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Der Sohn von Gin Teil 2

von

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Der Test

Als ich am nächsten Morgen langsam aufwachte, spürte ich etwas Warmes neben mir. Ich fühlte mich wohl, sodass ich mich gleich näher daran kuschelte. Minutenlang lag ich so da und träumte vor mich hin. Dann machte ich die Augen auf und das erste was ich sah war Shinichis Gesicht. Oh je! Habe ich mich zu sehr an Shinichi ran gekuschelt? Ran sah mich an und lächelte. Sofort wurde ich rot. Ich hatte doch ganz vergessen, dass ich bei den beiden im Bett geschlafen hatte. Doch bevor ich mich entschuldigen konnte, begann Shinichi zu sprechen: „Guten Morgen, Shin! Hast du gut geschlafen?“

„Ähm ja. Und ihr?“

„Wir auch. Lass uns aufstehen. Es ist schon fast zehn Uhr.“

„Okay, ich gehe mich dann mal duschen.“ Ran und Shinichi nickten und sofort verschwand ich, holte meine frischen Klamotten aus meinem Zimmer und hüpfte unter die Dusche. Man war das peinlich! Wieso habe ich mich nur so an die beiden ran gekuschelt? Aber es hatte sich einfach toll angefühlt. Ich war so beschützt wie schon lange nicht mehr und das hatte gut getan.
 

(Bei Ran und Shinichi) (Shinichis Sicht)

Ran und ich streckten uns noch einmal und küsste uns lange, bis auch wir aufstanden. Wir liefen direkt in die Küche, um das Frühstück zu zubereiten. Ich musste lächeln, als ich daran dachte wie rot Shin geworden war, als er sich an mich Ran gekuschelt gefunden hatte. Ran sah mich verwirrt an. „Warum grinst du so?“

„Ach nichts, schon gut. Ich musste nur an Shin denken.“
 

Nun verstand sie und begann ebenfalls zu Grinsen: „Ja, schon niedlich. Aber der Arme war ganz erschrocken.“ Ich nickte: „Musst du nicht arbeiten?“

„Ja leider. Aber was soll’s? Was machst du denn an deinem freien Tag?“, kam es von ihr mit einem Seufzen. Ich zuckte mit den Schultern: „Einkaufen. Außerdem sollte sich Shin neue Möbel für sein Zimmer aussuchen dürfen.“

„Das hört sich doch gut an. Der Kleine wird sich bestimmt freuen.“, lächelte meine Frau fröhlich. „Ja, bestimmt.“, antwortete ich leise. Ran bemerkte meinen kleinen Stimmungswechsel sofort: „Hey, Shinichi! Was ist los?“

„Nichts. Schon gut. Es ist nur. Ich mache mir Sorgen. Ich denke, dass es nicht leid wird dem Kleinen beizubringen, dass er sich nicht für alles entschuldigen muss, oder das er nicht gleich zusammenzucken braucht, wenn man sich mal zu schnell auf ihn zu bewegt.“ Doch Ran war so optimistisch wie immer: „Das bekommen wir schon hin. Wir dürfen nicht vergessen, dass er Jahre seiner Kindheit bei Daiki verbracht hat, der ihn dazu erzogen hat ängstlich zu sein. Dazu kommt, dass er davor schon Teil der Organisation war. Seine ganze Familie besteht aus Verbrechern. Dann wurde er auch noch von seinem Vater verlassen, der ihm alles bedeutet hat. Shin ist so sensibel, das ist nicht leicht für ihn. Mit dreizehn Jahren hat er mehr Schwierigkeiten hinter sich als andere in ihrem ganzen Leben. Er hat es verdient, dass es ihm gut geht, wie anderen Kindern in seinem Alter, damit er endlich ein normaler Junge sein kann.“

„Du hast recht. Freuen wir uns auf den morgigen Eignungstest für die Schule. Dann kann er endlich ein normales Leben beginnen.“ Ran nickte mir bestimmt zu und wir setzten uns an den Tisch.
 

