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Water Drop

Meermänner küsst man nicht
von

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Emilia

Unschlüssig sehe ich zum Festland. Von Corey ist weit und breit nichts zu sehen. Ich starre in den Himmel, an dem nur einige Wolken zu sehen sind.

Da habe ich endlich mal die Chance, ganz alleine mit ihm zu reden, weil Flo mich in Ruhe lässt und dann ist er nicht da...

Ein wenig enttäuscht schwimme ich zum Bootssteg und beobachte das Haus. Ich kann sie von hier aus sehen. Ihre Köpfe sehen ganz klein aus.

Sie lachen und aus einem mir unerfindlichen Grund, versetzt es mir einen Stich in der Brust.

Ich schlucke und als ich noch einmal zum Fenster sehe, kann ich Corey erkennen, wie er zu mir sieht. Ob er mich von dort aus sehen kann?

Hoffnungsvoll blicke ich zu ihm, doch dann wendet er den Blick ab und geht. Ja, ich habe ganz vergessen, dass er sein eigenes Leben führt. Vielleicht findet er mich auch abstoßend und wollte es mir nur letztes Mal nicht sagen?

Ich spüre einen Kloß in meinem Hals und versuche die Enttäuschung zu verbergen. Er hat eine Familie, ein schönes Leben. Er ist nicht so einsam wie ich.

Ich drehe mich um, lege den Handspiegel auf den Bootssteg und tauche unter, schwimme weg ohne zu bemerken, dass Corey aus dem Haus kommt und mir nachsieht.
 

Corey derweil geht langsam über den Sandstrand und über den Holzsteg. Er blick aufs Meer und schaut erst zu Boden, als er mit dem Fuß einen Gegenstand berührt. Er beugt sich herunter und greift danach.

„Ein Spiegel? Wo hat er den denn aufgetrieben?“, murmelt er nachdenklich und betrachtet ihn von allen Seiten.

„Soll das ein Geschenk sein? Oder was hat er damit vor? Wieso lässt Vith ihn hier liegen?“
 

Hin- und herschwimmend denke ich nach. „Was mache ich denn jetzt? Corey möchte bestimmt seinen Urlaub machen, was auch immer das sein soll. Da will ich ihn ja nicht stören, aber...“ Ich halte inne und sinke auf den Grund, wirbele somit ein wenig sandigen Staub auf und ignoriere eine Krabbe, die sich meckernd aus dem Staub macht.

Corey hat eine Familie. Ihm geht es gut. Ich sollte mich für ihn freuen, aber wie soll das gehen, wenn ich...

Seufzend lasse ich den Kopf hängen. Ich kann mich nicht mal für ihn freuen, nur weil es mir nicht so gut geht, wie ihm.

„Ob er den Spiegel gefunden hat? Bestimmt hat er ihn längst weggeworfen!“, überlege ich und ziehe eine Schnute.

„Vith! Was machst du hier?“, höre ich eine nur allzu bekannte Stimme.

„Root!“, rufe ich erfreut und sehe zu dem Delphin, der nun zu mir schwimmt und den ich erst mal ordentlich in den Schwitzkasten nehme, ehe ich ihn als Kopfkissen zweckentfremde.

„Vith, alles in Ordnung? Wenn ja, kannst du mich gerne loslassen.“

„Nichts ist in Ordnung! Ich weiß nicht, wie ich mich Corey gegenüber verhalten soll, seit er mich richtig gesehen hat! Außerdem treibt Fin sich wieder in der Gegend herum! Ich bin ihm schon zweimal begegnet und er lässt mich einfach nicht in Ruhe! Außerdem hat Corey...“ Ich breche den Satz ab.

„Wieso muss ich dauernd an ihn denken?“, murmele ich mürrisch.

„Hm, magst du ihn?“, fragt Root und sieht zu mir, so gut es in meinem Klammergriff eben geht.

Ich sehe auf ihn herunter und ziehe die Augenbrauen hoch. „Schon, aber... Ich weiß nicht, ob er mich auch mag.“

„Frag ihn doch!“

„Was?! Auf keinen Fall!“, erwidere ich empört und lasse von Root ab. Der schwimmt hastig auf Abstand und sieht mich amüsiert an.

„Ein Freund, der fast so aussieht wie du, würde dir mal ganz gut tun.“

Ich blase die Wangen auf und sehe in eine andere Richtung, bis mir etwas einfällt. „Hey, Root! Hast du Spence gesehen?“

Irritiert sehe ich mich um. Er ist weg.

Pah~ lässt er mich hier einfach alleine zurück!

Ich kratze mich am Arm und sehe nach oben. Ein Freund?
 

