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Drachenbrut

Kampf gegen die Monster *Abgeschlossen*
von

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Von Monsterjägern und Dieben

Kapitel XVII - Von Monsterjägern und Dieben
 

Als die Gefährten dann endlich bereit waren weiter die Stadt zu erkunden, griff Icen entsetzt in eine seiner Taschen, dann hastig in die anderen. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen. "Unser Geld ist weg!"
 

Alle Augen legten sich auf den Magier. "Das ist doch nicht dein Ernst!", schrie Risae schrill. "Leider doch." Pimpf legte seinen Kopf schief und starrte in die Menge, die sie umgab, als ob der Dieb im nächsten Augenblick mit einem Erkennungsschild daraus hervorspringen würde. "Das heißt kein Proviant, keine Unterkunft und keine warmen Decken!", maulte der Zwerg.

"Wir müssen den Diebstahl bei der Stadtgarde melden.", meinte Xiantas. Der Zentaur presste seine Taschen nun sehr aufmerksam an sich. "In dieser Gegend? Ohne zu wissen wer es war, geschweige denn wie er aussah?" "Dann müssen wir uns neues Geld beschaffen." "Wie denn?"

Gimpf starrte Icen durchdringend an. "Schick Djin einen Brief. Sie schickt uns bestimmt ein paar Goldmünzen!" "Das Ganze würde mehrer Tage dauern."

Kagem hörte dem Gespräch gar nicht zu, sein Blick hing an dem Monsterjägerstand, an dem sie schon vorhin vorbeigekommen waren. Eigentlich waren es kaum mehr als vier Eckpfeiler die mit einem gelben Tuch überspannt waren und eine hölzerne Wand als Rücken. Kleine Tische bogen sich unter dem Gewicht von Schwertern, Speeren, Dolchen, Armbrüsten, Bögen, Pfeilen, Seilen und Netzen, die zum Verkauf angeboten wurden. Tonnenweise Pergament und Schriftrollen türmten sich auf weiteren Tischen und Steckbriefe gefährlicher Monsterarten bedeckten die Wand fast vollständig. Die Besitzer des Standes waren zwei stämmige Männer mittleren Alters, wahrscheinlich berufliche Monsterjäger. Der erste hatte braunes Haar und einen übel zugerichteten Arm, der in einer Schlinge ruhte, der zweite war blond und dort wo sein linkes Auge hätte sein sollen, klaffte nur ein schwarzes unheimliches Loch. Die beiden Krieger nahmen einem weiteren Mann ein zappelndes Bündel (ein gefangenes Monster) ab und gaben ihm einige Goldmünzen in die ausgestreckte Hand.

"Ich könnte uns Geld besorgen.", murmelte Kagem geistesabwesend. Zasion beendete abrupt sein Gerede davon, dass sie gar kein Geld brauchten, da er auf seinen Reisen auch immer völlig blank war und es ihm mehr oder weniger gut ging.

"Was meinst du?", fragte Risae neugierig. "Ich könnte außerhalb der Stadt Monster jagen. Dort hinten kann man welche für gutes Gold eintauschen. Wozu war ich Monsterjäger?" Risae hob fragend eine Augenbraue. Die anderen schienen begeistert, doch sie hatte ihre Zweifel. "Glaubst du wirklich, dass das eine gute Idee ist?" "Wieso nicht?" "Naja... also... Als Asyan und du in unserem Dorf Monsterjäger wart... ihr wart..." "...schlecht? Oh ja, das waren wir." Kagem lächelte flüchtig. "Asyan hat die Hälfte der Monster durch sein ständiges Gerede und Geschrei verscheucht. Den Rest wollte er immer lebend, also mit bloßen Händen, fangen. Meist hatte er Verbrennungen von Feuersalamandern oder Schnitte von Stachlerkröten. Wir haben fast nie etwas erlegt." Beim Gedanken an seinen damaligen Kameraden und Freund wurde Kagem wieder etwas ernster. Es schmerzte immer noch ein wenig über ihn zu reden.

