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moving on

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04 Be a calm floating river


 

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04 Be a calm floating river

 

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Der nächste Morgen kam viel zu schnell. Kakashi hatte nahezu die ganze Nacht wach gelegen und seine Gedanken fließen lassen. Wie oft hatte er immer wieder durchdacht, was er hatte? Wie war Naruto? Was verbarg er? Warum hatte er sich so massiv verändert? Gut, man konnte nicht sagen, dass er den jungen Shinobi gekannt hatte, bevor dieser seinem Team zugeteilt worden war. Dennoch, er hatte eine klare Vorstellung gehabt, was ihn erwartete und das was er hier sah, war gewiss nicht einmal nahe dran. Und dann dieser Ausbruch in der letzten Nacht! Er wusste einfach, dass Naruto etwas mit sich herum trug, was nicht wirklich dort hin gehörte. Dieser Junge war gerade einmal 12 Jahre alt, doch in manchen Momenten könnte Kakashi schwören, jemanden vor sich zu haben, der mindestens in seinem Alter war, seine Erfahrungen hatte. Es war einfach nicht wirklich passend. Aber egal wie viel er nachdachte, er konnte nicht wirklich ergreifen, was vor ihm herum schwebte, was nahezu danach schrie ergriffen und erkannt zu werden.
 

Seufzend gab er es auf und erhob sich vorsichtig, um die Decke weg zu schieben und sich hoch zu stemmen. Seine Glieder schmerzen noch immer, aber er wusste, dass er heute das Training beginnen musste. Falls er Naruto fand. Zurück gekommen war der Junge nicht in der Nacht. Wirkliche Sorgen machte er sich allerdings nicht, Naruto war jung, aber er war auch ein Shinobi. Er hatte den ersten Kampf hinter sich gebracht und in der Akademie wurde dem jungen Nachwuchs durchaus gelehrt was sie erwartete, wenn sie diesem Weg weiter folgten. Naruto war im Grunde jemand, um den man sich kaum Sorgen machen musste. Kakashi wusste nicht genau warum er so empfand, er konnte nur erahnen, dass es die seltsame Ausstrahlung war, die der Junge ausstrahlte. Bei Sasuke würde er nicht so empfinden, dieser war zu sehr auf seine Rache fixiert und selbst um Sakura sorgte er sich mehr.
 

Mit einem leichten Kopfschütteln griff er nach seinen Krücken und machte sich daran, sich ganz hoch zu stemmen und das Zimmer zu verlassen, welches er für die Nacht zugewiesen bekommen hatte. Dieses war nicht besonders leicht, noch immer tat ihm alles weh und er war deutlich schwächer wie sonst. Der erste Kampf gegen Zabuza hatte ihn doch einiges an Kraft gekostet. Als er den Wohnraum betrat, war die ganze Familie auch schon versammelt, abgesehen von Inari und natürlich Naruto.
 

"Guten Morgen, Kakashi-sensei!", begrüßte ihn auch gleich seine Schülerin und Kakashi nickte ihr leicht zu. "Esst ordentlich, danach werden wir trainieren gehen!", wies er sie an und bewegte sich selbst langsam zu dem Tisch, um sich an dem freien Platz schwerfällig nieder zu lassen. "Aber Naruto ist gar nicht da!", erwiderte Sasuke schließlich, doch Kakashi wies dieses von sich. "Er wird da sein wenn es soweit ist!", behauptete er. Woher er das wusste? Das konnte er nicht sagen. Es war einfach ein Gefühl welches er hatte. Ein Gefühl, als wenn Naruto genau wusste, wann etwas geschehen würde. Seit ihrem ersten Treffen hatte er dieses schon häufiger gehabt und er war auch erpicht darauf, herauszufinden ob er sich irrte oder nicht. Aber nicht jetzt, jetzt wollte auch er sich stärken, er brauchte diese Energie, um das Training der drei zu beaufsichtigen und um seine Reserven aufzufüllen. Es würde irgendwann zum Kampf kommen und um sein Team zu schützen, musste er fit sein.
 

***

"Naruto... es wird Zeit!", sagte Kurama, fast schon in einer liebevollen, tröstenden Art und Weise. Doch Naruto reagierte nicht. Er konnte nicht. Er war einfach nicht bereit dazu.
 

"Rede mit mir! Sind wir beiden nicht ein Team?", folgte der zweite Versuch, erneut ohne eine Reaktion. Naruto blendete den Fuchs vollkommen aus.
 

Nachdem er nahezu zusammen gebrochen war, hatte Naruto sich aufgerappelt und war durch die Gegend gestreift. Er hatte seine Gedanken fließen lassen und seine Gefühle zugelassen, ohne die schützenden Mauern auch nur ein Stück weit hoch zu ziehen, die ihm bis jetzt durchaus gute Dienste geleistet hatten, damit er den negativen Empfindungen und Ereignissen nicht so sehr ausgeliefert war. Es war wirklich dumm gewesen, sich auf einen anständigen Kampf zu freuen. Er erinnerte sich noch heute sehr stark daran, wie machtlos er damals gewesen war. Haku war dort eine ganz andere Liga gewesen und wenn Kurama ihn nicht übernommen hätte, hätte er den Kampf nicht überlebt. Er wusste das. Doch heute würde es erneut ein ungleicher Kampf werden, auch wenn er dieses Mal eindeutig derjenige sein würde, der die größeren Kräfte mit brachte.
 

