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*~°As long as we have°~*

~*Seid glücklich, solange ihr euch habt*~
von

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As long as we have

Es war ein verregneter Sonntagnachmittag.

Ich saß in einem Zimmer und wusste nicht mehr weiter. Sollte ich schreien, weinen oder einfach weiterhin gar nichts tun? Ich wusste es einfach nicht, aber ich genoss es gerade allein zu sein. Meine Beziehung mit Lucy war so gut wie zerstört. Alles schien schief zu laufen.

Ich sah aus dem Fenster, gegen welches der Regen prasselte. Die dunklen Wolken ließen es so wirken, als wäre es bereits Abend. Es war so dunkel, dass ich sogar mein eigenes Spiegelbild in der Fensterscheibe deutlich erkennen konnte. Ich blickte wieder auf das Bett, welches in diesem Raum stand. Nein, auf die Person, die in jenem Bett lag und schlief. Der rothaarige Mann vor mir sah so aus, als würde er gleich die Augen öffnen und sagen, dass alles gut wäre, dass ich mir keine Sorgen machen brauchte, keinen weiteren Gedanken an ihn verschwenden sollte. Das könnte ich vielleicht auch, wenn nicht all diese Geräte an ihm angeschlossen wären. Dabei wusste er doch, dass er eine der wichtigsten Personen für mich war und ich somit immer an ihn denken würde, wie ich auch an Lucy dachte.

Lucy... Was sie wohl gerade machte? Ich hatte mich nicht mehr getraut, sie anzurufen oder anzuschreiben. Es war doch sowieso alles zu spät. Mein Blick glitt an die weiße Decke und blieb an der Lampe hängen. Das Licht störte mich gerade nicht. Seit Tagen hatte ich nicht mehr richtig geschlafen. Warum sollte ich auch schlafen? Mein Kopf war voll und ich konnte einfach nichts ordnen. Vielleicht konnte ich ja jetzt damit anfangen? Konnte es mich ein wenig ablenken? Einen Versuch war es immerhin wert.

Ich glaube, die Sache mit Lucy war länger her. Ja, unsere Beziehung geriet ins Wanken vor etwa einem Monat. Sie kam zu mir und ich sah noch jetzt ihren freudigen Gesichtsausdruck vor meinen Augen...
 

„Natsu!!“, rief sie und rannte mich fast um. Sie umarmte mich und ich legte meine Arme schon automatisch um sie. „Da bist du ja endlich!!“ Lucy freute sich wirklich, dass ich endlich da war.

„Tut mir leid, Luce“, entschuldigte ich mich bei ihr. „Ich musste etwas länger arbeiten, daher ist es später geworden.“ Lucy und ich wohnten seit ungefähr einem viertel Jahr zusammen im Obergeschoss der Wohnung meines Ziehvaters Igneel. Es war ein ruhiges Plätzchen und wir waren zwar allein in unserer Wohnung, waren aber nicht ganz allein im Haus. Es war sehr nett von Igneel, dass wir in die Wohnung durften. Ein Grund warum er zugestimmt hatte, war sicher der, dass wir heiraten wollten.

„Egal“, meinte sie kopfschüttelnd und lächelte sanft. „Jetzt bist du ja da...“ Sie gab mir einen kurzen Kuss und löste sich dann von mir. „Wollen wir heute Abend essen gehen?“, fragte sie mich dann und ich sah die Blondine überrascht an.

„Dir ist aber schon klar, dass ich zahle?“, stellte ich klar und Lucy lächelte nur weiter. „Ich mein das ernst, Luce!“, sagte ich lachend und hielt sie fest, als sie gehen wollte. Wir setzten uns noch kurz auf die Couch und kuschelten etwas, ehe wir gegen dreiviertel Sieben zusammen duschen gingen und uns so für das Abendessen im Restaurant fertig machten. Während Lucy sich noch die Haare richtete und sich etwas Make Up auflegte, ging ich zu meinem Ziehvater nach unten und teilte ihm mit, dass Lucy und ich ausgingen. Er lächelte darauf nur und wünschte uns einen schönen Abend. Ich erwiderte sein Lächeln und wollte gerade wieder nach oben gehen, als Lucy schon zur Tür herein sah.

