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Der Schneeprinz

von

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Eine furchtbar lange Zeit


 

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Eine furchtbar lange Zeit
 

Ich betrachte mein Spiegelbild und runzele die Stirn. Mein, zum Teil geflochtenes Haar fällt mir in großen Wellen von den Schultern und das edle grüne Gewand, welches ich für die Anhörung tragen muss, schmeichelt meiner Haarfarbe und meinen Rundungen. Doch da ich weder die Eleganz noch die Anmut einer Göttin habe, und mich weder grazil noch liebreizend fortbewegen kann, komme ich mir einfach nur kolossal dämlich vor. Obwohl man sagen muss, dass dieses Mieder ein Wahnsinns-Dekolleté zaubert. Und Atmen ist ja mal völlig überbewertet.

»Es ist soweit«, höre ich einen Wachposten sagen und wirbele herum.

Der unbekannte Rüstungsträger steht abwartend in der offenen Flügeltür und wartet mit einer weiteren Wache darauf, dass ich ihnen in den Verhandlungssaal folge.

Mein Mund ist plötzlich so trocken wie die Wüste Gobi. Ich will schlucken, doch meine Zunge klebt nur unnütz an meinem Gaumen und bewegt sich nicht.

Schicksalsergeben setzte ich mich in Bewegung. Eigentlich muss ich doch überhaupt keinen Bammel haben. Mir kann ja wohl am allerwenigsten passieren. Um Loki mache ich mir viel mehr Sorgen. Schreckliche Bilder spuken schon wieder durch meinen Kopf. Und das Bild eines Zuchthauses ist nicht das grässlichste davon.

Stumm folge ich den beiden Wachen und bin so aufgeregt, dass ich mir im Stillen nicht einmal mehr ein paar Worte zusammenlegen kann. Mit Mühe und Not kann ich mich gerade noch so an meinen Namen erinnern. Wie ist eigentlich der Geburtsname meiner Mutter? Ääähhhhhh...

Ich blicke auf. Die prachtvollen Umhänge der Garde wehen den Männern ums Bein, während sie mich immer tiefer in den Palast führen. Bereits nach wenigen Kreuzungen und Abzweigungen habe ich hoffnungslos die Orientierung verloren. Hier sieht aber auch alles gleich aus.

Plötzlich öffnet sich der Gang in einen großen Saal. Viele Gemälde hängen an den goldenen Wänden, preisen die Vorfahren und lassen den Betrachter vor Ehrfurcht schaudern. Am Ende des Saals befindet sich eine weitere Flügeltür, doppelt so groß wie alle anderen, die ich bis jetzt zu Gesicht bekommen habe. Bewacht wird sie von weiteren bewaffneten Asen, die mich mustern, als wir auf sie zusteuern. Meine Begleiter wechseln ein paar Worte mit den Wachen, dann wird die riesige Tür geöffnet und eine starke Hand schiebt mich durch den entstandenen Durchgang. Ich kann mich nicht dagegen wehren und setze mich stolpernd in Bewegung.

Mein Puls ist sofort auf Zweihundert, als ich sehe, was mich auf der anderen Seite erwartet.

Eine Halle, so hoch, dass die Decke auf den ersten Blick überhaupt nicht zu sehen ist, weitet sich vor mir aus. Ein langer Gang führt, durch Sitzreihen hindurch, direkt auf ein Podest zu. Unbehaglich sehe ich mich um. Der ganze Hofstadt scheint anwesend zu sein. Hunderte Augenpaare mustern mich, als ich zögerlich meinen Weg beschreite. Es herrscht eine Totenstille. Nur das leise Rascheln meines Gewandes hallt gedämpft in der Weite der Halle wider. So wird in Asgard also Gericht gehalten.

Ich hebe den Blick und sehe... Scheiße... das muss Odin sein, der Allvater. Ein Wimmern bahnt sich meine Kehle nach oben, als das Götteroberhaupt meinen Weg mit seinem Blick verfolgt. Ich bin auf der Stelle total eingeschüchtert und wünsche mir, dass ich mich spontan in Luft auflöse. Kann ich natürlich nicht, also eise ich meinen Blick von dem Göttergott los und sehe zu Thor, der links neben ihm sitzt. Auch nicht besser, denn der Donnergott wirft mit seinen Augen Blitze in meine Richtung. Im übertragenem Sinne natürlich. Zu Odins rechter Seite schickt Frigga ein ermutigendes Lächeln in meine Richtung, was mich gleich wieder optimistischer werden lässt. Dann erblicke ich Loki. Er steht abseits, flankiert von Wachen, in einer Art Zeugenstand und sieht mit undeutbarem Blick in meine Richtung. Seine Hände liegen in Ketten, die ein magisches Leuchten ausstrahlen. Oi.