Allerdings änderte es nichts daran, dass er nicht wollte, dass Haku starb. Er war nun einmal so, er empfand Mitleid, selbst für seinen Feind. Er hatte so viele Kämpfe alleine damit gewonnen, dass er geredet hatte, dass es schon fast lachhaft war zu behaupten, er sei der stärkste lebende Shinobi. Nun, abgesehen von Bee verstand sich. Aber selbst ihn würde er einige Jahre nicht sehen können. Im Augenblick musste er aber eindeutig zugeben, dass er liebend gerne den Mann sehen wollte. Mit ihm müsste er sich nicht zurück nehmen. Bei ihm konnte er seine ganze Kraft spielen lassen und es würde ihm ein herrliches Training bieten. Aber das ging nicht, er musste der Zeit folgen. Erst war Haku dran und das war schon schwer genug.
 

"Naruto...", versuchte Kurama es ein weiteres Mal, fast schon resignierend, dass er wohl niemals eine Antwort bekommen würde. Er hatte es in der Nacht sehr oft versucht, aber Naruto hatte jeden Versuch einfach abgeblockt.
 

"Ich weiß!", kam es dann doch endlich leise, fast schon gebrochen. "Ich muss da alleine durch, also halte dich bitte raus!", fügte er hinzu und wendete sich dann ab. Niemand konnte ihm helfen, er musste es schaffen, irgendwie seinen Frieden damit zu finden, er musste seine Aufgabe erfüllen, die ihm gegen seinen Willen auferlegt worden war. Aber eines wusste er, wenn er keinen Erfolg haben würde, würde er diesen Kakashi selbst quer über den Trainingsplatz scheuchen und ihn dafür bezahlen lassen, was er ihm hier angetan hatte. Und das war absolut sicher!
 

Schließlich wendete er sich aber ab und machte sich auf den Weg zurück. Irgendwie hatte er es in den letzten Stunden doch geschafft, so etwas wie eine Ruhe in sich zu erreichen. Sein Herzschlag glich einem stetigen Trommelschlag, beruhigend, fast schon einschläfernd. Seine Atmung war tief und vollkommen ruhig, seine Gedanken gut unter Kontrolle. Er musste nur schaffen, diesen Zustand zu halten. Nur ein paar Tage, dann hätte er diese Situation geschafft. Dann hatte er eine Weile Ruhe, bis es an die Prüfungen ging, die sowieso nicht beendet werden würden. Aber so weit waren sie noch nicht, er musste nur sein Ziel im Auge behalten, einen Schritt nach dem anderen machen, dann würde schon alles gut werden.
 

Als er das Haus des Brückenbauers erreichte, trat sein Team gerade heraus. Naruto ging direkt auf die drei zu und schloss sich ihnen wortlos an, damit sie zusammen in den Wald konnten. Niemand verlor ein Wort darüber, dass er beim Frühstück nicht da gewesen war und Naruto war froh darüber. Er könnte die bohrenden Fragen sowieso nicht beantworten, einmal ganz davon abgesehen, dass er es auch gar nicht wollte.
 

"Als wenn sie je etwas gemerkt hätten. Sasuke hasst mich, Sakura findet mich nervig und Kakashi...", erklärte er Kurama, ehe dieser seinen Satz beendete.
 

"...hat dich letzte Nacht gesehen. Er klebt eh an dir. Vielleicht empfindet er schon jetzt etwas für dich? Du musst lauter und frecher werden, um ihn abzuschrecken!", erwiderte der Fuchs belustigt, irgendwie sogar sehr gelöst über der Tatsache, dass Naruto wenigstens ansatzweise wieder er selbst war.
 

"Als wenn. Vergessen? Ich will nicht, dass er anfängt mehr zu empfinden. Es geht um das Leben meiner Freunde, alles andere zählt nicht!", erwiderte er selbst deutlich genervt.
 

"Hm, gehört seine Liebe nicht dazu? Wie sieht es eigentlich bei dir aus, du hast ihm ja nicht geantwortet!", bohrte Kurama nach, deutlich amüsiert, nun wo er eine kleine Lücke gefunden hatte, wo er Naruto necken konnte. Alles war besser, als die trübsinnigen Gedanken, die in Naruto hausten. Der blonde Genin mochte es vergessen haben, aber er spürte die Emotionen seines Wirtes sehr genau. Er wusste, was da in ihm rumorte.
 

"Unwichtig. Kakashi war ein treuer Freund und dieses Mal ist es nicht anders.", erwiderte Naruto distanziert. Er hatte über diese Frage wirklich nie nachgedacht, wenn er ehrlich war. Es war einfach unwichtig, wenn man daran dachte, was für eine Aufgabe auf ihn wartete.
 

"Hah! Und es stimmt nicht, dass du seine Nähe gesucht hast? Seine Berührungen genossen hast? Immer lächeln musstest, wenn er dich gelobt hat?", bohrte Kurama weiter nach, lachte schallend, als Naruto ihm einen sehr verärgerten Blick zu warf. "Kleine Neckereien unter Freunden sind erlaubt, oder nicht? Und sieh dich an, es wirkt doch. Du fühlst dich besser!", erklärte er dann deutlich amüsiert.

