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Just Another Day at the Tower

Steve/Tony
von

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Two

„Es ist zu ruhig“, sagte Jane.

Das Team – oder zumindest der Teil davon, der zum Zeitpunkt der Abriegelung im Tower gewesen waren – hatte sich in der Küche versammelt. Jane Foster saß neben Thor, der ein leuchtend neongelbes T-Shirt und beängstigend enge Jeans trug. Er spielte abwesend mit seinem Hammer, während er einen Blick in die Runde warf. Auf der anderen Seite des Tisches saß Carol Danvers, die kurz zuvor aus der Dusche gekommen war und ein Handtuch um den Kopf gewickelt hatte. Hinter ihr lehnte Luke Cage an der Wand, der gerade im Fitnessraum Gewichte gehoben hatte, als es vor den Fenstern dunkel geworden war.

Bruce fehlte, aber Carol hatte ihnen erzählt, dass er Natasha und Janet zur Ausstellung begleitet hatte. Das war für alle eine Erleichterung, denn falls außerhalb des Turms tatsächlich etwas geschehen war, dann würde Hulk gut auf die beiden Frauen aufpassen.

„Wenn draußen wirklich eine Bombe oder so hochgegangen ist“, fuhr Jane fort, „sollten wir dann nicht wenigstens die Erschütterungen spüren? So fest kann das Fundament des Turms auch nicht sein, dass wir hier gar nichts davon mitbekommen würden.“

„Hey“, warf Tony ein. „Beleidige mein Baby nicht!“

Er sagte es weniger, weil er sich tatsächlich angegriffen fühlte, sondern eher, um die angespannte Stimmung etwas aufzulockern.

Was nicht funktionierte.

„Jane hat Recht, es ist viel zu ruhig“, meinte Hank und verschränkte nervös die Arme vor der Brust.

„Könnte es tatsächlich nur ein Fehler im System sein?“, fragte Clint, der im Schneidersitz auf der Küchenzeile saß, seinen Bogen in der Hand. „Vielleicht hat JARVIS versehentlich das falsche Notfallprotokoll aktiviert.“

Doch Tony schüttelte den Kopf. „Wenn JARVIS solche groben Fehler machen würde, dann wären wir alle schon längst nicht mehr am Leben.“

„Oh, gut, erinnere uns doch noch mal daran, auf wie viele verschiedene Arten deine KI uns töten könnte, wenn sie wollte“, entgegnete Clint trocken.

Tonys Augen blitzten auf.

„JARVIS würde niemandem von euch-!“

„Ruhe“, unterbrach ihn Steve. Seine Stimme war leise, doch wie immer, wenn er sprach, waren sofort alle Augen auf ihn gerichtet.

„Wir können JARVIS im Moment nicht erreichen, dafür müssen wir zuerst zu den Notfallservern hinunter in den Keller.“ Er warf Tony einen  Blick zu. „Wir beide werden uns darum kümmern.“

Der andere zuckte mit den Schultern und nickte. „Okay.“

Steve sah die anderen an. „In der Zwischenzeit werdet ihr euch schon mal in Zweierteams auf die Suche nach der Spinne machen. Denn auch nachdem wir JARVIS hier oben wieder zum Laufen gebracht haben, wird es eine Weile dauern, bis er den kompletten Tower gescannt hat.“ Er überlegte kurz. „Am besten, jeder von euch, der keine übernatürlichen Kräfte hat, schnappt sich einen Partner mit Superkräften. Nur um auf Nummer sicher zu gehen. – Und achtet darauf, jede Tür sorgfältig wieder hinter euch zu schließen, sobald ihr einen neuen Raum betreten habt!“

Er sah sie der Reihe nach an. „Noch Fragen?“

Doch die anderen schüttelten nur die Köpfe.

Clint rutschte derweil von der Küchenzeile und ging zum Tisch hinüber.

„Ja“, sagte er. „Ich hätte eine.“

Er legte Thor eine Hand auf die Schulter, und der andere hob den Kopf und sah ihn fragend an.

Clint grinste. „Ich will Thor. Erhebt noch jemand Anspruch auf Thor?“

Steve verdrehte die Augen.

„Mir ist egal, wie ihr euch aufteilt, Hauptsache, ihr einigt euch untereinander“, meinte er.

