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Giftige Blitze

von

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Kapitel 7

Kapitel 7

 

Nachdem ich in Magnolia angekommen war hatte ich mich sofort in meiner Wohnung verschanzt. Ich wollte nicht zur Gilde gehen, weil ich in Gefahr lief Laxus dort zu treffen und mir sicher war, dass er die Sache nicht auf sich beruhen lassen würde. Oder doch?

Ich war nun schon zwei Wochen von dem Auftrag zurückgekehrt und in spätestens zwei Wochen würde ich wieder ins Gildengebäude müssen.

Der Master hatte etwas geredet von wegen Gildenevent und Teamarbeit stärken und dringlichst gebeten, dass jedes Gildenmitglied anwesend sein solle.

Ich hatte keine Lust.

Auf dem Bett liegend schweiften meine Gedanken ab, zurück zu dem blonden Magier und ich wurde wütend. Was hatte er sich verdammt noch mal dabei gedacht?! Ich brummte: „Bestimmt wollte er mich nur ärgern“, doch bevor ich weiter grübeln konnte, klopfte jemand an meine Tür.

Brummend erhob ich mich um die Tür zu öffnen und die Person möglichst schnell wieder abzuwimmeln, als ich überrascht feststellte, das es Lisanna war, die geklopft hatte. Sie lächelte mich an und fragte: „Kann ich reinkommen?“, was ich bloß mit einem Schritt zur Seite beantwortete.

Nachdem ich die Tür wieder geschlossen hatte setzte ich mich zu Lisanna auf mein Bett. „Was ist?“

„Warum bist du nicht mehr in der Gilde?“, fragte sie leicht besorgt, doch ich winkte ab: „Ich hab bei den letzten Aufträgen so viel Geld reingeholt, da kann ich mir eine Pause erlauben.“

Das weißhaarige Mädchen, welches wohl zu einer meiner besten Freundinnen geworden war, blickte mich schief an, bevor sie aufstand, um etwas Tee zuzubereiten.

„Ich hab’ aber keinen Tee da“, murrte ich, während ich ihr in meine kleine Küche hinterher schlurfte.

„Du bist komisch in letzter Zeit, weist du das?“

„Ich bin doch nie da, wie kommst du denn dann darauf, dass ich komisch bin?“

Lisanna zuckte mit den Schultern: „Du redest noch weniger seit du mit den Raijinshuu auf einem Auftrag warst.“

„Laxus hat mich genervt“, antwortete ich trocken und setzte mich auf meinen Küchentisch, während ich ihr beim zubereiten des Tees zusah, den sie in einem meiner Schränke gefunden hatte.

„Also irgendwie…“, begann sie, doch sie beendete ihren Satz nicht, als hätte sie es sich anders überlegt.

„Irgendwie?“, fragte ich mich hochgezogener Augenbraue.

„Warum nervt dich eigentlich nur Laxus? Cana oder Gray oder Natsu sind doch meistens noch viel nerviger“, bemerkte sie, allerdings nicht ohne mir einen vielsagenden Blich zuzuwerfen.

„Es ist da“, brummte ich missmutig und Lisanna lachte: „Also wird er jetzt zu einem Ding herabgestuft?“

„Ja“, murrte ich und schwieg dann, bis ich eine Tasse heißen Tee vor die Nase gesetzt bekam. Ich hob sie an und betrachtete das rote Getränk sorgfältig „Was ist das für Tee?“

„Früchtetee oder so. Du musst doch wissen was du in deinem Haus stehen hast“, lachte Lisanna und nahm einen Schluck. Vorsichtig nippte auch ich an meiner Tasse. Es war tatsächlich Früchtetee. Komisch, ich konnte mich nicht erinnern welchen gekauft zu haben.

Lisanna redete die ganze Zeit fröhlich vor sich hin, wie toll Natsu doch sei, was gerade in der Gilde passierte und wer sich wieder mit wem geprügelt hatte.

Also war alles wie immer und ich wollte nicht einsehen, warum ich dann wieder ins Gildenhaus zu kommen brauchte.