 

 

 
 

***

Naruto war keine Sekunde zu spät zurück gekommen. Als er wieder wahr nahm, was um ihn herum geschah, stoppte Kakashi gerade und nur eine Sekunde später wäre Naruto wohl in den Mann gerannt. So aber konnte er rechtzeitig ausweichen und sich neben die anderen stellen. Was nun kam, wusste er, was wohl weniger verwunderlich war. Er nutzte nun die Zeit, um sich umzusehen. Die Markierungen, die sie an den Bäumen hinterlassen hatten, waren hier nun natürlich noch nicht zu sehen und er wusste, dass sie auch nicht erneut entstehen würden. Nicht so, wie beim ersten Mal. Kakashi begann bereits zu reden, was für ein Training er sich vorstellte, doch Naruto hörte gar nicht zu. Er war zu beschäftigt, alles in sich aufzunehmen. Hier war er wirklich nie wieder hergekommen, nachdem sie damals wieder abgereist waren.
 

"Naruto, hörst du zu?", fragte Kakashi plötzlich und Naruto blickte den älteren Mann an. "Natürlich, du willst, dass wir lernen unser Chakra zu kontrollieren!", erwiderte er vollkommen ruhig und trat einen Schritt vor. "Ich würde allerdings lieber alleine trainieren. Sakura kann es eh und Sasuke ... nun, er braucht einige Tage!", erklärte er und ignorierte die Blicke seiner Teamkameraden. "Das hier ist eine Gruppenübung, Naruto!", sagte Kakashi schließlich, verengte das sichtbare Auge ein klein wenig, als wenn er ihn genau studierte. Vermutlich tat er dieses sogar. "Ich weiß, Sensei! Dennoch, ich kann mich besser konzentrieren, wenn ich alleine bin. Sakura kann Sasuke helfen und diese Übung ist gewiss nichts, was unseren Teamgeist fördern würde. Darüber hinaus ist doch das Wichtigste, dass wir fit für den Kampf sind!", argumentierte er weiter und nahm Kakashi damit nahezu den Wind aus den Segeln. Er hatte recht, es sprach nichts dagegen, wenn sie einzeln trainierten und dieses wusste Naruto sehr genau.
 

"Einverstanden. Entferne dich aber nicht zu weit!", gab Kakashi schließlich nach. Naruto sprang mit einem "Jey!", in die Luft, ehe er sich grinsend abwendete und tiefer in den Wald ging. Er ging gerade einmal so weit, dass die anderen ihn nicht mehr sehen konnten, ehe er auf den nächsten Baum sprang und sich schnell weiter von den anderen entfernte. Erst als er genug Abstand zwischen sich und seinen Kameraden gebracht hatte, sprang er erneut zu Boden und ließ sich neben einem der Bäume nieder, um sich mit dem Rücken gegen den mächtigen Stamm zu lehnen.
 

"Warum hast du das schon wieder gemacht?", fragte Kurama ihn plötzlich und Naruto zuckte leicht mit den Schultern. Die Frage mochte nicht unberechtigt sein, doch zumindest für ihn war die Antwort ganz klar.
 

"Ich glaube kaum, dass Sasuke es gut aufgenommen hätte, wenn ich den Baum hoch stolziere, als wenn ich nie etwas anderes gemacht hätte. In der Akademie war ich immerhin der schlechteste!", erklärte er und blickte hinauf. Über ihm ergoss sich ein Dach aus grünen Blättern. Hier und da entstand eine Lücke die groß genug war, um einige der Sonnenstrahlen hindurch zu lassen. Der seichte Wind brachte das Ganze dann auch noch zum Rascheln. Es war beruhigend, sich dieses Schauspiel anzusehen.
 

"Und ich habe wenig Lust, mich ständig fallen zu lassen, um seinen Stolz nicht zu verletzen!", fügte er leise hinzu und schloss dann die Augen. Er musste dieses Training nur aus sitzen. Zum Glück gab es nicht viele Momente, wo er lange an bestimmten Dingen arbeiten musste. In der Chuninprüfung würde er mit Jiraiya zusammen trainieren, hinterher mit Kakashi und Yamato zusammen, wenn er von der langen Trainingsreise zurück kam. Diese wollte er auch unbedingt antreten. Er hatte sehr unter dem Verlust des Mannes gelitten und er freute sich schon jetzt darauf, wieder Zeit mit ihm zu verbringen.
 

"Du wirst es nicht ewig verbergen können, Naruto!", kam schließlich Kuramas Einwand.
 

"Ich weiß, Kurama ... ich weiß!", erwiderte er leise. Er wusste es wirklich. Schon jetzt war es durchaus schwer, sein ganzes Können irgendwie zu verbergen. Irgendwann würde er an dem Punkt kommen, wo er seine ganze Kraft spielen ließ und wo er instinktiv handelte, oder ein Jutsu verwendete, welches er jetzt noch gar nicht beherrschen dürfte. Aber er konnte auch nichts dagegen machen. Was für ihn nun am Wichtigsten war, war eindeutig, sich zu beruhigen. Er musste ausgeglichen werden, damit er Kakashi endlich von sich weg bekam und damit niemand merkte, was los war mit ihm.
 