„Guten Abend Igneel“, grüßte sie ihn und trat herein. „Wie sehe ich aus?“ Sie drehte sich einmal um die eigene Achse und blickte dann wieder zu Igneel. Lucy trug ihr weinrotes Kleid, welches ihr bis zu den Knien reichte und dünne Träger hatte. Damit es sie jedoch nicht so leicht fror, hatte sie sich eine Stola umgelegt. Ihr dezentes Make Up noch dazu, ließ sie wunderschön aussehen.

„Wenn du nicht schon die Verlobte meines Sohnes wärst“, sagte er und stand auf. Dann ging er zu einem Schränkchen und holte etwas heraus. „Dann hättest du sicher viele andere Verehrer.“ Er öffnete das kleine Schächtelchen und holte daraus eine Kette hervor. Die Kette selbst war golden und hatte sechs sternförmige Anhänger angebracht. Die Steine darin waren rot und ich wollte gar nicht wissen, wie wertvoll diese Kette war. Der Rothaarige legte der Blondine die Kette um lächelte sanft.

„Diese Kette gehört schon seit Generationen den Frauen meiner Familie“, erklärte er. „Meine Mutter hatte sie kurz vor ihrem Tod meiner Frau gegeben, welche aber leider viel zu früh aus dem Leben gerissen wurde. Von daher übergebe ich sie dir im Namen meiner Frau. Schließlich...gehörst du doch auch zur Familie Dragneel, Lucy.“ Die Blondine lächelte gerührt und kämpfte mit den Tränen. Würde sie jetzt nachgeben, würde ihr Make Up verlaufen und das wollten wir nicht. Vorsichtig streichelte Lucy über die Kette an ihrem Hals.

„Vielen Dank, Igneel“, hauchte sie und umarmte den Älteren.

„Jetzt aber los, los!“, scheuchte er uns außer Haus. „Sonst braucht ihr nicht mehr weg und könnt hier bleiben zum Essen!“, lachte er und winkte uns nach.

Hand in Hand gingen wir die paar Straßen zum Restaurant. Ich öffnete die Tür und ließ Lucy den Vortritt, dann folgte ich ihr. Der Raum war in zwei große Räume aufgeteilt, in denen viele Gäste Platz hatten. Es war alles in einem blauen und beigen Ton gehalten. Die Stühle, die Wände, die Vorhänge einfach alles war sehr schön aufeinander abgestimmt. Einzelne Teile in grün waren mit eingearbeitet, passend für den Blumenschmuck. An den Wänden hingen Bilder von berühmten Künstlern und ließen die Wände nicht so fahl wirken. Ich fragte nach, ob noch ein Tisch für zwei Personen frei war und wir wurden an einen Tisch gebracht, der ziemlich weit hinten an einem Fenster stand. Vorsichtig rückte ich Lucys Stuhl nach, als sie sich setzte und ich setzte mich anschließend ihr gegenüber. Der Kellner kam dann auch relativ schnell und hatte zwei Karten dabei. Er wünschte uns einen guten Abend und reichte Lucy und mir jeweils eine Karte. Dann entschuldigte er sich und ging kurz an einen anderen Tisch. Wir konnten in der Zeit unsere Speisen wählen und als er wiederkam teilten wir ihm mit, was wir uns herausgesucht hatten. Er meinte, dass dies eine gute Wahl sei und er uns auch den passenden Wein dazu bringen würde.

„Könnten Sie vielleicht noch ein Glas Wasser mitbringen?“, bat Lucy und der junge Mann nickte. Ich sah sie zuerst etwas verwundert an, doch Lucy hatte noch nie viel Alkohol getrunken. Nach etwa zehn Minuten kamen die gewünschten Speisen und Getränke schon.

„Das sieht wirklich köstlich aus“, meinte Lucy zu den Speisen vor uns und ich stimmte ihr nickend zu. Bevor wir jedoch anfingen zu essen, stießen wir einmal mit den Gläsern an und nahmen einen Schluck daraus. Danach aßen wir und es war wirklich lecker. Wir blieben noch eine Weile sitzen und tranken noch jeweils ein Glas. Lucy ein Glas Wasser und ich ein Glas Wein.

