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Accept your fate!

Denn dein Schiksal erwartet dich
von

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Introduction

Es gibt mehr zu sehen als man je sehen kann;

Mehr zu tun, soviel mehr zu verstehn.
 

Textauszug: König der Löwen; Der ewige Kreis
 


 


 

Zusammen mit einem weiteren Anbu war Sasuke Uchiha auf dem Weg in den Wald außerhalb Konohagakures. Seine Gedanken waren weitestgehend bei der Unterredung mit der Godaime und seinem Bruder, doch konnte er sich kein Reim auf die Person machen, die er zusammen mit seinem Teamkollegen sicher nach Konoha bringen sollte. Laut den Worten Tsunades war es eine Person, die er zu kennen schien, doch fiel ihm beim besten Willen niemand ein. Selbst Itachi schien mehr zu wissen, denn er hatte heraushören lassen, dass es sich um den Klienten um eine weibliche Person handeln sollte. Alle die er kannte waren im Dorf oder auf Mission im näheren Umfeld. Ein flüchtiger Seitenblick auf Kakashi zeigte ihm, dass auch er mit seinen Gedanken woanders war. Tief einatmend schob er seine Gedanken beiseite und konzentrierte sich auf die Umgebung. Er spürte kein fremdes Chakra, kein Anzeichen dafür, dass feindliche Ninja sich hier verstecken sollten. Für ihn war es sowieso etwas seltsam, dass Tsunade von ihnen verlangte, Begleitschutz für einen ausgebildeten Ninja zu sein, doch es war nun einmal sein Job und den erledigte er ohne Einschränkungen. “Wir sind fast da. Ich kann die Lichtung schon sehen.”, teilte er Kakashi mit. Der Angesprochene nickte verstehend.

“Und so wie es aussieht, haben wir noch etwas Zeit. Die Sonne geht noch nicht unter.” Sasuke nickte. Dann würden sie eine kleine Rast einlegen, bis die Klientin auftauchen würde.
 

Etwa eine halbe Stunde später standen Sasuke und Kakashi wartend im Schatten der Bäume. Die Sonne war bereits am Untergehen und die Klientin müsste jeden Moment hier auftauchen, doch weder Sasuke noch Kakashi konnten Chakra ausmachen, dass sich ihnen näherte.

“Hn, sie ist spät dran.”, sagte Sasuke leise und beobachtete, wie der Himmel in den Farben rot, orange, gelb und rosa getaucht wurde.

“Vielleicht ist sie aufgehalten worden.”, vermutete Kakashi murmelnd. Sasuke schnaubte. Es wäre doch viel effektiver gewesen, wenn sie ihrer Klientin entgegen gekommen wären, dann hätte Tsunade auch die Sicherheit gehabt, dass dieser Person wirklich nichts zustoßen würde.

“Hn, sie muss ja wichtige Informationen haben, wenn Tsunade uns beide schickt.”, flüsterte Sasuke seinem Teamkollegen zu. Kakashi nickte.

“Entweder das, oder sie ist für das Dorf sehr wichtig.”, mutmaßte der Anbu weiter.

“Es bringt nichts, wenn wir uns über solche Nichtigkeiten den Kopf zerbrechen. Unsere Aufgabe besteht lediglich darin, die Klientin sicher zurück zu bringen.”, sprach Kakashi Hatake und kratzte sich unter seiner Anbu-Maske. Sasuke schwieg daraufhin. Kakashi hatte recht.
 

Sasuke ließ seinen Blick ein weiteres Mal umher schweifen und plötzlich spürte er eine seltsame Wärme und schon blendete ein gleißendes Licht seine Augen. Schützend hielt er seine Arme vor die Sehschlitze seiner Maske. Kakashi tat es ihm nach.

“Was? Feinde?”, sagte er und zog mit der rechten Hand ein Kunai aus seiner Waffentasche.

“Ich habe kein Chakra wahrnehmen - Moment! Ich spüre ein bekanntes Chakra …” Sasuke hielt inne und konzentrierte sich ebenfalls darauf.

“Neji!”, entfuhr es beiden Anbu gleichzeitig und sahen sich stutzig an. Mittlerweile konnten sie auch wieder etwas erkennen, denn das Licht war verschwunden. Doch eine weitere Person war bei Neji und deren Chakrafluss ähnelte sich. Nach weiteren Sekunden vernahmen sie eine feminine Stimme und erste Umrisse waren erkennbar. “Hinata?”, flüsterte Kakashi auf einmal und Sasuke überlegte fieberhaft, wer noch einmal Hinata war, als besagte Personen die Lichtung betraten.

“Komm, Sasuke.”, sagte Kakashi lediglich und war mit wenigen Sätzen bei Neji und seiner Cousine.
 


 

~*~
 


 

Tief einatmend schloss Hinata ihre Augen. Heimat. Endlich war sie zu Hause.

“Ich freue mich, dass ich wieder hier bin, auch wenn ich meine Freunde dort vermisse.”, gestand Hinata ihrem Cousin und lächelte verhalten. Neji nickte nur.

“Laut Tsunades Anweisung sollen Anbu uns Geleitschutz bieten.”, sagte der langhaarige Ninja und schmunzelte, als er auch Kakashis und Sasukes Chakra wahrnehmen konnte. Auch Hinata hatte die beiden gespürt und drehte sich in die Richtung, aus der der grauhaarige Anbu kam.

“Du bist also die ominöse Klientin, um deren Sicherheit Tsunade-sama so besorgt ist. Schön dich wieder zu sehen, Hinata.”, erklang die tiefe Stimme Kakashis. Hinata lächelte.

“Freut mich ebenso. Zwei Jahre sind eine lange Zeit.” Hinata wusste um die Geheimhaltung der Identitäten der Anbu, also verschwieg sie die höfliche Anrede, die dem Älteren ohne Frage zugestanden hatte. Nur einen Augenaufschlag später stand ein weiterer Anbu bei ihnen, jedoch schwieg er. Neji unterhielt sich flüsternd mit Kakashi, also grüßte sie lächelnd ihren alten Schulkameraden.

“Es freut mich auch dich wieder zu sehen. Neji hat mich schon über alles in Kenntnis gesetzt.” Waren ihre einzigen Worte, doch Sasuke schwieg weiterhin. Schulterzuckend wandte Hinata sich vom Schwarzhaarigen ab und tat einige Schritte auf ihren Cousin und Kakashi zu, die sich entfernt hatten.

