Zum Inhalt der Seite

Der schwarze Schwur

Die Geschichte von Nor/Den mal etwas anders
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Der schwarze Schwur

Es war einmal ein Engel, der sich verliebt.

Und so fiel er vom Himmel weil man ihm die Flügel nahm.

Von Blut befleckt, schwor er es auf alle Zeit.

Dennoch war es doch seine Hand die es zum End gebracht.
 

Dies ist die Geschichte von einer Liebe, die über Jahrhunderte andauert. Eine Geschichte, die sich immer wiederholt zwischen zwei Seelen. Bis in alle Ewigkeit.

Alles begann in einem kleinen Dorf vor über 1000 Jahren.
 

„Anouk! … Bleib hier!“, klang die Stimme über die schlecht ausgebaute Grenzstraße. Das blonde Mädchen horchte auf, blieb für einen Moment stehen und blickte zurück.

„Ich möchte nochmal zum Meer gehen, Freya“, erwiderte sie ernst und rückte sich ihre Haarspange zurecht. Von Freya kam nur ein ‚Hm‘ als Antwort, was Anouk als ‚Ja‘ auslegte und einfach ging. Dann hielt Freya sie jedoch am Arm fest.

„Schiffe aus Dänemark“, sagte sie und blickte ziemlich grimmig auf den Horizont.

„Was denn?“, erwiderte Anouk verwundert, „sie sind Wikinger, genau wie wir!“, sie klang fast schon trotzig und blickte Freya ebenso an.

„Nein. Halten sich für was Besseres“, nuschelte das andere Mädchen und wandte den Blick nicht ab.

Anouk blickte die Schiffe an und fragte sich für einen Moment, ob Dänemark wirklich so war.

„Meinst du? Ich habe noch keine Bekanntschaft mit einem gemacht“, erwiderte sie leise.

„Besser so“, erhielt sie nur recht ernst zurück. Aber Anouk ließ sich davon nicht beeinflussen. Verträumt blickte sie aufs Meer und begann zu singen, als sie plötzlich am Strand etwas erblickte. Da wurde etwas angespült und es sah aus wie…

„Freya! Was ist das?“, fragte sie erschrocken, doch Freya war bereits verschwunden. Vorsichtig wich sie zurück, in den Schutz der Häuser.
 

Ein Engel war einst verwundet und verlorn.

Zu später Stund, taumelte er durch die Stadt.

Er traf ein Mädchen so schön wie der Morgenstern.

Das ihn mit seinem Lächeln verzauberte.

In dem Moment wo er ihre Augen sah, verliebte sich der Engel unsterblich in sie.

Gefühle die, einem Engel nie erlaubt waren begannen sich zu entfalten.

Das Geheimnis wurde verwahrt.

Hinter einem Lächeln versteckt. Doch zu Sündhaft, ist die Verbotene Frucht.

Ein Mensch und ein Engel. Doch für dich gäb ich alles auf, auch wenn ich mich für dich ganz und gar, aufgeben muss.

Leben will ich für immer an deiner Seit.

Selbst mein reines Herz werf ich für dich ganz allein hinfort.

Dann reiße ich mir meine Flügel heraus und dann geb ich meinen Körper ganz der Sünde hin.
 

„Ah…wo bin ich?“, fragte sich das Mädchen mit den Flügeln, das aus dem Meer kam. Ihr Schiff war wegen eines Kampfes unter gegangen und die Strömung hatte sie an Land gespült. Die Besatzung ihres Schiffs hatte sie als Engel gesehen, der ihnen den richtigen Weg wies. Dabei war sie keiner. Sie war nur etwas Besonderes. Sie lächelte leicht und blickte sich um. Vielleicht könnte sie in der Stadt mehr erfahren, vielleicht könnte ihr dort auch jemand helfen. Die Wunde spürte sie immer noch. Und sie fühlte sich ganz schön verloren hier. Doch die kleine Stadt schien leer zu sein.

Bis plötzlich ein Mädchen hinter der Hauswand hervortrat. Sie trug ein blaues Gewand und einen Umhang. Ihr langes blondes Haar war mit Zöpfchen verziert und mit Thors Hammer. Sie war auch ein Wikingermädchen. Und dann blickte sie in ihr Gesicht. Ihr ansatzweises Lächeln ließ für einen Moment ihr Herz stillstehen. Sie hatte noch nie jemand gesehen, der so wenig lächelt und doch dabei solches Glück ausstrahlt. Ihr Gesicht war so wunderschön und ihre Augen glichen etwas, das nicht von dieser Welt war. Sofort spürte das Mädchen mit den Flügeln, dass dieses andere Mädchen ebenfalls etwas Besonderes war. Sie konnte es nicht verhindern, dass sich eine Spur rot auf ihre Wangen legte und sie erst nicht merkte, dass das schöne Mädchen mit ihr sprach.
 