Nach etwa zwei Stunden zahlte ich die Rechnung und gab dem Ober ein Trinkgeld. Wir verließen das Restaurant und gingen langsam zurück nach Hause.

„Es war ein sehr schöner Abend“, sagte Lucy und klammerte sich an meinen Arm. „Das sollten wir wiederholen.“ Ich nickte, da mir dieser Abend wirklich sehr gefallen hatte. „Vielleicht, können wir das ja auch, wenn wir zu dritt sind...“, sprach sie dann weiter und ich sah sie fragend an, als wir uns unserer Auffahrt näherten. Ich fragte mich wirklich, wie sie das meinte und wollte gerade meine Frage aussprechen, da legte sie ihren Finger auf meine Lippen.

„Natsu...Ich bin schwanger...“, hauchte sie leise und lächelte dabei sanft. Dies überrumpelte mich jedoch etwas. „Wir werden Eltern, freust du dich denn nicht?“

„Doch...“, sagte ich schwach. „Aber wir...du hast doch... Es kann doch gar nicht...sein...“ Ich trat etwas zurück und schüttelte leicht den Kopf. „Tut mir leid...“, sagte ich dann leise. „Ich muss darüber nachdenken...“ Dann ging ich die Straße entlang und hörte nur noch ein Schluchzen und ehe ich mich umdrehte, rannte sie an die Haustür und ging hinein. Ich fühlte mich elend, das hätte ich nicht tun sollen.

Dies teilte mir auch Igneel mit, als ich nach Hause kam. Er sagte auch, dass Lucy bei ihm war und sich in den Schlaf geweint hatte. Wir würden am nächsten Tag darüber reden, da er meinte, dass ich ebenfalls schlafen gehen sollte. Ich nickte und ging nach oben in die Wohnung, die mir auf einmal so groß vorkam. Ohne Lucy war es hier so leer. Ich zog mich aus und legte mich auf meine Seite des Bettes. Schlafen konnte ich nicht wirklich. Noch immer sah ich ihren freudigen Gesichtsausdruck, als sie vorschlug, ob wir nicht essen gehen wollten oder ihr lächeln, als sie mir sagte, dass sie schwanger sei. Es traf mich sehr und ich fiel in einen unruhigen Schlaf.
 

Das Klingeln meines Handys holte mich aus meinen Erinnerungen. Ich holte das kleine Gerät hervor und sah nach, warum es geklingelt hatte. Es wurde mir eine Nachricht angezeigt. Wer schrieb mir den noch eine Nachricht? Als ich dies im Menü nachsah, musste ich schlucken. Die Nachricht war von Lucy und ich bekam es mit der Angst zu tun. Warum sie mir wohl so plötzlich schrieb? Ich konnte es mir nicht erklären, öffnete die Nachricht aber, da ich wissen wollte, warum sie mir geschrieben hatte.

„Hallo Natsu,

Ich habe gehört, dass es dir wieder besser gehen soll und wollte dich fragen, ob wir uns vielleicht treffen könnten. Ich warte draußen im Park auf der Parkbank unter dem Kirschbaum.

Liebe Grüße,

Lucy“

Sie wollte sich mit mir treffen? Jetzt, nach gut einem Monat? Vielleicht hatte sie von Levy gehört, dass man mich bald entlassen konnte. Sollte ich gehen oder vielleicht besser bleiben? Ich sah zu Igneel und dachte darüber nach, was er wohl jetzt sagen würde. Wahrscheinlich würde er wollen, dass ich zu ihr ginge. So viel Anstand sollte ich schon besitzen.

„Ich komme bald wieder...“, sagte ich leise und stand auf. „Vater...“, fügte ich noch hauchend hinzu und ging dann zur Tür.
 

„Warum freust du dich den nicht?“, fragte mich Igneel, als wir unterwegs von seinem Unternehmen nach Hause waren. „Glaubst du etwa, dass Lucy dich betrogen hat?“ Ich schüttelte den Kopf und blickte aus dem Fenster.

