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With broken Wings

Verlorene Erinnerungen
von

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05. Kapitel

Es war mitten in der Nacht, als Demyx aus seinem Schlaf gerissen wurde. Er brauchte einen Moment, um zu verstehen, was ihn da weckte. Wie spät war es denn überhaupt?

Er sah auf sein Handy, dessen Displaylicht trotz null Prozent recht hell wirkte.

2:54 Uhr blinkte ihm entgegen.
 

Lautstark gähnend stand er auf und rieb sich die Augen, während er die Tür seines Zimmers ansteuerte.

Auf dem Weg zur Treppe runter hörte er, dass Axel auch wach war. Dieser schimpfte vor sich hin, also war er mehr aus dem Bett geflogen als wirklich aufgestanden. Da das recht typisch und normal war, kümmerte sich Demyx nicht weiter darum.

Der Blondhaarige wusste nicht, was er erwartet hatte, wenn er die Tür öffnete. Aber mit Shikura, die völlig fertig aussah, hatte er definitiv nicht gerechnet.

„Hey… was ist los?“

„Tut mir leid… i-ich wollte euch nicht wecken… oder stören… Ich… also…“

„Komm doch erst mal rein“, unterbrach er ihr Gestotter.

Sie nickte und folgte der Bitte.

Gähnend kam Axel die Treppe runter. „Was’n los? Wer nervt um so eine unmenschliche Uhrzeit?“ Er sah auf und als der in das schuldbewusste Gesicht von Shikura sah, wurde er etwas wacher.

„Hey, was ist los?“, stellte er auch die Frage, die sie eben schon von dem Anderen gehört hatte.

Sie biss sich auf die Unterlippe, knetete ihre Finger ineinander. Sie wollte nicht weinen, doch diesen Kampf verlor sie.

„Tut mir leid“, schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in den Händen.

„Wou, hey… ist schon okay… Ist etwas passiert?“

Sie schüttelte nur den Kopf.

Demyx deutete Axel an, mit ihr ins Wohnzimmer zu gehen, während er selbst in die Küche ging, wo er nur das Licht der Dunstabzugshaube anmachte. Das Licht reichte, um einen Tee zuzubereiten. Mit diesem ging er einen Moment später ins Wohnzimmer. Axel strich beruhigend über den Rücken der Blondine. Er hatte hier nur die Standlampe in der Ecke vom Sofa angemacht.

Wortlos reichte er der Anderen die Tasse. Diese nahm sie dankbar nickend an.
 

Demyx und Axel warteten erst einmal, dass sich Shiku beruhigt hatte. Vorher brauchten sie nicht nachfragen, was genau los war. Schließlich hatte sie eben auf die Frage, was denn los wäre, nicht reagiert.

Shiku trank nur langsam von ihrem Tee. Es dauerte ein paar Minuten, ehe sie sich leicht beruhigt hatte. Nun klang ihr Atem auch nicht mehr so, als wäre sie einen Marathon gelaufen.

„Geht es wieder?“, fragte Demyx.

Sie nickte, strich sich über die Augen. „Ja, es geht wieder. Danke.“

„Was ist nun genau los?“

So ruhig es ging, erzählte die Blondine, was los war. Dass sie sich an dem Tag, wo die Beiden mit ihr zu ihrer Wohnung mitgekommen und reingekommen waren, in dieser umgeschaut hatte. Aber alles, was sie Persönliches gefunden hatte, nichts war, was ihre Erinnerungen zurück holte.

Sie war traurig, fast schon frustriert. Sie hatte in ihrem Kalender Termine und Ähnliches gefunden. Unter anderem, dass sie gerade Urlaub hatte. Sie war am nächsten Tag dort gewesen. Man hatte sie begrüßt und ihr noch ein paar angenehme und ruhige Tage gewünscht. Sie hatte dankend genickt und war wieder gegangen.

„Ich hab danach lange zu Hause gesessen und nachgedacht. Das Café war mir fremd und vertraut zu gleich und auch die Personen waren mir so befremdlich vertraut gewesen. Warum nur kann ich mich nicht erinnern? Was ist passiert?“ Sie begann wieder zu weinen.