Es war nicht so, dass er nicht darüber nachgedacht hatte, was wohl passieren würde, wenn er die Wahrheit sagte. Er wusste verdammt genau, dass niemand ihm glauben würde. Wenn er Pech hatte, hetzte man ihm Ibiki wirklich auf den Hals, damit er herausfand, ob er die Wahrheit sprach. Er fragte sich aber auch, wie seine Freunde wohl reagieren würden. Es war wohl klar, dass er dann eine Menge Fragen beantworten müsste und seine größte Angst war es wohl, dass er damit mehr zerstörte, als er rettete. Vielleicht wendeten seine Freunde sich ab, vielleicht stempelten sie ihn als verrückt ab. Er wusste es nicht und auch wenn er nicht noch einmal diese tiefe Verbindung mit jedem eingehen wollte, so wusste er doch, dass er es nicht ertragen würde, sie komplett zu verlieren. Er hatte viel Mühe und Kraft investiert, um die Freundschaften aufzubauen, auch wenn das hier nicht seine Freunde waren, die er auf dem Schlachtfeld verloren hatte, er wollte einfach nicht zu lassen, dass sie ihn verachteten.
 

Alles was er nun machen musste ,war zu warten bis Zabuza sie angriff. Nur darauf wollte er sich konzentrieren.

 

 

 

 

 

 
 

***

Warten war genau das, was er tat. Wann immer Kakashi ihn fragte, ob er voran kam, nickte er und machte deutlich, dass er bald soweit war. An dem Tag, an dem auch Sasuke es schaffen sollte, gesellte Naruto sich sogar zu diesem und stachelte ihn so an, dass er sich noch mehr ins Zeug legte. Sich von nahezu ganz oben wieder runter fallen zu lassen, war immerhin deutlich leichter, als gerade einmal einen Schritt hoch kommen zu müssen, ehe er wieder runter fiel. Naruto spürte einfach, dass er das Richtige getan hatte und niemand ahnte so etwas. Es war perfekt.
 

Aber natürlich verlor er nicht aus den Augen, dass sie bereits am nächsten Tag der Kampf erwartete, den er durchaus fürchtete. Er wollte es anders machen, besser und so bereitete er sich entsprechend vor. Für die Angreifer, die Inari und seine Mutter aufsuchen würden, hinterließ er einige Kage Bunshin, während er sich in der Nähe der Brücke einen geeigneten Platz suchte, um den Anfang des Kampfes sehen zu können. Sehr gewissenhaft unterdrückte er sein Chakra, damit ihn auch niemand entdecken konnte. Und dann endlich war es so weit. Natürlich hatten die beiden sich nicht verändert, aber Naruto war froh, sie noch einmal sehen zu können.
 

Was ihn aber unvorbereitet traf, war Kakashis Lob. Auch wenn man das was er über ihn sagte, durchaus aus einem eher negativen Blickwinkel sehen konnte, so hatte er nicht gewusst, dass der Mann diese Worte gesagt hatte. Jedenfalls bis jetzt. Was ihn weniger verwundert hatte, war Sasukes Auftreten. Er hatte sich wirklich entwickelt. Damals hatte er selbst das nicht erkennen können, jedenfalls nicht so bewusst wie er es jetzt tat. Damals hatte er lediglich kleine Dinge aufgenommen, die ihn dazu gebracht hatten, noch härter zu trainieren, um aufschließen zu können. Wie Sasuke wohl reagieren würde, wenn er wüsste, dass er ihm nun weit überlegen war? Ein Gedanke, den er besser wieder verwerfen sollte. Es würde nichts gutes daraus entstehen und dieses wusste er auch ganz genau.
 

Er beobachtete, wie Sasuke in Hakus Jutsu gefangen wurde und erst dann mischte er sich ein. Genauso laut wie er es beim ersten Mal auch getan hatte. Er musste die Aufmerksamkeit nun auf sich lenken, musste erneut in den Kreis aus Eisspiegeln eindringen, um den Kampf am Laufen zuhalten. Erst wenn Zabuza den Nebel entstehen ließ, wenn er die Sicht blockte, war er in der Lage seinen Plan durchzuziehen. Er hoffte, dass er Erfolg hatte. Vielleicht konnte er sie so retten. Sein Talent war es doch zu reden und wenn er sie erreichte, bevor Haku starb, war es dann nicht besser so? Sie würden beide leben und ihren Weg gehen, niemand musste Schaden nehmen. Naruto wusste wie gering die Chance war, dass es klappte, aber er wollte wirklich alles dafür tun, dass es gelingen konnte.
 

Vollkommen ruhig folgte er jedem Schritt, den Haku tat. Noch durfte er nicht eingreifen, auch wenn Sasuke stark verletzt werden würde, er musste in diesem Kampf sein Sharingan bekommen. Wenn er jetzt etwas tat, nahm er ihm vielleicht die Chance, es je zu erwecken. Er wusste es. Normalerweise hatte er ja geplant, Sasuke zuerst außer Gefecht zu setzen, aber als ihm klar geworden ist, dass der Wunsch seine Kameraden zu schützen, sein Sharingan das erste Mal erweckt hatte, hatte er den Plan sofort verworfen. Es ging nicht, dass er ihm das nahm. Sasuke brauchte diese Waffe, sie war ein Teil von ihm. Auch seine größte Schwäche, aber irgendwie glaubte Naruto fest daran, dass ihm noch weniger Zeit blieb, den Uchiha im Dorf zu halten, wenn dieser nicht weiter Fortschritte machen konnte. Es war sein größtes Ziel, jeder wusste das.
 