“Wir sollten aufbrechen. Ich muss dringend mit Tsunade-sama sprechen.”, sagte Hinata mit ernster Stimme und Neji nickte.

“Ja, es ist wirklich dringend. Mit Hinatas Wissen könnten wir eine größere Schlacht abwenden.” Neji schenkte Kakashi und auch Sasuke einen ernsten Blick.

“Gut, dann sollten wir uns auf den Weg machen.” Kakashi gab Sasuke zu verstehen, dass dieser die Nachhut bilden sollte.

Alle vier Ninja begaben sich mit einem gekonnten Sprung in die grünen Wipfeln der Bäume.
 

Ohne größere Schwierigkeiten näherten sie sich Konohagakure und nur etwa eineinhalb Stunden später passierten sie die Tore Konohas. Als die Wachtposten die Anbu und ihre Begleiter erkannten, ließen sie die vier ohne Weiteres durch und informierten sofort die Godaime über das Ankommen der erwarteten Ninja.
 

Jene Hokage saß mit verschränkten Händen an ihrem Schreibtisch und durchlöcherte die Tür ungeduldig mit ihren Blicken. Minute um Minute verstrich und Tsunade wollte schon selbst nach den Ankömmlingen sehen, als sie schmunzelnd wahrnahm, wie diese gerade vor der Tür standen. Das Klopfen abwartend, harrte die Hokage aus. “Herein.”, sagte sie leise und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie Hinata sah. Die junge Hyuuga hatte sich wirklich gemausert die letzten zwei Jahre. Äußerlich war sie etwas dünner geworden, aber keineswegs wirkte sie unterernährt, wie Tsunade zu Beginn befürchtet hatte, dann hatte sie deutlich eine gesündere Hautfarbe bekommen – ihre Wangen waren rosig und ihre Augen glänzten.

“Schön, dass du wieder zurück bist, Hinata. Du siehst gut aus. Die zwei Jahre dort scheinen dir nicht nur bezüglich deines Wissens gut getan zu haben.”, begrüßte sie die Klanerbin freundlich.

“Danke, Tsunade-sama. Ja, ich habe viel lernen können und durch die Informationen eines sehr weisen Wesens weiß ich auch, dass meine Funktion in den kommenden Wochen von hoher Bedeutung ist.”, sprach sie und kam direkt vor Tsunades Schreibtisch zum Stehen. Die Godaime lächelte und schloss die Augen.

“Es freut mich zu hören, dass er dir weiter helfen konnte. Ich schätze es sehr, dass er mir offenbart hat, was allen Anderen verborgen blieb.”, sagte sie und sprach für alle Anwesenden, außer Hinata, in Rätseln.

“Tsunade-sama.”, erklang auf einmal die tiefe Stimme von Neji. Die Godaime sah an Hinata vorbei.

“Du hast ihn kennen gelernt.”, sagte sie und Neji nickte.

“Er ist sehr – Angst einflößend.”, sagte er stockend. Sasuke und Kakashi sahen den jungen Hyuuga Stirn runzelnd an.

“Wenn ihr uns nicht mehr braucht, Hokage-sama, würden wir uns gern zurück ziehen.”, meinte Kakashi und verbeugte sich.

“Nein, nein, ihr könnt ruhig hier bleiben. Ich hätte euch spätestens Morgen über alles in Kenntnis gesetzt, also könnt ihr es auch gleich von Hinata selbst erfahren.”, erklärte Tsunade und winkte die drei Ninja zu sich heran. Neben Hinata blieben sie stehen.

“Gut Hinata, dann fang einmal an, doch zuerst sage mir doch, wie es Killgarah ergeht. Seit er mich vor zwei Jahren plötzlich kontaktierte, hatte er sich kaum noch gemeldet und somit wusste ich auch nicht, wie es dir so ergangen ist.” Tsunade lehnte sich zurück. Hinata lächelte.

“Es geht ihm, den Umständen entsprechend, gut. Sein Gefängnis schwächt ihn, auch wenn er es nicht sagt – schließlich ist Killgarah schon sehr alt, wie ihr wisst.” Sasuke runzelte die Stirn. Wieso musste Hinata Kontakt zu einem Gefangenen aufnehmen und wie hatte jener es geschafft, Kontakt zu Tsunade auf zu nehmen?

“Tsunade-sama, bitte entschuldigt, aber wovon sprecht ihr und Hinata? Ich verstehe nicht.”, sagte Kakashi. Die Godaime lachte.

“Oh, bitte entschuldigt. Natürlich kläre ich euch auf. Killgarah ist ein sehr alter und weiser Drache.”, offenbarte sie ihren Anbu. Skeptisch beäugten sie die Hokage.

“Ihr scherzt.”, meinte Sasuke nur und verschränkte die Arme vor der Brust.

“Nein, keineswegs.”, antwortete sie ihm und deutete Hinata an, weiter zu erzählen.

Die Klanerbin kicherte verzückt.

“Gut, kommen wir zum Thema. Also: Killgarah hatte mir nach meiner Ankunft gesagt, was mein Schicksal wäre und, dass jenes mit Merlins verbunden wäre. Killgarah offenbarte mir auch, dass in naher Zukunft eine große Schlacht stattfinden würde, wenn ich nicht versuchen würde, diese durch meine erlernten Fähigkeiten ab zu wenden. Durch Gaius’ und Merlins Hilfe konnte ich Fähigkeiten erlangen, von denen ich niemals gedacht hatte, dass es sie wirklich geben würde.”, machte sie der Godaime verständlich.

“Ich weiß, Hinata, auch ich war erstaunt, aber bitte gebe uns doch eine Kostprobe deiner neuen Fähigkeiten.”, bat die fünfte Hokage. Hinata nickte. Sie schloss die Augen, konzentrierte sich. Plötzlich sprach sie Worte in einer seltsamen Sprache und Tsunade erschrak leicht, als sich ihre Augen kurzzeitig golden färbten. Dann begann der schwere Schreibtisch der Godaime sich in die Luft zu heben. Keuchen drang an Hinatas Ohr. Ein zierliches Lächeln stahl sich auf ihre Lippen.
 

“Unglaublich. Killgarah hatte es mir erklärt, aber wirklich glauben kann ich es erst jetzt.”, hauchte die Hokage und im nächsten Moment strahlte sie regelrecht.

“Oh, Hinata! Mit deinen Fähigkeiten können wir einen Krieg mit Sicherheit abwenden!” Tsunade sprang von ihrem Stuhl auf und die Klanerbin setzte den Schreibtisch zurück auf den Boden. Tief atmete Hinata aus.

