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Das Blut der Seele

von

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Speaking heart

Tausend Tränen ungesehen

....

Tausend Tränen ungehört

....

Tausend Tränen die die Meere füllen

....

Tausend Tränen die die Sterne hüllen

....

Tausend Tränen die mein wahres ICH zeigen

....

Dir meine wahren Gefühle beschreiben

....

Tausend Tränen unbedacht

....

In deine Heile Welt gebracht

....

Tausend Tränen nur für dich

....

Doch siehst du sie nicht

....
 

Einfach nicht

......~

Hogwarts Express and Gryffindor-Trio

Nachdenklich stand ich auf dem Gleis Neundreiviertel und betrachtete die alte Dampflok. Es war schon komisch, vor dem Sommer wurde auf dem Hogwarts Gelände ein erbitterter Kampf, gegen Gut und Böse ausgefochten und ich zwischen den Fronten, unentschlossen auf welcher Seite ich wirklich stehen wollte. Und jetzt stehe ich hier, blicke auf diese blöde Lok und überlege ob ich wirklich einsteigen sollte. Es ist ja nicht so als ob ich nicht den mut dazu hätte, schließlich bin ich ein Malfoy, aber…. Noch ein Jahr mit Potter und ich muss kotzen. Dank ihm bin ich nicht in Askaban. Wegen seiner und den Aussagen seiner Freunde, diesem Schlammblut und dem Wiesel konnte ich dem entkommen, doch denken die wohl nicht wirklich, dass ICH mich bei DENEN bedanke? Nein niemals.
 

Kurz blickte ich mich um, ehe ich mich endlich dazu entschied einzusteigen und ließ meine Koffer in der Obhut des Schaffners. Nachdenklich ging ich Durch den Zug bis ich ein leeres Abteil gefunden hatte und mich setzte.
 

Ach ja…. Sicher wollt ihr alle wissen warum ich eigentlich nach Hogwarts fahre, obwohl ich mein siebtes Jahr schon fertig hatte. Tja ganz einfach, die neue Rektorin, Professor McGonagall, meinte, dass eine gute Zaubererausbildung und somit das beenden der Schule, ohne Unterbrechung und der gleichen wichtig ist und somit wurden alle Schüler gebeten, das Jahr zu wiederholen. Werden wohl auch ein Haufen mehr Erstklässler kommen als sonst.
 

Ich gebe zu es hat mich schon überrascht, als ich den Brief öffnete und las das ich am ersten September nach Hogwarts kommen sollte, schließlich waren Todesser nicht gern gesehen. Na ja mir soll es recht sein, meine Mutter hätte mich bei dem ganzen Trubel momentan eh in eines unserer Ferienhäuser Geschickt und so konnte ich wenigstens etwas lernen.

Sie hat damit zu Kämpfen nicht wie mein Vater nach Askaban geschickt zu werden sonder bei mir zu sein und für mich da. Brauchen tu ich elterliche Führsorge zwar nicht, aber immer noch besser als allein in diesem Haus zu sein.
 

Verwirrt und erschrocken zuckte ich leicht zusammen, als der Zug mit einem Ruck losfuhr. Leise fluchte ich über mich selber, mich wegen diesem kleinen Ruckeln so zu erschrecken. Wie erbärmlich ist das denn. Ich sollte nicht mehr so tief in meine Gedanken abschweifen. Tonlos seufzte ich auf und beobachtete die vorbeiziehende Landschaft, als plötzlich die Tür zum Abteil geöffnet wurde und ein lautes, genervtes Stöhnen erklang.
 

Kurz blickte ich auf und durfte mit Freuden feststellen, dass das Gryffindor- Trio in der Tür zu meinem Abteil stand und das Wiesel mich ziemlich missmutig musterte. „Was ist los Ron geh schon rein“, erklang die Stimme des Schlammbluts leicht genervt. „Nein da geh ich nicht rein“, erwiderte das Wiesel steif. Wieder seufzte ich Tonlos auf und blickte raus. Ich hab einfach keine Lust mich zu Streiten, dabei lockte es so schön.
 

Aus dem Augenwinkel sah ich dass das Schlammblut sich an dem Wiesel vorbei drückte und sich mir gegenübersetzte, mit ihrer blöden Katze auf dem Schoß. Auch Potter drückte sich an seinem Freund vorbei und setzte sich neben den Wuschelkopf. „Nun komm schon Ron. Alle anderen Abteile sind voll“, sagte Potter ruhig und ich spürte wie die Wut in mir hoch kochte. Verdammt müssen den echt alle Abteile voll sein, können die nicht auch wie der Rest sich ekeln oder sich hüten sich mit mir in einem Raum auf zu halten?
 

„Harry du willst doch nicht wirklich freiwillig in einem Abteil mit Malfoy sitzen?“ „Nein. Aber immer noch besser, als auf dem Flur zu sitzen oder Ron?“, erwiderte Potter. Nun sichtlich genervt blickte ich zu dem Wiesel und grinste spöttisch. „Was ist los Wiesel? Angst vorm ach so bösen Todesser?“. Wütend funkelte das Wiesel mich an und ich könnte schwören ein leises Knurren zu hören, welches mein Grinsen weiter anschwellen ließ.
 

„Friss Dreck Malfoy“, knurrte er wütend und verschränkte die Arme vor der Brust. Grinsend lehnte ich mich zurück und musterte den Rotschopf von oben bis unten. Ein leises seufzen ließ mich etwas verwirrt zu Potter blicken. Dieser hatte sich erhoben und machte Anstalten sich neben mich zu setzen. „Beruhigst du dich wieder wenn ich neben Malfoy sitze“, fragte Potter seinen Freund. Abwiegend blickte das Wiesel von seinem Freund, zu mir und wieder zurück. „Na gut….“, grummelte er und setzte sich neben seine Schlammblut Freundin, während der Held sich neben mich setzen wollte.
 

Neben MICH wollte sich der tolle Held der Zaubererwelt setzen. Spinnt der? Denkt er etwa dass sich unsere Feindseligkeiten einfach so in Luft auflösten, nur wegen seinen hilfreichen Aussagen? Wütend Funkelte ich Potter an, doch blieb er davon unbeeindruckt. Leise schnaubend blickte ich wieder aus dem Fenster und blendete die Stimmen der drei Störenfriede aus. Doch blieb es nicht aus, dass ein paar Wortfetzen in meine Gedankengänge kamen und mich kurz aus diesen holten.
 

Angestrengt versuchte ich den Faden wieder zu finden, als ich plötzlich eine Berührung an meiner Schulter spüre und erneut leicht zusammen zuckte. Verdammt. Warum bin ich denn so schreckhaft? Ist ja nicht so als würde der nächst Beste Auror mich schnappen und nach Askaban schleifen.
 

Wütend blickte ich zu Potter, welcher mich besorgt ansah. „Bist du in Ordnung Malfoy? Du bist so blass“, fragte mich der Held besorgt und mein Blick verfinsterte sich noch mehr. „Selbst wenn, glaubst du echt, dass ich grade mit DIR über mich rede, Potter“, knurrte ich ungehalten und wand den Blick wieder ab.
 

Leise hörte ich den Helden seufzen und dann Stille. Keiner von den dreien sagte was, was mir nur recht sein konnte. Ruhe, endlich. Endlich Frieden von den dreien. Hoffentlich hält das bis Hogwarts an. Komischer Weise tat es das auch. Und zu meiner Verwirrung musste ich feststellen….das mich das enttäuschte…und sich mein Herz zusammen zog.
 

Tonlos seufzend stand ich auf, nach dem die drei Gryffindors gegangen waren. Etwas abwesend blickte ich beim Aussteigen in den Himmel, ehe ich mit wenig Lust zu den Kutschen ging und mich in eine nicht ganz so volle Kutsche setzte. Bei meinem Glück durfte ich auch jetzt wieder mit dem Gryffindor-trio fahren. Das Jahr fängt ja gut an.
 

Gefühle kommen, Gefühle gehen.
 

Der Kopf will fliehen, das Herz bleibt stehen
 

Um zu verstehen, zu realisieren
 

Lässt es den Schmerz entstehen
 

Und wird für immer daran vergehen…~

New regulation for death eaters

Als ob das Schicksal es auf mich abgesehen hätte, musste ich nicht nur mit dem Trio in einer Kutsche fahren, sondern auch mit der Schwester des Wiesels. Potters Freundin, alle vier begangen rum zu turteln. Das Schlammblut und das Wiesel flüsterten sich irgendwas zu.

Ich wollte gar nicht wissen WAS. Während Potter mit seiner Freundin knutschte. Geht’s eigentlich noch? Schon mal was von Anstand gehört. Laut und genervt schnaubte ich auf und wand den Blick angewidert ab. Musste das echt vor meinen Augen sein?
 

Nach einer Weile spürte ich Blicke auf mir. Verwirrt und unbehaglich fühlend, sah ich zu den vier Turteltäubchen und blickte sofort in die grünen Augen von Potter. Dieser küsste noch immer das weibliche Wiesel, doch waren seine Augen auf MICH gerichtet.
 

Was sollte das…was hat er bitte vor? Wollte er mir zeigen wie toll er doch ist? Dass er eine Freundin hatte und beliebt ist? Der große Held? Wütend blickte ich Potter an und wünschte mir sehnlichst, dass man mit Blicken töten könnte. „Hab schon kapiert, Potter. Du bist der ach so tolle Held und dazu noch der Frauen-Aufreißer“, fauchte ich angegriffen, fast schon verletzt. VERLETZT? Was war nur mit mir los?
 

Irritiert und verärgert blickten mich die beiden Wiesel und das Schlammblut an, nur Potter nicht…. Sein Blick war seltsam. Ich konnte ihn nicht deuten, dabei war in Ihm zu lesen wie in einem Buch. Er schien nicht verärgert, nicht mal ansatzweise. Was war das für ein Funkeln oder Leuchten?
 

Verdammt was geht hier vor? Warum tat mir der Anblick weh, wenn er seine Freundin küsste? Warum enttäuschte es mich wenn wir nicht stritten? War Ich krank? Was interessierte es mich was Potter machte? Ich hasste Ihn, da sollte es mir doch egal sein…oder nicht?
 

„Sag mal tickst du nicht mehr richtig Malfoy“, kam es wütend vom Wiesel, doch blendete ich die anderen völlig aus. Nur Potter, der mich immer noch so ansah, war der Einzige den ich sah. Erst als die Kutsche über einen Stein fuhr und kurz etwas aufsprang, erwachte ich aus dieser Trance.
 

Nervös und verwirrt schluckte ich schwer und sah weg. Was war nur los? Warum starrte ich Potter so an? Leise räusperte sich der Held und wollte grade zu einer Erklärung, oder weiß der Geier was, ansetzen, als die Kutsche plötzlich vor dem Schloss stehen blieb. Eilig stand ich auf, um bloß schnell weg von dem Quartett zu kommen und ging mit schnellen Schritten Richtung Schloss.
 

*.*.*.*.*.*.*.*.*.*.*.
 

Völlig perplex blickten Harry, Ron, Hermine und Ginny dem davon stürmendem Malfoyspross nach. „Was zum Kuckuck war das jetzt bitte?“, fragte Ron, der seine Sprache als Erster wieder fand. „Das wüsste ich auch gerne“, sagte Hermine, stand auf und stieg ebenfalls aus der Kutsche.

„Hast du nicht eine Idee, schließlich hat er dich ohne Grund angemacht?“ verneinend schüttelte der Schwarzhaarige mit dem Kopf und half seiner Freundin aus der Kutsche. „Nicht wirklich. Er ist wahrscheinlich mit dem falschen Fuß aufgestanden“, sagte Harry achselzuckend und lief Richtung Schloss. Natürlich wusste er genau was den Blonden aufgeregt hatte. Seine Blicke. Blicke, die den Blonden eingehend gemustert hatten, versucht hatten in das Innere des Älteren zu blicken. Doch vergebens. Malfoy hatte seine Blicke bemerkt und falsch verstanden. Kein Wunder, wenn er dabei Ginny küsste. Nachdenklich und seine Freunde ausblendend, begab er sich in die große Halle und setzte sich an den Gryffindor- Tisch. Kaum das Harry saß blicke er rüber zum Slytherin- Tisch und suchte nach Malfoy, doch war dieser nicht da…
 

*.*.*.*.*.*.*.*.*.*.*.
 

Kaum hatte ich das Schloss betreten stand Professor Slughorn vor mir, der nun für immer unser Zaubertränke Lehrer sein würde, und bat mich mit ihm zu kommen. Verwirrt folgte ich dem Professor in einen kleinen Klassenraum, wo nicht nur ich hin gelotst worden war. Zwei weitere Jungen standen in dem Raum, beide aus Slytherin und beide Todesser. Nervös blickte ich mich im Klassenraum genauer um, bis die Tür plötzlich auf ging und Professor McGonagall eintrat. Die neue Rektorin musterte uns drei und trat in die Mitte des Raumes.
 

