
 

Den Uchiha erfasste eine gewisse, unzufriedene Ungeduld. Er hasste die Stille, die in einer Unterhaltung entstand, wenn niemand wusste, was er sagen sollte und musste dabei kurz und unwillkürlich an Naruto denken, der praktisch nie um Worte verlegen zu sein schien.

"Sag mir, was du denkst, wie du bist, alles, was dir einfällt!", forderte er, "wir reisen jetzt zusammen, ich muss alles wissen, was wichtig ist! Und hör auf mit dieser Verlegenheit, okay?"
 

"H-Hai,... w… wie du… möchtest, …Sasuke-kun...", erwiderte Hinata leise, fast etwas eingeschüchtert. Was konnte sie denn dafür, dass sie nun einmal so zurückhaltend und schüchtern war? Wohl kaum etwas, und so wusste das Mädchen nun erst recht nicht, was sie nun sagen sollte, überlegte eine Weile, bevor sie sich dann doch wieder an den Uchiha wandte.

"Ähm,.. w-wohin... willst… du… jetzt... eigentlich gehen?"
 

"Ich hab keine Ahnung", antwortete Sasuke ganz ehrlich, "erst mal ganz weit weg, wo mich... uns niemand so schnell findet. Ich... es ist noch nicht so weit... um meine Pläne zu erfüllen..."

Er rückte näher zu Hinata, bis er halb vor ihr saß, und sah ihr dann ganz direkt und tief in die Augen.

"Was hindert dich daran, mir alles zu erzählen, was dir einfällt? Es kann doch nicht sein, dass es immer nur um diesen Idioten Naruto Uzumaki geht!", sagte er, entschlossen, das Mädchen so lange anzustarren, bis sie etwas Aufschlussreicheres sagte.
 

Still nickte Hinata, wagte es nicht, genauer nachzufragen, was denn die Pläne des dunkelhaarigen waren, obschon es sie jetzt, da sie quasi in einem Team waren, schon irgendwo etwas anging.

Und was sie daran hinderte, etwas von sich preiszugeben, waren mehrere Gründe- erst recht jetzt, da der dunkelhaarige ihr unvermittelt so nah gekommen war, ihrer eigenen Meinung nach sogar etwas zu nahe.

Die Folgen dessen zeigte sich jetzt auch, da dasselbe passierte wie früher bei Naruto: Hinata wurde ohnmächtig...
 

"Na klasse!", fluchte der Uchiha leise, als das kokeshipuppenartige Mädchen vor seinen Augen zusammenklappte... und zwar geradewegs in seine Arme, die er unwillkürlich ein wenig ausbreitete und sich so Sekunden später in einer Szenerie wiederfand, die er so noch nie erlebt hatte:

Hinata hing ohnmächtig in seinen Armen, er spürte ihre sorgsam unter der Jacke verborgene, nicht zu knappe Oberweite, die sich weich an seinen Brustkorb schmiegte, und zu allem Überfluss auch noch Hinatas hektischen Herzschlag.

"Ruhig bleiben!", ermahnte er sich mühsam beherrscht, atmete tief durch und rückte ein wenig auf Abstand, sodass er das Mädchen auf dem Bett ablegen konnte.

Glühende Hitze stieg ihm in den Kopf und als er aufsah, blickte er direkt in einen kleinen Spiegel, der über dem Bett an der Wand hing: Leuchtende, etwas verwirrte dunkle Augen in einem hübschen, unübersehbar erröteten Jungengesicht blickten zurück. Sofort wandte er sich ab, stand auf und setzte sich vollkommen verwirrt auf einen Stuhl in der Ecke.
 

So blieb es nun still in dem kleinen Raum, zumal es nicht den Anschein hatte, dass das Mädchen so rasch wieder zu sich kommen würde, jedenfalls regte Hinata sich nicht.

Zumindest atmete die Hyuuga aber gleichmäßig, fortwährend, was doch ein gutes Zeichen war. Dadurch, dass er sich aber abwandte, entging es Sasuke, dass Hinata ebenso rot geworden war wie er selbst, was man doch gut sehen konnte.
 

