Zum Inhalt der Seite

Berühre mich ein einziges Mal

bevor ich für immer gehe
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Überraschungen

Wie aus weiter Ferne drang Lachen zu seinem Fenster hinauf.

Amethystfarbene Augen sahen traurig auf das Treiben, auf den Straßen hinab.

Menschen, die lachten.

Menschen, die miteinander tratschten.

Menschen, die scheinbar glücklich waren.

Ein leises Seufzen entglitt seinen Lippen und er lehnte seine Stirn gegen die Fensterscheibe, schloss langsam die Augen und hoffte, zumindest für einige Minuten ausblenden zu können, was morgen geschehen würde.

Es war sein letzter Abend hier, in dieser Zeit, bei seinen Freunden.

Wie eine gewaltige Flutwelle brachen die Erinnerungen der letzten Jahre über ihn herein, trieben unaufhaltsam durch seinen Kopf, gönnten ihm anscheinend die gewünschte Ruhe nicht.

Es waren Erinnerungen an viele Abenteuer und Gefahren, Tränen und Leid.

Aber es waren auch Erinnerungen an fröhliches Beisammensein, Vertrauen und Freundschaft.

Doch ganz gleich, was er auch erlebt hatte, ganz gleich, ob die Entscheidungen, die er getroffen hatte, richtig oder falsch waren...

Er war daran gewachsen, hatte viel dazu gelernt und darüber hinaus auch noch Freunde gefunden, die nie von seiner Seite gewichen waren, ganz gleich was auch passiert war.

Er hatte sich immer blind auf sie verlassen können.

Und unter ihnen befanden sich genau die zwei Menschen, die ihm mehr als alles andere bedeuteten.

Zum Einen Yugi, sein kleiner Schützling, der nun seinen Weg gefunden und ihn einem Duell besiegt hat, was dazu geführt hatte, dass sie endgültig von einander getrennt wurden und er nun seinen eigenen Körper besaß.

Und zum Anderen sein ärgster Rivale, der ihn immer wieder zu Höchstleistungen angespornt hatte, ihn gereizt und immer weiter getrieben hatte.

Seto Kaiba.

Ein arroganter, von sich selbst eingenommener Jungunternehmer, dem er mehr wie einmal am liebsten den Hals umgedreht hätte.

Und doch fühlte er sich auf seltsame Art und Weise zu ihm hingezogen.

Er wusste nicht, woran das lag.

Zuerst hatte er die Vermutung gehabt, dass es mit ihrer Vergangenheit zu tun hatte, die sie unwiderruflich miteinander verband.

Aber er war soviel anders wie sein früheres Ich...

Daran konnte es also schon mal nicht liegen.

Doch woran dann?

Es brachte nichts, weiter darüber nachzudenken.

Er würde eh nur wieder Kopfschmerzen bekommen,wie schon so oft vorher, wenn er darüber nachgedacht hatte.
 

Als es plötzlich an seiner Tür klopfte, öffnete er verwirrt die Augen und drehte sich um.

"Ja?"

Wer störte ihn denn jetzt, wo er doch eigentlich Ruhe haben wollte?

Umso überraschter war er, als sich die Tür öffnete und ein schwarzhaariger Junge mit einem breiten Grinsen in das Zimmer lugte.

"Mokuba? Was machst du denn um die Zeit noch hier?", fragte er verblüfft und legte leicht den Kopf schief.

Der jüngere der beiden Brüder bließ daraufhin leicht die Wangen, als ein Zeichen dafür dass er schmollte.

"Jetzt redest du schon wie mein Bruder. Der denkt auch immer noch, dass ich noch das Kleinkind von früher bin.", entgegnete er und betrat ohne weitere Fragen das Zimmer, um dann die Tür hinter sich zu schließen.

Dann steuerte der schwarzhaarige geradewegs einen Stuhl an, der in der Nähe vom Fenster stand und betrachtete den anderen, der sich aber wieder abgewendet hatte und nun wieder höchst interessiert aus dem Fenster starrte.

Doch das Erscheinen von Kaibas jüngerem Bruder hatte in ihm eine Welle von Fragen heraufbeschworen.

Doch die, die ihn am meisten beschäftigte: Hatte Seto, ihn etwa geschickt?

Doch noch bevor er fragen konnte, hörte er Mokuba seufzen.

