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Wie Blätter aus einem Tagbuch...

(OS/Drabbel-Sammlung für OC)
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Von Teller und Handys

Von Teller und Handys
 

„Na, Hedwig, ich konn wirkli net, tut ma echt lad. I geh nachher in die Opa.“

Roderich schüttete mit angestrengtem Gesichtsausdruck das kochend heiße Wasser mit den schwimmenden Knödeln in das Sieb, während er sich mittels Schultereinsatz weiterhin das Handy ans Ohr drückte. Kaum hatte er den Topf neben sich gestellt und den Küchenkasten mit den Tellern, oberhalb der Spüle geöffnet, nahm er mit der einen Hand einen Teller raus, während er mit der anderen das Handy nahm.

„Außerdem sollt i langsam auflegen, da i nur draßig Minuten hab um zu Essen.“

Er hielt kurz inne, als er die Antwort über das Kabel vernahm.

„Jo, moch des. Kannst ja Salva oder Käthe fragen, ob die Zat habn um auf den Zwutschklern aufzupassn. Danke, di a noch an netten Abend.“

Mit einem Seufzen drückte er auf den Knopf mit dem aufgelegten Hörer und legte das Gerät weg. Sofia lugte in die Küche.

„War das Tante Hedwig?“ Ihr Vater fischte mit einem Löffel einen Knödel nach den anderen aus dem Sieb und drapierte sie am Rand des Tellers.

„Ja, sie wollte fragen ob sie mir Friedensreich und Franzi geben könnte, da sie gerne mit ihrem Luitpold ins Theater gehen möchte.“

„Sie haben doch hoffentlich noch keine Karten gekauft.“

Roderich machte den Kasten wieder zu.

„Nein, nein. Es war eine spontane Idee von ihnen. Außerdem habe ich ihr gesagt, dass ich nachher in die Oper gehe. Sie kann einfach eine der anderen anrufen. Die ganze Bagage ist doch sowieso gerade in Wien.“

Sofia nickt mit erleichtertem Gesicht.

„Na dann passt es ja. Aber lass dir nicht so viel Zeit, wir sollten blad los.“

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Noch Mal prüfte Roderich, ob er alles hatte.

„Ausweise, Karten, Geld… Verdammt noch mal, wo ist das blöde Ding?“

Wie er es hasste, wenn ihm kurz vor dem Aufbruch etwas fehlte.

„Sofia?“, rief er ins Wohnzimmer. „Weißt du wo ich mein Handy liegen lassen hab?“

„Wozu brauchst du es? Du musst es sowieso während der Vorstellung auf lautlos drehen.“

„Weil ich es lieber bei mir habe.“

„Also ich sehe es hier nicht.“

Roderich fluchte leise. Warum musste so was immer in der letzten Minuten vor Aufbruch passieren?

„Warte ich rufe dich an.“, erklang es aus dem Wohnzimmer. Angespannt lauschte Roderich in die plötzliche Stille seiner Wohnung. Doch dann erklang von nicht weit her Beethovens fünfte Symphonie. Er wollte den harten Klängen schon folgen, da hörte er, wie seine Tochter sich schneller Richtung des Läutens bewegte. Kurze Zeit später tauchte sie aus der Küche auf und hielt ihm das altmodische Gerät entgegen.

„Wo war es denn?“, fragte er perplex, als er es auf lautlos schaltete, bevor er es in seiner Manteltasche verschwinden ließ. Die braunen Augen blitzten amüsiert auf .

„Na, im Küchenkasterl, bei den Tellern.“

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Nachwort zu diesem Kapitel:
Betagelesen von Sira_Cunningham Komplett anzeigen

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