Dann sah er zu Tony hinüber. „Kommst du?“

Tony, der noch immer eine halbleere Tasse mittlerweile kalten Kaffees in der Hand hielt, blinzelte kurz.

„Ich, uhm“, sagte er. Dann stellte er die Tasse auf den Tisch und ging zu Steve hinüber, der bereits an der Tür stand und ihn erwartungsvoll ansah.

Tony nickte ihm zu. „Okay. Ich bin bereit.“
 

~*~

„Sie müssten das nicht tun, und das weißt du“, sagte Tony, während sie den Gang entlangliefen, der zum Fahrstuhl führte. „Sobald JARVIS aktiv ist, kann er den kompletten Tower bis auf den Kubikmillimeter scannen. Warum schickst du sie trotzdem raus? Was, wenn einer von ihnen tatsächlich über die Spinne stolpert und von ihr gebissen wird?“

„Hoffen wir, dass es nicht dazu kommt“, entgegnete Steve. Dann fuhr er sich seufzend mit einer Hand durch die Haare. „Glaub mir, Tony, es ist besser, wenn sie etwas zu tun haben. Wenn sie weiterhin alle zusammenhocken, während draußen vielleicht gerade die Welt untergeht, würden sie sich mit ihren wilden Theorien nur gegenseitig in den Wahnsinn treiben. Darum ist es das Beste, ihnen solange eine Beschäftigung zu geben.“

„Also nur als Präventionsmaßnahme gegen Lagerkoller.“ Tony nickte. „Clever.“

„Ich war im Krieg“, sagte Steve. „Ich habe oft genug gesehen, wie Menschen auf engem Raum in Extremsituationen die Beherrschung verlieren, ich muss das Gleiche nicht bei einem halben Dutzend Personen mit Superkräften erleben. Das könnte in einem Desaster enden.“

Dann warf er Tony, der immer noch seinen Morgenmantel anhatte und barfuß neben ihm hereilte, einen besorgten Blick zu.

„Sag mal, willst du dir nicht noch schnell was anderes anziehen, bevor wir in den Keller runterfahren?“, fragte er.

Doch der andere winkte nur ab.

„Nah“, meinte er. „Mir geht’s gut, mach dir um mich keine Sorgen. Ich habe ein paar meiner besten Erfindungen im Morgenmantel zusammengeschraubt, für mich ist das ein völlig natürlicher Zustand.“

Steve schmunzelte. „Das glaube ich dir aufs Wort.“

Sie erreichten den Fahrstuhl und Tony drückte auf die Taste, um die Kabine zu öffnen.

Doch auf dem kleinen Display neben der Tür erschien nur ein leuchtend roter Schriftzug.

„,Aufzug außer Betrieb‘? Will der mich verarschen?“ Tony stöhnte.

„Sieht aus, als wäre nicht nur JARVIS von Notfallprotokoll 1 betroffen“, stellte Steve fest. Dann sah er den anderen Mann an. „Wir schaffen das schon. Dann nehmen wir eben das Treppenhaus.“

Tony blinzelte. „Es gibt ein Treppenhaus?“

„Tony, du hast diesen Turm selbst gebaut!

„Oh, richtig.“ Tony grübelte einen Moment lang. „Du hast Recht. Jetzt erinnere ich mich wieder. Hey, wir haben ein Treppenhaus! – Folge mir unauffällig!“

Er lief los und bog in einen der anderen Korridore ab.

Steve seufzte leise, dann setzte auch er sich wieder in Bewegung und folgte seinem Freund.
 

~*~

„Und es macht dir wirklich nichts aus, dass Clint sich einfach deinen Freund geschnappt hat?“, fragte Carol, als sie und Jane die Trainingsarena betraten.

„Warum sollte es?“, entgegnete die andere Frau und sah sich aufmerksam um. Sie trug lediglich ihren Pyjama und dazu Turnschuhe, und in der Hand hielt sie ein Küchenmesser. „Ich hatte ihn schließlich die letzten paar Tage für mich. Es ist nur zu fair, ihn auch mal wieder mit anderen zu teilen.“

„Dass du ihn die letzten paar Tage lang für dich hattest, konnte jeder im Turm laut und deutlich hören“, meinte Carol trocken. „Ich meine, ich freue mich für dich und alles, aber meine Güte, Jane! Wenigstens sechs Stunden Schlaf wären letzte Nacht nett gewesen, weißt du.“

Sie zwinkerte der anderen Frau zu, die rot angelaufen war.

