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Endless

von

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www.yamas-world.net.tc
 

Kommentar: Dies ist meine allerallererste FanFic überhaupt und gleichzeitig noch eine Tatito / Yamachi, seid also bitte nicht zu streng ^^"
 

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Ein Junge stapfte die Treppen hoch zu seiner Wohnung. Vor der Wohnungstür blieb er stehen und kramte den Schlüssel aus seiner Tasche, während er über eine bestimmte Person nachdachte. Er öffnete die Tür und schmiss seine Tasche, Jacke und Schuhe in die Ecke und lies sich auf das Sofa fallen. Dann schaltete er den Fernseher ein und zappte sich durchs Programm. Aber es war keine gute Ablenkung, also macht er den Fernseher wieder aus und ging in sein Zimmer. Alles war aufgeräumt. Auch in der Küche und in der gesamten Wohnung herrschte totale Ordnung. Also räumte er seine Sachen, die er eben rumgeschmissen hatte, weg. Jetzt hatte er wirklich nichts mehr zu tun. Er hatte sich diesen nachmittag extra freigenommen. Er hatte die Band-Probe abgesagt, nur für diese dumme Verabredung! Wieso wunderte er sich überhaupt?! Es war doch diese Person, um die es hier ging! Ein kleiner, dummer Junge, dem doch eh alles egal ist. Er selbst konnte nicht verstehen, wieso er überhaupt versuchte sich mit diesem Idiot anzufreunden! Sie hatten sich immer gestritten und das würde sich jetzt sicher nicht ändern. Er war so unzuverlässig, vergesslich und schusselig und diese Eigenschaften hasste er an jeder Person. Er war soooo sauer !!! Und er war gekränkt, beleidigt, in seinem Stolz verletzt ... Wie konnte man ihm das antun, er hatte sich wirklich so sehr auf ihr Treffen gefreut! Aber er hätte es sich ja selber denken können. Er stellte sich vor den Spiegel und betrachtete sich. Das war er. Yamato Ishida. Ein 14-jähriger Junge mit blonden Haaren und blauen Augen. "Ein Junge wie ich sollte an so einem schönen Tag nicht zu Hause sein" sagte er zu sich selbst. Aber er hatte zu schlechte Laune, um jetzt noch irgendwas zu unternehmen. Also ging Yamato in sein Zimmer, nahm seine Gitarre und spielte ein paar Töne. Dann setze er sich an den Schreibtisch und schrieb einen neuen Song. Gegen 8 Uhr hörte er das Rascheln eines Schlüssels im Schlüsselloch. Herr Ishida war wieder zu Hause. Yamato fasste sich an den Kopf: Er hatte doch tatsächlich vergessen das Essen zu kochen. "Taichidama!" rief er, doch als er keine Antwort bekam rief er nochmal "Yamato? Bist du nicht zu Hause?" "Doch ... Ich bin da ..." antwortete er, während er aus seinem Zimmer trat. "Toosan, ich- ich habe nichts gekocht, tut mir leid." "So? Na dann ..." "Ich kann ja jetzt noch was machen !!!" "Nein, das brauchst du nicht. Wir bestellen uns Pizza, willst du?!" Yamato mochte keine Pizza. Er hatte auch gar keinen Hunger, obwohl er den ganzen Tag noch nichts gegessen hatte. "Jaah, Pizza ... Gute Idee ..." sagte er lustlos. Herr Ishida sah ihn kurz seltsam an und ging dann kopfschüttelnd zum Telefon. Yamato fühlte sich ausgelaugt. Er schlurfte zurück in sein Zimmer, legte sich auf sein Bett und starrte an die Decke ... Es war Taichichi Kamiya, der ihn sitzengelassen hatte. Die Wut war verschwunden, doch sie schlug um in Traurigkeit. Es klingelte an der Tür, das musste der Pizza-Service sein. "Yamato, die Pizza ist da !!!" Yamato antwortete nicht. "Yamato, hörst du nicht?" Er knöpfte sein Hemd auf und deckte sich zu, dann ging die Tür zu seinem Zimmer auf und sein Vater lugte rein. "Yamato? Schläfst du?" "Nein!" "Die Pizza ist da ..." "Ich will keine Pizza." "Hast du schon etwas gegessen?" "Nein, ich habe keinen Hunger!" "So? Willst du noch nicht 'mal ein kleines Stückchen?" "Nein, habe ich doch schon gesagt, lass mich einfach in Ruhe!" Yamato drehte sich zur Wand und zog die Decke fast bis über seinen Kopf. Er hörte noch wie sein Vater die Zimmertür schloss und fühlte sich schuldig. Er hatte seinen Vater wieder angeschnauzt, dabei hatte der es doch nur gut gemeint. Dieser blöde Taichi ... Wieso dachte er soviel an ihn?

