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Sur la voie du succès

von

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Irrungen und Wirrungen, Teil 2

Die Nacht war schön gewesen, der Tag im Büro anstrengend und langweilig, und so kehrte Rick nach einem geschäftlichen Spaziergang mit Kaiba und seinem Hund mit roten Augen nach Hause zurück. Seine Frau hatte dort schon auf ihn gewartet.

„Wo warst du gestern?“, fragte sie fröhlich, während sie ihm sein Abendessen hinstellte.

„Geschäftsdinner mit Kaiba und drei dutzend seiner Geschäftspartner. Selten war eine Nacht so anstrengend und langweilig gewesen. Ich hab mich total betrunken und bei Mokuba im Bett übernachtet, weil ich dir den Anblick meines betrunkenen Selbst ersparen wollte.“

„Ach so. Du, ich glaube, das Kind tritt mich und beeinträchtigt die Funktionsweise meiner lebenswichtigsten inneren Organe bis zu einem fast letalen Grad. Ich geh morgen am besten zum Arzt, also werde ich den ganzen Nachmittag nicht da sein. Du kennst ja die Wartezeiten für gesetzlich Versicherte.“

„Nein, tu ich nicht“, sagte Rick mit einem Grunsen, bevor er es sich weiter schmecken ließ.

Sie küsste ihren Schatz, bevor sie die Augen schloss und einschlief, während Rick in der Zwischenzeit nachgedacht und erfreut festgestellt hatte, dass er morgen sturmfreie Bude hatte, wenn sie und das Kind aus dem Haus waren, und er dann ja doch seinen Geliebten (Link) mal wieder zu sich nach Hause einladen konnte, was machte alles viel einfacher machte, und so drehte er sich rum und schlief dann auch ein, in Gedanken schon bei der nächsten Nacht mit Link.
 

Rick nahm sich früher Schluss und holte Link von seiner Arbeit ab. Singend und klingend liefen sie über die U-Bahn nach Hause und weihten Ricks neues Bett ein.

„Dein neues Bett und deine neue Bude sind ja noch viel besser als deine Alte!“

„Naja“, sagte Rick bescheiden, „es könnte eigentlich noch etwas protziger sein. Aber es ist immer noch besser, als 'ner Schlange aufs Arschloch geguckt, was?“

Er zog Link wieder seiner Brust entgegen und spürte das vertraute Rauschen im Bauch. Doch der Spaß währte nicht lange, da stand Yuna in der Tür.

„Rick! Ich fass es nicht!“, bellte sie, drehte sich auf den Haken herum und stürmte jaulend aus der Wohnung.

„Rick! Willst du nicht hinterher?“, fragte Link und wirkte etwas abgelenkt.

„Ach, die kriegt sich schon wieder ein. Erstmal muss ich mit dir fertig werden, ja?“

„Oh, verstehe.“ Mit diesen Worten machte er sich wieder über seine Lippen her, hungrig und unersättlich.
 

Yuna kehrte die ganze Nacht nicht nach Hause zurück, also übernachtete Link bei Link. Am Morgen wurden beide von dem Klingelton eines Handys geweckt.

„Ja, was ist denn um diese gottlose Zeit?“

„Ich bins, Mr Rice, Ihr Chef“, dröhnte eine genervt klingelnde Stimme.

„Ich habe keinen-“

„Ich bins, Kaib!“

Da erinnerte Rick sich wieder, dass sein Traum doch nicht die Realität gewesen ist und er immer noch ein einfacher Abteilungsleiter war. So ein Mist. Und Kaiba – den konnte er vielleicht leiden! Wie Hodenkrebs!

„Was ist denn los? Ich muss doch erst in...“ Er sah auf die Digitaluhr gegenüber an der Wand, deren Zeiger bereits fast auf 9 Uhr zeigte. „...in minus einer Stunde auf Arbeit antanzen? Ich habe verschlafen!“

„Ach was?!“, fauchte Kaiba durch den Hörer, so böse, dass es Rick eiskalt den Buckel runterlief. „Aber das ist nicht der Grund meines Anrufs. Ich wollte aufgrund Ihrer mangelnden Diziplin bezüglich der Pünktlichkeit sowie vorschlagen, dass sie zukünftig in Gleitzeit arbeiten. Dann dürften Ihnen die Ausreden ausgehen. Ich rufe an, weil heute morgen mein ganzes Bürogebäude unter Wasser gesetzt war! Kniehohes Wasser auf jeder Etage! Jemand ist eingebrochen und hat alle Wasserhähne, Toiletten und Duschkabinen aufgedreht.“

Rick konnte es nicht glauben. Ein Anschlag, auf Kaiba? Wer sollte sowas tun?