Ihr Blick war wie immer recht streng und ernst. „Schön dass ich sie dieses Jahr wieder begrüßen darf Mr. Thomas, Mr. Rider und natürlich Mr. Malfoy. Sie wundern sich sicher, warum Ich Sie, noch vor der Zeremoniellen Aufnahme der Erstklässler, hier her bringen ließ.“, sagte Sie ruhig und blickte uns einen nach dem anderen an.
 

Der junge Mann mit Rider als Nachnamen, sprach als erster. „Wollen sie uns jetzt loswerden? Sie haben uns doch eingeladen zu kommen. Wollen sie die Drecksarbeit der Auroren verrichten? Wir wurden freigesprochen“. Verärgert blickte er zur Direktorin. Zwar konnte ich seinen Ärger etwas verstehen, doch glaubte ich kaum, dass wir deswegen hier waren.
 

Verneinend schüttelte Professor McGonagall mit dem Kopf. „Ich versichere ihnen Mr. Rider, dass wir nicht die „Drecksarbeit“ der Auroren verrichten, sondern das diese Besprechung hier Ihrem Schutz dient“, sagte sie ruhig und holte mit einer kleinen Bewegung ihren Zauberstab hervor. „Sie werden von mir nun ein kleines, aber wirksames Armband bekommen. Bitte strecken sie Ihren linken Arme vor“.
 

Verwirrt blickten sich meine beiden Klassenkameraden an, ehe sie langsam ihre linken Arme hoben. Nur ich nicht. Das letzte was ich wollte, war noch irgendwas an diesem Arm. Nie wieder, würde ich jemand anderen an diesen Arm lassen, außer mir selbst. Wütend funkelte ich die Direktorin an und ballte langsam meine Hände zu Fäusten. „Mr. Malfoy es dient nur zu ihrem Schutz. Sie werden es kaum bemerken“, versicherte Professor McGonagall mir, doch war es mir egal.
 

Niemals. Niemals würde ich jemanden an meinen Arm lassen. „Dafür müssen sie mich wohl Schocken müssen“, sagte ich mit unterdrückter Wut und Angst. „Das lieg mir fern Mr. Malfoy. Das Armband dient nur ihrem Schutz, aber ich sehe schon, dass ich Sie so nicht überzeugen kann. Mr. Thomas, Mr. Rider bitte treten sie vor und zeigen sie mir ihre Handgelenke“, sagte die Professorin ruhig. Langsam gingen die Beiden auf die Direktorin zu, schoben ihre Ärmel etwas hoch und hielten sie ihr entgegen.
 

Ohne meine wahren Gefühle zu zeigen, schaute ich zu, wie Professor McGonagall ihren Zauberstab, über die beiden Handgelenke von Thomas und Rider schwang und klar und deutlich „Imperium Gelu“, sagte. Kurz leuchteten die Handgelenke auf, ehe ein kleines, schmales, goldenes, mit geschwungenen und verschnörkelten Lateinischen Runen verziertes Armband um deren Handgelenke lag.
 

Verwirrt blickten die beiden das Armband an, während sich mein Gesicht immer mehr verfinsterte. ´Imperium…Gelu`…, dass hieß doch so viel wie Kontrollreif…. Es diente also nicht unserem Schutz, sonder der Kontrolle ÜBER uns. „Niemals. Ich lass mic…“. „Bevor Sie weiter sprechen Mr. Malfoy, lassen Sie mich erklären. Sie haben Recht, es ist ein Zauberarmband was sie kontrolliert, doch nur in einem Punkt. Sie und ihre beiden Klassenkameraden, dürfen außerhalb der Klassenräume nicht zaubern. Die einzigen Zauber die sie außerhalb der Klassen nutzen dürfen, sind Schutz- Zauber für Leib und Leben“, sagte sie ruhig und sah mir fest in die Augen. Fassungslos blickten Thomas und Rider Professor McGonagall an, sagten aber nichts mehr dazu.
 

Schwer schluckte ich und versuchte so vergebens den Kloß in meinem Hals zu lösen, doch gelang es mir nicht. Wieder würde man jeden meiner Schritte kontrollieren. Wieder konnte ich nicht sein wie ICH es wollte. „Was ist…wenn ich mich weigere“, fragte ich ruhig, geübt im Verstecken meiner wahren Gefühle. „Wenn sie sich weigern Mr. Malfoy. Werden wir sie wohl oder übel Schocken müssen“, erwiderte Sie ruhig.
 

Verdammt das war doch nicht fair. Langsam und die Direktorin finster ansehend, ging ich näher auf sie zu und schob langsam den Ärmel meines Umhangs etwas hoch. Wieder schwang sie ihren Stab, murmelte „Imperium Gelu“ und auch um mein Handgelenk lag jetzt ein goldenes Armband. Mit gemischten Gefühlen musterte ich das Stück Edelmetall, ehe ich langsam meinen Arm sinken ließ und weg sah.
 

Leise räusperte sich Professor McGonagall, ehe sie wieder zum Sprechen ansetzte. „Da sie womöglich Probleme in der Schule haben könnten, auch in ihrem eigenem Haus. Haben wir für sie Einzelzimmer, welche nur durch ein bestimmtes Passwort geöffnet werden können reserviert. Das Passwort erhalten Sie nun“.
 

Mit einem kurzen Nicken zu Professor Slughorn, trat dieser zu uns und überreichte uns ein kleines Stück Pergament, wo unsere Passwörter standen. Ich wusste zwar nicht, was dieser blöde Scherz sollte und wer sich um diese verdammten Passwörter kümmerte, doch war meinst einfach nur peinlich und etwas was ich nie laut in den Mund nehmen würde. `Save me´.
 

„Bevor sie jetzt zu ihren Klassenkameraden in die große Halle gehen, wäre nur noch Eins zu sagen. Sie werden sich von ihrem Hauslehrer, zu ihren jeweiligen Unterrichtstunden geleiten lassen. Ohne Ausnahme“, sagte sie streng, ehe sie uns endlich gehen ließ.
 

-+-+-+-+-+-+-+-
 

Alle Augen waren auf uns gerichtet, als wir als Letzte die große Halle betraten und uns an unseren Tisch setzten. Während Thomas und Rider sich ans Ende des Tisches setzten, setzte ich mich, unverfroren wie ich war, an meinen Platz und blickte nachdenklich auf den goldenen Teller.
 

Nach Minuten, die mir wie Stunden vorkamen, war die zeremonielle Verteilung der Erstklässler vorbei und wir konnten essen. Langsam und abwesend nahm ich etwas zu mir.
 

Wieder wurde ich in meinem Sein eingeschränkt, wieder konnte ich nicht Handeln wie ICH es wollte. Angespannt ballte ich meine linke Hand zur Faust, bis sich meine Fingernägel tief ein mein Fleisch gebohrt hatten. Warum? Warum durfte ich das nicht? Frei sein, frei entscheiden, tun und lassen was ICH will. Verdammt ich habe auch ein Recht darauf. Ich habe Fehler gemacht ja, aber habe ich versucht sie wieder grade zu biegen. Ich habe es verdient!
 

Immer und immer wieder, gingen mir beim Essen, diese Gedanken durch den Kopf und nur meiner noch kleinen, vorhandenen und doch starken Selbstbeherrschung ist es zu verdanken, dass sich meine Gefühle und Gedanken nicht in meinem Gesicht widerspiegelten.
 

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Nach dem das Essen beendet war und wir uns zu Bett begeben sollten, blieb ich als Einziger noch etwas sitzen. Ich hatte keine große Lust mich da durch zu quetschen und wartete, bis es angenehmer sein würde dem Strom zu folgen. Im Kerker angekommen und in meinem persönlichen Zimmer, entledigte ich mich meiner Kleider und legte mich, nur mit meiner Boxer bekleidet ins Bett.
 

Nachdenklich betrachtete ich das, im fahlen Licht des Mondes leuchtende Armband und dann das noch leicht pulsierende, dafür gut sichtbare Mal. All meine Fehler, all meine Taten und alles was ich nicht tat, konnte ich in diesem Mal sehen. Doch musste ich nicht extra auf dieses Mal blicken, um mich an all dies zu erinnern.
 

Erschöpft seufzend, drehte ich mich um und schlief nach wenigen Minuten ein.
 

Fehler machen tut jeder, doch wer vergibt sie ihnen?

Freunde, Familie, Bekannte…?

Und was geschieht wenn einem nicht vergeben wird?

Vergibt mir jemand meine Fehler, wenn ich darum bitte?

Wer wird es sein?

Eine geliebte Person?

Meine Mutter?

Mein Vater?

Oder doch jemand, …der mir nahe steht

Und doch wieder nicht?

Jemand, der mich versucht zu verstehen?

Ein Außenstehender?

Werde ich mich dann endlich Frei fühlen?

Werde ich Frei sein?

Bitte sag mir doch jemand,

wie man um Verzeihung bittet...~

A broken mirror leads to vast quantity in bad luck

Genervt und übermüdet wachte ich am nächsten Morgen auf. Fast jede verdammte Stunde wurde ich wach und brauchte eine halbe um wieder einzuschlafen. Verdammte Rektorin, mit ihrer blöden Idee. Verdammtes Band, was mir die Freiheit nimmt. Und vor allem verdammter Potter, der mir in meinen Träumen am meisten auf die Nerven ging.
 

Warum hab ich von IHM geträumt….das ist doch nicht normal. Ich hasse ihn, ich hasse ihn wie die Pest. Wahrscheinlich ist mein Unterbewusstsein, wegen diesen seltsamen Blicken, von Potter so durcheinander geraten und hat sich dann diesen Mist zusammen getextet. Ja das muss es einfach sein….
 

Leicht müde grummelnd blickte ich zum Wecker, welcher mir freudestrahlend mitteilte, dass sich das Einschlafen nicht mehr lohnte. Nur widerwillig stand ich auf und ging ins angrenzende Bad, was wohl das einzige gute an meiner Situation war. Ich hab ein eigenes Zimmer und ein eigenes Bad, sollte das etwa die Entschädigung sein für diesen Mist hier?
 

Tonlos seufzte ich auf und musterte mich im Spiegel. Mein blondes Haar stand von allen Seiten ab, meine haut wirkte noch bleicher, dank der kurzen Nacht und unter meinen Augen zeichneten sich mal wieder dunkle Schatten ab. Seufzend fuhr ich mir durchs Haar und blickte zum Waschbecken, unter dem Spiegel und stellte das Wasser an. Als das Wasser das Becken gefüllt hatte, durchbrach ich die leicht Wellenschlagende Wasseroberfläche mit den Händen und spritzte mir das Wasser ins Gesicht.
 

Als das Becken leer war, war ich pitschnass und mein Haar hing mir Strähnig über den Augen. Ich konnte und wollte nicht aufhören mir das Wasser ins Gesicht zu spritzen. Das alles konnte doch nur ein böser Traum sein und ich musste nur einen Weg finden wieder auf zu wachen. Doch wusste ich wiederum genau, dass es das nicht ist. Es passierte alles wirklich, ich war wieder meiner Freiheit beraubt worden. Nicht mal Zaubern durfte ich, außer diesen blöden Schutzzaubern.
 

Fast schon verzweifelt klammerte ich mich an das Waschbecken und kniff die Augen für einige Sekunden fest zu, ehe ich sie wieder öffnete und zurück in den Spiegel sah. Nun blickte mir ein triefend nasser junger Mann entgegen, dessen Augen und Haltung so unsicher und ängstlich waren, dass ich nicht glauben konnte, dass ich mich selbst im Spiegel sah.
 

Langsam ballten sich meine Hände zu Fäusten, ebenso langsam hob sich meine linke Hand, ehe ich mit aller Kraft gegen den Spiegel schlug, welcher klirrend zersprang. Vor Schmerz verzog ich leicht das Gesicht und musterte meine linke Hand. Scherben hatten sich in mein Fleisch gebohrt und das hervorquellende Blut färbte meine weiße Haut rot.
 

Seufzend ging ich zu einer kleinen Kommode suchte kurz, ehe ich eine Pinzette fand und mir die Splitter aus der Hand zog. „Verdammter Mist….mit Zauberei würde das viel schneller gehen“, fluche ich und zog die letzten Splitter aus meiner Hand. Kurz hielt ich meine Hand unter das kalte Wasser, ehe ich sie abtrocknete, einen Verband suchte und mir die Hand verband.
 