"Aber wenn ich mir Mühe gebe, werde ich schon irgendwo ein paar Viecher auftreiben. Für ein paar Decken wird es auf jeden Fall reichen." "Es sollte jemand mitkommen.", schlug Xiantas vor, doch Kagem schüttelte entschieden den Kopf. "Nein, nein. Je weniger jagen gehen, desto wahrscheinlicher ist die Chance keine Monster vorzeitig zu verschrecken. Außerdem kennt sich keiner von euch wirklich mit Monsterjagd aus. Es ist wirklich besser wenn ich alleine gehe." "Gut", schloss Icen. "Wo und wann treffen wir uns wieder?" "Gebt mir zwei Stunden. Ihr könnt euch solange hier beim Markt rum treiben."

Zasion stellte sich dazu und hob provokativ die Hand. "Ich kenn ein gutes Wirtshaus gleich die Straße runter. Es heißt ,Zum friedlichen Falken'. Der Besitzer ist ein alter Freund von mir, er wird uns einen Sondertarif für die Zimmer machen." "Dann sehen wir uns dort." Mit diesen Worten verabschiedete sich Kagem vom Rest der Gruppe und lief hinüber zum Stand der zwei Monsterjäger.

"Was darf es sein?", fragte der einäugige Besitzer grob. "Ich will ein paar Monster erlegen. Was für Kreaturen gibt es in dieser Gegend und wie viel bekomme ich dafür?" Anstatt zu antworten tippte der Monsterjäger abfällig auf eine Liste neben ihn:

Stachlerkröten (harmlos) 50 Goldmünzen pro Kopf

Sumpfwürmer (gefährlich) 250 Goldmünzen pro Kopf

Kiotz (sehr gefährlich, siehe Jermy's Auge) 300 Gm pro Kopf

...

"250 Goldmünzen für einen Sumpfwurm? Das ist genau das Richtige!" Kagem betrachtete den blonden Monsterjäger, der anscheinend Jermy hieß. "Ich brauche nur ein Seil und drei Netze." Der Einäugige brummte verstimmt, holte aber gehorsam die Ausrüstung von einem der Tische und tauschte sie gegen das letzte Überbleibsel von Kagems Privatgeld. Auch der Mann mit dem zerfetzten Arm gesellte sich zu ihnen. "Junge, ich würde dir davon abraten Sumpfwürmer zu jagen. Vor allem mit der spärlichen Ausrüstung, die du gekauft hast." Kagem wank ab. "Das ist kein Problem. Wo finde ich welche." "Im Westen. Doch ihre Anzahl ist unglaublich gestiegen. Außerdem gibt es in dem Sumpfwald Kiotz, wie Jermy und ich feststellen mussten." Er deutete auf seinen eingebundenen Arm. "Ach was, kein Problem." Und schon stopfte Kagem seine Einkäufe in den Rucksack und lief die westliche Marktstraße zum Stadttor hinunter.

Es vergingen knapp zehn Minuten da stand er auch schon in einem Wirrwarr gigantischer Bäume, dessen Wipfel bis in den Himmel hinauf zu reichen schienen. Es roch modrig und die stickige Luft machte Kagem das Atmen ungewöhnlich schwer. Überall hing Moos und schleimiges Grünzeug an den verkrüppelten Ästen der Bäume, die Umgebung war von einem leicht grauen Nebelschleier umgeben, der den ganzen Sumpf in unheimliches Licht tauchte. Kein Sonnenlicht trat in diesen Wald, obwohl es mitten am Tag war. Außerdem war es ungewöhnlich ruhig. Nur das ekelhafte Schmatzen, das Kagems Schritte in dem matschigen Boden verursachten, hallte mehrfach wiedergegeben durch die unheimliche Stille.

Der Schwertkämpfer blieb vor einem stinkenden Tümpel aus grünem Sumpfwasser stehen. Viele kleine Wasserkreise kräuselten sich auf der Oberfläche. "Okay, hier gibt es Sumpfwürmer.", murmelte er leise und stellte seinen Rucksack an einen schlammigen Baum. "Los geht's!" Als ob das ein Startschuss gewesen wäre, sprang Kagem in den Teich und tauchte mit kräftigen Schwimmzügen gut zwei Meter in die Tiefe. Sofort sah er huschende Bewegungen überall um sich herum, grün-weiß schleimige Körper und blitzende Reißzähne. Sumpfwürmer wurden bis zu 70cm Meter lang und endeten in einem einzigen riesigen Maul. Kagem griff blitzschnell nach einer dieser Kreaturen, doch der Wurm schnappte nach der Hand und hinterließ eine brennende Wunde. "Mist!", gurgelte der Schwertkämpfer und schwamm zurück an die Wasseroberfläche, wo er gierig die Luft ein sog.