Und dann endlich war es auch soweit. Geschickt fing er den Jungen auf und ließ ihn sanft zu Boden gleiten, als Haku ihn mit seinen Senbon außer Gefecht gesetzt hatte. Das war der Moment wo er eingreifen konnte. "Endlich!", wisperte er leise und richtete sich selbst dann wieder auf. "Endlich? Es scheint fast so, dass du gewartet hast, dass das hier passiert!", hörte er Haku sagen und Naruto lachte leise auf. "Habe ich auch. Ich wusste, dass es so kommen würde, sowie ich weiß, welches Schicksal dich erwarten wird!", erklärte er und wehrte eine Senbon ab, der in seine Richtung flog. "Ich will nur reden, Haku!", erklärte er schließlich und blickte den Jungen vor sich an. "Reden? Mitten im Kampf?" Die Frage war berechtigt, aber Naruto hatte keine Geduld dafür.
 

Was dann passierte, hatte wohl niemand kommen sehen. Naruto veränderte sich, das goldene Licht hüllte seinen ganzen Körper ein, als er den Modus wechselte. Er war sicher. Niemand, abgesehen von Haku, konnte ihn nun sehen. Dank Zabuza. Unter anderen Umständen hätte er ihm vielleicht gedankt. Aber jetzt war etwas anderes wichtiger. Bevor Haku etwas machen konnte, hatte Naruto einen der Spiegel erreicht und mit einem gezielten Schlag zerstörte er ihr Gefängnis. Die Spiegel brachen einfach in sich zusammen.
 

"Und jetzt reden wir!", erklärte er, ehe er einen Schritt zurück trat.
 

Zur gleichen Zeit zuckte Kakashi deutlich zusammen. Dieses Gefühl... beruhigend und voller Leben, so etwas hatte er noch nie zu spüren bekommen. Er wusste es kam von dort wo Naruto und Sasuke waren, aber er verstand nicht, von wem es kam. Selbst durch den dicken Nebel hindurch konnte er das leichte Aufflackern von Chakra sehen, doch es war nichts, was ihm Sorgen bereiten würde. Ganz im Gegenteil. Es war nahezu so, als wenn jemand einen schützenden Mantel um sie legte, ihnen sagte, dass es Zeit wurde die Waffen wegzulegen. Aber egal wie sehr er versuchte es zu verstehen, es gelang ihm einfach nicht. Das was er da spürte war etwas, was er nie zuvor zu spüren bekommen hatte und ehe er sich versah, war es auch schon wieder vorbei.
 

Was blieb war ein ungutes Gefühl. Kakashi war normalerweise in der Lage, einen Kampf einzuschätzen. Doch auch wenn das Gefühl was er gerade gehabt hatte beruhigend gewesen war, so machte es ihn nun nervös. Er hasste es, wenn er etwas nicht einschätzen konnte. Er wusste nur, dass bei Naruto und Sasuke etwas passiert war, was er nicht verstehen konnte. Was war mit den beiden? Kamen sie mit dem Jungen zurecht? Oder waren sie schon längst an ihre Grenzen gelangt?! Alles war möglich und er konnte dieses Empfinden nicht weiter unterdrücken. Er musste handeln, schnell und effektiv. Eilig löste er die Schnalle an seiner Weste, um die Schriftrolle zu entnehmen. Sie glitt durch den Schaft direkt in seine Hand. Die Wunde an seiner Brust, die Zabuza ihm zuvor zugefügt hatte, lieferte ihm dann das nötige Blut, das er brauchte, um seine Ninken zu rufen. Mit dem Daumen schmierte er es in einer fließenden Bewegung über das Siegel.
 

"Zabuza... hörst du mich? Ich habe hier keine Zeit zu verschwenden, deswegen werde ich den Kampf jetzt beenden!", rief er in den dicken Nebel hinein, während er die Schriftrolle wieder aufwickelte und begann, seine Handzeichen zu formen. Er selbst mochte in dem Nebel nichts sehen können, aber er hatte noch immer seine Hunde. Diese konnten Zabuza wittern und ihn außer Gefecht setzen, damit er seinen finalen Angriff starten konnte. Es musste funktionieren, die Sorge die er empfand, konnte er nicht länger unterdrücken.

 

 

 

 

 

 
 

***

"Was ist? Wolltest du mich nicht töten?", fragte Haku, ohne sich weiter zu bewegen. Naruto schüttelte den Kopf. Er hatte nichts dergleichen vorgehabt, auch wenn er wusste, dass er anders empfinden sollte, so konnte er sich nicht dazu durchringen, den letzten Angriff zu starten. Er könnte es, das war nicht abzustreiten. Er war Haku haushoch überlegen. Er könnte ihn und auch Zabuza schnell und effektiv aus dem Weg räumen. Aber genau das war nun einmal sein Problem, weswegen er an diesem einen Abend hatte raus gehen müssen, um durchzuatmen. Er konnte die beiden nicht töten.
 

"Dieses Gespräch hatten wir schon einmal, nimm deine Maske ab!", verlangte er schließlich und wartete, bis Haku der Aufforderung nach einigem Zögern nach kam. Der Blick des Jungen war skeptisch, fast schon verwirrt. "Du würdest es eh nicht verstehen, deswegen lass es mich abkürzen, Haku. Ich weiß, dass du deine Eltern verloren hast, ich weiß auch wie. Ich weiß, dass du danach alleine warst, bis du Zabuza getroffen hast und dass es dich glücklich gemacht hat. Ich weiß auch, dass du der Meinung bist, sein Werkzeug zu sein!", erklärte er weiter und fuhr sich durch sein blondes Haar. "Und genau das ist mein Problem. Du musst aufhören damit, sonst wirst du dein Leben verlieren!"
 