Endlich kann ich Schlucken, straffe die Schultern und beschleunige meinen Schritt, bis ich direkt vor dem Podest zum Stehen komme und Odins Blick mich mit all seiner Härte trifft.

»Name und Herkunft?«, donnert seine Stimme kurz darauf durch die Halle und ich zucke leicht zusammen, bin aber froh, dass er Englisch mit mir redet. Mein Asisch ist dann doch etwas eingerostet.

Nicht stottern, nicht stottern, nicht stottern, sage ich mir nur und hole Luft, um dem Mann auf seinem Thron zu antworten.

»Riley Harleen Parker. Pioneer Drive 39, Valdez, Alaska 99686, USA«, sage ich, spüre die Blicke aller Anwesenden auf mir und füge nach kurzem Überlegen noch etwas hinzu. »Erde.«

»Riley Harleen Parker von der Erde«, richtet Odin nun das Wort erneut an mich. »Entspricht es der Wahrheit, dass Loki während seines jüngsten Aufenthaltes auf Midgard bei Euch residierte?«

Wie jetzt? Keine Vereidigung? Schwören, bei allem, was mir heilig ist? Ich beschließe, nicht weiter darüber nachzudenken. Odin wartet auf eine Antwort und er macht nicht den Eindruck, als wäre er eine sehr geduldige Person.

»Das ist korrekt«, sage ich daher schlicht. Die meiste Zeit zumindest. Aber das will ich hier lieber nicht zur Sprache bringen. Meine Finger spielen nervös mit dem Stoff des herrlichen grünen Gewandes. Innerlich gebe ich mir selbst einen Klaps auf die Finger und lasse von dem Stoff ab.

»Und welcher Straftat hat sich der Angeklagte in dieser Zeit auf der Erde schuldig gemacht?«

Häh? Ist das eine Fangfrage?

»Keiner, soweit ich weiß. Es sei denn, man betrachtet das Überschreiten der Backdauer für den Boden einer Erdbeertorte als Straftat«, sage ich und lache selber über meinen Witz.

Bei den Göttern kommt er allerdings nicht sehr gut an, was ich gar nicht so richtig nachvollziehen kann. Odin verzieht keine Miene und Thor reibt sich die Stirn, als würde er sich fragen, was das hier eigentlich alles soll. Nur Frigga blinzelt mir nett zu.

»Das wäre dann alles«, dringt Odins Stimme an mein Ohr und er macht eine dazu passende Handbewegung.

Wie jetzt? Das soll es schon gewesen sein?

Ich rühre mich nicht, Odin ist mit seinen Gedanken scheinbar schon bei seiner nächsten Befragung und blinzelt verwirrt, als er mich bei einem zufälligen Blick in meine Richtung noch immer vor sich sieht.

»Ihr dürft Euch entfernen«, sagt er und ich höre einen leicht genervten Unterton heraus. Diese Menschen sind aber auch schwer von Begriff, scheint er zu denken.

»Nein«, höre ich mich mit einigermaßen fester Stimme sagen und hinter mir holt der halbe Hofstaat lautstark Luft, als ich mich gegen Odins Wort auflehne.

»Nein?«, wiederholt dieser ruhig meine Worte und muss Thor zurückhalten, der mich wohl am liebsten selbst vor die Tür zerren will.

»Nein«, bestätige ich. »Ich habe noch etwas zu sagen.«

Ich sehe zu Loki, der versucht, mich mit Blicken davon abzuhalten, eine Dummheit zu begehen.

Klappe, Klappe, Klappe zu!, lese ich in seinen Augen und sehe schnell weg. Das hätte er wohl gern. Also plappere ich unaufgefordert los, ergehe mich in einem Monolog und hatte keine Ahnung, dass diese Worte in mir schlummern.

»In den letzten Monaten habe ich den wahren Loki kennengelernt, frei von allen Vorurteilen und aufgezwungenem Verhalten. Ich habe gesehen, wie viel Spaß er am Leben hat und wie weh es ihm tut, dass ihr-« Ich drehe mich um meine eigene Achse und versuche mit dem ausgestreckten Arm alle Anwesenden einzuschließen. »Ihr alle nur den intriganten und niederträchtigen Lügengott in ihm seht. Ihr alle wart nicht dabei, als er in New York ein dutzend Menschen gerettet hat, habt nicht gesehen, welche guten Taten er vollbracht hat. Aber ich-«

»Liebst du meinen Sohn?«, werde ich von einem interessierten Odin unterbrochen und verschlucke mich just an meiner eigenen Spucke.