Wütender als vorher machte ich mich fertig und ging zur großen Halle. Am Slytherin- Tisch saßen schon ein paar Schüler, unter ihnen die beiden anderen Todesser, Thomas und Rider. Beide saßen wie am Abend zuvor ganz am Ende des Tisches und blieben für sich. Ich hingegen setzte mich an meinen üblichen Platz und blickte kurz zum Gryffindor- Tisch. Zu meinem Bedauern, saß der Goldjunge schon am Tisch und unterhielt sich mit seinen Freunden.
 

Meine Laune wurde dadurch immer besser. Wütend wand ich meinen Blick wieder ab und begann zu essen. Oder wie man es nennen sollte. Lustlos knabberte ich an einem Tost mit nicht mehr als Butter bestrichen. Nach einer Weile gab ich es auf etwas in meinen Magen zu bekommen und holte meinen Stundenplan aus meiner Tasche.
 

Fast hätte ich laut und verzweifelt aufgelacht. Fast ALLE. Wirklich ALLE Fächer hatten wir mit den Gryffindors. Nur Kräuterkunde hatten wir mit den Ravenclaws und Astronomie mit den Hufflepuffs. Erste Doppelstunde des Tages war, ich kann meine Freude kaum halten, Pflege magischer Geschöpfe.
 

Wütend stopfte ich den Stundenplan zurück in meine Tasche und wollte gerade aufstehen, als plötzlich Professor Slughorn vor mir stand und mich anlächelte. Was war den bitte zum lächeln? Der Tag ist doch jetzt schon mehr als beschissen. Also warum lächelt der? „Tja Draco, es gibt auch Menschen die können nachts Schlafen“. Sagte eine kleine Stimme herablassend in meinem Kopf und machte mich nur noch wütender. Wenn das überhaupt noch ging.
 

„Guten Morgen Mr. Malfoy“, sagte er fröhlich. „Ich wollte Sie nur daran erinnern das Sie, Mr. Thomas und Mr. Rider nach beenden ihres Mahles auf mich warten. Ich werde Sie dann zu Ihrem Unterricht geleiten“, sagte er immer noch lächelt, als wäre es das normalste auf der Welt. Langsam nickte ich dem Professor zu, dieser ging immer noch lächelnd hoch zum Lehrertisch.
 

Natürlich werde ich einen Teufel tun, mich von meinem Lehrer, wie einen kleinen Jungen zum Unterricht führen zu lassen und stand auf. Mit schnellen Schritten, damit mich keiner der Lehrer aufhalten konnte ging ich zum Ausgang der großen Halle. Kaum stand ich vor den großen offenen Eichentüren, als mir ein Schauer den Rücken runter jagte.
 

Verwirrt blickte ich mich um und sah direkt in die grünen Augen Harry Potters. Erneut. Erneut musterte er mich mit diesem undefinierbaren Blick, nur das er diesmal nicht das weibliche Wiesel an den Lippen kleben hatte. Nervös werdend wand ich mich ab und stürmte in die Richtung von Hagrids Hütte.
 

*.*.*.*.*.*.*.*.*.*.*.
 

Auch Harry fand an diesem Abend keinen ruhigen Schlaf. Die halbe Nacht dachte er an den jungen Malfoyspross. Er wusste nicht wieso, doch irgendwas schien interessanter, an dem blonden jungen Mann geworden zu sein. Er wusste nicht genau was es war, doch belagerte Draco seinen Kopf seit dem Krieg, seit sie sich in Malfoy Manor trafen und dieser für ihn log.
 

Warum konnte er nicht sagen, doch war es etwas, was ihn das Interesse an Ginny verlieren ließ. Es war ihr gegenüber zwar unfair, doch was sollte er machen. Er konnte ja nichts für sein verlorenes Interesse. Ob es Liebe war wagte er zu bezweifeln, aber es war einfach ein gewisses Interesse da.
 

Nachdenklich saß Harry am nächsten Morgen am Gryffindor- Tisch und suchte unentwegt nach Malfoy. Er wollte mit ihm reden, über die Blicke die er ihm warf und ihm erklären, dass sie keiner bösen Absicht folgten. Doch wie? Wie sollte er seinem Rivalen und vor allem Feind das erklären, ohne dass es seltsam aussah, klang oder er ihm an die Gurgel ging? Seufzend stocherte er in seinem Rührei rum und hielt immer wieder Ausschau nach Malfoy.
 

Als Malfoy endlich in die große Halle kam schien dieser nicht gerade fröhlich gestimmt zu sein. Man könnte meinen eine dunkle Aura aus Wut lag über dem blonden jungen Mann und zeigte allen, sich von ihm fern zu halten.
 

„Harry ist alles okay“, fragte Ginny, Harry besorgte, die neben ihm saß und ihn eingehend musterte. Er hatte nicht bemerkt, wie abwesend er für die anderen gewirkt haben musste. Sanft lächelte er seine Freundin an und küsste sie sanft auf die Stirn. „Ja mir geht es gut, keine Sorge“, sagte er liebevoll und strich ihr sacht durch das weiche, lange, rote Haar. Lieblich lächelte Ginny ihn an und kuschelte sich an seine Schulter.
 

Innerlich seufzend, begann Harry endlich sein Rührei zu essen. Ab und an gab er ein paar Antworten, wenn seine Freunde etwas fragten oder gab seinen Kommentar zu der Unterhaltung dazu. Doch nach einer Weile spürte er Blicke auf sich. Blicke die nur von einer Person kommen konnten. Neugierig wie er nun mal war, sah er leicht auf und richtig. Die graublauen Augen des jungen Malfoyspross waren auf ihn gerichtet und Harry konnte eindeutig Wut ihn ihnen lesen.
 

Warum war er jetzt wieder wütend auf ihn? Sie hatten sich nicht mal unterhalten und Malfoy war wütend. Ist so was noch normal? Leicht mit den Schultern zuckend und Ginny sanft auf das weiche Haar küssen wand er den Blick wieder ab.
 

Erst als Malfoy sich aus der großen Halle, so schien es, stehlen wollte, wand Harry den Blick wieder zum Älteren. Als sich ihre Blicke trafen konnte Harry eindeutig Nervosität und, er konnte es kaum glauben, Unbehagen sehen. Was bei Merlin war nur los das Malfoy - DER Draco Malfoy - sich unbehaglich fühlte wenn sich ihre Blicke trafen?
 

Eilig verschwand der Ältere gänzlich aus der großen Halle und zum Unterricht. Seufzend wand Harry sich wieder ab und hatte noch mehr Fragen als vorher auf der Zunge liegen. Hoffentlich konnten ein paar - von ihm aus auch nur zwei, so wie er den Blonden kannte - beantwortet werden.
 

*.*.*.*.*.*.*.*.*.*.*
 

Abgehetzt kam ich an der Hütte des Halbriesen an. Warum noch mal bin ich geflohen? Knurrend setzte ich mich auf einen großen Stein. Das durfte und konnte einfach nicht wahr sein. Wie konnte ich mir nur so eine Blöße geben. „Verdammt Draco reiß dich zusammen. Du bist immer noch ein Malfoy“, fuhr ich mich selbst an und ballte meine Hände zu Fäusten.
 

Meine linke Hand schmerzte Höllisch, doch ignorierte ich es. An Schmerzen gewöhnte man sich nicht, aber man kann es sich ja einreden. „So wie du Draco“. Erklang wieder diese herablassende Stimme in meinem Kopf. Bei Slytherin. Jetzt machte ich mich auch noch selber fertig.
 

Nachdenklich saß ich auf dem Stein und wartete darauf, dass der Rest der Klasse eintraf. Lust hatte ich garantiert keine auf diesen Unterricht, doch hoffte ich, mich damit abzulenken. Na ja wenn dieser Trottel wieder so ein seltsames Monster Viech anschleppte, würde das kein Problem sein.
 

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Fünfzehn Minuten später kam auch der Rest der Klasse endlich runter. Erst die Meute an Löwen und dann die Schlangen. Schön. Fehlte nur noch der Halbriese.

Dieser kam auch gerade aus seiner Hütte mit mehreren Käfigen, die mit Stoff verdeckt waren, auf den Armen heraus.
 

Sofort ging das Gryffindor- Trio auf ihren Freund zu und zeigten mal wieder, wie nett sie doch waren. Schnaubend sah ich ihnen zu, wie sie Hagrid ein paar der Käfige abnahmen und sie zu uns trugen. Was der Trottel wohl diesmal für Viecher hatte?
 

Ein breites Lächeln lag auf den Lippen des Halbriesen und doch nicht ganz SO breit. Anscheinend war in den Käfigen kein blutrünstiges Monster. Ja, auch mir ist aufgefallen das Hagrid bei den gefährlichen Viecher, am breitesten lächelte.
 

„Schön dass ihr alle da seid. Wird Euch gefallen was ich hier habe“, sage er immer noch lächelnd und ging zu den Käfigen. Ein leises Rascheln ging von den Käfigen aus, was ich erst jetzt bemerkte. Als dieser Trottel den Stoff von den Käfigen nahm, kamen mehrere kleine Küken zum Vorschein, die ziemlich abgemagert wirkten und Geiern ähnelten.
 

Die Vögel hatten ein grünlichschwarzes Gefieder und blickten trübsinnig und Todtraurig umher. Schön. Todtraurige Vögel. Na ja das einzige was mir grad wichtig ist, dass ich mich ablenken kann.
 

„Hagrid was sind das für Vögel“, fragte Dean Thomas. „Das sind Augurey, er wird auch Irischer Phönix genannt. Sie sind recht Scheu und es war ziemlich schwer sie zu finden“, sagte der Halbriese. „Wie ihr seht sind es noch Küken und ich dachte mir,…dass wir sie aufziehen. Als Projekt so zusagen“.
 

Na klasse wieder so ein seltsames Viech was wir großziehen sollen. „Es sind nicht genug für alle da“. Ach wie schade. „Also werde ich euch in gemischte Vierergruppen einteilen“, sagte er und holte eine Liste raus. Anscheinend stand die Einteilung schon fest. Bei meinem Glück dürfte ich mit Sicherheit mit dem Trio zusammen arbeiten.
 

Da wir nun weniger Slytherins waren, passierte es, dass es in einer Gruppe nur einen Slytherin gab. Wie in meinem Fall. Und wie nicht anders zu erwarten, war ich mit Potter, dem Schlammblut und dem Wiesel in einer Gruppe. Laut schnaubte ich auf, lies es aber sein aufzubegehren. Erstens bin ich erwachsen, zweitens würde es eh nichts bringen.
 

Genervt, es aber nicht zeigend stand ich etwas abseits von Potter und den anderen und wartete auf unseren Vogel. Nach einiger Zeit kam der Halbriese auch zu uns und stellte den Käfig in die Mitte. Tonlos seufzend kam ich näher und sah wie Hagrid den Goldjungen beiseite nahm und ihn dann wieder zu uns kommen ließ.
 

„Hat nun jede Gruppe einen Augurey? Schön. Hier hab ich ein paar Käfer“. Er zeigte uns mehrere Gläser wo riesige Käfer herumkrabbeln und ich konnte ein leichtes Schaudern nicht unterdrücken. Die waren selbst für mich zu riesig. „Augurey essen große Käfer und Feen. Doch werden wir sie nur mit den Käfern füttern, will ja nicht das man mich für einen Unmenschen hält“, sagte er vor allem an die Weiblichen Wesen in unserem kreis gewandt. „Nu denn. Viel Spaß mit den kleinen Rackern.“
 

Langsam ging ich auf den Käfig zu und öffnete diesen. Leich flatterte der Vogel mit den kleinen Flügeln, ehe er es sich anders überlegte und doch sitzen bliebe. Abwesend griff ich zum Glas. Aber statt der kalten Oberfläche Fühlte ich warme Haut. Erschrocken nahm ich meine Hand wieder weg und blickte erneut an diesem Tag in Smaragd grüne Augen. Wütend Funkelte ich den Helden an. „Kannst du nicht aufpassen wo du deine Grabscher hin packst, Potter“, fauchte ich ihn auch schon an.
 

„Na ja du hast meine Hand berührt oder Malfoy?“, sagte er ruhig und musterte mich. „Ich möchte mit dir reden. Du kannst auch einfach nur zuhören, aber ich will einfach das du nichts Falsches von mir denkst“. „Ach hat der kleine Goldjunge Angst um seinen Ruf“, sagte ich höhnisch und grinste ihn auch ebenso an.
 

Ein wütendes knurren war hinter mir zu vernehmen, was eindeutig vom Wiesel kam, ehe es von einem leisen aber bestimmenden ´Sch´ verstummt. Tja, das kommt dabei raus wenn die Frau die Hosen an hat Weasley. Ein scheinheiliges Grinsen huschte über mein Gesicht, ehe ich wieder zu Potter blickte.
 

