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moving on

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16 an unexpected turn


 

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16 an unexpected turn

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Vorsichtig schickte Sakura eine kleine Menge ihres Chakras in den Körper der jungen Frau, die vor ihr auf dem Boden lag. Sie konnte fühlen, wie diese regelrecht aus dem Bann des Genjutsu gezogen wurde, bis sie irritiert mit den Augen blinzelte und sich langsam aufrichtete um ihre Umgebung aufnehmen zu können. „Bitte folgen Sie den Anweisungen der Chūnin.“, sagte sie schließlich und deutete auf einen jungen Mann, der versuchte die verängstigte Menge zu beruhigen und ihnen Anweisungen zu geben, wohin sie gehen sollten um Schutz zu finden. Viel mehr konnte sie auch nicht wirklich machen. Ihr Befehl war es, dabei zu helfen die Zivilisten in Sicherheit zu bringen und schnell hatte sich eine Art Rangordnung gebildet, wer welche Aufgaben übernehmen sollte. Zumindest im Augenblick, wo ein großer Teil der Tribüne noch in einem Genjutsu schlummerte, war es an ihr diese zu lösen, damit andere die Aufgabe übernehmen konnten die Personen in sichere Unterkünfte zu bringen, solange der unerwartete Angriff andauerte.

 

Ohne sich komplett wieder aufzurichten, robbte sie ein Stück weiter, bis sie ein Mädchen erreichte, welches vermutlich gerade einmal alt genug war, um in die Akademie aufgenommen zu werden. Sie musste allerdings keine Iryōnin sein um zu erkennen, dass hier weniger ein Genjutsu das Problem war, als eine deutliche Wunde an der Schläfe. Auch wenn sie nicht wusste was das Mädchen getroffen hatte, es war eindeutig der Auslöser dafür, dass sie nun auf dem Boden lag und sich nicht mehr rührte.

 

Sakura richtete sich auf, um ihre Umgebung richtig aufnehmen zu können. Was sie umgab, war einfach schrecklich. Die Tribünen sahen aus als wenn ein Hurrikan darüber hinweggefegt wäre, überall sah man kleinere oder größere Kämpfe, Menschen lagen auf dem Boden oder hingen in ihren Sitzen, offensichtlich ohne Bewusstsein. Als Sakura sich damals entschieden hatte eine Kunoichi zu werden, hatte sie sich ehrlich keine tieferen Gedanken gemacht, warum sie diesen Weg einschlagen wollte. Sie konnte nicht so schreckliche Gründe vorweisen wie Sasuke, welcher nach Rache sann. Es war ein Grund, auch wenn Sakura nicht nachvollziehen konnte, was die Hintergründe waren oder an wen Sasuke sich rächen wollte. Sie hatte nicht so enorme Ziele wie Naruto, der Kage werden wollte, kam nicht einmal aus einem angesehenen Clan mit besonderen Techniken, die von Generation zu Generation weiter gegeben wurden. Wenn sie es recht bedachte, hatte sie vermutlich nur diesen Weg eingeschlagen, weil nahezu alle ihn gingen und natürlich auch, weil Sasuke ihn ging. Mit diesem letzten Endes sogar in einem Team zu landen war damit ihr größtes Glück gewesen.

 

Jetzt war sie sich da nicht mehr so sicher. Natürlich schlug ihr Herz noch immer für den Uchiha, sie musste nicht seine Bewegungen verfolgen, die links von ihr kurzfristig ihre Aufmerksamkeit auf sich zogen, weil Kakashi und Sasuke genau dort mit einigen Shinobi in einem Kampf verwickelt waren, den sie klar gewannen, um sich darüber klar zu werden. Aber sie fühlte auch deutlich, das etwas im Wandel war, seit sie mit Sasuke, Naruto und Kakashi ein Team gebildet hatte. Etwas änderte sich in ihr drinnen, formte sie neu und alles was sie tun konnte war abzuwarten, wohin dieses sie bringen würde.

 

Entschlossen, auch weil niemand in der Nähe war, der das kleine Mädchen in Sicherheit bringen konnte, erhob Sakura sich und zog das bewusstlose Kind mit sich hoch, bis sie sich komplett aufgerichtet hatte und das Kind in ihrem Arm hielt. Sie zögerte nicht einmal, setzte sich direkt in Bewegung und bahnte sich ihren Weg durch all die Kämpfe, mit dem klaren Ziel das Krankenhaus zu erreichen, welches vermutlich sehr viel zu tun hatte im Augenblick. Es fiel ihr unheimlich leicht den richtigen weg zu wählen, die kleineren Hindernisse zu umgehen, ohne sich und das Mädchen in Gefahr zu bringen. Ihre Intelligenz war eindeutig einer ihrer Stärken, auch wenn sie mittlerweile ebenfalls verstanden hatte, dass körperliche Stärke etwas war, woran sie eindeutig arbeiten musste. Sie hasste es eine Bürde zu sein, wie ihr schnell klar geworden war, als sie ihre Teamkameraden zusammen erlebt hatte. Sie mochten kein perfekt eingespieltes Team sein, aber irgendetwas war zwischen Sasuke und Naruto, was eine Verbundenheit zeigte, zu der sie gerne dazugehören wollte, auch wenn sie nicht wirklich wusste, wie sie das erreichen konnte. Sie wusste absolut nicht, wo ihr Platz in diesem Team war. Sicher, sie hatte eine exzellente Kontrolle über ihr Chakra, sie war intelligent und lernte recht schnell. Aber gerade weil ihr die körperliche Kraft fehlte die Sasuke und Naruto eindeutig hatten, stand sie eher im Abseits. Was ihr absolut nicht gefiel. Sie würde sich eindeutig damit befassen müssen, was sie für ihre eigene Zukunft wollte.