Mein Blick huscht zu Thor. Welchen Sohn? Nicht, dass hier schon wieder Missverständnisse entstehen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass er den richtigen meint.

»Liebst du ihn?«, fragt er erneut, als ich nicht sofort antworte. Der Mann ist wirklich nicht der Geduldigste.

»Ich überlege noch!«, bricht es daher aus mir heraus und ich horche gleichzeitig in mich hinein.

Mein Blick wandert zu Loki, dessen unergründlicher Blick auf mir ruht, ebenfalls auf Antwort wartend.

Seufzend drehe ich meinen Kopf zurück, blicke nach unten und schließe begreifend die Augen. Liebe ist nur ein Wort. Ich empfinde viel mehr für ihn.

»Ja«, gestehe ich also.

Das ist der Moment, ab dem ich es tunlichst vermeide in Lokis Richtung zu blicken. Stattdessen hebe ich den Kopf und sehe die Götterfamilie vor mir an. Sehe ich da ein Glitzern in Friggas Augen? Odin schenkt mir ein leichtes Nicken, stützt seinen Ellenbogen auf die Armlehne seines Throns und sagt leise:

»Deine Liebe wird ihn nicht retten.« Ein Schauer läuft meine Wirbelsäule hinab, als ich mir seine Worte auf der Zunge zergehen lasse. »Das wäre dann alles.«

Ehe ich noch etwas sagen kann, werde ich von starken Händen an den Oberarmen gepackt – Huch, wann haben die sich denn angeschlichen? – und mit sanfter Gewalt nach hinten gebeten.

»Ich bin noch nicht fertig«, beginne ich und werde jetzt ernsthaft wütend. »Thanos hat Loki gezwungen die Welt unterwerfen zu wollen.« Ich stemme meine Füße ganz und gar nicht ladylike gegen den Boden, während ich an den gaffenden Göttern vorbei weiter zum Ausgang befördert werde. »Er ist unschuldig! Er hat- Aua!«

Meine Arme schmerzen unter den unnachgiebigen Griffen der Palastwachen.

»Vater!«, höre ich Lokis Protest und will mich umdrehen, die Erscheinungen der Krieger versperren mir jedoch jede Sicht nach hinten.

»Ihr macht einen Fehler und verurteilt einen Unschuldigen!«, rufe ich noch, dann geht vor mir die schwere Flügeltür auf und ich spüre einen Stoß im Rücken.

Ich stolpere über die Schwelle, breite meine Hände schützend vor mich, als ich falle und lande überrascht auf meinen weißen Küchenfliesen.

Bob erschrickt aufgrund meines plötzlichen Auftauchen so sehr, dass er einen Sprung zur Seite macht und dabei seinen ungünstig positionierten Wassernapf umstößt. Dann erkennt er mich, kommt angetapst und schleckt mir mit seiner nassen Zunge über das Gesicht.

»Ich hab's versaut«, lasse ich den Hund wissen und bleibe unglücklich auf dem kalten Boden liegen. Und, ich hasse mich dafür, jetzt fange ich auch noch an leise zu heulen.

Bob setzt sich neben mich und sieht mich ebenfalls traurig an. Verdammt. Weiß er um Lokis Schicksal? Hunde sollten wirklich nicht so dreinblicken können.

Was, wenn ich Loki nie wieder sehen werde?, schießt es mir plötzlich durch den Kopf.

»Nie wieder ist echt eine furchtbar lange Zeit«, lasse ich Bob wissen und strecke meine Hand aus, um seine Pfote tätscheln zu können.

Dann halte ich es nicht mehr aus, springe auf die Beine und reiße mir die Klamotte vom Leib. Der leichte Stoff gibt mit einem protestierendem Reißen nach, doch mir ist es egal. Auch die blöde Frisur zerstöre ich mit einem forschen Griff in meine Mähne. Schwer atmend trete ich den nutzlos gewordenen Stofffetzen schließlich in den Mülleimer und fühle mich schlagartig etwas besser.

Zehn Minuten später hocke ich teilnahmslos auf der Couch und versuche Bill telefonisch zu erreichen. Dann packe ich meine Jacke und mache mich auf den Weg zum Flugplatz.
 