„Sorry“, murmelte Jane und strich sich eine Strähne hinter das Ohr. „Es ist nur... ich sehe ihn so selten, weil er nie da ist und ich nie Urlaub habe, und... und...“ Sie holte tief Luft. „Es tut mir leid.“

„Ist schon okay“, winkte Carol nur ab. „Ich kann dich ja irgendwo auch verstehen. Ihr wollt die wenige Zeit, die ihr zusammen habt, nutzen. Das ist in diesem Job auch nur vernünftig.“

Sie stieß sich vom Boden ab und schwebte an die Decke der Halle, von wo aus sie einen Überblick über die ganze Arena hatte.

„Kannst du was sehen?“, rief Jane nach einer Weile von unten.

Doch Carol schüttelte nur den Kopf, während sie über die Übungsgeräte und den Parcours hinwegglitt.

„Nichts“, sagte sie. „ Falls die Spinne tatsächlich noch im Tower ist, dann ist sie jedenfalls nicht hier.“

Sie sank wieder zum Boden hinab.

„Trainingsarena: check“, meinte sie. „Wir sollten weitergehen.“

Jane nickte nervös und ließ ihr Messer sinken.

„Oh, und übrigens“, sagte Carol, als sie sich dem Ausgang der Arena näherten. „Cap und Stark sind auch nicht viel besser. Jedenfalls, wenn sie nicht gerade die Nacht in Tonys Werkstatt verbringen, was auch nicht selten vorkommt...“

„Oh mein Gott.“ Janes Augen wurden groß. „Jetzt verstehe, wieso sich Tony letztens beschwert hat, dass ihn niemand außer Steve je dort besuchen kommt! Ihr befürchtet alle, ihr könntet sie mitten beim-“

„Japp.“ Carol lachte. „Du hast es erfasst.“
 

~*~

„Das ist ganz schön tief“, stellte Tony fest, als er sich über das Geländer lehnte und in den Schacht hinabstarrte, in dem sich die Stufen vom Erdgeschoss bis zur 55. Etage hinaufwanden.

„Dann sollten wir uns auf den Weg machen und nicht weiter hier herumstehen“, meinte Steve und legte dem anderen eine Hand auf die Schulter. „Komm schon, Tony. Auf geht’s.“

Doch Tony schüttelte nur den Kopf.

„Vergiss es“, sagte er. „Ich laufe doch keine zweitausend Treppenstufen bis hinunter in den Keller, ich bin doch nicht wahnsinnig. – Nein...“  Seine Augen begannen zu leuchten. „... ich denke, ich habe eine bessere Idee.“

Er krempelte die Ärmel seines Morgenmantels bis zu den Ellenbogen hoch, und Steve, der ahnte, was er vorhatte, warf ihm einen beunruhigten Blick zu.

„Oh, nein“, sagte er. „Tony, nein!

Tony grinste.

„Oh, doch“, erwiderte er und streckte die Arme aus, über das Geländer und den Treppenhausschacht.

Eine Weile passierte nichts, doch dann ertönte plötzlich ein leises Summen in der Tiefe, das immer lauter wurde.

„Kommt zu Papa“, sagte Tony zufrieden, als die Handschuhe seiner Rüstung wenige Augenblicke später die oberste Etage erreicht hatten und sich um seine Hände und Unterarme schmiegten. Er testete kurz die Beweglichkeit seiner Finger und die Schubkraft der Repulsor-Blaster, dann drehte er sich zu Steve herum und breitete die Arme aus.

„Wenn ich bitten darf?“ Tony strahlte.

„Eines Tages“, sagte Steve kopfschüttelnd, während er die Arme um ihn legte, „ich schwöre, eines Tages werde ich vielleicht herausfinden, wie ich mich jemals in einen Wahnsinnigen verlieben konnte.“

„Wenn du es weißt, ruf mich an“, entgegnete Tony grinsend und richtete seine Handflächen auf den Boden. „Halt dich gut fest!“

Sie hoben langsam ab und schwebten über das Treppengeländer und hinaus über den Schacht. Steve klammerte sich so fest an Tony, dass der ARC-Reaktor schmerzhaft gegen seine Brust drückte. Er wagte es kaum, einen Blick in die Tiefe zu werfen. Er hatte nicht direkt Angst vor Höhen, aber er verband damit auch keine sehr guten Erinnerungen.

