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Red Eyes

Abenteuer in der Neuen Welt
von

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Der schwarze Engel gegen den blonden Teufel

Der Herzschlag hämmert in seinen Ohren und verdrängt alle Gedanken. Die Bäume und Büsche rasen an seinen Augen vorbei, während sein Atem die Luft in seine Lungen pumpt und wieder frei lässt. Akito rennt wie wild hinter dem Mädchen her. Sie klettert den Hang hoch und verschwindet auf dem Gipfel. Der Teufelsjunge folgt ihr und sieht über den Rand. Der karge Fels am Boden gibt keine Vegetation preis. Weder Bäume noch Gras können hier wachsen. Der Rand ist wie ein Pizzaboden geformt. Ca. 2 Meter hoher Fels kesselt die flache Landschaft ein. Sora steht mit dem Rücken zu ihm. Die schwarzen Haare wehen im Wind und Akito geht auf sie zu.

„Stopp!“ ruft sie abrupt und dreht sich um. Nun stehen sich die beiden Kinder gegenüber. Der schwarze Engel und der blonde Teufel. Die blaue und rote Iris. Soras Augen schimmern leicht. Hat sie geweint?

„Willst du es hier zu Ende bringen?“ fragt der Zehnjährige und ballt die Fäuste. Der Schweif schwingt leicht von links nach rechts. ‚Warum sollte ich ihn weiterhin verstecken? ‘ denkt er sich mit fest entschlossenem Blick.

„Ein perfekter Ort, findest du nicht?“ sagt die Schwarzhaarige tonlos und sieht sich um. Ihre Blicke wandern um die halbe Landschaft und bleiben schließlich bei Akito stehen. Ihr falsches Lächeln ist verschwunden.

„Wer bist du eigentlich?!“ ruft Akito mit überschlagender Stimme. Sora blickt wieder in die Ferne. Sie scheint nicht ganz bei der Sache zu sein. Doch plötzlich atmet sie tief ein und blickt ihn wieder an.

„Bevor ich dir diese Frage beantworte, möchte ich, dass du auch eine Frage für mich beantwortest.“

„Und die wäre?“ ungeduldig bohren sich die Fingernägel in Akitos Handflächen.

„Weißt du noch, wer deine Eltern sind?“ fragt Sora wieder etwas kindlicher. Die roten Augen zucken, als sich sein Pulsschlag wieder erhöht.

„N-Natürlich kenn ich meine Eltern!“

„Und wie sehen sie aus?“

„Na, Papa ist-… Mama sieht-…“ der Atem des Zehnjährigen rast. Sein Kopf geht alle Erinnerungen durch, sodass Akitos Augen scheinbar wie wild den Boden absuchen wollen. Die Sicht vor ihm verschwimmt etwas. ‚Nein. Nein, das kann nicht sein! Ich weiß doch wie Mama und Papa… aussehen oder? Oder...hab ich es vergessen?! ‘

„Verdammt!“ der Junge vergräbt die Hände in seinen Haaren. Er fällt auf die Knie und schüttelt seinen Kopf. Sora geht einen Schritt auf ihn zu.

„Du hast es verdrängt, nicht wahr? Dein Kopf hat alles verdrängt, um die schlimme Zeit zu vergessen. Doch du hast sogar deine eigene Familie verdrängt. Einfach gelöscht!“ der wütende Unterton bebt in Soras Stimme. Akito blickt zu ihr hoch. Die Tränen rollen ihm von den Wangen.

„Dein Familienfoto hat nur schwarze Schatten, oder?“ sagt die Achtjährige.

„Nein! Nein! Nein! NEIN!! Das kann nicht sein!“

„Wie viele seid ihr denn?! Welche Schatten kannst du auf dem Foto sehen?!“ schreit Sora, worauf Akito erschrocken zusammenfährt.