„Nein, natürlich nicht“, erklärte ich meinem Vater. „Es ist nur so seltsam. Sie nimmt doch die Pille, da dürfte so etwas gar nicht passieren. Ich bin gerade...einfach etwas überfordert...“ Igneel blickte kurz zu mir und schüttelte den Kopf. Er wusste ja, dass es mein größter Wunsch war, mit Lucy eine Familie zu gründen. Aber war es dafür nicht noch etwas früh? Ich wusste einfach nicht weiter, nicht, wie ich ihr jetzt dann gegenübertreten sollte. Da sich eine mehr oder weniger Schweigen über uns legte, drehte ich das Radio etwas lauter, in welchem gerade Nachrichten liefen.

„Ich wiederhole: Achtung auch auf der A6 Richtung Magnolia. Ein Geisterfahrer kommt Ihnen entgegen! Fahren Sie langsam und überholen nicht!“ Ich drehte das Radio wieder leiser und Igneel wollte sich gerade rechts einordnen, als alles ganz schnell ging. Zwei Lichtkegel kamen auf uns zu und schon krachte es. Der Wagen drehte sich zur Seite und es fuhr von hinten ein weiteres Auto auf, welches nicht mehr bremsen konnte. Mein linkes Bein schmerzte und ich sah zu Igneel. Er hatte die Augen geschlossen und Blut tropfte von seiner Stirn.

„I-Igneel...“, brachte ich schwach heraus und wollte meine Hand heben, doch ging es nicht. Dann wurden meine Augenlider immer schwerer und mein Kopf fiel nach hinten.

Ich öffnete meine Augen erst wieder drei Tage später. Man erklärte mir, was geschehen war und dass mein Vater im Koma lag, da seine Verletzungen sehr viel schlimmer waren. Ich hatte Glück, meinten sie. Mein Bein war angebrochen und würde nicht allzu lange brauchen, um zu verheilen. Dennoch durfte ich allein nicht aufstehen. So verging nach und nach ein Monat und ich besuchte Igneel jeden Tag. Er wachte zwar nicht auf, aber ich sprach mit ihm über vieles, beziehungsweise, ich erzählte ihm sehr viel...
 

Vor dem Krankenhaus angekommen lief ich den kurzen Weg entlang zur Straße. Ich überquerte sie und ging in den Park, lief Richtung Kirschbäume und konnte Lucy schon sitzen sehen. Langsam näherte ich mich ihr und blieb schließlich vor ihr stehen. Die Blondine erhob sich vorsichtig, legte ihre Hand an meine Wange und strich über die letzten noch sichtbaren Spuren des Unfalls.

„Es tut mir leid, dass ich dich nicht besucht habe“, sagte sie leise und zog ihre Hand wieder zurück. „Ich...war auch viel bei Ärzten...“ Ich sah sie verwirrt an und wollte fragen warum, da fuhr sie schon fort. „Ich hatte überlegt, ob ich es wegmachen lasse...“ Entsetzt sah ich sie an. Das konnte sie nicht! Das war doch schließlich unser Kind oder etwa doch nicht.

„Hast du...es...“

„Nein, habe ich nicht“, unterbrach sie mich auch gleich. „Die Ärzte wollten dies nicht und ich wurde wütend. Wütend auf das Kind, die Ärzte und ganz besonders auf mich selbst. Ich erklärte dem Arzt, dass ich gar nicht schwanger sein konnte, da ich doch mit der Pille verhütete und er fragte mich, ob ich zuvor vielleicht krank gewesen war und ich nickte. Daraufhin erklärte er mir, dass die Wirkung der Pille aufgehoben werden kann.“ Ich sah sie ungläubig an. Das war doch jetzt ein Witz oder?

„Ich musste doch dieses Antibiotika nehmen, erinnerst du dich?“ Ich nickte, wollte nichts sagen, womit ich sie unterbrechen würde und hörte ihr einfach weiter zu. „Der Arzt sagte mir, dass durch diese Antibiotika die Wirkung aufgehoben wurde und ich jetzt dadurch schwanger bin.“ Tränen rannen über ihre Wangen und sie versuchte sie wegzuwischen, doch kamen zu viele nach. Warum nur war ich so ein Dummkopf? Schnell zog ich sie in meine Arme und drückte sie ganz fest an mich.