„Ah, exzellent“, sagte Tony. „Ich wollte dich gerade auffordern, dich wirklich gut festzuhalten.“

„Wieso das?“, fragte Steve. „Was hast du-“
 

~*~

Clint drehte sich um.

Thor, der neben ihm herlief, blieb stehen und sah ihn fragend an, den Hammer lässig über eine Schulter geschwungen.

„Hast du etwas gesehen?“

Doch Clint schüttelte nur den Kopf.

„Ich könnte schwören, dass ich gerade jemanden hab schreien hören“, entgegnete er unsicher. „Und es klang irgendwie nach Cap...“
 

~*~

Tony lachte.

Steve war aschfahl im Gesicht und seine Beine zitterten nach dem freien Fall so sehr, dass er auf Hände und Knie sank – und Tony, dieser Bastard, lachte einfach nur! Steve wollte ihn erwürgen.

Allmählich bekam sich der andere jedoch wieder unter Kontrolle, und abgesehen von einem gelegentlichen Kichern konnte er den Lachanfall schließlich bezwingen.

„Oh Gott, dein Gesicht“, sagte er und grinste. „Ich habe mittlerweile ja schon alle möglichen Gesichter von dir gesehen, aber dieses war selbst mir noch neu.“

Steve rührte sich jedoch nicht, sondern starrte weiterhin auf den kalten Marmorboden unter sich. Tony wurde plötzlich bewusst, dass er dieses Mal vielleicht doch ein wenig zu weit gegangen war. Er beugte sich zu Steve hinunter und schlang die Arme um seine Schultern.

„Tut mir leid, das war wirklich nicht nett von mir“, meinte er und fuhr sanft mit einer Hand durch Steves Haare. „Es ist alles okay, Steve. Wir sind okay. Ich habe uns ja rechtzeitig wieder abgebremst. Ich werde das nicht noch mal machen, versprochen. – Oh Gott, es tut mir leid, bitte hör auf zu zittern, ich fühle mich sonst noch mieser, als sowieso schon...“

Der andere Mann stieß langsam die Luft aus und entspannte sich allmählich wieder. Dann hob er den Kopf und sah Tony an.

„Weißt du“, sagte er leise, „manchmal frage ich mich, wieso ich den anderen eigentlich ständig predige, verantwortungsvoll mit ihren Kräften umzugehen, wenn wir selbst mit so schlechtem Beispiel vorangehen.“

Tony erstarrte für einen Moment, dann ließ er Steve los und richtete sich wieder auf.

Er hatte diese Bemerkung verdient, das wusste er ganz genau, aber das änderte nichts daran, dass sie verdammt wehtat.

„Steve...“

Doch der andere erhob sich nur auf wackeligen Knien und winkte ab.

„Nicht jetzt“, entgegnete er und setzte sich in Bewegung. „Wir haben einen Job zu erledigen.“

Als er jedoch Tonys unglückliches Gesicht sah, blieb er stehen. Wenn er aufgebracht war, vergaß er manchmal, wie einfach es doch sein konnte, die Barriere zu durchdringen, die Tony errichtet hatte, um sein Herz vor dem Rest der Welt zu schützen.

Seufzend nahm Steve seine Hand und zog ihn dann in seine Arme.

„Ich hab’s nicht so gemeint, Tony“, sagte er und schmiegte die Wange an seine dunklen Haare. „Und ich will, dass du weißt, dass, egal, was für einen Unsinn du in Zukunft auch anstellen solltest, ich nie damit aufhören werde, dich zu lieben. Nie. – Hast du verstanden?“

Er spürte den anderen zaghaft nicken.

„Ist alles wieder okay?“

Ein erneutes Nicken.

„Gut.“

Er küsste Tony auf die Stirn, dann schob er ihn wieder von sich.

„Jetzt lass uns gehen.“
 

~*~

„Warum rufen Sie sie nicht einfach?“

„Hm?“, machte Hank, der gerade dabei war, die Schränke in den Laboren zu öffnen und ihren Inhalt zu untersuchen. „Was meinst du?“

„Wenn Sie ein Gerät entwickelt haben, mit dem Sie mit Spinnen reden können, wieso rufen Sie das Vieh nicht einfach her?“, erklärte Luke geduldig.