„D- Drei. Mein Papa, meine Mama und ich.“ Haucht Akito heraus. Vor seinem geistigen Auge erscheint das Bild ohne Hintergrund. Zwei große Schatten stehen links und rechts. In der Mitte ist er selber als kleiner Junge zu sehen. Er hält die Hände von seinen Eltern und lacht sorglos in die Kamera. Plötzlich wird Akito wieder in die Realität geworfen. Er hört ein Schluchzen.

„Du weißt gar nichts über die Neue Welt! Diese Welt ist so furchtbar und grausam!“

„Wer bist du?!“ brüllt Akito.

„Die Regierung hat vor zehn Jahren damit angefangen… Mit dem Plan einer Neuen Generation.“

„Neue Generation?“

„Sie stehlen wahllos Babys und ziehen sie auf! Die Regierung hat sich ein Ziel ausgedacht: Die Neue Generation in der Neuen Welt! Die Kinder werden erzogen und trainiert! Mit sechs Jahren wird dann entschieden, ob sie sich für die Neue Generation eignen, oder nicht. Man forscht bei den Familien nach, ob es irgendwelche Besonderheiten gibt. Ob Teufelsfruchtnutzer in der Familie existieren…und so weiter…“ erklärt sie weiter. Akito versteht nicht, worauf sie hinaus will.

„Was ist der Punkt deiner Geschichte?!“ hakt er nach.

„Ich bin ein Kind dieser Neuen Generation, Akito! Denk doch mal nach! Hast du nicht jemanden auf dem Familienfoto vergessen?!“ schreit sie aufgewühlt, „ein anderes Kind?“

„Was redest du da?! Es stimmt, dass meine Mutter ein zweites Mal schwanger wurde. Aber das Kind ist bei der Geburt gestorben! Verdammt! Das hat sie mir selber gesagt! Daran kann ich mich noch erinnern!“ kommt es protestierend zurück. Akito steht wieder auf. Das Schluchzen wird lauter und als er auf Sora blickt, sieht er in die verweinten Augen eines kleinen Mädchens. Die Maske ist gefallen.

„Das ist der Plan! Sie stehlen Kinder! Und sagen, dass es verstorben ist, doch in Wahrheit werden sie entführt!“

„Dann bist du also…“ in Akitos Kopf gehen die Erinnerungen von Soras Erscheinen bis hier hin im Schnelldurchlauf vorbei.

„Ja! Ich bin deine Schwester, Akito! Ich bin deine kleine Schwester und ich wurde auserwählt DICH zu töten! Kenzo hat sich informiert und rausgefunden, dass ich in die Neue Generation der Regierung gekommen bin. Wegen deiner Dämonenfrucht haben sie mir mit sechs Jahren die Engelsfrucht gegeben! Niemand war für mich da! Keine Eltern! Niemand!“ die Tränen rollen ihr weiterhin die Wangen hinunter.

„Warum hast du uns das nicht früher gesagt?! Warum hast du mich und meine Freunde getrennt!? Warum das alles?!“

„Warum hast DU diese ganzen Leute getötet?!“ kommt es von Sora als Gegenfrage.

„Na weil ich gezwungen wurde! Ich wollte das doch gar nicht!“

„Siehst du?! Wir wurden beide zu Sachen gezwungen, die wir nicht machen wollten! Wir sind beide von unseren Eltern getrennt worden! Niemanden hat es gekümmert, wer wir sind, und was wir machen! Wir sind SKLAVEN DER NEUEN WELT!!“ brüllend und mit zusammengekniffenen Augen steht Sora vor ihrem Bruder. Akito ist fassungslos. Seine Schläfen schmerzen und die Augen wollen nicht das sehen, was vor ihnen steht. Die Situation ist zu surreal, zu falsch um wahr zu sein.