Plötzlich stellte Lisanna ihre Tasse ab, verschränkte die Finger ineinander und sah mich aus ihren blauen Augen durchdringend an: „Kann es sein, dass du Laxus magst?“

„Nein?“, fragte ich mehr als das ich ihr wirklich antwortete. Lisanna zog ihre Augenbrauen hoch und grinste mich dann an. In diesem Moment erinnerte sie mich unglaublich an Natsu und ich hätte ihr am liebsten meine Teetasse ins Gesicht geworfen, doch ich versuchte mich zu beherrschen. Um ganz ehrlich zu sein hatte ich auch schon mit dem Gedanken gespielt, da mir gewisse Peinlichkeiten nicht aus den Gedächtnis verschwinden wollten, aber mein Stolz sagte mir, dass ich ganz sicher nichts von dem eitlen Magier wollte.

„Ganz sicher?“, fragte Lisanna, als hätte sie meine Gedanken gelesen und ich nickte eifrig: „Warum auch? Er ist ein eingebildeter Idiot der absolut kein Feingefühl hat. Und schon gar keinen Respekt! Und seine Ausdrucksweise is’ zum Kotzen! Und vor allem ist es unter aller Sau, dass er einfach mal so aus Lust und Laune Mädchen küsst! Einfach so! Ohne Warnung oder so was, einfach nur so!“

„Weist du, so wie du das gerade sagst klingt das unglaublich nach dir selbst“, lachte sie mich an und ich knurrte: „Ich bin weder eingebildet, noch ein Idiot.“

„Aber dein Feingefühl lässt manchmal echt zu wünschen übrig Onyx“, bemerkte sie, während sie ihren Tee leerte und mir lang und breit alles erzählte, was sie über Laxus Dreyar wusste. Mitten in ihrem Monolog unterbrach sie sich jedoch selbst: „Warte, du hast Laxus geküsst?!“

„Nein, habe ich nicht!“, nörgelte ich zurück und Lisanna blickte mich an, als wenn sie mich auslachen wolle: „Also hat er dich geküsst“, woraufhin ich leicht rosa anlief, allerdings stritt ich diesen Fakt vehement ab. Die weißhaarige zuckte bloß wissend mit den Schultern, bevor sie in ihrer biographischen Erzählung fortfuhr.

Ich hörte ihr nur mit halbem Ohr zu, denn meine Gedanken dümpelten noch immer in der Scheune herum.

Bestimmt lacht er sich jetzt den Arsch ab deswegen!, dachte ich mir und wurde wieder sauer. Vielleicht will er dich ja einfach nur ärgern, Onyx. Mach dir nichts draus, tritt ihm einfach gegenüber wie sonst., führte ich mein mentales Selbstgespräch fort.

Als eine Hand vor meinem Gesicht herumwedelte blinzelte ich überrascht und blickte die schmollende Lisanna an. „Hast du mir überhaupt zugehört Onyx?“, fragte sie sichtlich beleidigt und ich schüttelte den Kopf.

Meine Freundin verschränkte die Arme vor der Brust und sah mich gespielt wütend an, bevor sie erneut das Grinsen aufsetzte, welches Natsus einfach viel zu ähnlich sah und mich anflötete: „Hast du etwa an Laxus denken müssen?“

„Nein!“, fauchte ich sie an und stand wütend auf „Gehst du jetzt, ich muss noch Wäsche machen.“

Lisanna sah mich mit einem unglaublich Doppeldeutigen Gesichtsausdruck an, dann verabschiedete sie sich herzlich von mir und erinnerte mich daran, in zwei Wochen das Gildengebäude aufzusuchen.

 

Diese zwei Wochen vergingen schnell. Viel zu schnell für meinen Geschmack.

Als ich aufwachte trällerten die Vögel vor meinem Fenster fröhlich vor sich hin und ich dachte mir nur Fick dich Welt, denn mit meinem kleinen großen Problem – welches sich inzwischen zu einem wahren Gefühlschaos entwickelt hatte – war ich noch keinen Schritt weiter als vor einigen Wochen.

Ich zog mich an, kurze Hose, weißes Top, ausgeleierter Pulli, und schleppte mich nach draußen, wo ich mir etwas zu Essen beschaffte. Ein einfaches Brötchen, wie immer. Ich wollte noch nicht zum Gildenquartier, daher setzte ich mich an den Rand einer Straße und frühstückte in aller Ruhe. Wir mussten uns erst um zwölf im Gildenhaus treffen, von daher schlenderte ich gemütlich durch die belebten Straßen Magnolias. Die Menschen hier waren angenehm, einfach nur da und ohne groß zu gaffen waren sie auch schon wieder weg. Ich verschränkte die Arme hinter meinem Kopf und spazierte mit einer Bombenstimmung zum Gildenquartier. Vielleicht sollte ich mich heute auch einmal an einer ordentlichen Prügelei beteiligen? Wobei, ratsam war das nicht, denn körperlich war ich nicht sehr fit.

