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☾ Mikadzuki

von

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Revanche

"Kuraiko“

Sesshômarus neutrale Ansprache ließ die Pantherdämonin aufblicken. „Ah, Sesshômaru“, erwiderte sie nur, ehe sie sich zur grenzenlosen Überraschung des Hundedämons doch tatsächlich höflich verneigte. „Ich entschuldige mich für die Unannehmlichkeiten, die ausgerechnet die Neko Euch ausgerechnet an diesem Tag bereitet haben“, sagte sie dann noch und nun war das Erstaunen auch andeutungsweise in Sesshômarus Miene zu lesen.

Seit wann, bei allen Göttern, war Kuraiko ihm gegenüber so höflich?
 

„Warum tust du das?“, wollte er wissen und drehte den Spieß somit herum, indem er nun sie mit dem wenig höflichen ‚Du‘ ansprach.
 

Kuraiko ließ ihr Gehabe wieder fallen und zuckte einfach mit den Schultern. „Meine Tochter wird wohl noch eine Weile brauchen, bis sie das wieder selbst tun kann, also muss vorerst ich das übernehmen“, belehrte sie ironisch und wies mit einer leichten Handbewegung auf die jüngere Pantherdämonin, die inzwischen wieder bei Bewusstsein war. Allerdings zog sich nebst den drei Ranken, die sie grob an den Boden hefteten, noch eine vierte so über ihr Gesicht, dass sie als Knebel fungierte.

Wenn Blicke allerdings töten könnten, hätte Tôran das Duell vielleicht doch noch gewonnen, so sehr funkelten ihre Augen vor purem Hass.
 

Sesshômaru ignorierte das. „Du hast sie vor Bakusaigas Macht gerettet“, konstatierte er an Kuraiko gewandt, woraufhin die ihn wieder ansah.

„Ich habe nicht vor, meine Tochter in den Tod gehen zu lassen, ehe sie gelernt hat, was ihr Fehler war“, stellte sie klar. „Es gibt eindeutig Dinge, die es ihr besser beibringen, als Eure Reaktion auf ihren unehrenhaften Angriff zuletzt“
 

Sesshômarus Miene blieb mühsam reglos.

Kuraiko war auch die einzige, die es schaffte, höflich und ungehobelt zugleich zu sein. Denn auch wenn sie ihn wieder taktvoll siezte, so waren ihre Worte doch mehr Stichelei als irgendetwas anderes.
 


 

InuYasha sah sich den Plausch der beiden aus ein paar Metern Entfernung an. Er war noch etwas perplex nach diesem Gefühlsausbruch seines Bruders.

Dennoch lauschte er und als er hörte, was Kuraiko über Tôrans Strafe verlauten ließ, grinste er offen. Das war in der Tat besser, als diese verdammte Pantherin zu töten. Darunter würde sie mehr leiden, denn das würde ihren Stolz brechen, so wie sie es im Gegenzug mit Sesshômaru vorgehabt hatte – wenn sie auch gescheitert war.

InuYasha war froh darum. Es war nicht einmal einen Monat her, dass Sesshômaru ihn tatsächlich in die Familie aufgenommen hatte und erst wenige Minuten, dass er ihn das erste Mal ernsthaft als ‚Bruder‘ bezeichnet hatte. Dennoch erschien es ihm in diesem Moment unwirklich weit entfernt, dass es einmal anders gewesen war.
 


 

Sesshoumaru hatte derweil genug gehört, was Kuraikos Plan anbetraf.

Er wollte sich bereits abwenden, da sprach sie ihn erneut an.
 

„Sesshômaru“
 

Er verharrte ohne sie anzusehen.
 

„Eines muss ich meiner Tochter lassen, sie versteht sich auf lähmende Banne. Euren Arm werdet Ihr mit etwas Anstrengung heilen können, aber ich fürchte, das was sie mit Eurem Sohn angestellt hat, hinterlässt bleibenden Schaden. Diese, ihre Banne sind nur sehr schwer zu brechen. Man kann sie mit einem Fluch vergleichen“
 

Ein Schatten der Besorgnis huschte über Sesshômarus Gesicht.

