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Der Sohn von Gin Teil 2

von

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Beim Arzt

Am Morgen wachte ich auf und hatte erst einmal keine Ahnung wo ich überhaupt war. Doch dann fiel es mir wieder ein. Ich lebte ja nun bei Shinichi. Ob er und Ran wohl schon wach sind?‘, fragte ich mich und ging nachgucken. Ich streckte mich noch einmal und stand auf. Doch bevor ich zur Tür rausging, zog ich mir erst mal die Klammotten von gestern wieder an. Leise schlich ich aus dem Zimmer, bis ins unterste Stockwerk, hinein in die Küche, aus der ich schon die Stimmen von Ran und Shinichi hören konnte. Beide drehten sich gleich zu mir um. „Guten Morgen, Shin!“

„Guten Morgen!“

„Hast du Hunger?“, wollte Ran wissen. Ich nickte. Sie begann damit etwas für mich vorzubereiten und erklärte mir, dass sie und Shinichi bereits gegessen hatten. „Wie spät ist es eigentlich?“, fragte ich in den Raum. „Es ist kurz nach Zehn.“, antwortete Shinichi mir. Ran hatte mir ein leckeres Brot zubereitet. Die beiden hatten sich, während ich aß, mir gegenüber gesetzt. „Wenn du fertig bist, machen wir uns auf den Weg zur Polizei, okay?“, schlug Shinichi vor. „Ja, okay, geht klar.“, kam es von mir. „Ich würde gerne mitkommen, aber ich muss heute noch zur Arbeit. Ich sage meinem Chef, dass ich mir ein paar Tage frei nehmen werde. Ist das gut?“ Shinichi nickte. „Als was arbeitest du denn?“, fragte ich neugierig. „Ich bin Krankenschwester, das wollte ich schon immer einmal machen. Es macht mir ziemlichen Spaß.“ Okay, Ran war also Krankenschwester. Ich hätte mir ja eher vorstellen können, dass sie studiert, aber wenn es ihr Spaß machte war daran nichts verkehrt. „Und was machst du, Shinichi? Du bist doch sicher Detektiv.“

„Ja das stimmt. Zu meiner Schulzeit war das ja nur ein Hobby, aber seitdem die Schule vorbei ist, verdiene ich mein Geld damit.“

„Das klingt ja cool. Aber der arme Kogoro. Was soll nun aus ihm werden?“

„Er ist wieder zur Polizei gegangen. Da passt er irgendwie besser hin. Als Detektiv war er ja grottig.“ Ich musste über Shinichis Aussage lachen. Allerdings wusste ich echt nicht, dass Kogoro mal Polizist gewesen war. Ran hingegen war sehr zufrieden. Nicht nur, dass ihrem Vater der neue Job gut gefiel, auch schienen ihre Eltern sich wieder anzunähern. „Mama ist fast jedem Tag bei ihm.“, erzählte sie fröhlich. „Deine Mutter ist doch Anwältin, oder?“, fragte ich. „Ja, das stimmt. Ich habe auch schon mit ihr telefoniert und von dir erzählt. Das ist doch okay für dich? Mama wird uns helfen wenn es um das Sorgerecht für dich geht.“

„Ja, es geht in Ordnung. Danke, dass ihr das alles für mich tut. Nicht nur, dass ihr mich von Daiki wegholt, ihr wisst auch noch wer mein leiblicher Vater ist und trotzdem nehmt ihr mich bei euch auf. Das ist so unglaublich. Danke.“

„Ist schon okay, Shin.“, sagte Shinichi: „Wir wissen beide, dass du ein netter Junge bist und wir fanden sich damals schon von Anfang an sympathisch. Auch Ran fand dich immer süß und hatte dich gleich in ihr Herz geschlossen.“ Bei diesen Worten wurde ich ein bisschen rot und sah unter den Tisch: „Ähm, danke.“
 

Nachdem ich gegessen hatte, gingen Shinichi und ich zur Polizei. „Keine Angst, Shin. Es wird alles gut werden. Ich bleibe die ganze Zeit bei dir.“, munterte er mich auf. Ich nickte ihm zu und schon betraten wir das große Gebäude. Am Empfang sagten wir was wir wollten und wurden sogleich in den ersten Stock geschickt. Shinichi wusste sofort wo er lang musste. Auf halbem Wege kam uns ein kleines Mädchen entgegen gelaufen. „Onkel Shinichi!“ Die Kleine sprang ihn sofort an und er fing sie auf: „Na Kaori? Bist du wieder weggelaufen? Du weißt doch, dass du bei deinem Vater bleiben sollst.“