“Wie? Was war das? Ich habe nicht spüren können, dass Hinata ihr Chakra genutzt hatte.”, sagte Kakashi erstaunt und musterte die junge Frau neben sich.

“Du hast es deshalb nicht gespürt, weil ich zum zaubern kein Chakra nutzen muss – lediglich meine Konzentration ist gefragt.”, erklärte Hinata und ihre Wangen färbten sich rot, als sie die Blicke aller auf sich spürte.

“Hn, und inwieweit kann uns das helfen?”, fragte Sasuke, ließ Hinata aber nicht aus den Augen.

“Das, Sasuke, ist eine gute Frage. Killgarah hatte nicht mehr als das offenbart. Hinata, kannst du uns mehr erzählen?” Tsunade richtete ihre braunen Augen auf die Klanerbin. Sie schüttelte den Kopf.

“Er meinte nur noch, dass ich mein Schicksal erkennen würde, wenn es soweit ist und dass ich dann wüsste, was zu tun sei, wenn die Zeit kommt.” Sasukes Blick verfinsterte sich.

“Tolle Erklärung! Das wird uns gegen den Feind auch nicht schützen!”, spie er zischend aus. Kakashi legte beruhigend seine Hände auf Sasukes Schultern, doch dieser wandte sich genervt aus dessen Griff.

“Lass mich los, Kakashi! Tsunade-sama, es ist eure Pflicht unser Dorf vor dem bevorstehenden Angriff zu schützen! Wer weiß, ob Hinata je erkennen wird, was sie auch immer tun muss! Es ist so gut wie keine Zeit mehr!” Aufgebracht stemmte der junge Uchiha sich auf den Schreibtisch der Godaime ab. Sein Gesicht war wutverzerrt. Erschrocken über seine Abneigung wich Hinata ein paar Schritte zurück, doch sie spürte die beruhigenden Hände ihres Cousins auf ihren Schultern, als sie unbeabsichtigt gegen ihn stieß. Ängstlich schaute sie zu ihm empor. Neji schüttelte schweigend den Kopf.

Hinata musste ruhig bleiben, schließlich kannte Neji den Uchiha und sie vertraute ihrem Cousin schließlich.

“Sasuke Uchiha, hüte deine Zunge!” Auch die Godaime hatte sich erhoben und war kurz davor, ihre Geduld zu verlieren. Schnaubend erhob Sasuke sich wieder und wandte sich zum Gehen. Seiner Meinung nach, war es Zeitverschwendung, weiterhin der Hyuuga zu zuhören. Drachen, pah!

Schweigend beobachteten die Anwesenden, wie der Uchiha ein paar Fingerzeichen formte und lautlos aus dem Bürogebäude verschwand.
 

“Bitte entschuldige seine Ungestümheit.” Tsunade seufzte hörbar aus.

“Schon gut. Ich kann ihn verstehen. Zauberei ist etwas sehr mystisches und geheimnisvolles, dennoch sollte ich euch sagen, dass meine Fähigkeiten beschränkt sind. In den letzten zwei Jahren musste ich viel lernen, doch übertreffen Merlins Fähigkeiten die meinen um Längen.” Hinata erinnerte sich an den gemeinsamen Unterrichtsstunden und spürte noch immer dieses unglaubliche Gefühl, wenn sie Merlin beim Zaubern beobachtete.

“Mit seiner Hilfe wäre es garantiert ein Leichtes, den Krieg zu verhindern.” Ihre Stimme klang belegt.

“Hm.” Tsunade hatte während der Worte Hinatas wieder ihr Kinn auf die miteinander verschränkten Finger gelegt.

“Und du meinst, er könne mehr ausrichten?” Hinata nickte. Warum sollte sie der Godaime so etwas verschweigen, wenn diese Information ein weiterer Trumpf sein konnte.

“Wenn ich mit Killgarah sprechen könnte, könnte ich in Erfahrung bringen, ob Merlin uns im Notfall beiseite stehen könnte.”, erklärte Hinata weiter. Diese Gedanken hatte sie schon vor der Abholung ihres Cousins gehegt, doch sie wollte den jungen Zauberer in keinster Weise von seiner Bestimmung abhalten – schließlich war er dazu geboren, König Arthur vor allem zu schützen und mit ihm zusammen die alte Religion zurück kehren zu lassen.

“Es wäre natürlich ein starker Trumpf, aber ich wüsste nicht, wie er zu uns gelangen könnte. Du solltest wissen, dass das Jutsu unberechenbar sein kann – ich habe dich damals genügend aufgeklärt.”, meinte Tsunade nachdrücklich. Die Klanerbin nickte seufzend.

“Tsunade-sama, wenn ich unterbrechen dürfte.” Neji hatte sich an Hinata vorbei geschoben und sah die Hokage auffordernd an.

“Was gibt es, Neji?” Wollte jene in Erfahrung bringen und gewährte ihm, zu sprechen.

“Ich weiß nicht genau, was meine Cousine dort erlernt hat, oder was genau ihre Mission war, aber ich bin mir sicher, dass wir unser Dorf schützen können. Wir haben viele starke und sehr gut ausgebildete Ninja. Hinatas Fähigkeiten sind vielleicht sehr unterstützend, dennoch glaube ich kaum, dass diese Magie unser aller Leben retten kann oder einen Krieg verhindert.”, offenbarte der Hyuuga seine Gedanken. Ein wenig verletzten Hinata seine Worte, denn sie hörte nur zu deutlich heraus, dass er sie noch immer für zu schwach, gar unwürdig, hielt.

Tsunade schloss ihre Augen und ihre rechte Braue begann zu zucken.

“Neji Hyuuga, ich schätze deine Meinung sehr, doch ich denke, dieses Mal solltest du mir und deiner Cousine mehr Vertrauen schenken. Hinatas neu-erlernte Fähigkeiten werden ihren Nutzen erfüllen und ich verlange von dir, dass du ihre Aufopferung zu schätzen weißt. Die Mission von vor zwei Jahren hätte sie auch töten können und niemand hätte irgendetwas ausrichten können. Hinata war in einer anderen Zeit und dort ist, so wie es mir Killgarah erklärte, Magie und alles, was damit zu tun hat, strengsten verboten und wird mit dem Tode bestraft.” Tsunade schnaubte.

“Hätte irgendjemand sie dabei erwischt, wie sie das Zaubern erlernt, hätte man sie gehangen.” Die Godaime war sich dessen bewusst, was sie sagte, und die erschrockenen Blicke seitens der zwei anwesenden Männer waren Genugtuung.