„InuYasha“, zitierte er seinen Halbbruder heran.
 

Der Hanyô kam näher. „Was?“
 

Doch der Inuyôkai antwortete nicht, nahm seinen Sohn an sich und musterte das winzige Dämonenbaby, dann verschloss sich seine Miene wieder gänzlich. Ein einziger Blick auf seinen Sohn hatte ihm gereicht um zu verstehen, was Kuraiko meinte.

Erst hatte er geglaubt, was auch immer Tôran getan hatte, habe das Zeichen unkenntlich gemacht, doch das war klar zu erkennen – auch wenn Sesshômaru ihm Hinterkopf zugeben musste, dass er ein solches Zeichen noch nie gesehen hatte.

Es wirkte wie eine Kombination aus Natsus und seinem Familienzeichen, vorne die beiden meeresgrünen Krallen von Natsus Familie, dahinter, etwas blasser, sein blauer Sichelmond. Vielleicht lag das daran, dass der Kleine zwischen zwei gänzlich unterschiedlichen Dämonenclans gezeugt worden war, wer wusste das schon.

Außerdem war das, was Tôran stattdessen getan hatte, sehr viel schwerwiegender. Man konnte es in der Tat als Fluch bezeichnen.

„Und er ist nicht zu brechen?“, fragte er neutral.
 

„Ich fürchte nein. Ich kenne niemanden, der solche Gemütsflüche lösen könnte. Euer Sohn wird überleben, aber er wird niemals Euer Erbe sein können“, antwortete Kuraiko in seinem Rücken und aus ihrer Stimme klang diesmal echte Anteilnahme. Es schien ihr wirklich Leid zu tun, um das Kind.
 

Und plötzlich meinte Sesshômaru auch zu verstehen warum.

Natsu hatte erzählt, Kuraiko habe ihr vertraut, als sie nicht einmal mehr mit ihren Kindern sprach. Offenbar bedeuteten die beiden sich gegenseitig sehr viel. Und er glaubte nun auch zu wissen, wo Natsu ihre spitze Zunge her hatte, wer sie zu dieser Art Selbstbewusstsein erzogen hatte, das ihn erst auf die junge Löwendämonin aufmerksam gemacht hatte. Wenn er es so sah, hatte er Kuraiko sehr viel zu verdanken. Aber das behielt er für sich.

Außerdem war diese Nachricht nicht gerade schön. Mochte sein, dass dank InuYasha Kins Leben gerettet war, aber offenbar würde sein Sohn für immer ein wenig erstrebenswertes Andenken an Tôrans Klimbim behalten.

Er unterdrückte ein Seufzen und setzte sich in Bewegung. Wenn Kuraiko sich um Tôran kümmerte, war ihm das nur Recht. Er wollte jetzt zurück ins Schloss, seine Wunden auskurieren und keinen weiteren Gedanken mehr an die türkishaarige Pantherdämonin verschwenden. Demonstrativ wich er deren noch immer auf dem Boden liegendem Schwert auch nicht aus, sondern lief einfach darüber hinweg.
 

InuYasha hatte sich ebenfalls umgedreht und dem Schloss zugewandt, da hielt Kuraiko den Hundedämon abermals zurück. „Eins noch, Sesshômaru“

Der unterdrückte ein unwilliges Knurren und blieb erneut stehen. „Geh vor, InuYasha“, forderte er, ehe er einen Blick über die Schulter warf, stumme Aufforderung endlich mit dem rauszurücken, was ihr noch wichtig war, damit er sich entfernen konnte. Kuraiko ließ sich das nicht zweimal sagen.
 

~*~
 

Im Inuschloss hatte sich derweil eine Art angespannte Ruhe eingestellt.

Rins linker Arm war verbunden worden und sie ruhte nun mit dem Kopf in Natsus Schoß.