"Meine Güte, was wird das hier eigentlich?", dachte Sasuke, wieder einmal vollkommen überfordert mit der für ihn so ungewohnten Situation. Er atmete noch einmal tief durch, stand wieder auf und ging zu Hinata hinüber, nur um zu schauen, ob sie abgesehen von ihrer Ohnmacht, einigermaßen okay war.

Blutdruckprobleme und dergleichen konnte sich ein Ninja, auch eine Kunoichi, eigentlich nicht erlauben und so wunderte es ihn etwas, dass Hinata überhaupt über die Chunin-Prüfung hinausgekommen war.

Er streckte, zuerst zögernd, die Hand aus und fühlte an Hinatas Hals nach ihrem Pulsschlag. Okay, der war ein wenig schnell, aber noch durchaus in Ordnung.

War sie etwas dermaßen schüchtern, dass sein direktes Näherkommen sie so sehr aus der Fassung gebracht hatte?

"Hinata Hyuuga, was soll ich nur mit dir machen?", seufzte er.
 

Diese Worte Sasukes waren es, die - mehr unbewusst als wirklich wahrgenommen- Hinata nun allmählich wieder zu sich kommen ließen. Behutsam, langsam, setzte das Mädchen sich nun wieder auf, bemerkte, dass Sasuke ihr abermals recht nahe war, zum Glück aber nicht ganz so wie gerade eben vorhin.

"G-Gomen… ne... i-ich… wollte… dir... keine Sorgen machen, …Sasuke-kun…", entschuldigte das Mädchen sich nun leise, nahezu schon schuldbewusst dabei wirkend.
 

Dieser senkte nun überraschenderweise selbst den Blick.

"Ich bin dir wohl etwas zu nahe auf die Pelle gerückt...", gestand er ein wenig zerknirscht, "aber, sag mal, ist das bei dir immer so?"
 

"H-Hai,.. aber.. das... k-konntest ...du... ja nicht wissen,... also... i-ist es... schon gut...", erwiderte Hinata leise, wollte sie noch nicht, dass Sasuke sich mehr Gedanken um sie machte, als er es anscheinend bereits tat. Dies war doch nicht wirklich nötig, so befand das Mädchen zumindest, wollte dies daher auch nicht.
 

Er glaubte nun, ein wenig mehr zu verstehen, wie Hinata tickte und wusste jetzt dementsprechend endlich, was er sagen sollte: "Weißt du, Hinata, ich bin ganz froh darüber, dass ich mir um dich Gedanken machen kann. Weil meine Gedanken sich sonst um ...immer dieselbe Sache... drehen. Du hast doch gesagt, dass du mit mir mitkommen willst, also versuch nicht, dich jetzt unsichtbar zu machen, okay?"

Er hoffte, dass sie verstand, was er ihr damit sagen wollte, doch da er sich nicht sicher war, nahm er allen Mut zusammen und fügte hinzu: "Zusammen sind wir doch nicht mehr so allein, deshalb finde ich, es sollte sich auch so anfühlen."
 

"S-Stimmt schon... Sasuke-kun... das... sollte es wohl …wirklich, …g-glaube ich...", stimmte Hinata dem etwas älteren leise zu, sah nun auch- das erste Mal, seit sie bei Sasuke war- richtig zu dem dunkelhaarigen, wenn auch zögernd, noch etwas schüchtern.

Was es aber war, worum Sasuke sich Gedanken machte, interessierte das Mädchen doch, daher sah sie Sasuke nun fragend an, hoffte, er verstand diese stille Aufforderung.
 

Er verstand ihren Blick und sah sich, da er ja von ihr ebenfalls Antworten gefordert hatte, nun gezwungen, ihr zumindest etwas über seine Zukunftspläne zu sagen.

"Ich rede nicht gern darüber...", begann er, "weil es... sehr weh tut, verstehst du? Du weißt ja sicher, dass ich... keine Eltern mehr habe..."

Es tat wirklich weh, darüber zu reden. Auch wenn er oft daran dachte und an den Erinnerungen weiter seine Rache schürte, sprach er so gut wie nie darüber.

