Zum Inhalt der Seite

Gravity

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Zwietracht

“Du wagst es ernsthaft~”

Nun mischte sich auch Thor wieder ein und war fassungslos über die Dreistigkeit die sein Bruder an den Tag legte in dem er versuchte sich mit seinen Lügen aus der Schlinge zu ziehen.

“Halt ein Thor”, sprach der ältere Mann als sein ältester Sohn drauf und dran war auf den jüngeren los zu gehen. Er war sich über die Geschehnisse auf der Erde durchaus im Klaren, gerade deshalb stellte er die nächste Frage.

“Und wie kommst du zu dieser doch weit hergeholten Beschuldigung?”

Odin war zu diesem Zeitpunkt noch unklar welche Strafe er für seinen Sohn aussprechen sollte, nach all dem was er auf Midgard angerichtet hatte.

Ein breites Grinsen zierte seine Lippen während er sich die Worte im Kopf zusammenlegte, doch es war kalt und verächtlich und richtete sich gezielt gegen den blonden Donnergott.

“Das ist ganz einfach zu erläutern, es war immerhin Thor und sein Idiotenverein der die Ankunft der Chitauri in eine riesige Schlacht verwandelte und eine ganze Zivilisation auslöschte. Wenn dann sollte er es doch sein dem eine Strafe zugeführt wird, oder das Leben von ein paar Menschen auf Midgard plötzlich mehr wert als das abertausender Chitauri?”

Das war genug für Thor, er stürmte auf den Schwarzhaarigen zu und haute ihn mit einem Schlag gezielt in die Magengrube.

“Du bist des Wahnsinns Loki. Sie sind auf der Erde eingefallen wie eine Plage. Bereit alles auszulöschen was sich ihnen in den Weg stellt, alles was wir taten war sie daran zu hindern. Es gab keine andere Möglichkeit die Invasion zu stoppen. Und an all dem bist einzig und alleine du schuld!”

Durch den Schlag hustete der Schwarzhaarige auf und holte einmal tief Luft bevor er sich wieder in seine ursprüngliche aufrechte Pose aufstellte und dem blonden erneut verachtend entgegengrinste.

“Invasion? Du bist wirklich zu dumm um zu verstehen was auf Midgard wirklich vorgefallen ist. Die Chitauri mögen ein kriegerisches und feindseliges Volk gewesen sein, allerdings verfügten sie auch über sehr fortschrittliche Technologie. Auf dem Gebiet der Biomechanik gab es bisher keine vergleichbaren Waffen, die wir für das bevorstehende gut gebraucht hätten. Aber du und deine kleinen Freunde musstet euch ja unbedingt einmischen und sie alle ausrotten. Damit sind wir dank euch wohl alle dem Untergang geweiht, denn die Chitauri waren nichts im Vergleich dazu was uns noch bevorsteht.”

Ernst wanderte er mit dem Blick zwischen den beiden Männern hin und her die ihm sprachlos entgegensahen. Jegliche Schuld von sich weisend hob Loki die Hände nach oben und zog die Schultern hoch bevor er seine Arme vor seiner Brust verschränkte und um sie herum ging.

“Aber bitte, ich habe nur versucht zu helfen, wenn ihr mich dafür bestrafen wollt dann nur zu. Ihr habt euer eigenes Schicksal bereits besiegelt.”

“Hör nicht auf ihn Vater! Er versucht uns mit seinen Lügengeschichten zu täuschen, wie er es schon so oft versucht hat nur um seine eigene Haut zu retten.”

Mit geballten Fäusten sah Thor dem jüngeren wutentbrannt entgegen und war fassungslos das Odin diesen Geschichten überhaupt noch gehör schenkte, nach allem was passiert war.

“Du bist ein elendiger Lügner Loki! Niemand wird je wieder auf deine miesen Tricks reinfallen, ich hoffe du verbringst den Rest deines Daseins eingesperrt und isoliert als Gefangener.”

Während er sprach war er bedrohlich auf seinen Bruder zugegangen und tippte noch anklagend mit dem Finger auf seinen Brustharnisch. Die Verbitterung war ihm ins Gesicht geschrieben und es war wieder Odin der ihn in seinem Tun bremste.

“Thor, es ist genug”, sprach der Allvater während er etwas Platz zwischen ihnen schaffte und sich wieder seinem Adoptivsohn zuwandte.

“Du wirst für das was du getan hast gerade stehen müssen wenn die Zeit gekommen ist Loki. Aber bis es so weit ist, bleibst du ein Gefangener Asgards und wirst somit im Westflügel eingesperrt.”