„Ja, aber mir ist so langweilig. Der Kindergarten hat zu, also mussten Mama und Papa ich mit auf Arbeit nehmen, aber das ist sooo öde!“ Shinichi lächelte das Mädchen an: „Trotzdem machen sich deine Eltern sicher große Sorgen, wenn du einfach so wegläufst. Sie suchen dich bestimmt schon.“

„Weiß nicht.“ Das Kind zuckte mit den Schultern. Dann sah sie mich an: „Hallo! Wer bist du?“

„Ich bin Shin.“, antwortete ich und versuchte zu lächeln. „Okay, hallo. Ich bin Kaori.“

„Hallo Kaori!“, begrüßte ich sie, immer noch lächelnd. Kaori grinste mich an und gab mir sofort eine Umarmung: „Du bist süß. Ich mag dich.“

„Ähm danke.“ Ich wusste kaum was ich erwidern sollte, doch zum Glück kam just in diesem Moment ein Mann vorbeigelaufen. „Mensch, Kaori! Da bist du ja! Ich habe dich überall gesucht. Mama hat schon wieder geschimpft, weil ich dich aus den Augen gelassen habe.“
 

Nun sah der Mann zu Shinichi und mir: „Oh hallo! Was verschafft uns die Ehre?“

„Hallo Takagi! Wie geht’s?“

„Gut. Und dir und Ran? Wir haben uns ja schon lange nicht mehr gesehen.“

„Ja, das stimmt. Uns geht es gut.“ Takagi nickte: „Du bist wahrscheinlich hier wegen der Anzeige. Kogoro hat mir schon davon erzählt.“

„Ja, das sind wir.“, antwortete Shinichi: „Das da ist Shin. Deine Tochter will ihn nicht mehr loslassen.“

„Hallo, Shin! Ich bin Wataru Takagi.“, stellte der Polizist sich mir vor. „Hallo.“, sagte ich. „Na dann folgt mir. Ich bringe euch zu Inspektor Megure. Der nimmt dann alles auf.“ So liefen Shinichi und ich ihm nach. Kaori hatte mich dabei immer noch nicht losgelassen. Aber das war schon okay für mich. Sie war ja sicher erst drei oder vier.
 

Takagi klopfte an die Tür des Inspektors und wir verharrten in unseren Positionen, bis wir seine Stimme vernahmen: „Herein!“ So betraten wir den Raum. „Ach, hallo Shinichi. Ich habe euch schon erwartet.“, kam es von dem übergewichtigen Mann. Auch wir grüßten freundlich zurück. Takagi versuchte Kaori von mir wegzubekommen. Nachdem ich sie noch einmal umarmt hatte, waren Shinichi und ich endlich mit dem Professor alleine und setzten uns ihm gegenüber.
 

„So, du bist also Shin.“, fing er das Gespräch an. Ich nickte nur. „Freut mich, dass du gekommen bist. Ich bin Inspektor Megure, wie du sicher schon weißt.“ Der Mann hustete einmal kurz und sprach dann weiter: „Nun gut, Shin. Mach dir keine Sorgen. Du brauchst gar nicht nervös zu sein. Wir bringen die Aufnahme der Anzeige nun ganz schnell hinter uns.“

„Na gut. Dann los.“, sagte ich. Megure nickte und stellte mir sogleich einige Fragen. Er war bereits über die Grundsituation informiert worden und wollte mehr darüber erfahren. So stellte er mir fragen, wie ich zu Daiki gekommen bin, seit wann ich auf den Strich gehe, wie alt ich war als ich das erste Mal mit jemandem geschlafen hatte und vieles mehr. Die Situation war ein wenig beklemmend, denn wie man sich denken kann, redete ich nicht gerne darüber. Aber hier musste es nun mal sein. Heute war es wichtig. Doch die ganze Zeit spürte ich die Blicke Shinichis und des Inspektors, wie sie sich gegenseitig ansahen und ihr Mitleid zum Ausdruck brachten. Fehlte nur noch, dass sie ständig betroffen geseufzt, oder mich gar gestreichelt hätten. Zum Schluss musste ich dann Daikis Adresse verraten. Der Plan der Polizei war es, ihn dort abzufangen sobald er wiederkam und ihn festzunehmen. Überhaupt nicht wohl wurde mir bei dem Gedanken, dass das alles nun vor Gericht gehen sollte und ich ein weiteres Mal aussagen musste. Womöglich müsste ich meinem Peiniger dann noch gegenübersitzen und das machte mir Angst. Doch Shinichi machte mir Mut und wir würden das alles später noch besprechen. Wir beiden verabschiedeten uns von dem großen schweren Mann und machten uns wieder auf den Weg ins Auto. Shinichi wurde noch von einigen Leuten begrüßt er muss wahrhaftig eine Berühmtheit im Präsidium gewesen sein.
 