Am nächsten Tag hatte er die Ereignisse von gestern vergessen. Er wusch sich und zog sich an. Heute war Sonntag. Er wusste nicht, was er mit seiner freien Zeit anfangen sollte. Also rief er Takeru an, um mit ihm etwas zu unternehmen. "Takahashi?" "Hallo Neesan!" "Oh, Yama-chan, wie geht es dir?" "Ähm, gut ..." Yamato rief nicht gerne bei seiner Mutter an. Es erinnerte ihn an die Zeit, als sie noch eine wirkliche Familie waren. Yamato dachte mit Schmerzen daran. Er hatte es nie jemanden gesagt, aber es schlauchte ihn immer noch, dass er von seiner Mutter und seinem Bruder getrennt lebte. "Yamato? Bist du noch dran?" "Ä-Ähm was?! Ja ... Ich bin dran ..." sagte er und wischte sich eine Träne aus dem Auge. "Neesan? Kann ich Takeru sprechen?" "Oh, daher hast du angerufen ... Ja, warte, ich gebe ihn dir ..." "Hallo? Yamato?" "Takeru! Ja, ich bin's. Sag' 'mal, hast du Lust auf ein Eis?" "Ja, super, Eis!" Yamato schmunzelte. Takeru war sehr süss. Er gehörte zu den Personen, die ihm am meisten bedeuteten, für die er seine Hand ins Feuer legen würde. "Also Takeru, dann komm' ich rüber und hole dich ab!" "Okay, ich warte auf dich!" Yamato nahm etwas Geld aus der Kaffekasse und ging aus der Haustür. Auf der Strasse kam Taichi ihm entgegengerast. Doch Yamato sah ihn nicht rechtzeitig und wurde von ihm über den Haufen gerannt. Taichi kam schnell wieder auf die Beine, aber Yamato schaute noch etwas verwirrt. "Ah, Yamato-kun! D-Das tut mir leid!" Er reichte ihm die Hand und zog ihn hoch. "Hast du dir was getan?" "Nein ... Ähm ... Alles noch dran ..." Er klopfte sich den Staub von den Kleidern und streifte sich durch die Haare. "Yamato-kun, ich wollte dich besuchen kommen. Es tut mir leid, dass ich dich gestern hab' sitzen lassen, aber es ging nicht anders. Hikari-chan hat einen gebrochenen Arm und ich musste mich um sie kümmern. Sie wurde von 'nem Typen namens Daisuke aus Versehen umgehauen" Taichi machte eine Grimasse und klopfte Yamato auf die Schulter. "Ich hoffe du nimmst es mir nicht übel." "Nein ... Schon gut ..." "Wohin gehst du? Vielleicht können wir gemeinsam gehen?" "Ähm, ich wollte eigentlich mit Takeru Eis essen gehen ..." "Super, ihr geht Eis essen?! Da komme ich natürlich mit!" überrumpelte er Yamato und ging neben ihm.

Takeru war positiv überrascht, dass Yamato Taichi mitgebracht hatte. "Hallo ihr zwei! Taichi, geht es Hikari wieder besser?" "Wird schon!" meinte Taichi und zog wieder diese Grimasse, sodass Yamato diesmal ein Lachen unterdrücken musste. Nun war er wieder überglücklich, dass Taichi bei ihm war. All diese miesen Gedanken und Beschimpfungen für Taichi waren aus seinem Kopf verschwunden. Als sie zu Eisdiele gingen erzählten Takeru und Taichi sich komische Geschichten und auch im Cafe alberten sie noch weiter rum. Yamato war sehr glücklich. Takeru war da. Und Taichi. Nun bemerkte er, dass auch Taichi zu seinen besten Freunden gehörte.

Nachdem sie sich an Eis satt gegessen hatten, gingen sie in den Park. Es war tolles Wetter, daher war der Park voll. Lauter Liebes-pärchen lagen auf der Wiese und turtelten miteiander. Auch Yamato, Takeru und Taichi legten sich hin und sonnten sich ein wenig, während sie sich ab und zu etwas erzählten. Takeru lag ganz nah bei seinem grossen Bruder. Es war ein sehr schönes Gefühl Takerus Nähe zu spüren und zu wissen, dass auch Taichi da war, und dass er doch ein so guter Freund war. In diesem Augenblick war Yamato vollkommen sorglos. Am Besten wäre die Zeit nun stehen geblieben und es blieb' für immer so. Yamato fühlte sich undglaublich wohl und schliesslich schlief er ein ...