Die Chance war so gering, dass Naruto bereits jetzt fürchtete, den Jungen nicht erreichen zu können. Es war wirklich belastend, dass er wieder diese Situationen mitmachen musste. Er wollte das nicht, er wollte doch nur seinen Frieden finden können. Aber nun war er hier und irgendwie musste er lernen damit umzugehen. Er musste einfach, sonst würde er sich erneut dem Schmerz stellen müssen. Und das war wirklich keine Option.
 

"Das wird nichts bringen, Naruto!", mischte sich plötzlich Kurama ein. Die Stimme war fest und überzeugend, doch Naruto wollte sich nicht darauf einlassen.
 

"Woher willst du das wissen? Damals habe ich nicht gewusst was passieren würde. Außerdem habe ich auch erst hinterher erkannt, dass er wichtig ist!", konterte er angespannt. Man konnte doch nicht pauschal sagen, dass die Mühen umsonst sein würden.
 

"Er ist doch erst im Nachhinein wichtig geworden. Davor war er nur dein Gegner, was er dir mit seiner Art beigebracht hat, war es gewesen, was bei dir Reue verursacht hatte!", warf Kurama ein. Er war dabei gewesen, er hatte genauso diese Lektionen erlebt, auch wenn sie ihn nicht beeinflusst hatten. Aber darum ging es hier nicht einmal. Es ging um Narutos Erlebnisse und wie er sie aufgenommen hatte. Sie waren sein ganzes Leben nun untrennbar miteinander verbunden, Kurama kannte Naruto wie kein anderer.
 

"Aber jetzt weiß ich es doch. Wie kannst du sagen, es bringt nichts?", hakte er noch einmal entrüstet nach. Wozu musste Haku sterben, wenn er jetzt doch schon wusste, dass er wichtig war? Dass er nicht hätte sterben müssen?
 

"Weil Kakashi Zabuza aus dem Weg räumen wird. Dass du ihn erreicht hast, lag an Hakus Tod. Naruto, alles hängt zusammen, du kannst solche Ketten nicht aufhalten, ganz egal wie energisch du es versuchst!", erwiderte Kurama deutlich verärgert.
 

Naruto wollte das nicht annehmen. Wozu war er dann hier? Wozu musste er alles noch einmal erleben, wenn er am Ende doch nichts erreichen konnte. Überhaupt, woher sollte er wissen, was diese sogenannten Ketten waren, die er nicht durchbrechen konnte? Wenn alles wie einzelne Kettenglieder zusammenhing und diese sich immer wieder zu einer langen Kette zusammenfügten, wenn er einen Teil davon veränderte, wieso sollte es nichts ändern? Es würde doch einen Unterschied machen, oder etwa nicht?
 

Nein, er wollte das nicht akzeptieren. Kurama lag falsch. Es mochte sein, dass alles sich so zu einer langen Kette zusammenfügte. Ein Ereignis das nächste nach sich zog. Aber wenn er auch nur einen Teil veränderte, würde der Rest der Kette sich genauso verändern. Naruto wollte nicht akzeptieren, dass es vollkommen sinnlos war es zu versuchen. Er durfte es nicht akzeptieren. Wenn er doch eh nichts ausrichten konnte, wären Kakashis Mühen umsonst gewesen, genauso wie das Lied, das er noch einmal durchleben musste. Er konnte, wollte und würde das nicht hinnehmen. Er war Uzumaki Naruto , der Kyūbi Jinchūriki und zukünftiger Rokudaime. Er hatte bereits ein schweres, leidvolles Leben hinter sich gebracht und tat es nun sogar ein zweites Mal. Er würde nicht aufgeben!
 

"Dattebayo!"
 

Naruto war sich nicht wirklich bewusst gewesen, dass er das laut ausgesprochen hatte. Es würde allerdings auch keinen wirklichen Unterschied machen, abgesehen davon, dass Haku ihn dann nicht fragend anblicken würde. Aber um solche Kleinigkeiten konnte er sich nun nicht kümmern. "Du musst nicht sterben!", erklärte er noch einmal und entspannte sich ein klein wenig. Er hatte begonnen zu zweifeln, nun allerdings war er wieder felsenfest von sich überzeugt. "Höre mir zu, Haku. Lass mich das regeln. Ich kann Zabuza dazu bringen, diesen Kampf aufzugeben, dann könnt ihr beiden weiter ziehen. Er zeigt es vielleicht nicht, aber ihr beiden habt eine Bindung, die weitaus tiefer geht, als wie du vielleicht meinst. Du bist mehr als ein Werkzeug für ihn!" Davon war er überzeugt. Zabuza mochte sich am Anfang zwar dagegen gewehrt haben, aber als er das angenommen hatte, war klar gewesen, dass dieses Empfinden zuvor schon da gewesen war. So eine tiefe Verbundenheit entstand nicht einfach nur so innerhalb weniger Sekunden. Freundschaften und Zuneigung füreinander, egal ob sie romantischer Natur waren, oder die tiefe Zusammengehörigkeit zweiter Kameraden widerspiegelte, brauchten einfach Zeit um zu entstehen und um sich zu festigen. Wer konnte das besser wissen, als er selbst? Er, der Jahre alleine verbracht hatte und nichts als Hass und Abneigung zu spüren bekommen hatte!
 