Kurz darauf kam auch schon Shin zu uns. Er hatte sich ein blaues T-Shirt und eine schwarze Hose angezogen. Diese standen ihm sehr gut. Nur seine Haare, die standen mal wieder in alle Richtungen ab, aber das passte einfach gut zu seinem Aussehen. Was das anging musste man Daiki und seinen Anhängern Recht geben. Shin war ein hübsches Kind und dazu etwas ganz Besonderes. Doch eines wollte ich einfach nicht verstehen. Wie konnte man einem Kind nur so etwas antun? Diese Leute waren allesamt krank und gehörten hinter Gitter, nur da spielte das Gesetz ja mal wieder nicht mit. Shin setzte sich auch an seinen Platz und wir fingen an gemeinsam zu frühstücken. Ich erzählte Shin von meinem Vorhaben für den heutigen Tag und von dem Eignungstest, der morgen später stattfinden sollte. Dann räumten wir langsam den Tisch ab. Ran machte sich schnell fertig für die Arbeit und alle zusammen verließen wir das Haus, damit Shin und ich direkt im nächsten Supermarkt einkaufen gehen konnten.
 

Im Supermarkt angekommen, liefen wir durch die Gänge. Leider hatte ich mir keinen Einkaufszettel gemacht, also ging ich im Kopf durch was wir alles brauchten. Am Süßigkeitenstand hielt ich auf jeden Fall an. Ich wollte Ran unbedingt ein paar Pralinen mitnehmen, da sie diese so gerne hatte. Dann sah ich Shin an. Wie jedes Kind hatte auch er sich etwas Süßes verdient. Da ich aber nicht wusste was er, abgesehen von Pizza, noch gerne mochte, bat ich ihm einfach an sich zu nehmen was er mochte. „Na los, Shin. Such dir auch was aus.“ forderte ich ihn mit einem Lächeln auf. Glänzende Kinderaugen strahlten mich an. „Ich darf mir echt etwas aussuchen?“

„Na klar. Sonst würde ich es dir nicht anbieten.“ Der Kleine nickte zufrieden und ging auf einen langen Entscheidungsweg.
 

(Shins Sicht)

Ich durfte mir Süßigkeiten aussuchen? Das letzte Mal hatte mein Vater mir das erlaubt. Ich konnte einfach nicht anders als mich riesig zu freuen. Daiki hatte mir so etwas natürlich nie erlaubt. Es war ein Wunder, dass ich überhaupt essen bekam. Ich überlegte eine Weile, bei dem Regal hatte ich die Qual der Wahl. Dann entschied ich mich für eine Tafel Schokolade. „Gut. Möchtest du noch etwas?“ Ich schüttelte den Kopf: „Nein, danke. Das reicht erstmal.“

„Na gut. Aber du kannst dir zu Hause jederzeit etwas aus unserem Schrank nehmen. Es gehört nun auch dir.“, bat der Detektiv an. Ich lächelte. Dann bezahlten wir unsere Einkäufe, fuhren sie nach Hause und räumten das Auto leer. Schließlich brauchten wir genug Platz für die nächste Tour.
 

Shinichi fuhr mit mir ins Möbelhaus, damit ich mir eine neue Zimmereinrichtung aussuchen konnte. Ich hielt das zwar nicht für nötig, aber trotzdem kam ich mit. Zunächst sollte ich nach einem Bett gucken. Ich fand auch sofort eins. Ein schlichtes Einzelbett, gar nicht mal so teuer. „Und das willst du, Shin?“, fragte mich Shinichi, fast ein bisschen entsetzt: „Da gibt es doch noch schönere.“

„Aber das hier ist nicht so teuer.“, entgegnete ich.
 

Nun kniete er sich zu mir runter und legte eine Hand auf meine Schulter: „Hör mal, der Preis spielt keine Rolle. Es geht darum was du willst. Es soll doch schön in deinem Zimmer sein.“ Ich nickte und zeigte dann auf ein schöneres und zugleich größeres Bett. Damit schien auch mein neuer Adoptivvater zufrieden. Wir zogen uns einen Verkäufer zu Rate und damit war das Ding fast gekauft. Erst mal aber schlenderten wir noch weiter durchs Geschäft. Ich sollte mir noch einen Schreibtisch aussuchen, einen Kleiderschrank und ein paar Regale. Mir war das alles zu viel des Guten. An jeder Ecke wurde ich beschenkt, aber Ran und Shinichi hatten einfach vor ein komplett neues Kinderzimmer einzurichten und ich sollte es bekommen. So suchte ich mir alles nach meinem Geschmack aus und damit zeigte sich auch Shinichi äußerst zufrieden. Wir gaben den Transport aller Möbelstücke in Auftrag und ein Verkäufer sagte uns, dass alles innerhalb von zwei Tagen bei uns ankommen würde. Somit zahlten wir schon mal im Voraus und verabschiedeten uns dann. „Danke, Shinichi. Die Möbel waren wirklich teuer.“