Hank unterdrückte den Drang, vor Frust mit den Zähnen zu knirschen.

„Wenn ich die Technik schon so weit perfektioniert hätte, dass ich so etwas machen kann, dann wären wir jetzt nicht in dieser Situation“, entgegnete er. „Und jetzt steh nicht da rum, sondern hilf mir!“

„Sorry, Doc.“ Luke zuckte unbeeindruckt mit den Schultern und machte keine Anstalten, von seinem Platz neben der Tür zu weichen. „Die Labore sind Ihr Reich, nicht meines. Ich bin wie ein Elefant im Porzellanladen; wenn ich Ihnen hier drin bei der Suche helfe, dann verhelfe ich vielleicht versehentlich noch mehr von Ihren Haustierchen zur Flucht, und das wollen wir ja nicht.“

Hank starrte ihn an und fragte sich in diesem Moment nicht zum ersten Mal, wieso er nicht länger mit Jane um Carol gefeilscht hatte.
 

~*~

„Na endlich!“

Tony fuhr in Windeseile sämtliche Computer hoch, nachdem sie den langgestreckten Kellerraum betreten hatten, in dem sich neben den Backup-Servern auch der Großteil von Tonys Ausrüstung befand.

An der hintersten Wand stand die Vitrine mit der neuesten Iron-Man-Rüstung. Zwei parallele Löcher befanden sich auf Hüfthöhe im Glas – auf dem Boden davor lagen Scherben – und der Rüstung fehlten beide Arme.

Nach nicht mal einer halben Minute hörten sie ein Knacken in den Lautsprechern an der Decke und eine ihnen wohlbekannte britische – und in diesem Moment leicht genervt klingende – Stimme meldete sich zu Wort.

„Vielen Dank, Sir“, sagte JARVIS. „Vor allem für Ihre unermesslichen Güte, mich wieder zu aktivieren. Was ist passiert?“

„Notfallprotokoll 1“, erklärte Tony knapp. „Hast du das ausgelöst, mein Guter?“

„Sir“, erwiderte JARVIS. „Sie haben mich programmiert, weil Sie zur Abwechslung eine künstliche Intelligenz schaffen wollten, die keine Fehler macht.“

Tony grinste und tätschelte den PC. „Wenn du ‚nein‘ meinst, dann sag es doch einfach.“

„Eine solch direkte Antwort wäre unhöflich, Sir.“

„Sicher doch.“ Tony schüttelte den Kopf, dann flogen seine Finger über die Tastatur, als er die Codes aufrief, die JARVIS den Zugriff auf das komplette Haus ermöglichen sollten.

Steve, der sich zwischen all den technischen Anlagen immer vorkam, wie in einem Science-Fiction-Film, schlenderte derweil zu der Rüstung hinüber, die armlos in ihrer Vitrine stand.

Tony hatte in den letzten Wochen schon viele Tests mit ihr unternommen, aber er war noch weit davon entfernt, die Technik dahinter zu perfektionieren. Doch obwohl Steve wusste, dass der andere sein neuestes Projekt abgöttisch liebte, war er skeptisch, was die Rüstung anging. Es war etwas an ihr, das ihn nervös machte.

Er legte nachdenklich den Kopf zur Seite.

Die Rüstung tat es ihm spiegelverkehrt nach.

Ja.

Das war zum Beispiel eines der Dinge, die ihn daran beunruhigten.

Mit einem Schaudern wandte Steve sich ab, wobei er das Gefühl nicht loswurde, dass die Rüstung ihm hinterherblickte, als er zu Tony zurückkehrte.

Dieser erstarrte plötzlich und seine Hände verharrten regungslos dicht über der Tastatur.

Ein Fenster hatte sich auf dem Display geöffnet, aus dessen Inhalt Steve nicht schlau wurde – ganz im Gegensatz jedoch zu dem anderen Mann, der den Bildschirm nur fassungslos anstarrte.

Dann stieß Tony auf einmal ein humorloses Lachen aus.

„Oh, komm schon“, sagte er. „Das kann doch nicht dein Ernst sein...!“



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2014-04-30T15:11:44+00:00 30.04.2014 17:11
Er spielte abwesend mit seinem Hammer(...)
Solche Sätze + versaute Fantasie und man bekommt was ganz anderes raus *hust* Thor, doch nicht vor den anderen!