"Jetzt wird's brenzlig!" Kagem wusste, dass Sumpfwürmer eigentlich scheu waren, doch sobald sie Blut rochen, konnte kaum jemand sie mehr halten. Schon spürte er, wie sich eine der Bestien um seine Hand wickelte und erneut in seine linke Hand biss, ein weiteres, besonders großes Exemplar schlang seine Beine zusammen. Kagem prustete, er hatte nicht damit gerechnet, dass diese Biester gleich so aggressiv waren! Er wurde unter Wasser gedrückt, strampelte wie verrückt um sich loszureißen, doch immer mehr Sumpfwürmer klammerten sich an den Schwertkämpfer. Seine noch freie Rechte klammerte sich an Ilashar's Schwertgriff und zog die Waffe hervor. Er schlug kräftig zu, darauf bedacht keine der Bestien zu treffen, da das zusätzliche Blut nur noch mehr anlocken würde. Der Angriff erschreckte die Kreaturen wenigstens und sie ließen kurz von Kagem ab, so dass dieser genug Zeit hatte einen Sumpfwurm zu packen und schnell davon zu schwimmen. Bevor er wieder geschnappt werden konnte, hatte er sich an das rettende Ufer geschleppt und kroch erschöpft und geschwächt durch den weichen Schlamm. Ein triumphales Lächeln schlich sich auf sein Gesicht. Jetzt würde es ganz einfach werden!

Er drückte zufrieden den zappelnden Sumpfwurm in seiner Hand, es war ein relativ kleines Exemplar. Schnell hatte er ihn an das vorhin gekaufte Seil gebunden und kletterte geschwind auf einen Baum, wo er das andere Seilende an einen über dem Tümpel hängenden Ast band. Seine Beute baumelte jetzt hilflos hängend kurz über der Wasseroberfläche.

Seelenruhig verband sich Kagem seine geschundene Hand, dann nahm er wieder Ilashar in die Rechte und stellte sich nah an das Ufer. Er beugte sich ein Stück vor und piekte den Sumpfwurm, der über dem Teich hing, einmal kräftig (aber nicht verletzend) in die Seite. Die Kreatur ließ ein markerschütterndes Quieken los.

Kagem war zufrieden. Er wusste genau, dass das ängstliche Gequietsche seine Artgenossen anlocken würde. Tatsächlich verging kaum ein Augenblick, als es auch schon im Wasser blubberte und brodelte. Schleimige Enden der Würmer wanden sich suchend über der Oberfläche. "Jetzt!" Kagem schleuderte eines der gekauften Netze auf die wuselige Stelle und die gefangenen Sumpfwürmer gingen gurgelnd unter. Das Netz war an den Seiten mit Gewichten beschwert, sie würden nicht entfliehen können. Der Schwertkämpfer sprang wieder ins Wasser, diesmal umsichtiger, bevor er das Netz unten zusammenknotete und wie einen Sack voller glitschiger Sumpfwürmer an Land zog. Die ganze Prozedur wurde noch zweimal wiederholt, bis alle drei Netze voll mit Sumpfwürmern waren.

Kagem tauchte gerade nach dem dritten und letzten Netz, er hatte die Zeit gut eingeschätzt und würde pünktlich wieder zurück bei den anderen sein. Noch einmal fragte er sich warum soviel Geld für Sumpfwürmer gezahlt wurde, obwohl sie doch relativ leicht zu fangen waren. Der Schwertkämpfer tauchte zufrieden am Ufer auf und sah sich plötzlich einem Wesen mit grüner Haut, schwarzen Glubschaugen und klauenartigen Händen gegenüber. Ein Kiotz! Ehe Kagem reagieren konnte, hatte der Waldkobold schon seinen rostigen Speer in der Hand und schlug damit auf seine Stirn ein.