"H-H-Hatschiiii !!!" Yamato wurde unsanft aus seinen Träumen geweckt. Über ihm lag Taichi mit einen Grashalm in der Hand. Er hatte ihn damit an der Nase gekitzelt und nun grinste er ihn mit roten Backen frech an und Yamato konnte bei dem Anblick nur zurück lachen. "Onii-chan !!!" Takeru zupfte an Yamatos Hemd "Ni-chan, ich muss nach Hause!" "Was?! Oh ... Ja ..." Taichi stand zuerst auf und zog erst Takeru, und dann Yamato auf die Beine. Einen kurzen wunderschönen Augenblick spürte Yamato Taichis Hände und wie sich ihre Blicke trafen. Yamato spürte wie er rot wurde und starrte verlegen auf den Boden. Er verstand nicht was passiert war und rührte sich nicht. "Gehen wir?" fragte Taichi und die drei machten sich auf dem Weg und brachten zuerst Takeru zu seiner Mutter.

Nund waren die Beiden alleine und Yamato fiel auf, dass Taichi, der doch heute so gesprächig war, nun nichts mehr sagte. Und auch Yamato fiel' nicht ein, was er sagen sollte. Er wollte Taichi gerne etwas erzählen, wollte ihm sagen was für ein wunderschöner Tag es heute war, und dass er überglücklich war, dass Taichi bei ihm ist, doch er brachte kein einziges Wort heraus. Als sich ihre Wege trennten, meinte Taichi, dass er doch lieber Yamato nach Hause bringt. Und dann standen sie gemeinsam vor Yamatos Haustüre. "Also ... Da sind wir ..." meinte Taichi, um die Stille zu brechen "Ja ... Hmm, also, ich ... Ich werd' dann reingehen ..." "Yamato?" Yamato drehte sich wieder um "Ja?" "Yamato-kun, das war ein toller Tag!" "Ja, das war es wirklich" grinste Yamato und ging in seine Wohnung.

In der Wohnung roch es sehr angenehm. Yamato hing seine Sachen an die Garderobe und sah, dass sein Vater am Herd stand und versuchte etwas zu kochen. Yamato hatte heute den schönsten Tag seit langem und er war auch lange nicht mehr so glücklich gewesen. Jetzt wo er sah, dass sein Vater für die Beiden kochte, hätte er in die Luft springen können vor Freude. Gerade hatte auch Herr Ishida Yamato bemerkt: "Hallo Yamato" lachte er ihn an. "Hallo" lachte Yamato zurück "Wo warst du heute?" "Ich war mit Takeru und Taichi unterwegs" "Und, hast du dich amüsiert?" "Natürlich!" "Das freut mich, mein Junge" grinste ihn Herr Ishida an "Toosan ..." Yamato schaute verlegen zu Boden und sein Vater sah ihm verwirrt zu, wie Yamato nervös durch seine Haare strich "Toosan, ich ... Es tut mir leid, dass ich gestern wieder so blöd zu dir war." "Ach Yamato" Er ging auf seinen Sohn zu und nahm ihn in den Arm "Wenn du einen schweren Tag hattest, musst du mir das nur sagen. Ich bin zwar oft weg und immer beschäftigt, aber für dich habe ich doch immer Zeit." "Toosan ... Danke" und Yamato drückte seinen Vater ganz fest.

Der Reis schmeckte fürchterlich, denn Herr Ishida war kein guter Koch, aber Yamato hatte sich zu sehr auf den Reis gefreut, als dass er ihn nun nicht essen würde und auch sein Vater war zu hungrig.

Abends sank Yamato hoch zufrieden in sein Bett und dachte noch eine ganze Zeit lang an Taichi. Er wünschte sich Taichi zu sich und träumte von ihm.

