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☾ Mikadzuki

von

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Vorhut

Neben Tôran beherrschte sich einzig Sesshômaru weit genug, um nicht erschrocken die Luft einzuziehen. Aber auch er verspannte sich ein wenig.

Der Name, den die junge Wolfsherrin da ausgesprochen hatte, war unter allen Dämonenrassen nur zu gut bekannt.

Vor sechshundert Jahren, als der Kerl gebannt worden war, war er selbst noch ein Kind gewesen, vom Erscheinungsbild her nichteinmal so alt wie InuYasha jetzt. Er hatte damals noch wenig von der Sache mitbekommen. Und er konnte sich gut denken, dass dieser Kampf nicht leicht werden würde.
 

Der sogenannte Höllenwolf galt als der stärkste Ookami aller Zeiten und als einer der stärksten Yôkai insgesamt. Yôkai, die sich dem Bösen verschrieben, waren zudem nocheinmal ein gutes Stück stärker, deswegen veränderte sich ihr Yôki ja auch. Außerdem sprach es für seine Stärke, wenn er sich aus eigener Kraft aus dem Bann hatte befreien können, denn geholfen hatte ihm sicher keiner.
 

„Der Höllenwolf sollte gebannt sein. Er muss sich befreit haben und sinnt jetzt auf Rache. An Fürst Gin, an Vater, am Vater der Panthergeschwister, an Fürst Yuudai und dem gesamten Ookami-Volk“, erklärte er knapp, im Wissen, dass InuYasha sonst nicht wüsste, mit wem er es gleich zu tun bekam.

Es läuft schließlich kein wildgewordener Stückwerk-Hanyô mehr frei herum…, dachte er zugleich sarkastisch und ein Seitenblick zeigte ihm, dass InuYasha offenbar an dieselbe Begebenheit dachte. Der letzte Gebannte, der frei geworden war, war befreit worden.

Und hat InuYasha beigebracht das Bakuryuuha zu benutzen… Sesshômaru hatte sich inzwischen bei Tôtôsai schlau gemacht, wie InuYasha Ryūkotsusei hatte besiegen können. Immerhin war es diesem Drachenviech seinerzeit gelungen, ihren Vater, den großen Hundedämon, schlussendlich tödlich zu verletzen. Aber das war jetzt nicht Thema.
 

Nebenbei hörte er Shunran leise murmelnd durch die angespannten Reihen gehen, fragen, welche Waffen von den Helfern gewünscht waren.

Wer sich bisher noch nicht entschlossen hatte, den Neko zu helfen hatte sich bei Erwähnung der Identität des Angreifers schnell auf Seiten der kurzzeitigen Allianz geschlagen.

Auf dem Flur näherten sich die Wachen, die die Kinder schützen sollten.
 

Sesshômaru blickte kurz zu der Gruppe, die sich an der Tür zum kleinen Saal zusammengerottet hatte.

Er unterdrückte ungeachtet der Situation ein Schmunzeln, als er sah, dass der kleine Kuma-Erbe vor Angst wie Espenlaub zitterte und Rin sich mir nichts dir nichts zu ihm begeben hatte und ihn unbefangen zu trösten versuchte. Verrücktes Menschenkind…, kommentierte der Daiyôkai, aber dann blieb ihm keine Zeit weiter zu überlegen.
 

In dem Moment, in dem vor den Mauern des Nekoschlosses die Hölle losbrach wurde auch dem letzten klar, dass dieser Angriff vollkommen geplant gewesen war.

Er wusste, dass hier ein lockeres Treffen stattfindet und er hat genau gewartet, bis mit Fürst Gin der letzte seiner Kandidaten eingetroffen war, gute Spione muss er haben und ein übergroßes Selbstbewusstsein noch dazu. Als ob wir von der Sorte nicht schon genug erlebt haben…, dachte er in Gedenken an Naraku und dessen Hölleninsekten.

Dann folgte er entschlossen den ersten losstürmenden Yôkai, die Hand bereits fest um Bakusaigas Heft geschlossen.
 

So viele Yôkai, auch Daiyôkai, hier zusammenkämpften, das würde kein Spaziergang werden. Der Höllenwolf war nicht zu unterschätzen und sie alle waren unkoordiniert und nicht an einen gemeinsamen Kampf gewöhnt, eine chaotische Gruppe zusammengesetzt aus Wesen, deren Kampfstile unterschiedlicher nicht sein könnten.
 

Und auf einmal war er froh, InuYasha, Kagome, die Dämonenjägerin und den Mönch auf seiner Seite zu wissen.

Deren Façon kannte er, auf die konnte er sich verlassen.