 
 

***

 

Das Krankenhaus von Konoha erinnerte an einen aufgebrachten Bienenstock, als Sakura dieses endlich erreichte und durch die große Tür ins innere trat. Egal wohin man sah, überall standen oder lagen Personen, während Iryōnin sich versuchten einen Überblick zu verschaffen, wer am dringendsten Hilfe benötigte und wer einen Augenblick warten konnte, bis er dran war. Sakura empfand ein beklemmendes Gefühl bei diesem Anblick, dennoch bahnte sie sich einen Weg durch die wartenden, bis er eine der Iryōnin erreichte, die sofort von ihrer Tätigkeit aufsah und sich ihr zuwandte, um das bewusstlose Mädchen in Augenschein zu nehmen. Ihr konzentrierter Blick wanderte über das Kind, dann deutete sie an das andere Ende der Eingangshalle, wo einige Betten standen. Die Meisten waren bereits besetzt. „Leg sie hin, ihre Verletzung ist nicht so schlimm. Es wird gleich jemand nach ihr schauen.“, wurde ihr aufgetragen. Sakura nickte und lief langsam zwischen den anderen Patienten durch, bis sie die Betten erreichte und das Kind vorsichtig darauf nieder ließ. Danach bahnte sie sich ihren Weg zurück, wissend, dass ihr Platz heute nicht hier war. Doch sie konnte auch nicht verhindern, dass sie am Eingang noch einmal einen blick zurück warf, um das Gesamtbild in sich aufzunehmen.

 

Das Gefühl, welches sie empfand war ganz ähnlicher Natur, wie jenes, das sie bei ihrem Team oft überkam. Hilflosigkeit. Sie konnte nur zusehen, war aber nicht in der Lage Dinge zu verändern, ein aktiver Teil zu sein, was sie sich, wie ihr mehr und mehr bewusst wurde, tatsächlich aus tiefstem Herzen wünschte.

 
 

***

 

Wenn man Orochimaru betrachtete, erkannte man schnell, dass dieser eine enorme Irritation fühlte und Hiruzen war vollkommen auf der Seite seines ehemaligen Schülers, dieses Gefühl zu teilen, auch wenn sie in diesem Augenblick nicht als Schüler und Lehrer zusammengekommen waren, sondern eindeutig als Feinde. Orochimaru war stets ein schwieriger Charakter gewesen, nicht das nicht all seine Schüler schwierig gewesen waren, aber Orochimarus Level hatte nie etwas mit Temperament zu tun gehabt, wie bei Tsunade oder Jiraiya, Orochimaru war einfach früh negativ geprägt worden, womit der Junge sich in eine Richtung entwickelt hatte, die vermutlich sogar ein Stück weit erklärte, warum er so geworden war wie er heute eben war. Nicht, dass das ein Grund wäre das zu akzeptieren, aber in diesem Augenblick teilte Hiruzen eindeutig ein Gefühl mit dem Mann, den er als heranwachsenden einst trainiert hatte.

 

Wer der Anbu war, welcher hier mit ihnen eingeschlossen war, wusste er nicht, er war sich dennoch ziemlich sicher, dass es keiner seiner Anbu war, welche Hiruzen sehr genau kannte. Das war, neben vieler anderer Dinge, eben eine Sache, die den Hokage angingen. Er selbst musste wissen welche Shinobi in seinem Dorf lebten und er war sich absolut sicher, dass dieser spezielle nicht dazu gehörte. Die Ausstrahlung war etwas, was er einfach wiedererkennen würde und das konnte er in diesem Moment nicht behaupten.

 

Was so irritierend war, lag aber absolut auf der Hand. Shinobi genossen es selten in den Kampf zu müssen. Es war ihre Aufgabe und entsprechend waren sie trainiert, aber solange ihre Seele nicht vollkommen zerstört worden war, empfanden sie keine pure Freude, ihre Kräfte gegen andere einzusetzen. Bei diesem Anbu schien das eindeutig anders zu sein. Was er tat konnte man durchaus als Kampf bezeichnen, auf der anderen Seite wirkte es grotesker weise wie das freudige Spiel eines Kleinkindes, welches immense Freude empfand. Er tanzte um den Sannin herum, wich den kommenden Angriffen aus, scherzte, neckte und reizte, als wenn er in diesem Augenblick nicht einen der mächtigsten Shinobi gegenüberstehen würde. Als wenn er nicht mitten in einem Kampf steckte, bei dem er verletzt oder sogar getötet werden konnte. Shinobi waren zwar gut darin ihre Gefühle zu kontrollieren, damit ihre Gegner diese nicht gegen sie verwenden konnten, aber diese Freude die der fremde Anbu ausstrahlte, war absolut keine Maske um von seinem wahren Ich abzulenken. Warum auch immer, dieser Mann genoss den Kampf aus vollen zügen.

 

Was ebenfalls neu war, war der Mantel, der scheinbar aus purem Chakra bestand. Hiruzen war alt genug um behaupten zu können, dass er verdammt vieles in seinem Leben gesehen und gehört hatte, aber niemals hatte er zu sehen bekommen, was er hier sah. Er wusste nicht einmal, wie es möglich sein konnte sich selbst mit Chakra zu umgeben, denn der Verstand sagte einem da überdeutlich, dass es die eigenen Reserven innerhalb weniger Momente komplett entziehen würde, was – wie sie alle wussten – den Tod zur Folge haben würde. Auch das Chakra für sich war seltsam und nichts, was er je zuvor erfahren hatte.