Auch Taichi musste an diesen Abend an Yamato denken. "Es war ein echt schöner Tag" sagte er zu sich selber. "Ich wünschte Yamato wäre hier ..." Taichi schlief schnell ein und träumte etwas Seltsames: Er träumte von Yamato, wie er ein rotes Kleid trug und eine Mohnblume seine wunderschönen blonden Haare schmückte. Taichi küsste Yamatos Haar und riss ihm das Kleid vom leib ... "Aaaaaaaah !!!" Taichi schreckte aus seinem Traum auf. Die Tür zu seinem Zimmer öffnete sich und Frau Kamiya stürmte herein. "Taichi !!! Was ist los?!" Taichi strich sich durch seine Haare, und dann über sie Stirn, die von Schweiss-Perlen bedeckt war. Seine Mutter setze sich zu ihm auf's Bett und schüttelte ihn "Taichi !!! Was-hast-du ???" Taichi zog die Hände seiner Mutter von sich weg und setze sich etwas weiter nach hinten. "Mama ... Ich ... Ich habe nur schlecht geschlafen. Ein Albtraum!" "Ach Taichi ... Musst du denn so rumschreien?!" Man sah Frau Kamiya an, dass sie sehr müde sein musste "Es tut mir leid, Mama" sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Stirn "Geh' wieder schlafen ..." "Schlaf gut, Taichichi" sagte sie noch und machte das Licht aus und die Türe zu. Taichi aber lag noch lange Zeit wach in seinem Bett. Wieso zum Teufel hatte er sowas geträumt?! Sowas ... sowas ... Sowas Perverses !!!

Am nächsten Tag kam Taichi gerade noch rechtzeitig, bevor die Schulklingel läutete. Als er in die Klasse eintrat, fiel sein Blick sofort auf Yamato, wie er dort sass, sich mit der Hand durch die Haare fuhr und ein Buch las. Viele Mädchen beobachteten Yamato auf die gleiche Weise, wie Taichi es tat. Aber Taichi kniff sich in die Hand und schlurfte zu seinem Platz. Das war doch bescheuert! Wieso dachte Taichi soviel an ihn? Wieso träumte er sowas, war er Pervers?

Als der Lehrer in die Klasse kam, wurden Taichis Gedankenzüge unterbrochen, denn er wurde aufgefordert ein paar Mathe-Aufgaben vorzulesen. Doch Yamato konnte sich nicht auf den Unterricht konzentrieren. Er dachte an den gestrigen Tag und musste immer wieder zu Taichi schauen. Er war so süss. So ungeschickt und unbeholfen. Wie gerne würde er jetzt zu ihm laufen und sich von ihm wieder kitzeln lassen, so wie gestern. Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn Taichi ihn küssen würde. Es wäre so wunderbar! Doch dann seufzte Yamato laut. Nie im Leben würde es Taichi einfallen ihn zu küssen. Yamato war ein Junge und Taichi war auch einer. Was sollte Taichi also an ihm finden?! Taichi war so männlich und sportlich und er wettete, dass jedes Mädchen sich gerne von Taichi küssen lassen würde. Und dann wünschte sich Yamato er sei ein Mädchen. Würde Taichi ihn dann küssen oder ... Würde er ihn lieben?! "Die Antwort werde ich nie herausfinden" murmelte er zu sich selber. Schon seit gestern Nacht wusste er, dass er sich tatsächlich Hals über Kopf in Taichi verliebt hatte. "Ich Perverser ..." Yamato wurde immer verzweifelter. Andauernd strich er sich nervös durch die Haare und über die Stirn.

Bald wurde die ganze Klasse aufmerksam auf diesen Zappel-Kerl, der anscheinend Selbstgespräche führte. "Yamato Ishida, dürfte ich dich bitten Ruhe zu geben, solange mein Unterricht noch nicht beendet ist? Vielleicht hast du ja auch Lust diese Aufgabe an der Tafel für uns zu lösen?" "Was?!" Yamato schrak auf. Gerade hatte er sich etwas so wunderbares vorgestellt, wie Taichis Hand durch Yamatos Haare fuhr und wie sie langsam an seinem Körper heruntergleitete ... "Herr Ishida, würdest du nun bitte nach vorne kommen?" "Ähm, ja ..." Hastig stand Yamato auf und holte sich die Kreide vom Pult, dann ging er auf die Tafel zu. Yamato konnte Mathe, daher war es wohl kein Problem diese Aufgabe zu lösen. Doch erst jetzt betrachtete er die Gleichung genauer. Yamato hatte die ganze Stunde nicht aufgepasst und wusste nun absolut nicht, was er tun musste. Er schluckte und starrte auf die Tafel, während er die Kreide in seinen immer feuchter werdenden Händen drückte. Er spürte sämtliche Blicke der Klasse in seinem Rücken und ihm wurde heiss und schwindelig. Schweiss und Röte breiteten sich in seinem Gesicht aus und immer noch stand er wie versteinert an der Tafel. "Nun, Herr Ishida, fangen sie ruhig an." Yamato konnte nichts sagen. Es war ihm so peinlich, dass er im Unterricht an solche Dinge dachte. "Okay Yamato, setz' dich zurück auf deinen Platz und lass jemand anderen die Aufgabe vorrechnen. Und ich möchte mit dir am Ende der Stunde sprechen!" Yamato schluckte. Er wollte mit ihm sprechen? Was sollte es zu besprechen geben? Niedergeschlagen schlurfte er zu seinem Platz zurück, obwohl er doch etwas erleichtert war, dass er nicht mehr da vorne stehen musste. Er stellte sein Mathe-Buch aufrecht hin, dass er sich ein wenig dahinter verstecken konnte und träumte weiter von Taichi ...