„Wer bist du?“, fragte Anouk schließlich, denn der Blick hatte sie irritiert. Ebenfalls die Flügel. So etwas sah man nicht alle Tage.

„I-ich bin Marian“, erwiderte das Flügelwesen und lächelte charmant, „dein Engel, wenn du willst“

„Mein Engel?“, fragte Anouk skeptisch, „womit hab ich das verdient?“

„Du bist wunderschön“, antwortete Marian ehrlich.

„Sag sowas nicht“, hauchte Anouk, konnte aber nicht umhin, rot zu werden.

Doch Marian sagte es immer wieder. Und es dauerte nicht lang, bis sie Anouks Herz erobert hatte.

So begann etwas Wunderschönes zwischen ihnen, allerdings durfte niemand davon wissen. Anouk wüsste nicht, was Freya tun würde, wenn sie wüsste, dass sie mit einem Engel zusammen war. Ach, wahrscheinlich würde sie es nicht mal glauben. Anouk verschwieg, was sie für Marian fühlte. Solange Marian das gleiche für sie fühlte, war sie glücklich. Und das tat Marian. Sie versprach ihr sogar, alles für sie aufzugeben, um für immer an ihrer Seite zu bleiben. Es musste anstrengend für einen Engel sein, aber Anouk machte es ein bisschen stolz.

Anouk war sowieso ziemlich fasziniert von dem geflügelten Wesen. Sie glaubte schon immer an Fabelwesen und dachte, dass Marian etwas ganz besonderes war. Doch alles sollte anders werden, als sie erfuhr, wer Marian wirklich war…
 

„D-du bist Dänemark!?“, fragte sie erschrocken und starrte Marian mit großen Augen an.

„Ja, bin ich“, erwiderte diese und lächelte leicht.

„Ich… warum hast du mir das nicht früher gesagt!“, erwiderte Anouk und ihre Art wurde zusehends kühler.

„Es tut mir leid, das hätte ich vielleicht tun sollen. Aber ich wusste ja auch zunächst nicht, wer du bist, Norwegen“, erwiderte Marian und lächelte weiterhin.

„Das ist doch egal… jedenfalls… dachte ich, du wärst … argh! Freya, also Schweden wird ausrasten, wenn sie mitbekommt, was passiert ist!“, antwortete Anouk, und sah bereits, wie Freya hinzutrat. Ihr Blick war finster, als sie Marian die Flügel herunterriss und nur drei Worte sagte:

„Fahr zur Hölle!“

„Nein!“, rief Anouk, doch Freya zog sie weg. Und sie wusste, dass sie Marian nie wieder sehen würde.
 

Mehr als fünfhundert Jahre später war die Hochzeit zwischen Norwegen und Schweden besiegelt.
 

„Lukas! Wohin gehst du?“, klang die Stimme, die nicht oft benutzt wurde, durch den Saal. Der blonde Junge horchte auf, blieb für einen Moment stehen und blickte zurück.

„Ich werde zum Meer gehen, ich will allein sein, Berwald“, erwiderte er und blickte genervt. Er rückte das Kreuz in seinem Haar zurecht. Von Berwald kam nur ein ‚Hm‘ als Antwort, was Lukas als ‚Ja‘ auslegte und einfach ging. Dann hielt Berwald ihn jedoch am Arm fest.

Lukas schubste seinen Arm weg und ging weiter. Er würde sich von Schweden nichts mehr sagen lassen. Es reichte, dass er ihn in ein Kleid gesteckt hatte und gezwungen hatte, ihn zu heiraten, weil er unbedingt eine Frau wollte. Lukas hatte als Farbe schwarz gewählt. Das spiegelte seine Gefühle so ziemlich wieder. Er verließ das Haus und blickte übers Meer zum Horizont.

„Schiffe aus Dänemark“, flüsterte er und blickte unschlüssig.

„Er hält sich für was besseres“, fügte er leise hinzu. Schweden hatte ihm das nur zu gut beigebracht, dass er es irgendwann fast selbst geglaubt hatte.