„Es tut mir leid!!“, sagte ich und streichelte über ihren Kopf. „Es tut mir leid!! Ich hätte nicht so reagieren dürfen!!“ Lucy krallte sich in mein Hemd und drückte ihr Gesicht gegen meine Brust.

„Darf ich denn... Darf ich denn jetzt wieder bei dir bleiben?“, schluchzte sie und ich nickte wie wild.

„Ich habe doch nie gesagt, dass du mir fern bleiben sollst!“, sagte ich und nahm ihren Kopf in meine Hände, damit ich ihr in die Augen sehen konnte. Vorsichtig wischte ich ihre Tränen mit meinen beiden Daumen weg. „Ich liebe dich doch!!“, lächelte ich schwach und gab ihr einen zarten Kuss. „Wenn du nicht mehr an meiner Seite wärst, wüsste ich doch nicht, was ich machen sollte...“

„Natsu...“, hauchte sie schwach und vergrub ihr Gesicht wieder an meiner Brust. Ich legte meinen Kopf auf ihren und so standen wir, Arm in Arm, eine kurze Weile da und taten nichts.

Irgendwann rührte ich mich wieder und sah ihr in die Augen.

„Kommst du mit zu Igneel?“, fragte ich sie und bekam ein nicken zur Antwort. Ich nahm ihre Hand und zog sie sanft mit mir. Ob sich Igneel freuen würde, wenn er davon hörte? Vor dem Krankenhaus bremste mich die Blondine kurz aus.

„Möchtest du...den Namen aussuchen?“, fragte sie und ich sah sie überrascht an. Ich lächelte sie sanft an und drückte ihre Hand etwas.

„Warum nehmen wir nicht zwei Namen? So kann jeder einen aussuchen“, meinte ich und Lucy nickte. „Mir...gefiele Haru...“, sagte ich leise und schien zu überlegen. Da ertönte aus dem Krankenhaus ein Lautsprecher.

„Dr. Silk, bitte dringend in Zimmer 408! Ich wiederhole: Dr. Silk bitte dringend in Zimmer 408!!“ Das war Igneels Zimmer! Was war da los? Ich sah zu Lucy und wusste nicht mehr weiter.

„Geh schnell zu ihm, ich komme nach“, meinte sie und ich gab ihr noch einen Kuss auf die Wange, ehe ich ihre Hand losließ und los rannte. Im vierten Stock angekommen verschnaufte ich kurz, rannte dann aber weiter zu dem Zimmer. Die Tür stand offen und viele Ärzte, wie auch Schwestern standen um das Bett.

„Was ist mit ihm!!?“, wollte ich wissen, da kam ein Arzt auf mich zu und wollte mich beruhigen. „Hören Sie auf so zu reden, ich will wissen, was mit meinem Vater ist!!“ Ich hörte nur noch einen durchgehenden Pfeifton und wurde aus dem Zimmer geschoben.

„Igneel!! IGNEEL!!!“, schrie ich und hämmerte gegen die Tür. Da legte mir jemand eine Hand auf die Schulter und ich drehte mich, sah in das schwach lächelnde Gesicht Lucys und ließ mich zu Boden sinken. Sie nahm mich von hinten in den Arm und ich konnte spüren, wie es an meinem Rücken etwas feucht wurde. Auch ich hielt meine Tränen nicht länger zurück. Dennoch konnten wir nicht so sitzen bleiben. Ich drehte mich zu Lucy um und stand mit ihr auf. In der Nähe stand eine Bank, auf welche wir uns setzen konnten. Mein Arm lag um die Blondine, welche sich an mich drückte. Unsere Köpfe lagen aneinander und ich merkte, wie Lucy ab und an schluchzte und ihr Körper bebte.

Nach etwa zwanzig Minuten kamen die Ärzte und Schwestern aus dem Zimmer. Einer davon kam auf uns zu und kniete sich zu uns herab. Er erklärte, dass sie Igneel wieder etwas stabilisiert hatten, er aber wohl nicht mehr lange hätte. Er würde seinen inneren Verletzungen erlegen. Lucy fragte, warum man ihn nicht operierte und der Arzt schüttelte nur den Kopf.

„Wir würden ihn schon zu Beginn verlieren“, sagte er und ich sah abwesend zur Tür.