"Nun Yamato, komm' bitte nach vorne, die Stunde ist bereits beendet." Yamato hatte schon wieder geträumt "Oh, ähm, ja, sofort !!!" Er ging zum Lehrer-Pult und machte sich auf eine Moral-Predigt gefasst. "Yamato, du weisst selber, dass diese Stunde nicht gerade eine Glanzleistung von dir war? Du hast nur aus dem Fenster gestarrt, mit dir selber geredet und warst absolut nicht anwesend. So unkonzentriert kenne ich dich gar nicht. Du gehörst zu meinen besten Schülern, was ist los mit dir?!" Yamato war erstaunt darüber, dass sein Lehrer so freundlich war und sich sorgte. Das empfand er als sehr nett, aber er konnte ihm ja wohl schlecht sagen, was ihn vom Unterricht abhielt. Er stellte sich vor, ihm sagen zu müssen, dass er gestern bemerkt hatte, dass er schwul ist, und dass er sich gedanklich von Taichi hatte verwöhnen lassen. "Nun, Yamato?" "Ähm, also ... Es ist nichts. Wirklich nicht." "Gut, wenn du meinst. Aber ich muss dir sagen, dass wenn du noch eine Stunde so verbringst ich deine Eltern davon in Kenntnis setzen muss." Wieder musste Yamato kräftig schlucken. "Ähm, ja ... Ich- Ich werde mich aber wieder bessern !!!" "Gut so" lächelte der Lehrer wieder "Und wiederhole am Besten den Stoff dieser Stunde." sagte er noch, dann klemmte er sich seine Tasche unter den Arm und schreitete aus dem Klassenraum.

Die anderen Schüler waren bereits auf dem Schul-Hof, doch Yamato hatte keine Lust rauszugehen. Er fühlte sich seltsam. Schliesslich war es nichts gewöhnliches, schwul zu sein. Und bei einem Jungen, wie Taichi hätte er warscheinlich sowieso keine Chance ... Also ging er zu seinem Platz und packte seine Sachen ein, er schlug sich die Tasche über die Schulter und ging zur Jungen-Toilette, ohne eine Idee was er dort machen sollte. Er liess seine Tasche fallen und betrachtete sich wieder im Spiegel. "Yamato, du Idiot!" sagte er wieder zu sich selber. "Du verliebst dich in einen Jungen, bist du bescheuert?" Yamato redete noch lange so weiter und machte sich grosse Vorwürfe, als die Tür aufknallte und Taichi vor ihm stand! Auch Taichi hatte Yamato nicht erwartet und sah ihn mit grossen Augen an. Yamato hoffte, dass er nichts mitgekriegt hatte von seinen Selbstgesprächen und Taichi dachte an seinen Traum. Er biss sich auf die Unterlippe und schaute auf den Boden und auch Yamato wich seinen Blicken aus. Erst jetzt sah er, dass Taichis Knie blutig war. "Taichi!" schrie er erschrocken "Taichi, dein, dein Knie ... Du bist verletzt!" Yamato hasste den Anblick von Blut, er hatte sich schon immer davor geekelt. Und jetzt auch noch zu sehen, wie gerade Taichi blutete war noch schlimmer. Er wich einige Schritte zurück und schlug die Hände entsetzt über den Mund, während er Taichi anstarrte. So eine seltsame Reaktion hatte Taichi nicht erwartet. "Ähm ... Yamato ... Ich habe mir nur mein Knie aufgeschlagen, nichts weiter. Deswegen bin ich auch hier, ich wollte es sauber machen." Yamato konnte nichts sagen "Es ist nichts Schlimmes, ist nur gerade beim Fussball-Spielen passiert ..." "Taichi ..." brachte Yamato nur hervor. Er kramte schnell ein paar Taschentücher aus seiner Tasche und reichte sie ihm. Taichi nahm sie an und drücke ein Tuch auf die Wunde. Es saugte das Blut auf und nahm dessen Farbe an, Yamato konnte nur mit zugekniffenen Augen zusehen. "Was machst du denn hier, Yamato?" "Ähm, ich ... Ich ... Ich ..." Yamato brachte einfach keinen vernünftigen Satz zu Ende und stammelte und stotterte ein paar Worte. Taichi ging auf ihn zu und legte seinen Zeigefinger auf Yamatos Mund. In dem Augenblick durchfuhr Yamato etwas wie ein Stromschlag. Er bekam eine Gänsehaut, doch ihm war schrecklich heiss. Taichi berührte ihn und dann auch noch auf dem Mund. Er konnte nicht sagen, wie glücklich er war. Dann zog Taichi Yamato zu sich, legte seinen Arm um Yamatos Schulter und küsste ihn. Yamato liess sich das mit grossen Wohlgefühl gefallen. Doch plötzlich schreckte Taichi auf. "W-W-W-Was m-m-m-mache ich hier ???" Nun wich er einige Schritte zurück und Yamato sah ihn mit traurigen Augen an. Doch Taichi blickte vollkommen entsetzt. Er war so erschrocken über sich selbst. Es konnte doch nicht sein, dass er, Taichichi Kamiya, tatsächlich einen Jungen geküsst hatte. "Yamato, das ... D-d-d-das t-tut mir leid, w-w-wirklich!" Yamatos Beine sackten ein und er sass auf dem Boden und schaute völlig verzweifelt zu Taichi rauf. Doch Taichi lief aus den Toiletten und lies Yamato alleine zurück. Einen Augenblick lang war Yamato der glücklichste Junge der Welt, doch nun wollte er am liebsten sterben. "Verdammt !!!" Er ballte die Fäuste zusammen und schlug auf den Fussboden. Der Schlag und der Schrei hallte durch das ganze Schulgebäude. Wie ein kleines Häufchen Elend lag Yamato gekrümmt auf dem Boden und biss sich auf die Unterlippen, um die Tränen zu stoppen. Er wünschte er wäre tot. Er wünschte er würde sterben und als Mädchen wiedergeboren werden. Dann hätte er ein Recht Taichi zu lieben. Seine Lippe fing an zu bluten und seine Tränen tropften auf den Boden ...