Und das würde nötig sein.
 

~*~*~*~*~
 

Rin und die Yôkaikinder hatte man derweil in dem kleinen Saal zusammengedrängt, vier Wachen spannten mithilfe ihrer Waffen einen festen Bannkreis vor dem Fenster nach draußen, dann teilten sie sich auf, jeweils kleine Gruppen im Auge zu behalten. Rin hatte auf ihren Streifzügen über das heimische Schlossgelände – mit dem ewig schimpfenden Jaken im Schlepptau, verstand sich – genug über die Arbeit von Wachen und Vorhuten aufgeschnappt, dass sie erkannte, wie gut diese Nekoyôkai arbeiteten. Jeder Schritt war durchgeplant, sie waren gut ausgebildet.
 

Und auch wenn sie eine Hand auf den schmalen Unterarm des kleinen Bärendämons neben sich gelegt hatte und sich nichts anmerken ließ, so spürte sie dennoch Besorgnis.

Sie kannte ihren Ziehvater gut genug um zu wissen, dass auch er nicht unbedacht in diesen Kampf zog.

Er fürchtete den Gegner nicht, aber er nahm ihn auch nicht auf die leichte Schulter. Und das war ihres Wissens zuletzt bei Naraku so gewesen.

Über vier Jahre her… Sie lächelte still vor sich hin. Sie wusste, dass Sesshômaru alles tun würde, um die, für deren Schutz er sich einmal entschieden hatte, auch wirklich zu schützen, dessen war sie sich schon vor Jahren sicher gewesen, damals, als dieser Flötendämon sie gefangen gehalten hatte, aber sie wusste ebensogut, dass dieser Gegner dort draußen weitaus mehr zu bieten hatte, als dieser Entführer damals.
 

Sie konnte nicht ahnen, dass, bei allen Gedanken, die sie sich machte, ihr leichtes Lächeln die meisten Yôkaikinder um sie herum beruhigte. Wenn ein Mensch noch lächeln konnte, warum sollten sie sich dann fürchten? Für die nächste Zeit würde das ihr Motto sein.

Denn dieser Kampf würde sicher nicht in ein paar Momenten erledigt sein. Im Gegenteil, dieser Kampf konnte langwierig und zermürbend werden, dessen war Rin sich plötzlich sicher.
 

~*~*~*~*~
 

Draußen tobte derweil bereits der Kampf – gegen eine Horde scheinbar unverwundbarer, schwarzer, fliegender Viecher, die nicht jeder der einfachen Krieger auf den Mauern einordnen konnte.
 

Die meisten Fürsten erkannten sie allerdings auf den ersten Blick.

Überall lag Geknurrte, Gezische und Gefauche in der Luft, immer wieder sprach jemand aus, wer da angriff, als ob es nicht längst jeder wüsste: „Shinidamachu!“
 

Sesshômaru knurrte ungeduldig.
 

„Warum kommt mir das alles gerade wahnsinnig bekannt vor?“, fragte InuYasha an seiner Seite.
 

„Weil Naraku genau das gleiche Prinzip gefahren ist. Erst die Schergen vorschicken und selbst auftauchen, wenn sie alle dahingemetzelt sind und der Gegner bereits erschöpft ist. Nur das die Shinidamachu mit Waffen wenig bis garnicht besiegbar sind. Nur weiß das nicht jeder. Der will uns ermüden, um dann leichteres Spiel zu haben. So wie Naraku genau wusste, dass er mich mit den Hölleninsekten aus dem Spiel nehmen konnte“, dozierte plötzlich jemand hinter ihm und InuYasha fuhr herum.

„Als ob ich das mit Naraku nicht selbst wüsste!“, schnappte InuYasha, hielt aber die Klappe, als Sesshômaru sich umdrehte. Im Gegensatz zu den umstehenden Yôkai hatte er nämlich zugehört, was der plötzliche Neuankömmling sagte. „Was killt sie?“

Miroku blickte ihn kurz an, dann fasste er in die Falten seines Gewandes und zog ein paar Bannzettel heraus. „Spirituelle Kräfte“, antwortete er im Wissen, dass Sesshômaru keinen Vortrag wünschte.

Sesshômaru nahm das zur Kenntnis.
 

Inzwischen war auch der Eidechsenfürst ganz in der Nähe auf Miroku aufmerksam geworden und verengte die Augen. „Was tut ein Hoshi hier?“, fragte er scharf.
 

Sesshômaru hätte am Liebsten die Augen verdreht. Als ob sie im Moment nichts Besseres zu tun hätten.

