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Leben, Liebe, CHAOS

von

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Erstes Training mit zarter Liebe

Endlich im neuen Zuhause angekommen, setzten Vanzir und ich uns erst einmal aufs Sofa und ich sehe ihn gespannt an. „Also, was ist letzte Nacht geschehen?“

„Wie, du hast es ihr noch nicht erzählt?“, kam es aus dem Badezimmer, gefolgt von einem sehr dürftig bekleideten Roz. Mit großen Augen frage ich ironisch: „Ein größeres Handtuch hast du wohl nicht gefunden?“ „Ach komm, so wie du mich musterst, gefällt es dir…“ Ich wand mein rotes Gesicht noch während seiner lachenden Rede ab und sehe nun doch verwundert wieder in seine Richtung, da er abgebrochen hat. Rozs Blick folgend, sehe ich jetzt in die verfinsterte Miene von Vanzir. `Wenn Blicke töten könnten. Aber warum ist er so? Doch nicht etwa wegen mir?´ Ich beobachte dieses stille Blick-Duell und unterbreche die Herrn ganz Lady-like mit einem Räuspern. Vanzir wendet sich ganz mir zu, so dass er mich über die Ereignisse der letzten Nacht aufklären kann.

„ Nachdem du sofort auf dem Sofa eingeschlafen bist, haben wir auch nichts mehr veranstaltet und sind ebenfalls schlafen gegangen. Mitten in der Nacht weckte uns ein Schrei, deiner. Wir sind torkelnd ins Wohnzimmer gerannt und da saßest du weinend, nackt und zitternd auf dem Boden. Die Beine an den Körper gezogen, diese mit den Armen umschlungen. Auf deinem Rücken leuchteten rote Streifen und du warst völlig verkrampft. Ich habe dann auf dich eingeredet und in eine Decke eingewickelt. Mit der Zeit wurdest du ruhiger und entspannter. Ich habe dich mit zu mir genommen, deshalb bist du heut Morgen neben mir aufgewacht.“

Ohne weiter darüber nachzudenken, sage ich: „Oh. Na gut, vielleicht läuft es die Nacht ruhiger. Ich gehe dann schlafen, gute Nacht.“ „Ja, schlaf schön.“ Ich gehe mich umziehen und in mein neues Zimmer. Es ist zwar mein Bett, aber trotzdem ist es ungewohnt hier. Zumal ringsum noch lauter Kisten und Kartons stehen. Die Kirchenuhr läutet. Es ist Mitternacht. Immer noch liege ich wach, dann stehe ich auf und tapse auf den Flur, zu Vanziers Zimmer. Leise klopfe ich an. Nachdem von drinnen ein „Hm“ kam, schleiche ich zu seinem Bett. „Jane, was ist denn los?“, murmelt er ins Kissen hinein, während er versucht mit halbem Auge zu mir zu schielen. „Darf ich bei dir schlafen?“ Dies zu sagen, ist mir mehr als unangenehm, aber bei ihm fühl ich mich nun einmal am wohlsten. „Klar.“ Er rutscht etwas zurück und hebt die Decke an, damit ich mich zu ihm kuscheln kann. Dann deckt er uns zu und schließt mich in seine Arme. Nur kurze Zeit später schlafe ich lächelnd ein.
 

So allmählich werde ich wieder wach. Ich liege auf seiner Brust und lausche seinem Herzschlag. Es ist unglaublich wie viel in den letzten 3, 4 Tagen geschehen ist, noch dazu, wie schnell mir dieser Mann ans Herz gewachsen ist. Verträumt lächelnd streiche ich mit den Fingern über seine Haut. „Guten Morgen.“, flüstert er, während er mir über den Rücken streichelt. „Morgen.“ Ich richte mich auf, um ihm ins Gesicht zu sehen.

Zum ersten Mal fallen mir seine kristallblauen Augen auf, diese kantigen Gesichtszüge, welche trotzdem so weich wirken und seine Lippen, denen ich immer näher komme. Dann spüre ich sie auf meinen. Ich kann es mir nicht erklären aber mich durchflutet ein brennendes Verlangen und dass er meinen Kuss erwidert macht es nur noch schlimmer. So wird aus einem leichten Kuss, ein feuriger Zungenkuss. Seine Hände wandern über meinen Körper.

Plötzlich wird die Tür aufgerissen. „Hast du Jane gesehen… Oh, entschuldigt die Störung.“ Wir starren völlig entgeistert und außer Atem zur Tür, in der Roz mit einem fetten Grinsen steht und diese auch gleich wieder schließt. Ich sehe Vanzir an. „Ich also,… naja… ich sollte besser gehen.“ Damit erhebe ich mich und verlasse fluchtartig das Zimmer.

In meinem lehne ich mich von innen an die geschlossene Tür. „Was war denn grad mit mir los!“ Immer noch darüber nachdenkend, ziehe ich mir den orangen Trainingsanzug an, da wir heute mit dem Training beginnen wollen. Über mein Verhalten meckernd, gehe ich ins Wohnzimmer.