Dieser sah mich wieder mit diesem undefinierbarem blick an, dass ich am liebsten aufgestanden und weggerannt wäre. Doch rannte ein Malfoy nicht….eigentlich. Wütend funkelte ich ihn an, ehe ich wieder nach dem Glas greifen wollte. Potter grabschte es mir aber weg und warf es zu seinem Freund. „Was soll der Scheiß, Potter?“ fauchte ich wütend.
 

„Ich will mit dir reden. Bitte komm kurz mit“, sagte er ruhig und erhob sich. Für wenige Sekunden war ich wie benommen. Er sagte BITTE zu mir. MIR einem MALFOY. Seinem Erzfeind. Doch etwas neugierig, was der Goldjunge von mir will, stand ich auf und entfernte mich etwas mit ihm.
 

Desinteressiert wirkend stand ich vor ihm und musterte ihn kurz. „Also was willst du von mir“, sagte ich beiläufig. Etwas nervös stand der Goldjunge vor mir und schien nach Worten zu suchen. War ja klar, dass dieser sich nichts überlegt hatte und einfach nur drauf los plappern wollte.
 

„Na ja es geht um gestern und….heute Morgen…“sagte er und blickte sich etwas um. Anscheinend hatte er keine Lust auf ungebetene Lauscher. Na ja damit musste er rechnen wenn ER, der Held der Zaubererwelt sich mit MIR, dem Todesser schlecht hin, unterhält.
 

„Was ist damit“, fragte ich genervt und verschenkte die Arme vor der Brust. „Also…. Ich wollte dich nicht so anstarren und…es war auch nicht böse gemeint oder so….“. Ach darum ging’s ihm. Meine Güte und ich dacht schon er will mich rumkriegen und mit mir befreundet sein.
 

„Aha und das ist alles? Man Potter und ich dacht schon, du kommst mit diesem Friede, Freude, Eierkuchen-Kram“, gab ich höhnisch von mir und grinste ihn abwertend an. Leise seufzte der Kleinere auf und sah ernst zu mir hoch. „Nein. Da wäre noch was. Wie geht es dir…du wirkst etwas neben der Spur“.
 

Das fragte er nicht ehrlich und seit wann fällt einem auf wie es mir geht? Wütend funkelte ich ihn an und löste meine Abwehrhaltung auf. „Was bitte geht es dich an wie ich mich fühle und selbst wenn bist du der LETZTE mit dem ich darüber reden würde“, sagte ich mit erschreckend ruhiger Stimme und wand mich ab zum gehen.
 

„Malfoy jetzt warte doch“, hörte ich Potter rufen, doch reagierte ich nicht mehr. Er sollte sich fern halten, mich mein Leben leben lassen und fertig. Plötzlich fühlte ich hinten, am Saum meines Umhangs ein seltsames ziehen, hörte ein reißen und als ich weiter gehen wollte, verhedderte ich mich und viel. Ich wollte mich noch mit den Händen abstützen, doch knickte ich weg und landete mit dem Gesicht im Schlamm.
 

Erst war erschrockene und betretene Stille, dann lautes und grölendes Lachen zu hören. Langsam und den Schlamm, der mir in den Mund gekommen ist, ausspuckend rappelte ich mich auf. Ein leichtes zittern ging durch meinen Körper, was der Wut zuzuschreiben war, die unaufhaltsam in mir hoch kochte.
 

„Malfoy es tut mir leid. Warte ich helfe dir“, hörte ich Potter sagen, doch stieg meine Wut nur. Wütend funkelte ich den Goldjungen an, nahm eine beachtliche Menge an Schlamm und warf es ihm entgegen. „Verpiss dich bloß, Potter. Auf deine VERDAMMTE HILFE kann ich verzichten“, fauchte ich und rappelte mich auf.
 

Ja auch ein Malfoy wie ich war dazu in der Lage. Was schert es schon ob es passend war oder nicht, blamiert hatte ich mich nun eh in Grund und Boden. Angeekelt wischte ich mir übers Gesicht und versuchte etwas den Schlamm aus meinem rechten Augen zu bekommen. Doch vergebens.
 

„Was ist passiert? Ist jemand verletzt“, kam es plötzlich von diesem Riesentrottel, welcher auch grade zu uns eilte. „Klar mir geht’s Blendet ich suhl mich gerne im Schlamm“, fauchte ich den Halbriesen an und zog meinen zerrissenen und verdreckten Umhang zurecht.
 

Etwas bedröppelt sah Hagrid mich an und druckste rum. „Ach vergiss es, als ob du auch nur einen Deut von dem was ich sage verstehen würdest!“, blaffte ich ihn an und ging mit schnellen Schritten zum Schloss.
 

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Erst kurz bevor die Stunde begann, begaben Harry und seine Freunde sich runter zu Hagrids Hütte. Nachdenklich sah er sich auf dem Weg dorthin nach dem blonden Eisprinzen um und entdeckte ihn unten an der Hütte. Ob er wirklich mit sich reden lässt?
 

„Hey was glaubt ihr was Hagrid wieder für ein Monster angeschleppt hat“, fragte Ron in die Runde und sah auch runter, wobei er den blonden ignorierte. Ohne groß zu überlegen, zuckte Harry mit den Schultern. „Keine Ahnung, werden wir gleich sehen. Ich hoffe nur, dass er es nicht wieder selbst gezüchtet hat. Wisst ihr noch, diese Kröter“, sagte der schwarzhaarige und erschauderte leicht.
 

Nicht nur das er diese Viecher im Unterricht hatte sehen müssen. Nein er musste auch noch einen im Irrgarten treffen. Das war im vierten Schuljahr, als er, als vierter Teilnehmer des Trimagische Turniers teilgenommen hatte.
 

Als sie bei Hagrids Hütte ankamen, stieß auch der Rest der Klasse zu ihnen. Direkt hinter ihnen, die restlichen Gryffindors und etwas weiter hinter, der mickrige Haufen der sich Slytherin schimpfte. Es hatten sich wirklich sehr wenige Slytherin aus ihrem Jahrgang zurück getraut. Einige waren in Askaban und wiederum anderen trauten sich einfach nicht.
 

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Nur wenige Sekunden später kam Hagrid mit mehreren Käfigen aus der Hütte und auf sie zu. Sofort gingen Harry, Ron und Hermine auf ihren Freund zu und halfen ihm mit den Käfigen. Nach dem Hagrid sie aufgeklärt hatte was sie Für Tiere betreuen werden und wer in welche Gruppe kommt, wurde Harry von dem Halbriesen kurz beiseite genommen.
 

„Also…. Harry das mit Malfoy tut mir leid. Professor McGonagall hat jedem Lehrer verordnet die ehemaligen Todesser, während Gruppenarbeiten bei vertrauenswürdigen Schülern unter zu bringen und…. Na ja…“. „Schon gut Hagrid. Nicht so schlimm. Ich wollte eh mit ihm reden“, sagte der Schwarzhaarige lächelnd und ging zurück zur Gruppe.
 

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Völlig perplex und bestürzt stand Harry da und blickte Malfoy nach. Was hatte er nur getan? Das wollte er nicht. Er wollte doch nur reden. Leise seufzte Harry auf und wischte sich den Schlamm aus dem Gesicht.
 

Schlimmer hätte er es nicht machen können. Er hatte Malfoy vor der ganzen Klasse gedemütigt. Verdammt er wollte sich doch mit ihm vertragen. Warum musste dieses Missgeschick passieren? Missgeschick ist echt noch nett ausgedrückt.
 

„Harry was ist den passiert“, fragte Hermine besorgt. „Ich wollte ihn aufhalten zu gehen und bin auf seinen Umhang getreten…“, antwortete der Schwarzhaarige schuldbewusst und sah wieder hoch zum Schloss. Der blonde Eisprinz war nicht mehr zu sehen, anscheinend war er den Rest des Weges gerannt.
 

„Oh…. Folg ihm besser…er könnte in Gefahr geraten“. Nachdenklich blickte Harry zu Hermine und Ron, ehe er langsam nickte und hoch zum schloss rannte.
 

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Kaum war ich außer Sichtweite, rannte ich auch los. Ja ICH ein Malfoy rannte, aber das war mir nun mehr als egal. Ich wollte nur noch weg, egal wo hin einfach nur weg von Potter und dem gesamten Rest der Klasse. Keuchend und mit heftigem Seitenstechen blieb ich stehen.
 

Schwer schluckte ich und sah mich um. Wo bin ich eigentlich hin gerannt. Im Gang auf meiner rechten Seite war eine Tür, mit der Aufschrift `Defekt´. Na klasse ich bin grade Wegs zum Klo der Maulenden Myrte gerannt. Na ja so konnte ich mich wenigstens etwas säubern.
 

Immer noch keuchend, ging ich zur Tür und trat ein, dabei bedacht das es niemand sah. Mehr Peinlichkeiten und ich würde mich heute in Luft auflösen. Nun doch nicht ganz so sicher, blieb ich am Eingang stehen und starte auf die Stelle, wo ich vor zwei Jahren Tödlich verletzt, dank Potters, beziehungsweise Severus Fluch, lag.
 

Diese Mädchentoilette kann ja nur Pech für mich bedeuten, aber seit wann bin ich bitte so Abergläubisch? Tief Ein- und Ausatmend ging ich weiter in den Raum und zu den Waschbecken. Dort zog ich meine, vor Schlamm stehenden Umhang aus und legte ihn auf eines der anderen Becken.
 

Kurs musterte ich mich im Spiegel und lachte verächtlich auf. Ich sah aus wie ein Straßenköter. Mein blondes Haar war Dreck verklebt, mein Gesicht mit dem Zeug verschmier. Mein rechtes Auge bekam ich nicht auf, da ich Schlamm in dieses bekommen hatte und meine restliche Kleidung stand ebenfalls vor Dreck.
 

Wütend fluchte ich vor mich hin und drehte das Wasser an. Sofort glitt ich mit den Händen unter den Wasserstrahl und wusch mir den Schlamm aus dem Gesicht und vor allem aus dem Auge. „Scheiß Potter. Dämlicher Trampel. Dass jemand wie ER den Dunklen Lord stürzen konnte finde ich immer noch erstaunlich. Der kann ja nicht mal einen Schritt vor dem anderen machen ohne das ein Unglück passiert“, redete ich mich in Rage und wusch mir immer wieder übers Auge.
 

Erst als ich wieder richtig mit dem rechten Augen sehen konnte, wand ich mich meinen Haaren zu. Doch plötzlich ging hinter mir die Tür mit einem lauten Knall auf und eine Gruppe von fünf Jungen trat ein. Anscheinend hab ich etwas zu laut über ihren großen Helden geschimpft
 

Vor mir bauten sich fünf Jungen auf, zwei aus Hufflepuff und drei aus Ravenclaw. Alle wohl aus der sechsten Klasse. Na klasse. „Was wollt ihr Flitzpiepen von mir“, sagte ich mit unterdrückter Wut und drehte mich zu ihnen um. Sofort kicherten Sie los. Ja haha ist ja SO witzig das ich aussehe wie ein Schwein.
 

„Na ja. Wir hörten wie du über Harry spottest und na ja. Das fanden wir nicht so angebracht, du verstehst“, sagte einer der Hufflepuff und zückte seinen Zauberstab. Auch die anderen Kerle zogen ihre Stäbe und ich tat es ihnen gleich.
 

„Na, na Malfoy. Du willst dich doch nicht wirklich wehren“, lachte einer der Ravenclaws höhnisch. Ein leichtes Knurren entfuhr meiner Kehle. „Ich lass mich von euch doch nicht fertig machen. Mein Leben ist in Gefahr, also darf ich mich verteidigen“, gab ich arrogant von mir und lächelte kühl.
 

„Pah, versuchen kannst du es ja, doch nützen wird es dir nichts“, knurrte wieder der Hufflepuff und warf mir einen Fluch entgegen. Schnell blockte ich diesen ab und wollte die Jungen entwaffnen, doch kam nichts. Verdammt nicht mal entwaffnen darf ich. So kann ich mich doch kein Deut verteidigen.
 

Schwer schluckte ich und wich einigen Flüchen aus. Verdammt was jetzt? Außer einer Schutzbarriere, die nicht sehr standhaft ist, darf ich anscheinend nichts machen, dank diesem Drecksteil an meinem Arm. Fluchend wich ich immer wieder aus oder lies eine Schutzbarriere entstehen.
 

Einige der Flüche trafen mich an den Armen und einer sogar im Rücken. Keuchend und zum Glück nur leicht verletzt, kniete ich hinter einer der Kabinen. Verdammt Draco denk nach. Du musst hier irgendwie raus, sonst machen die dich fertig. Kurz blickte ich an der Kabine vorbei und konnte von hier aus zum Ausgang blicken. Ob ich den erreiche? Ich muss es versuchen.
 

