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weil das Leben bunt ist

FF zu schwarz und weiß
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Kapitel 4

Gavina war zwar eine kleine Stadt mit viel Natur, aber eindeutig größer als Avenitia. Die meisten Häuser wurden etwas höher gebaut, damit man den Ausblick genießen kann.

Ab und zu war ich hier mit meiner Mum, um neue Klamotten einzukaufen, da in Avenitia keine vernünftige Geschäfte gab. Dies konnten wir aber auch nie zu oft machen, da sie noch arbeiten musste und kaum Zeit hatte. „Da ist es!“, meinte Cheren plötzlich vor einem hohen Gebäude mit rotorange Dach. Das Pokémon-Center. Kurz bevor wir reingingen, ließ ich Floink wieder in seinem Pokéball verschwinde.

Drinnen war einiges los. Hinten bei den Sitzecken wurde die verschiedenste Taktiken diskutiert, vorne hinter der blauen Theken verkauften zwei Verkäufer Pokébälle, Tränke und sonstige Trainerbedarf. Doch als Erstes gingen wir zu Schwester Joy, eine Art Krankenschwester für Pokémon, die hinter einer orangen Theke stand, die eher mittig im Raum war, gaben ihr kurz unsere Pokémon in Obhut, damit diese wieder Fit und gesund sind, und reservierten zwei bis drei Zimmer. „Ihr habt gerade noch Glück gehabt. Wir haben nämlich nur noch zwei Doppelzimmer frei, “ sagte sie mit einem freundlichen Lächeln. Sie erklärte uns dann noch kurz die Hausordnung und wo wir was finden könnten. Kurz darauf verschwanden wir erstmals in unseren Zimmern, die im nächsten Stockwerk befanden. Bell und ich teilten eins, Cheren bekam ein eigenes, was irgendwie klar war. Er ist ja ein Junge. Jedes Zimmer war gleich gestrickt. Es gab zwei Bette, zwei Schränke, einen Tisch, vor dem ein Stuhl steht, und in einem Extrazimmer noch ein Bad mit Dusche. Nachdem wir uns ausgeruht haben, gingen wir nach unten. Zu dritt saßen wir an einem Tisch hin, um zu planen, was wir morgen Unternehmen sollten. „Ich denke, wir sollten morgen früh zur nächsten Stadt aufbrechen. Dort wird es auch eine Arena geben, die wir herausfordern können“, schlug Cheren vor. „Warum so eilig. Hier in Gavina gibt es doch einiges, was wir bestaunen können. Was meinst du, Touko?“, fragte Bell mich. „Ich weiß es noch nicht“, gab ich offen zu. Beides klang für mich einfach zu gut. Einerseits sind wir erst heute hier angekommen und hatten noch keine Zeit die Stadt zu besichtigen, andererseits wollte ich auch so schnell wie möglich mit dem Orden sammeln anfangen. Warum muss ausgerechnet hier keine Arena existieren? Es gab ein hin und her zwischen uns dreien. Nein, mehr zwischen Bell und Cheren. Ich dagegen fühlte mich hin und her gerissen. Schaffte es nicht, mich auf einer Seite zu stellen.

„Wäre es vielleicht besser, wenn wir uns für die Reise trennen? Ich meine, so könnte jeder von uns in seinem Tempo alles tun“, kam es schließlich zögernd von Bell, kurz bevor der Streit noch heftiger wurde. Dann kam eine längere Pause des Schweigens. Jeder von uns wusste, dass es eigentlich ein guter Vorschlag war, doch niemand wollte es zugeben. Wir drei waren doch sonst immer zusammen gewesen! Mehr als ich mit meinem Bruder! Irgendwann wurde mir das Schweigen doch zu bunt. „Versuchen wir es doch einfach. Wenn es nicht funktioniert, können wir wieder zusammen Reisen“, meinte ich dann mit möglichst ruhige Stimme. Ich wollte nicht zeigen, wie schwer es mich traf. Irgendwie hatte ich schon gehofft, zusammen zu reisen. Aber wenn es scheinbar nicht ganz so klappt wie gewollt. Nur jetzt musste ich mich wirklich entscheiden. Zwar nicht sofort, aber früher oder später. Cheren nickte nur als Antwort. Auch für ihn war es sicherlich schwer. Wir holten uns noch was zum Essen, auch wenn keiner von uns wirklich Hunger hatte. Keiner außer unsere Pokémon. Sie schienen es zwar bemerkt zu haben, dass es uns nicht so ganz gut geht, aber sie aßen brav ihren Napf alle. Vor allen unsere drei Starter versuchten uns mit ihrer Art so uns aufzumuntern.