Blut besprenkelte den schlammigen Sumpfboden...
 

Die Gefährten saßen nervös an einem Tisch im friedlichen Falken und wurden immer ungeduldiger. Über drei Stunden waren schon vergangen, doch von Kagem war noch nichts zu sehen. "Er hat gesagt in zwei Stunden ist er wieder hier", bemerkte Sierrana sorgenvoll. Jeder wusste, dass Monsterjäger ein überaus gefährlicher Beruf sein konnte und viele von ihnen nicht immer zurückkehrten.

"Meinst du es ist etwas... passiert?", fragte Risae unsicher. Icen schüttelte übertrieben heftig den Kopf. "Unmöglich. Er hat Drachen und Dhrakons besiegt, ohne dass ihm etwas passiert ist." "Das lag aber nicht zuletzt an Sierranas Heilmagie", korrigierte Xiantas. "Er wird nur etwas mehr Zeit brauchen als er gedacht hätte." "Und wenn ihm doch etwas passiert ist und er Hilfe braucht?", flüsterte die Ain. "Ich...ich gehe zu diesem Stand und frage ob er irgendetwas Wichtiges gesagt hat." Ohne die Reaktion der anderen abzuwarten, stürmte Sierrana aus dem Lokal, dicht gefolgt von Risae und Zasion, die ihr hinterher eilten. Der Rest würde weiterhin im friedlichen Falken den Posten halten.

Als die drei beim Monsterjägerstand ankamen, fielen ihre Blicke auf die schrecklichen Verletzungen der Besitzer. Konnte das Kagem etwa auch passiert sein? Zasion, der den einäugigen Jermy von einer seiner früheren Reisen zu kennen schien, war schnell in ein Gespräch mit ihm verwickelt. Nach einem kurzen Wortgefecht ging er zurück zu seinen zwei weiblichen Gefährten. "Kagem ist in den westlichen Wald gegangen um Sumpfwürmer zu jagen. Jermy meinte es soll dort ziemlich gefährlich sein. Hoffentlich ist alles in Ordnung bei ihm." Die drei starrten sich an und dachten wahrscheinlich dasselbe: wenn Kagem inzwischen fast vier Stunden weg war, war wahrscheinlich nicht alles in Ordnung...

"Was tun wir jetzt?" "Ihn suchen!", drängelte Sierrana. Risae hüpfte von einem Bein aufs andere und rieb sich vorsichtig die Hände. Die Kälte hier war wieder deutlich spürbar. "Sollten wir nicht noch warten?", fragte Zasion überlegend. "Kagem wird schon zurückkommen. Und wo sollten wir denn suchen? Der Wald ist groß. Außerdem ist es verdammt kalt. Wie sollen wir-" "Dort!" Unterbrach in Risaes Geschrei. Das Mädchen deutete mitten auf die Marktstraße, wo die Menge einem blondhaarigen Jungen Platz machte. "Kagem!", rief Sierrana erleichtert. Der Schwertkämpfer schleppte sich bis zu ihnen herüber, bevor er erschöpft keuchend in die Knie ging. Seine linke Hand war mit einem improvisierten Verband umwickelt und drückte auf eine heftig blutende Wunde an seiner Stirn. Seine Kleidung war nass und voller Schlammspritzer.

"Kagem! Mein Gott! Was ist passiert?" Ohne zu zögern ließ sich die Ain neben ihm nieder und legte ihre Hände sanft auf den Schnitt über seinem Auge. Die inzwischen gewohnte blaue Aura schloss die Wunde in wenigen Sekunden. "Danke.", murmelte er als sie sich beide erhoben. "Also, was ist passiert?" "Ein Kiotz hat mich auf dem Rückweg überrascht. Ein bisschen konnte ich noch ausweichen, sonst hätte mein Kopf jetzt wohl ein Loch." Er seufzte resignierend. "Auf jeden Fall konnte ich danach erst mal nicht weitergehen, wahrscheinlich wäre ich sonst vor Überanstrengung abgeklappt. Aber ansonsten war die Jagd sehr erfolgreich."