Mir egal, ich will ihn wiedersehen!, dachte er und beschleunigte seine Schritte.
 

Die holde Braut ganz und gar in Schwarz gehüllt.

Sie fand zurück, an den Ort des heilgen Schwurs.

Begegnete einem wundersamen Mann, der sie mit seinem Lächeln verzauberte.

In dem Moment, wo sie seine Augen sah, verliebte sich dieses Mädchen unsterblich in ihn.

Gefühle die, sie als Braut nicht zu empfinden hat, begannen sich zu entfalten.

Hand in Hand dort an diesem Ort verzehr ich mich noch mehr nach dir.

Doch zu köstlich schmeckt die verbotene Frucht.

Will mit dir vereint sein, die Leidenschaft spürn, den reinsten Schwur mit dir vollziehen.

Die Regeln brechen.

Die Pflichten aus unserer Vergangenheit, werfen wir ab und schauen auf keinen Fall mehr zurück.

Wenn du es auch einen Moment nur bereust, werden wir scheitern und die Liebe kann nicht überstehen.
 

„Da bist du ja“, sagte der große Mann mit dem wirren Haar, als die schwarze Braut zu ihm an den Strand kam.

„Matthias“, hauchte Lukas überrascht und blickte ihn an. Er überragte ihn jetzt um einiges und sah viel erwachsener aus, seit damals, „du siehst so anders aus“, gestand er und konnte den Blick nicht von ihm nehmen.

„Und du siehst genau wie früher aus. Du warst schon immer wunderschön“, erwiderte Matthias und lächelte charmant.

Lukas sah ihn weiterhin mit großen Augen an, während sich seine Wangen leicht rot färbten. Auch sein Lächeln hatte sich verändert. Oder nahm er es nur anders wahr? Jedenfalls hatte er noch nie so gefühlt, als er ihn angesehen hatte… und er ahnte bereits, was es bedeutete.

„Sag sowas nicht“, hauchte er, und blickte verlegen weg.
 

Doch er spürte, wie sich die Gefühle immer weiter ausbreiteten, die er eigentlich als Schwedens Braut nicht mal empfinden durfte. Er war in einer Union, in der er nicht mal sein wollte und wäre viel lieber mit Dänemark eine Union eingegangen. Was er letztendlich auch einfach tat. Er konnte ihm nicht widerstehen, seinem Lächeln, das ihn so sehr um den Verstand brachte, dass er nicht mal mehr klar denken konnte. Hand in Hand lief er mit ihm am Strand entlang und er wusste, wenn er ihn jetzt gehen ließ, würde er ihn vielleicht nie mehr wieder sehen. Die Sonne ging unter und die beiden versanken in einen innigen Kuss.

Und so war es der Beginn einer geheimen Romanze, als sie sich einfach nur ihren Gefühlen hingaben. Was konnte daran falsch sein, wenn es sich doch so richtig und gut anfühlte? Lukas wollte mit Matthias eher eins sein, als mit sonstwem überhaupt, und ihre Union die daraus später entstand, war etwas ganz besonderes.

Selbst wenn Schweden davon erfuhr, es war egal, sie waren jetzt andere Wege gegangen. Ihr Glück war etwas Vollkommenes.

Als sich kurz darauf die Kalmarer Union bildete, wurde es allerdings schwieriger, es geheim zu halten. Es war nicht zu verbergen, dass Dänemark Norwegen bevorzugte und man konnte auch wahrnehmen, dass Norwegen in Dänemarks Anwesenheit glücklicher war als sonst.

Sie brachen die Regeln und sie brachen sie bis zum Limit. Formell war Norwegen lange nicht mehr Schwedens Braut. Je glühender Lukas‘ Beziehung zu Matthias wurde, desto kühler wurde sein Verhalten gegenüber Berwald. Er ahnte, dass er es nie akzeptieren würde. Und damit sollte er nicht unrecht behalten. Denn Schweden und Dänemark hatten immer wieder Konflikte und diese waren bald kurz vor der absoluten Eskalation.
 

„Ich gehe“, sagte Berwald eines Tages und blickte Lukas ernst an. Vielleicht war er traurig, aber das konnte man nicht sehen.

„Tu, was du für richtig hältst“, erwiderte Lukas kühl. Er war auf Matthias‘ Seite.

„Gut. Komm mit, Frau“, entgegnete Berwald , griff sich Lukas‘ Handgelenk und kam ihm näher.