„Dürfen wir zu ihm?“, fragte ich und er stand nickend auf. Daraufhin betraten wir das Zimmer und gingen zu ihm hin. Ich ließ Lucy vor, da ich den letzten Monat schon so viel bei ihm war.

„Was...was soll ich sagen?“, wollte Lucy unsicher wissen und ich erklärte ihr, dass sie einfach irgendwas erzählen sollte, dass ich es genauso gemacht hatte. So begann die Blondine zu erzählen. Von ihren Terminen, die Gespräche mit dem Arzt und dass er Großvater werden würde. Nach etwa einer Stunde bat man uns zu gehen und wir gingen nach Hause.

Das erste Mal seit langem, dass ich mit Lucy in unserer Wohnung war. Ich wollte mich schon auf die Couch setzen, doch zog Lucy mich zum Bett und meinte, ich solle versuchen zu schlafen, da ich so aussah, als wäre ich sehr müde. Ich lächelte schwach und legte mich hin, Lucy legte sich neben mich und es dauerte nicht lang, da hatte ich sie in meinen Armen, streichelte über ihren Rücken und atmete ihren Duft ein. Langsam schlief ich ein und träumte von Igneel. Er sagte, er freute sich für uns, dass wir uns wieder vertragen hatten und nun eine glückliche Familie werden würden. Er gab uns seinen Segen und meinte, dass wir glücklich werden sollten, es sein sollten, egal, was auch passierte. Vorsichtig nahm er uns in den Arm und es fühlte sich angenehm warm an. In dieser Nacht konnte ich schlafen...
 

In dieser Nacht, war er gestorben...
 

Als am nächsten Tag das Telefon geklingelt hatte, wusste ich, dass sich Igneel in dieser Nacht von uns verabschiedet hatte. Er war ein letztes Mal bei uns, teilte uns mit, was er uns noch auf den Weg geben wollte und wünschte uns, dass wir glücklich sein sollten. Wir versuchten es, doch manchmal überkam uns einfach die Traurigkeit, wurden schwach.

Zu seiner Beerdigung luden wir alle ein, die ihn kannten, die ihn mochten und die mit ihm zusammen gearbeitet hatten. Sie halfen uns auch, indem sie mit uns trauerten und so kamen wir auch Stück für Stück damit klar. Wir sollten uns nicht herunterziehen lassen, vor allem auch, weil Lucy doch schwanger war, was man immer deutlicher erkennen konnte.

Zwei Monate nach dem Tod Igneels heirateten Lucy und ich und es sah wirklich süß, wie sich der leichte Bauch unter dem Kleid wölbte.

Und dann, gut fünf Monate später war es soweit. Unser Sohn erblickte das Licht der Welt. Wir hatten während den Untersuchungen erfahren, dass es ein Junge werden würde. Wir waren auch beide mit dem Namen Haru einverstanden. Nur wollte mir Lucy nicht sagen, welchen Namen sie sich ausgesucht hatte. Als man uns dann das Bündel in die Arme drückte, sah ich Lucy überglücklich an.

„Sieh mal Natsu...“, sagte Lucy und deutete auf den leichten Flaum an seinem Kopf. Seine Haare gingen der Farbe nach eher in meine Richtung, aber sie waren dunkler. Ich konnte nichts sagen, ich war einfach zu überwältigt.

„Sag Hallo zu unserem Sohn...“, hauchte mir die Blondine zu. „Unser Sohn... Haru Igneel Dragneel...“
 