"So wie es scheint,willst du mich wohl nicht ansehen. Aber ich bin auch nur hier, um dich zu meinem Bruder zu bringen. Er will mit reden."

Es dauerte einige Sekunden, ehe die Worte in sein Bewusstsein erreicht hatten, doch als er deren Bedeutung verstanden hatte, drehte er sich abprupt um.

"Kaiba will mich sprechen?", harkte er noch einmal verdattert nach und sah den Jungen mit großen Augen an.

Dieser nickte bestätigend.

"Ja, aber du sollst dein Deck hierlassen."

"Was will dein Bruder mit mir bereden?", fragte der ältere noch einmal nach, doch Mokuba zuckte mit den Schultern.

"Das weiß ich nicht, tut mir leid. Aber sag mal..."

Mokuba sah ihn ernst an.

"Wie soll dich denn nun nennen?"

Angesprochener blinzelte kurz, als er die Frage hörte, musste dann aber lächeln und wuschelte dem jüngeren Kaiba beinahe zärtlich durchs Haar.

"Bleiben wir einfach bei Yami, okay? Und nun bring mich zu deinem Bruder, bevor er noch einen Tobsuchtsanfall bekommt."

Mokuba musste leicht lachen und schloss kurz die Augen, als Yami ihm durch die Haare strich und nickte dann bestätigend.

"Du hast recht, lass uns gehen."

Mit diesen Worten erhob sich der Schwarzhaarige von seinem Stuhl und der ehemalige Pharao sprang geschmeidig wie eine Katze vom Fenstersims.

Aber noch während sie das Zimmer verließen, keimte in ihm eine neue Frage auf.

Warum sollte er sein Deck nicht mitnehmen?

Es wäre doch am naheliegensten gewesen, dass Kaiba vielleicht noch einmal ein Duell mit ihm bestreiten wollte.

Doch dem war anscheinend nicht so.

Yami konnte es drehen und wenden wie er wollte, letzten Endes wurde er aus Kaiba einfach nicht schlau.

Ein leises Seufzen entfuhr seinen Lippen, was Mokuba aufsehen ließ.

"Ist alles in Ordnung?", fragte er etwas besorgt den Älteren, woraufhin dieser ihn leicht anlächelte und kurz nickte.

"Mach dir keine Sorgen,es ist alles okay.", antwortete er und wunderte sich warum der Kleinere ihn weiter ansah.

Nach einigen Momenten wurden ihm die Blicke langsam unangenehm.

"Was ist?", fragte Yami und sah Mokuba irritiert an.

Dieser blinzelte kurz und musste dann leicht grinsen.

"Ich frage mich die ganze Zeit, ob du dich in deinen Pharaoklamotten überhaupt wohl fühlst.", erwiderte er schließlich.

Yami sah daraufhin kurz an sich herunter und musste schmunzeln.

"Naja, ich müsste es eigentlich gewohnt sein. Im alten Ägypten musste ich ständig so rumrennen. Aber in einem Fall muss ich dich korrigieren. Das einzige köngliche, was ich gerade trage, ist mein Diadem. Das andere ist ein ganz normales Alltagsgewand aus dem heutigen Ägypten.", erklärte der Pharao dem Jungen.

Dieser hatte die ganze Zeit gespannt zugehört und bekam große Augen.

"Und was ich noch nicht verstehe.... Wie halten es die Ägypter bei einer solchen Hitze in solchen Klamotten aus? Die sehen so dick aus, da müssen die doch einen Hitzeschlag bekommen."

Yami hörte Mokuba aufmerksam zu und musste leicht lachen.

"Lass dich nicht vom Aussehen dieser Kleidung täuschen. Auch wenn sie ziemlich unpässlich aussieht, sie verhindert, dass die Menschen aufgrund der Hitze sterben."

Yami fand es niedlich,wie sich Mokuba für die Gebräuche Ägyptens interessierte, auch wenn er sich ziemlich sicher war, dass Seto nicht gerade davon begeistert war.
 

Als sie schließlich vor der Tür standen, die zu Seto Kaibas Hotelzimmer führte, konnte Yami nicht leugnen, dass er doch ziemlich nervös war, was er nicht zuletzt wegen seines schnell schlagendem Herzens feststellte.