Aber InuYasha fuhr bereits auf: „Er gehört zu mir, also Klappe, verstanden?“

Es war wohl nur der Tatsache geschuldet, dass der Tokage-Fürst kein Daiyôkai war und Sesshômaru direkt hinter InuYasha stand, dass der Eidechsendämon sich nicht über die rüde Behandlung beschwerte.
 

Miroku grinste nur, ehe er die Bannzettel vor die Augen hob, die Lider schloss und etwas murmelte, so nuschelnd und leise, dass selbst Sesshômaru Schwierigkeiten hatte, es zu verstehen. Dann schleuderte Miroku die Bannzettel aus dem Handgelenk davon. Zielsicher trafen die beschriebenen Papierfetzen auf zwei der herumzischenden Shinidamachu und ließen sie in hellblauem Licht erglühen, ehe die schlangenähnlichen Wesen einfach verschwanden.

„Seid Ihr jetzt davon überzeugt, dass ich hilfreich sein kann, Herr?“, fragte Miroku mit einem Lächeln und einer Verbeugung, ehe er den verblüfften Eidechsendämon einfach stehen ließ und sich unter die Menge der bisher noch wartenden Fürsten mischte.

Nur zwischendurch hob einer seine Waffe und zerteilte einen Shinidamachu, der unbehelligt davonzischte.
 

Die schwarzen Seelenfänger griffen hier hinten niemanden an, sie hatten es auf die Krieger auf den Mauern abgesehen, von denen im Gewimmel bereits die ersten verletzt worden oder abgestürzt waren.

Einige hatten das Pech von schwarzen Seelenfängern umschlungen zu werden und sanken Atemzüge später mit fast nicht mehr vorhandenem Yôki zusammen.

Ihre Kameraden hatten keine Zeit, auf die Liegenden zu achten, achtlos wurde über sie herüber getrampelt.
 

Es waren spärlich bewaffnete, aber blitzschnelle Boten, die die Verletzten von der Mauer holten.

Sesshômaru wunderte sich wenig, dass Nikko den Rettungstrupp selbst anführte. Der hochgewachsene Botenanführer war ihm schließlich von Anfang an als verantwortungsbewusst und vernünftig aufgefallen – wenn er nicht gerade von Rauchgasen benebelt war.

Der Hundedämon selbst beobachtete ebenso wie alle anderen nur aus dem Hintergrund. Die erfahrenen Fürsten hielten sich von selbst zurück, die jüngeren nahmen sich ein Beispiel daran.

Jeder wusste, dass der große Schlag noch ausstand. Ihr Gegner war noch nicht eingetroffen.
 

„InuYasha“, sagte Sesshômaru, während er das Geschehen auf der Mauer beobachtete.

Der Hanyô sah zu ihm auf.

„Such‘ deine Gefährtin und haltet Ausschau nach Schamanen der Neko. Auch ihre Kräfte sind annähernd spiritueller Natur“, trug der Daiyôkai ihm auf und betrachtete seinen Halbbruder dabei nur aus dem Augenwinkel.

Das Amulett hatte der Halbdämon wieder unter das Kimonohemd gesteckt, damit es im Kampf nicht störte, aber so schien er sich dessen Bedeutung erstaunlicherweise bewusst zu sein: er gehorchte. Rasch machte er sich auf den Weg.
 

~*~*~*~*~
 

InuYasha fand Kagome unterhalb des Fensters des kleinen Saals. „Da bist du ja!“
 

Kagome drehte sich ihm zu. „Klar“, erwiderte sie knapp.
 

Der Hanyô packte sie wortlos am Ärmel und zog sie auf seinen Rücken.

Instinktiv hielt Kagome sich fest. „Wohin jetzt?“

„Schamanen suchen. Miroku sagt, ihre spirituellen Kräfte können auch etwas gegen diese Seelenfängerviecher ausrichten“, antwortete InuYasha.
 

Kagome duckte sich unter einem Angriff eines der erwähnen Wesen und runzelte die Stirn. Wie sollte Miroku über die Kräfte von Schamanen bescheid wissen? Soweit sie von Kaede wusste, waren das die religiösen Beamten der Yôkai.

Dann begann ihr zu dämmern, dass der Auftrag vermutlich eher von Sesshômaru kam.

Ein Schmunzeln glitt über ihr Gesicht. In Sturheit stehst du ihm jedenfalls nicht nach…, dachte sie trocken und hob den Kopf wieder um Ausschau zu halten.

Bei den Menschen war es so, dass religiöse Persönlichkeiten besondere Kleidung trugen. Vielleicht würden sich auch dämonische Schamanen anders kleiden als ihre kriegerischen Kumpane.
 