“So eine Mission hat den Rang A, Tsunade-sama, und ihr habt Hinata diesen erteilt?” Kakashi konnte es nicht fassen.
 

Hinata fühlte sich eindeutig überflüssig und fing an, an dem Saum ihres Oberteils zu nesteln.

“Es ging nicht anders. Auch ich habe mir Gedanken über all das gemacht, doch Killgarah sagte mir, dass nur Hinata dafür infrage kam, ansonsten hätte ich sie nie solchen Gefahren ausgesetzt!”, wetterte Tsunade Kakashi entgegen. Der grauhaarige Anbu fasste sich verlegen an den Hinterkopf.

“Ja, da habt ihr Recht, Tsunade-sama, bitte entschuldigt meine Anmaßung.”, versuchte er sich zu retten. Mit der Godaime war in solchen Momenten nicht gut Kirschen-essen. Schnaubend wandte sich das blonde Dorfoberhaupt wieder Hinata zu.

“Das wäre soweit dann erst einmal alles, Hinata. Danke für deine Informationen. Bis ich mit Kakashi ...” Sie warf dem Genannten einen warnenden Blick zu, welcher dann schlucken musste. “Alles besprochen habe, kannst du natürlich deine freien Tage genießen. Ich wende mich im Laufe der nächsten drei Tage an dich.”, erklärte sie und scheuchte Neji und Hinata mit einem Handwink aus ihrem Büro. Die beiden Hyuuga verneigten sich respektvoll und taten dann das, wozu die Godaime sie aufgefordert hatte. Neji warf Kakashi noch einen letzten Blick zu und jener unerschrockene Ninja-Truppen-Anführer stand der Angstschweiß auf der Stirn. Ein letzter flehender Blick seitens Kakashi und die Tür zum Büro schloss sich. Beunruhigende Stille war zu vernehmen. Nicht ein Ton hallte durch die Flure des Hokageturms oder drang aus einem der Zimmer. Schweigend machten die beiden jungen Ninja sich auf den Weg zum Hyuuga-Anwesen.
 


 

~*~
 


 

Am gestrigen Abend hatten Neji und Hinata sich nicht mehr unterhalten und das ließ sie seufzen. Ihren Cousin belastete etwas, dass konnte Hinata spüren, doch dieser sture und stolze Mann ließ sie nicht hinter seine Fassade schauen. Ob die Worte der Hokage ihn so zum Nachdenken brachten? Hinata seufzte abermals.

So aufopfernd, wie Tsunade ihre Mission dargestellt hatte, empfand Hinata sie gar nicht. Es war eine Mission, wie die vorigen auch. Sterben konnte sie schließlich auch, wenn sie eine einfache D-Rang Mission ausführte.

In Gedanken versunken schlenderte Hinata weiter die belebte Straße hinab. Am Morgen war sie früh erwacht und hatte sich im ersten Moment erschrocken, als sie nicht, wie üblich, in dem mit Stroh ausgestattetem Bett erwacht war, sondern in ihrem eigenen Bett, doch nach diesem kurzen Schrecken hatte sie gelächelt und sich unter die Dusche begeben.

Das war noch etwas, was sie vermisst hatte. Natürlich war das morgendliche Schwimmen keineswegs schlecht gewesen, doch so eine Dusche mit fließend warmen Wasser, war eindeutig die bessere Wahl.

Nach dem Duschen hatte sie erst einmal ausgiebig gefrühstückt und war dann aus dem Haus gegangen. Als ihr Blick beim Verlassen der Küche auf die Uhr fiel, musste Hinata schmunzeln. Es war gerade einmal kurz nach sechs gewesen und die meisten Mitglieder der Haupt- und Nebenfamilie schliefen noch – unter anderem eben auch ihr Vater, ihre Schwester und Neji.
 

Seufzend blieb Hinata stehen und streckte sich dann. Es war ein herrlicher Tag. Die Sonne erwärmte die Gemüter der Menschen, überall hörte die Klanerbin das fröhliche Gelächter von kleinen Kindern und nicht weit entfernt erschallte die Stimmen der jungen Akademieschüler, die anscheinend gerade draußen Kunaitraining oder dergleichen hatten. Ein Lächeln zierte ihre Lippen, als sie an ihre Zeit in der Akademie zurückdachte. Naruto hatte andauernd Streiche gespielt und so ihren ehemaligen Lehrer in den Wahnsinn getrieben. Ja, damals hatte sie sehr für diesen chaotischen und lieben Jungen geschwärmt, doch nachdem Tsunade sie über die Risiken des Jutsu aufgeklärt hatte, verschloss Hinata ihre Gefühle und mittlerweile konnte sie mit Sicherheit sagen, dass sie rein freundschaftlich für Naruto empfand – und irgendwie beruhigte diese Erkenntnis Hinata.

Tief einatmend ging sie weiter – vielleicht traf sie ja auf einen ihrer Freunde.
 


 


 

~*~
 


 

“Sire! Bitte wartet! Arthur!” Merlin rief nach seinem Freund und König, der gerade drauf und dran war, mit einigen seiner Ritter, die monatlichen Besichtigungen der umliegenden Bauerndörfer zu machen.

“Merlin, du siehst doch, dass ich beschäftigt bin – was willst du?” Ohne darauf zu warten, dass sein Diener ihn einholte, schritt Arthur Pendragon auf sein Ross zu.

“Ich muss dringend mit euch sprechen, es handelt sich um etwas sehr Wichtiges.”, versuchte der Diener zu erklären, doch Arthur rollte nur mit den Augen.

“Na schön, dann sag’ es mir.”, verlangte der König, zurrte den Gurt seines Sattels noch einmal nach.

“Könnten wir das bitte unter vier Augen besprechen, Sire?” Bittend sah Merlin zum König auf.

“Es geht um Hinata.”, fügte er murmelnd hinzu, darauf hoffend, dass Arthur ihm zu hören würde.

“Wie? Reicht es nicht, dass du mich belogen hast, was dieses Weibsstück angeht – und jetzt verlangst du von mir, dass ich dir zu hören soll, wenn du wegen diesem Biest trauerst?”, verächtlich sah er zu Merlin hinab.

“Nein, Mi Lord, aber ich bitte euch trotzdem darum, mich anzuhören – als euer Freund.”, appellierte Merlin an des Königs Gewissen und verbeugte sich. Arthur schwieg, schloss die Augen und wog das Für und Wider ab.