Es kam ihm fast so vor, als stünde er nun vor seiner größten Herausforderung und irgendetwas in ihm sagte ihm, dass dem auch so war.

Der ehemalige Pharao starrte in Gedanken verloren die Tür an und bemerkte dabei, noch nicht einmal, dass er begonnen hatte, nervös mit seinen Händen zu spielen.

Mokuba klopfte derweil an die Tür, woraufhin nur einen Moment später ein "Herein!" in üblicher Kaibamanier zu hören war.

Der jüngere sah daraufhin aufmunternd zu Yami und klopfte ihm leicht auf die Schulter.

"Sei nicht so nervös, er reißt dir schon nicht den Kopf ab.", lächelte der jüngere Kaiba breit und zwinkerte.

"Ich werde mich dann mal ins Traumland begeben. Viel Glück noch."

Yami nickte lächelnd, obgleich ihm das plötzliche Grinsen des anderen nicht unbedingt passte.

Doch als Mokuba in einem Zimmer am Ende des Flurs verschwunden war, schüttelte der Ältere energisch den Kopf.

Jetzt wurde er schon paranoid!

"Verdammt, jetzt komm endlich rein!"

Yami zuckte kurz zusammen, als er Setos genervte Stimme hörte, dann aber straffte er tapfer die Schultern und öffnete vorsichtig die Tür.

"Du hast nach mir bestellt?", fragte er und versuchte dabei so normal wie nur möglich zu klingen.

Kaiba, der an einem Tisch gelehnt stand und die Arme vor der Brust verschränkt hatte, sah ihn mit erhobener Augenbraue und einem schwer zu deutenden Blick an.

Der andere schluckte daraufhin leicht und trat schnell ein, wobei er gleich die Tür mit zuzog.

Dabei merkte er noch nicht einmal, wie der Größere in eingehend von Kopf bis Fuß musterte.

"Das ist richtig.", antwortete der Firmenchef schlussendlich, wenn auch ein bisschen verspätet und Yami betrachtete ihn verwundert.

"Wenn ich Mokuba richtig verstanden habe, dann willst du dich nicht duellieren. Warum wolltest du also, dass ich herkomme?", wollte er schließlich wissen und verschränte nun ebenfalls die Arme vor der Brust und lehnte sich gegen die Tür, wobei er Kaiba fest in die Augen sah.

Der braunhaarige erwiderte den Blick ohne große Mühe.

"Ich will einfach nur wissen, warum du dich ins ewige Licht begeben willst, obwohl du eigentlich mittlerweile einen eigenen Körper hast. Hast du etwa Angst, dass du mich ohne Yugis Beistand nicht mehr besiegen kannst?", fragte Seto schlussendlich und der spottende Unterton in seiner Stimme war kaum zu überhören.

Allerdings schwang da auch noch was anderes mit drin, was der bunthaarige jedoch nicht definieren konnte.

"Weil ich hier nicht hingehöre. Ich bin eigentlich schon seit dreitausend Jahren tot. Meinst du da nicht auch, dass ich mich nun endlich mal zur großen Ruhe begeben kann?", antwortete Yami schließlich, blickte dabei aber kurz zu Boden.

Es war keine Lüge,aber auch nicht die ganze Wahrheit.

Wenn Kaiba wüsste, wie nahe er eigentlich an Yamis wahrem Beweggrund, entgültig zu gehen, dran war.

Doch irgendetwas an Setos Blick sagte ihm, dass ihm die Geschichte auch nicht so ganz abkaufte.

Und dieser Gedanke wurde auch sofort bestätigt.

"Diese Ausrede glaubst du doch wohl selbst nicht."

Kaiba schüttelte missbilligend den Kopf und strich sich in einer fahrigen Bewegung durch die Haare.

"Es ist aber so! Ich bin ei....", setzte Yami zu einem Protest an,der jedoch im Keim erstickt wurde.

"Ich weiß selbst, wer und was du bist, das brauchst du mir nicht ständig zu sagen."

Mit diesen Worten stieß er sich vom Tisch ab und ging zielsicher auf den anderen zu.

Dieser sah ihn mit großen Augen an und hatte plötzlich das dringende Bedürfnis, schleunigst das Weite zu suchen, doch sein Körper gehorchte seinem Verstand nicht und so blieb im nichts anderes übrig, als wie angewurzelt stehen zu bleiben und mit gemischten Gefühlen auf das zu warten, was Kaiba wohl vorhatte.