"Ich hatte einen älteren Bruder... er lebt noch... aber mein Bruder ist er nicht mehr... und er ist der Grund, warum ich damals weg bin. Meine Gedanken werden vom Hass auf ihn beherrscht, deshalb... tut es gut, mal an etwas anderes denken zu können..." Weiter konnte er nun wirklich nicht sprechen, sich auch kaum mehr aufrecht halten.
 

Diese wenigen Details genügten aber, damit Hinata sich den Rest nun ausmalen, oder doch zumindest ansatzweise vorzustellen vermochte. Weiter wollte das Mädchen nun vorerst nicht nachfragen, da es Sasuke doch schwerzufallen schien, darüber zu reden.

Da es nun den Anschein machte, dass der ältere darüber auch nicht weiter reden mochte-und sich darüber auch innerlich aufzuregen schien- zog Hinata Sasuke an sich, bevor sie selbst recht wusste, was sie da machte, einfach, weil der ältere ihr leid tat.
 

Er war zu traurig, zu verletzt davon, nach Monaten zum ersten Mal wieder ansatzweise mit jemandem über seine Eltern gesprochen zu haben, um zu erröten oder sich gegen Hinatas Umarmung zu wehren.

Er spürte, wie weich und lieb sie war, wie ihre recht kleinen Hände beruhigend über seinen Rücken strichen und dass sich das unglaublich gut anfühlte.

Es war das erste Mal seit zu vielen Jahren, dass jemand Sasuke so umarmte und er wusste überhaupt nicht, wie er damit umgehen sollte.
 

Hinata hielt ihn einfach fest, sachte, vorsichtig an sich gedrückt, wollte… ja, was eigentlich? Jedenfalls sollte Sasuke merken, dass es da jemanden gab, zu dem er mit seinen Sorgen und Problemen kommen könnte, jemanden, der einfach für ihn da war-und Hinata ertappte sich bei dem Gedanken, dass sie dies irgendwie gern sein wollte.

Wie einsam, alleine musste Sasuke die ganze Zeit gewesen sein, da war es nicht weiter verwunderlich, dass er sich nun so nach etwas Gesellschaft sehnte.
 

Das Gefühl, nicht mehr allein zu sein, wieder jemanden zu haben, gehalten zu werden, die Zuneigung eines anderen Menschen zu fühlen und das endlich auch annehmen zu können, all das war einfach zu viel für ihn.

Als die erste Träne ihren Weg über seine Wange fand, zerbrach ein Teil von Sasukes kalter Fassade, er barg sein Gesicht in Hinatas langen Haaren und verharrte so, während einzelne Tränen über seine Wangen liefen, nicht allzu viele, denn zu lange hatte er sie unterdrückt.
 

"Ist schon gut, Sasuke-kun...“, suchte Hinata den Uchiha wenigstens etwas zu beruhigen, blieb so sitzen, wie sie war, hielt ihn einfach an sich gedrückt, fuhr ihm sacht durch die etwas zerzausten, dunklen Haare, in der Hoffnung, dass es wenigstens ein klein wenig helfen mochte. Wer vermochte das bei Sasuke schon vorauszusagen, nachdem jemand bestimmtes doch merklich auf ihn abgefärbt hatte?
 

"Hinata...", flüsterte Sasuke nach einer Weile, "danke..."

Er war sehr traurig, und doch fühlte er sich in diesem Moment so gut wie schon unendlich lange nicht mehr. Hinata hatte ja keine Ahnung, wie tief ihn das, was sie gerade tat, berührte. Er hätte ewig so sitzen können, nah bei ihr die Zeit vergessend und noch ohne recht zu wissen, ob und wie er für sie fühlte.
 

"Ist... schon gut, Sasuke-kun... du... musst dich nicht dafür bedanken", erwiderte das Mädchen leise, behutsam, fuhr fort damit, den dunkelhaarigen bei sich zu behalten, diesen zu beruhigen, ihm Trost, Zuspruch zu geben. Dies schien Sasuke gerade mehr als nur gut gebrauchen zu können, was sie nicht weiter verwunderte, nach dem, wie seine letzten Lebensjahre verlaufen waren.
 

"Du und dein letztes Wort, Süße..." Auf einmal musste er fast lächeln, hätte ihr nur zu gern gesagt, wie gut sie ihm tat, konnte das jedoch einfach nicht in Worte fassen.