Zur Bestätigung seines Beschlusses klopfte er wie schon zuvor dumpf mit dem Stab auf den Boden und nickte zwei Wachen zu die Loki aus dem Raum begleiteten.

Für Thor war es eine Genugtuung mit anzusehen wie sein Bruder tatsächlich eingesperrt wurde.

“Das war eine weise Entscheidung Vater, er ist einfach zu gefährlich um frei herum zu laufen und~”

“Schweig still!”, rief der gealterte König seinem Erstgeborenen entgegen und musste kurz einmal verschnaufen um sich wieder zu sammeln.

Die Dinge die Loki ihnen erzählt hatte, brachten ihn stark zum Nachdenken. Und er hatte bereits im Schlaf eine Vorahnung gehabt die alles andere als gut war.

“Vater, ich weiß nicht womit ich dich so erzürnt haben könnte.”

Odins Blick senkte sich zu dem kräftigen blonden Mann der ehrfürchtig vor ihm salutierte und von unten herauf zu ihm aufsah, voller Erwartungen und mit klarem Blick.

“Thor…”, begann er in einem ruhigen Tonfall und sah sofort wie sein Sohn seine Augen kurz weiter aufmachte, “ich denke du solltest dir etwas Ruhe gönnen, nach der ganzen Aufregung.”

Ihm war sofort klar auf was sein Sohn immer noch aus war, doch er musste ihn wohl noch etwas vertrösten, zudem wusste er, würde er seinen Sohn zu früh auf den Thron setzen, so könnte ihn das ganze schnell überfordern. Und in seinen Augen war er immer noch nicht bereit dafür diese Verantwortung zu tragen.

In seiner Hoffnung auf den Thron erneut gebremst nahm er das Wort seines Vaters trotzdem an und verbeugte sich noch mal bevor er den Raum durch den Mittelgang verließ.
 

Zur selben Zeit wurde Loki einen der langen Gänge entlang geführt der ihm bereits seit seiner Kindheit sehr vertraut war. Und gerade als sie vor der Tür anhielten um sie zu öffnen, hörte er schnelle Schritte hinter sich und kurz darauf eine bekannte Stimme die den Wachen befahl zu stoppen.

Er war nicht wirklich froh darüber das er ihr nun auch noch gegenübertreten musste, und hoffte es schnell hinter sich zu bringen.

“Hallo Mutter”, sagte er mit einem genervten Unterton, bekam allerdings als Antwort zuerst einmal eine Ohrfeige bevor die ältere Frau ihn in seine Arme schloss und sich an ihm festklammerte.

Innerlich fragte er sich ob sie sich mit Thor abgesprochen hatte, da beide ihn auf dieselbe Wange schlugen und diese dadurch bereits stark gerötet war.

//Muss wohl in der Familie liegen…//, schoss es ihm durch den Kopf, während er die Umarmung einfach über sich ergehen ließ und mit emotionslosem Blick vor sich hersah.

Bei ihrer letzten Begegnung hatte er die tiefe Enttäuschung in ihren Augen wahrgenommen als Thor ihr von seinen Lügen erzählte und ihn somit seine perfiden Pläne durchkreuzte.

Als Frigga sich von ihm löste, traf ihn nun ein ganz anderer Blick. Es dauerte eine Weile bis er begriff das es Erleichterung war die sich in ihrem Gesicht spiegelte.

“Du bist wieder hier, jetzt wird alles gut”, sagte sie ihm hoffnungsvoll entgegen und hatte eine seiner Hände in ihre gelegt während sie über seinen Handrücken strich.

Für Loki war es ein groteskes Schauspiel mit anzusehen wie die gealterte, einst schönste Göttin von ganz Asgards, nur noch ein Schatten ihrer selbst war und sich geradezu an den alten Zeiten und auch an ihm festklammerte.

In einer schnellen Bewegung entzog er seine Hand ihrer Berührung und sah sie kalt und verachtungswürdig an.

“Nichts wird gut.”, zischte es scharf aus seinem Mund und er hielt es für das Beste keinen Kontakt mehr zu ihr zu haben, um ihre Hoffnung auf ein friedliches Familienleben im Keim zu ersticken.

“Falls du es schon vergessen hast, ich habe euch den Rücken gekehrt und bin nicht freiwillig hier. Ob ich hier gefangen bin, oder in einem Gefängnis der Erdenbewohner, spielt für mich keine Rolle.”

Er presste noch die Lippen zusammen und ließ sich dann weiter bis in die Räumlichkeiten abführen, hinter denen sich sein goldener Käfig befand.