Vorsichtig nahm Axel sie in den Arm und stich ihr über den Rücken. Sie ließ es wortlos zu.

„Das wird alles zurück kommen. Setz dich selbst nicht so unter Druck.“

Sie nickte schwach.
 

Nachdem sie sich wieder beruhigt hatte, ließ der Rothaarige sie los und sie trank ihren Tee, welcher inzwischen nur noch lauwarm war, leer.

Die Jungs fragten, wie sie hergekommen war zu so später Uhrzeit. Sie erklärte ihnen, dass sie einfach einen der Busfahrer, die nachts fuhren, gefragt hatte, wie sie herkommen konnte. Dann war sie entsprechend mit zwei Bussen und einem Zug gefahren und das letzte Stück zu Fuß gegangen.

Sie hatte angerufen, aber Niemand von ihnen hatte den Anruf entgegen genommen. Demyx erklärte daraufhin, dass er selbst sein Handy immer auf stumm hatte in der Nacht, da ihn das Vibrieren im Schaf störte. Axel hatte seines zwar immer auf Vibration, wurde von diesem aber nicht geweckt.

„Und das Festnetz? Warum hast du da nicht drauf angerufen?“

„Hab ich, ein paar Mal. Niemand ging dran.“

Okay, nun war Demyx von sich selbst überrascht. Schließlich war das Klingeln des Telefons etwas, was ihn genau so wie das Vibrieren seines Handys aus dem Schlaf riss.

„Ich hab die Lautstärke auf die kleinste Stufe gesetzt, bevor ich ins Bett bin. Neulich warst du so genervt, dass du wegen meiner Arbeit, die an meinem freien Tag angerufen hatte, geweckt wurdest. Ich dachte, sicher ist sicher.“

Darüber konnte der Blonde nur lächeln. Sein bester Freund war eben doch nicht so doof, wie er manchmal tat.

„Tut mir wirklich leid, dass ich euch gestört habe. Es war eine dumme Idee, herzukommen… nur weil ich nicht alleine sein wollte. Ich bin egoistisch gewesen…“

„Hey, sag das nicht… Es ist normal, nicht alleine sein zu wollen. Außerdem wusstest du nicht, wo du sonst hin solltest. Wir sind Freunde.“

„Wir sind… Freunde?“ Shikura hatte gedacht, dass sie nach den wenigen Tagen erst noch auf der Stufe der Bekannten waren.

„Ich denke, wir beide haben dich in dem Moment schon als Freundin aufgenommen, als wir dir unsere Nummern gaben.“

Nach dieser Antwort konnte sie die Beiden erst nur schweigend anschauen. Als ihr bewusst wurde, WAS gesagt worden ist, kamen ihr die Tränen – erneut.

„Wou, warte… was? Hab ich was Falsches gesagt?“

„N-nein… ich freue mich nur s-so… Danke, dass i-ich eure Freundin sein darf.“ Sie strich sich die Tränen weg, lächelte die Beiden an.

Demyx und Axel lächelten zurück.

„Okay… wir sollten ins Bett. Ich bring dir ein T-Shirt, worin du schlafen kannst.“

Shikura nickte dankend. Demyx ließ sie wissen, dass es ein Gästezimmer gab, weswegen sie auch aufstand und den beiden nach oben folgte. Demyx brachte ihr eines seiner T-Shirts und wünschte ihr eine gute Nacht. Sie erwiderte wie auch zuvor bei Axel.

Es dauerte nicht lange, bis alle drei im Bett lagen und eingeschlafen waren.
 


 

Das fast schon ununterbrochene Klingeln an der Haustür riss Axel aus dem Land der Träume.

Grummelnd drehte er sich auf die Seite, zog die Decke dabei über den Kopf. Er wollte noch nicht aufstehen.

Leider hielt das Klingeln an.

Murend schob er die Decke von sich und stand auf, nur um sein Zimmer zu verlassen und runter zu gehen.

Als er die Tür öffnete, wurde er lautstark mit einem „HAPPY BIRTHDAY!“ begrüßt.