 

Chakra konnte verschiedene Arten haben. Es fühlte sich sanft an, beruhigend oder warm, bei manchen war es dunkel und beängstigend, aber in diesem Fall fühlte es sich wie das Leben selbst an. Es strahlte eine ungeheure Wärme aus, pulsierte wie ein lebendiger Fluss der sich durch die Berge schlängelte und hinterließ ein Gefühl, dass was auch immer damit berührt wurde, zu neuem Leben erwachen würde. Selbst das sanfte Chakra der Iryōnin war nichts gegen das, was ihr Gefängnis mittlerweile komplett ausfüllte, als wenn es selbst auf der Suche war nach jedem Winkel der Welt um mit seinem warmen Licht dieses zu erhellen.

 

Das Gesamtbild war es, welches keinen Sinn ergab und doch einen so sehr in seinen Bann zogen, als wenn man hypnotisiert worden wäre. Wenn Hiruzen ein wenig unerfahrener gewesen wäre, hätte er durchaus ein Genjutsu in Betracht gezogen, aber er wusste sehr genau, dass seine ganzen Sinne astrein arbeiteten und das groteske Bild, die widersprüchlichen Empfindungen absolut real waren. Wer auch immer dieser Shinobi war, er würde einiges an Fragen beantworten müssen, wenn diese Sache vorbei war. Aber das musste warten. Hiruzen wollte nicht tatenlos stehenbleiben und einfach zusehen. Für den Augenblick reichte ihm auch das Wissen, dass der Anbu eindeutig auf seiner Seite war und gegen Orochimaru. Zumindest diesem Gefühl konnte er absolut vertrauen, denn das war mittlerweile mehrfach untermauert worden mit den Taten des Mannes. Alles andere würde folgen, wenn die rechte Zeit dafür war.

 
 

***

 

Zufrieden blieb Naruto stehen und nahm das Gesamtbild in sich auf.Er wusste nicht, wie oft er die ersten beiden Kage mittlerweile zerstört hatte und wie oft sie demnach sich erneut zusammengesetzt hatten, aber das spielte auch keine wirkliche Rolle. Weitaus wichtiger und ungemein befriedigender war es den Gesichtsausdruck des Sannin zu sehen, der fast schon furios wirkte. Orochimaru war nicht glücklich mit dieser Entwicklung, so viel war mittlerweile klar. Es war auf wunderbare Art befriedigend daran die Schuld zu tragen, es besänftigte für ein kleines bisschen den Hass, den er auf diesen Mann verspürte.

 

Aber du wirst ihn nicht töten.“, mischte Kurama sich ein. Seine Stimme klang gelangweilt, aber Naruto konnte deutlich fühlen, dass auch der Fuchs eine enorme Befriedigung in der Tatsache fand, dass sie sich nicht komplett zurückhalten mussten, wie es sonst der Fall war. Es war schlicht notwendig geworden, ein wenig angestauten Dampf abzulassen, diese Situation war trotz der Ernsthaftigkeit ideal dafür geeignet.

 

Nein.“, gab er ehrlich zu. „Ich darf es auch nicht. Orochimarus Rolle ist zu groß um sie bereits jetzt zu beenden. Ich habe bereits vieles verändert, es ist ungewiss welche Auswirkungen das haben wird. Aber ich will nicht riskieren, dass am Ende alles noch schlimmer wird.“ Schon die Tatsache, dass Sasuke kein Teil von Orochimarus Welt haben würde war eine große Veränderung, die nicht berechnen ließ, wie die Ereignisse sich nun weiter entwickeln würden. Aber es gab auch andere Dinge, in denen der Sannin eine tragende Rolle gespielt hatte und Naruto wollte sich die Möglichkeit offen halten, dass sie trotz allem noch passieren würden. Etwas was geschehen würde zu verhindern war, wie ihm nicht zum ersten Mal bewusst wurde, ein sehr schwieriges Unterfangen, wenn es aus so vielen Einzelteilen bestand, wie sein nahezu ganzes Leben. Wenn er die falschen Sachen richtete, konnte das fatale Folgen haben, nur leider gab es keine Anleitung der wichtigsten Ereignisse, die auf keinen Fall verändert werden durften, damit er auch weiterhin eine Ahnung hatte, wann was passierte. Diese Einmischung jetzt war schon grenzwertig, denn Hiruzens Tod hatte den Auslöser, das Tsunade sein Nachfolger wurde.

 

Den du richten kannst, auch ohne das der alte Mann stirbt.“, gab Kurama zum Besten. Auch das stimmte. Der Vorteil war klar, dass Tsunade bisher nicht aktiv beteiligt gewesen war, ihre eigene Zukunft hatte sich somit noch nicht verschoben. Er wusste wo sie war und wusste wann er sie treffen würde. Er musste eben nur eine Idee haben, wie er Hiruzen dazu bekam zurück zu treten und Tsunade das Amt zu überlassen. Und natürlich die temperamentvolle Frau dazu bringen, das Amt eben anzunehmen.

 

Ein leichtes Unterfangen.“, gluckste Kurama in seinem Inneren. In der Tat. Es graute Naruto vor der neuen Auseinandersetzung. Er war nicht mehr der kleine Junge der stur und blauäugig in die Zukunft sah. Es würde nicht mehr seine Art sein können, die Tsunade erreichte. Aber er würde einen Weg finden, denn egal was letzten Endes für ihn übrig blieb, Kakashi hatte vermutlich erreicht was er gewollt hatte. Ein Teil in Naruto wollte einfach nicht aufgeben, auch dann nicht, wenn ein weitaus größerer Teil Kakashi verfluchte und ihm so ziemlich jedes tödliches Jutsu an den Hals wünschte, welches ihm in den Sinn kam. Sein Kakashi hatte das vermutlich gewusst. Er hatte nie aufgeben und es war abzusehen gewesen, dass trotz der emotionalen Bürde er auch dieses Mal nicht aufgeben würde. Das war trotz allem seine Natur.