Frigga blieb in ihrer Verzweiflung zurück und sah auf ihre Hände, sie machte keine Anstalten zu gehen, war aber auch nicht bereit ihm zu folgen.

Es war ein großer Aufwand den Odin betrieben hatte diesen Raum umzugestalten. Früher war es einmal eins der vielen leerstehenden Schlafzimmer gewesen, nun stand darin lediglich ein hell ausgeleuchteter Glasraum mit allem was nötig war um zu überleben. Sogar Bücher standen ihm zur Verfügung.

Loki hatte noch nie ein Problem mit Gefangenschaft gehabt. Er wählte immer den Weg des geringsten Widerstandes, es reichte ihm mit seinen Gedanken und seiner Magie alleine zu sein. Außerdem war er ein sehr geduldiger Mann, denn wie sein Vater es bereits gesagt hatte, würde der Tag kommen an dem sie seine Hilfe wieder brauchen werden.

Nachdem ihm seine Handschellen abgenommen wurden, nickte er den beiden Wachen noch zu und sondierte dann mit seinen Augen jeden Winkel, jeden Kratzer und jeden noch so kleinen Makel. Vor allem der verschlossenen Eisentür schenkte er etwas länger seine Aufmerksamkeit bevor er auch von dieser abließ.

Er fuhr mit seinen Fingern an der Glasscheibe entlang und schnappte sich eines der Bücher um sich damit auf die Bridge zu setzen, die eins der wenigen Möbelstücke des Raumes darstellte.
 

Abends fand Odin seine Frau auf dem großen Balkon den man vom Thronsaal aus erreichte. Er wusste, dass sie immer dort verweilte wenn sie etwas auf dem Herzen hatte, und er musste nicht lange darüber nachdenken was in ihr vorging.

Stumm stellte er sich neben sie und bestaunte eine Weile die prächtigen Bauten seines Reiches, die im Abendrot der untergehenden Sonne erstrahlten.

“Ist es das, was du wolltest?”, fragte sie gedankenverloren in die Weite des Landes und drehte sich dann zu ihrem Gatten um.

“Ich frage dich das ernsthaft. Denn ich weiß nicht wie ich an die goldene Zukunft glauben soll, von der du so oft predigst, während unsere beiden Söhne von ihrer Wut und ihrem Hass zerfressen werden. Also sag mir bitte, dass das alles zu einem deiner gut durchdachten Pläne gehört.”

Es war mehr als sie ertragen konnte, und es war nicht im Geringsten das, was sie sich für ihre Kinder gewünscht hatte.

Leider bekam sie keine klare Antwort auf ihre Fragen, da der Allvater lediglich eine Hand auf ihre Schulter legte und ihr vertrauensvoll entgegenblickte.

“Die Zukunft für die sich unsere Söhne entscheiden, liegt alleine bei ihnen selbst. Es gibt eine Höhere Macht, allerdings braucht es seine Zeit bis man den Weg einschlägt der das Schicksal für einen bereitlegt. Also hab einfach etwas Geduld mit ihnen.”

Tatsächlich besänftigten sie die Worte Odins etwas, doch die Sorgen um ihre Kinder konnten sie ihr trotzdem nicht vollends nehmen.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  saijan
2013-05-09T10:09:15+00:00 09.05.2013 12:09
Hier kommt wirklich wieder gut zur geltung wie sehr du ans origial kommst. Imer die passenden Wörter, Intelligent und zudem die Ruhe selbst. So kenne wir Loki und Thor dagegen der aufbrausende. Aber auch Odin und Frigga kommen sehr gut rüber. Er immer der Weise und sie die liebende Mutter, welche noch immer sich um Loki kümmert, trotz dessen was er angerichtet hat.

Von:  Tamuh
2013-05-07T19:13:26+00:00 07.05.2013 21:13
Yay~
Das ist ja mal einfach genial, was Loki sich da für eine Ausrede zurecht gelegt hat xD aber das zeigt wieder so schön wie der im original auch war! Eben sehr wortgewand und intelligent >,<
Auch das mit dem Gefägnis ist gut gewählt, weil man dank den film sich genau vorstellen kann wie er dort drinne die ruhe weg hat xD hach, der ist so toll!
Was ich aber ziemlich interessant finde ist, das du Frigga (xDDD) rein gebracht hast, da sie ja relativ wenig im Film war und eher ein Sidechar ist, aber hier richtig gut rüber kommt >,< wenigstens einer auf lokis seite T_T obwohl er adoptiert ist... (und über 80 leute getötet hat xD) und odin scheint ja auch für ihn zu sein... hoffentlich passiert ihm nichts x,x
Schönes Kappi aufjedenfall!

Tam


Zurück