Na, war`s gut?“ In Rozs Frage schwingt ein unterdrücktes Lachen mit. Ich sehe ihn verständnislos an, doch dann wird daraus ein hinterhältiges Grinsen. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht?“ Damit beginnen wir zu Frühstücken. „Bist du bereit? Ich meine, es wird ziemlich anstrengend, nicht dass dir noch was passiert.“ Roz wirkt doch tatsächlich ein wenig besorgt, aber wirklich nur ein wenig, denn er grinst mich dabei blöde an. Mit kalten Blick und ausdruckslosem Lächeln denke ich mir: `Träum weiter. Ich kann mehr als du denkst.´ Vanzir ist die Zeit über mit Grübeleien beschäftigt, also verläuft die Fahrt zu den Schwester auch recht ruhig. Wir steigen aus und begeben uns direkt in den Garten.

„Guten Morgen.“ „Delia!“ Ich renne auf sie zu und wir schließen uns in die Arme. „Wie geht`s dir?“ „Soweit ganz gut. Ich soll mich noch ein bisschen zurückhalten, sonst...“ Weil ich gerufen werde, falle ich ihr ins Wort, um noch schnell das Wichtigste zu sagen. „Da bin ich aber froh.“ „Ich danke dir.“ Sie schenkt mir noch ein warmes Lächeln, dann muss ich schon mit den Jungs zu Morio an den See gehen.

„So wir wollen erst einmal dein Können testen, damit wir wissen, womit wir es zu tun haben.“ Nickend stimme ich zu. „Gut. Roz, würdest du das übernehmen?“ Auch er nickt und so stellen wir uns gegenüber. „Ich werde dir schon nicht allzu sehr weh tun.“ „Pass lieber auf deine Abwehr auf.“ Kontere ich fies grinsend, denn schon renne ich auf ihn zu, sehr schnell. Er versucht nach mir zu schlagen, doch ich tauche unter seinem Angriff durch und verpasse ihm einen Schlag in die Kniekehlen, gefolgt von einem Tritt in den Allerwertesten, sodass er gleich mal mehrere Meter weit fliegt. Mit einer unsanften Landung und deutlich verwirrten Blick sieht zu mir und ich kann es mir nicht verkneifen, mir in einer sexy Pose langsam durch die Haare zu streichen und arrogant zurück zu sehen. „Na warte.“ Roz zieht eine wutverzerrte Miene, als er einen erneuten Angriff startet.

Ich werfe die Trainingsjacke von mir und pariere seine Tritte und Schläge gekonnt. Plötzlich rast seine Faust auf mein Gesicht zu, dass es nur noch die Möglichkeit nach hinten gibt. Ich stütze mich mit den Händen auf dem Boden ab und ziehe die Knie nach oben, da ich ihm so ordentliche Schmerzen zufüge und gleichzeitig wieder auf meinen Füßen zum Stehen komme. Mit einem deutlichen Stöhnen, sinkt Roz vor mir zusammen. Aus meinem triumphierenden Grinsen wird ein sorgenvoller Blick. „Entschuldige. So stark wollte ich nicht treffen.“ „Hast du aber. Wieso eigentlich?“ „Wenn das jetzt auf ihre Fähigkeiten und nicht ihren Treffer bezogen sind, interessiert uns das auch.“ „Das war echt erstaunlich!“ Die anderen mussten während des Kampfes dazugekommen sein, denn jetzt sehen mich alle erstaunt an. „Ich bin so gelenkig, weil ich seit Jahren zum Yoga gehe und meine starken Fähigkeiten verdanke ich dem Judo. Ich habe den schwarzen Gürtel. Mir tut mein Treffer sehr Leid, doch bei den ganzen Monsterüberfällen hat sich dieses Zielen bezahlt gemacht.“

„Du hast den schwarzen Gürtel!“ Kommt es schwer Atmend von unten. „Ja.“ „Und warum erzählst du das nicht gleich?!“ Roz scheint den Schmerz in Wut umzuwandeln und das es meine Schuld war, bekomme ich diese auch gleich ab. Bevor es allerdings ausarten kann, ergreift Morio das Wort. „Na gut. Wir beenden das Training für heute und kümmern uns als nächstes um das Buch.“ Ich vergesse den Streit und helfe Roz auf, was seine Wut ebenfalls verfliegen lässt.

„Du bist eine erstaunliche Frau. Ich kann Vanzir verstehen, wieso er dich will.“

„Hmm?“ Leider kann ich nicht mehr weiter auf diese Aussage eingehen, da wir bereits bei den anderen angekommen sind. „So, kannst du dich an irgendwas erinnern.“ Ich sitze neben Vanzir auf einem Hocker und überlege krampfhaft über die Zeit vor dem Mord nach. `Was hatte Mutter nur darüber erzählt?´ „Nein, nicht wirklich. Wir könnten höchstens Mal zu meinem alten Zuhause fahren und dort noch etwas stöbern. Vielleicht finden wir zumindest Hinweise.“ Ein einstimmiges Nicken geht durch die Runde. „Ok, dann würde ich sagen, wir machen uns am besten sofort auf den Weg.“ Smoky steht bereits auf, als Camille die Anweisung gibt: „Delia und Roz bleiben hier und erholen sich. Außerdem würden zu viele Leute Aufsehen erregen und Jane hat bewiesen, dass sie sich verteidigen kann.“ Damit verlassen wir die beiden Schmollenden und fahren zu einen kleinen Vorort.



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