Deren Familie und auch Kagome hatten sich um sie herum in Rins Gemach versammelt und irgendwann war es Amaya gelungen, ihre Schwester dazu zu überreden, dass sie ihr Instrument hervorholte. Zuerst hatten die Töne zögernd und zittrig geklungen, doch dann kam Natsu langsam zur Ruhe und die Melodie wurde fließender, harmonischer.

Rin war davon eingeschlafen und auch der Rest kam dazu, durchzuatmen.
 

„Ich verstehe es immer noch nicht, Musume. Wie kommt es, dass du und der Hundefürst…“, begann Natsus Mutter schließlich langsam.
 

Natsu nahm ihr Instrument von den Lippen und sah ihre Mutter unergründlich an. „Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist, Haha-ue. Am Anfang war er mir gegenüber ebenso kalt und abweisend, wie er sich gegenüber jedem anderen verhält. Ich war seine Reiseführerin und er mein zeitweiliger Herr“

Sie schloss kurz die Augen und atmete sichtbar tief durch. „Tôran hat sich etwas dabei gedacht, mich mit ihm zu schicken. Sie wollte, dass ich mehr über ihn herausfinde, ihr seine Schwächen verrate, damit sie ihn für sich gewinnen könnte. Das hat sie wohl schon sehr lange gewollt. Irgendwann habe ich verstanden, wie falsch das war, was sie von mir verlangte. Sesshômaru… der Fürst liebt nichts mehr als seine Freiheit. Die Gerüchte, die man hörte, sie stimmen. Er ist beinahe die gesamte Zeit nach dem Tod seines Vaters und bis jetzt durch die Gegend gezogen, hat kaum hier vorbeigesehen. Ich weiß nicht genau, was er suchte, was er finden wollte, aber ich denke, dass das Gerede, er suche Macht, lange Zeit gestimmt hat. Und er hat eine Macht erlangt, die die seines Vaters noch übertrifft. Aber erst in den letzten Jahren hat er wohl wirklich wahrgenommen, was er will. Und sie hier ist nicht ganz unschuldig daran“

Natsus Hand strich leicht über Rins Wange, vorsichtig nur, um das schlafende Mädchen nicht zu wecken.
 

„Ein Menschenmädchen?“ Natsus Vater, der mit dem Rücken an der Fensterbrüstung stand und das ganze Geschehen bisher eher skeptisch beobachtete, meldete sich zu Wort.
 

Natsu lächelte schal. „Sie ist viel mehr als das. Ja, sie ist ein Mensch, aber sie hat es geschafft, das Herz des Fürsten zu erreichen, sie hat es geschafft, von ihm als Tochter gesehen zu werden und sie sieht ihn als Vater. – Rin ist ein Waisenkind. Ihre Eltern wurden von Banditen ermordet. Seit sie den Fürsten kennengelernt hat, vertraut sie Yôkai mehr als anderen Menschen. Und… wenn ich es richtig verstanden habe, lebt sie bereits ihr drittes Leben“
 

Natsus Vater kniff die Augen zusammen. „Drittes Leben? Wie meinst du das, Tochter?“
 

Die junge Löwendämonin sah zu ihm auf, ihre Augen waren nachdenklich. „Sie wurde von Wölfen getötet, da war sie vielleicht acht oder neun. Der Fürst hat sie wiederbelebt, als er sie zufällig fand. Rin konnte mir den Grund nicht nennen, sie ist wohl auch wenig objektiv, was das angeht, aber sie wusste, wie er es getan hat. Seine zweite Klinge, Tenseiga, sie ist in der Lage, Tote wiederzuerwecken. – Das zweite Mal war nach Rins Auskunft eine ‚hübsche, weißhaarige Hundedämonin‘ dafür verantwortlich – ich vermute fast, sie meint die Fürstinmutter. Aber den Anfang hat Sesshômarus Tenseiga gemacht. So hat er auch dafür gesorgt, dass Kin überhaupt zur Welt kommen konnte“

Der letzte Satz kam nur leise, fast tonlos.