Als wir beide im Auto saßen seufzten wir gemeinsam laut und erleichtert auf. „Das war viel, nicht wahr?“, fragte mich mein neuer Ziehvater. „Ja, aber es musste ja sein.“, sagte ich leise. „Stimmt. Dann lass uns nun zum Arzt fahren. Das hätten wir zwar besser vorhin machen sollen, aber ich werde Megure später den Bericht nachreichen, damit er noch mehr Beweise und Anschuldigungen hat.“

„Mhm. Okay.“, sagte ich fast geistesabwesend. „Was ist los?“, fragte Shinichi mich besorgt. „Nichts, ich habe nur etwas Angst, dass etwas schief geht. So als hätte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich Daiki verpetzt habe.“

„Ja, das ist normal. Aber ich passe schon auf dich auf. Versprochen.“
 

Beim Arzt mussten wir nicht lange warten und kamen fast sofort dran. Shinichi kannte den Mediziner recht gut, was ein kleiner Vorteil für uns war. Die Anspannung der Situation war dadurch ein klein wenig lockerer. Wir erklärten dem Mann im weißen Kittel, warum wir ihn aufgesucht hatten und auch er machte einen betroffenen Eindruck, obwohl er versuchte cool zu bleiben. Ich musste wohl noch die nächsten paar Tage von allen Leuten um mich herum an die schlimmste Zeit meines Lebens erinnert werden.
 

Der Arzt sprach mich persönlich an: „Guten Tag, Shin! Ich bin Dr. Masa und ich werde mir dich mal anschauen. Wenn dir etwas weh tun sollte, dann gib einfach Bescheid. Ich will es nicht noch unangenehmer für dich machen.“

„Okay.“, sagte ich schüchtern, denn ich war immer noch sehr aufgeregt. „Soll ich solange rausgehen?“, wollte Shinichi wissen, aber ich schüttelte den Kopf: „Nein, bitte bleib hier.“ Shinichi nickte und stellte sich neben mich. Nun kam auch der Arzt wieder auf mich zu und musterte mich genau: „Gut, Shin. Dann zieh dich mal bitte bis auf die Unterwäsche aus.“ Ich tat wie mir gesagt wurde und als ich dann nur noch in Shorts dastand fing ich an zu zittern. Obwohl ich wusste, dass mir niemand etwas antun wollte hatte ich Angst. Shinichi schien das im Gefühl zu haben und hielt meine Hand fest. Ich war etwas erleichtert dadurch und das Zittern ließ nach.
 

Der Arzt musterte mich genau und als er alles gesehen hatte, sog er die Luft ein: „Das sieht schlimm aus!“ Mir war schon ziemlich klar, dass er so etwas sagen würde, denn überall wo Daiki mich getreten, geschlagen und mit seinem Gürtel verdroschen hatte waren blaue Flecken und Narben zu sehen. Man ganzer Körper war übersät davon und auch in meinem Gesicht war immer noch ein blauer Fleck. Auch am Rücken sah es nicht besser aus als vorne. „Okay Shin. Ich werde jetzt mal ein paar deiner Verletzungen berühren und du sagst bitte Bescheid, wenn es weh tut.“

„Okay.“

„Gut.“ Schon tastete der Arzt meinen Rücken ab. Jede einzelne Wunde schmerzte und das sagte ich ihm auch klar und deutlich. „Nun denn. Ich würde gerne ein paar Röntgenaufnahmen von dir machen, um sicher zu sein, dass wir Verletzungen an deinen Knochen ausschließen können.“
 

Wir gingen in einen anderen Raum, wo man die Aufnahmen von meinen Knochen machte. Allerdings wollte der Arzt nun auch meine anderen Verletzungen abfotografieren, was total gegen meinen Willen war, aber Shinichi erklärte, dass das für die Polizei wichtig war und schließlich auch für den Kampf vor Gericht. So ließ ich es über mich ergehen, obwohl mich das an meine schlimme Zeit bei Daiki erinnerte. Schlimmer jedoch war, dass man mich auch intim untersuchte. Erst gestern hatte ich das letzte Mal mit einem Mann geschlafen und das war auch heute noch nachweisbar. Doch der Arzt behandelte mich freundlich und tat mir auch nicht weh, was das Ganze erträglicher machte.
 