 

Kurama schnurrte zufrieden und rollte sich zu einem Ball zusammen, als wenn der Kampf ihn nichts angingen. Naruto wusste, dass der Fuchs trotz allem aufmerksam verfolgte, was in der Außenwelt passierte, aber es animierte ihn auch, sich ebenfalls wieder auf seinen Gegner zu konzentrieren, gerade weil ihm die Bewegung nicht entging, die von Hiruzen kam.

 

„Hokage-sama, es ist wirklich nicht notwendig, sich in diesen Kampf einzumischen.“, sagte er deswegen und wendete den Blick weit genug, dass er Orochimaru nicht ganz aus dem Blickfeld verlor, aber auch Hiruzen sehen konnte. Der Mann schmunzelte deutlich, sah aber nicht wirklich so aus, als wenn er plante weiterhin im Abseits zu stehen und andere den Kampf ausfechten zu lassen. „Mein Junge, ich bin nicht umsonst Hokage.“, erwiderte er mit geduldiger Stimme. Naruto hätte fast genervt aufgestöhnt. Er verstand es ja durchaus. Ein Hokage stand stets an vorderster Front wenn es um das eigene Dorf ging, aber seine Sicherheit war ebenso ein Aspekt, bei dem auch Naruto während seiner Amtszeit seinen Leuten Stress bereitet hatte. Er konnte nun nicht behaupten genau zu wissen wie Sarutobi Hiruzen empfand, aber er wusste von sich selbst, dass er es kaum ertragen hatte zurück zu bleiben und in der Sicherheit abzuwarten wie die Dinge sich entwickeln würden. Man musste in diesen Situationen oft mit Verlusten rechnen, auch wenn einem absolut klar war, dass diese komplett ausblieben, wenn man die Dinge selbst in die Hand nahm. Das Gefühl im Anschluss war allerdings ein vollkommen anderes. Der alte Hokage hatte wohl ebenfalls vieles gesehen, auch Kriege, denn diese hatten in ihrer Geschichte eine sehr hohe Präsens. Es war nicht auszuschließen, dass sie sogar recht ähnlich empfanden, denn wie Naruto auch, hatte Hiruzen vermutlich viele gute Männer verloren, von denen einige sehr eng mit ihm befreundet gewesen waren.

 

Mit einem Seufzen wendete er den Blick wieder Orochimaru zu, bevor er die Gesamtsituation vor sich noch einmal in sich aufnahm. Es blieb dabei, dass Hashirama und Tobirama unter Orochimarus Bann standen. Nicht so, dass sie keine eigene Meinung hatten, aber doch weit genug, dass sie nicht zur Seite gehen konnten. Sie mussten kämpfen. Sein Vater hingegen stand etwas abseits und mischte sich nicht wirklich ein, was ziemlich ungewöhnlich war. Aber Naruto nahm klar an, dass der Mann wusste wie es ihm ging und schon deswegen nicht eingriff. Derzeit war das ja auch nicht wirklich notwendig.

 

Erneut wanderte sein Blick zu Orochimaru. Wenn er könnte, würde er die ganze Sache bereits an diesem Punkt beenden. Damit meinte er auch nicht den Kampf, sondern die Rolle, die der Sannin in ihrer Geschichte trug. Aber leider war das wirklich unmöglich, wenn er zumindest einen kleinen Anhaltspunkt behalten wollte, wie es weiter ging. „Ich denke, das Spiel ist vorbei.“, meinte er schließlich eher zu sich und beachtete die beiden ehemaligen Kage kein Stück, als diese sich deutlich anspannten und erneut in eine Kampfstellung gingen. „Shodai, Nidaime, ich möchte wirklich nicht respektlos sein, aber ich rate dringend es dem Yondaime Hokage nach zu machen und zurück zu treten.“, erklärte er weiter, während sich in seiner rechten Hand bereits ein weiteres Rasengan formte und kurz darauf begann seine Form zu ändern, als das Fūton Chakra hinzu kam. Sarutobi Hiruzen würde er gerne die gleichen Worte sagen, aber er wusste, dass dieses nicht wirklich zu etwas führen würde.

 

„Davon abgesehen werden wir vermutlich eine zweite Chance bekommen.“, fügte er hinzu. Die beiden ehemaligen Kage und besonders Orochimaru und Hiruzen hatten keine Ahnung wovon er sprach, aber das spielte auch keine Rolle. Er wusste, dass sie sich wiedersehen würden und nur das zählte. Für einen Augenblick kam Naruto sogar der Gedanke, dass diese drei Kage vermutlich ideal wären um seine Bürde zu teilen, aber der Gedanke verschwand genauso schnell wieder, wie er gekommen war. Sie waren keine lebendigen Shinobi mehr, natürlich waren sie somit keine Gefahr für ihn in Hinblick darauf, dass man ihn zu irgendwelchen Befragungen schaffen würde, aber dort hörte es dann auch schon auf.

 

Aus den Augenwinkeln sah er, wie sein Vater zustimmend nickte. Gerade mit ihm hätte Naruto gerne mehr Zeit verbracht, aber auch wenn dieser Wunsch noch immer in ihm verankert war, spürte er auch, dass er bereit war loszulassen. Er war kein kleiner Junge mehr, der seinem Vater nachtrauern musste. Er konnte es als Geschenk ansehen, dass er trotz dessen frühen Todes nicht nur die Gelegenheit bekommen hatte überhaupt auf ihn zu treffen, sondern sogar ein wenig Zeit mit ihm gehabt zu haben, auch wenn diese nur auf dem Schlachtfeld gewesen war.