Erst jetzt fielen den anderen die drei voll gestopften Netze auf, die Kagem aneinander gebunden und hinter sich her geschliffen hatte. Der Schwertkämpfer, vom Heilspruch frisch gestärkt, schulterte seine gefangenen Sumpfwürmer und ließ sie für Jermy und seinen Kumpanen gut sichtbar auf einen der Tische fallen. Die beiden Monsterjäger machten große Augen. "Nicht möglich! Siehst du das Arne?" Der Mann mit dem zerfetzten Arm, Arne, nickte schluckend. "Ich seh's! Wie viele sind das?"

"41 frisch gefangene Sumpfwürmer.", antwortete Kagem lächelnd. "Ach ja, und einen Kiotz." Er deutete auf eins der Netze, wo zwischen den vielen glibschigen Würmern ein grünhäutiger Arm hervorlugte. Jermy fiel fast sein zweites Auge heraus. "Arne, das ist er! Der Kiotz, der uns damals angegriffen hat! Ich erkenne die sichelförmige Narbe an dem Arm! Siehst du?" "Ja", knurrte Arne. Die beiden starrten sich lange gegenseitig an, bis ihnen einfiel, dass sie Kagem noch bezahlen mussten. "41 Sumpfwürmer plus einen Kiotz, das macht.... 10550 Goldmünzen!!!" Mit dem Kopf schüttelnd reichte Jermy ihm mehrere 500er Münzen und eine 50er. Kagem stopfte alles eilig in seinen ledernen Geldbeutel. Arne reichte ihm außerdem einen wertvoll aussehenden Dolch in einer Lederhülle, die mit einem Riemen an Arm oder Bein befestigt werden konnte. "Ich schenke ihn dir. Als Dank für den Kiotz."

Kagem bedankte sich und verließ zusammen mit Zasion, Risae und Sierrana den Stand. "Wozu kaufen die Typen eigentlich Monster?", fragte Risae, mal wieder nicht richtig durchblickend. "Sie verarbeiten einiges weiter. Zähne und Klauen beispielsweise für Schmuck. Ich glaube Kiotzhaut kann für leichte Rüstungen verwendet werden. Und die Sumpfwürmer töten sie. Die Viecher waren wirklich sehr zahlreich, sie verhindern damit, dass sich die Biester zur Plage entwickeln. Außerdem kann man die glaub ich essen." "Iiiiiih..."

Die 4 erreichten das Lokal zum friedlichen Falken und traten ein, wo sie von den anderen auch gleich mit Fragen gelöchert wurden.
 

Überraschend wie schnell ein Tag zu Ende gehen konnte. Nachdem Kagem alles mehrfach erzählt und erklärt hatte und sie sich alle noch mal auf dem Markt umgesehen und mit dicken Decken sowie frischen Proviant versorgt hatten, wurde es auch schon langsam dunkel. "Es ist normal, dass es soweit im Osten schon sehr früh dunkel wird.", beruhigte Icen. Schnell erledigten die Gefährten noch ihre persönlichen Angelegenheiten. Sierrana und Xiantas stockten ihren Pfeilvorrat auf, Kagem genehmigte sich einen neuen weißen Kriegermantel da sein alter ja in Ciina zerfetzt wurde, Icen suchte Schriftrollen neuer Zaubersprüche, Risae sah sich einfach nur um, wo Zasion war wusste keiner und die Zwergenbrüder besorgten sich jeweils eine zweite warme Decke ("WIR ZWERGE VERTRAGEN KEINE KÄLTE!!!", grölten sie beleidigt).

Danach fanden sie sich wieder im friedlichen Falken ein und bekamen Dank Zasions Kontakt zum Besitzer ein einzelnes großes verbilligtes Zimmer. Damit war das neue Geld schon wieder größtenteils verbraucht, doch immerhin standen sie nicht völlig blank da. Nacheinander legten sie die Kameraden schlafen...

