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Water Drop

Meermänner küsst man nicht
von

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Freund oder Feind?

Ängstlich versuche ich mich von diesen Schlingarmen zu befreien, doch je mehr ich mich wehre und daran zerre, umso fester winden sie sich um meinen Körper und schnüren mir die Luft ab. Ich versuche an mir herunter zu sehen und bemerke einen ziemlich strubbeligen roten Haarschopf. Die Haare sehen aus wie Seegurken.

Irritiert mustere ich dieses Wesen, das mich gefangen hält und scheinbar ebenfalls wie ich und Fin einen menschlichen Torso besitzt. Wieso nur habe ich es hier noch nie gesehen? Es ist viel zu nahe am Strand, hier sind doch meist nur Haie oder Fische anzutreffen? Nicht mal Root traut sich in die Nähe des Strandes.

Diese merkwürdigen Fangarme sehen auch komisch aus mit ihren Noppen und es sind so viele!

„Lass mich endlich los! Was habe ich dir getan?!“, schnauze ich den Rotschopf an, der sich nun endlich in meine Richtung umdreht.

Seinen Körper zieren leichte Flecken, den Schuppen nicht unähnlich und auch seine Arme sind damit versehen. Mit roten Augen blickt er mich an, sagt jedoch nichts.

Seine Tentakel wandern über meinen ganzen Körper und schlingen sich um Schwanzflosse, Arme, Oberkörper und meinen Hals.

Ein komisches Gefühl steigt in mir auf und ich muss mich arg zusammen reißen, doch lange kann ich mich nicht zurückhalten und lache herzhaft. Wer hätte gedacht, dass ich so kitzelig bin?

„Wieso lachst du? Du solltest um Gnade winseln!“

„Hahaha~ a-aber das i-ist haha~...“ Mir steigen die Tränen in die Augen und durch die Lachkrämpfe kann ich mich kaum beherrschen.

Entsetzt sieht mich der fremde Junge an. Damit scheint er nicht gerechnet zu haben.

Kurzerhand steckt er mir einen seiner Tentakel in den Mund, damit ich die Klappe halte, was mich beinahe zum Ersticken bringt. So gut es geht, zerre ich an dem wabbeligen Schlingarm.

„Du bist jetzt meine Beute! Das ist kein Witz!“, murrt er.

Der Tentakel verschwindet wieder und keuchend schnappe ich nach Luft. Will der mich etwa wirklich verschlingen?!

Entsetzt versuche ich mich nach Leibeskräften von den Schlingarmen zu befreien, doch die winden sich nur noch fester um mich, als vorher. Resigniert gebe ich auf und lasse es zu, dass der Junge mich an den Haaren packt und meinen Kopf nach hinten zieht.

War es das jetzt? Werde ich Corey nie wieder sehen? Geschweige denn meine Familie oder gar meine Freunde?

„Elu! Was treibst du hier?!“, höre ich eine mir nur zu bekannte Stimme. Ganz toll, gleich zwei Plagen habe ich jetzt am Hals!

Hinter dem Oktopus taucht Fin auf. Der Hai mustert uns und schwimmt seine Kreise um uns herum, so dass ich nun eher das Gefühl habe, dass dieser Elu und ich nun seine Beute sind.

„Vith gehört mir! Wenn du ihn tötest, zerfleische ich dich!“, murrt Fin angepisst und schaut Elu feindselig an.

Dieser mustert ihn nun von oben bis unten und schnaubt verächtlich. „Wir sind im Meer, hier hat keiner seine eigene Beute! Wer zuerst kommt, kriegt den Fisch!“

Fisch?!

„Ich bin ein Meermann, du wandelnde Anemone!“, meckere ich ungehalten.

„Klappe!“, kommt es synchron von den beiden Kontrahenten.

Mürrisch presse ich meine Lippen aufeinander. Ich hätte am Bootssteg bleiben sollen, jetzt komme ich bestimmt noch vor Langeweile um!

Mit einigen seiner Schlingarme versucht Elu auch Fin zu erwischen, doch der ist viel zu flink, als dass Elu ihn bekommen würde. Immer wieder weicht er den Tentakeln geschickt aus und versetzt Elu Schläge mit seiner Schwanzflosse oder beißt ihm in die Tentakel, was Elu jedes mal zur Weißglut treibt.

Die beiden sind so miteinander beschäftigt, dass Elu's Griff um mich herum lockerer wird und so nutze ich meine Chance um mich zu befreien und zu türmen.

Hastig schwimme ich, so schnell ich kann, immer tiefer zum Grund und verstecke mich am Riff.

Ich werde Fin schon nicht los, wieso habe ich jetzt noch so eine Nervensäge am Hals. Der eine will sich mit mir paaren und der andere will mich fressen!

Vielleicht sollte ich mir doch besser eine friedlichere Ecke suchen und weiterziehen?

Ich schaue zur Oberfläche. Dann müsste ich Corey zurücklassen und das könnte ich nicht. Hastig greife ich mir an die Brust. Wieso klopft mein Herz auf einmal so schnell? Kommt das von all der Aufregung mit den beiden Streithähnen?

Ich schlucke und schwimme wieder nach oben, möglichst weit weg von den Idioten und schwimme näher an den Strand heran. Womit ich nur nicht gerechnet habe, ist, dass ich an Land getrieben werde. Panisch versuche ich gegen an zu schwimmen, doch das bringt mir nicht allzu viel.

Kurz darauf befinde ich mich ein wenig bedröppelt am Strand, im Sand. Ich war noch nie an Land!

Ich spüre den feinen Sand, der körnig durch meine Finger rinnt.

„Hey, siehst du das? Was ist das?“

„Keine Ahnung, lass uns das mal ansehen!“

Panisch sehe ich mich in Richtung der Stimmen um, sehe die beiden neugierigen Touristen auf mich zukommen und erstarre. Was mache ich jetzt? Das sind zwar auch Menschen, aber nicht jeder ist so nett wie Corey. Nervös schaue ich mich um, doch niemand eilt mir zur Rettung.

„Meine Güte, ist das etwa...?!“

„Ich glaube, du hast Recht?!“



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