Nur zu gut erinnerte Natsu sich an diesen Tag in Musashi, der Tag, an dem Sesshômaru ihr klargemacht hatte, dass er wollte, dass sie das Kind bekam.
 

„Warum denn das?“, wollte Amaya prompt wissen, die bisher stumm zugehört hatte. Diese Tiefe der Geschichte kannte sie schließlich auch nicht.
 

Natsu schluckte etwas. „Als… als ich merkte, dass ich neues Leben unter dem Herzen trug, sind mir die Sicherungen durchgebrannt. Ich wusste, dass es Probleme mit sich bringen würde, unsägliche Probleme sogar. Also habe ich versucht, den Lebensfunken auszulöschen“, berichtete sie zögernd. Ihre Handlungsweise war damals sicher alles andere als ehrenvoll gewesen, Natsu war wenig überrascht, als allen Zuhörern die Gesichtszüge entgleisten, selbst Kagome, die nur den stillen Zaungast spielte.

Natsu hatte das durchaus bemerkt.

Sie wandte der jungen Miko den Kopf zu. „Du siehst doch, was hier geschehen ist. Gäbe es Kin nicht, hätte der Fürst mich nicht zu sich geholt, was hätte Tôran dann machen können? Sie… wenn ich ehrlich bin, habe ich fast geahnt, dass sie dieses Geschehen nicht stumm mit ansehen wird. Ich habe geahnt, dass sie irgendwie auf eigene Faust handeln würde. Allerdings habe ich eher mit einer offiziellen Kriegserklärung gerechnet, oder einem Attentat auf mich. Warum sie ‚nur‘ Kin entführt, weiß ich wirklich nicht“
 

„Sie wollte Sesshômaru leiden sehen. Sie wollte so tun, als überließe sie es ihm ob das Kind überlebt. Als würde sie den Kleinen verschonen, wenn er sich ihr unterwirft“, mischte sich auf einmal jemand ganz nah hinter Natsus Vater ein und einzig Kagome erkannte den Schattenriss, zu dem die Gestalt im grellen Gegenlicht verkommen war, die lautlos auf das Fensterbrett gesprungen war.

„InuYasha! Du bist wieder da“, rief sie erfreut und strahlte erleichtert.
 

Natsus Vater wich etwas erschrocken zur Seite, er hatte sich auf seine Tochter konzentriert und somit nicht mitbekommen, was hinter ihm geschah.
 

Der Hanyô nutzte das, um in den Raum zu springen, er grinste Kagome kurz zu.
 

Die junge Miko war aufgesprungen, wollte ihn befreit umarmen, als sie in der Bewegung erstarrte. „Du bist ja verletzt!“
 

InuYasha zuckte mit den Hundeohren und winkte mit dem gesunden Arm ab. „Nichts Wildes, das heilt wieder. Sesshômaru hats heftiger erwischt und diese bescheuerte Katze kann froh sein, dass sie noch in einem Stück ist. Hat sie einzig ihrer Mutter zu verdanken“, winkte er flapsig ab, ehe er sich an Natsu wandte – und seine Miene plötzlich ernst wurde.

Er atmete sichtlich tief durch, ehe er weitersprach: „Sesshômaru hat Tôran rechtzeitig gestellt. Euer Sohn lebt – aber er wird wohl niemals Sesshômarus Erbe sein können“
 

Natsu, die die ganze Zeit über hoffnungsvoll zu ihm aufgesehen hatte und sichtlich nur wegen Rin nicht aufgesprungen war, zog scharf die Luft ein, in ihren Augen spiegelten sich Glück und Sorge zugleich. „Hat… hat das Zeichnen etwa nicht geklappt? Aber-“, sie verstummte, weil InuYasha den Kopf schüttelte. „Das ist es nicht. Euer Sohn trägt ein Zeichen, auch wenn es etwas sonderbar ist. Aber… Tôran muss beim Versuch ihn ruhigzustellen etwas in ihm zerstört haben. Es scheint, als sei er blind“
 

Die Augen der Löwendämonin weiteten sich erschrocken, sie spannte sich an, tastete unwillkürlich wieder nach Himitsutsu, das bisher neben ihr gelegen hatte.
 

