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Water Drop

Meermänner küsst man nicht
von

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Strandurlaub

Es ist einer dieser Tage, an dem es mich mal wieder an die Oberfläche getrieben hat. Ich mag die Landschaft, auch wenn ich sie nicht betreten kann. Es gibt so vieles zu sehen und zu entdecken. Dort leben Tiere, die es unter Wasser nicht gibt.

Während ich so meine Runden drehe und mir alles ansehe, bemerke ich, wie sich ein großer Kasten dem Strand nähert. Er macht unangenehme Geräusche und die Menschen nennen es Auto oder so.

Das Auto hält neben einem Haus an, das hier schon sehr lange steht und plötzlich öffnet es sich an der Seite und aus dem Inneren kommen Menschen heraus. Sie werden also darin transportiert.

Interessiert sehe ich mir das alles näher an und verstecke mich hinter einem Holzpfahl des Bootstegs.

Zwei, nein drei Menschen sind es. Sie reden miteinander und eine Person rennt direkt auf das Wasser zu. Scheu verstecke ich mich und luge hinter dem Pfahl hervor, um die Leute zu beobachten.

Der Junge zieht sich die Schuhe aus, krempelt sich die Hose hoch und rennt platschend ins Wasser. Er lacht und rennt sofort zurück ans Ufer.

„Scheiße! Ist das kalt!“, brüllt er lachend.

Ich betrachte ihn eingehender. Er hat hellbraune Haare, einen dunklen Teint und scheint ein freundliches Wesen zu haben.

Ich zucke zusammen, als der Junge plötzlich kehrt macht und zum Steg läuft. „Hey, Dad! Fahren wir heute noch mit dem Boot raus?“

Die Stimme seines Vaters vernehme ich nur undeutlich.

Ich ducke mich und sehe nach oben, als der Junge an mir vorbei und polternd zum Boot läuft. Neugierig schwimme ich etwas näher heran.

„Whoa! Erschreck mich doch nicht so!“, meint er plötzlich und sieht mir direkt in die Augen. Ich erstarre und blicke nicht minder erschrocken zurück.

„Was machst du hier?“, fragt er grinsend und geht in die Hocke, beugt sich vor, um mich näher in Augenschein nehmen zu können.

„I-ich...“, stammele ich und lasse mich tiefer ins Wasser sinken. Ich bin viel zu nahe herangeschwommen!

Ich habe auch noch nie mit einem Menschen geredet, obwohl ich ihre Sprache beherrsche!

„Wohnst du hier in der Nähe? Wie heißt du?“, fragt er munter weiter.

Ich schweige nervös.

„Ich heiße Corey. Das hier ist unser Sommerhaus. Wir machen hier jedes Jahr Urlaub.“ Corey zeigt zu dem großen Haus und hält mir die Hand hin. „Willst du rauskommen? Hier, ich helfe dir!“, meint er großzügig, doch ich wage es nicht seine Hand anzunehmen, stattdessen schwimme ich ein Stück zurück.

Corey sieht mich fragend an, doch sein Lächeln erlischt nicht. Dieser Menschenjunge verwirrt mich, andererseits macht es mich neugierig, dass er nicht so gefährlich auf mich wirkt.

„Ich bleib lieber im Wasser...“, murmele ich und wage es nicht ihn anzusehen.

„Du bist wohl gerne im Wasser oder?“, fragt Corey amüsiert und hastig nicke ich, damit er nur ja keine falschen Schlüsse zieht.

Ich lege nun mal keinen Wert darauf, zu erfahren, wie er sich mir gegenüber verhält, wenn er weiß, was ich wirklich bin.

Außerdem habe ich Angst vor seiner Reaktion, denn ich weiß, was die Menschen mit Wesen machen, die ihnen unbekannt sind. Ich will nicht so enden.

Corey setzt sich auf den Bootssteg und lässt die Beine baumeln. Ich sehe zu ihm auf und betrachte seine blassen Beine, berühre sie vorsichtig und Corey zieht sie lachend an seinen Körper.

„Hey, ich bin kitzelig! Hör auf damit!“, gibt er kichernd von sich.

Grinsend packe ich ihn am Fuß und kitzele ihn ausgiebig. Corey lässt sich rücklings auf den Steg fallen und kriegt sich vor lachen kaum noch ein.

Fasziniert besehe ich mir die Füße des Jungen. Ich ziehe ein wenig an den Zehen und kann kaum davon ablassen. Noch nie habe ich so etwas aus der Nähe gesehen! Wirklich interessant, wie so ein Menschenkörper aufgebaut ist. So vieles daran bewegt sich!