Als der braunhaarige direkt vor ihm stand, ein bisschen zu nah für Yamis Geschmack, und seine Hand hob, kniff der andere erst einmal die Augen zusammen, in Erwartung einer Ohrfeige.

Als diese jedoch ausblieb und stattdessen kühle Finger zärtlich über seine Wange streichelten, öffnete der Bunthaarige die Augen wieder und sah perplex in die blauen Augen seines Gegenübers.

Dieser hatte noch immer das allseits bekannte, aber nicht ganz so sehr beliebte 'Seto-Kaiba-Pokerface' aufgesetzt, doch in seinem Blick lag etwas ganz anderes.

Etwas, was Yami erneut nicht zuordnen konnte, aber es lief ihm wider Erwartens ein Schauer über den Rücken und sein Herz klopfte auf einmal wie wild.

Er machte sich gerade selbst Angst, konnte er seine eigenen Gefühle doch nicht abschätzen.

Mit großen Augen bemerkte er wie Seto sich immer weiter zum ihm runterbeugte und kurz vor seinen Lippen stoppte.

Yami musste sich ernsthaft zusammenreißen, Kaibas Duft und sein heißer Atem machten ihn beinahe wahnsinnig.

"Aber es ist mir egal, ob du ein Geist, ein Pharao oder sonst irgendetwas bist. Ich werde dir auf gar keinen Fall erlauben, so mir nichts dir nichts zu verschwinden.", hauchte der Braunhaarige und wie selbstverständlich strichen seine Lippen sanft über die des Kleineren.

Yami spürte, wie ihm das Blut ins Gesicht schoss und seine Wangen sich erhitzten.

Er öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch wiederum konnte er die Worte nicht aussprechen als sich das Lippenpaar seines Gegenübers auf das seine presste.

Seine Augen wurden immer größer und größer, er konnte es einfach nicht glauben.

Seto Kaiba küsste ihn!

Es war, als würde ein lang gehegter, aber in Vergessenheit geratener Wunsch in Erfüllung gehen.

Doch wenn er ehrlich zu sich selbst war, so musste er einsehen, dass er sich wirklich diesen Moment gewünscht, ja sogar herbeigesehnt hatte.

Langsam schlossen sich seine Augen und er begann, zaghaft den Kuss zu erwidern.

Darauf schien Seto nur gewartet zu haben, denn plötzlich verschwand die Hand von seiner Wange und wurde stattdessen mit der anderen zusammen auf seine Hüften gelegt, um ihn näher an den Größeren heranzuziehen, woraufhin der ehemalige Puzzlegeist seine Arme um dessen Hals schlang.

Es war ein zärtlicher, liebevoller Kuss, doch mit der Zeit schien Seto das zu langweilen.

Er intensivierte den Kuss, ließ ihn leidenschaftlicher werden, woraufhin Yami leise keuchen musste, so überwältigend waren diese Gefühle.

Diese Gelegenheit nutzte Seto sofort um mit der Zunge in die feuchte Mundhöhle des anderen einzudringen und sie erst zaghaft, dann aber immer mutiger zu erkunden....
 

hier stoppe ich und sage tschüss, bis zum nächsten mal^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Paperdemon
2013-09-22T17:39:15+00:00 22.09.2013 19:39
Oha!ja ich stimme zu musstest du ausgerechnet an der Stelle aufhören? !
Von:  Rubinkarfunkel95
2013-07-23T13:31:56+00:00 23.07.2013 15:31
Böse Stelle zum Stoppen!
*aufgebracht mit den Händen fuchtel*
Geht mal gar nicht!

Gut geschrieben x3
Von:  Rubinkarfunkel95
2013-07-23T13:31:54+00:00 23.07.2013 15:31
Böse Stelle zum Stoppen!
*aufgebracht mit den Händen fuchtel*
Geht mal gar nicht!

Gut geschrieben x3
Von:  Rubinkarfunkel95
2013-07-23T13:31:51+00:00 23.07.2013 15:31
Böse Stelle zum Stoppen!
*aufgebracht mit den Händen fuchtel*
Geht mal gar nicht!

Gut geschrieben x3


Zurück