Gedacht getan. Schnell stand ich auf und spurtete zum Ausgang, doch weit kam ich nicht. Ein Fluch der fünf Jungen traf mich wieder direkt in den Rücken und ich viel vor Schmerz aufschreiend zu Boden. Der Schmerz zog sich durch meine gesamten Körper und doch, war er nicht so schlimm wie die Schmerzen die der Cruciatus-Fluch verursachte.
 

Keuchend vor Schmerz blickte ich auf. Die fünf Jungen hatten sich um mich gescharrt und blickten herablassend lächelnd auf mich hinab.

Wütend knurrte ich auf und versuchte mich aufzurichten, doch ein Fuß in meinem Rücken hinderte mich daran.
 

„Wir haben ja gesagt du kannst es gerne versuchen“, sagte einer der Kerle lachend und beuge sich zu mir. Wütend funkelte ich den Jungen an, ließ meinen Stab los und schlug ihn mit geballter Faust die Nase ein. Dieser schrie vor Schmerz auf und hielt sich die Nase.
 

Ein leichtes Grinsen umspielte meine Lippen. „Oh tut es weh. Tut mir aber nicht leid“, sagte ich amüsiert, doch musste ich dies schnell einbüßen. Wütend knurrte der Junge auf und trat mir mit voller Wucht ins Gesicht. „Dreckiger Pisser! Pass besser auf was du sagst. Los hebt ihn hoch“, fauchte er erzürnt.
 

Sofort wurde ich an den Armen gepackt und hochgezogen. Verdammt sind wir hier in einer Schule für Hexerei und Zauberei oder in einem dieser Muggle Schulen wo man sich war los prügelt? Schwer schluckte ich, als die restlichen drei sich vor mich stellten und bedrohlich mit den Fingern Knackten. Klasse und diese Feiglinge von Hufflepuffs und Ravenclaws hielten mich auch noch fest, so dass ich mich natürlich NICHT wehren konnte.
 

„Ich hoffe du hast Spaß, wir werden ihn haben“, sagte der mit der blutenden Nase und kam näher auf mich zu. Ich versuchte mich zu wehren, die Trottel auf Abstand zu halten, doch half es nicht viel. Ein harter und erbarmungsloser Schlag in die Magengegend und ich hing nur noch wie ein nasser Sack, in den Griffen der beiden anderen Trottel.
 

Abwechselnd schlugen sie auf mich ein, bis ich kurz vor der Bewusstlosigkeit stand. Und da sagt man immer, wir Slytherins wären mies und unfair. Ha wie man sich irren kann, nicht war. Ohne Vorwarnung wurde ich los gelassen und ich viel wie ein nasser Sack zu Boden.
 

Keuchend und hustend rollte ich mich ein, um diesen Trotteln weniger Angriffsfläche zu geben. Diese lachten über mich. „Seht nur, wie sich der Todesser auf dem Boden windet“, feigsten sie und lachten noch lauter.
 

Diese widerlichen kleinen Maden. Sie hatten doch keine Ahnung, wie es ist unter dem Dunklen Lord zu stehen. Wie es ist kein freier Mensch sein zu können. Nicht leben zu dürfen wie man wollte. Jede Sekunde um sein- und das Leben seiner Familie fürchten zu müssen.
 

Leise stöhnte ich vor Schmerz auf und versuchte mich auf zurappeln, doch es gelang mir nicht. Jede Faser meines Körpers schmerzte und ließ mich kaum einen klaren Gedanken fassen. Wieder stöhnte ich vor Schmerz auf, als mich der Typ, der mir seine gebrochene Nase verdanken, an meinen Haaren hoch zog. Ungewollt musste ich in dessen widerliche Visage sehen, doch ließ ich keine Emotion erkennen.
 

Diese Genugtuung würde ich ihm nicht geben, zu sehen welche Schmerzen er und seine Kumpel mir wirklich zugefügt haben. „Ich hoffe du hast verstanden, dass du das nächste Mal besser nicht über Harry lästerst. Beim nächsten Mal könnte es passieren, dass du nicht so glimpflich davon kommst“, knurrte der Hufflepuff und ließ mein Haar los. Mit einem dumpfen Aufprall landete mein Kopf auf den Fliesen.
 

Erschrocken zuckte ich zusammen, als der Kerl meinen linken Arm packte. Panisch versuchte ich ihm meinen Arm zu entreißen. Doch war ich zu schwach, zu angeschlagen und seine Kumpel hielten mich fest am Boden. Was hatte er vor?
 

„Lass mich los. Fass mich nicht an du unwürdiges Stück Dreck“, fauchte ich und versuchte trotz allem mich dem Griff des Hufflepuffs zu entwinden. Kalt grinste mich der Kerl an und krempelte meinen Ärmel hoch. Dann holte er seinen Zauberstab wieder hervor und hielt ihn über das deutlich sichtbare Mal.
 

Die zweite Generation war wirklich mehr als arm dran. Das Mal verschwand nicht einfach so oder verblasste, wie bei meinem Vater und den anderen Todessern. Nein es war uns deutlich auf die Haut gebrannt worden. Für immer.
 

Hasserfüllt musterte der Hufflepuff das Mal. Ich konnte es ihm nicht verübeln. Auch ich hasste es wie die Pest, doch wie sich wehren, wenn das Leben seiner Eltern auf dem Spiel stand? Doch dann entstand ein Grinsen auf seinem Gesicht. „Damit es auch wirklich jeder sieht“, sagte er feixend und murmelte irgendwelche Worte die ich nicht mehr verstand.
 

Mein Arm begann höllisch zu Brennen und ich schrie vor Schmerz laut auf. Warum hörte mich eigentlich keiner oder wollte mich keiner hören? Verdammt auch ich bin ein Mensch. Ich habe nie jemanden getötet. Ich hatte es versucht, doch selbst das nicht mal richtig. Ich war und bin kein Mörder!!
 

Nach Sekunden, die mir wie Stunden vorkamen, nahm er den Stab weg und nur ein schmerzendes widerhallendes pochen blieb übrig. „Los lass uns jetzt verschwinden. Den hat man mit Sicherheit gehört“, murmelte einer von denen, die mich festgehalten haben nervös.
 

„Ist gut. Lasst uns abhauen. Den können wir ja hier liegen lassen. Wen schert es schon was mit dem passiert“, sagte der Hufflepuff kalt und er und seine Kumpel verschwanden. Erst dann traute ich mich mir meinen Arm anzusehen. Das eigentlich schwarze Mal leuchtete in einem Glühendem giftgrün und das Buchstäblich. Es leuchtete und erhellte die Stelle wo ich lag wie Kerzenlicht.
 

Zittert presste ich meinen Arm an meine Brust und versuchte mich aufzusetzen, was mir auch gelang. Das Atmen viel mir schwer, da sich ein fetter Klos in meinem Hals gebildet hatte. Aber nicht nur dass erschwerte mir das Atmen. Auch die Tränen, die ich zu unterdrücken versuchte schnürten mir die Kehle zu.
 

Verdammt, wie tief konnte ich eigentlich noch sinken. Aber war es egal. Wer sah mich jetzt schon so, wer hörte mich und wen würde es interessieren ob ich Schmerzen litt. Niemandem, wie es der Hufflepuff gesagt hatte. Vielleicht meine Mutter, doch war sie nicht hier.
 

Suchend blickte ich mich nach meinem Zauberstab um. Ich wollte wenigstens ein wenig das Gefühl von Wärme genießen und wo bekam ich es am besten, als von meinem eigenem Stab. Als ich ihn fand, kroch ich auf diesen zu und hob ihn mit meiner rechten Hand auf.
 

Sofort durchströmte mich die Wärme und die Macht meines Stabes und ich fühlte mich nicht mehr ganz so allein. Zitternd stand ich auf und ging wankend zu den Kabinen. Wenn ich schon mal heulte dann auch richtig. Also ging ich in eine der Toilettenkabinen, klappte den Klodeckel runter und setzte mich auf diesen. Bei jeder Bewegung bedacht meinen linken Arm fest an mich gedrückt zu hallten.
 

Schwer atmend und leise schluchzend lehnte ich mich nach hinten. Ich wusste gar nicht mehr, dass ich so viel Schmerz fühlen konnte? Alles tat weh, einfach alles. Mein Kopf, meine Brust, mein Arm, mein Stolz oder besser das was von ihm übrig geblieben ist. Einfach alles.
 

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Ich weiß nicht wie lange ich schon hier saß und mir die Tränen über die Wange liefen, doch hörte ich nach einer Weile Schritte vor der Mädchentoilette, die eindeutig HIER her kamen. Ich hörte wie die Tür aufgestoßen wurde und jemand was sagte, doch war es keine altbekannte Sprache. Ein seltsames Zischeln war zu hören und meine Augen weiteten sich vor Angst.
 

´Parsel!´. Schoss es mir durch den Kopf und heftiges Zittern befiel mich. Das konnte doch nicht sein. Niemand außer dem Dunklen Lord und Potter können die Sprache der Schlangen. Doch würde Potter nie wirklich bewusst in dieser Sprache sprechen. Oder doch….
 

Langsam kamen die Schritte immer näher zu den Kabinen und ich hatte das Gefühl auch noch etwas über den Boden gleiten zu hören. Eilig hob ich meine Füße hoch und stellte sie ebenfalls auf den Toilettendeckel. Mein Leben lang hatte ich keine Angst vor Schlangen gehabt, doch lies der Lord sie mich lehren.
 

Je näher die Schritte kamen, desto mehr Panik durchflutete mich. Vor Angst kniff ich die Augen zu, kurz bevor die Tür zu meiner Kabine aufgerissen wurde. Wieder sprach jemand, diesmal zwar in einer geläufigeren Sprache, doch wollten die Worte meine Ohren einfach nicht erreichen.
 

Als ich an den Schultern gepackt wurde, öffnete ich vor Panik wieder die Augen und hielt der fremden Person meinen Zauberstab entgegen. Geschockt musste ich feststellen, dass es sich doch tatsächlich um Potter handelte.
 

Schwer schluckte ich. Konnte dieser Tag nun bitte Enden. Wie muss das nur für Potter aussehen. Ich schwer verletzt, blutend, verdreckt und am heulen, sitze auf der Mädchentoilette, dem Reich der Maulenden Myrte. Verwirrt stellte ich fest, dass Potter mich, nicht wie ich gedacht hatte höhnisch oder Amüsiert ansah. Nein. Es lag Sorge in seinen grünen Augen.
 

„Malfoy was ist passiert? Wer war das“, fragte der Goldjunge eindringlich. Anscheinend hatte er mich das schon mal gefragt. Doch kam kein Wort über meine Lippen. Warum war er hier? Ist er mir etwa hinterher? Warum Sorgt er sich um mich?
 

Wieder berührte er meine Schultern, doch stieß ich ihn von mir. „Verpiss dich Potter. Auf deine Hilfe kann ich Pfeifen“, fauchte ich mit brüchiger Stimme. Verdammt selbst meine Stimme gab ihren Geist auf. „Man sieht doch deutlich, dass du verprügelt wurdest. Jetzt lass dir helfen“, sagte er ebenfalls etwas lauter.
 

„Nein! Verschwinde ich brauch dich nicht. Geh zu deinem Fanclub“, sagte ich immer leiser werdend. Meine Kraft war einfach am Ende angelangt. Zum dritten Mal, legte der schwarzhaarige seine Hände auf meine Schultern, doch werte ich mich nun nicht. Heftiges Zittern befiel meinen geschundenen Körper und ich kippte erschöpft nach vorne.
 

Ich hörte nur noch wie Potter meinen Namen, meinen Vornamen rief, ehe mich alles verschlingende Schwärze befiel….
 

Vom Pech verfolgt und ungewollt.

Wird das mein Schicksal sein…?

….

Doch ist Schicksal nicht das,

was wir daraus machen…?

….

Kann ich dem also entfliehen?

Mich diesem Grauen entziehen…?

….

Frei und unbeschwert,

Meiner Wege gehen….~

Sorrow

Als Harry endlich oben im Schloss war, suchte er jeden Gang ab, den der Slytherin hätte nehmen können. Zuerst ging der schwarzhaarige in den Kerker und fragte dort nach Malfoy. Es hätte ja sein können, dass er sich sofort in sein Zimmer begeben hat. Doch hatte ihn niemand in den Gemeinschaftsraum der Slytherins stürmen sehen.
 