~
 

Bill bietet mir an, dass er wartet, bis die Taube startklar ist, aber ich lehne ab und winke ihm dankend zu, als er die Bergkette wieder Richtung Valdez verlässt.

Kurz überlege ich, ob ich mich bei Darcy melde, aber ich will für die nächsten dreimillionen Jahre niemanden mehr sehen, außer mein Trostkissen Bob, dessen Fell so wunderbar Salzwasser auffangen kann.

Beinahe im Blindflug lege ich den Rückflug zurück. Meine Gedanken sind überall, nur nicht bei Höhenmeter, Kursanpassung oder Instrumentenanzeigen. Ein Knall reißt mich aus meiner geistigen Paralyse und lässt mich schlagartig an den Schlauch für die Benzinzufuhr denken.

»Scheiße«, fluche ich, als mir auch wieder einfällt, dass ich diesen schon vor Monaten wechseln wollte, aber dann war irgendetwas dazwischen gekommen – oder irgendwer – und ich habe es wohl vergessen.

Unter normalen Umständen wäre ich wohl in Panik verfallen, als die Taube in den Sinkflug geht und der Motor stockt, aber heute ist mir einfach alles so ziemlich egal.

Wie es der Zufall will, finde ich direkt unter mir eine geeignete Stelle zum Landen, die mich schmerzlich an die Ereignisse von vor ein paar Monaten erinnert. Eilig leite ich den Landevorgang ein und bin nun doch erleichtert, dass ich nicht an irgendeiner Bergflanke zerschellen und in Flammen aufgehen werde. Yay!

Sekunden nach der Landung blicke ich hustend in den qualmenden Motorraum. Dann gehen meine Emotionen mit mir durch und ich zerre weitere Verbindungskabel aus ihren Verankerungen, trete gegen das Metall des Flugzeuges, fluche ungehemmt und sacke schließlich zusammen, als der erste Anflug dieses Ausrasters verebbt und ich weinend und vor einem nicht mehr flugfähigem Flugzeug in der Wildnis knie.

Mein Telefon klingelt, ich wische mir die Nase mit meinem Ärmel, ziehe mich an der Tragfläche nach oben und beuge mich in das Innere der Maschine. Ich wühle in meiner Tasche, fische mein Telefon hervor und nehme das Gespräch an. Ich habe nicht auf das Display gesehen, aber wenn es Nick ist, der nach seinem Gehirn fragt, dann ramme ich mir sofort den nächstbesten spitzen Gegenstand in die Brust.

»Hm?«, brumme ich, als die Verbindung steht.

»Riley?«

Sofort ist jeder Gedanke bezüglich jedweder spitzer Gegenstände verschwunden und ich lasse vor Schreck beinahe mein Mobiltelefon fallen, als ich Lokis Stimme vernehme. Tausend Fragen schießen durch meine Synapsen.

»Gibt es in Asgard Telefone?«, ist eine davon. »Wie ist es gelaufen? Sag, dass ich es nicht versaut habe. Ich habe es versaut, oder? Bist du verurteilt? Wirst du für immer weggesperrt und willst dich jetzt verabschieden? Sag doch was!«

»Riley«, beginnt Loki ruhig, ich horche alarmiert auf und höre auf zu plappern.

»Ja?«

»Dreh dich doch mal um.«

Gesagt, getan.

Meine Augen gehen über, als Mr. Chaos in voller Rüstung nur wenige Meter hinter mir steht. Ich lasse mein Telefon nun doch fallen und finde mich keine drei Sekunden später in seinen Armen wieder. Seine Hand streicht über meinen Hinterkopf, als ich meine Wange gegen sein hartes Panzerkleid drücke und nicht glauben kann, dass er wirklich wieder auf der Erde ist. Ich halluziniere doch nicht, oder? Egal.

»Du solltest dir doch ein neues Flugzeug kaufen«, sagt er tadelnd und ich bemerke den abwertenden Blick, den er der qualmenden Taube zuwirft nicht.

Ich löse mich aus der Umarmung, trete zurück und blicke ihn, ohne auf seine Bemerkung einzugehen, ungläubig an.

»Was ist passiert? Was habe ich verpasst? Wie hat dein Vater entschieden?«

Ein Grinsen schleicht sich in Lokis Gesicht und er sieht in die Ferne, um den Moment meiner Unwissenheit noch weiter auszukosten.

»Sagen wir einfach, ich darf Asgard für eine lange, lange, lange... lange Zeit nicht besuchen.«

Meine Augen werden noch größer, sollte dies überhaupt möglich sein.