„Übrigens konnten meine Sicherheitstypen den Täter festnehmen. Es ist eine Frau und sie sagt, sie habe das nur für Sie getan und es war nicht so gemeint, wir sollen von einer Klage absehen. Wir halten sie gerade in meinem Büro fest. Also kommen Sie endlich vorbei und klären Sie Ihr kleines Problem!“

Rick verließ sein Bett, warf Link aus der Wohnung und machte sich auf den Weg. Dieses „kleine Problem“ konnte ja nur eine Person sein.
 

„Yuna!“

„Mr Rice, Sie kennen diese Person?“

Rick sah voller Entsetzen auf die Frau, die in Kaibas Büro am Boden kniete und geknebelt mit verbundenen Augen zu Boden stiehrte.

„Aber natürlich! Das ist meine Frau!“

„Sie haben geheiratet, Mr Rice? Aber das müssen Sie mir doch sagen! Damit ändert sich doch Ihre Steuerklasse! Ich muss sowas doch wissen!“

Unruhig sah Rick zwischen Yuna, Kaiba, den unästhetischen Sicherheitsleuten und Kaibas Schoßhündchen hin und her. Das war definitiv kein Zustand.

„Könnten Sie alle mich bitte mit Yuna allein lassen? Wir müssen nämlich das Schatz-wir-müssen-reden-Spiel spielen und dabei brauchen wir keine Zeugen!“

Schulterzuckend verließen sie alle das Gebäude.

Rick fummelte Yunas Fußfesseln auf und entfernte den Klebestreifen von ihren Augen und Mund.

„Tut mir leid, dass ich das gemacht habe, mein Schatz. Ich wollte nicht, dass du Ärger mit deinem Vorgesetzten bekommst!“, sagte Yuna, kaum dass sie wieder sprechen konnte.

„Schon klar, Liebes. Doch warum hast du sowas Desaströses überhaupt getan?“

„Ich war völlig außer mir, weil du mich auf regelmäßiger Basis mit Männern betrügst, und das noch immer...“

Rick legte ihr seinen Finger auf den wohlgeformten Herzmund und ließ alle Worte noch in ihrem Hals ersterben.

„Yuna, das sind nicht Männer, sondern Link. Nur er! Ich würde nie auf die Idee kommen, dich mit jemand anderen zu betrügen. Dafür liebe ich doch dich und das Kind viel zu sehr! Glaube mir!“

Yuna nickte verständlich.

„Aber warum tust du das, Schuft? Was soll das? Liebst du mich denn gar nicht?“

Rick wanderte aufgeregt im Raum hin und her, nicht wissend, wie er sich in Worte fassen sollte. Zur Ablenkung streichelte er ein wenig Kaibas Hund, dann wusste er, was er sagen musste.

„Yuna, ich weiß nicht, ob ich nur dich allein liebe. Ich liebe auch Link, denke ich.“

Yuna seufzte, stand auf und nahm Rick sorgsam in die Arme.

„Dann kann ich wohl nichts dagegen tun, Ricky. Gegen einen Mann komme ich nicht an. Wäre es vielleicht eine Lösung, wenn ich diesen Link kennenlernen könnte? Vielleicht verstehe ich dich ja dann etwas besser.“

Rick nickte einverstanden, nahm sie bei der Hand und lief mit ihr gemeinsam die von der Überschwemmung noch ganz halbnasse Treppe runter, statt den ohnehin defekten Aufzug zu benutzen. Sie grüßten freundlich den Klempner Mario, der die feuchte Hölle inzwischen gut gedämmt hatte, bevor sie Kaiba Bescheid sagten und gingen, um Link abzuholen.
 

Ein paar Biere, Liköre, Milche und Kartenspiele später hatten Yuna und Link sich gut angefreundet. Sie verstand total, was Rick an ihm fand, und konnte beiden nicht mehr böse sein. Wie hatte sie nur so blind sein gekonnt?

„Kommt, wir gehen Heim!“, sprach Rick, ließ seinen beiden betrunkenen Geliebten bei sich unterhacken und zog sie in ihrer Wohnung.

„Lassd es uns gemütdlichmachn!“, lallte Rick schon etwas von der Rolle und knallte sich aufs Bett. Die anderen beiden folgten sogleich.

Und so verbrachten sie ihre erste Nacht zu dritt, oder zu viert, wenn man das Kind mitzählt.



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