„Nein. Lass mich los!“, Lukas Stimme klang inzwischen ziemlich kühl, während er versuchte, seine Hand zu befreien, „Nimm doch Tino mit, der ist eher eine ‚Frau‘ als ich. Und falls ich eine Frau sein sollte, dann bin ich wenn überhaupt die von Matthias!“

Er wusste, dass er das nicht hätte sagen sollen. Ebenso war ihm klar, dass er Berwalds Herz brach. Doch er wollte es nicht mehr zurückhalten. Er wollte nicht ewig von seiner Vergangenheit unterdrückt werden.
 

Schweden blickte ihn für einen Moment nur finster an, direkt in die Augen. Lukas hatte gelernt, diesem Blick stand zu halten. Und jetzt erstrecht. Eine Spur Trotz funkelte Berwald entgegen und verstärkte sich, als dieser ihn als Dänemarks Hure bezeichnete. Dann senkte er den Blick und ließ Schweden ziehen.
 

Lukas blieb bei Matthias und zusammen waren sie glücklich. Niemand konnte sie jetzt trennen und so lebten sie zufrieden mit Island gemeinsam im Schloss. Doch bei der Idylle blieb es nicht – Matthias hatte immer wieder Streit mit Berwald und die Kriege ließen ihn nicht unbeschadet. Manchmal kämpfe Norwegen auch und trug blutige Spuren mit sich. Die Wunden brannten sich tief in ihre Seele und gaben ihnen das Gefühl, etwas Falsches getan zu haben.
 

„Du hast tapfer gekämpft, Norge“, sagte Matthias, streichelte über Lukas‘ Wange und versuchte, alles wieder gut zu machen, aber langsam glaubte er, dass sie nicht mehr wussten, wie lange sie noch so durchhalten sollten…

Ein monotones „Danke“ war die einzige Antwort, die er bekam. Keine Liebeserklärung. Und nicht mal einen kleinen Kuss.
 

Hass breitet sich aus.
 

Denn zwischen ihnen lief es nicht mehr sonderlich rosig und oft zweifelten sie bereits an allem. Ob es richtig gewesen war zusammen zu bleiben, oder nicht. Oder ob es sich denn noch lohnte, so hart für etwas zu kämpfen, das eigentlich nicht sein sollte? Der Hass von Schweden nahm auch einen Einfluss auf sie. Sie stritten öfter und langsam zerbrach ihre heile Welt immer weiter, ohne dass sie es irgendwie aufhalten konnten.
 

Die Wunden die einst bereitet wurden, schmerzen weiter.
 

Die Verletzungen, die vor allem Dänemark trug, waren nie verheilt und Schweden hatte inzwischen die Macht, ihn zu zerstören, wenn er das wollte. Matthias ging es richtig schlecht und Lukas glaubte, er müsse sterben. Jeden Tag saß er an seinem Bett und hielt seine Hand, in Gedanken, dass er morgen vielleicht schon nicht mehr sein könnte. Und er konnte nicht umhin, zu weinen. Erst jetzt, als er ihn zu verlieren drohte, merkte er, wie sehr er ihn liebte.
 

Eines Tages traf Lukas eine dunkle Fee. Und Matthias traf einen Engel. Mit Anouk und Marian an ihrer Seite waren sie fähig, zu überleben. Die beiden Mädchen hatten sich so lange nicht gesehen. Und wie glücklich waren sie, als sie sich wieder in die Arme schließen konnten. Zusammen waren sie stärker und schafften es noch fast hundert Jahre glücklich zu leben, jedoch wurde Schweden ebenfalls immer stärker. Berwald kämpfte schließlich auch im Team mit Freya und er hatte Finnland an seiner Seite.
 

So geschah es, eines Tages im Jahre 1815, als Norwegen und Dänemark einen Ausflug machten, dass sie von den Schweden verfolgt wurden. Matthias hatte gerade seinen Kopf auf Lukas‘ Beine gelegt und blickte zu ihm auf, während Marian Anouk im Arm hielt. Im nächsten Moment spritzte Blut…
 

Der Pfeil, erzürnten Urteils durchbohrte das Herz der holden Braut in Schwarz.
 

…und Anouk sank puppengleich vornüber, während Freya den aufsteigenden Rauch von ihrer Pistole blies. Berwald ließ gerade seine eigene Waffe sinken und nickte ihr anerkennend für den guten Schuss zu. Matthias bemerkte das nur verwirrt und er brauchte einen Moment, bis er merkte, dass Lukas auch nach hinten gefallen war und Blut über seine hellblonden Haare sickerte.