Doch Kagem erwachte mitten in der Nacht. Im ersten Augenblick fragte er sich was ihn geweckt hat, bis er eine Bewegung aus den Augenwinkeln wahrnahm. Von seiner Position aus konnte er erkennen, dass alle in ihren Betten lagen. Noch jemand anders war im Zimmer und untersuchte leise ihr Gepäck. Kagem konnte in der Dunkelheit nur die Umrisse der Person erkennen, die inzwischen Kagems Lederbörse in der Hand hielt und sie unauffällig in seine Hosentasche gleiten ließ. Schon wieder ein Dieb! Der Einbrecher ließ seinen Blick über Zasions Hellebarde schweifen und blieb an Ilashar hängen. Vorsichtig kroch der Dieb zu dem Schwert, doch auch bei ihm zeigte sich, dass er die Waffe nicht aus der Hülle ziehen konnte um sie zu begutachten. "Was?", entfuhr es ihm leise. Der Stimme nach war es ein Mann. Kagem dankte Arne dafür, dass er ihm den Dolch geschenkt hatte. Diesen hatte er nämlich vorsorglich schon an seinem Arm befestigt.

Der Schwertkämpfer wartete, bis die Aufmerksamkeit des Diebes auf Risaes Schwert in seiner Hand gerichtet war, dann sprang Kagem schnell und lautlos wie eine Katze aus seinem Bett und hielt dem Unbekannten seinen Dolch an die Kehle. "Was treibst du hier, Dieb? ", zischte er leise. Der Mann gefror mitten in der Bewegung. "Da war wohl jemand wach.", flüsterte der Dieb ohne jegliche Nervosität. "Halt ja dein Maul und wecke nicht deine kleinen Freunde." "Ich glaube nicht, dass du mir befehlen solltest. Ich habe nicht den Dolch an der Kehle." "Dafür habe ich meinen Wurfdolch auf deine Mischlingsfreundin gezielt. Schneidest du mir in den Hals, wird mein Dolch leider ihr schönes Gesicht etwas zerkratzen.", konterte der Dieb skrupellos. Kagem erstarrte, denn das Blitzen des fingerlangen Wurfdolchs war gut zu erkennen. "Du stehst auf sie, oder?", hakte der Typ lässig nach. "Ich habe euch heute auf der Straße gesehen, als ich deinem Magierfreund die Börse geklaut habe. Störte ich da gerade bei irgendetwas?" Seine Stimme triefte vor Häme. Langsam gewöhnte sich Kagem an die Dunkelheit und was er sah bestätigte die Aussage. Der Dieb war dieser Schwarzhaarige, der ihn umgerempelt hatte...

"So und jetzt werfe das Messer weg und wecke niemanden auf. Es sei denn du willst, dass deine Freundin ein schönes Loch im Gesicht hat.", fuhr der Mann ungerührt fort. Kagem tat wie ihm geheißen und legte den Dolch vorsichtig auf den Boden. Jetzt war er unbewaffnet. Der Dieb grinste boshaft.

"Und wenn es dich nicht stört, würde ich gerne hier weitermachen. Ich war gerade dabei eure Ausrüstung zu durchforsten..."
 

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Soviel also zu Kapitel 17.

Doch was passiert jetzt? Wird Kagem alles regeln können? Wird Sierrana verschont bleiben? Welche Rolle spielt der mysteriöse Dieb? Und sind die anderen Gefährten wirklich solche Schnarchtüten, dass sie nicht merken wie sie ausgeraubt werden?

Das alles und viel mehr bei Drachenbrut - Kapitel XVIII !!! (Kommis sind wie immer erwünscht!!! *Hundeaugenblick* Bitte!!!)



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2004-07-27T15:34:20+00:00 27.07.2004 17:34
jaaa! mach dieser ollen ain ein hübsches loch ins gesicht!!! MUHAHAHAHAHA!!!! *fies grins*
Von: abgemeldet
2003-08-19T09:59:16+00:00 19.08.2003 11:59
Sind zwar schon neue Kapis fda, aber trotzdem: MACH SCHNELL WEIDA!!!!!!!
By Berit
Von:  mitsuki11
2003-08-17T13:24:28+00:00 17.08.2003 15:24
Kann Kagem den Dieb nicht irgendwie so überwältigen? Und der Ain darf nichts passieren!!!!

Dieser Teil ist wieder mal sehr spannend! Und ich freue mich schon auf deinen nächsten Teil der bestimmt auch wieder so spannend wird! Kann es kaum abwarten bis ich ihn lesen kann!

Cu


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