Als ich dort angekommen war schob ich die Tür auf und ließ mich in der ungewöhnlich vollen Gilde auf eine Bank fallen, neben Macao und Wakaba, welche genüsslich etwas Bier tranken und Cana, die sich auch schon einige Schlucke des alkoholischen Getränkes gönnte, obwohl sie noch knapp zwei Jahre jünger war als ich.

Es war gerade mal halb zwölf, als sich schon so gut wie jeder versammelt hatte. Fehlte bloß noch Natsu, der ohnehin immer zu spät kam, Bixlow, Evergreen, Fried und Laxus waren auch noch nicht eingetroffen, daher entschied ich mich dazu, ein verfrühtes Mittagessen einzulegen und bestellte mir in der Gilde einen Eintopf.

Kurz vor zwölf flog die Tür auf und Natsu kam – mit blauer Katze im Gepäck – in das Gildenhaus gestürmt „Ich bin nicht zu spät!“

„Aber grade so, Schielauge“, bemerkte Gray gehässig von der Seite und eine weitere Prügelei begann.

Gerade, als Erza und Mirajane sich laut brüllend in die Prügelei einmischen wollten, wurde die Gildentür erneut aufgestoßen und Laxus, gefolgt von den Raijinshuu, trat in den Raum. Unwillkürlich machte ich mich auf meinem Platz klein, in der Hoffnung dass er mich nicht bemerken würde, was albern war, immerhin wusste er, dass ich da war. Die Anwesenheitspflicht bestand nach wie vor.

Nur wenige Minuten nach Laxus’ Ankommen trat der Master auf den kleinen Balkon im zweiten Stock. Fröhlich verkündete er: „Ich hatte eine Idee!“

„Ach, wirklich?“ – „Warum solltest du uns denn sonst herholen, Opa?“ – „Hoffentlich ist die Idee nicht so bekloppt wie die letzte“ und andere Rufe hallten durch die Gilde, während ich gespannt Master Makarov musterte, der geduldig wartete, bis sich alle wieder halbwegs beruhigt hatten, dann räusperte er sich: „Um das Zusammengehörigkeitsgefühl unserer Gildenmitglieder zu stärken“, er schielte zu Gray und Natsu, welche sich schon wieder in den Haaren lagen, ebenso wie Mirajane und Erza „Habe ich entschlossen, dass ich Teams von drei Personen auslosen werden, welche dann einen Auftrag erledigen, der ebenfalls aus den Lostopf gezogen wird!“, verkündete er als sei dies die beste Idee des Universums.

Seine Gildenmitglieder dachten dies ganz offensichtlich nicht, denn laute Proteste ertönten im übervollen Gildenhaus und mein Kopf begann zu dröhnen.

Nach endlos langen fünf Minuten brüllte der Master: „Ruhe!“ und alle gehorchten. Ich war noch immer überrascht, dass so ein kleiner Mann ein so gewaltiges Stimmvolumen aufbringen konnte.

Als die Aufmerksamkeit wieder auf ihm lag konnte man schon fast sehen, wie er sich gedanklich auf die Schulter klopfte, bevor er aus einer Riesigen Lostrommel drei Zettel zog und vorlas: „Elfman! Max! Reedus!“, dann zog er ohne viel Drumherum weitere drei Zettel: „Natsu! Bixlow! Erza!“ und die nächsten „Fried! Lisanna! Bisca!“ und dann fiel mein Name.

„Onyx! Mirajane!“ Gut, Mirajane scheint mir ziemlich nett zu sein… Bestimmt kann ich mit ihr gut zusammenarbeiten. „Laxus!“ ich bin am Arsch.

Ich schlug meinen Kopf auf den Tisch, während Makarov schon das nächste Tripple vorlas: „Alzac! Evergreen! Macao!“ und mit „Nab! Wakaba! Cana!“ fortfuhr.