"Ich weiß nicht, von was du redest, Naruto-kun.", erklärte Haku schließlich. Dann hörte Naruto es, dieses unverkennbare Geräusch welches entstand, wenn Kakashi sein Chidori anwendete. "Haku!", versuchte er schließlich den jungen Shinobi zu erreichen, während er sich gleichzeitig in Bewegung setzte. Er musste es einfach schaffen. Doch Haku war schneller, er hörte nicht einmal zu und ehe Naruto sich versah, war dieser verschwunden. Fassungslos wendete Naruto den Blick ab und schaute in die Richtung, wo Kakashi und Zabuza waren... und nun auch Haku. Naruto wusste, dass er zu spät war. Er konnte nichts mehr ausrichten. Diese Erkenntnis, traf ihn schwer und so sackte er zusammen, bis er auf der Brücke hockte. Das konnte nicht sein! Wieso? Wieso konnte er nichts ausrichten? Wieso versuchte er es so sehr und scheiterte am Ende doch wieder!
 

"Naruto...", sprach Kurama schließlich leise, fast schon in einer beruhigenden, mitfühlenden Art. Aber Naruto hörte nicht mehr. Es wog unglaublich schwer, dass er bei seinem ersten, ernsthaften Versuch etwas zu verändern, gescheitert war. Der Schmerz der ihn erfasste, war einfach viel zu gewaltig, als dass er ihn ertragen könnte. Er hatte wahrlich genug davon erlebt und nun wollte er nichts mehr davon annehmen. Es reichte einfach. Er verschloss sich, verschloss sich vor dem was ihn erwartete, wenn er bewusst etwas um sich herum aufnahm. Er bekam nicht mehr mit, wie es weiter ging, wie die Dorfbewohner zurück schlugen. Nicht wie Sakura zu ihnen kam, kurz versuchte mit ihm zu sprechen, ehe sie zu Sasuke lief und weinend um ihn trauerte. Nicht, wie letzten Endes Kakashi zu ihm kam und versuchte mit ihm zu reden. Er wollte einfach nicht mehr. Er wollte diese Dinge nicht weiter mitmachen müssen.

 

 

 

 

 

 
 

***

Der Kampf auf der Brücke war schon schwer gewesen, doch das was danach folgte, war noch viel schwerer gewesen. Zum Glück hatte sich raus gestellt, dass Sasuke nicht so schwer verletzt war, dass er diesen Verletzungen erlag. Wer ihm aber eindeutig größere Sorgen bereitet hatte, war Naruto. Körperlich wirkte er, als wenn ihm kein Schaden zugefügt worden war, doch er war anders wie sonst. Noch ruhiger, fast gebrochen. Kakashi konnte sich wirklich nicht vorwerfen, dass er nicht versucht hatte, mit Naruto zu reden. Er hatte es einige Male getan, gerade nachdem Sasuke ihm berichtet hatte, an was er selbst sich noch erinnerte. Wie der Kampf ausgegangen war, konnte dieser aber nicht sagen. An Naruto heran zu kommen, war allerdings alles andere als leicht. Zwar redete er mit ihm, aber sobald er versucht hatte ihn auf den Kampf zu sprechen zu kommen, blockte der Junge total ab. Dann verabschiedete er sich, weil er andere Dinge zu tun hatte. Kakashi verstand es einfach nicht.
 

Sie hatten einige Tage noch bei Tazuna verbracht, damit Sasuke und natürlich auch er selbst sich erholen konnten. Erst danach hatten sie sich an den Rückweg gemacht, der auch nicht viel besser verlaufen war. Es hatte eine schwere, bedrückende Stimmung zwischen ihnen geherrscht, keiner hatte wirklich miteinander geredet. Sasuke wirkte noch verkrampfter wie sonst, Sakura hatte zwar einige Male versucht mit dem jungen Uchiha zu reden, doch da dieser nicht einen ihrer Versuche erwidert hatte, hatte sie es letzten Endes gelassen. Und Naruto? Nun, er wirkte vollkommen ruhig, als wenn er mit sich und seiner Umgebung vollkommen in Einklang war. Das für sich wäre ja nichts schlechtes, doch Kakashi spürte regelrecht den inneren Aufruhr, der den Jungen beherrschte. Er war einfach viel zu ruhig, es wirkte fast wie die Ruhe vor einem gewaltigen Sturm, der ganze Landstriche massiv verändern konnte und das bereitete ihm einfach Sorge.
 

Kaum hatten sie Konoha erreicht, hatte Naruto sich verabschiedet, genau wie der Rest des Teams. Man sah nichts mehr von dem alten Zusammenhalt, der trotz der Rivalität seiner beiden Jungen doch irgendwo vorhanden gewesen war. Alle drei schlugen eine andere Richtung ein, ohne sich auch nur voneinander zu verabschieden. Kakashi sorgte sich wirklich. Irgendetwas war da geschehen. Warum Sasuke so war, konnte er ja noch nachvollziehen. Der Uchiha kam nicht wirklich damit zurecht, wenn er nicht stark genug war und gegen Haku hatte er nichts ausrichten können. Nicht einmal, nachdem er sein Sharingan erhalten hatte. Haku war einfach zu gut für ihn gewesen. Das nagte natürlich an dem, der nach Stärke sann, um seine Rache bekommen zu können. Wie sollte er auch Itachi töten können, wenn er gegen andere verlor? Ob Sasuke wirklich je in der Lage war, seinen Bruder zu übertreffen, wusste er natürlich nicht. Sasuke hatte Potential, dieses ließ sich nicht abstreiten, doch innerlich hoffte Kakashi wirklich, dass er einen Weg fand, Sasuke von seinen Plänen abzubringen.
 