Zuerst ging Cheren schlafen, mit der Begründung, morgen früh los zu müssen, kurz darauf auch Bell. Sie fragte mich davor noch kurz, ob es ok wäre. Natürlich sagte ich nicht nein. Warum sollte ich auch. Für uns drei war es schon etwas zu viel. Zum ersten Mal schliefen wir nicht in Avenitia, sondern in der Nachbarstadt. Unsere Familien weit weg. Mum wollte ich aber an dem Zeitpunkt nicht anrufen. Was sollte sie denken, wenn ich schon hier Heimweh bekomme. Das wir uns schon hier uns gestritten hatten. Waren wir doch schon etwas voreilig? Hatten wir vor der Reise doch noch etwas planen sollen? Man hätte meinen können, wir hätten genug Zeit zum planen und so, aber es war nicht so. Oft wollten wir Trainer werden, jedoch wirklich Gedanken gemacht hatten wir nie. Und doch gab es Sachen, die eigentlich schon davor passieren hätten sollen. Jetzt war es für uns egal. Nun zu überlegen wäre es zu spät.

Nach einer, für mich, längere Zeit stand ich auf. Ging aber nicht Richtung Zimmer, sonder ich musste einfach Mal raus. Egal wie dunkel es sein mochte. Ich hoffte, die frische Luft würde mir beim Nachdenken helfen. Als ich an der Tür stand, erinnerte mich die Schwester Joy noch Mal, dass ich nicht zu lange draußen bleiben sollte, da das Center um 10 schließt.
 

Auf den Straßen war kaum jemand zu sehen. Ab und zu sah man ein wildes Pokémon, das durch den menschenleeren Straßen seine Chance nutzt um nach essbaren Müll zu suchen. Einmal kam ein Pärchen, dass lachend Arm im Arm ging. Viel mehr war nicht los. Trotzdem schlenderte ich ruhig durch die Gassen um meine Gedanken zu ordnen. Oft war ich in Avenitia heimlich hinausgeschlichen, um die Sterne zu beobachten. Meist wenn es irgendwo Streit gab. Es war etwas, was mich beruhigte. Theoretisch war es schon eine andere Situation, in Avenitia kenne ich mich viel besser aus als hier, aber es musste sein.

Ganze Zeit war ich in Gedanken. Für was sollte ich mich entscheiden? Die Entscheidung fiel mir wirklich schwer. Egal was ich Wähle, ich müsste einer meiner Freunde im Stich lassen. Dies kam zuvor so gut wie nie vor. Nach einer Zeit schaute ich auf meinem Viso- Caster, wie spät es ist. Halb 10. //Ich muss langsam zurück//, ging es mir durch den Kopf. Doch dann bemerkte ich, dass ich mich verlaufen hatte. „Mist“, fluchte ich leise. Was nun? Plötzlich spürte ich, einen stechenden Blick im Nacken. Jemand beobachte mich. Aber wer? Angst schlich sich langsam auf. Ich schaute mich um. Niemand zu sehen. //Du bildest es nur ein. Wer soll dich schon beobachten. Sicher ist es nur der Stress//,versuchte ich mich zu beruhigen, mein Herz schlug mir danach immer noch bis zum Hals. In der Hoffnung, einen Ort wiedererkennen, ging ich möglichst langsam zurück. //So weit bin ich sicher noch nicht gegangen//, hoffte ich dabei. Falls wirklich jemand hier wäre, wollte ich nicht zeigen, dass ich große Angst hatte. Irgendwo hatte ich mal gehört, dass man in dieser Situation es nicht zeigen sollte. Doch es schien nichts zu nützen. Plötzlich bemerkte ich eine Person, die etwa 10 Meter vor mir stand. Instinktiv rannte ich zu der Person rüber, doch dann blieb ich stehen. //Was ist, wenn der mich beobachtet hatte? // überlegte ich. Kurz schaute ich nochmals auf die Uhr. Viertel vor 10. Hatte ich eine andere Wahl? //Wenn was ist, dann hole ich Floink aus dem Pokéball// ,entschloss ich mich, nahm mein ganzer Mut zusammen und ging rüber.



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