Stattdessen rückte er ein ganz klein wenig ab, aber nur, um ihr absolut gedankenlos einen Kuss auf die Wange zu hauchen.

Schlagartig wurde ihm klar, in welche Richtung er gerade trieb, er befreite sich einigermaßen vorsichtig aus Hinatas Umarmung, stand wortlos auf und lief hinaus auf den Flur vor dem Gastzimmer.
 

Gerade noch rechtzeitig war dies passiert, denn durch die vielleicht doch etwas gedankenlose Tat Sasukes wurde Hinata nun abermals, und damit ein zweites Mal, bewusstlos, fiel zu ihrem eigenen Glück jedoch relativ weich, da sie noch auf dem Bett gesessen hatte.
 

Der Uchiha ließ sich derweil draußen an der Wand zu Boden sinken, spürte erst jetzt, wie schnell sein Herz klopfte und dass sich in seinem Kopf eine Art kleine Wolke aus rauschendem Glück gebildet zu haben schien.

Fragen über Fragen stürzten auf ihn ein, kamen irgendwo aus seinem Kopf:

Warum dieser Kuss? Hatte die Umarmung, die für seine Verhältnisse schon unwahrscheinlich viel war, nicht gereicht? Was hatte ihn dazu getrieben, solche Wünsche zu entwickeln?

Er konnte es sich nicht erklären, suchte in sich nach der vertrauten Kälte, doch er fand sie nicht mehr.

Stattdessen dachte er daran, dass draußen die Sonne schien, dass er im Augenblick niemandem Rechenschaft schuldete, dass er sechzehn Jahre alt war und ihn ein süßes, weiches Mädchen begleitete, das ihn umarmte und das er geküsst hatte.

Ein breites Lächeln schlich über sein sonst zu kalt wirkendes Gesicht, er blieb noch eine Weile sitzen, bis sein Herz wieder halbwegs normal schlug und stand dann auf, um wieder hineinzugehen und sich vielleicht bei Hinata für den überraschenden Kuss zu entschuldigen.

Er fand sie, ohnmächtig (und dieses Mal kannte er den Grund genau) auf dem Bett liegen, wagte jedoch nicht, sie zu berühren und wartete ab, bis sie die Augen schließlich wieder öffnete.
 

Im Gegensatz zu vorhin dauerte es nun aber doch eine geraume Weile länger-genauer gesagt, nahezu zwei Stunden- bis das schüchterne, unsichere Mädchen wieder zu sich kam, und dann als erstes Sasuke erblickte, was sie allerdings wiederum feuerrot anlaufen ließ. Es war gar nicht lange her gewesen, da hatte sie bei Naruto so reagiert, doch dies schien nun wie vergessen.

Nie war es Hinata aufgefallen, wie hübsch der Uchiha... nein, stopp, wie kam sie überhaupt dazu an solche Dinge auch nur zu denken?
 

"Süße, geht's?", fragte Sasuke, alle seine früheren Verhaltensweisen für heute ignorierend. Wenn es irgendwo in ihm noch den Sasuke gab, der okay war, dann wurde es vielleicht Zeit, diesen wieder zu wecken, wenn auch nur für eine Weile.

"Wir müssen mal was gegen dein Blutdruckproblem unternehmen!", fügte er schließlich noch hinzu, "wenn ich dich jetzt auch schon zum Umfallen bringe... Wie sollen wir da herumreisen, wenn du mir ständig zusammenklappst. Sowas kann eine abtrünnige Kunoichi sich nicht leisten!"
 

Alleine dieses Wort ließ Hinata noch rötlicher werden-wenn dies noch möglich war- doch der Uchiha hatte schon recht damit, was er nun sagte.

"E-Es... ist... nur... v-vor… dir… hat... mich... n-noch... kein... J-junge… so… genannt... deswegen...", nuschelte die Blauhaarige leise, erneut unsicher geworden.
 

"Krieg dich wieder ein, Hinata!", da war er wieder, der coole, selbstsichere Sasuke Uchiha, "ich weiß ja auch nicht, was heute mit mir los ist..."

Er setzte sich neben sie aufs Bett, jedoch mit Blick auf Hinatas tomatenrotes Gesicht in einem gewissen Abstand und sagte: "Nein, ehrlich, das geht so nicht. Hast du irgendeine Ahnung, wie du das in den Griff kriegst, Tomatchen?"