 

Ein weitere Mal sprang er ab und schleuderte den rotierenden Ball auf den Sannin, der nur sehr schwerfällig ausweichen konnte. Der Raum war derart begrenzt, dass auch Orochimaru langsam an seine Grenzen kam. Kaum war das Jutsu auf seinem Weg, ging er durch die vertrauten Handzeichen um seine Kage Bunshin zu erschaffen, die ebenfalls in sekundenschnelle weitere Fūton Rasen Shuriken formten und den Sannin mehr oder weniger unter Dauerbeschuss nahmen.

 

Es wurde unübersichtlich in diesem Kampf, erst Recht weil auch Hiruzen sich nun nicht mehr im Hintergrund hielt und zwischen Narutos Kage Bunshin umhersprang. Durchaus sehr wendig und konzentriert, wie Naruto kurz neidlos anerkennen musste, aber die Frage blieb einfach bestehen, ob genau das reichen würde. Die Antwort auf genau diese Frage bekam er nur wenige Momente später.

 

In einem Moment standen der Sandaime und Nidaime sich gegenüber, während Naruto selbst versuchte Hashirama zu erreichen, damit dessen spezielles Jutsu nicht ausgeführt werden konnte, während seine Clone noch immer versuchten Orochimaru gut genug zu treffen, dass dieser ausgeschaltet werden konnte, als er lernte, warum es vermutlich doch keine so gute Idee war, seine Jutsu einfach zu werfen, gerade wenn man nicht in einem weitläufigen Areal stand. Einer der Fūton Rasen Shuriken verirrte sich und löste damit wohl eine Kette von Ereignissen aus.

 

Hiruzen musste dem Jutsu ausweichen, nur leider drückte Tobirama nach und beide fielen mit einem lauten Knall zu Boden. Die Kage Bunshin in unmittelbarer Umgebung wurden davon kurz abgelenkt, so dass ein weiterer Fūton Rasen Shuriken nicht konzentriert in die richtige Richtung geschickt wurde und statt dessen mit voller Wucht einen der Eckpunkte ihres Gefängnisses traf. Der Markerschütternde Schrei des Shinobi, der an diesem Punkt die Barriere hielt, hallte über das Dach hinweg und die Barriere selbst begann in sich zusammen zu fallen.

 

Naruto hatte keine Zeit zu verlieren, dessen war er sich absolut bewusst. Er mochte Orochimaru nicht hier und jetzt töten können, aber er konnte ihn zumindest für eine Weile im Dorf behalten. Er wirbelte herum, doch ein weiterer Schrei ließ ihn innehalten. Von wem dieser kam, wusste er zu genau und während er ein weiteres Mal herumwirbelte, brach das Chaos um ihn herum aus.

 
 

***

 

Die Lage sah eindeutig besser aus, als es noch am Anfang des Tumults der Fall gewesen war, stellte Kakashi fest, während er die Gesamtsituation in sich aufnahm. Die einzelnen Kämpfe hatten sich auf ein Minimum reduziert und die Gegner waren entweder geflohen oder von Konohas Shinobi in Gewahrsam genommen worden. Er empfand ein wenig Stolz, was seine eigenen Schüler anbelangte. Sasuke war ihm nicht von der Seite gewichen und hatte jeden Kampf angenommen, der in seine Richtung gekommen war. Nicht, dass Kakashi etwas anderes von dem Uchiha erwartet hätte, Sasuke war nie jemand gewesen der versucht hatte sich aus diese Art von Situationen zu ziehen. Ob das nun etwas gutes war, konnte man nicht wirklich entscheiden, denn ein Teil dieser Eigenschaft war sicher dem Wunsch geschuldet die Stärke zu erlangen, die Sasuke brauchen würde um seinen Bruder zu töten.

 

Aber auch Sakura hatte er einige Male zu Gesicht bekommen. Die Kunoichi hatte ihren Auftrag gewissenhaft erledigt, einmal hatte er sie sogar verschwinden sehen, mit einem Kind auf den Arm. Er nahm an, dass dieses mittlerweile in guten Händen war. Aber auch hier musste er wohl kaum Verwunderung empfinden. Sasuke war immer jemand gewesen die Verantwortungsbewusst arbeitete und vor allem gewissenhaft. Was ihr derzeit noch fehlte war der Mut und die Entschlossenheit, die Sasuke eindeutig im Übermaß hatte.

 

Nur was mit Naruto war, konnte er an dieser Stelle nicht wirklich sagen. Der Kage Bunshin hatte sich in der Zwischenzeit in Luft aufgelöst und wo der echte Naruto war, hatte Kakashi von Anfang an nicht gewusst. Irgendwie fragte er sich auch nicht, ob Naruto etwas passiert war und dieses der Auslöser gewesen war, dass sein Kage Bunshin verschwunden war. Es war einfach ein Gefühl, welches ihn vom ersten Moment an nicht losgelassen hatte, als er sein Team übernommen hatte. Naruto war seinen Teamkameraden weit voraus, auch wenn Kakashi noch immer nicht verstand in welchen Umfang und warum der Junge sich zurück hielt. Aber genau das Wissen, dass er voraus war, ließ ihn vermutlich in dieser Situation auch nicht hinterfragen, ob sein drittes Teammitglied in Ordnung war

 

„Sensei!“, sprach ihn schließlich Sasuke an und deutete in eine Richtung, die Kakashi mit seinem Blick sofort folgte. Er konnte die Barriere noch immer deutlich sehen, ebenso wie die Anbu, die sich darum herum versammelt hatten und nach einem Weg suchten um ins Innere zu gelangen. Aber er bemerkte auch schnell, dass etwas anders war. Die Äußere Hülle der Barriere flackerte wie ein Tuch im Wind und wenig später fiel sie in sich zusammen. Es war eindeutig vorbei. Die Frage die blieb war nur, welchen Schaden dieser Angriff angerichtet hatte. Nicht nur was den Zustandes des Dorfes anbelangte, sondern auch wie Konohas Shinobi die Kämpfe überstanden hatten, allen voran natürlich ihr Sandaime Hokage.