Schließlich wurden meine Wunden versorgt. Überall wurde ich eingesalbt und mit großen Pflastern beklebt. Meine linke Hand wurde bandagiert. Danach konnte ich mich anziehen. Als ich damit fertig war, schickte der Arzt mich schon mal raus. Er wollte noch etwas mit Shinichi alleine besprechen. Ich nahm das so hin und schüttelte dem Mediziner zum Abschied die Hand.
 

(Shinichis Sicht)

Als ich mich vergewissert hatte, dass Shin draußen war, begann ich sofort zu reden. „Wie kann man einem Kind nur so etwas antun?“ Vor lauter Unverständnis schüttelte ich den Kopf. „Das kann ich Ihnen auch nicht sagen. Aber es ist jetzt sehr wichtig, dass Sie für ihn da sind. Er braucht Halt. Von außen macht er zwar einen starken Eindruck, aber innerlich hat er sehr zu leiden. Es wird lange dauern bis er darüber hinweg kommen wird. Er hat seine halbe Kindheit viel durchmachen müssen. Vergessen wird er das sicherlich nie. Auch dauert es sicher lange, bis er wieder Vertrauen zu seinem Umfeld finden kann. Ich bitte Sie daher inständig, dass Sie für ihn da sind.“ Ich nickte immer mal wieder, während der Arzt weitersprach: „Shin wird sicher gemerkt haben, dass er kleiner und dünner ist als seine Altersgenossen. Aber wenn er nun gut ernährt wird, dann gibt sich das bald wieder und er wird an Gewicht und Größe zunehmen. Außerdem kann es sein, dass er in den nächsten Tagen nicht von ihrer Seite weichen wird. Er ist verängstigt, aber zumindest zu Ihnen hat er Vertrauen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass gerade Sie für ihn da sind.“

„Na klar. Das ist mir bewusst. Anders hätten meine Frau und ich ihn nie bei uns aufgenommen.“, bestätigte ich, dass ich die Aufforderung verstanden hatte. „Das ist gut. Er wird sicherlich aber auch nachts zu Ihnen kommen, Alpträume sind nicht auszuschließen. Aber solange Sie ihm die nötige Liebe und Aufmerksamkeit geben, die ein Kind braucht, dann wird er bald wieder ein ganz normales Leben führen.“ Ich wollte gerade etwas sagen, da kam auch schon eine Arzthelferin mit den Ergebnissen der Schnelltests in den Raum. „Und, ist alles okay?“, fragte ich, als der Arzt sich die Unterlagen ansah. „Ja, seine äußerlichen Verletzungen werden sicherlich gut verheilen, bis auf einige Narben, die zurückbleiben werden. Seine linke Hand wird für immer eine Brandnarbe davontragen.“

„Und haben Sie denn auch noch Spuren von Vergewaltigung an ihm gefunden?“

„Ja, es gab noch einige Rückstände von Geschlechtsverkehr von vor zwei Tagen. Ich werde die Unterlagen Inspektor Megure zukommen lassen. Das gibt Ihnen mehr Unterstützung vor Gericht.“

„Gut, tun Sie das und vielen Dank für alles.“

„Nichts zu danken.“ Der Arzt lächelte freundlich, als er mich zur Tür hinaus begleitete. Im Flur saß Shin, etwas weiter weg vom Behandlungszimmer. Sofort kam er auf mich zugelaufen und ich streichelte ihm durchs Haar. „Also dann, mein Kleiner. Wir gehen.“, lächelte ich ihm zu. Wir schüttelten dem Arzt zum Abschied die Hand, dann machten wir uns auf den Weg zu meinem Auto.
 