“Na schön, aber nur kurz.”, sagte er und wandte sich seinen Rittern zu.

“Wir verschieben unseren Aufbruch. Ich muss etwas mit Merlin besprechen.”, sagte er und glitt vom Pferd herunter.

“Ich hoffe für dich, dass es wirklich wichtig ist.”, zischte der König Merlin zu und zusammen stiegen sie die Stufen bis zum Gemach des Königs hinauf.
 

“Danke, Arthur.”, begann Merlin, als er die schwere Eichentür hinter sich zu zog. “Hn.”, schnaubte Arthur und wartete mit verschränkten Armen darauf, dass Merlin ihm nun endlich erzählte, worum es ging.

“Nun, ich habe von einem Freund erfahren, dass Hinata in Schwierigkeiten steckt und ganz dringend meine Hilfe benötigt.”, Merlin wusste nicht, wie er Arthur überzeugen konnte.

“Und was hat das Ganze mit mir zu tun? So weit ich weiß, ist sie nicht von hier. Wie stellst du dir vor, soll ich helfen?” Das war immerhin ein Anfang, dachte Merlin und verkniff sich ein Lächeln.

“Das stellt keine Schwierigkeit dar. Ich weiß, wo ihr Heimatdorf liegt, aber wir müssen uns, so schnell es geht, auf den Weg machen. Sie und viele unschuldige Menschen sind in Gefahr. Ich bitte euch, Sire, tut es mir zu liebe, weil ich euer Freund bin.” Fast schon flehend sah Merlin zum blonden Mann, der nachdenklich die Stirn in Falten gelegt hatte. Arthur seufzte ergebend.

“Aber selbst wenn ich dir helfen wollte, kann ich mein Königreich niemals so lange alleine lassen, falls es, wie sie behauptet hatte, zu einem Krieg kommen sollte.”, warf er ein und trat an das Fenster.

“Ihr werdet doch bestimmt für wenige Wochen jemanden finden, der euch würdig vertreten könnte.”, wagte Merlin zu widersprechen. Arthur hüllte sich in Schweigen, starrte stur auf den Platz vor dem Schloss.

“Vielleicht gibt es da jemanden.”, sagte Arthur langsam und wendete sich wieder Merlin zu, der ihn freudig anlächelte.

“Oh, Arthur, ihr wisst gar nicht, wie dankbar ich euch bin.”, ereiferte Merlin sich.

“Danke mir nicht zu früh, Merlin. Erst muss ich meinem Onkel schreiben. Bis zur Abreise wird es also noch wenige Tage dauern.”, erklärte Arthur und schüttelte im nächsten Moment ungläubig den Kopf, dass er Merlins Bitte ohne Weiteres zugesagt hatte.

“Das macht überhaupt nichts, Sire, ich werde bis dahin schon einmal die Reisevorbereitungen treffen und eure Rüstung auf Hochglanz polieren.”, sagte Merlin, verbeugte sich schnell und lief dann, ohne weiter auf Arthur zu achten, aus den Gemächern des Königs.

Arthur konnte nur über Merlins Gedankenlosigkeit schmunzeln.
 

Während Arthur beobachtete, wie sein Diener freudig über den Platz lief und den Rittern der Tafelrunde etwas unverständliches zu rief, dachte er an eben zurück. Arthur hatte nur so schnell zu gestimmt, weil ihm nicht dieses verlogene Weibsstück am Herzen lag, sondern sein jahrelanger Freund. Vielleicht auch etwas zu sehr, denn jedes Mal, wenn Merlin ihm näher kam – näher als normal jedenfalls – begann sein Herz in einem unruhigen Rhythmus zu schlagen, seine Kehle wurde trocken und er spürte immer diese Hitze in sich aufsteigen, sobald Merlin ihn freundschaftlich eine Hand auf die Schulter legte, ihm beim Anziehen der Rüstung oder komplizierter Gewänder half und sein Magen zog sich zusammen, sobald sein Diener ihn mit seinen dunklen Augen geradezu in die Seele blickte.

Verzweifelnd wegen seiner verbotenen Gefühle für Merlin fuhr er sich knurrend durch die blonden, kurzen Haare.

“Vater würde mich wegen dieser Gefühle verachten und ins Exil jagen lassen.”, wisperte der König und atmete tief ein. Niemals dürfte er sich seinen Gefühle hingeben und Merlin in irgend einer Weise diese offenbaren. Arthur war zwar der König, doch er glaubte fest daran, dass Merlin ihn wegen genau diesen abartigen und widerwärtigen Empfindungen abstoßen und verabscheuen würde – egal wie lang und tief ihre Freundschaft war.
 


 

~*~
 


 

“Killgarah, ich habe es geschafft! Arthur wird mit mir kommen.”, rief Merlin freudig und leicht außer Atem, da er die ganze Strecke gerannt ist.

“So, so.”, echote es in der Höhle und das Rasseln der Ketten bewies Merlin, dass Killgarah zu ihm geflogen kam.

“Ja, das heißt, ich muss Arthur nicht aus den Augen lassen.”, grinste der königliche Diener.

“Und wie stellst du dir vor, willst du dich erklären, wenn er von deinen Fähigkeiten erfährt? Ich hätte dir weitaus mehr Verstand zugesprochen. Die Reise in Hinatas Zeit wird ihn verwirren, wenn nicht sogar verstören. Hast du daran gedacht?”, aufgebracht sah der Drache den jungen Zauberer an. Nach Killgarahs belehrenden Worten herrschte Stille und Merlin sah bedrückt auf die Spitzen seiner Stiefel.

“Oh nein, entschuldige, Killgarah, darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht. Ich werde Arthur sagen, dass ich alleine gehen werde. Du hattest recht. Es war töricht von mir, so gedankenlos zu handeln.” Über seine eigenen dummen Gedanken fluchend wollte Merlin schon wieder die Stufen des Kerkers hinauf gehen, als Killgarah ihn aufhielt.

“Nun warte doch, junger Zauberer.” Der weise Drache musste schmunzeln. Zwar verhielt Merlin sich sehr oft so, wie es von ihm verlangt wurde – er war gewissenhaft, freundlich, hilfsbereit, mutig – doch in solchen Situationen wie dieser stellte Killgarah oftmals fest, dass eben auch noch diese kindliche Seite in Merlin war, die unbedacht und sorglos war.

Abwartend sah Merlin den Drachen an.