 

„Die Anbu wird sich darum kümmern.“, erklärte er schließlich Sasuke und wendete den Blick wieder ab. „Wir sollten sehen ob wir den anderen hier noch helfen können.“ Der Kampf mochte vorbei sein, der Schaden würde allerdings noch ein wenig bestehen bleiben. Noch immer waren einige im Genjutsu gefangen, oder brauchten Hilfe um zum Krankenhaus zu kommen. Team 7 – minus Naruto – konnte dabei auf jeden Fall assistieren und wenn sie ihre Sache gut machten, ließ Kakashi sich vielleicht dazu hinreißen, seine kleinen Genin zum Essen einzuladen.

 
 

***

 

Erschöpft ließ Naruto sich an der Wand hinab gleiten, obwohl ihm bewusst war, dass er weg musste. Was genau passiert war, wusste er nicht einmal. Das Chaos war einfach perfekt gewesen. Die Barriere war gefallen, Orochimaru geflüchtet und Hiruzen hatte am Boden gelegen. Die vergangenen Kage waren nach wie vor anwesend und das würde wohl auch noch ein wenig so bleiben, bis Senju Tobirama geklärt hatte, wie das Kuchiyose Edo Tensei genau funktionierte und wie dieses somit aufgelöst werden konnte. Naruto kannte die Antwort, aber mit Hiruzens Verletzung hatte er nicht wirklich den Kopf sich nun einzumischen, auch weil er sich so schnell wie möglich aus dem Staub machen sollte, bevor man begann ihm Fragen zu stellen. Schließlich war er es gewesen, der diese ganze Angelegenheit aus nächster Nähe miterlebt hatte und konnte somit genauere Angaben machen. Ein Verhör war in diesen Situationen nicht einmal etwas ungewöhnliches.

 

„Du solltest dich entspannen.“, sagte schließlich jemand neben ihm und Naruto reagierte lediglich damit, dass seine Schultern leicht zuckten. Ironischerweise war sein Verlangen, in diesem Augenblick Zeit mit seinem Vater zu verbringen extrem gering und das lag nicht daran, das Anbu den ehemaligen Kage natürlich genau im Auge behielten. Niemand konnte schließlich sagen, ob dieser nicht zu einer weiteren Gefahr wurde. Dazu kam wohl auch, dass es vermutlich in jedem ein beklemmendes Gefühl verursachte, einen Toten unter ihnen zu wissen, der aber – abgesehen von einigen Kleinigkeiten – absolut lebendig wirkte.

 

Naruto schüttelte leicht den Kopf. „Wie geht es ihm?“, fragte er statt dessen nach. Minato zuckte leicht mit der Schulter. „Den Umständen entsprechend von dem was ich mitbekommen habe. Es war wohl ein Unfall mit dem Zusammenprall verschiedener Faktoren und einer deiner Fūton Rasen Shuriken hat nicht dazu beigetragen das es besser wurde. Aber er ist zäh.“

 

Naruto konnte das durchaus annehmen. Hiruzen hatte viele Jahre auf dem Buckel und generell galt noch immer, dass er einer der stärksten Shinobi war. Sein Ziel war es allerdings nicht gewesen, dass der Mann bei dieser Auseinandersetzung zu Schaden kam. Zu einem gewissen Teil fühlte er sich auch nicht unbedingt besser, weil ihm bewusst war, dass diese Verletzung eine perfekte Gelegenheit wäre Tsunade ins Spiel zu bringen und das gleich in doppelter Hinsicht. Sie konnte den Kage anständig heilen und wenn sie schon einmal da war, gleich den Posten als Godaime einnehmen.

 

Als wenn es so einfach wäre!

 

Mit Tsunade war absolut gar nichts einfach, erst recht nicht in dieser Epoche, wo sie nach wie vor ein riesiges Problem hatte mit ihrer Berufung als Iryōnin. Sie konnte kein Blut sehen, war extrem traumatisiert von den Verlusten die sie erlitten hatte. Naruto musste dieses exakte Szenario nicht einmal erlebt haben um zu wissen, dass sie Gift und Galle speien würde, wenn er mit der Bitte ankam, sich um Hiruzens Verletzungen zu kümmern. Und besser noch, sie war nicht und würde auch dieses Mal nicht begeistert sein, zurück nach Konoha zu kommen.

 

Was zusätzlich schwer wog war die Tatsache, dass er keine Position inne hatte, wo es ihm leicht gemacht wurde einfach den Vorschlag zu bringen, Tsunade herzuholen. Man kannte ihn nur als den Jinchūriki des Kyūbi, da würde niemand auch nur versuchen ihm Gehör zu schenken. In seiner gegenwärtigen Form mochte das ein klein wenig anders aussehen, aber hier war die Gefahr viel zu hoch, dass man aufmerksam wurde und hinterfragte wer er denn überhaupt sei. Er hatte nicht einmal das Tattoo der Anbu, was ihn in Teufelsküche bringen konnte, wenn jemand auf die Idee kam eine kleine Menge Chakra in ihn fließen zu lassen um sich auszuweisen oder auch nur zu kommunizieren. Zwar zweifelte Naruto nicht daran, dass Kurama in der Lage war die richtigen Signale zurück zu schicken – der Fuchs war was Chakra anbelangte eh derjenige, der das komplett unter Kontrolle hatte – aber die Gefahren blieben einfach die Selben.