„Nein“, hauchte er atemlos, und blickte fassungslos zu Marian, die sich bereits über Anouk gebeugt hatte und ihr die von Blut gefärbten Haare aus dem bleichen Gesicht strich. Langsam begann sie zu sprechen…
 

Meine Geliebte so kalt, ich werde mein Leben für dich geben, wie ich einst schwor… Meine Sünden vor Gott

Mein Verrat soll durch meinen Tod bezahlt werden. Ich gebe mein Leben für dich. Ich glaube das ist mein Schicksal… Lebe wohl ~
 

Es war etwas, das aus tiefem Herzen kam. Etwas, das stärker als der Tod sein sollte. Marian küsste Anouk und konnte noch sehen, wie sie wieder die Augen aufschlug…
 

Es war einmal, ein Engel der sich verliebt.

So entsagte er seinem Schwur, den er einst aussprach.

Er tauschte sein Leben gegen sie ein.

Eine einzige Feder war was von ihm übrig blieb.

Um das Mädchen zu retten, verschwand er von der Welt.
 

…dann schenkte sie ihr ein Lächeln und flog davon. Zurück ließ sie nur eine Feder, welche Anouk in die Hand nahm und fragend schaute. Dann stand sie auf und rannte davon, doch Freya nahm sie einfach mit…
 

Matthias bekam alles nur am Rand mit, zu bestürzt war er über das Unglück.

Berwald nickte nur. Er hob Lukas, der inzwischen schon wieder Lebenszeichen zeigte, auf und nahm ihn mit. Gestorben ist Matthias nicht richtig. Im Versailler Vertrag von 1815 wurde beschlossen, dass er Norwegen an Schweden abtreten musste. Er würde Lukas nie wieder sehen. Und das war vergleichbar mit seinem Tod. Es war, als hätte man sämtliches Leben aus ihm herausgezogen und nicht mal der Alkohol konnte ihm dies wieder zurückbringen. Er ging durch seine persönliche Hölle. Und vielleicht war das noch schlimmer als der Tod. Marian ist nie wieder gekommen und hat geholfen.
 

Lukas lebte bei Berwald. Und seltsamerweise konnte er sich an nichts genau erinnern, was passiert war. Es ging ihm vergleichsweise gut. Ein Mädchen im schwarzen Kleid kam manchmal vorbei und zeigte ihm eine Feder, doch auch er konnte ihr nicht sagen, was sie bedeutete. Eines Tages beschloss er, Berwald zu verlassen, auch wenn er es nie schlecht bei ihm gehabt hatte. Aber er wollte unabhängig werden, und das Mädchen in Schwarz nahm er mit. Sie erzählte, sie träumte oft von ihrem persönlichen Engel. Das fand er ganz faszinierend. Vielleicht würde sie ihn ja eines Tages wieder sehen…
 

Es war einmal ein Engel der sich verliebt.

Und seine holde Braut, die ganz und gar in schwarz gehüllt.

Sinken sie auch bis in die Tiefen der Welt…

Schnürt sich um sie ein schwarzer Schwur, der sie niemals entlässt, heftet an sie die schweren Sünden, die keiner vergibt, lässt die Früchte verdorren die die beiden einst verführt.
 

…und vielleicht würde er eines Tages Matthias gegenübertreten und alles wäre so wie früher? Auch wenn er bezweifelte, dass er ihn nochmals sehen wollte. Wo er ihn doch damals hatte gehen lassen, anstatt um ihn zu kämpfen. Vielleicht war er ihm ja egal? Nach dem Krieg, unter dem sie beide gelitten hatten? Wer wusste das schon? Nachdenklich stand er am Hafen und blickte auf die Wellen…
 

…bis plötzlich ein Schiff ankam, und jemand lächelnd an der Reling stand und ihm schließlich fröhlich zuwinkte. Es war Matthias.
 

...Bis die beiden sich eines Tages endlich wieder seh’n!



