Teil 11
Der Flug war Ruhig. Während Nagi das Cockpit, wie bei jedem vorherigen Flug auch, bestaunte, flirtete Yohji mit der Stewardess. Crawford tippte auf der Tastatur rum, Omi und Ken holten den Schlaf der letzten Nacht nach. Der Rest langweilte sich einfach nur. In Berlin angekommen checkten sie aus und fuhren im Taxi zum Hotel. Dort ließen sie sich einfach auf die Betten fallen und schliefen ein von der anstrengenden Fahrt.
Am Folgenden Abend begaben sie sich zu den alten Militärkasernen, wo sich ihre Gegner aufhielten. Diesmal hatten sie vorgesorgt und einige Bomben und Handgranaten mitgenommen, die sie zuerst in die Gebäude warfen. Die wenigen, die dann noch hinausstürmten, töteten sie mit Leichtigkeit. Nachdem sie auch in den anderen Städten aufgeräumt hatten, wofür sie insgesamt zwei Wochen brauchten, begaben sie sich nach Lüdenscheid, wo das große Finale stattfinden sollte.
Es war kühl, wie immer um diese Jahreszeit, und es regnete in strömen. Die Jungs und Sünde hatten, jeweils zu Dritt, stellung um das Gebäude genommen. Sünde mit Omi und Nagi, Aya, Yohji und Crawford und Ken zusammen mit Schuldig und Farfarello. Wie schon bei den letzten Kämpfen benutzen sie auch diesmal Head Sets zum kommunizieren. Diesmal, so waren sie sich sicher, würden es nicht besonders viele sein. Sie stürmten um Punkt 23 Uhr in das Gebäude. "Ihr vier seid die Anführer von Diktator?!" fragte Aya. Einer der vier jungen Männer, die an einem Tisch saßen, nickte.
"Und ihr seid?"
"Das sind Weiß und Schwarz! Ich bin Sünde!"
"Ihr wart das also, die dieses Blutbad in unseren Stützpunkten angerichtet habt ...!"
"Und ihr scheint keine Angst zu haben!" stellte Ken fest.
"Nicht vor ein Paar Hosenscheißern wie euch!" Einer der Typen stand auf. "Es lohnt sich zwar nicht, weil ihr eh bald sterben werdet, aber egal! Ich bin Assassin!" Er holte unter dem Tisch eine Kalaschnikow (ein russisches Maschinengewehr, glaub ich) heraus und zielte auf Crawford. "Und du wirst der erste sein, Opa!"
"Opa?!" Crawford sah ihn verärgert an.
"Vorsicht, Crawford mag es nicht, wenn man ihn alt nennt!" spottete Schuldig.
"Was macht einer wie du mit solchen Schlitzies?" fragte der Zweite und stand ebenfalls auf.
"Das weiß ich selbst nicht so genau ...!"
"Wie dem auch sei, ich bin Fly!" Er holte eine zweite Kalaschnikow heraus und zielte auf Aya.
"Ich bin Rocky!" sagte der Dritte, machte es wie seine Freunde und zielte auf Sünde. "Teilt ihr euch die Schnitte eigentlich? Ist ja ekelhaft!"
"Ich bin Racer!" Der Vierte zielte Abwechselnd mit den nun hervorgeholten Uzzis auf Farfarello und Ken.
"Nagi!" sagte Crawford zuversichtlich. Natürlich wusste er, was er tun sollte. Er hob die Hand leicht an. Seine Augen begannen rot zu leuchten.