 

Vorsichtig blickte er zu seiner rechten Seite, wo noch immer Morino Ibiki sich mit den beiden ersten Kage unterhielt um herauszufinden, ob man diesen vertrauen konnte und natürlich auch, ob es einen Weg gab sie erneut dorthin zu schicken, wo sie hingehörten und das war ganz gewiss nicht diese Welt. Ein unangenehmer Schauer überrollte ihn bei dem Anblick des Tokubetsu Jōnin. Auch jetzt wo dieser lediglich konzentriert und wachsam redete, konnte Naruto das Gefühl einfach nicht unterdrücken, dass er auf eine direkte Konfrontation – wo er eindeutig auf der anderen Seite von Konoha stehen würde, zumindest bis sein Status geklärt war – eindeutig verzichten. Er wusste schon, warum er lieber abwartete bis er sich mit Itachi treffen konnte um ein wenig Ordnung in sein Chaos zu bringen und vor allem auch um die Last zu teilen, die auf seinen Schultern ruhte. Er hatte auch eine grobe Ahnung, wie er es anstellen konnte.

 

„Verschwinde von hier.“, meinte Minato schließlich. Naruto schaute zu ihm auf, nicht sicher wie er darauf reagieren sollte. Er könnte ein wenig Zeit für sich eindeutig gebrauchen um die nagenden Gefühle unter Kontrolle zu bekommen und zu überlegen wie er nun vorgehen sollte, damit Tsunade ins Spiel kam. Andererseits konnte er sich nicht einfach in Luft auflösen. Nun, er konnte, aber der Tumult der dadurch entstehen würde war vermutlich auch nicht besonders angenehm. „Na mach schon. Wir werden uns vermutlich wieder sehen und wenn nicht kannst du vermutlich sicher sein, dass das etwas positives ist.“

 

Das konnte man so pauschal nicht sagen. Aber Naruto stoppte sich, bevor er eine entsprechende Antwort geben konnte. Statt dessen Lächelte er leicht, auch wenn man das dank der Maske nicht sehen konnte. „Danke, dad!“, erwiderte er und noch bevor Minato darauf reagieren konnte, hatte er sich in einen Wirbel aus Wind aufgelöst um dem Rat zu folgen, den er bekommen hatte.

 

Naruto teleportierte sich direkt in sein Apartment zurück, wo er nur eine Sekunde damit verschwendete sicher zu stellen, dass niemand ihn beobachtete, ehe er sein Henge löste. Es war seltsam wieder auf seine reguläre Größe zurück zu schrumpfen und er wusste, dass es genauso seltsam gewesen wäre zu zusehen, wie seine Gesichtszüge erneut weicher und runder wurden. Andererseits hatte er nun schon wieder so viel Zeit in seinem kindlichen Körper verbracht, dass es fast wie eine Erlösung war, wieder er selbst sein zu können. Im Laufe der nächsten Jahre würde er von ganz alleine wachsen und damit die alte Größe zurückerlangen.

 

Umständlich stieg er aus der Kleidung und verstaute sie im hintersten Teil seines Schrankes, bevor er im Badezimmer verschwand um sich von dem Dreck dieses Tages zu befreien. Die Anbu Maske landete im Badezimmerschrank, wo sie ebenfalls im hinteren Teil ihren Platz fand, so dass man sie nicht finden konnte, wenn man nicht gerade den ganzen Schrank auseinandernahm.

 

Dann stieg er mit einem erleichterten Seufzen unter den heißen Wasserstrahl. Vermutlich lag es an der Tatsache, dass er sich heute so hatte gehenlassen können, aber sein ganzer Körper schmerzte wie nach Kakashis schlimmsten Trainingseinheiten, die er als Kind gehabt hatte. Was durchaus eine gute Erinnerung war, auch wenn sein damaliges Ich dort wohl noch protestieren würde. Kakashi hatte sie teilweise wirklich durch die Hölle geschickt und damals hatten sie zwar in der Theorie verstanden, dass das notwendig war um später auch am Leben zu bleiben, aber das praktische Wissen hatte dank der fehlenden Erfahrungen noch nicht richtig seine Wurzeln ausgetrieben um sich festzusetzen.

 

Heute sah das bei Naruto anders aus. Nun wo er ein wenig entspannen konnte, fragte er sich auch, was mit seinen Kameraden wohl passiert war. Die Geschichte hatte sich eindeutig verändert, denn wäre alles so verlaufen wie Naruto es erlebt hatte, wären sie Sasuke und Gaara gefolgt, die im Wald gekämpft hatten. Auch hier hatte sich eindeutig etwas verändert, dem er noch nachgehen wollte, wenn er ernst einmal sauber war und sein Magen anständig gefüllt. Es musste schließlich einen Grund geben, warum der Kampf zwischen Sasuke und Gaara nicht so verlaufen war, wie es hätte sein sollen.

 

Ein leichtes Prickeln kroch über Narutos Haut und fast hätte er frustriert aufgestöhnt. Er kannte das Gefühl und im Augenblick konnte er nicht behaupten, dass es ihm Recht war. Scheinbar schien sein Team sich gut geschlagen zu haben, denn sonst gäbe es vermutlich keine Möglichkeit, dass Kakashi sich so schnell nach dem Kampf ungefragt Zutritt zu seinem Apartment verschafft hatte. Es frustrierte Naruto wirklich sehr, auch wenn ein kleiner Teil aufgrund dieser Tatsache, dass Kakashi noch immer sich kümmerte, zufrieden entspannen konnte. Zumindest ein Teil war zwischen diesen beiden Männern, die aus verschiedenen Zeiten kamen und dennoch die gleiche Person waren, gleich geblieben, was einen Ankerpunkt gleichkam, den Naruto gleichsam gierig annehmen und entschieden ablehnen wollte.