“Morgen, wenn die Sonne ihren höchsten Stand erreicht hat, wird sich im Wald von Albion, am See, ein Tor zu Hinatas Welt öffnen. Nutze deine Fähigkeiten, um es sehen zu können.”, erklärte Killgarah und lächelte sanft. Merlin nickte.

“Vielen Dank, Killgarah.” Mit diesen Worten verschwand der junge Zauberer und der weise Drache flog tiefer in die Höhle hinein.
 


 


 

~*~
 


 

Merlin überlegte fieberhaft nach einer Erklärung, warum er nun alleine aufbrechen wollte, die ihm Arthur auch so durchgingen ließ, ohne Verdacht zu schöpfen.

Seufzend schritt er zu den Gemächern seines Onkels. Irgendwie brachte ihn das Grübeln kein Stück weiter und so beschloss er, einfach zu gehen, ohne Arthur darüber in Kenntnis zu setzen. Gaius würde ihm schon sagen, dass er gegangen war. Apropos Gaius, dem musste er nun auch noch erklären, dass er für einige Zeit nicht mehr da sein würde. Hoffentlich verstand der alte Hofarzt sein Anliegen.
 

“Guten Abend, Merlin. Wie ich sehe bist du von deinen abendlichen Pflichten entlassen?”, fragte sein Onkel. Merlin riss seine Augen weit auf und atmete zischend ein.

“Ach herrje! Ich habe Arthurs Abendessen vergessen!” Ohne ein weiteres Wort stürmte Merlin zurück in die Schlossküche, schnappte sich das vorbereitete Tablett für Arthur und rannte die Treppen und Gänge entlang bis zu Arthurs Gemächern.

Schnaufend klopfte er an die dicke Eichentür. Ein dumpfes “Herein” ertönte und Merlin drückte mit aller Kraft die Tür auf.

“Oh, Sire, bitte entschuldigt, aber hier ist euer Abendessen.”, ratterte Merlin nervös herunter und platzierte es an der üblichen Stelle.

“Du bist viel zu spät dran, Merlin. Ich verhungere noch und du gedenkst mir nur diese jämmerliche Entschuldigung entgegen zu bringen? Wo warst du so lange?” Wütend setzte Arthur sich an den Tisch und bedachte seinen Diener mit bösen Blicken, während jener verzweifelt um Worte – und eine gute Ausrede – rang.

“Nun, ähm, Sire, wisst ihr, ich musste noch eine Besorgung für Gaius machen, die unerwartet länger gedauert hatte. Es handelte sich um … Kräuter! Ja, genau, spezielle Kräuter für ein Mittel gegen Fieber.” Merlin grinste unsicher und hoffte, dass Arthur nicht weiter fragen würde.

“Kräuter also.”, stellte Arthur, tief durchatmend, fest.

“Für irgendwelche! … Ach, ist ja auch egal. Du warst schon immer der schlechteste Diener, den Camelot je gesehen hatte.”, seufzte Arthur und widmete sich lieber seinem Essen.
 

Minuten vergingen in denen Arthur und Merlin schwiegen. Arthur, weil er in Ruhe sein – fast kaltes – Abendessen genießen wollte und Merlin, weil er einfach Angst hatte, unbedacht etwas zu äußern, dass sein morgiges Aufbrechen verraten könnte.

Klapperndes Besteck unterbrach diese Stille und der Zauberer erschrak leicht, als Arthur plötzlich vor ihm stand.

“Über was grübelst du schon wieder? Ich kenne diesen Gesichtsausdruck und meistens verheißt er nichts Gutes.”, murmelte der König und starrte Merlin weiterhin an.

“Nun, mein König, dies ist mein Gesicht und wie ihr schon so oft gesagt habt, ich gucke immer so dümmlich.”, versuchte Merlin von sich abzulenken und tatsächlich – Arthur wandte sich ab und schritt zum Fenster.

“Immer weichst du meinen Fragen aus, Merlin, aber gut, ich weiß doch schon, worum es geht.” Ein leises Lachen ertönte.

“Ach, ehrlich?” Merlin, welcher gerade dabei war, Arthurs Platte und das Besteck ordentlich zusammen zu klauben, damit er es sicher transportieren konnte, sah erstaunt zum König.

“Ja, das weiß ich wirklich. Du machst dir wahrscheinlich zu viele Gedanken um dieses Mädchen, dass wie durch Zauberei unversehrt aus meinem Zimmer springen konnte.”, erklärte Arthur provozierend. Wegen Merlin war schließlich der entspannende Ritt durch sein Land ins Wasser gefallen!

“Ja, da habt ihr tatsächlich recht, euer Hoheit. Hinata ist eine gute Freundin geworden und ich fühle mich dazu verpflichtet, ihr zu helfen.”, sagte Merlin bedrückter als beabsichtigt.

“Wo du es gerade ansprichst.”, nahm Arthur das Wort wieder auf.

“Ein Bote ist heute am späten Nachmittag zu meinem Onkel aufgebrochen – wahrscheinlich wird er in zwei Tagen mit meinem Onkel zurückkehren.” Arthur war zu seinem Bett gegangen und begann, sich umzuziehen.

“Das sind wirklich tolle Nachrichten!” Merlin versuchte wirklich aufrichtig erfreut zu klingen und so grinste er wie immer und legte etwas Enthusiasmus in seine Stimme – kurz gesagt, Merlin strahlte Arthur regelrecht an.

“Schon gut, aber jetzt geh’. Du bist für heute fertig mit deinen Aufgaben.”, sagte Arthur nur noch und deutete seinem Diener, sein Gemach zu verlassen.

“Jawohl, Sire – und habt Dank.” Merlin verbeugte sich schnell und schloss dann die Tür. Deutlich erleichtert betrat er abermals an diesem Abend die Schlossküche, stellte das Tablett auf einen der Tische und verschwand wieder in die Richtung von Gaius Gemächern.
 

“Gaius? Ich bin zurück.”, meldete sich Merlin und schaute sich um. Sein Onkel war nicht zu sehen, dafür aber eine Schüssel mit einer warmen Mahlzeit.

Hungrig setzte er sich an den Tisch und begann, dass daneben liegende Brot, in die Suppe zu tauchen.

“Oh, Merlin. Du bist zurück.” Gerade als er abgebissen hatte, öffnete sich die Tür erneut und Gaius trat ein. Kauend nickte der Zauberer.

Etwas zögerlicher legte Merlin sein Stück Brot beiseite und sah Gaius bedrückt an. “Was ist los, Merlin? Ich sehe dir doch an, dass dir etwas auf dem Herzen liegt.”, sprach Gaius einfühlsam und ließ sich Merlin gegenüber nieder.