Das konnte doch jetzt nicht wahr sein! Von gefühlten zweihundert Gildenmitgliedern wurde ausgerechnet das Mitglied ausgelost, mit dem ich gerade am allerwenigsten zu tun haben wollte. Als Mira neben mir stand und auf meine Schulter tippte, war ich noch immer so sehr in Selbstmitleid versunken, dass ich erst reagierte, als auch Laxus neben mir stand und murrte: „Super, schon wieder mit den Nichtsnutz in einer Gruppe“, was mich dazu veranlasste, aufzuspringen und ihn anzukeifen: „Von wegen Nichtsnutz! Du bist einfach nur zu blöde um zu raffen dass ich deine Hilfe verdammt noch mal nicht brauche!“

„Sah eben so aus, als wenn du dich nich’ verteidigen könntest“, bemerkte er bloß schulterzuckend und wedelte mir dann mit einem Blatt vor den Augen herum.

Völlig entnervt riss ich ihm das Papier aus der Hand und las vor „Erfassung und Notfalls Ausschaltung einer Verbrechergruppe! 300.000 Jewel! Super. Klingt leicht, wenn man bedenkt dass wir eine Gruppe mit gleich zwei S-Rang Magiern sind.“

„Ja, und einer Magierin, die vielleicht C- oder B-Rang hat“, bemerkte Laxus und fing sich einen schmerzhaft aussehenden Hieb in die Seite von Mirajane ein, welche lächelte: „Du bist doch sicher mindestens B-Rang, oder? Deine Magie klingt ziemlich tödlich.“

„Naja“, begann ich, doch Laxus’ lautes Lachen unterbrach mich, was ihm einen weiteren Schlag einbrachte. Gift ist ja schön und gut, aber ich beherrschte um genau zu sein nur zwei Arten: schmerzendes und lähmendes. Der einzige Zauber mit dem ich töten konnte war so kraftaufwendig, dass ich ihn am liebsten nie einsetzte.

„Treffen wir uns in zwei Stunden wieder hier?“, fragte Mira dann und ich nickte bloß, bevor ich aus dem Gildenhaus ging. Aus irgendeinem Grund war ich mit der Gesamtsituation mehr als unzufrieden, daher packte ich auch sehr lieblos etwas Unterwäsche und eine Menge Proviant in meine Tasche. Schuhe und Socken lies ich direkt daheim, einfach nur um Laxus seine Situation ebenfalls zu vermiesen.

Zwei Stunden und eine Malzeit später stand ich gelangweilt vor dem Gildeneingang, neben mir Mira. Offenbar hatte Laxus’ Pünktlichkeit beim letzten Mal mehr mit Fried und Bixlow als ihm selbst zu tun gehabt. Nach fast zwanzig Minuten kam auch er seelenruhig angelaufen, wofür er sich weder entschuldigte, noch rechtfertigte. „Los“, war sein einziger Kommentar dazu.

Ich seufzte, darauf hatte ich jetzt schon wieder überhaupt keine Lust, aber ändern konnte man ja auch nicht viel, oder? Demnach schleppte ich mich lustlos die Straßen Magnolias entlang, neben Mirajane her, da Laxus vorneweg lief als wäre er der Boss des ganzen.

„Du, Onyx?“, wurde ich nach einer Weile von der weißhaarigen gefragt.

„Hm?“

„Sag mal, stimmt es das du Laxus magst?“

„Nein!“, fauchte ich sie an, verwundert welche Ähnlichkeit ihr Gesichtsausdruck mit dem ihrer Schwester hatte.

Sie setzte dasselbe Grinsen auf und fragte mich dann leise: „Aber dass er dich geküsst hat, das stimmt doch, oder?“

Der Boden war auf einmal unglaublich interessant geworden und ich schüttelte kaum merklich den Kopf, was Mirajane nur mit einem Klaps auf die Schulter und einem: „Ich werd’ euch schon verkuppeln“, deutete. Und was, wenn ich gar nicht mit ihm verkuppelt werden wollte? Ein Blick auf das Gesicht der selbsternannten Kupplerin sagte mir, dass sämtliche Einwände umsonst sein würden.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  sarahdsteinmann
2013-05-10T10:55:13+00:00 10.05.2013 12:55
ohje die arme onyx schon wieder mit laxus in einer gruppe ^^ und dann auch noch mira die verkupplerin das wird bestimmt noch lustig

wiedermal ein sehr schönes kapitel ich freu mich aufs nächste



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