 

Bedauernd stellte er nun wegen dem unangekündigten Besuch das Wasser ab, um sich ein Handtuch zu greifen, sich grob abzutrocknen und es sich anschließend um die Hüfte zu binden, ehe er die Tür öffnete und dem Mann gegenübertrat, der vermutlich der Untergang seiner Geduld sein würde. Er hoffte nur, dass dieses Mal schnell geklärt war, warum Kakashi erneut ihm folgte wie ein Bluthund, damit er sich um jene Dinge kümmern konnte, die in diesem Augenblick tatsächlich eine Bedeutung hatten.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Drei Tage später als geplant, da ich komplett flach lag, Fieber hatte, gehustet hab (und noch tue) wie verrückt. Auch jetzt ist meine Konzentration recht eingeschränkt, aber ich hoffe dennoch, dass ich alle Fehler rausgepickt habe. Wenn nicht, Immer her damit.

Ich bin nicht ganz zufrieden mit diesem Kapitel, was vor allem wohl an der Kampfszene liegt. Damit tue ich mich einfach unglaublich schwer. Aber ich hoffe, es ließt sich dennoch einigermaßen flüssig, auch wenn ich erneut versucht habe diese Szene abzukürzen oder zu umgehen. Ich übe weiter, vielleicht gelingt mir dann irgendwann eine solche Szene, ohne das ich unzufrieden bin. Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  redwolf1981
2018-01-28T08:10:26+00:00 28.01.2018 09:10
Super Kapitel!!
Ich hoffe wir müssen auf dass neue nicht so lange warten und bin gespannt wie es weiter gehen wird!!
MFG redwolf1981
Von: abgemeldet
2018-01-26T22:02:00+00:00 26.01.2018 23:02
Ein Grandioses Kapitel wie ich sagen muss, hoffe das niveu deiner Kapitel singt nicht. Und du behätltst deinen guten schreibstile bei.

Von:  Scorbion1984
2017-11-30T08:21:30+00:00 30.11.2017 09:21
Ich finde es ist ein gutes Kapitel !
Aber Naruto hat doch ziemlich viel verändert ,auch wenn er denkt es nicht getan zu haben !
Allein schon sein Wissen über die Ereignisse in der Zukunft ,verändert auch sein Verhalten gegenüber den Anderen !
Von:  Kitty24
2017-11-30T04:13:33+00:00 30.11.2017 05:13
Ich weiß nicht ob du das genauso siehst. Aber ich halte Narutos Einstellung es würde sich nichts verändern nur weil er (teilweise) stur seinen Erinnerungen folgt für ziemlich naiv. Allein sein Verhalten verändert viel und wenn es nur Kleinigkeiten sind. Zumindest bei den Leuten die direkt oder indirekt mit ihm zutun haben. Kakashi, Sasuke, Sakura, Jiraiya, Gaara und Orochimaru sind dabei nur die Spitze des Eisberges.
Antwort von:  Kitty24
30.11.2017 05:14
P.S Fast vergessen
Gute Besserung und vielen vielen Dank für das tolle Kapitel
Antwort von:  KakashiH
30.11.2017 08:46
Erst einmal danke für deinen Kommentar :)

Ich bin mir aber nicht sicher, wie du es meinst. Ändern wird sich natürlich etwas - der Zeitverlauf und das ist Naruto auch vollkommen klar. Wo er (wie ich ihn beschreibe) stur bleibt ist lediglich die Meinung, dass sich für ihn nichts ändert. Das ist etwas schwer zu beschreiben, aber im Grunde geht es hier um die emotionale Ebene. Naruto hatte ein Leben das mit vielen Verlusten gepflastert ist, was natürlich seelisch Narben zurückgelassen hat. Jetzt hat er die "Chance" das ganze zu richten, aber für ihn fühlt es sich nicht so an, denn der Knackpunkt bleibt bestehen, dass er nicht seine Leute rettet, die er verloren hat, sondern einen anderen Kakashi, Sasuke, Sakura ect. Das liegt einfach daran, dass die Dinge die man mit einer Person erlebt doch die emotionale Bindung formen.

Wenn er Erfolg hat, rettet er somit Beispielsweise Sasuke, aber dieser Sasuke ist und kann nie derjenige sein, dem er in meiner Geschichte einst das Leben genommen hat, schon weil bestimmte Dinge nicht passieren werden und somit die Freundschaft / Rivalität eine ganz andere ist, als sie es in seinem ersten Leben gewesen war. Somit rettet er vielleicht Sasuke, gleichzeitig aber auch nicht, weil der Sasuke den er verloren hat, in dieser Zeitlinie nicht existiert. In dieser Zeitlinie wird Sasuke andere Erfahrungen machen und sich so zwangsläufig anders entwickeln.
Antwort von:  Kitty24
30.11.2017 15:23
ich versteh dich ja. aber persönliche erfahrungen formen auch die geschichte. nehmen wir gaara. er wurde schlussendlich kazekage weil er in narutos einstellung zu den leuten die ihn nicht mochten seinen antrieb fand. mit dem jetzigen naruto hatte er nichts zutun dass ihm zeigen könnte das sein leben nicht nur der verachtung sondern auch dem schutz anderer dienen kann
Von:  Onlyknow3
2017-11-29T20:44:39+00:00 29.11.2017 21:44
Hier auch noch mal gute Besserung Kashi. Trotzdem war das Kapitel wieder klasse.
Naruto wird es wohl nicht zu geben, aber das Kakashi in seiner Wohnung auftaucht beruhigt ihn.
So weiß er das sein Team lebt das alle ok sind.
Erhol dich gut, und dann weiter so freue mich auf das nächste Kapitel.

LG
Onlyknow3


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