“Weißt du, Gaius, es gibt da etwas, dass ich tun muss.” Merlin räuspert sich kurz.

“Hinata ist in Gefahr und nur ich kann ihr helfen, aber dazu muss ich für einige Zeit weg.”, erklärte er kurz, doch als er mehr sagen wollte, fuhr Gaius ihm dazwischen.

“Und wo liegt das Problem, Merlin? Ich glaube, dass Arthur für kurze Zeit auch ganz gut auf sich selbst aufpassen kann – und um mich brauchst du dir keine Sorgen machen, ich bin noch ziemlich fit für mein Alter.”, sagte Gaius mit einem aufmunternden Lächeln.

“Das ist es ja gerade, Gaius. Ich habe Arthur schon dazu bewogen, mit mir zu kommen, doch ich habe nicht an die Folgen gedacht und in Hinatas Zeit werde ich definitiv meine Fähigkeiten nutzen müssen. Ich habe dort keine Möglichkeit, sie vor Arthur zu verstecken.”, sagte der junge Zauberer und fasste sich mit beiden Händen an den Kopf. Gaius seufzte.

“Wann musst du aufbrechen?” Merlin sah ihn an.

“Morgen. Ihr müsst mir helfen, Gaius. Bitte sagt Arthur, dass ich ohne ihn aufbrechen musste, weil einfach keine Zeit blieb. Zum Dorf von Hinata kann er mir sowieso nicht folgen.”, erklärte Merlin und sah Gaius bittend an. Kurz herrschte Schweigen und der Mediziner legte seine Stirn in Falten.

“Gut, ich werde dir helfen, aber versprich mir, dass du gut auf dich acht gibst. Ich kann dir leider nicht sagen, welche Gefahren dort auf dich warten – geschweige denn, wie du Hinata dort finden willst.”, Gaius machte sich um den Sohn seiner Schwester immer sehr viele Sorgen – zumal Merlin für ihn wie ein eigener Sohn war.
 

“Danke Gaius, ich weiß gar nicht, wie ich euch jemals dafür danken soll.” In seiner Euphorie erhob Merlin sich, ging um den Tisch zu Gaius und zog seinen Onkel in eine innige Umarmung.

“Komm einfach nur gesund zu mir zurück, mein Junge.”, wiederholte der Hofarzt und erwiderte die feste Umarmung. Merlin nickte.
 


 


 

~*~
 


 

Am frühen Morgen, als der Tau noch auf den Pflanzen lag, nicht einmal die kleinsten Sonnenstrahlen über den Horizont lugten und alles im Schloss noch in einem tiefen Schlaf lag, marschierte Merlin schon seit fast einer Stunde durch die Wälder, um zum ausgemachten Treffpunkt zu gelangen. Gähnend bahnte der junge Zauberer sich einen Weg durch das Unterholz, als ihn ein Ast, den er vor einem Augenblick noch zur Seite geschoben hatte, mitten im Gesicht traf. Jammernd und fluchend blieb er stehen – erdolchte den Ast mit seinen Blicken.

“Das ist auch eine unmögliche Uhrzeit.”, meckerte er, dachte dann aber an Hinata und an Killgarahs Worte. Schnell setzte er sich wieder in Bewegung.
 

Etwa zur Mittagszeit erreichte Merlin dann endlich sein Ziel. Er stand auf einem höher gelegenen Hügel und vor ihm breitete sich der See Albions aus. Der Stand der Sonne verriet Merlin, dass er noch etwas Zeit hatte, doch er beeilte sich lieber und so begann er hinabzusteigen.

“Zum Glück habe ich es geschafft.”, seufzte er und stieg über einige Felsen.
 


 

~*~
 


 

Hinata, Sasuke, Itachi und Neji preschten mit hoher Geschwindigkeit durch die Wälder Konohagakures. Ein Lächeln allerdings konnte Hinata sich nicht verkneifen, seit die Fünfte ihr und den Anderen die erfreuliche Nachricht übermittelt hatte.

“Ich bin ja gespannt, wer uns dort erwartet.”, nuschelte Kakashi.

“Merlin ist eine gute Seele – du wirst ihn bestimmt mögen.”, versicherte Hinata, die neben dem Anbu lief. Jener nickte nur.

“Wir sollten bald den erwarteten Standpunkt erreicht haben.”, sagte Itachi etwas lauter, damit auch jeder seines Teams ihn verstand.

“Verstanden.”, ertönte es von Neji und Sasuke, welche beide seit Missionsbeginn schwiegen.

“Weder spüre oder sehe ich Feinde. Wir sollten also keine Überraschungen erwarten dürfen.”, meinte der ältere der Hyuuga. Itachi nickte.

Hinata fühlte sich etwas unwohl in Itachis Nähe, denn im Gegensatz zu ihren Freunden hatte sie ihn am heutigen Morgen das erste Mal gesehen. Irgendwie traf sie die Geschichte der Uchiha-Brüder und sie konnte nicht anders, als Trauer und Mitleid für die beiden tapferen Männer zu empfinden.

Mit Neji hatte sie zwar noch versucht über die genaueren Umstände zu sprechen, doch Missionen, Training und seine Freizeitaktivitäten schränkten ihre Treffen ziemlich ein – zudem hatte Hinata das Gefühl, dass Neji wieder damit begann, sie zu meiden, was sie ziemlich traurig machte. Kurz legte sich ein Schatten über ihr Gesicht, doch sie nahm sich zusammen, schüttelte kurz ihr Haupt und konzentrierte sich auf den Weg.
 

Was Hinata nicht mitbekam war, dass jemand ihre Gestik und Mimik nur zu genau mitbekommen hatte. Seufzend schloss Kakashi kurz seine Augen. Anstatt sich auf die Mission und den Weg zu konzentrieren, machte er sich einen Kopf über Hinata Hyuugas Verhalten. Schon seit Tagen hatte er ihre deprimierende Haltung beobachtet – immer dann, wenn sie versuchte mit ihrem Cousin zu sprechen. Warum jener allerdings seiner Cousine aus dem Weg ging, konnte der Anbu nicht sagen, schließlich bestand seine Aufgabe darin, ein Auge auf die Klanerbin zu haben, wenn Itachi oder Sasuke anderweitig beschäftigt waren.
 