Corey setzt sich wieder auf, stützt sich mit den Handflächen auf dem harten Holz ab und beobachtet mich breit grinsend.

Ich sehe zu ihm auf und das erste Mal in meinem Leben, habe ich das vage Gefühl, dass ich vertrauen zu einem Menschen fassen könnte und doch nagt etwas tief in mir drinnen daran, sagt mir, dass ich ihm nicht zu nahe kommen darf, dass man den Menschen nicht vertrauen kann, weil man letzten Endes doch nur enttäuscht wird.

Ich lasse von Corey's Füßen ab und entferne mich von ihm. „Ich muss jetzt weg.“

„Warte! Wollen wir uns nicht mal wieder treffen? Ich meine, wohnst du hier in der Nähe?“, fragt Corey hastig und beugt sich vor.

Erstaut sehe ich ihn einen Moment sprachlos an, ehe ich meine Stimme wieder finde. „Ich komme wieder hierher...“, erwidere ich kurzangebunden, lasse mich tiefer ins Wasser gleiten, damit er meine Schwanzflosse nicht sehen kann und tauche mit dem Kopf unter, noch ehe Corey ein weiteres Wort sagen kann. Ich schwimme immer tiefer, entferne mich dabei vom Strand und dem Bootssteg und somit auch von Corey und tauche immer tiefer auf den Meeresgrund zu.

„Du hast also tatsächlich mit einem Menschen gesprochen!“

Erschrocken sehe ich auf meine Schwanzflosse herunter. „Sag bloß, du klebst da schon die ganze Zeit!“, entfährt es mir und so ziehe ich an dem Seestern, der sich hartnäckig an mir festhält.

„Einer muss ja auf dich aufpassen, wenn die anderen beiden sich nicht in die Nähe der Oberfläche trauen!“, meint der Seestern Flo belehrend und sieht mich an, als hätte ich ein Verbrechen begangen.

„Er war nett. Er hat mir nichts getan.“

„Noch nicht, aber wenn er weiß, was du bist, wird er dich hintergehen und dein Vertrauen missbrauchen!“, meint Flo.

„Du hast leicht reden, hier gibt es genug Seesterne im Meer, aber ich habe niemanden, der auch nur im Entferntesten so aussieht wie ich!“, erwidere ich bedrückt.

„Aber du hast doch uns!“, höre ich eine Stimme hinter mir, ehe sich die Schnauze eines Delphin's an meine Schulter drückt.

„Wahrscheinlich hat er uns längst vergessen, weil dieser Mensch viel interessanter ist als wir!“

Ich sehe zur Seite. „Das stimmt doch gar nicht! Ihr seid meine Familie, niemand kann euch ersetzen!“, erzähle ich dem Seepferdchen Spence, das mich beleidigt mustert.

„Root, Flo und Spence! Ihr seid mir am Wichtigsten und das wird sich auch niemals ändern!“, verspreche ich ihnen und während zwei ziemlich entzückt davon sind, schaut mich Spence misstrauisch an und scheint mir nicht zu glauben. Mürrisch dreht er sich um. „Na ja, das wird sich noch zeigen!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Azahra
2013-09-09T17:51:12+00:00 09.09.2013 19:51
Huhu :),

da es bei deiner Fantasygeschichte nicht weitergeht *hüstl* widme ich mich nun dieser.
Ich persönlich finde den Anfang ein wenig holprig und schnell. Vor allem finde ich es komisch, dass Vaith (hoff e der Bezahlung Name stimmt) Corey sofort "betascht" nachdem er doch den Menschen überhaupt nicht vertraut, auch wenn ich glaube, dass Corey nicht böse ist, klingt es doch recht überstürtz :-\
Die Idee mit den Meerestieren hingegen gefällt mir sehr gut :-D Der Seestern hat es mir angetan.

Bis bald und liebe Grüße :-)
Antwort von:  Shunya
09.09.2013 20:12
Azahra
Hallöle. :D
Jaaa~ da war ja noch was. ;D
Keine Sorge, es geht bald weiter. OuO
Der Kleine heißt Vith ohne a. :D
Mag sein, dass es überstürzt ist, aber Vith ist auch ziemlich neugierig und da ich die Geschichte eher locker halten möchte, wäre es für den Leser wohl zu langweilig, wenn die beiden sich nur aus der Nähe betrachten. XD
Ja, der Seestern hat es mir auch angetan. ;D


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