Der Krach, den Yamato produzierte, hatte eine Lehrerin aufmerksam gemacht. Sie ging nachsehen und fand Yamato auf. "Mein Gott, was haben sie denn mit dir gemacht?!" Sie schlug die Hände über den Kopf und bückte sich zu Yamato. Sie wollte ihm helfen, da sie dachte er wäre verprügelt worden. So wurde Yamato auf die Krankenstation getragen. Doch dort konnte man ihm nicht helfen, denn er hatte ja nur eine blutige Lippe. Also wurde Herr Ishida informiert. Dieser war zwar arbeiten, aber er kam sofort und holte Yamato mit dem Auto ab. Zu Hause konnte er nichts weiter für ihn machen, als ihn in sein Bett zu tragen. Dort lag er also, kerzengerade und machte keinen Mucks, er hatte aufgehört zu Weinen uns sah mit starren, glasigen Augen an die Decke. Es kam abolut keine Reaktion von ihm. Sein Kopf fühlte sich so leer an. Er konnte nicht mehr denken, hatte keinen einzigen Gedanken. Er wollte nur sterben. Nein, er war schon tot. Er war tot, doch sein Körper hielt seine Seele gefangen.

Von Taichi war keine Spur. Nachdem er Yamato geküsst hatte, verliess er das Schulgebäude. Er lief die Strassen entlang und machte sich Vorwürfe. Er lief und lief und lief. Er wusste nicht, wohin er laufen sollte, wie lange er laufen würde, warum er das tat ... Schliesslich kam er an dem Park vorbei, wo Yamato und Taichi gestern einen so schönen Tag hatten. Es kam ihm nicht vor, als wäre es gestern gewesen. Es war schon eine Ewigkeit her ... Er hatte soviel erlebt mit Yamato, in seinen Träumen. Er betrat den Park und legte sich aufs Gras, an den Platz, wo sie gestern auch waren. Gestern war der schönste Tag in seinem Leben. Vielleicht könnte er einschlafen und diesen Tag noch einmal erleben.

Nass ... Ganz nass ... Taichi war völlig durchfeuchtet. Er war eingeschlafen, während es in Strömen regnete. Niemand hatte ihn hier bemerkt. Wie auch?! Bei diesem Wetter fällt es niemanden ein in den Park zu gehen. Taichi wusste nicht wie lange er geschlafen hatte und wie spät es war. Er konnte sich noch nicht einmal dran erinnern, ob er nun geträumt hatte. Er sah in den Himmel. Gestern schien die Sonne. Es war der erste schöne Tag des Jahres. Nun sah er graue Wolken. Er lies sich ein paar Regentropfen in den Mund laufen. Sie schmeckten komisch. Er stellte sich vor, wie wohl Yamatos Haar riechen würde ... oder schmecken ...

