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Seasons

Eine Sammlung von One-Shots!
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Frühling - Nagato(Pain) & Konan

Sie ging den verschlungen Pfad entlang und atmete die frische Frühlingsluft tief ein. Die Vögel zwitscherten fröhlich in den Baumkronen. Es war so friedlich.

Eine sanfte Brise blies ihr durchs Haar und zwirbelte eine einzelne Strähne los. Aber es machte ihr nichts aus, als diese ihr ins Gesicht fiel.

Sie erblickte eine Bank am Wegrand und ging langsam auf sie zu. Sie setzte sich hin und lehnte sich nach hinten an. Sie legte ihre Hände in den Schoß und schloss die Augen.

Wortlos lauschte sie den Geräuschen um sich herum. Das Rascheln der Blätter, das Zwitschern der Vögel… es war einer der seltenen, friedlichen Tage. Und sie genoss ihn.
 

Sie war heute Morgen aus Amegakure verschwunden, um sich zurückziehen. Um über alles, was in den letzten Jahren passiert war, nach zu denken. Nagato hat nicht nachgefragt, als sie ohne etwas zu sagen, gegangen war. Er war nicht direkt da gewesen, doch sie wusste, dass er bemerkt hatte, dass sie fortgegangen war. Er wusste immer, wenn irgendjemand Amegakure betrat oder verließ. Und er wusste auch, dass sie jetzt Zeit für sich brauchte.
 

So schön der Tag auch war, so konnte sie doch nicht verhindern, dass eine tiefe Trauer sich langsam in ihr Herz schlich. Sie versuchte nicht darauf zu achten. Sie versuchte sich abzulenken. Sie öffnete die Augen und beobachtete drei kleine Füchse, die aus den Gebüschen, nicht allzu weit entfernt von ihr, gehuscht waren. Sie hatten sie wohl nicht bemerkt. Sie hatten sich hingesetzt und leckten sich gegenseitig über die Schnauze und tobten herum. Diese Vertrautheit, diese Zuneigung… erneut spürte Konan einen Stich in ihrem Herzen. Sie legte ihre rechte Hand auf ihre linke Brust und spürte ihr Herz schlagen. Es schlug leise und regelmäßig. Sie fragte sich manchmal, wie das sein konnte. Egal wie es draußen in der Welt aussah, das Herz schlägt unbeirrt weiter. Es erhält einen am Leben, selbst dann, wenn man glaubt an schrecklichen Verlusten, an tiefer Trauer oder sonstigen schrecklichen Gefühlsituationen zu Grunde zu gehen, schlägt es immer weiter. Es kämpft weiter, und man überlebt. Man überlebt einfach. Überleben und Leben, sind zwei verschiedene Dinge. Manchmal wusste sie nicht, welches von Beiden auf sie zutraf. Sie hatte es vor vielen Jahren einfach vergessen.
 

Der Wind blies nun etwas stärker. Die Bäume begannen ihre Blüten zu verlieren, welche nun langsam auf Konan hinab rieselten. Es war wie Regen. Ein Regen aus Blumen und Blüten. Sie legte den Kopf in den Nacken und beobachtete wie ihr die Blüten entgegen fielen. Sie wünschte, er könnte das jetzt sehen. Die Schönheit, den Frieden.
 

Yahiko… Nagato…
 

Sie schaute wieder nach vorne. Sie würden diese Schönheit nie sehen können. Yahiko war vor vielen Jahren gestorben. Er hatte nie solche Schönheit sehen können. Aber sie wusste, dass so ein Moment wie dieser, ein Moment des Friedens, genau das gewesen war, was Yahiko sich für sich und für sie und Nagato gewünscht hatte. Und Nagato…
 

Aus den Augenwinkeln, sah sie, wie ihre Papierblume aus dem Haar fiel und neben ihr auf der Bank landete. Sie vergas für einen Moment ihre Gedanken und Sorgen, und hob die Blume auf. Das Papier löste sich und sie zerfiel. Konan griff in eine Tasche in ihrem Mantel und zog ein kleines Papier hervor. Sorgsam begann sie damit, das Blatt zu falten. Sie ließ sich Zeit. Natürlich hätte sie problemlos eines ihrer Jutsus benutzen können, aber das wollte sie nicht. Sie nutzte die Gelegenheit, um einfach auf andere Gedanken zu kommen.
 