Das war der Moment, in dem sie in einem Fenster eines Seitenflügels eine Gestalt erkannte, die einen schmucklosen, dunklen Kimono mit einem spärlichen, aufgestickten Muster aus blutroten Rhododendronblüten trug. In ihrem dunklen Haar steckte eine ebenso blutig aussehende, echte Rhododendronblüte.

„InuYasha, schau mal da. Meinst du, das ist einer?“, rief sie, worauf der Hanyô stehen blieb und ihem Blick folgte.

Er zuckte die Schultern. „Woher soll ich das wissen?“ Aber er hatte verstanden, worauf sie hinaus wollte. „He!“
 

Die potentielle Schamanin sah nach unten und musterte den Rufer, dann die Miko an seiner Seite und erst da wurde ihr Blick offener. Nun, Kagome war die einzige Miko in Reichweite und jeder wusste vermutlich, weswegen sie hier war und mit wem.

Geschmeidig sprang die Schamanin auf das breite, steinerne Fensterbrett und dann zu ihnen hinunter. Sie schien noch jung, ihr Haar war unspektakulär schwarz, aber ihre Züge wirkten beinahe neugierig.

„Was wollt Ihr, Miko?“, fragte sie und ignorierte InuYashas missmutiges Knurren.
 

„Wir haben den Hinweis, dass, im Gegensatz zu jeglicher Klinge, Eure Schamanenkräfte eventuell etwas gegen die Shinidamachu ausrichten können. Es könnte helfen, wenn einige Schamanen mitkämpfen“, kam Kagome auf den Punkt, nachdem sie von InuYashas Rücken gerutscht war, hielt sich aber ebenfalls wenig mit Höflichkeitsfloskeln auf.

Sie fühlte sich nicht wohl in der geteilten Situation.

Auf den Mauern tobte der Kampf und der Schlosshof war vollkommen ruhig, wenn auch die Luft zum Schneiden dick war.
 

„Kagome? Da kommt die zweite Welle“, mischte sich da plötzlich InuYasha ein, der gewittert hatte und jetzt die erhobene Hand in Richtung eines eng bevölkerten Mauerabschnittes ausstreckte.
 

Kagome sah hin und stieß entnevt die Luft aus. „Konnten uns nicht wenigstens die erspart bleiben?“, fragte sie niemand bestimmten und verschwendete keinen weiteren Blick an die Oni, die aus dieser Richtung heranströhmten.
 

„Ganz meine Meinung. Jetzt fehlt nur noch das verdammte Pavianfell und es ist alles wie früher, nicht wahr?“ Miroku war neben ihnen aufgetaucht, offensichtlich angelockt von der Aura der Oni, seine Stimme klang zynisch.
 

„Bloß nicht!“, gab InuYasha zurück, aber die drei wechselten nur einen kurzen Blick.
 

„Ich würde sagen, Aufräumen ist angesagt“, kommentierte Kagome dann und wie auf Kommando liefen sie alle drei los, richtung Mauer.

Im Laufen nahm der Hanyô Kagome wieder huckepack und am Fuße der Mauer packte er Mirokus Kragen und zog den Mönch mit sich, als er auf die Mauerkrone setzte.
 

Sie ließen eine mehr als überraschte Amaya zurück, denn niemand anderes war die Schamanin ja, mit der sie geredet hatten. Ein eingespieltes Team… erstaunlich…
 

~*~*~*~*~
 

Derweil hatten auch die anderen den Wechsel der Angreifer bemerkt. Oder eher, die Ergänzung, denn die Shinidamachu blieben weiterhin, gaben ihre Bemühungen nicht auf. Mit einem Unterschied: Die Oni flogen über sie hinweg – und griffen die Kämpfer im Schlosshof an.

Und dann versank plötzlich alles im Chaos.

Ein jeder kämpfte nur noch für sich, für seine Leute.
 

Fürst Gin war mit seinem Ältesten Rücken an Rücken gewichen und säbelte jeden Oni entzwei, der ihm zu nahe kam. Sein Schwert hatte keine besonderen Kräfte, er konnte einzig sein Yôki darüber ausschicken, aber es war genug.

Doch plötzlich kam eine ungeheure Welle Yôki auf ihn zu und er rammte instinktiv sein Schwert in den Boden, um einen Bannkreis um sich herum aufzubauen. Keine Sekunde zu früh.
 

Gleich darauf wälzte eine türkisgrüne Energiewoge über ihn hinweg, zersetzte alles, was nicht bei drei aus dem Weg war. Dann jedoch weiteten sich Gins Augen, als er erkannte, dass selbst nachdem die Welle an ihnen vorbeigeschossen war, jeder Oni in Fetzen gerissen wurde, der mit einem der direkt Getroffenen in Kontakt kam.