“Dort ist die Stelle. Ziemlich kahl hier, wenn ihr mich fragt.” Itachi stoppte seinen Lauf und sah sich um. Schon vor einigen Kilometern hatten sie den dichten Wald hinter sich gelassen. Feinde konnten sie hier sehr leicht und schnell ausfindig machen, jedoch war der Ort ziemlich abgelegen und Tsunade hatte ihm mehrmals klar gemacht, dass sie eigentlich keine feindlichen Ninja begegnen sollten, da die Dörfer in dieser Gegend nur wenige Ninja beherbergten und diese waren vom Krieg noch sehr geschwächt.

“Gut, bis der Klient ankommt, rasten wir. Neji, Sasuke, ihr seht euch bitte die Umgebung näher an. Ich will keine ungeplanten Überraschungen erleben. Kakashi, du behältst bitte Hinata im Auge, während ich Wasser auftreiben gehe.”, sprach Itachi, welcher von Tsunade das Kommando über die Gruppe erhalten hatte.

“Einverstanden. Aber sollte was sein, meldest du dich bitte.” Mit diesen Worten warf ihm der ältere Ninja eines der Head-Sets zu. Itachi nickte.

“Und für euch auch.” Neji und Sasuke legten sich ebenfalls ihre Head-Sets an.

Mit nur wenigen Sätzen waren die Anbu verschwunden und Kakashi und Hinata standen alleine in der öden Landschaft.

“Wir sollten vielleicht ein etwas schattigeres Plätzchen finden. Die Temperaturen in diesem Gebiet können zur Mittagsstunde unerträgliche Maße annehmen, schließlich beginnt hier das Wüstengebiet Sunagakures.” Hinata nickte. Gemeinsam gingen die beiden Ninja ein Stück, bis sie kleinere, zerklüftete Felsen ausmachen konnten. In deren Schatten würden sie es bis zu Merlins Ankunft gut aushalten können.

“Ich habe mir erlaubt Essen zu machen. Sobald die Anderen zurück sind, verteile ich es.”, sagte Hinata und kramte eine kleine Decke aus ihrem Rucksack, damit weder Dreck oder Sand in ihre Unterwäsche gelangen konnte. Schon oft hatte sie Missionen, die Hinata in das Wüstengebiet führten und nach dem zweiten Mal hatte sie beschlossen, für die Zukunft immer eine kleine Decke mit sich zu führen. Den Sand in jener konnte Hinata nach Gebrauch einfach ausschütteln.

“Klingt gut.”, erwiderte Kakashi lächelnd – zumindest glaubte Hinata ein Lächeln unter seiner Maske erkennen zu können.
 

Gut eine halbe Stunde später waren die Ninja wieder vereint und aßen gemeinsam die selbst zubereiteten Speisen von Hinata Hyuuga.

“Schmeckt wirklich köstlich, Hinata. Alle Achtung.”, schmeichelte Itachi ihr und biss herzhaft in den Onigiri in seiner Hand.

“Vielen Dank, Itachi-san.” Etwas unangenehm war es Hinata – so viel Lob für ein einfaches Essen zu bekommen – dennoch.

“Ich muss Itachi-kun recht geben. Dein späterer Ehemann wird es gut haben.” Abermals errötete Hinata, spürte Nejis schmunzelndes Gesicht und nickte Kakashi leicht zu.

Sasuke indessen schwieg schon seit dem Aufbruch. Über seine Lippen kam nur das aller Nötigste und Hinatas Essen loben fiel nun einmal nicht darunter.

Jedoch musste er seinem Bruder und seinem ehemaligem Lehrer recht geben. Hinata konnte wirklich gut kochen. Der Reis war weder zu hart, noch zu weich und Sasuke schmeckte Thunfisch heraus, sowie Mayonnaise. Neben Onigiris gab es auch noch Gyudon mit Reis, ein paar Tomaten waren auch vorhanden, die Sasuke sich natürlich unauffällig geschnappt hatte, sowie einige andere Früchte und Gemüsesorten. Außerdem hatte Hinata noch eine Bento-Box dabei, doch diese schien für den Klienten – Merlin – zu sein.

“Danke für das Essen.”, sagte Sasuke und legte die Essstäbchen auf eine kleine Serviette, die Hinata ebenfalls dabei hatte.

“Schon gut, es hat mir keine Umstände gemacht.” Hinata lächelte Sasuke schüchtern zu – war diese Situation für Hinata – mit den Uchiha-Brüdern gemeinsam essen – doch noch viel zu paradox. Schließlich galten Sasuke und Itachi vor ihrer Abreise noch als abtrünnige Ninja.

Wieder musste Hinata feststellen, dass sich in den letzten zwei Jahren wirklich viel getan hatte.
 

“Die Sonne steht bereits an ihrer höchsten Stelle. Sollte der Klient nicht auftauchen?” Kakashi sah fragend zu Itachi, Sasuke und Neji. Hinata hingegen war schon aufgestanden und hielt Ausschau – nicht, dass Merlin schon angekommen war und sie es nicht mitbekommen hatten.

“Laut Tsunades Aufzeichnungen in der Schriftrolle, sollte sich in den nächsten Minuten etwas tun.”, meinte Itachi und streckte seine Gliedmaßen. Auch Neji, Kakashi und Sasuke erhoben sich, legten die genutzten Utensilien zusammen und begannen dann damit, sich etwas aufzuteilen.

Mit nur wenigen Sätzen stand Neji auf dem Plateau des Felsens und kniff die Augen zusammen, sodass er besser etwas erkennen konnte, während Hinata schnell ihren Rucksack packte und sich eben jenen wieder schulterte. Sasuke und Kakashi konnten ebenso wenig erkennen, wie ihre Teamkollegen.

“Sicher, dass wir richtig sind?” Wollte Kakashi wissen, als er im Augenwinkel wahrnahm, wie Hinata sich kurzzeitig versteifte und große Augen bekam.

“Hinata? Alles in Ordnung?” Itachi hatte es auch bemerkt. Die Klanerbin nickte.

“Ja, ich spüre eine gewaltige Präsens. Das muss er sein.”, offenbarte sie und lief ohne ein weiteres Wort los. Die Anbu folgten sogleich und versuchten etwas wahrzunehmen, doch vergeblich.

“Was auch immer Hinata-san gespürt hat, ich hoffe, dass es keine Schwierigkeiten bedeutet.”, meinte Kakashi misstrauisch – bereit, falls es zu einem Kampf kommen sollte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-04-15T13:38:26+00:00 15.04.2014 15:38
Spitzen Kapi^^
Mach weiter so^^


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