Dass er Tomaten mochte, hatte er in letzter Zeit verdrängt, es war ihm kindisch und unwichtig erschienen. Aber irgendwie... passte das jetzt ganz gut zusammen.
 

"Nein, ...l-leider… nicht... weißt... du, ...e-es… passiert einfach... i-ich... weiß… a-auch… nicht, ...w-wie… man… das… ä-ändern… kann...", musste das Mädchen leise zugeben, sah etwas unsicher zu dem dunkelhaarigen, hoffte nur, dass dieser ihr das nun nicht übelnehmen würde, so, wie er es gerade vorhin ja bereits einmal hatte, was noch nicht einmal allzu lange her war. Doch trotzdem.. es war eine berechtigte Frage des Uchiha, weswegen das Mädchen nun ein zweites Mal darüber nachdachte, allerdings wiederum ergebnislos.
 

"Was sagt denn Tsunade dazu? Du hast dich doch bestimmt mal von ihr untersuchen lassen, oder?", fragte Sasuke, "weil wenn du ständig umkippst und stotterst, kriegst du doch nichts auf die Reihe!"

Er stand auf, ging zum Fenster und sah hinaus.

"Jedenfalls kann ich dich so... nicht lange mitnehmen. Sobald es gefährlich wird, müsste ich dich doch zurück nach Konoha schicken, verstehst du? Ich bin wirklich froh, dass ich nicht mehr allein bin, aber in so einem Zustand wärst du... erstens in Gefahr und zweitens auch im Weg..."
 

"N-Naja, ...sie… meinte… e-es... passiert ...einfach, ...s-sobald... j-jemand …mir ...u-unerwartet ...zu nahe kommt,... .. aber,… meinst d-du… nicht... d-dass… man... daran... e-etwas... machen könnte? Ich... will nicht mehr nach Konoha, ...weißt du...a-aber, ...wenn ...es ...dir ...lästig wird, ...k-kannst du… ruhig gehen... i-ich... komme schon… irgendwie alleine klar...", erwiderte Hinata niedergeschlagen, sah zu Boden. Genau das hatte sie befürchtet, dass Sasuke es nur allzu bald bereute, ihr zu erlauben, sich ihm anzuschließen…
 

"Red keinen Quatsch, Hina! Das muss man doch irgendwie trainieren können! Es geht hier nicht darum, ob dein Blutdruckproblem mir lästig sein könnte, sondern um deine und meine Sicherheit. Wenn wir irgendwo auffliegen und du kippst um, wie sollen wir dann abhauen, verstehst du?" Er klang lauter, als er beabsichtigt hatte und als er es bemerkte, wurde er augenblicklich leiser, "du reißt dich jetzt zusammen und sobald wir irgendwo weit genug weg sind, fangen wir an, dir das abzutrainieren. Ich lass mir was einfallen."

Das Zusammensein als abtrünniges Zweierteam erforderte von Sasuke, dass er sich Gedanken um seine Partnerin machte, die Anführer-Rolle übernahm und wohlüberlegt organisierte. Hinata konnte so etwas nicht, also blieb es an ihm und er versuchte wirklich, das Beste daraus zu machen.

Er musste sich etwas einfallen lassen, um Hinatas Errötungsproblem zu lösen und zwar ziemlich bald.
 

"Ist gut,... " Natürlich, der Uchiha hatte recht mit dem, was er sagte, dem musste das Mädchen nun innerlich zustimmen, „und… d-danke... dafür, ...a-also, ...dass… du mir helfen willst, ...meine ich... aber...dann …bleiben wir wohl eine Zeit lang an diesem Ort, wo… wir... dann... ganz allein sind, oder?" Allein dieser Gedanke ließ das Mädchen erneut feuerrot werden.
 

"Ja, klar, wenn wir eine gute Gegend gefunden haben, in irgendeinem kleinen Land, wo es wenig Ninjas gibt, dann bleiben wir erst mal da.", antwortete Sasuke.

Als er Hinatas knallrotes Gesicht bemerkte, setzte er sich mit einigem Abstand neben sie und sagte: "Ganz ruhig, Hina. Tief durchatmen, okay?"
 