"Was denn? Ein Albino-Chinese?!" fragte Fly. Er lachte, aber als die Kalaschnikows und Uzzis in der Luft schwebten, fiel ihm geschockt die Kinnlade zu Boden. Nagi schleuderte sie in die Ecke. Es kamen einige Männer in Armeekleidung hinzu und der blutige Kampf begann. Irgendwann war es so weit. Überall lagen die Leichen herum. Während sie gekämpft hatten, hatten sie sich nicht um ihre Kameraden gekümmert, doch jetzt, wo alles still war, blickten sie sich um. Die anderen sahen ziemlich Blutig, aber dennoch Schmerzfrei aus. Wahrscheinlich war dies das Blut der Gegner, das in dem kleinen Raum durch die Gegend gespritzt war. Alle waren noch da. Alle außer ... Sünde.
"Wo ist Sünde?" fragte Schuldig.
"Ich sehe sie nirgends!" gab Crawford als erster eine Antwort.
"Was mich jetzt viel mehr interessiert ist, wo diese Clowns, die sich Anführer schimpfen, abgeblieben sind! Hier liegen sie nicht rum!" merkte Ken. Schuldig suchte nach Gedanken, die nicht seinen Kameraden gehörten. Doch er fand keine.
"Vermutlich hat Sünde sie erledigt!" überlegte Nagi. Sie verließen den Raum und liefen durch die dunkel Flure, Crawford allen voran.
"Wartet mal, da tropft was!" rief Omi, der hinten lief, den Anderen nach. Sie kamen zu Omi. Yohji holte sein Feuerzeug raus und erzeugte eine Flamme. An der Decke hing Assasin. Sie gingen weiter, bis Crawford über eine weitere Leiche stolperte. Sie folgten der Spur, bis sie schließlich vor einer Kellertreppe den letzten der Anführer tot auffanden. Sie liefen die Treppe hinunter. Unten fanden sie Sünde auf einem Schrank sitzend.
"Das hier muss ihr Bunker sein! Was denkt ihr, ist das nicht der richtige Ort, um zu sterben?" Die Jungs sahen sie fragend an. "Ein Ort, an dem man sich eigentlich Retten will, um zu überleben!" Sie sprang vom Schrank und holte ihr Schwert heraus. Dann legte sie ihre Hand gegen eine Wand und hinter den Jungs versperrte ein Gitter den Weg. "Nun, endlich, findet das wahre Finale statt!"
"Was ... was soll das heißen?!" fragte Omi stammelnd.
"Das soll heißen, dass ich euch jetzt aus den Weg schaffen muss! Habt ihr es schon vergessen? Wenn jemand die wahre Identität von Weiß herausfindet muss entweder diese Person oder Weiß sterben! Außerdem ist ,Diktator' besiegt, wir brauchen euch also nicht mehr!"
"Wer ... wir?" fragte Ken.
"Na ich meine ... Eszet!"
"Du arbeitest für Eszet? Aber wir sollten doch jemand unparteiischen als Anführer bekommen!" Wütend sah Nagi die junge Frau an.
"Es war nicht schwer, Perser zu täuschen!"
"Und ... und Reiji?" fragte Crawford.
"Der weiß bestens bescheid!"
"Du ... miese Ratte!!!" schrie Aya und ging auf Sünde los. Diese wich aus, indem sie zu Decke schwebte.
"So triffst du mich nie!" Sie holte ihre Magnum hervor und schoss auf den Rotschopf. Die Kugel prallte an deinen Stahlkappen an seinen Schultern ab. Immer noch fassungslos starrte Schuldig sie an. Nagi versuchte, sie durch Telekinese gegen eine Wand zu schleudern, doch Sünde blockte den Angriff ab, wie auch Schuldigs Telepartie. Omi wollte mit der Armbrust schießen, doch Sünde war schneller und traf ihn in der Brust.
"Omi!!!" schrie Ken. Er sprang in die Luft, um Sünde zu attackieren, doch wieder wich sie aus. Crawford holte seine Automatic heraus und schoss, doch wieder nutzte es nichts. Auch er wurde angeschossen. Und nach ihm Nagi und Ken. Sünde holte nun eine zweite Magnum heraus und zielte auf Farfarello und Yohji. Schuldig stellte sich davor.