Ich finds ja interessant, dass Clint mit Thor geht und niemand Einspruch erhebt - zum Beispiel Jane (oder Thor selbst, der Jane vor der doch seeeehr tödlichen Spinne schützen möchte). Es kann sein, dass ich da jetzt sehr negativ eingestellt bin, weil ich Film-Jane nicht mag, aber ich find deine besser. Film-Jane hätte sich sicher beschwert (und echt: Zeit kann man auch nicht anders nutzen als mit....naja. Du weißt schon? xD)
Und Clint will ja nur Thor, damit der die Spinne wegmachen kann! Ich hab dich durchschaut, Clint!

Ich weiß, ich erwähnte es schon, aber ich find es ziemlich witzig, wie du JEDES MAL meinen Gedanken tatsächlich in die Geschichte einbaust. Ich denk mir: "Fahrstuhl? Der dürfte doch eigentlich nicht funktionieren..." und Tadaaa - er funktioniert nicht. Find ich genial.
Tony und Steve sind wieder sehr schön beschrieben, Steve, der einfach ein genialer Anführer ist (und leider eben wirklich schon viel erlebt hat) und Tony als...Tony eben. Ein wenig verplant, aber liebenswert.

Ich find es liest sich sehr schön, da du die verschiedenen Personen in kurzen Szenen sich abwechseln lässt. Das lässt keine Langweile aufkommen (auch wenn ich bezweifel, dass das jemals passieren würde) und unterstützt das Gefühl, dass alles gleichzeitig stattfindet.

Ich bin gespannt, wie es weitergeht und was das Notfallprotokoll 1 ausgelöst hat (da ja anscheinend jetzt was im Bildschirm steht, kann es meine Theorie mit der Spinne kaum sein...außer sie hat fix programmieren  gelernt! xD)

Wirklich toller Teil und ich freu mich schon, dass ich gleich den letzten lesen kann (auch wenn da sicher die Spinne eine Rolle spielt und DAS würd ich eigentlich auch gern vermeiden,....mich kribbelt es schon überall! xD)
Von:  MrsTime
2013-08-14T20:55:02+00:00 14.08.2013 22:55
Auch ein Phänomen, was ich bis jetzt noch nicht häufig beobachten konnte, dass die Kapitel immer länger werden, von Kapitel zu Kapitel, sehr interessant und sehr gut wie ich finde, weil ich deinen Schreibstil so mag. ^^
Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, wie JARVIS das passieren konnte und was dahinter steckt.
Von:  Tsuki_no_Kage
2013-05-21T19:35:59+00:00 21.05.2013 21:35
Und wieder eine FF mehr von dir die ich am verschlingen bin :) Und wieder so toll geschrieben*_* Musste echt darüber lachen, als Tony dann ganz selbstsicher zum Trepenhaus ist (vorallem erst weil Steve es angesprochen hat xD). Oh und der arme Clint als Hank anfing die Spinne zu beschreiben, aber ehrlich gesagt hab da selbst ich erstmal ne Gänsehaut bekommen beim vorstellen. Hach einfach weider alles in einem wundervoll gemacht und ich bin schon gespannt was zu dazu geführt hat dass das protokoll aktiviert wurde.
Antwort von: Morwen
21.05.2013 23:22
Einmal mehr vielen lieben Dank! *-*
Ach, Tony... er balanciert auf dem SEHR schmalen Grat zwischen Genie und absoluter Verplantheit. Ich liebe ihn. :) <3
Und es wird sich alles im nächsten Kapitel klären... oder auch nicht. Ich will nicht spoilern. xD
Von:  Nara-san
2013-05-19T13:30:49+00:00 19.05.2013 15:30
Eine Fortsetzung! ^^ Das ist ja erfreulich! x3
Und ich bin gespannt, was das Protokol aktiviert hat. Es scheint ja nicht so gut gewesen zu sein...
Freu mich auch das nächste Kapi! ^^
Antwort von: Morwen
20.05.2013 10:42
Vielen Dank! :D
Ich habe den Prozentsatz der Fanfic noch mal nach oben korrigiert, es wird nur noch ein Kapitel folgen. ^^
Aber vielleicht werde ich mich danach tatsächlich endlich mal an eine richtige Fortsetzung von "Here We Are Now" wagen. Das hier wäre dann nur mehr so ein Übergang zwischen beiden Geschichten. :)


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