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What if ...?

von

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Prolog

Nach einem anstrengenden Arbeitstag warf Fushimi seine Wohnungstür hinter sich ins Schloss und schleppte sich müde in sein Schlafzimmer.

In letzter Zeit hatte er kaum eine freie Minute und Schlaf war eine Seltenheit für ihn geworden. Erschöpft schlurfte er zum Bett, legte sich auf die Matratze und starrte gedankenverloren an die Zimmerdecke. Fushimi zog sich die Brille von der Nase und warf sie achtlos neben sich auf das Kissen. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen schloss er die Augen und nahm sich vor, nur ein kleines bisschen zu dösen …
 

...

„Saruhiko! Hörst du jetzt endlich? Du musst aufstehen!“

Raunend erwachte der Schwarzhaarige und blinzelte ein paar Mal verschlafen. „Was ist denn jetzt los ...“, murrte er genervt zu sich selbst.

Die Stimme von eben meldete sich erneut zu Wort. „Du weißt hoffentlich, dass Misaki-chan seit zehn geschlagenen Minuten darauf wartet, dass du endlich aufstehst! Dich zu wecken wird immer schwieriger, mein Junge!“

Als der Schwarzhaarige bei dem Namen „Misaki“ schlagartig wach wurde, blickte er sich verstört im Raum um. Das war doch nicht möglich …?

Er war doch eindeutig im Schlafzimmer der Wohnung eingeschlafen, in die er gezogen war, als er die Stelle bei Scepter 4 angenommen hatte. Dies hier war aber das Zimmer, das er bei seinen Eltern seit jeher bewohnt hatte. Sein Herzschlag beschleunigte sich, da er das alles nicht deuten konnte. Verwirrt sah er auf die rechte Seite und blickte seiner Mutter in die Augen, die mit säuerlichem Gesichtsausdruck seit einiger Zeit versuchte hatte, ihren Sohn aufzuwecken. Sie stemmte die Hände in die Hüfte und setzte erneut an. „Jetzt ab mit dir! Zieh dich an und trödel nicht noch länger herum! Misaki-chan wird langsam ungeduldig!“
 

Misaki-chan …?
 

Zwar verstand Fushimi noch immer nicht, was hier gerade gespielt wurde, aber wenn sein Misaki wirklich hier wäre, dann wollte er ihn sofort sehen. Er konnte es kaum glauben und hielt alles für einen schlechten Scherz. Würde seine Mutter sich auf so etwas denn überhaupt einlassen? Sicher nicht! Schon immer hatte sie versucht, ihn zu bemuttern. Dann konnte dies doch nur ein Traum sein …

Ohne darüber weiter nachzudenken, stürzte er sich aus dem Bett und eilte zur Treppe. Vom oberen Geländer starrte er nach unten – und erschrak fürchterlich. Ein schockiertes Keuchen drang aus seiner Kehle und völlig verstört rief er bei dem ihm gebotenen Anblick: „M-misaki …?!“
 

Ja und nein. Handelte es sich bei dieser Person da unten im Hausgang wirklich um Misaki? Das war so eindeutig unmöglich. Aber … Misaki würde er blind unter Tausenden von Menschen erkennen.

Ein sehr zierliches Mädchen lehnte mit dem Rücken an der Wand und hatte die Augen geschlossen. Die kastanienbraunen, leicht lockigen Haare umspielten die schmalen Schultern und die feinen, weiblichen Gesichtszüge.

Als es seinen Namen vernahm, öffnete das Mädchen die haselnussbraunen Augen, während es lapidar erwiderte: „Auch schon gecheckt, du dämlicher Affe! Jetzt komm endlich und -“ Verdattert hielt Misaki inne, als ihr Blick auf ihren Freund fiel. Kurz stockte ihr der Atem, ehe sie brüskiert rief: „SARU?! W-würdest du dir mal etwas mehr anziehen als nur Boxershorts?!“ Mit hochrotem Kopf wandte sie den Blick ab.

Mit der Allgemeinsituation völlig überfordert, blickte Fushimi an sich herab, ehe er bemerkte, dass er die Uniform, in der er eingeschlafen war, nicht mehr trug. Als er einige Sekunden so verharrt hatte, konnte er erneut die sanfte, wenn auch gerade im Moment recht aufgebrachte Stimme Misakis vernehmen. „Jetzt schwing dich schon rein, dummer Affe!“

Artig tapste der Schwarzhaarige zurück in sein Zimmer und stieß fast mit seiner Mutter zusammen, die gerade durch die Tür schritt. Über sein seltsames Benehmen konnte sie nur den Kopf schütteln und rief freundlich die Treppe hinunter: „Misaki-chan, es tut mir so leid, dass Saruhiko irgendwie neben der Spur zu sein scheint. Bestimmt hatte er einen schlechten Traum!“ Sie kicherte.

„Schon in Ordnung!“, ertönte es von unten gut gelaunt. „Wenn wir zu spät kommen, muss er mich eben auf ein Eis einladen!“

All das nahm Saruhiko nur durch einen Schleier zur Kenntnis. Mit geöffnetem Mund stand er vor dem Spiegel und starrte auf sein jüngeres Ich.



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