"Ich glaube nicht, dass du mich auch erschießt!"
"Ach ja?!" Sie zielte mit beiden Pistolen gleichzeitig auf Schuldigs Kopf, doch sie zögerte.
"Was ist los? Ladehemmungen? Oder ... traust du dich nicht?!"
"Ich warte nur darauf, endlich die Angst in deinen Augen zu sehen, sonst macht es doch gar keinen Spaß!" Schuldig grinste sarkastisch. Aya wollte die Chance, dass Sünde abgelenkt ist, nutzen und sie Angreifen, doch bevor er diese erreichte, hielt Schuldig ihn fest. "Nicht ...!" Sünde drückte ab und traf nun auch Aya. Erst in den Arm, dann in Bauch.
"Verräter!" hauchte Aya auf dem Boden liegend. Nun ergriff Farfarello die Chance und ging auf sie los, doch Sünde rammte ihm ihr Schwert in den Magen. Farfarello fiel zu Boden, richtete sich jedoch wenige Sekunden später lachend auf.
"Ich vergaß, du empfindest ja keinen Schmerz! Du bist nur durch einen Kopfschuss unterzukriegen wie? Kannst du haben!" Sie zielte auf Farfarellos Kopf. In dem Moment hielt Schuldig sie von hinten fest.
"Hast du die Zeit, die wir alle gemeinsam verbracht haben vergessen?!"
"Würdest du das auch Yohji fragen, wenn ich euch leben lassen würde und ihr wieder gegeneinander kämpfen müsstet?!" Schuldig antwortete nicht. "Du bist echt verweichlicht in den letzten Wochen, schade!" Sie löste sich, indem sie Schuldig gegen die nächste Wand schleuderte und schoss nun auch auf Yohji.
"Du ... Miststück!" schnauzte er und hielt sich sein schmerzendes Bein. Inzwischen war Farfarello ebenfalls wegen des großen Blutverlustes zu Boden gefallen. Sie richtete gerade eine Magnum auf seinen Kopf. Dann spürte sie, dass etwas ihre Brust von hinten durchbohrte. Dieses Etwas war Ayas Katana, das sich Schuldig genommen hatte. Sie sank zu Boden. Schuldig nahm sie in die Arme.
"So ende ich also ... ich hätte wissen müssen, dass ich gegen euch alle zusammen keine Chance hab ...! Nein, ich hätte das hier geschafft, wenn ich ... wenn ich mich nicht ... in dich ... ver ...!" das letzte Wort konnte sie nicht mehr aussprechen. Ihr Kopf fiel zur Seite. Schuldig guckte zur ihr herab, hob sie dann hoch und legte sie in eine Ecke. Er lief zum Auto, um die Wunden seiner Kameraden zu verbinden. Dann schleppte er sie zum Auto und während er sie in ein Krankenhaus fuhr fragte er sich, was es gewesen sein könnte, dass ein Mädchen wie sie zu einer so herzlosen Killerin machen konnte ...
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Hm, das Ende ist nun doch ziemlich lahm geworden, dafür hasse ich mich >.< Zuerst hatte ich eigentlich gar nicht vor, Sünde böse werden zu lassen und vor allem hatte ich nicht vor, sie sterben zu lassen. Tja, also ... wenn ich mal Zeit finde, schreibe ich irgendwann mal ein alternatives Ende ... hoffentlich wird das dann besser ...
An dieser Stelle noch ein dickes Dankeschön an alle, die meine Fanfiction gelesen haben! Es hat Spaß gemacht sie zu lesen.
Nun noch ein Kommentar, das ich nicht verkneifen kann: "Irre Explodieren nicht, wenn das Sonnenlicht sie trifft!" <-- das ist von George Clooney aus dem Film "From Dusk till Dawn", es erinnert mich irgendwie an Farfie *sich bildlich vorstellt, wie er beim Sonnenbad in Teil 6 explodiert*