„Lass es, Natsu. Sie ist genug gestraft“, sagte eine andere Stimme und ein jeder erkannte den emotionslosen Tonfall darin.
 

„Sesshômaru…“, flüsterte die Löwendämonin leise, ließ den Arm aber sinken und sah zu ihm auf.
 

Er stand auf dem Fensterbrett, mit dem Rücken an der Wand lehnend, ebenso nur ein Schattenriss wie InuYasha zuvor.
 

„Se-Sesshômaru-sama?... Sesshômaru-sama, Ihr seid wieder da…“, erklang da plötzlich Rins schläfrige Stimme, sie versuchte sich aufzurappeln, stützte sich dabei aber auf den verletzten Arm und verzog das Gesicht, verlagerte ihr Gewicht schnell auf den anderen Arm um sich ins Sitzen zu stemmen. „Ist…“, setzte sie an.
 

„Ja, Rin, dein kleiner Bruder ist in Sicherheit“, antwortete Natsu, noch bevor Rin zu Ende gesprochen hatte und strich dem Menschenmädchen eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe sie sich selbst erhob. Ihre Stimme klang dabei gefasst und ruhig, allerdings bei weitem nicht so gefühllos wie Sesshômarus.

Eine besorgte Wärme lag darin, als sie ans Fenster trat, den Blick fest auf den Inuyôkai gerichtet – und auf das, was er im Arm hielt.
 

Ohne dass seine Miene etwas verriet, reichte er ihr das Kind hinab. Blut rann dabei über seinen linken Arm, den er noch immer nur mühsam bewegen konnte, auch wenn er langsam auftaute. Blut hatte auch seinen Haori an der Brust durchtränkt, ebenso wie den Stoff, in den das Kind gehüllt war.

Aber niemand sagte etwas dazu.

Natsu wusste, auf die Frage nach seinem Befinden hätte sie sowieso keine Antwort bekommen und alle anderen wussten nicht so recht etwas mit diesem Szenario anzufangen.

Der Rest der Löwenfamilie erst recht nicht, denn niemand, der nicht näher mit ihm zu tun hatte, kannte diese sanfte, fast familiäre Seite an Sesshômaru. Sorgfältig hielt er sie normalerweise versteckt.
 

„Wenn Tôran noch lebt, wie lautet dann ihre Strafe für das, was sie unserem Sohn angetan hat?“, wollte Natsu leise wissen.
 

Alle Anwesenden erstarrten, als ihnen Sesshômarus Reaktion gewahr wurde.

„Hab‘ ich das gerade richtig gesehen? Hat er gelächelt?“, fragte Kagome tonlos.
 

InuYasha zuckte die Schultern. „So ähnlich“, gab er zurück, wobei ihm durchaus klar zu sein schien, wie es zu einem solchen Verhalten bei Sesshômaru kam.

„Kuraiko hat da eine sehr interessante Idee gehabt. Scheint so, als habe sie das Nekoschloss schon länger unter Beobachtung gehabt, ehe sie sich wieder irgendwo gezeigt hat. Tôran bleibt am Leben, ja. Aber ansonsten bekommt sie genau das Gegenteil von dem, was sie gerne gehabt hätte“, fuhr der Hanyô dann fort, weil er merkte, dass sein Halbbruder offenbar nicht in der Stimmung war, genauer zu erklären, was Kuraiko da geplant hatte.

„Das hat sie nun davon, dass sie Kin über die Klippen gestoßen hat. Es war pures Glück, dass ich ihn noch erwischt habe. Ein stabiler Felsvorsprung weniger und ich wäre stattdessen ebenfalls abgestürzt. – Und diese Schluchten sind tiefer als Tokajins“
 

Den letzten Einwand in InuYashas Worten verstand nur Kagome sich zu deuten und ihre Augen weiteten sich entsetzt, ehe ihre Aufmerksamkeit auf Natsu gelenkt wurde, die zu InuYasha herumgewirbelt war.