»Das war's? Das ist alles?«

»Das ist alles«, bestätigt Loki nickend und ich kann nicht anders, als wie ein Teenie mädchenhaft und laut kreischend auf und ab zu springen.

»Und von welcher Zeitspanne reden wir hier?«, will ich dann doch wissen, als ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe.

Loki will erst nicht so richtig raus mit der Sprache, scharrt mit dem Stiefel auf dem staubigen Boden, sieht mich dann wieder an.

»So zwei-, drei-, vierhundert Jahre. Ich habe nicht genau zugehört und eigentlich ist es mir auch egal.«

Er hat nicht genau zugehört, na klar.

»Dein Bett ist frisch bezogen«, sage ich daraufhin schulterzuckend. »Wie hast du mich überhaupt gefunden? Heimdall?«

Zur Antwort packt Loki mein Handgelenk, zieht es auf Augenhöhe nach oben und spielt mit dem Daumen an meinem Armband herum.

»Ortungszauber«, sagt er dann schlicht und ich fühle mich bewacht. Aber nur ein bisschen. Irgendwie ist es auch beruhigend.

»Hör mal«, fühle ich mich mit einem Mal genötigt anzubringen. »Was ich zur Anhörung gesagt habe, habe ich ernst gemeint. Auch den letzten Teil, also... vor allem den letzten Teil. Ich will noch einmal deutlich machen, dass es in Ordnung ist, wenn du... also wenn... was ich sagen will ist, dass ich... äh...«

Ich sehe, dass Loki mich erst abwartend, dann stirnrunzelnd und schließlich amüsiert betrachtet.

Drei Worte, sage ich mir. Mein Gott, das kann doch wirklich nicht so schwer sein.

»Rey-Rey«, höre ich Loki sagen.

»Nein, warte. Ich muss noch einmal von vorne anfangen. Ich weiß, du bist ein Gott und ich nur ein mickriger Mensch aber ich... ich...«

Boah, das gibt’s doch nicht. Ich bin so feige.

»Ich liebe dich auch.«

Ich starre. Ungläubig, zweifelnd, argwöhnisch und komplett überfordert.

»Was?«

Loki tritt näher und ein Wimmern entfleucht mir, als er mein Gesicht in seine Hände nimmt.

»Ich liebe, wie deine Haare riechen und wie du weinst, wenn wir Tierdokumentationen schauen. Ich liebe dein Lachen, dein konzentriertes Stirnrunzeln und die Art, wie du deine Kaffeetasse hältst.«

Das ist irgendwie ziemlich kitschig aber so schöööööön.

»Ehrlich?«, höre ich mich fragen und würde mich am liebsten sofort geiseln, da ich seine wundervolle Huldigung meiner Person damit unterbrochen habe.

Loki legt eine Hand auf sein Herz und hebt die andere wie bei einer Vereidigung in die Höhe.

»Pfadfinderehrenwort.« Ich muss kichern und Loki legt seine Hände wieder gegen meine Wangen, streicht mit den Daumen über meine Haut, während sein Blick mich zu durchbohren droht. »Hast du denn gar nicht bemerkt, wie ich dich immer angesehen habe?«

Meine Stirn runzelt sich schon wieder von ganz allein, als ich angestrengt überlege. Ääähhhhhh.

»Ich dachte, das wäre dein normaler Blick.« Loki lacht laut und streicht nun mein Haar zurück. »Du, Loki?«

»Hm?«

»Laberst du jetzt noch lange, oder willst du mich endlich küssen, Laufeyson?«, traue ich mich äußerst mutig zu fragen und ernte erneut ein vergnügtes Grinsen.

»Du bist ganz schön vorlaut, Weib.«

»Dann sollte mir wohl mal jemand Manieren beibringen.«

Ich packe Loki am Kragen und ziehe ihn fordernd näher an mich. Lächelnd treffen seine Lippen auf meine. Ich spüre seine Hände an meinem Körper und lasse mich nach hinten fallen, während er sich weiter über mich beugt. Ein »Phlump« ertönt und ich spüre weichen Untergrund unter meinem Rücken. Ich blicke prüfend zur Seite, sehe hellen Sand und... einen pinken See?!?

»Sind wir in Australien?«, murmele ich gegen Lokis Lippen, als meine Finger durch sein Haar gleiten.

»Lake Hillier, Westaustralien«, bestätigt der Herr und ich überlege, wie ich am blödsten aus meiner störenden Jacke komme, während Lokis Lippen Schauer durch meinen Körper jagen.