Auch in der Bibliothek war er nicht. Natürlich. Wenn er über und über mit Schlamm besudelt wäre, würde er auch nicht hier hin gehen. Also klapperte Harry alle Toiletten und Waschräume der Schule ab. Da Malfoy kein Vertrauensschüler war, war es nicht nötig in deren Bad zu gucken und das Passwort zu wissen.
 

Als er auch in keinem der Toiletten und Waschräumen zu finden war, beschloss er im Reich der Maulenden Myrte nach zusehen. Er war noch einige Flure von der Toilette entfernt, als ein gellender Schmerzensschrei die Luft zerriss. Erschrocken sah er nach vorne und rannte los.
 

Es war eindeutig die Stimme des Eisprinzen, die so geschrieen hatte. Keuchend kam er an der Tür an, wo das Schild `Defekt` zu lesen war. Bevor er die Tür öffnete konnte er mehrere Umhänge hinter einer Ecke verschwinden sehen.
 

„Verdammt…. Hat man ihn tatsächlich angegriffen“, fragt er sich selbst und trat ein. Drinnen war leises und schmerzhaftes Schluchzen zuhören und es war eindeutig ein Mann der dort weinte. Langsam schritt der schwarzhaarige auf die Kabinen zu und das Schluchzen erstarb.
 

Ein leises rascheln und ein leises auftrete war zuhöre, als Harry an den Kabinen entlang ging. An der dritten Kabine blieb er stehen und öffnete sie. Was er sah, verschlug ihm die Sprache. Dort, auf dem Klodeckel saß Malfoy, verdreckt, verletzt, verheult und leicht am zittern.
 

So erbärmlich hatte er den älteren noch nie gesehen. Malfoy presste Krampfhaft seinen linken Arm an seine Brust, welcher ein giftgrünes Licht abgab und hielt eben so verkrampft seinen Zauberstab. Anscheinend seine einzige Stütze in diesem Moment.
 

Vorsichtig berührte Harry, den sonst so stolzen jungen Mann, an den bebenden Schultern und schüttelte ihn ganz leicht. „Malfoy? Was ist geschehen? Wer hat dir das angetan“, fragte Harry besorgt. Erschrocken nahm er seine Hände weg, als Malfoy ihm seinen Zauberstab vor die Brust hielt.
 

Das der ältere so offen seine Gefühle zeigte bereitete ihn nur noch mehr sorgen. Wieder fragte der schwarzhaarige wer das war und was passiert ist, doch erhielt er keine klare Antwort. Malfoy hielt ihn auf Abstand und wollte seine Hilfe nicht.
 

„Man sieht doch deutlich, dass du verprügelt wurdest. Jetzt lass die helfen“, sagte er laut und packte den älteren wieder an den Schultern. Dieser wollte ihn wieder auf Abstand halten, doch schaffte er es nur noch auf verbalem Wege.
 

Harry spürte deutlich das Malfoy zitterte und wollte ihm gerade aufhelfen und in den Krankenflügel bringen. Als Malfoys Körper plötzlich nach vorne kippte und dieser das Bewusstsein verlor.
 

Besorgt stützte Harry den Körper des älteren und lehnte ihn vorsichtig zurück. „Ich muss ihn sofort in den Krankenflügel bringen“, murmelte Harry und zog sich seinen Umhang aus. Sicher wollte der blonde nicht, dass man ihn so sah. Und so legte der Gryffindor seinem Feind, seinen Umhang über und legte ihm die Kapuze über den Kopf.
 

„Du….solltest dich beeilen. Er wurde wirklich übel verhauen“, sagt plötzlich eine jammernde und trübsinnige Stimme hinter Harry. „Myrte?!“, sagte er erschrocken und drehte sich um. „Was…. Hast du alles gesehen? Wer war es“, fragte er sofort und hob vorsichtig Malfoy hoch.
 

Dieser hielt seinen Stab immer noch leicht verkrampft, nur sein linker Arm war ihm von der Brust gerutscht. Nun konnte man deutlich sehen, wie grell und vor allem deutlich das Dunkle Mal leuchtet.
 

„Ja…. Es waren fünf Jungen. Sie haben ihn überfallen“, sagte sie und schwebte etwas zurück. Harry trat mit Malfoy auf dem Arm aus der Kabine, ging zu den Waschbecken, legte etwas umständlich Malfoy seinen Slytherin Umhang über und ging zur Tür.
 

„Würdest du sie wieder erkennen“, fragte er und blieb vor der Tür stehen. „Jaah…. Würde ich. Wieso…. Soll ich sie der Direktorin melden“, fragte sie mit einem leichten fröhlichen Unterton. Anscheinend gefiel ihr die Vorstellung eine Gruppe von Jungen anzuschwärzen.
 

„Ja Bitte“, sagte Harry drängend. „Ich muss jetzt los. Würdest du zur Direktorin gehen und ihr auch sagen wo Malfoy und ich sind?“ Kurz sah sie sich um und schwebte von links nach rechts, ehe sie widerwillig nickte und davon schwebte. Sofort ging Harry aus der Mädchentoilette und rannte mit dem bewusstlosen Eisprinzen zum Krankenflügel.
 

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Keuchend und aus der Puste, kam er dort an und legte ohne auf Madam Pomfrey zu warten, Malfoy auf eins der Betten. Vorsichtig zog er dem blonden, seinen Umhang wieder weg und legte ihn auf einen Stuhl. Auch den des Eisprinzen legte er weg und musterte diesen besorgt. Warum hat man ihm das angetan?
 

Gut. Gründe kannte er viele, aber ihn deswegen so zurichten? Noch dazu schien er sich kaum gewehrt zu haben. Er war also wehrlos. „Wenn ich diese Schweine in die Finger kriege….“, kam es ihm leicht knurrend über die Lippen. Erschrocken zuckte er zusammen, als Madam Pomfrey zu ihnen kam und bestürzt aufkeuchte.
 

„Du lieber Himmel. Was ist den passiert“, fragte sie schockiert und trat näher zu den beiden jungen Männern. „Ich weiß es nicht so genau….ich habe ihn so auf der defekten Mädchentoilette gefunden…. Ich hatte einen Schrei gehört und ich bin dem gefolgt“, erklärte Harry ruhig, während Madam Pomfrey Malfoy das Hemd auszog.
 

„Die Maulende Myrte hat alles beobachtet und müsste grade Professor McGonagall Bescheid sagen“. Madam Pomfrey nickte langsam. Sie entkleidete Malfoy bis auf die Boxershorts und begann ihn dann zu Untersuchen.
 

„Er ist schwer verletzt, aber nichts was ich nicht hinbekommen würde“, sagte sie und ging kurz in ihr Büro. Harry derweilen viel auf, dass Malfoy immer noch seinen Zauberstab umklammerte. Vorsichtig versuchte er die Finger zu Lockern, doch jammerte der blonde leise und verängstigt auf und Harry lies es bleiben.
 

Es war schockierend, den älteren nun so zu sehen. Es gab zwar kleine Momente wo die Maske des Eisprinzen viel, doch noch nie so stark. Vorsichtig, fast sanft strich der Schwarzhaarige Malfoy ein paar Strähnen aus dem Gesicht und musterte besorgt, das bleiche und doch schöne Gesicht des jungen Malfoys.
 

Ob es diesem aufgefallen ist? Ob er gehört hatte das ER, Harry Potter sein Feind und Rivale, Malfoy beim Vornamen genannt hatte? Eher nicht. Er ist Bewusstlos geworden, als er seinen Namen sagte. Wie so ist er ihm überhaupt rausgerutscht. Hatte er ihn jemals Draco genannt?
 

Harry schüttelte den Kopf. Nun war es egal wie er ihn genannt hatte. Ob Malfoy oder Draco, Hauptsache es ging ihm bald wieder besser und er konnte endlich in Ruhe mit ihm reden. Seufzend blickte der schwarzhaarige auf, als Madam Pomfrey wieder aus ihrem Büro kam. In den Armen hatte sie mehrere Mullbinden, einen Schlafanzug und eine undurchsichtige Flasche.
 

Bei ihm und Malfoy am Bett angekommen, legte sie die Sachen, bis auf die Flasche, auf den Nachttisch und nahm ein Glas in die Hand. Madam Pomfrey goss etwas von der Flüssigkeit, in das Glas, hob Malfoys Kopf dann an und flößte ihm etwas von der Flüssigkeit ein.
 

Etwas von der Flüssigkeit lief dem blonden jungen Mann am Mundwinkel hinab und nur selten war ein leises Schluckgeräusch zu vernehmen. Harry konnte es einfach nicht oft genug denken, doch war es einfach erschreckend wie schwach und entkräftet Malfoy war.
 

Als der Blonde das Glas geleert hatte, versorgte sie seine Wunden, Verband sie und zog ihm den Schlafanzug an. Harry half ihr dabei, da Malfoy für die arme Madam Pomfrey doch etwas zu schwer war. Auch sie wollte ihm den Stab aus der Hand nehmen und ihn auf den Nachttisch legen, doch schaffte auch sie es nicht und lies es damit beruhen.
 

Erschrocken zuckte der schwarzhaarige zusammen, als sich plötzlich die Tür zum Krankenflügel öffnete und Professor McGonagall eintrat. Schnurstracks gingen sie auf ihn und Malfoy zu und schienen sehr besorgt zu sein.
 

„Wie geht es dem jungen Mr. Malfoy Poppy?“, fragte Professor McGonagall besorgt und mustert Malfoy. „Er wird wieder. Doch habe ich keine Ahnung wie ich das Mal wieder in seinen ursprünglichen Zustand bringen soll“, antwortete Madam Pomfrey und schob vorsichtig den Ärmel des Schlafanzuges hoch.
 

Giftgrün glühend kam das Dunkle Mal, das erkennungs- Zeichen der Todesser zum Vorschein. Schockiert musterte die Direktorin das Mal. „Diese Jungen werden mit einer einfachen Strafarbeit nicht davon kommen. Was haben sie sich nur dabei gedacht? Offensichtlich gar nichts“, sagte Professor McGonagall erzürnt und fuhr mit ihrem Zauberstab über das Mal.
 

„Professor? Sie können das glühen doch wieder erlöschen oder“, fragte der Gryffindor unsicher. „Natürlich! Es ist ein Illusions- Zauber, er hält nicht sehr lange und müsste sich in zwei Tagen selbst aufgelöst haben. Damit es aber niemand sieht…“. Die Direktorin schwang ihren Zauberstab und um das Dunkle, nun giftgrün glühende, Mal legte sich ein undurchlässiger Verband.
 

„Dies wird es wenigstens etwas kaschieren“, sagte Professor McGonagall und packte ihren Zauberstab wieder weg. Immer noch sah Harry den Blonden besorgt an. Was konnte er nur tun? Der Ältere würde nie zulassen, dass Harry ihn schützte. Vorher würde er sich zu Tode foltern lassen.
 

„Professor…. Dürfte ich hier bleiben, auch über Nacht? Nicht das er wieder angegriffen wird“, Fragte der schwarzhaarige ruhig und blickte hoch zu seiner Direktorin. Diese musterte ihn streng und dann den blonden.
 

„Sie werden viel Unterricht verpassen und das an ihrem ersten Schultag! Aber…. Wenn sie hier sind wird dem jungen Mr. Malfoy nichts geschehen. Ich gestatte es, aber machen Sie nichts was ihn aufregen könnte, ich wünsche Frieden“, sagte Professor McGonagall streng, seufzte aber im nächsten Moment auf.
 

„Jedenfalls hatte ich mir das für das Schuljahr gewünscht…. Nun gut ich lasse Sie und Mr. Malfoy allein. Ihren Freunden werde ich Bescheid geben“.

Leicht lächelnd nickte Harry. „Danke Professor“, sagte er und blickte wieder zum Blonden. Professor McGonagall redete noch kurz mit Madam Pomfrey und verlies dann den Krankenflügel.
 

Nachdenklich saß Harry auf dem Stuhl vor dem Bett des blonden. Er wollte sich diesmal überlegen was er sagen sollte, wenn Malfoy aufwachte und vor allem WIE er es sagte. Er wollte keinen Streit mehr mit dem älteren haben, er wollte sich mit ihm vertragen und diese blöde Streiterei hinter sie lassen.
 

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Am Abend kamen noch kurz Ron und Hermine vorbei, um nach Ihm zu sehen. Hermine schien aber mehr Interesse gehabt zu haben, ihm seine Hausaufgaben zu bringen. Seit dem sie von Madam Pomfrey rausgeworfen wurde saß Harry mehr als widerwillig, vor seinen Hausaufgaben. Was sollte er auch anderes tun? Malfoy war noch immer bewusstlos und wecken würde er den Älteren unter keinen Umständen, also hieß es warten
 

Ein leises Stöhnen lies Harry von seinen Aufgaben aufsehen. Langsam wiegte Malfoy seinen Kopf von der einen zur anderen Seite, ehe er die Augen fest zu kniff und sie dann zaghaft öffnete.
 