„Naja, es ging. Ist aber auch egal. Trotzdem brauchst du immer noch ein paar Dinge.“

‚Wie, noch ein paar Dinge?‘, fragte ich mich verdutzt. Ich hatte doch alles. Shinichi schien meinen Blick zu bemerken und grinste. „Na, Kinder in deinem Alter brauchen alle ein schönes Handy, sonst sind sie in der Schule unten durch. Dazu ist ein Laptop auch für die Schularbeiten von Vorteil und vielleicht würde sich ein eigener Fernseher in deinem Zimmer gut machen. Dann kannst du mal Freunde einladen, wenn ihr gemeinsam eine Show sehen wollt.“ Mir fielen fast die Augen aus dem Kopf. Was wollte er mir denn noch alles kaufen? Allein ein Laptop war schon super teuer. Aber dann auch noch einen Fernseher?

„Ich weiß was du denkst, aber du bekommst die Sachen, ob du willst oder nicht.“, grinste mich mein Adoptivvater an. Ich nahm das Ganze verwirrt mit einem Nicken hin.
 

So fuhren wir also gleich in den nächsten Elektronikmarkt und kauften das Beste vom Besten. Ein Smartphone und einen der allerneuesten Laptops. Zurück im Auto musste ich mich einfach immer wieder und wieder bedanken. „Ist schon gut. Das war jetzt langsam das hundertste Mal. Du wiederholst dich, Shin.“ Ich nickte und beschloss von da an einfach mich innerlich weiter zu freuen. „Sag mal, Kleiner. Was hörst du gerne so für Musik?“.

„Mhm Naja eigentlich fast alles. Aber ich mag lieber schnelle Sachen. Und du?“

„Ich bin ähnlich, aber mir gefallen ruhige Lieder auch sehr gut.“
 

Wir redeten noch eine ganze Weile auf der Rückfahrt. Zu Hause packten wir die neuesten Elektronikgeräte erst mal ins Schlafzimmer. Wir wollten warten bis meine neuen Möbel an ihrem Platz standen. Dann bereiteten Shinichi und ich schon mal das Abendessen vor, was wir verspeist hatten, sobald Ran von der Arbeit gekommen war. Dann sah ich noch eine Weile im Wohnzimmer fern. Ich schlief mal wieder auf der Couch ein und musste mich hoch tragen lassen. Aber ich brauchte die Energie. Morgen hätte ich nämlich meinen Schuleignungstest.
 

Der Morgen brach an und Ran war leider schon früh zur Arbeit gerufen worden. So fuhren Shinichi und ich alleine in die Stadt, um den Schuleignungstest zu machen. Wir betraten ein großes Gebäude und mussten die Frau unten am Tresen erst einmal fragen wo wir genau hin mussten. Die Antwort kam sogleich. So machten Shinichi und ich uns auf in den ersten Stock, wo wir auf einer Wartebank im Flur platz nahmen. „Ist alles okay, Shin?“ Shinichi merkte mir wohl an, dass ich aufgeregt war. „Ja, schon. Aber was ist wenn ich in dem Test etwas falsch mache?“

„Das spielt hier keine Rolle. Wenn du Dinge falsch machst bedeutet das nicht, dass du dumm bist. Wir müssen nur eine geeignete Schule für dich finden, damit du genau nach deinem Wissen gefördert wirst. Es geht nicht darum, ob du überhaupt zur Schule darfst, denn das ist Pflicht. Und wo genau du angemeldet wirst, entscheiden immer noch wir selber.“

„Okay, dann ist ja gut.“ lächelte ich beruhigt.
 

Schon kam eine Frau auf uns zu. „Guten Morgen, Her Kudo und Shin? Richtig?“

„Ja, das sind wir.“

„Gut, also ich bin Frau Hida und ich werde den Eignungstest mit Shin durchführen.“, stellte sie sich vor. „Bist du bereit?“, kam es an mich gerichtet. „Ja, das bin ich.“ entgegnete ich. „Also gut, dann komm mal hier rein. Herr Kudo, Sie warten solange draußen.“ Shinichi nickte und streichelte mir noch einmal durchs Haar: „Du machst das schon.“
 

In der Mitte des Raumes stand ein großer Tisch mit vielen Stühlen drum herum. Dazu befand sich noch ein Wandschrank im Zimmer. Mehr gab es hier nicht, außer dem Fenster, der Tür und der großen Zimmerpflanze. „So, Shin. Bitte setz dich doch schon mal hin.“, wurde ich aufgefordert. Ich tat wie mir gesagt wurde und Frau Hida setzte sich mir gegenüber. „So, Shin. Ich gebe dir nun Aufgaben in den verschiedenen Schulfächern. Mathe, dann Geschichte. Wenn du eine Antwort nicht weißt, dann lass sie einfach weg und geh zur nächsten Frage. Verstanden?“