»Warte mal«, fällt mir urplötzlich ein und ich lege eine Hand gegen seine Brust, um ihn zum Innehalten zu bewegen. Loki sieht mich fragend an. »Bin ich jetzt ganz offiziell Mrs. Chaos?«

Er grinst sein typisches Loki-Grinsen und zieht es vor, nicht zu antworten, tut dies jedoch auf eine sehr bezeichnende Weise, beugt sich erneut über mich und versiegelt meine Lippen mit einem Kuss.
 

~ Ende ~
 

So sollte es immer enden, mit einem Kuss...
 

Es ist also vollbracht und ich könnte jetzt seitenlange Abhandlungen verfassen, wieso, weshalb und warum ich mich dazu entschieden habe, dass Loki am Ende die drei magischen Worte gesagt hat, aber das lasse ich an dieser Stelle einfach einmal... (Liest überhaupt irgendjemand ein Nachwort?)

Stattdessen bitte ich euch nur darum, dass ihr mir ein kurzes Review da lasst. Hattet ihr eigentlich Lieblingsszenen oder plagen euch sonst irgendwelche Nöte? Habt ihr Anregungen, Vorschläge, trotzige Kommentare? Nur her damit!

Eines muss ich noch loswerden:

Viele von euch werden es vielleicht bereits bemerkt haben *auf Fanseite verweis*... ich LIEBE das Loki/Darcy Pairing! (Für alle anderen Loki/Darcy Shipper kann ich die FF »(K)ein Kuss« auf fanfiction.net nur wärmstens empfehlen! Nein, ich werde nicht müde, es zu erwähnen xD).

Als ich mich also dazu entschieden habe eine »The Avengers« FF zu schreiben, wollte ich erst dieses Pairing nehmen... dann fiel mir aber kein passender Plot ein (Mennooo~)... dann wollte ich eine FF schreiben, in der Loki so richtig fies und böse ist... Böse! Böse! Böhöhöhöhööööööse!!! Und irgendwie wollte auch das nicht klappen... Dann kam Riley ins Spiel und das Resultat davon ist nun »Der Schneeprinz« o.O Naja... vielleicht klappt es mit dem böse sein ja in einer zukünftigen FF ^.^

Und obwohl ich mir geschworen habe, es nicht zu tun, will ich mich vielleicht auch einmal an einer Real-Person-FF versuchen... so aus dem Bereich Avengers Schauspieler vielleicht? Und NEIN... ihr KÖNNT überhaupt nicht wissen, was mir da so vorschwebt!! *dummdidumm* *hüstel, hüstel*

So... genug gelabert und euch mit unwichtigen Informationen zugetextet... ich verabschiede mich...

Vorerst...

Denn das Wichtigste hätte ich doch beinahe vergessen...

*Trommelwirbel*

TADAAAAAA~~~

Fortsetzung folgt in: »Götterherz«



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Raishyra
2017-12-20T23:20:17+00:00 21.12.2017 00:20
Also, ich habe mir heute das ganze FF gegönnt und .... Ich bin froh, dass heute mein Vater nicht da war, Das Gequietsche und Kichern hätte ja keinen bekommen.
Ich liebe das FF und freue mich schon morgen auf die Fortsetzungen xD
Es ist schön so eine Frau als Hauptperson zu haben, die einfach Pilotin ist und ein wenig... verrückt ist? Ich liebe Rey Rey und auch wenn ich nie den ganzen Avengers Film geschaut habe, so habe ich doch ein paar Dinge von Loki aufgeschnappt und finde ihn gut umgesetzt. Ein paar Stellen hätte ich mir vielleicht eine andere Reaktion gewünscht. Riley war mir bei dem Banküberfall zu furchtlos erst. Ich weiß nicht, finde ich jetzt nicht passend. Immerhin ist sie ein Landei und plötzlich mutig?
Das ist jetzt das einzige, was mir spontan einfällt. Ich habe das FF sehr genossen und freue mich schon auf die Fortsetzung x3
Sehr gut gemacht^^
Von:  Noisa-Grellchen1992
2013-09-05T17:17:09+00:00 05.09.2013 19:17
Uooaaah Wie Schön
Loki ist Glücklich *~*

Götterherz :D Schönes Bild
Antwort von:  Jadis
06.09.2013 15:45
^___^
Hoffentlich bist du auch da wieder mit von der Partie ^.^
Antwort von:  Noisa-Grellchen1992
06.09.2013 16:01
Natürlich ich wart schon drauf ;D


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