Axel brauchte einen Moment um zu verstehen, wer da vor der Tür stand.

„Rena? Was… machst du hier?“

„Na, Cloud, Riku und Nono sind auch da. Außerdem, hast du eben nicht zugehört? Happy Birthday.“

Der Rothaarige blinzelte verwirrt.

Hinter sich hörte er Jemanden die Treppe runter kommen, weswegen er sich umdrehte.

„Ich hab heute Geburtstag“, ließ er Demyx wissen, als sei es die neuste Erkenntnis des Jahrhunderts.

„Ja klar hast du… es ist der 9. Juli.“

„Oh…“ Er wandte sich wieder zu den Vieren an der Tür. „Wollt ihr reinkommen?“

„Wäre ja echt unhöflich, uns nicht reinzulassen, nachdem wir auch extra mit Kuchen und warmen Brötchen hergekommen sind.“

Axel erwiderte leicht das Grinsen der Schwarzhaarigen, ehe er von der Tür wegging und seine Freunde rein ließ.

„Ihr wisst, wo die Küche ist. Ich zieh mich noch an.“

„Also wegen meiner musst du das nicht machen. Ich schau mir auch gerne das ganze Frühstück über deinen Körper an.“

„Das kann ich verstehen. Allerdings hab ich Angst, dass ich das dann nicht überleben werde. Cloud sieht zwar unschuldig aus, aber das täuscht sehr gut.“

Genannter sah Axel nur leicht warnend an. Er wusste, dass es unnötig war, so zu reagieren. Schließlich hatte seine Freundin damit aus Spaß angefangen und Axel ging nur darauf ein. Dennoch war es wie ein Reflex.

Axel grinste nur zur Antwort. Er ging die Treppe wieder hoch, während die Vier in die Küche gingen und schon mal den Tisch deckten. Demyx war während des Gespräches schon wieder nach oben gegangen. Er wusste, wer da war und damit war für ihn alles geklärt.
 

„Shiku ist gerade im Bad“, meinte der Blonde, als Axel sein Zimmer betreten wollte. „Ich hab ihr gesagt, was los ist. Sie wollte zuerst gehen, aber ich konnte sie davon überzeugen, dass es wirklich okay ist, wenn sie hier bleibt.“

„Okay, cool.“ Axel verschwand in seinem Zimmer, um sich anzuziehen.

Nur wenige Minuten später saßen sie alle zusammen in der Küche und frühstückten zusammen. Zuvor hatte Demyx Shikura den Anderen vorgestellt und umgekehrt.

Die meiste Zeit schwieg die Blondhaarige. Sie beobachtete die Freunde.

Sie nahmen sich gegenseitig liebevoll hoch, erzählten Witze, lachten.

Man konnte merken, dass sie sich schon lange kannten. Dass sie einander blind vertrauten.

//Ob ich auch so vertraute Freunde habe?// Sie musste wieder an die Leute von den Fotos denken. Vertraute sie ihnen genau so blind und umgekehrt wie die Freunde vor ihr?
 

Eine Hand vor ihrem Gesicht riss sie aus ihren Gedanken.

„Was?“

„Wo bist du denn mit deinen Gedanken?“, fragte Axel und grinste leicht.

„Ich dachte eben nur, was für tolle Freunde ihr untereinander seid.“

„Denk dran, du gehörst nun dazu. Auch, wenn du deine Erinnerungen nicht mehr wieder bekommen solltest, kannst du jetzt einfach neue sammeln.“

„Das stimmt… danke.“

„So, und da das nun geklärt ist, beteiligst du dich gefälligst mal am Geschehen.“

„Ganz, wie du es dir wünscht.“

Damit beteiligte sich nun auch Shikura an den Gesprächen.
 

Die Zeit verging wie im Flug.

Ehe sie es sich alle versehen konnten, saßen sie spät abends im Wohnzimmer und aßen das, was sie bestellt hatten. Niemand hatte sich in die Küche stellen und kochen wollen. Bestellen ging so viel schneller und jeder konnte das nehmen, wo er Appetit drauf hatte.



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