Inzwischen machte sich Frau Kamiya grösste Sorgen. Es war fast acht Uhr und kein einziges Zeichen von ihrem Sohn. Von der Schule wurde ihr mitgeteilt, dass Taichi nach der ersten Stunde verschwand und bis jetzt war er nicht aufgetaucht. Sie hatte bereits Stunden im Regen verbracht und ihren Sohn gesucht. Auch jetzt zog sie sich wieder ihren Regen-Mantel um, stieg in ihre Gummistiefel und nahm ihren Regenschirm, um weiter zu suchen. Kari hatte sie nichts erzählt, doch sie war nicht dumm und sie sah wie fertig ihre Mutter aussah und wie besorgt sie war.

Im selben Moment verzweifelte auch Herr Ishida an seinem Sohn. Er wusste nicht, was er tun konnte, um Yamato zu helfen, wusste nicht was er hatte. So verbrachte er die Nacht in seinem Bett, aber er lag die ganze Zeit wach vor Sorge.

Und Frau Kamiya ging es nicht anders. Sie hatte mittlerweile sämtliche Alarmglocken geschlagen. Die Polizei, die Feuerwehr, alle waren informiert, dass ihr Sohn verschwunden war.

Doch niemand kam auf die Idee im Park zu suchen. Taichi lag immer noch da und regte sich nicht. Er dachte weiterhin an Yamato. Er war so wunderschön. Er dachte an seinen Traum ... Wie würde es in real aussehen, wenn Yamato dieses Kleid tragen würde?! Er sah Yamato vor sich. Seine unbeschreiblich schönen Haare, die er am Liebsten den ganzen Tag berühren und küssen würde, seine wunderschönen blauen Augen, in denen er versinken könnte, seine tolle Haut, sein Körper, er liebte alles an Yamato. Nun wurde er wieder zurück in die Realität geholt. Was hatte er Yamato nur angetan? Wie konnte er es wagen Yamato zu küssen? Yamato, der jedes Mädchen was er wollte haben konnte. Wie sehr musste er ihn verletzt haben? Taichi hasste sich so dermasen dafür. Für das was er getan hatte gab es keine Entschuldigung.

Yamato hatte nicht geschlafen. Er lag die ganze Nacht über wach in seinem Bett. Nun hörte er seinen Wecker klingeln. Sein Wecker, der jeden Tag um halb sieben klingelte. Bis jetzt hatte Yamato sich kein bisschen bewegt. Er sah keinen Sinn mehr in seinem Leben. Er war ein Junge, der einen Jungen liebte. Aber Taichi konnte ihn nicht lieben. Er konnte ihn nicht küssen, nicht fest halten ... Warum lebte Yamato noch? Warum konnte er nicht auf der Stelle sterben? Wieso war er kein Mädchen? Als Mädchen hätte er Taichi unbefangen lieben können. Aber es sollte nun 'mal nicht so sein und deswegen sah Yamato es nun als seine Bestimmung zu sterben. Er strich sich mit der Zunge über seine trockenen Lippen und versuchte aufzustehen. Seine Knochen waren total steif und er war ziemlich wackelig auf den Beinen. Doch er konnte nun total klar denken. Niemand würde ihn davon abbringen. Er trug einen Pyjama, den Herr Ishida Yamato gestern übergezogen hatte. Als er aus seinem Zimmer trat blickte er noch einmal zu seinem Vater. Die Erschöpfung war ihm anzusehen. Er war am Küchentisch eingeschlafen und sprach im Schlaf. Yamato ging weiter zur Haustür. Er zog sich nicht an. Seine Füsse waren nackt und es regnete immernoch in Strömen. Jeder Schritt von Yamato gab ein Geräusch. Mittlerweile war er nass bis auf die Knochen. Er war eiskalt, aber es störte ihn nicht. Er ging zielstrebig zum Park, wo er flüchten konnte zu seinen Gedanken und Träumen mit Taichi. Wo das ganze angefangen hatte und wo es enden sollte.