"Ist g-gut... Sasuke-kun...", erwiderte Hinata leise, nickte etwas zögernd, versuchte auch, dem Ratschlag des Uchihas zu folgen, der besagte, dass sie sollte tief und vor allem ruhig durchatmen. Und welch wunder nach einer Weile half es auch wirklich.
 

"Siehst du, geht doch", er musste lächeln, als ihm klar wurde, dass er ihr wirklich geholfen hatte.

Er sah aus dem Fenster, erblickte unten ein paar Gäste des Gasthauses, die in der Sonne am Straßenrand Mittag aßen und bekam Hunger.

"Wollen wir was essen gehen, Hina?"
 

"Gerne, …aber, …weißt du… ich... hab... leider... kein... Geld... dabei,... also,... wenn... d-du... vielleicht... könntest,... w…würdest du dann...?" Es war abzusehen, worauf das Mädchen nun hinaus wollte, gleichzeitig bekam Hinata mit diesen Worten aber erneut ein schlechtes Gewissen, da sie ihm doch schon wieder zur Last fiel. "Also, ...n-nur, wenn es keine Umstände macht..."
 

"Du glaubst doch nicht, dass ich für mein Essen Geld bezahle?", erwiderte Sasuke, "ich bin so schnell, die kriegen mich nie. Na ja, wenn du unbezahltes Essen magst..."

Er öffnete das Fenster, sprang heraus und landete auf dem Vordach, von dem er sich direkt vor einen Stand mit Reisbällchen fallen ließ. Die Frau, die dahinter stand und ihre Reisbällchen an die Leute verkaufte, hatte ihn noch nicht einmal richtig gesehen, als er sich schon die erstbeste mit großen Bambusblättern umwickelte Packung geschnappt hatte, sich wieder auf das Dach schwang und nur Sekunden nach dem ersten Sprung wieder bei Hinata im Zimmer war.

"Überraschungs-Reisbällchen!", verkündete er triumphierend, "so geht Essen holen für Abtrünnige!"
 

"O-Oh...." So war das also. Sasuke wusste ja viel mehr über das Leben als abtrünniger als sie selbst, und dies war wohl die erste Lektion für sie gerade gewesen. Und solange ihnen niemand auf die Schliche kam-obschon irgendwo doch das schlechte Gewissen an ihr nagte- so ließ Hinata sich nun einige der Reisbällchen schmecken, wollte ein paar davon aufbewahren, konnte dies ja doch nicht schaden, so befand das -in der Hinsicht noch unerfahrene- Mädchen jedenfalls.
 

Sasuke riss ebenfalls das Papier von einem der Reisbällchen, hatte schon ein etwas merkwürdiges Gefühl und als er das dreieckige Teil sicherheitshalber auseinanderbrach, wusste er auch, warum: "Igitt, da ist Nattou drin!"

Wenn es irgendwas gab, das er nun wirklich eklig fand, dann waren das schleimige, vergorene Sojabohnen, die Fäden zogen und absolut widerlich schmeckten.

Schnell legte er es ab und nahm ein anderes, dessen Füllung definitiv erfreulicher war: Bambussprossen. Am liebsten hätte er eines mit Tomaten gehabt, doch davon schien keines dabei zu sein.
 

Da mochte Sasuke wohl kein Natto. Schade, ihr schmeckten die Soyabohnen eigentlich recht gut, und so verputzte Hinata nun auch das von Sasuke so verschmähte Reisbällchen. Schon aus Prinzip, da man etwas Essbares nicht wegwerfen durfte, wo hatte das Mädchen es zuhause zumindest eingebläut bekommen, woran Hinata sich auch halten würde.
 

"Du kannst das essen?", fragte Sasuke verwundert, da er sich nicht hatte vorstellen können, wie jemand freiwillig Nattou aß(wozu gab es das Zeug überhaupt?).

Er schluckte, dann sagte er mit einem selbstzufriedenen Grinsen: "Schon irgendwie toll, sich so das Essen zu holen, oder?"
 

"Hai,.... und das schon, ...wenn man sich dran gewöhnt hat.... ", stimmte das Mädchen zumindest halb zu, lächelte dabei aber leicht.