„Und was machen wir jetzt?“ fragt Akito mit zitternder Stimme. ‚Will ich die Antwort überhaupt wissen? ‘

„Wir kämpfen. Auch wenn ich dir jetzt alles gesagt habe und nicht mehr meine Maske tragen muss. Wir müssen gegeneinander kämpfen! Wenn wir es nicht tun, werden wir beide sterben. So kann wenigstens einer überleben. Und wer das sein wird, wir jetzt entschieden. Ich werde mit voller Kraft kämpfen! Du auch!“

„Ich will aber nicht mehr kämpfen! Ich habe es satt! Du bist meine Schwester!“

„Ich bin der Engel und DEIN Gegner! Du bist der Teufel und MEIN Gegner!“

„Sora!“

„LOS!“ Sora eröffnet den letzten Kampf.

„Angel Wing!“ ruft Sora und wischt sich die letzte Träne aus dem Auge. Aus ihrem Rücken treten auf einmal große, weiße Flügel hervor. Sie schwingt sich in die Luft und schlägt mit den Flügeln.

„Ich will nicht, Sora!“ Akito versucht noch seine Schwester zur Vernunft zu bringen, doch er sieht sich geschlagen. Er muss gegen Sora kämpfen. Und zwar mit voller Kraft.

„Demon Strength!“ Akitos Augen leuchten. Aus seinen Haaren treten wieder kleine schwarze Hörner hervor. Der Schweif schwingt hin und her. Nun stehen sich ein Engel und ein Dämon gegenüber, aber auch ein Bruder und eine Schwester. Zwei Kinder, die von ihrem Schicksal gequält werden und sich nun entscheiden müssen. Leben oder Sterben?

„Heiligenschein!“ Sora hebt ihre Arme nach oben und erzeugt einen leuchtenden Ring. Sie greift ihn und wirkt ihn mit voller Kraft auf Akito. Er kann noch rechtzeitig ausweichen. Der Ring schneidet sich in den Felsboden und bleibt zur Hälfte dort stecken. Langsam löst er sich wieder auf.

„Red Pain!“ Akito drückt sich vom Boden ab und springt in die Luft. Als er mit Sora auf gleicher Höhe ist, fängt sein rechtes Bein Feuer. Mit einem schwungvollen Tritt feuert er die Flamme direkt auf seine Schwester. Das Engelsmädchen schlägt einmal mit den Flügeln und kann sich nach oben retten.

„Heiliges Licht!“

„Höllenfeuer!“ er landet wieder auf dem Boden. Sein ganzer Körper verwandelt sich in dunkle Flammen. Sora formt ihre Hände zu einem Gebet zusammen. Sie schließt die Augen und plötzlich werden ihre Hände weiß. Sie schlägt die gefalteten Hände nach vorne und ein Lichtstrahl wird auf Akito geschossen. Im selben Augenblick stößt der Teufelsjunge die Flammen nach oben. Das weiße Licht und die dunkelroten Flammen treffen sich in der Luft. Die Energie entläd sich und explodiert mit einem lauten Knall. Akito kann nichts mehr sehen. Der aufgewirbelte Dreck verdeckt seine Sicht und er muss husten.

„Expulsion!“ er hört Soras Stimme von oben, doch er kann sie nicht orten. Plötzlich stößt ein Lichtpfeil durch die Staubwolken. Akito kann sich nicht mehr rechtzeitig retten. Der Pfeil durchbohrt seine linke Schulter.

„Haki?“ stöhnt Akito und hält sich mit der anderen Hand den verletzten Arm. Als die Sicht wieder frei wird, kann er Sora am Himmel ausmachen. Sie bereitet schon wieder einen Lichtpfeil vor.

„Verdammt! Der Pfeil schwächt meine Kräfte!“ flucht der Teufelsjunge.

„Expulsion!“ das Licht rauscht erneut auf den Zehnjährigen zu. Es streift sein Bein, doch er kann noch nach hinten ausweichen. Mit zusammengebissenen Zähnen zieht er den anderen Pfeil aus seiner Schulter. Das Blut hängt an dem Licht, doch dann löst er sich in Luft auf.

