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In the End

I tried so hard...
von

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It doesn't even matter...

Ich bin so weit gekommen, doch irgendwann hat alles seinen Sinn verloren. Ich bin auf der Strecke liegen geblieben und konnte nicht mehr aufstehen. Ich bin so weit gekommen. Ich weiß, wie es alles begonnen hat, doch den Grund kann ich nicht finden. Ich habe mein Möglichstes versucht, habe meine Grenzen erreicht, doch am Ende hat es alles nichts genutzt.

Die Zeit zusammen war kostbar. In all den Jahrtausenden meiner Existenz wurde mir nie so deutlich bewusst, wie sehr sich meine Zeit von denen der Menschen unterscheidet. Sie leben so kurz. Ein Wimpernschlag, ein Blick aus dem Fenster, ich war nur kurz weg, drehe mich wieder um und eine Woche ist vergangen.

Ich begann, die Zeit mit euch mehr zu schätzen. Ich verdanke euch so viel. Ich stehe in eurer Schuld. Wie ist es nur so weit gekommen? Alles wirkt so unreal. Sam, Dean, ihr konntet mich nicht aufhalten. Ich wünschte, ihr hättet die Kraft dazu. Es kann so nicht weiter gehen. Ich kann so nicht weiter leben. Alles zerbricht vor meinen Augen. Ich war doch nur kurz weg. Ich wollte euch nicht im Stich lassen. Ich wollte nicht verschwinden. Es war nur ein Augenblick. Ein Atemzug. Meine Zeit ist so anders als eure.
 

Ich habe es nur gut gemeint. Das müsst ihr mir glauben. Könnt ihr mir glauben? Ihr bedeutet mir mehr, als ihr euch vorstellen könnt. Ich will es nicht in Worte fassen. Es ist die Hoffnung und das Vertrauen, das ich in euch habe. Tief in mir. Es auszusprechen wäre so unwirklich. Ich will euch nicht belasten. Ich will euch nicht verantwortlich machen. Es ist meine Schuld. Ihr konntet es nicht ändern. Ich habe alles für mich behalten. So wie immer. Ich dachte, es würde funktionieren. Doch die Situation hatte sich nun einmal verändert. Es war nicht so wie immer. Ihr ward auf einmal da und habt meine Denkweise über den Haufen geschmissen. Ich danke euch dafür. Ich verfluche mich dafür. Ich kann mich nicht entscheiden. Freier Wille ist Macht, doch die Verantwortung drückt mich nieder. Mein Herz bricht, meine Seele schmerzt, ich ertrage es nicht, weitere meiner Geschwister leiden und sterben zu sehen. Doch ebenso wenig ertrage ich es, euch beide leiden zu sehen. Ihr seid Menschen. Außergewöhnliche Exemplare und dennoch Menschen. Ihr seid so zerbrechlich...

Ich konnte nicht darüber sprechen. Ich habe alles in mir drin behalten und wollte es selbst in Ordnung bringen. Den Frieden wieder herstellen. Ich habe es versucht, ich habe es wirklich versucht, doch einfach alles ist auseinander gebrochen. Ich kann es nicht ertragen. Ich habe Erinnerungen an Situationen, die genauso ausweglos erschienen. Doch es hat sich so viel geändert. Ich habe mich verändert. Es sind nicht nur noch Befehle. Es sind Entscheidungen. Entscheidungen, getrübt von Emotionen. Es ist so real. Es ist so unwirklich. Bin das wirklich ich? Gibt es einen Ausweg? Kann auch dieser Krieg enden und zu einer Erinnerung werden? Oder bin am Ende ich nur noch eine bloße Erinnerung?
 

Es ist egal. Dies alles ist sowieso nicht mehr von Bedeutung.

Ich habe versagt. Ich habe euch enttäuscht. Ich habe meine Familie verraten. Gibt es hier überhaupt noch einen Platz für mich? Gibt es einen Weg, mit dieser Schuld zu leben? Vielleicht erschaffe ich die Erinnerung an mich selbst. Ich kann sie formen, mit meinem Schwert in der Hand. Diese Hülle gehört mir, der Mensch ist fort. Ich kann sie so viel schneiden und formen, wie ich möchte. Ich kann sie so viel zerstören, wie ich möchte. Ich will mich zerstören.

Es gibt keinen Weg, mit dieser Schuld zu leben. Wie soll ich euch je wieder in die Augen blicken können? Ich selbst halte es kaum mit mir aus. Wie könntet ihr es?

Ich habe versagt. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr es mir Leid tut. Wortwörtlich.
 

Ich erinnere mich so gerne an dich. Ich wollte es mir nicht eingestehen, aber es gibt mir Kraft. Es gibt mir Mut. Du hast dich nie unterworfen. Du standest gerade da, stolz, das Kinn gereckt und hast uns ins Gesicht gelacht. Ich bewundere dich. Ich mochte deine herausfordernden Blicke. Ich mochte deinen Spott, ich mochte es, wenn du mich geärgert hast. Ich habe es nicht immer verstanden, doch was mir sehr wohl bewusst war, war, dass dies deine Art war, mich zu akzeptieren. Mich als Freund zu behandeln. Wie sehr ich mich nach diesen Momenten sehne. Jetzt sehe ich nur noch Schmerz, wenn ich in deine Augen blicke. Du leidest ebenso. Es ist meine Schuld. Es tut mir Leid.