"A-Also, nicht… dass ich… es schlecht finde, nur ist es noch ungewohnt für mich..... u-und...wenn...wir dabei sind, ...ich.. m-mag… keinen Zimt... ", verriet Hinata nun leise, hatte zuvor den letzten Rest des Natto-Reisbällchens hinuntergeschluckt.
 

"Okay, kein Zimt, das merk ich mir", antwortete Sasuke und grinste wieder. Er hatte auf einmal wirklich gute Laune, die reinste Hochstimmung. Dass er sich das nicht erklären konnte, daran hatte er sich inzwischen etwas gewöhnt, ebenso wie daran, dass er jetzt nicht mehr allein war.
 

"H-Hai, …aber, Sasuke-kun, ...weißt du, …wenn... wenn wir vielleicht, ...also, du wolltest doch… wenn wir... einen geeigneten Ort finden... warum... suchen wir... nicht ...danach?", schlug Hinata nun leise, eingeschüchtert vor, sah erneut etwas unsicher geworden zu Boden. Hoffentlich war der ältere dafür, die Hyuuga hoffte es jedenfalls, hielt sich doch auch nicht allzu gerne in solchen Gegenden auf. Schon alleine, weil es hier von Leuten doch etwas wimmelte.
 

"Also, wenn du willst, können wir auch gleich losziehen. Wir klauen uns irgendwo eine Landkarte, suchen uns irgendein kleines Land, wo es schön ist und verstecken uns da", erwiderte Sasuke, "und dann bring ich dir irgendwie bei, wie du mehr Selbstbewusstsein kriegst! Okay, Süße?" Es gefiel ihm irgendwie, sie so zu nennen, um dann das verlegene Schimmern in ihren lavendelfarbenen Augen zu beobachten.

Die Verpackung der Reisbällchen flog in den Papierkorb in der Ecke, Sasuke nahm seine Tasche und ging zur Tür.

"Komm, Hina, in der Menge gerade fallen wir nicht so auf!"
 

"I-Ist gut,... dann... gehen wir... gleich los... und.." weiter kam das schüchterne Mädchen abermals nicht, errötete nun wiederum, durch dieses eine Wort des Uchihas, welches sie auch- wie konnte es denn anders sein- erneut dazu brachte, ihr Bewusstsein für eine Weile zu verlieren, sodass sie nun erneut gegen Sasuke fiel, ohne es selbst so recht mitzubekommen. War vielleicht auch besser für sie...
 

Er drehte sich gerade noch rechtzeitig um und fing sie auf.

"Das ist doch jetzt nicht wahr!", seufzte er, setzte das Mädchen vorsichtig aufs Bett und hielt sie fest, bis sie wieder zu sich kam.

"Wenn wir das nicht bald trainiert kriegen..."
 

Es wäre wohl besser für sie beide, wenn dies bald der Fall war, und sie sich diesem "Problem" des scheuen Hyuuga-Mädchens anzunehmen imstande wären- doch dazu mussten sie wohl oder übel erst einmal hier weg, irgendwie. Doch zum Glück dauerte es nicht lange, bis Hinata wieder zu sich kam und neben sich den Uchiha entdeckte.

"G-Gomen...S-Sasuke-kun........", murmelte die langhaarige leise, hatte das Gefühl, sich entschuldigen zu müssen.
 

Er sagte schon nichts mehr darauf, sondern lächelte nur kurz, war einfach froh, dass Hinata nicht länger ohnmächtig war.

"Komm, steh auf, wir haben nicht viel Zeit!", forderte er sie auf, nahm seine Tasche wieder und öffnete die Tür.

Als sie auf die Straße hinaustraten und dort mischten sie sich unter die Menge, die zu dieser Tageszeit die Straße entlang zog.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  LiveInPeace
2013-08-11T10:35:20+00:00 11.08.2013 12:35
Uurr süß! ^^
Hoffendlich bekommen sie das Ohnmachts-problem bald in den griff.
Lg
Antwort von: Harulein
11.08.2013 13:18
Danke fürs Lesen und Kommentieren ^_^
Antwort von:  LiveInPeace
11.08.2013 14:14
^^


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