Meistens kennt man seine Feinde besser

als einem lieb ist….~

What do you feel and what do you think about me?

Was war nur geschehen? Wo bin ich? Warum ist alles um mich herum schwarz? Wie benommen stöhnte ich leise auf und wiegte meinen Kopf von der einen zur anderen Seite.

Ich fühlte Schmerzen.

Mein ganzer Körper schien nur aus Schmerzen zu bestehen. Was war nur geschehen? Langsam zwang ich mich meine Augen zu öffnen, um zu erfahren wo ich war.
 

Doch auch jetzt schien alles Schwarz zu sein. Ich schloss meine Augen wieder und öffnete sie. Dies tat ich mehrere Male, bis ich den Raum, in dem ich lag teilweise erkennen konnte. Der Raum lag in einem dämmrigen Kerzenlicht und ich konnte nur mit Mühe erkennen, dass es der Krankenflügel war.
 

Fest umklammerte ich den Gegenstand in meiner Hand, welcher eine bekannte, sanfte Wärme abgab. Man hatte ihn mir also nicht genommen. Zum Glück. Ein leichtes erleichtertes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich schloss wieder die Augen.
 

Ein leises Räuspern lies mich zusammen schrecken. Ich öffnete sofort wieder die Augen und mein Lächeln verschwand. Verwirrt und geschockt starrte ich die Person zu meiner Linken an. Das kann doch nur ein schlechter, ein sehr schlechter, Scherz sein.
 

Warum bei Merlins Bart saß POTTER hier? Warum blickten mich diese verdammten tiefgrünen Augen so erleichtert an? Was ging hier eigentlich vor? Ein sanftes und erleichtertes Lächeln stahl sich auf Potters Lippen und ich wurde nur noch verwirrter. Nahm der Held irgendwelche Drogen?
 

“Schön dass du wach bist. Wie fühlst du dich?“, fragte der Jüngere ruhig. Perplex starte ich Ihn an. Fragte er das wirklich? Hatte er sich Sorgen gemacht? Um MICH? Das kann nicht sein….Leise räusperte ich mich, ehe ich ein höhnisches Lächeln auf setzte. „Wärest du eine schöne Frau, Potter würde ich sagen, dass es mir gut geht. Doch da du das nicht bist, liegen meine Gefühle an der Grenze von beschissen und bescheiden“, gab ich spöttisch von mir.
 

Leicht zuckte Potter mit den Schultern und lächelte mich weiterhin an. „Na wenigstens eine ehrliche Antwort. Möchtest du was trinken“, fragte der schwarzhaarige immer noch lächelnd und zeigte auf einen Krug mit Wasser. Ohne meine Antwort abzuwarten, nahm er sich den Krug, goss etwas Wasser in ein Glas und reichte mir dieses.
 

Skeptisch musterte ich das Glas und dann Potter. „Es ist ganz normales Wasser. Du weißt das ich in Zaubertränke nicht so gut bin, ich würde dir wohl höchstens ein paar Ohren wachsen lassen die nach einer Minute wieder weg sind, als dich vergiften zu können“, sagte er mit einem leicht rotem Gesicht.
 

Unwillkürlich musste ich gehässig grinsen. „Da hast du mal recht Potter“, gab ich spöttisch von mir und nahm das Glas entgegen. Trotz allem vorsichtig, nippte ich am Glas. Es könnte ja sein, das er seine Schlammblut Freundin um Hilfe gebeten hat. Doch nichts geschah. Glück für ihn.
 

Unverwandt musterte mich der Schwarzhaarige, was mich langsam aber sicher wieder auf die Palme brachte. „Willst du was Bestimmtes, Potter? Ich weiß, dass ich gut aussehe, aber du musst mich nicht begaffen wie ein Porträt. Und selbst das würde ich nicht aushalten “, sagte ich mürrisch und blickte finster zum Helden. Dieser lief wieder leicht rot an und sah wo anders hin.
 

Stumm saß Potter einfach nur da und blickte auf seine Hände, ehe er tief ein- und ausatmete und wieder auf sah. „Malfoy…. Ich weiß du hast keine Lust und auch kein Interesse mir zu zuhören, aber bitte tu es jetzt einfach“, sagte er todernst und sah mich auch eben so ernst an.
 

Äußerlich skeptisch, innerlich völlig verwirrt musterte ich den Helden. Warum will dieser ständig mit mir reden? Ich kann mich nicht erinnern, dass er je so gesprächig sein wollte in meiner Gegenwart. „Gut dann fang ich mal an…“, sagte er ruhig, kratze sich aber nervös am Hinterkopf.
 

„Es geht um das von heute Morgen. Was geschehen ist tut mir leid! Ich hab nicht bemerkt das ich auf deinem Umhang stand, ich wollte dich nicht blamieren, sondern wirklich nur mit dir reden“. Nervös musterte er mich und schien wohl darauf zu warten das ich was sagte, doch tat ich es nicht. Er wollte reden! Bitte dann sollte er es tun, er hat ja nicht gesagt, dass ich wirklich zuhören soll. Oder?
 

Leise seufzte er, ehe er wieder begann zu sprechen. „Und das was dir…auf dem Klo der maulenden Myrte passiert ist. Tut mir auch Leid…. Ich weiß zwar nicht wieso, aber du hast dich nicht gewehrt oder? Jedenfalls nicht wirksam. Warum?“. „Ich denke NICHT, dass ich dir Rechenschaft abzulegen habe, ODER POTTER“, sagte ich angegriffen und blickte meinen Gegenüber finster an.
 

„Ich will dir nicht zu nahe treten, ich will nur wissen warum du dich nicht gewehrt hast? Du hattest deinen Zauberstab. Du bist stärker als diese Sechstklässler. Also warum hast du…“. Abrupt hörte er auf zu sprechen, als ich ihm meinen Stab gegen die Kehle drückte. „ES GEHT DICH NICHTS AN!!!“, gab ich fast schon knurrend von mir.
 

„Was willst du eigentlich? Warum quatschst du mich so voll? Willst du noch mehr gefeiert werden, weil du den ach so bösen Todesser bekehrt hast ja? Vergiss das ganz schnell wieder. Wie du siehst habe ich NICHTS getan, ich will nur mein verdammtes letztes Jahr zu Ende bringen und das ohne Stress“, knurrte ich wütend.
 

Was viel dem auch ein sich ständig einmischen zu wollen? Er hat dazu kein Recht! Reicht doch schon dass ich keinen Zauber sprechen darf, der mir wirklich was nützt. Das ich nur für den Unterricht Zaubern darf. „Was tust du noch hier? Hau ab POTTER!“.
 

Verneinend schüttelte der schwarzhaarige den Kopf. „Nein. Ich werde nicht gehen“, sagte er ruhig, hob seine rechte Hand und umfasste mit dieser mein rechtes Handgelenk. Verwirrt und leicht erschrocken verkrampfte ich mich, ehe ich mich wieder lockerte und versuchte meine Hand zu befreien. „Fass mich nicht an“, knurrte ich angegriffen.
 

Plötzlich und ohne Vorwarnung stand Potter auf, drückte mich tief in die Matratze und beugte sich über mich. „Was zum…“. „Denkst du wirklich, dass deine arrogante und abweisende Art noch zieht? Das dein wahres Ich, immer noch verborgen liegt, hinter deiner schön aufgebauten Maske?“ Perplex starrte ich ihn an. Was war hier los? Wovon sprach er? Er ist doch viel zu blöd um… oder…?
 

„Falsch!!! Sie bröckelt! Sie bröckelt immer mehr und gibt somit mehr von dir preis. Seit dem ich bei euch, in Malfoy Manor war, sehe ich immer deutlicher wie deine Maske fällt und du vergebens versuchst sie aufrecht zu halten“, sagte er in einem so seltsamen Tonfall, dass mir eiskalte Schauer über den Rücken liefen. Seine Stimme war eisig und doch sanft. Bedrohlich sanft.
 

Schwer schluckte ich und versuchte den Blick abzuwenden, doch gelang es mir nicht. Seine Augen strahlten plötzlich so eine Macht aus, dass er mich nur durch seinen Blick völlig regungslos machte. „H…hör auf…damit“, presste ich mit Mühe hervor. Das war nicht normal. Das war doch nicht Potter.
 

„Noch nicht! Erst wenn du endlich sprichst was mit dir ist! Also...was ist los“, hauchte er fast. Wieder musste ich schlucken. Dieser Mann da über mir war nicht Potter. Oder doch…? Nein…das kann nicht sein! So herrisch ist er nicht. „Es…geht dich nichts an“, brachte ich nach einiger Zeit, ziemlich schwach über meine Lippen.
 

„Lass mich jetzt los und verschwinde“, knurrte ich leise und wehrte mich leicht gegen den Griff. Jedoch brachte das nichts. Der schwarzhaarige drückte mich stärker in die Matratze und eine leicht bedrohliche Aura umgab ihn. „Draco! Ich weiß genau, dass du eigentlich zu gerne reden willst. Dich aber dein Stolz und dein Name davon abhalten“. „Ich will NICHT reden und selbst wenn, warum sollte ich ausgerechnet mit DIR reden? Außerdem seit wann sind WIR bitte bei unseren Vornamen“, fragte ich wütend und sah den Schwarzhaarigen auch eben so wütend an.
 

Leicht und fast sanft lächelte der Held und lockerte etwas seinen Griff. „Weil…ich wahrscheinlich der einzige bin, der dich verstehen kann“, hauchte er leise.
 

Perplex klappte mir der Mund auf. BITTE WAS??? Er? Der einzige der MICH VERSTEHEN kann? „Hör mir jetzt genau zu Potter. Ich weiß zwar nicht was du dir so rein pfeifst, aber du solltest es lassen. Ich bin nicht dein dummer Wiesel- Freund, der nichts ohne dich oder dem Schlammblut auf die Reihe bekommt. Sonder Draco Malfoy und deine Hilfe benötige ich nicht“.
 

Leise seufzte er auf und schüttelte den Kopf. „Wie kann man nur so dumm sein“, murmelte er und die Wut kochte immer mehr in mir hoch. „Ich bin nicht dumm…“. „In dem Sinne war es auch nicht gemeint. Ich will dir nur helfen. Willst du immer so weiter leben. Versteckt vor allem und nie darüber reden wollen was mit dir ist, weil du dich davor fürchtest?“
 

Schwer schluckte ich und sah zur Seite. Das hat einfach gesessen. Warum nur sah dieser Idiot was alle anderen nicht sahen? Wieso gerade ER? Warum nicht jemand den ich jahrelang kenne und den ich auch leiden kann. „Nun sprich! Außer mir ist kein Mensch hier und ich werde nicht damit hausieren gehen, was du mir erzählst“, hauchte der Schwarzhaarige sanft.
 

Verflucht…das geht hier eindeutig nicht mit rechten Dingen zu. „Was willst du denn hören?“, gab ich nach einiger Zeit von mir. Wenn ich mich weiter wehren würde, würden wir hier nie weiterkommen und ich drehe gleich durch, wenn Potter mich nicht endlich los lässt. „Am besten alles.“ Na klasse….
 

„Gerne…. Wenn du endlich meine Handgelenke los lässt“. „Hm…. Nein ich will nicht, dass du mir einen Fluch auf den Hals hetzt“, antwortete Potter amüsiert. Wütend funkelte ich ihn an. „Nimm deine Griffel von meinem Arm“, fauchte ich angegriffen und stemmte mich gegen den Griff. Verwirrt blinzelte der Held, ehe er wohl endlich kapierte und wenigstens meinen linken Arm los lies.
 

Sofort presste ich diesen an meine Brust und sah wieder zur Seite. „Fass mich da nie wieder an“, murmelte ich. „Tut mir leid“, sagte er mit ehrlicher Stimme und lockerte seinen Griff auch um mein rechtes Handgelenk. „Leg den Zauberstab bitte weg. Ich hab meinen auch nicht in der Hand und dir wird nichts geschehen. Versprochen.“, hauchte er sanft und versuchte meine Finger zu lockern.
 

Misstrauisch musterte ich Potter kurz, ehe ich langsam meine Hand öffnete. Vorsichtig nahm er meinen Stab an sich und legte ihn auf den Nachttisch. Nervös strich ich mit meiner, nun auch freien rechten Hand, über den Verband und sah zur Kerze. „Warum…willst du nicht, dass man sieht was mir dir ist?“
 

„Erziehung…. Denkst du etwa, dass meine Kindheit schön war? Stundenlanges Training meine Gefühle in den Griff zu bekommen. Sie nicht zu zeigen, damit niemand meine Schwächen herausfindet. Schwächen die Leben…und die ich liebe. Das kann man so einfach nicht abstellen“, murmelte ich und wand dem Schwarzhaarigen meinen Rücken zu. Auch wenn es töricht war meinem Feind den Rücken zu kehren, hoffte ich einfach dass er sein Versprechen hielt. Bei seinen Freunden tat er es ja auch.
 