„Okay, das mache ich. Hab alles verstanden.“

„Gut, dann wären hier deine Mathe aufgaben.“
 

Die Frau legte mir zwei Blätter mit Zahlen vor die Nase, wovon ich eines als Schmierblatt verwenden konnte. Von nun an hatte ich zehn Minuten Zeit zur Beantwortung der Aufgaben. Ich machte mich an die Arbeit und anfangs war es noch ganz leicht. Plus, minus, mal, geteilt. Das bekam ich im Zahlenraum von eins bis hundert noch hin. Dann wurde es zunehmend schwieriger und die Aufgaben ganz am Schluss ließ ich komplett weg. Schnell waren die zehn Minuten um und ohne große Umschweife bekam ich direkt die nächsten Aufgaben in den anderen Fächern hinter her.
 

Das Ganze ging eine Stunde lang, bis ich von Frau Hida endlich erlöst wurde. „Okay, Shin. Wir sind dann jetzt fertig. Bitte geh doch zurück zu Herrn Kudo. Ich rufe euch dann rein, wenn der Test ausgewertet ist.“

„Okay.“, sagte ich mit einem Nicken, stand auf und ging wieder auf den Flur. „Und wie war es?“, wurde ich von Shinichi begrüßt. „Mhm es ging so. ich wusste nicht alles.“

„Hör mal, das macht nichts. Ich bin trotzdem stolz auf alles was du geschafft hast. Egal wie der Test ausfällt.“

„Danke.“, sagte ich und ließ mich in den Arm nehmen. Das tat gut.
 

Nach 15 Minuten wurden wir dann zusammen von Frau Hida in den Raum gebeten. Wir setzten uns ihr gegenüber. „Nun gut.“ begann sie gleich zu reden: „Also, dafür dass Shin sehr lange nicht in der Schule war ist der Test gut ausgefallen. Allerdings hat er wirklich sehr viel Nachholbedarf. Gerade in Mathe. Am Anfang hatte er noch alles richtig, dann waren die Aufgaben teils falsch beantwortet, später gar nicht mehr. In den anderen Fächern das Gleiche. Nur in Geschichte ist er sehr gut. Da hat er bis auf zwei Fragen alle richtig.“

„Und auf was für eine Schule soll er nun gehen?“ fragte Shinichi das was ihn am meisten interessierte. „Schicken Sie ihn auf eine Gesamtschule, die ihn individuell fördert. Er hat vieles nachzuholen. Da sind selbst Lücken im Grundschulbereich. Wenn er die vorher zu Hause aufholt, kann er gut auf die Gesamtschule gehen, allerdings würde ich ihn eine Stufe niedriger anmelden. Auf das Level der anderen Dreizehnjährigen wird er nicht auf die Schnelle kommen.“ Shinichi nickte zufrieden. Dann ließ er sich noch das Testergebnis geben und wir verabschiedeten uns, ehe wir nach Hause fuhren.
 

Ich war nicht begeistert, dass ich somit nicht mehr auf die gleiche Schule wie meine Freunde gehen konnte. Doch Shinichi munterte mich auf: „Hey, Shin. Guck nicht so traurig. Es ist nicht schlimm auf eine andere Schule zu müssen. Du wirst sicher neue Freunde kennen lernen und zusätzlich zu den anderen haben. Das ist eher positiv zu sehen. Und wenn du alles aufgeholt hast kannst du die Schule später immer noch wechseln.“ Ich zuckte mit den Schultern: „Okay, du hast recht.“

„Klar habe ich das!“ sagte Shinichi und streichelte mir durchs Haar.
 

Als wir zu Hause angekommen waren war auch Ran schon von der Arbeit zurück. Sie fragte uns direkt nach dem Ergebnis und freute sich riesig für mich, dass es so gut ausgefallen war. Auch Ayumi, Genta und Mitsuhiko erzählten wir davon. Diese fanden es traurig, dass ich nicht wieder in ihre Klasse kam, aber das mussten wir alle so hinnehmen. Und schon am nächsten Tag meldete mich Shinichi in meiner zukünftigen Schule an, auf der ich in einer Woche starten sollte.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und auch hier wieder einen ganz großen Dank an meine Beta.^^ Komplett anzeigen

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