Und Naruto? Nun, der war ein riesiges Rätsel für ihn. Er wusste nicht weiter und es juckte ihn mittlerweile unter den Nägeln, die Dinge verstehen zu können, die er zwar sah, aber einfach nicht begreifen konnte. Was war da auf der Brücke geschehen? Was hatte er da fühlen können, als er selbst noch mit Zabuza gekämpft hatte. Dieses warme, beruhigende Gefühl hatte ihm eine Ruhe gegeben, ein Wohlbehagen, was er einfach nicht in dieser Art kannte. Schon gar nicht mitten in einem Kampf, in dem er nicht nur seinem eigenen Gegner noch unterlegen gewesen war, sondern sich auch kaum hatte konzentrieren können vor Sorge um seine beiden Schüler. All diese Dinge waren so verwirrend, dass er sie nicht länger für sich behalten konnte. Er musste mit jemanden reden, der Naruto besser kannte wie jeder andere. Und wer das war, wusste er ganz genau.
 

Nachdem er sein Team zurück gemeldet hatte und einen kurzen Bericht abgeliefert hatte, was passiert war, machte er sich direkt auf den Weg, um Iruka zu treffen. Er brauchte nicht lange, um die Wohnung zu erreichen, in der der Akademielehrer wohnte und er zögerte auch keine Sekunde, zu klopfen. Als Iruka ihm öffnete und ihn durchaus erstaunt anblickte, räusperte er sich leicht. Sie waren nicht unbedingt Freunde, aber er hoffte, dass Iruka zuhören würde. "Es geht um Naruto... ich muss dringend mit dir reden, ich habe einfach das Gefühl, dass etwas mit ihm nicht stimmt!", sagte er schließlich. Kakashi entspannte sich leicht, als er die Sorge sah, die Iruka über das Gesicht huschte. Er hatte es gewusst, dieser Mann war genau der richtige, wenn es um Naruto ging. "Komm rein!", lud Iruka ihn schließlich ein, trat einen Schritt zur Seite, um ihn in das Innere der Wohnung zu lassen. Kakashi zögerte keine Sekunde, dieser Aufforderung nachzukommen. Vielleicht fand er hier Hilfe.
 

Und vielleicht auch Antworten auf all die Fragen, die ihm im Kopf herum schwirrten.

 

 

 



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Coppelius
2013-08-30T19:10:04+00:00 30.08.2013 21:10
super kappi =D
ich find deine FF echt klasse*.*
aber warum mussten zabuza u. haku erneut sterben? Q.Q
Von:  L-San
2013-08-01T19:21:12+00:00 01.08.2013 21:21
Hi. ;D

Wieder mal ein interessantes Kapitel, aber eines muss ich noch anmerken.
Auf Dauer verliert Narutos Introvertiertheit an Effekt.
Es fällt mir manchmal schwer, diese Tiefgang nachzuempfinden, den ich beim Manga hatte.
Gerade das Gespräch mit Haku war etwas zu kurz für mich und keine Ahnung, gefühlsmäßig hat es mich nicht wirklich berührt.
Irgendwie könntest du mehr Abwechslung in deinen Texten reinbringen.
Es wirkt alles erschwert, obwohl doch alles interessant ist.
Diese Lebendigkeit, das ist etwas, woran du arbeiten könntest.
Weil bei den entscheidenden Stellen wirkt das Geschehen so weit entfernt.
Dafür schilderst du Narutos inneren Schmerz gut nach.
Das war's. ;D

L-San
Antwort von:  KakashiH
02.08.2013 19:15
Meine erste Kritik seit 2005 O.O

Ich verstehe natürlich, auf was du hinaus willst. Im Augenblick ist das aber nicht vermeidbar. Naruto soll im Laufe dieser FF insgesamt drei Stufen durchlaufen. Die erste ist ganz klar die Introventiertheit, er ist überfordert und weiß gar nicht so wirklich wie er mit diesem ganzen Kram umgehen soll.
Aber ichkann dich beruhigen, den Punkt den er erreichen soll, um die zweite Phase zu erreichen, ist nicht mehr weit. Je nachdem wie das nächste Kapitel wird kann es sogar da schon so weit sein.

Was die Abwechslung angeht, so ist das nicht wirklich leicht mussich geschehen. Gerade bei dieser Geschichte. Aber eben auch im allgemeinen. Mein Fokus liegt derzeit eindeutig auf Narutos inneren Tumult und in kleinen Stücken auch Kakashis Erkennen, dass da etwas im Argen liegt. Da groß Abwechslung rein zu bringen, ist nicht ganz einfach.

KakashiH
Von:  TerrorKeks_93
2013-08-01T19:19:36+00:00 01.08.2013 21:19
super.. ich konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen...
freu mich schon auf die nächsten kapitel..
mach weiter so ...
Antwort von:  KakashiH
02.08.2013 19:10
Vielen Dank für deinen Kommentar :)

KakashiH


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