Du warst stolz und manchmal auch überheblich. Du hast so getan, als wäre ich dein Eigentum, hast mich gerufen, weg geschickt, herum gescheucht. Du hast mich wirklich überrascht. Du hast dich mir widersetzt und deinen eigenen Willen durchgesetzt, auch wenn du dir manches Mal sicher dessen bewusst warst, dass mein Rat die bessere Wahl wäre. Doch du musstest rebellieren. Es gehört einfach zu deinem Wesen dazu. Es missfiel mir, wenn du dich mit mir gestritten hast und ebenso habe ich es geliebt. Ich wusste schließlich, zu was dich die Befehle deines Vaters gemacht haben. Du warst nicht gebrochen, du warst einfach nicht da. Kein Wille. Keine Wünsche. Nur eine Aufgabe. Wie konnte ich da wütend werden, wenn du endlich deinen eigenen Weg gegangen bist?
 

Doch die Dinge haben sich geändert. Ich habe mich geändert. Ich bin so weit gekommen, doch trotzdem gescheitert... Du würdest mich nicht mehr wiedererkennen. Ich selbst erkenne mich manchmal nicht wieder. Ich habe schon so viel Zeit in dieser Hülle verbracht. Sie fühlt sich als meine an, dennoch bin das nicht ich. Ich merke, wie du mich manchmal verstohlen anblickst, mich musterst, doch du musterst nie mich, du musterst nur diese Hülle. Es macht mich traurig. Gefällt dir dieser Körper? Was ist, wenn ich einen anderen hätte? Würdest du mich dann immer noch aus dem Augenwinkel betrachten? Oder dich abwenden?

Ich will wieder frei sein. In meiner wahren Form. Meine Glieder ausstrecken. Ich will, dass du mich so siehst. So siehst, wie ich bin. Vielleicht könnte ich dann wieder ich selbst sein. Vielleicht wäre dann dieser Albtraum vorbei. Würdest du mich erkennen? Wenn du mich in meiner wahren Form sehen würdest? Oder ist es am Ende doch nur meine Hülle? Wem gelten deine Blicke? Mir oder ihm?

Es treibt mich in den Wahnsinn. Ich will nicht darüber nachdenken, doch die Gedanken lassen mir nie Ruhe.

Wie würdest du mich anblicken, wenn ich eine weibliche Hülle hätte?

Ich drehe noch durch.
 

Ich habe mein Vertrauen in dich gesetzt. Ich habe mein Leben in deine Hände gelegt. Ich würde es ohne zu zögern erneut tun. Selbst, wenn es jetzt meinen Tod bedeuten würde. Dann wäre wenigstens die Entscheidung gefällt. Ich vertraue deinem Urteil. Ich habe dir immer vertraut. Selbst, wenn ich mich dir entgegengestellt habe. Ich musste es tun. Ich musste auch dich an deine Grenzen bringen. Ich musste sicherstellen, dass du mit deinem vollen Herzen dabei bist. Du hast mich nie enttäuscht. Ich vertraue dir noch immer.

Doch würde das etwas ändern?

Vielleicht hätte ich mein Vertrauen nie in dich setzen dürfen. Es hat mir Hoffnung gegeben. Große Hoffnung. Der Gedanke an dich hat mir immer Kraft gegeben und mich beruhigt. Ich habe immer daran gedacht, dass es einen Ausweg geben wird, dass es immer den Weg zu dir geben wird. Ich habe mein Vertrauen zu gut platziert. Ich wurde übermütig. Kann man zu viel Hoffnung haben? Anscheinend. Ich bin so weit gekommen und dennoch gescheitert. Trotz all meiner Hoffnung habe ich versagt. Ich bin erschüttert.
 

Es tut mir Leid. Bitte verzeih mir.

Ich will es sagen. Ich will es schreien. Doch ich kann nicht. Es ist sowieso nicht mehr von Bedeutung. Du wirst mich nie mehr so ansehen können wie früher. Selbst, wenn du mich nie wirklich gesehen hast...

Ich musste fallen und habe alles verloren. Mein Zuhause, meine Familie, meine Freunde, dich. Meine Hoffnung. Meinen Willen. Es kann von hier aus nicht weiter gehen. Es wird nicht weiter gehen.

Ich will dich noch einmal sehen. Dich Menschen, eine so kurze Existenz in meinem langen Leben. Warum bist du nicht wie die anderen? Warum musstest du diese verborgenen Dinge in mir wecken? Ich würde dir gerne davon erzählen. Ich würde es gerne besser verstehen. Ich würde gerne mehr davon kosten. Geht es dir genauso? Ich werde es wohl nie erfahren.

Denn am Ende ist dies alles nicht mehr von Bedeutung...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  nufan2039
2013-06-02T08:49:25+00:00 02.06.2013 10:49
die Geschichte passt gut zu dem Lied.

sie gefällt mir, auch wenn sie mich traurig macht wegen dem unausgesprochen Entschlusses castiels den du ja doch nur angedeutet hast letztlich.

ich finde es auch gut dass du das shonen-ai aus castiels Sicht verwendet hast denn als supernaturalfan der ersten stunde hatte ich doch ein wenig Angst dean jetzt als homosexuellen zu erleben. weil er dies ja nun einmal eindeutig nicht ist in der serie. ;-)

die Geschichte hat mir aufgrund des tiefgangs und der briefform die sie hat wirklich gut gefallen.

danke fürs einsenden.


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