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Chara-Bingo

Diverse skurrile Pairings
von

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Igor Karkaroff x Petunia Evans

Es gab Tage, an denen Igor es bereute, sich ausgerechnet mit Severus Snape angefreundet zu haben. Heute war ein solcher Tag. Seit geschlagenen zwanzig Minuten stand er mit ihm vor der Tür eines Reihenhauses und wartete.

Worauf?

Das wusste er selbst nicht so genau. Er wollte es seinem Freund nicht unbedingt auf die Nase binden, aber er glaubte nicht, dass Lily Evans die Tür noch öffnen würde. Hätte sie das gewollt, sie hätte es getan als Snape das erste oder zweite Mal auf den Knopf gedrückt hatte, den er ihm als Klingel vorgestellt hatte. Aber die Tür war zu geblieben und egal wie finster Severus sie anstarrte, Igor bezweifelte irgendwie, dass sie doch noch aufgehen würde. Beharrlichkeit war gut und schön, aber gelegentlich musste man doch wissen, wann man sich geschlagen geben musste.

Igor seufzte tonlos und zählte zum gefühlten zehnten Mal die Blütenblätter der kleinen, rosa Pflanze, die in einem weißen Kübel von der Decke hing. Es war ein dekoratives Ding. Vielleicht eine Geranie oder eine Rosenart. Er wusste es nicht. Blumen waren nicht unbedingt sein Spezialgebiet. Genauso wie es nicht sein Spezialgebiet war Severus etwas auszureden.

„Meinst du...“, begann er, ließ den Satz dann aber doch unvollendet stehen. Wie sagte man seinem Freund, dass man langsam Sorge hatte, seine Liebste könnte wegen ihm die Auroren rufen, oder was auch immer das Muggeläquivalent dazu war?
 

Er hatte keine Ahnung.
 

Er wusste nur, dass er hier mit Pech noch ewig herumstehen würde und das war nicht unbedingt das, was er mit seinem Tag hatte anfangen wollen.
 

Severus drückte ein weiteres Mal auf den Klingelknopf, was dafür sorgte, dass noch einmal das unangenehm laute Geräusch erklang, das den Muggeln verriet, dass Jemand an der Tür sein musste. Ein sinnloses Unterfangen, zumindest seiner Meinung nach.

„Bist du sicher, dass sie überhaupt hier ist?“, erkundigte er sich und lehnte sich genervt gegen die Ziegelsteinwand. „Vielleicht ist das hier ja das falsche Haus.“

„Es ist das richtige Haus, Igor!“, zischte Severus scharf zurück. Das in der Straße ein Haus wie das andere aussah, ignorierte er dabei gekonnt.

Igor rollte mit den Augen.

„Ich meine ja nur“, versuchte er Severus zu beschwichtigen und verlegte sich darauf wieder die Blume anzustarren. Wenn sein Freund diesen Tonfall an den Tag legte, konnte man ja doch nicht mit ihm reden. Also würde er warten. Eine Stunde, vielleicht auch zwei. Je nachdem, wie lange Severus brauchte um zu begreifen, dass die Aktion völlig sinnlos war, oder bis -
 

„Könntest du den Finger von unserer Klingel nehmen? Es ist niemand da.“
 

Igor wirbelte herum, doch was er dann sah, war nicht das hübsche, rothaarige Mädchen, von dem Severus immer schwärmte. Das Mädchen vor ihm war blond. Dunkelblond um genau zu sein und er hätte beinahe auch noch langweilig hinzugefügt, wäre das nicht vielleicht ein etwa hartes Urteil für Jemanden gewesen, den er noch gar nicht kannte.

„Petunia.“, hörte er Severus feststellen, „Wo ist deine Schwester?“

„Woher soll ich das wissen?“, entgegnete sie barsch und drängelte sich mit ihren vollen Tüten erst an ihm und dann an Snape vorbei, um sich so dann mit der Haustür abzumühen. „Sind alle heute früh schon ausgeflogen. Ich bin allein und wenn es dir nichts ausmacht, würde ich das auch gerne bleiben.“

„Können wir nicht vielleicht drinnen warten?“

„Nein!“, blaffte das Mädchen und das erste Mal an diesem Tag war Igor wirklich zum Lachen zumute. Dieses Geschöpf war zwar ausnehmend unfreundlich, aber das es sich traute in diesem Ton mit seinem Freund zu reden, nun, das fand er schon ganz unterhaltsam.

„Ich finde sie hat recht, Severus“, schnurrte er also, bereit sich an dieser Diskussion zu beteiligen, „Die Dame möchte sicherlich alleine ihre schweren Tüten ins Haus schleppen und sicherlich will sie die Sachen auch alle ganz alleine auspacken. Da würden wir nur stören.“

Das Mädchen nickte wie erwartet, und Severus? Der sah ihn auf diese ganz spezielle Art an, die ihm verriet, dass sich in seinem Kopf gerade so etwas wie ein Plan zu formen schien.

„Natürlich“, lenkte er dann schnell ein, „Schade nur, dass die Nachbarn dich so für eine ganz schreckliche Gastgeberin halten werden. Schließlich haben sie uns hier schon stehen sehen. Nicht wahr, Igor?“

Er nickte und tatsächlich wurden die harten Züge um den Mund des Mädchens etwas milder.

„Meint ihr?“, hauchte sie und schielte unauffällig zu den umliegenden Fenstern hinüber.

„Ich fürchte schon“, redete Severus einfach weiter, „Bestimmt werden sie es deiner Mutter erzählen, wenn sie zurückkommt. Aber wir wollen uns dir ja nicht aufdrängen.“ Eine Hand wurde auf seine Schulter gelegt. „Komm Igor. Lass uns gehen.“

Das war sein Stichwort.

„Bist du sicher?“, fragte er so arglos wie möglich, „Ich fühle mich nicht gut dabei ein hübsches Mädchen mit so schweren Tüten stehen zu lassen. Wir könnten sie ihr doch eben ins Haus tragen. Das macht doch keine Arbeit.“

Aus den Augenwinkeln sah er, wie die blassen Wangen des Mädchens rosa wurden. Egal wie streng sie sich gab, letztlich war sie wie alle Anderen auch. Ein Lob hier, ein Kompliment da und schon...

„Ja, wenn es denn sein muss“, gab Petunia klein bei und drückte Severus prompt eine ihrer Tüten in die Hand. „Aber nur kurz und höchstens auf einen Tee.“

Snapes Mundwinkel zuckten erfreut, während er mit der Tüte ins Haus preschte und ihn mit dem Mädchen draußen stehen ließ.

„Sie mögen doch Tee?“, erkundigte sich Petunia ausgesprochen interessiert und Igor spürte, wie sein Magen sich ob des Tonfalls angewidert zusammenzog. Dennoch zwang er sich zu einem Lächeln, während er in ihre wasserblauen Augen sah.

„Aber natürlich, ich liebe Tee“, säuselte er falsch, „Fast so sehr wie ich Petunien liebe.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ich geb es zu, das Pairing find ich schwierig. In erster Linie, weil mein Igor Muggel mindestens so sehr hasst, wie Petunia Magier. Aber was tut man nicht alles für den besten Freund... Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Von:  Finvara
2014-01-28T14:08:08+00:00 28.01.2014 15:08
Das Kapitel hinterlässt einen bitteren nachgeschmack. Aber es ist gut.
Auf traurige Art ist es ganz schöm. amüsant, gerade der erste Teil. Sehr lebendig und lebensnah, aber trurig. Ich finde, du hast alle Charaktere gut getroffen, besonders Petunia.




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