Gegen Abend schwimme ich doch noch einmal an die Oberfläche. Ich kann Füße im Wasser sehen und frech kitzele ich sie. Schwupps zieht die Person ihre Füße aus dem Wasser und als ich mich zu erkennen gebe, sieht Corey mich mit verzogenem Gesicht an. „Ich dachte schon, es ist eine Qualle oder so!“, murrt er, sieht mich im nächsten Moment jedoch entgeistert an. „Hast du da einen Fisch im Mund?!“

Ich spucke ihn auf den Steg und lächele Corey an. „Für dich, als Freund...“

„Wir sind Freunde?“, fragt Corey überrascht und sofort tauche ich wieder halb ins Wasser. „Ma-magst du mich etwa nicht?“, frage ich ihn kleinlaut.

Corey sieht mich erstaunt an, ehe er lächelt und mich am Kopf streichelt. „Doch, ich mag dich!“

Er lässt seine Beine wieder im Wasser baumeln und lehnt sich leicht zurück, stützt sich mit den Händen am rauen Holz ab. „Übrigens! Ich habe mir den Spiegel mal genauer angesehen.“

Überrascht sehe ich zu ihm auf, ergreife sein Bein und hänge geradezu an seinen Lippen. „Ja und?“

„Vor 15 Jahren gab es einen ziemlich heftigen Sturm. Ein Schiff ist auf ein Riff aufgelaufen und hat sich wahrscheinlich mit Wasser vollgesogen. Erst Jahre später wurde das Schiff gefunden. Jedenfalls war auf dem Schiff auch eine Familie. Ihre Tochter hieß Emilia. Sie war noch sehr jung, aber der Spiegel, der gehört ihr!“, erzählt Corey und greift neben sich, nur um den Spiegel hochzuheben, den er anscheinend schon die ganze Zeit neben sich liegen gehabt hatte. „Siehst du das hier? Es ist ziemlich schwer zu entziffern, aber es ist ein Name, der eingraviert wurde. Ich konnte ihn vorhin nicht richtig lesen, aber ich habe mal im Internet nachgeforscht, ob es hier in der Nähe irgendwelche Unfälle gegeben hat und der mit dem Schiff, kam als einziger wirklich infrage.“

„Das Bild da! Wer ist das?“, frage ich und halte den Spiegel vor mich. Fragend sehe ich Corey an.

„Das bist du! Wenn du in den Spiegel schaust, wirst dein Körper darauf reflektiert.“

Erstaunt sehe ich auf das Bild. Probehalber halte ich den Spiegel vor Corey und lache auf. „Da bist du!“

Corey grinst breit. Erfreut sehe ich zu ihm auf, doch als sein Blick auf den Spiegel fällt, wird er melancholisch. „Was sie wohl für ein Mensch war?“

„Wieso? Hättest du dich mit ihr paaren wollen?“, frage ich ihn erstaunt.

Corey sieht mich entsetzt an.

„Wie kommst du denn auf so was?!“, fragt er empört. Ich verziehe meinen Mund. „Kam mir nur so in den Sinn. Aber wo wir schon dabei sind. Hast du dich schon mal gepaart? Hast du Nachkommen gezeugt?“ Neugierig sehe ich ihn an.

Corey wird langsam aber sicher immer dunkler im Gesicht. Knallrot wie eine Tomate sitzt er vor mir. „I-ich bin noch viel zu jung, um Kinder zu haben!“, meint er empört.

„Oh, das heißt du hast dich auch noch nie gepaart!“, erwidere ich fröhlich. Corey sieht mich zweifelnd an. „Wi-wieso freut dich das so?“

„Na ja, jemand meinte, ich solle mich mit jemandem paaren und da es hier keine Meerjungfrauen gibt...“

Corey wird blass. „Aber ich bin ein Junge! Überhaupt, wie zum Teufel soll das funktionieren?!“

„Das heißt, du ziehst es in Erwägung?“ - Wa...?!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Lantica
2013-07-09T14:47:14+00:00 09.07.2013 16:47
Verdammt ,du kannst doch jetzt nicht einfache aufhören TT ^TT . Wie geht es denn jetzt weiter ?
Antwort von:  Shunya
09.07.2013 17:01
Lantica
Haha~ ja, ich bin fies. XD lol
Gut, dann spanne ich dich nicht so auf die Folter und lade nachher noch Kapitel 5 hoch. ;D
Antwort von:  Lantica
09.07.2013 17:03
Wirklich O_O! du bist meine Heldin XD.
Antwort von:  Shunya
09.07.2013 17:24
Lantica
Kapitel wartet auf Freischaltung. :3
Awww~ aber wenns so gut ankommt, mag ich auch niemanden lange warten lassen. OuO


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