„Kämpf richtig!“ ruft Sora. Akito hebt langsam seinen Kopf und blickt in den Himmel. Die Flügel schlagen regelmäßig nach unten, um Sora in der luft zu halten. Ihre linke Hand bewegt sich gestreckt nach rechts und ihre andere Hand von oben nach unten. Die Form eines kleinen Kreuzes.

„The Cross!“ ruft Sora und die Handbewegungen werden auf einmal leuchtend sichtbar.

„Schwarze Sichel!“ Akito feuert eine halbmondförmige Flamme auf Sora. Die Achtjährige stößt das Kreuz von sich. Als es auf das Feuer trifft, durchttrennt es Sichel und rast auf Akito zu, der überrascht nach oben blickt. Das Kreuz landet genau auf seinem Oberkörper. Der Junge schreit vor Schmerz. Das Bild der Shinka-Kirche, auf Kokomo, erscheint in seinem Kopf. Sein Herz schlägt immer heftiger und sein Atem wird flacher. Akito fällt nach vorne auf die Knie. Sora fliegt wieder auf die Erde und geht ein paar Schritte nach vorne. Die rote Iris von Akito verdrängt die Pupille bis nur noch ein schmaler Schlitz zu sehen ist. Eine unheimliche Aura umhüllt seinen Körper. Sein Bewusstsein schaltet sich aus.
 

„Wo bin ich?“ Akito sieht sich in der Dunkelheit um. Alles ist schwarz. Oben, unten, links, rechs. Der Junge geht einige Schritte nach vorne. Der Boden verschwindet plötzlich und er fällt in die Tiefe.

„Uhaaaa!!!“ mit lautem Geschrei wird sein Fall gebremst. Er schwebt jetzt in diesem schwarzen, endlosen Raum. Er kann seinen eigenen Körper nicht sehen, aber er fühlt ihn. Er ist hier, wo auch immer das sein soll.

„Was ist passiert? Wo ist Sora?“ fragt er weiter in die Dunkelheit hinein. Niemand antwortet. Akito wird unruhig und fängt an zu schluchzen.

„Luffy… hilf mir doch…“ flüstert er und kneift die Augen fest zusammen. In der Ferne hört man eine leise Stimme. Sie wird lauter.

„-to.“

„-kito.“

„Luffy…?“ der Junge wagt es nicht die Lieder zu heben.

„Akito. Akito!“

„Ich bin hier, Luffy!! Hilf mir!“

„Akito!“

„Ja! Das bin ich! Luffy! LUFFYYYY!!“

„AKITO!!“
 

„AKITOOO!!!“ schreit der Strohhutträger, als er mit den anderen fast den Gipfel erreicht hat. Niemand antwortet. Es ist vollkommen still oben.
 

Der Teufelsjunge öffnet die Augen, doch im gleichen Moment wünscht er sich die Dunkelheit zurück. Unter seinen Füßen liegt Sora. Das Blut dringt aus ihren Wunden und färbt den Felsboden in ein dunkles rot. Ihre Augen sind nur noch halb geöffnet. Er selber steht, mit der in schwarzen Flammen stehenden Faust, über ihr.

„A-kito…“ flüstert Sora mit schwacher Stimme. Ihre Hand umfasst seine brennende Hand. Das schwarze Feuer auf Akitos Haut fühlt sich auf ihrer Handfläche kalt an. Sie bewegt die Hand auf ihr Herz zu. Akito blickt sie immer noch regungslos an.

„Du hast gewonnen… Bitte… befreie meine Seele… Ich will nicht mehr in diesem Körper sein. Bitte… töte mich…jetzt…“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  fahnm
2013-08-12T23:26:57+00:00 13.08.2013 01:26
Wann hat er denn?
War im Kampfrausch?
Hammerhart.
Freue mich schon aufs nächste Kapi^^
Von:  Jessylein
2013-08-12T19:20:22+00:00 12.08.2013 21:20
Wow einfach nur cool ^-^


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