Yamatos Weg hatte ein Ende. Er stand vor dem grossen Eingangstor des Parks und blieb' dort kurz stehen. Er schluchte den Klos in seinem Hals runter und ging weiter. Er wollte den gemütlichsten Platz des ganzen Parks aufsuchen. Dort wo er mit Taichi gelegen hatte. Er ging über einen Hügel und sah ... Er sah Taichi! Er wusste nun nicht was er tun sollte. Vollkommen unbeirrt hatte er sich bis hierhin durchgekämpft, doch jetzt wo er Taichi auf der Wiese liegen sah, wurden seine gesamten Gedanken durcheinander gewürfelt. "Taichi ..." murmelte er. Taichi hatte ihn nicht bemerkt. Er hing seinen eigenen Gedanken hinterher. "Taichi ..." Yamato konnte es nicht fassen, er wusste nicht was er tun sollte. Sollte er wieder weglaufen?! Er spürte das Regenwasser auf seiner Haut und merkte, wie kalt ihm war. Er hatte kein Gefühl mehr in seinem Körper. Wenn er schon erfrieren sollte, dann würde er das gerne in Taichis Armen tun. Er fasste sich ein Herz und versuchte Taichis Namen zu rufen "Taichiiii !!!" er fing an zu Husten. Taichi richtete sich auf und blickte sich um. Er sah Yamato, wie er auf ihn zulief und konnte es nicht fassen. Yamato war gekommen! Taichi stand auf und watschelte ein paar Schritte auf Yamato zu und dieser kam geradwegs auf ihn zugerast. Taichi konnte nur noch seine Arme ausstrecken und Yamato mit seinen Küssen begrüssen. "Yamato ... Yamato, ich ... Es tut mir leid ... Ich-ich liebe dich!" Das war Alles, was Yamato hören wollte. Seine Trauer verschwand, er war überglücklich! "Yamato, du" Taichi konnte nicht weiterreden, da Yamato nun seinen Zeigefinger auf seinen Mund gelegt hatte. Die Beiden küssten sich leidenschaftlich. Taichi knöpfte Yamatos Hemd auf uns zog es ihm aus, danach zog er ihn auf den Boden, wo sie sich weiterküssten. Beide waren pitschnass und auch das Gras war völlig aufgeweicht. Schlamm und Grasflecken bedeckten ihre Kleidung, doch das störte sie kein bisschen. Sie hatten sich wiedergefunden und das war momentan das Einzige, was für sie zählte. Beiden war warm in der Gegenwart des Anderen. Es konnte einfach nicht besser sein. Taichi nahm Yamato in die Arme und hielt ihn ganz fest, als würde er ihn nie wieder los lassen.

Yamato Ishida und Taichichi Kamiya starben an einem kalten März-Morgen. Sie wurden aufgefunden in aufgeweichter, dreckiger Kleidung und starben Arm in Arm aufgrund Unterkühlung. Beide hatten ihren Tod erwartet. Sie starben überglücklich mit ihrem Geliebten.

Vielleicht werden sie wiedergeboren. Gute Menschen werden belohnt, indem sie sich aussuchen können erneut zu leben. Vielleicht wird der eine ein Mädchen, der andere bleibt ein Junge. Und sie treffen sich wieder und können sich belanglos lieben.

Vielleicht verbringen sie ihr Leben nach dem Tod im Jenseits. Sie werden sich lieben bis in alle Ewigkeit und die Unendlichkeit gemeinsam geniessen ...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Siri
2008-05-29T18:10:37+00:00 29.05.2008 20:10
Sehr schön,
aber auch
furchbar traurig...
*snif* *heul*
Von: abgemeldet
2006-03-25T10:22:09+00:00 25.03.2006 11:22
Hey ich find die FF echt super. Es ist echt schön zu lesen. Aber was ich auch echt schaade finde is das ende. Nachdem sich die beiden gefunden haben denkt man sich naiverweise doch dass alles gut wird aba ja.. Trotzdem n trauriges aba schönes ende! Gelungene FF
Von: abgemeldet
2004-03-28T11:51:05+00:00 28.03.2004 13:51
Ja ih finde die ff auch schön .Nur das ende versteh ich nicht so ganz .Für die beiden war ja jeweils der andere der grund zum leben und am ende haben sie sich gefunden und waren glücklich .WArum haben sie also ihr leben aufgegeben?Selbst wenn sie wiedergeboren worden wären gäbe es doch keine garantie dass sie sich wiedertreffen oder?Versteh ich nicht
ciao kaiya
Von:  akira_chan
2003-06-10T21:18:47+00:00 10.06.2003 23:18
Eine schöne FF.Nur das Ende...das macht einen so richtig traurig.Und was mich persönlich auch etwas stört ist,dass das ganze in der Vergangenheit geschrieben ist und du auch ein paar Zeitwechsel reingebracht hast.Du hättest auch noch ein bisschen mehr Gedankengänge reinbringen können,dann wäre es noch besser.Aber sonst ist die FF gut.


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