Als sie fertig war begutachtete sie zufrieden ihr Meisterwerk. Seit sie ein Kind war, hatte sie sich mit Origami beschäftigt. Sie konnte damals, im Krieg, die Menschen, ihre Freunde, mit kleinen Aufmerksamkeiten zum Lächeln bringen. Das war ihr immer wichtig gewesen. Dass ihre Freunde irgendeinen Grund hatten um zu Lächeln. Natürlich konnten diese flüchtigen Momente nicht die Grausamkeit des Alltags verdrängen. Aber es war wie ein klitzekleiner Hoffnungsschimmer in einer kalten, harten Zeit. Wie ein klitzekleiner Sonnenstrahl in einer verregneten Woche. Ein kleiner Moment, in denen die anderen einfach vergessen konnten, wie schlecht es ihnen ging. Ein winziger Augenblick der Freude. Sie drehte die Papierblume hin und her. Sie war makellos. Sie war perfekt.
 

Ja, damals hatte sie aus Papier allerlei Formen und Gestalten gebastelt, um anderen und sich eine Freude zu machen. Und was war heute? Heute benutzte sie sie nur noch in Papierjutsus um zu kämpfen, in dem Krieg den sie jetzt führten.

Es stimmte sie etwas missmutig, dass das, was für sie früher Hoffnungsträger in Zeiten des Krieges waren, nun selbst zur Kriegswaffe geworden war. Aber sie hatte einen anderen Hoffnungsträger. Sie hatte Nagato. Sie glaubte an ihn und sein Vorhaben. Sie glaubte an den Traum, den sie mit Yahiko gehabt hatten. Und ihr war es inzwischen auch egal geworden, wie sie diesen Traum erreichten. Die vielen Jahre des Leids hatten sie kalt werden lassen. Sie sprach auch nicht mehr viel. Sie hatte einfach nichts zu sagen. Sie hatte dieser Welt nichts mehr zu sagen. Alles was sie zu sagen hatte, gab sie ihren Mitmenschen zu spüren.
 

Aus den Augenwinkeln sah sie etwas Schattenhaftes. Sie schrak auf, doch als sie Pain erblickte, entspannte sie sich wieder. Er war wortlos an sie heran getreten und setzte sich nun neben sie. Sie saßen eine Weile so da und schwiegen sich an. Pain war Nagato und Nagato war Pain. Doch er sah aus wie Yahiko. Anfangs hatte sie das noch irritiert. Anfangs schmerzte sie auch noch Pains Anblick. Weil er sie einfach immer wieder an Yahiko erinnerte. An das, was damals in Amegakure vorgefallen war.

Doch inzwischen Zeit war sie daran gewöhnt. Manchmal hatte sie sogar das Gefühl, dass dadurch Yahiko an ihrer beiden Leben teilhaben könnte. Dass er irgendwie noch da war. Natürlich wusste sie, dass es nur Yahikos Körper war. Eine leere Hülle, gesteuert von Nagato. Er selbst nannte sich in dieser Gestalt Pain. Pain wie Schmerz. Schmerz den sie durchleiden mussten, Schmerz den sie der Welt noch zeigen wollten.
 

Sie wurde aus den Gedanken gerissen, als Pain geräuschvoll in seinem Mantel rumkramte. Nach einer Weile zog er eine Blume hervor. Eine schöne, blaue Blume. Er lächelte sie an und steckte sie in ihr Haar. Danach griff er ihre Hand und schaute sie wortlos an. Er lächelte nicht mehr. Aber das spielte auch keine Rolle für Konan.

Sie wusste, dass er hergekommen war, um sie aus ihren teils düsteren Gedanken zu reißen. Er hatte ihr eine Blume, und, was noch wichtiger war, eines seiner seltenen Lächeln geschenkt. Sie drückte unbewusst seine Hand etwas fester. Sie war gerührt. Sie war berührt.

Sie war einfach froh, ihn noch zu haben.

Sie wird ihn immer unterstützen, egal was kommen wird.

Sie wird immer bei ihm bleiben… bis der Tod sie entzweit!
 

Sie lehnte sich an Pains Schulter und dankte innerlich Nagato.

Sie musste nichts laut aussprechen.

Sie wusste, dass er sie auch so verstand.
 

Nächster One-Shot: Sommer – Kiba & Akamaru



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