~*Fin*~


Nachwort zu diesem Kapitel:
Dieser One Shot ist, wie soll ich das sagen... So etwas, wie eine Sidestory zu einem RPG?
Naja, nicht ganz. Aber die liebe Tenshi9206 und ich waren soweit, wie es der Anfang beschrieb. Nur, wollte ich dann doch nicht, dass dies geschieht, also hab ich es hier nieder geschrieben ^^
Ich hoffe er hat euch trotzdem gefallen >,< Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Songohangirl1990
2017-03-29T10:08:16+00:00 29.03.2017 12:08
Voll süß geschrieben von natsu und Lucy 😍😍
Von:  Mia-sama
2014-01-11T14:16:53+00:00 11.01.2014 15:16
schade das Igneel gestorben ist er hätte bestimmt sehr viel zeit mit Haru verbracht
Antwort von: Maryhase
11.01.2014 16:51
Ja, das hätte er mit Sicherheit ^^
Von:  Cotaku
2013-08-16T23:07:37+00:00 17.08.2013 01:07
Aaahhhhhhhh ich hatte so eine Gänsehaut! *-*
Echt hammer one-shot geworden, ich liebe es !!!! <3
Antwort von: Maryhase
18.08.2013 00:23
Vielen Dank ^^
Ich freue mich immer sehr, wenn man so etwas gesagt bekommt =D
Von:  Carameldream
2013-08-13T16:35:41+00:00 13.08.2013 18:35
Ui, ein NaLu-OS! Die lese ich immer wieder gern :) Und deine ist zwar weniger auf Romantik orientiert, da die recht dramatisch wird, aber mir gefällt das Ende. Da ich es mir wirklich gut vor Augen führen konnte. Natürlich ist es traurig, dass Igneel gestorben ist. Ich halte mir immer noch die Tränen zurück, um ehrlich zu sein.
Aber das Ende war dafür umso schöner. Das hast du wirklich gut eingeleitet und hinbekommen.

LG Caramel~
Antwort von: Maryhase
13.08.2013 21:41
Hey, vielen lieben Dank für deinen Kommi =D
Habe mich sehr darüber gefreut. Der OS schwirrte mir im Kopf herum, da ich dies nicht in ein RPG einbauen wollte, wo ich Igneel noch als Großvater haben wollte XD Da es mir aber keine Ruhe gelassen hatte, musste ich es anders niederschreiben. Joa, so kam das Ding zustande =3
Ich wollte damit wirklich niemanden zum heulen bringen, selbst wenn ich beim Schreiben selbst geheult hab ^^', aber ich hab das jetzt schon öfters gehört. Langsam bekomme ich ein schlechtes Gewissen X3

Liebe Grüße
;D
Von:  Taiyin
2013-08-10T21:24:30+00:00 10.08.2013 23:24
Echt ein tolles OS!
Man konnte sich wirklich gut in die Geschichte hineinfühlen (musste wegen Igneel heulen T.T aber trotzdem ein mag ich dein OS ^^)
Das Ende ist echt traumhaft, bin ein Fan von dem Namen, den du dir ausgedacht hast ^^

Liebe Grüße
Taiyin
Antwort von: Maryhase
11.08.2013 05:36
Hey, danke, freut mich zu hören ^^
Ich mag den Namen Haru auch und dachte mir, man könnte das Kind so nennen.
Auch wurde ich gefragt, ob ich an "Rave" gedacht hatte, da der Hauptchara dort Haru heißt, aber dies war nicht der Fall. Eher Zufall =D

Liebe Grüße
;D
Von:  Ami_Mercury
2013-08-10T14:37:14+00:00 10.08.2013 16:37
Echt, Caro-chan! Der arme Igneel ...
Aber eine wirklich schöner Os <--- OS-Liebhaberin^^
Und ein tolles Ende ;)

Favo!^^
Antwort von: Maryhase
10.08.2013 22:22
Ja, ich böses Etwas!
Wie konnte ich nur!
Ich weiß es selbst nicht. Klingt es doof, wenn ich sage, dass ich beim schreiben selber halb geheult hab?
Schön, dass du das Ende toll findest. Das lag mir am Herzen, dass es vielleicht doch so etwas wie ein Happy End gibt.
Also auch an dich, ein herzliches Dankeschön!

Liebe Grüße,
=D
Antwort von:  Ami_Mercury
11.08.2013 15:46
Ach was, das klingt doch nicht doof! Geht mir manchmal auch so - entweder ich heul halb oder ich lach mich über meine eigenen Ideen halb tot^^
Von:  Schnattchen91
2013-08-06T19:08:51+00:00 06.08.2013 21:08
Schweinebacke!
Anders kann man dich einfach nicht nennen.
Hat sie einfach Igneel umgebracht.
Einfach so.
Und jetzt heule ich!
Wollstest du das?
Antwort von: Maryhase
06.08.2013 21:12
Ne, eigentlich nicht ^^'
Aber mir war dieser OS eben so gekommen...


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