Gleich darauf erhielt er die Antwort auf seine unwillkürliche Frage nach dem Verursacher.

„Bakusaiga!“, hörte er einen klirrend kalten Ruf und gleich darauf wogte die nächste Angriffsflut heran – und riss nebenbei ein gutes Stück der Mauer ein.

Inmitten der entstandenen Staubwolken stand die ungerührte, hellgekleidete Gestalt von Sesshômaru, beobachtete den Effekt seines Angriffes kurz aus zusammengekniffenen Augen und setzte dann aus dem Stand auf die Mauerkrone um Ausschau zu halten.

Gin fragte sich unwillkürlich, wonach.
 

Er kam aber nicht zum Nachdenken, denn plötzlich schnellte eine rotgekleidete Gestalt heran, kam knapp neben Sesshômaru auf der Mauerkrone auf und schlug mit seinem eigenen Schwert zu. Die breite Klinge blitzte unverkennbar im Sonnenlicht. Tessaiga…, schoss es Fürst Gin durch den Kopf, dann glaubte er seinen Ohren nicht zu trauen.
 

„He, Sesshômaru, Pause? Bei Narakus Oni konntest du nie genug kriegen! – Kaze no Kizu!“

Beides, die offensichtliche Stichelei und der Angriffsruf kamen fast in einem Atemzug. Und auch dieser Angriff räumte mit einer Kraft auf, die Gin tief einatmen ließ.
 

„Ich glaub’s einfach nicht…“, stöhnte auch Kanaye hinter ihm.

„Was? “

„Dass das da der Yôkai sein soll, dem die meisten Fürsten vorwerfen, nicht effektiv kämpfen zu können und der Hanyô, den niemand ernst nimmt“, gab der Erbprinz zurück.

„Nun, zum Glück tun wir es“, kommentierte Gin und zog sein Schwert aus dem Boden, ließ den schützenden Bannkreis fallen.
 

Innerlich war er aufgewühlter, als er tat. Er war selbst ein Daiyôkai, ein starker sogar, das zeigte unter den Kitsune allein schon seine silberne Haarfarbe. Aber das da, was er eben gespürt hatte, das lag mehrere Grade über ihm.

Man hatte schon vor gut tausend Jahren gemunkelt, dass der damalige Inu no Taishô mit seiner Wahl der Gefährtin die besten Voraussetzungen für einen Nachkommen mit nie dagewesener Stärke geschaffen hatte.

Seit diesem Moment, in dem Fürst Gin klar wurde, dass die drei Angriffe der Halbbrüder auf der Mauerkrone eine gute Hälfte der Oni plattgemacht hatte, leuchteten ihm diese Gerüchte auch ein. Sesshômaru war sicher nicht allmächtig und es wäre zu pathetisch, ihn als den stärksten Yôkai aller Zeiten zu sehen, aber der junge Hundefürst hatte eindeutig eine Stärke, die atemberaubend war.
 

~*~*~*~*~
 

Besagter Inuyôkai ignorierte den Spott seines Halbbruders mühsam und schloss die Augen um zu fühlen.

Nein, er hatte sich nicht getäuscht.

„InuYasha, zieh‘ deine Leute zusammen. Du solltest sie im Sichtweite haben“, befahl er dann, doch diesmal stellte der Hanyô sich gewohnt stur. Tessaiga in der einen Hand, im Anschlag falls noch Oni auftauchen sollten, stand er da.

„Warum?“, wollte er patzig wissen.
 

Sesshômaru straffte die Schultern und steckte Bakusaiga weg.

Er sah InuYasha nicht an, als er kühl bemerkte: „Er kommt“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Oh ja, da werden doch Erinnerungen wach...

Im nächsten Kapitel mischen sich dann auch die bisher zurückgebliebenen ein und wir erfahren, wie ER denn so ist... Jigoku no Ookami... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Avialle
2014-07-29T17:34:03+00:00 29.07.2014 19:34
Na die erste Welle haben sie überstanden
Überraschungen inklusive
Wo ist nur meine kleine Natsu? Gutes oder schlechtes Zeichen, dass sie nicht erwähnt wurde?
Aber das Verhalten aller auch absolut typisch
Es bleibt weiterhin spannend
Antwort von:  Mimiteh
29.07.2014 19:53
Deine kleine Natsu kommt schon noch, glaube es mir xD
Man harre der nächsten Woche...
Antwort von:  Avialle
29.07.2014 20:33
So wie du das 'betonst' liest sich das iwie... seltsam. Ich hab an dem Char eben nen Narren gefressen *murr*
Wie immer, leider -_-


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