(Shins Sicht)

Zurück im Auto musste ich Shinichi unbedingt etwas fragen, was mir schon seit Längerem Sorgen machte: „Und? Bin ich gesund?“

„Ja, das bist du.“, kam die beruhigende Antwort. „Nur du wirst immer ein paar narben zurück behalten. Besonders die an deiner Hand.“

„Mhm okay.“, seufzte ich.
 

Dann schlug Shinichi vor, dass wir mir sofort neue Klammotten kaufen sollten. Ich wollte das Ganze abstreiten, da er nicht so viel Geld für mich ausgeben sollte, aber er bestand darauf. Schließlich hatte er ja auch recht damit, dass ich nicht jeden Tag das Gleiche anziehen konnte. Außerdem wollte er mich adoptieren, oder zumindest als Pflegekind aufnehmen. Er war also nun so etwas wie ein Vaterersatz für mich. Also willigte ich ein.
 

Im Einkaufszentrum suchte ich mich zunächst nach einer Hose um, aber Shinichi nahm gleich fünf in die Hand. Sie gefielen auch mir und damit war fast gesetzt, dass wir sie kauften. Sie mussten nur passen, was wir bei der Anprobe herausfanden. Danach waren die Oberteile dran. Ich bekam vier Pullover und vier T-Shirts. Schließlich kauften wir auch noch einige Unterhosen und Socken, sowie eine dicke Jacke und eine dünne. Das alles anzuprobieren dauerte, aber ich zeigte Shinichi jedes einzelne Teil und wir waren beide zufrieden. Er hatte einen guten Geschmack. Alles war modern, genau das was alle jungen in meinem Alter gerade trugen. Das Ganze hatte natürlich auch seinen Preis, aber Shinichi war es das wert und irgendwie machte mir das ein schlechtes Gewissen, erfüllte mich aber auch mit großer Freude, denn jemand war bereit sich für mich, den Sohn eines Schwerverbrechers, der seine halbe Kindheit lang im Rotlichtviertel gelebt hatte, so viel Geld zu opfern. Letztendlich kamen auch noch drei Schlafanzüge dazu, auf die ich nicht bestand, da ich ja sowieso in T-Shirts und Boxershorts schlafe, also holte Shinichi mir stattdessen drei Schlafshirts. Bepackt mit sieben tüten machten wir uns also auf den Weg ins Auto. „Du Shinichi, die Sachen waren echt teuer.“, sagte ich, da ich nach wie vor ein schlechtes Gewissen hatte, für die Umstände, die ich ihm machte. Er lächelte nur: „Ich habe dir doch gesagt, dass es okay ist.“ Ich zuckte mit den Schultern: „Naja, das hört sich jetzt vielleicht hart an, aber du als Detektiv und Ran als Krankenschwester, ihr verdient auch nicht so viel.“

„Ach was. Viele Leute können von unserem Gehalt zwei oder drei Kinder großziehen. Mach dir darum also keine Sorgen. Los komm, wir müssen noch Schuhe kaufen und Hygieneartikel.“ Ich nickte und so gingen wir mit freien Händen wieder zurück ins Einkaufszentrum, wo Shinichi mir drei Paar verschiedener Schuhe kaufte, sowie Shampoo und Zahnputzsachen.
 

Nach 18 Uhr hatten wir endlich alles beisammen und fuhren zurück nach Hause. Ran half uns beim Ausladen der Einkäufe und danach aßen wir zu Abend. Ihr Essen schmeckte einfach vorzüglich. „Ach, Shin. Bevor ich es vergesse Ayumi und die anderen waren vorhin hier, aber ich habe ihr gesagt, dass ihr beiden noch länger wegbleibt. Daher kommen sie morgen wieder. Ist das okay für dich?“

„Ja, ist es. Danke, Ran.“ Ich lächelte glücklich und von ihr kam Selbes zurück.
 

Nach dem Essen ging ich sofort duschen und machte mich bettfertig. Zusätzlich zog ich mir noch eine Stoffhose über, ich wollte ja nicht halbnackt vor Ran rumlaufen. Wir guckten noch gemeinsam einen Film, von dem ich nicht mehr viel mitbekam. Ich war einfach zu müde. Das Letzte was ich bemerkte war, das Shinichi mich ins Bett trug und er und Ran mir noch einen Kuss auf die Stirn gaben. Als sie das Zimmer verlassen hatten, war ich sofort eingeschlafen.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Und einen ganz großen Dank an meine Beta.^^ Komplett anzeigen

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