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Sternenschwester
2013-06-13T21:10:02+00:00 13.06.2013 23:10
So ich habe mir schon länger vorgenommen dir hier was zu schreiben und jetzt habe ich mir endlich die Zeit dazu genommen^^:
°mhm ich hätte es als fein empfunden wenn du am Anfang der Story oder in der Übersicht irgendwo geschrieben hättest, welcher OC für was steht. Aber may das sind nun mal meine Vorlieben^^
°für deinen Schreibstil kann ich dich nur loben, er ist angenehm zu lesen und auch gut ausgebaut in Wort und Stil.
°Mhm der Ende des ersten Teils muss ich gestehen hat mir nicht so behagt. Ich fand die Reaktion von Freya ein wenig überhudelt, oder besser gesagt so wie der Plot auf mich wirkt, irgendwie sehr schnell abgehandelt.
°Ebenso bekomme ich keinen greifbaren Übergang zwischen ersten Teil (Nyo) und zweiten Teil. Warum wechselst du plötzlich um?
°der darauffolgende Teil fand ich wiederum gut ausgearbeitet, wenn auch der Übergang zum nächsten Teil (ab da wo es mit der Beziehung bergab ging) wieder ein wenig kurz ausgefallen ist oder sich nicht genug vom vorherigen Teil abhebt.
° mhm die Überschneidung von nyo und Nor kommt ein wenig plötzlich, und ich werde noch immer nicht ganz schlau bezüglich der Rolle von beiden.
°ich muss auch gestehen das ich die jetzige Zusammenlegung plottmäßig nicht sehr mag, sorry - -.
°mhm also abschließend kann ich nur sagen: was mir auf jeden Fall gut gefallen hat ist dein Schreibstil, auch haben mir einige Passagen, so wie du sie umgesetzt hast gut gefallen, wiederum konnte ich mit der engen Zusammenlegung von Nyo und Nor nicht viel anfangen, zudem es mir ein wenig aufgesetzt erschienen ist. Als letztes was mir aufgefallen ist, das ich den Eindruck bekommen habe, das du krampfhaft versuchst hast am Text des Songes festzuhalten und da meine ich weniger wortmäßig (das hast du sogar super hinbekommen), sondern mehr von der Story her. Es fehlt mir das gewisse Etwas, wo ich sagen kann der Song passt sich nahtlos und ohne zu ecken an den Plot an. Was den historischen Hintergrund angeht finde ich ist er wiederum gut eingeflossen.
So ich glaube das war alles was ich zu sagen habe.
Lg, Sternenschwester

Antwort von:  Frozen_Fairy
13.06.2013 23:36
Omg, danke für den umfangreichen, ehrlichen Kommentar! Sowas bekommt man selten und ich freue mich wirklich. Denn es interessiert mich immer sehr, wie andere meine Geschichten empfinden. Ich mag dir ein wenig antworten und versuchs einfach mal~ Zunächst wollte ich auch noch eine Charakterübersicht machen, habs aber dann vergessen ><' ich glaube, ich hole das noch nach, damit man nen besseren Überblick hat. Ich freue mich über das Lob zum Stil, danke ^.^. Oh...ja, ich verstehe, was du meinst. Vielleicht kann ich dir das erklären... während ich das geschrieben habe, habe ich wie einen Film in meinem Kopf gesehen und danach habe ich das geschrieben. Deswegen geschehen manche Dinge sehr schnell.Ich wollte das mal ausprobieren und wusste auch nicht, wie es wirkt. Vielleicht lass ich das dann beim nächsten Mal besser. Zum zweiten Teil habe ich wegen des Rollentauschs in black vow gewechselt. Der Engel am Anfang ist weiblich, und im zweiten Teil ist eben jener Mann. Die sind quasi eins. Und ich hab ja quasi dafür Marianne und Matthias, also muss ich im zweiten Teil wenn Matthias auftaucht, logischerweise auf Lukas wechseln, um das Pairing zu erhalten. Das blöde ist, dass 'die schwarze Braut' eigentlich nur eine Rolle ist, die ich hier auf Anouk und Lukas irgendwie aufteilen musste. Das war ziemlich schwierig. Ich hoffe, es kann deine Frage etwas beantworten.
Den Teil mit der Krise hab ich weniger ausgearbeitet, weil ich auch weniger Songtext hatte ^^' ich passe mich da immer sehr gern an, damit es ins Bild passt.
Und bei deinem vorletzten Punkt verstehe ich nicht ganz, was du unter 'jetziger Zusammenlegung' meinst. Meinst du, weil Marianne nicht mehr auftaucht? Ich denke, sie wird~ oder meintest du allgemein, dass dir das Crossover nicht so behagt hat?
Es stimmt, ich habe versucht, Story wo's ging anzupassen. Es war nicht immer so einfach, das gestehe ich auch ^^' Das war so ne Gratwanderung und ich hatte auch meine Schwierigkeiten...
lg Fairy


Zurück