„Über… die Klippen?“, fragte sie tonlos und drückte ihren Sohn intuitiv fester an sich.

InuYasha ahnte, dass die Nachfrage rhetorisch gemeint gewesen war und antwortete nicht.

Dennoch war er vollkommen perplex, als Natsu plötzlich auf ihn zu kam. „Ich danke dir für deinen Einsatz“, sagte sie herzlich.

So kam InuYasha zu einer zweiten, dankbaren Umarmung in kurzer Zeit.

Er wirkte mehr als überrumpelt und als Natsu ihn wieder freigab, dauerte es einen Moment, ehe er sich genug gefangen hatte, dass er weiterreden konnte: „Äh, ja, jedenfalls… Kuraiko hat jemanden in der Hinterhand, an dessen Seite Tôran von nun an stehen wird – wenn auch zwangsweise“
 

„Eine Heirat?“, vergewisserte Natsus Vater sich unwillkürlich, „Mit wem?“
 

Sesshômaru hob ein wenig den Kopf. „Yukio“, konstatierte er kurz, woraus ersichtlich wurde, dass auch er von der Urkönigin der Panther nicht mehr als den Namen erfahren hatte.
 

Amaya verzog amüsiert das Gesicht, sagte aber nichts.
 

Die Erleichterung, die im Raum schwebte, ließ die Grenzen zwischen den Dämonenarten verschwimmen, selbst das Tôran Kin offenbar das Augenlicht geraubt hatte, wog in diesem Moment nicht so schwer, wie man hätte meinen können.

Niemand, nicht einmal Natsus argwönischer Vater glaubte mehr, dass Sesshômaru seine neue Gefährtin und seinen Sohn deswegen verstoßen würde.
 

„Sag mal, was hat Kuraiko dir da eigentlich noch gesagt, hm?“, wollte InuYasha schließlich nach einem Moment der Stille wissen.
 

Sesshômaru löste sich von der Wand und schwebte vom Fensterbrett ins Zimmer hinab.

Als er nach einem Moment antwortete, klang seine Stimme gewohnt gleichgültig, eigentlich völlig unpassend der gewichtigen Aussage: „Sie meint, solange sich Tôran nicht stabilisiert hat, habe sie wieder das Recht Entscheidungen zu fällen. Und sie sagt, sie sei einverstanden mit der Umsiedelung. Die Fürsten von Kitsune, Ookami und Tori haben von vorne herein nichts dagegen gehabt, die Kuma halten sich aus der Sache raus. Hebi und Tokage sind überstimmt, von nun an ist es beschlossene Sache: Die Dämonenvölker werden umziehen.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Kuraiko hat also wieder das Ruder in der Hand. Gefällt ihr sicher gut, die Entscheidung gefällt zu haben^^

Das ist Natsus Melodie aus diesem Kapitel: https://www.youtube.com/watch?v=Dya1AtAqqGk

Vor dem nächsten Kapitel gibt es ersteinmal 14 Monate Zeitsprung und dann darf Rin das Schloss unsicher machen - und "Sayo's Lied" lauschen... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Avialle
2014-09-24T18:48:04+00:00 24.09.2014 20:48
Ah, es wurde geschaltet
- Endlich
Und ne, oder?
Musste das auch noch sein? Das arme Kind, du gönnst denen ja absolut nichts x.x
Dagegen bin ich ja ein echter Unschuldsengel
Kann mich ansonsten nur anschließen: Das ist echt viel besser als der Tod
Das Kuraiko nun die Zügel in die Hand nimmt wundert mich nicht wirklich
Naaa, aber das mit Kin wurmt mich nu...
Und welch epische Ankündigung am Schluss hier...
Antwort von:  Mimiteh
24.09.2014 22:58
Jaaa... ich bin fies, ich weiß^^ Aber noch sind wir ja nicht am Ende...

Freut mich jedenfalls, dass Kuraiko gefüllt und wie besagte Ankündigung umgesetzt wird, zeigt dann das nächste Kapitel...


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