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Agonie

CloudxReno
von

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Reno war auf dem Balkon und rauchte. Cloud hasst es, wenn er es in seinem Zimmer tat, nur selten war dies ein Grund für Reno es nicht zu tun. Aber auch er hatte andere Tage. Sie waren selten, das wusste Cloud. Genauso wie er wusste, dass sie nichts mit ihm zu tun hatten. Reno ging nicht nach draußen, weil er Clouds Aufforderung nachgab. Er wollte allein sein.

 

Nicht allein, sonst wäre er nicht hierhergekommen. Auch diese Seite war Cloud bekannt. Wenn Reno sich nicht meldete, nicht an sein PHS ging und die Tür nicht öffnete, wenn er davor stand und klingelte – wohlwissend, dass der Turk zuhause war. Nein. Er war nicht rausgegangen um allein zu sein.

 

Ungestört, das wollte er sein. Gedanken zu Ende denken, die ihn sonst belasten würden, ihn nicht mehr loslassen würden und ihn vielleicht nicht mehr Turk sein lassen konnten.

 

Ist es okay, wenn ich einfach töte, was mich umbringt?

 

Reno genoss die kalte Novemberluft. Er sah, wie sein Atem sich in weißen Wolken kurz vor ihm manifestierte, nur um sich innerhalb eines Sekundenbruchteils wieder aufzulösen – so als wär er nie dagewesen. Er nahm einen tiefen Zug und konnte den Rauch sehen, der sich weit mehr Zeit ließ, bevor auch er in der kalten, klaren Nachtluft verschwand.

 

Reno drehte sich um, um nach drinnen zu sehen. Strife saß auf der Couch und starrte in Richtung des Balkons. Er konnte ihn nicht sehen. Vom Dunklen ins Helle zu sehen war möglich, aber Renos dunkle Silhouette vor einem schwarzen Hintergrund wahrzunehmen, konnte selbst mit der besten Mako-Behandlung nicht möglich sein. Reno fragte sich, warum er wohl nach draußen sah.

 

Wollte er ihn wirklich sehen? Ihn? Den Turk? Das Abbild der Verkommenheit? Den Menschen, bei dem es gefühlte Äonen her war, dass seine Weste einmal weiß gewesen war? Nein, er sah sicherlich einfach nur vor sich hin oder versuchte den Sternenhimmel hinter dem Turk zu betrachten. Nicht Cloud. Cloud, der die Welt gerettet hatte. Nein, solche Augen würden nicht in der Dunkelheit nach einem Schatten suchen.

 

Ist es Selbstmord, wenn ich es am Leben lasse?

 

Er war Turk. Abschaum. Es gab nichts, was er noch nicht gesehen hatte, keine Sünde, die er nicht begangen hatte. Es war alles, was er war. Es war alles, was er hatte. Alles? Nein. Drinnen, nur wenige Meter weiter, hatte er noch etwas anderes. Seinen Geliebten. Er hatte es nie ausgesprochen, immer nur gedacht. Das Wort hinter der professionellen Maske versteckt, die Lippen fest versiegelt. Sein Geliebter konnte seine Gefühle gar nicht erwidern, wie auch, wenn man bedachte, was Reno war? Gerade nach einem Tag wie heute, an dem er Dinge getan hatte, die wahrscheinlich die Vorstellungskraft Clouds weit überstiegen – konnte sein Geliebter niemals so etwas wie Liebe für ihn empfinden.

 

Reno nahm den letzten Zug seiner Zigarette, sah dem Rauch zu, wie er sich auflöste und ging hinein. Er setzte sich neben Cloud auf die Couch und griff mit der Hand nach dem Bier, welches vor ihm auf dem Tisch stand. Cloud drehte sich zu ihm um, strich ihm die Haare zurück, welche sofort in ihre ursprüngliche Position fielen und fragte: „Willst du mir nicht sagen, was dich bedrückt, Turk?“ Cloud lächelte, ein seltener Moment und Reno wusste es. Clouds Lächeln war selten geworden. Mit jedem Jahr schien es eins weniger zu geben. Eine geringe Anzahl schien nur noch vorhanden zu sein und Cloud hatte ihm eines geschenkt.

 

„Nein.“, beantwortete der Turk nach langer Stille die Frage. Reno lächelte. Es war das Lächeln, welches er viel zu oft auflegte. Für jeden in jeder nur denkbaren Situation. Cloud hasste dieses Lächeln. Renos wahres Lächeln war selten geworden. Mit jedem Jahr schien es eins weniger zu geben. Eine geringere Anzahl schien nur noch vorhanden zu sein und niemals hatte er Cloud eines geschenkt.

 

Reno sagte ihm nie, worüber er sich Gedanken machte. Er behielt seine wohlgehüteten Turkgeheimnisse für sich. Und wenn Cloud ehrlich war, konnte er nicht einmal sagen, ob er sie wirklich wissen wollte. Reno hatte in den tiefsten Abgründen des Sündenpfuhls, der sich ShinRa nannte, gewütet und wütete noch heute dort. Vielleicht war es wirklich besser, wenn er ihn nicht einweihte. Ihn im Dunklen ließ. Aber gerade in solchen Momenten war Reno nicht mehr als ein Schatten – und im Dunkeln war es Cloud nicht möglich einen Schatten zu sehen.

Um zu retten, was mich am Leben hält? Einmal mehr.

 

„Dann behalte es für dich.“ Cloud stand auf. Er hatte kein wirkliches Ziel, er wollte nur nicht so nahe bei Reno sein. Nicht wenn er in dieser Stimmung war, nicht wenn er sich nicht mitteilen wollte, nicht wenn er es ihm so schwer machte, ihn zu lieben – und das tat er. Er liebte ihn. Reno war einzigartig, in jeder Form, in der ein Mensch nur einzigartig sein konnte. Im positiven wie im negativen Sinne.

 

Reno stand auf und folgte Cloud. Er blieb hinter ihm stehen und sein linker Arm fuhr von hinten um seine Hüfte und drückte Clouds Körper näher an seinen. Renos rechter Arm hing schlaff neben seinem Körper herunter. Der Turk roch an ihm. Sog Clouds einmaligen Geruch in sich ein. Noch einmal. Dann fragte er: „Sag, ist es okay, wenn ich töte, was mich umbringt?“

 

Clouds Lippen umspielte kurz ein Lächeln, welches er nie zu Ende führen würde. Für heute hatte er genug gelächelt. Es war die einfachste Frage, die ihm der Turk jemals gestellt hatte. „Natürlich.“

 

Reno lächelte. Sein wahres Lächeln, dann führte Reno die Waffe, die er in der rechten Hand hielt, an Clouds Hinterkopf und drückte ab.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  RandaleEiko
2014-02-15T09:25:00+00:00 15.02.2014 10:25
WTF CLOOOUD aber echt geile ff
Antwort von: abgemeldet
26.02.2014 16:36
Danke für das Kompliment.

Reingehauen,
die Jokerin
Von:  Lunrax
2014-02-03T23:34:44+00:00 04.02.2014 00:34
Bitte was :o?
Diese Fanfiktion hat mich ... verwirrt.
Aber dieser Stil gefällt mir sehr gut
Weiter so ^.^9
Antwort von: abgemeldet
04.02.2014 00:44
Wäre beim Entwirren gerne behilflich, wenn ich ein paar mehr Details hätte.^^ Wenn es Fragen gibt, schreib mich an, ich beiße grundsätzlich nicht.

Ansonsten freut es mich, wenn der Stil gefällt. Ich mache dann mal weiter so.

Danke für den Kommentar und haue bitte ordentlich rein,
die Jokerin


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