„Das scheint mir aber nicht alles zu sein. Auch wenn du es nicht wahr haben willst, aber du fürchtest dich, dich zu öffnen oder?“, fragte er ruhig. Ein leises Scharren war zu vernehmen und der Schatten über mir war verschwunden.

Anscheinend hatte er sich wieder gesetzt.

„Nein! Tu ich nie…“. „Wenn du nicht die Wahrheit sagst, gehe ich dir das ganze Jahr und noch weiter auf die Nerven“, sagte er mit leicht eisiger Stimme, stand wieder auf und setzte sich auf das Bett.
 

Das darf doch wohl nicht wahr sein. „Seit wann bist du bitte so ein riesen Arsch? Sollte ich mal dem Tagespropheten melden, wie ihr großer Held wirklich ist“, murmelte ich wütend und umklammerte meinen linken Arm. „…Eventuell….. Ich weiß es nicht…. Ich…weiß nur…das ich nicht zulassen will, dass man mich verletzen kann…“, antwortete ich leise auf Potters Frage.
 

„War es das jetzt…“, fragte ich leise. Es war mir unangenehm und ich wollte nur noch meine Ruhe haben. Über mich zu reden und jemandem zu sagen wie ich mich fühle und warum es so ist, war nicht meine Art. „Nein. Warum glaubst du, dass man dich nur verletzen will? Deine Schwäche ausnutzen will?“
 

Leise seufzte ich auf. „Weil Menschen nun mal so sind. Schön deine Freunde können eine Ausnahme sein, aber nicht alle sind so…“.

„Woher willst du das so genau wissen? Weil du dich als Beispiel nimmst?“, fragte er.

„Nein…. Mein Vater war das beste Beispiel. Und nein…Crabbe, Goyle und Blaise waren für mich wahre Freunde…nur…. Na ja…außer Blaise ist niemand mehr hier…und ich will ihn nicht mehr da rein ziehen…“, murmelte ich und wurde zum Schluss immer leiser.
 

Lange blieb der Held still, ehe wieder die Stimme erhob. „Ich weiß… einen Freund…oder einen geliebten Menschen zu verlieren ist schwer…, aber…man darf sich davon nicht beherrschen lassen…. Das weiß ich aus….eigener Erfahrung….“, murmelte er. „Außerdem glaube ich nicht das Zabini genau so denkt wie du. Ihr seid Freunde und ich denke du solltest wieder mit ihm reden“.
 

„Hm…“. Potter konnte das mit seinem guten Ruf leicht sagen, nur wenn ich weiterhin mit Blaise befreundet bleibe würde ich Ihn früher oder später mit in den Abgrund ziehen. Und das war wirklich nicht in meinem Sinne.

Stumm lag ich auf der Seite und starrte auf den Verband. „Wann ist es wieder normal?“, fragte ich nach einiger Zeit und spürte den Jüngeren zusammen zucken.
 

Leicht grinste ich. „Ach hab ich den Helden erschreckt? Das tut mir aber nicht Leid“, sagte ich gehässig und blickte über meine Schulter. Ein leichter Rotton schlich sich auf Potters Wangen und ich fing an zu lachen. Es sah einfach zu dämlich aus. „Na wenigstens hört sich dein Lachen mal echt an“, grummelte der Schwarzhaarige und ich musste noch mehr lachen.
 

Ich wusste gar nicht wieso ich plötzlich so lachen musste, doch…tat es irgendwie gut und es dauerte eine Weile bis ich mich wieder beruhig hatte. Seltsam…das ich so lachen kann…. „War es das jetzt endlich…“, fragte ich wieder ernst und blickte auf den Verband. „Zuerst beantworte ich mal deine erste Frage. Professor McGonegall sagte es würde sich bald wieder normalisieren und ich hab nur noch eine Frage für heute Abend. Dann kannst du dich wieder ausruhen“, sagte er und ich konnte ein Lächeln in seiner Stimme hören.
 

„Aha…. Und welche Frage soll das bitte sein?“ „Warum hast du deiner Tante und deinen Eltern nicht gesagt, dass ich es bin?“ Schwer schluckte ich. Auf diese Frage hätte ich am meisten verzichten können. „Ich weiß es nicht“, antwortete ich sofort. „Das glaube ich dir aber nicht Draco! Du musst doch einen Grund gehabt haben, mich nicht zu verraten?“, sagte er drängend und berührte mich an der Schulter.
 

Leicht zuckte ich zusammen und schlug seine Hand weg. „Ich hab gesagt du sollst mich nicht anfassen“, knurrte ich angegriffen und sah Ihn finster an. „Ganz ruhig. Ich will dir nichts tun. Das habe ich dir doch versprochen“, sagte er beschwichtigend und hob die Hände besänftigend vor seien Brust. Skeptisch musterte ich Potter, ehe ich mich wieder hinlegte.
 

„Also…. Warum hast du es nicht gesagt?“, fragte er mit seltsam sanfter Stimme. Potter war wirklich krank im Kopf und dass alles behagte mir immer weniger. Aber was sollte ich schon groß tun? Wenn ich nichts sagen würde, würde er mir noch mehr auf die Nerven gehen.
 

„Ich…weiß es wirklich nicht…. Wahrscheinlich weil ich es nicht richtig fand. Weil…ich nicht so sein wollte wie mein Vater…nicht…so folgsam. Weil ich selbst denken und handeln will“, murmelte ich und krallte meine Finger in meinen linken Arm. „Verstehe…. Hast du auch deswegen…niemanden wirklich töten können im sechsten Schuljahr?“ Ich nickte nur.
 

„Am Anfang…hab ich mich schon etwas gefreut…so eine große Aufgabe und Verantwortung bekommen zu haben, aber…. Nach wenigen Tagen, war meine Freude vorbei. Und damit meiner Mutter nichts passierte…mimte ich mich weiterhin erfreut. Ich…wollte…es versuchen…. Ob es mir genau so viel Freude bereiten würde, wie den anderen. Doch das tat es nicht. Es fühlte sich grässlich an….“.
 

Ich hielt inne und schloss die Augen. Warum nur konnte er sich mit den anderen Fragen nicht zufrieden geben? „Ich…hätte es nur für meine Mutter getan…und ich würde soetwas wohl wieder machen…nur um sie zu schützen.“ Unsicher strich ich über den Verband. Die Blicke die auf mir ruhten machten mich nervös und dass Potter nichts sagte, machte es nicht besser.
 

„Du liebst deine Mutter sehr. Ihr beide scheint eine starke Bindung zu haben.“ Er hielt inne und schien zu überlegen. „Sie…hat noch mit dem Ministerium zu verhandeln oder? Kann ich irgendwie helfen? Ich meine…. Sie hat mir geholfen. Sie log für mich“.
 

Verwirrt blinzelte ich mehrere Male, ehe ich mich langsam aufrichtete und ihn musterte. „Meine Mutter hat dir geholfen? Wann?“ „Im Wald,…als ich „Gestorben bin“. Sie log für mich. Ich weiß nicht wie so. Wahrscheinlich weil sie von mir erfuhr das du noch lebst und na ja lügen in so einer Situation?! Keine gute Idee“, sagte er sanft lächelnd und musterte mich leicht.
 

Verwirrt sah ich ihn an. „Was ist…. Warum lächelst du bitte so dämlich?“, fragte ich skeptisch und rückte etwas von dem jüngeren weg. „Nichts ist. Darf ich nicht lächeln? Ich hab viel von dir erfahren und dich ein kleines bisschen verstehen können“, antwortete er und legte mir brüderlich eine Hand auf die Schulter.
 

Diesmal sah ich was er tat und ich erschrak mich nicht. „Schön. Du hattest einen kleinen Einblick in meine Seele und jetzt? Rennst du nun zum Tagespropheten und sagst es weiter?“

Langsam schüttelte Potter den Kopf: „Nein, ich würde sagen, wir haben so was wie eine Beziehung. Was genau kann ich nicht sagen aber,…als meinen Feind…sehe ich dich nicht mehr. Und du?“, fragte er und ich war nun völlig verwirrt, das er so locker darüber reden konnte.
 

„Du bist doch nicht Potter“, platzte es aus mir heraus und ich wünschte es wäre nicht passiert. Erst blinzelte er verwirrt, sank dann den Kopf und seine Schultern begannen durch ein unterdrücktes Lachen zu beben. „I…ich bin Harry Potter. Ich will…will nur helfen“, brachte er nur mit Mühe hervor. Wütend und beschämt zugleich sah ich weg. „Hör auf zu Lachen“, grummelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust.
 

„Tut mir leid. Aber das kam einfach zu plötzlich“, sagte er noch etwas lachend, ehe er sich endlich beruhig hatte. „Aber egal. Du ruhst dich besser noch etwas aus“. Vorsichtig strich er über meine Schulter und eine seltsame Wärme breitete sich in mir aus.
 

„Und Morgen klären wir was wir machen damit so was nicht noch ein Mal geschieht. Du hast ein recht dazu deine Meinung zu äußern, auch wenn sie ziemlich abfällig mir gegenüber war“, sagte er grinsend und lies meine Schulter wieder los.
 

Verwirrt blinzelte ich, legte mich aber wieder hin. Diesmal lag ich in seiner Richtung, um ihn im Auge zu haben. Fast schon wie ein Reflex umschloss ich mein linkes Handgelenk mit meiner rechten Hand und drücke sie gegen meine Brust. „Du…hast ganz schön Angst…das man dich da berührt oder? Warum?“
 

„……. Weil…es höllisch weh tat…als es mir eingebrannt wurde… Deswegen ist es auch sichtbar…“, murmelte ich und schloss meine Augen. „Verstehe. Ich hoffe…, dass es bald wieder besser wird. Vergessen wirst du es zwar nie…, aber ich hoffe einfach, dass deine Angst etwas abklingt“, hauchte er sanft und strich sogar über meine Haare.
 

Wieder stieg diese Wärme in mir auf und ich werde mich nicht. „Schlaf gut“, hörte ich den jüngeren noch sagen, ehe ich wieder einnickte.
 

Man sagt, es gibt immer ein Licht,

am Ende des Tunnels.

…..

Doch erreichen wirklich alle,

dieses so genannte Licht?

….

Könnte es am Ende, meines Tunnels,

ein Licht geben?

….

Wie wird es aussehen?

….

Wird es wirklich,

der rettende Strohhalm sein?

…..

Oder wäre ich,

im Tunnel sicherer….~

Food for thought?

Sanft strich Harry über das weiche blonde Haar des Slytherins und musterte diesen nachdenklich. Dass Draco wirklich über sich geredet hatte, erstaunte ihn schon sehr. Gut er hatte ihm gedroht…, aber…dass es so überzeugend war?! „Wenigstens weiß ich jetzt ein wenig was mit dir ist…wenn auch nur einen sehr kleiner Teil“, murmelte er leise.
 

Nachdenklich sah er von Dracos Gesicht zu dessen linken Hand und entdeckte den goldenen Armreif. „Ob ich ihn Morgen danach fragen sollte…. Es scheint mir nicht so, dass er ein großer Gold-Fan ist, Silber steht ihm besser. Aber vor allem würde er den Reif nicht an diesen Arm tragen“, dachte er laut und strich unentwegt über das weiche blonde Haar.
 

//Seltsam…warum fühlt sich das so richtig und gut an,…wenn ich über sein Haar streichle?// Verwirrt nahm er die Hand weg und musterte den Älteren wieder. Was war nur los? Warum gefiel es ihm, Draco durchs Haar zu streichen? Er war doch mir Ginny zusammen…. //Na ja…das Interesse an ihr verschwindet immer mehr und ich weiß nicht wie so?//
 

Ein leises Stöhnen lies den Helden zusammen zucken und er blickte besorgt zu dem Blondschopf. Dieser hatte die Augen fest zugekniffen und hatte sich auf den Rücken gedreht. Verängstigt und verzweifelt wälzte er sich leicht hin und her und krallte seine Finger in die Laken.
 

Besorgt beugte er sich vor und strich sanft über Dracos Haare. „Ganz ruhig“, hauchte er leise in Dracos Ohr und strich langsam und sanft über das weiche Haar. „Es geschieht dir nichts“. Leise wiederholte er diese Worte, bis sich der Blonde wieder beruhigt hatte. Leicht zitternd schmiegte dieser sich an Harrys Hand und drehte sich wieder zu ihm auf die Seite.
 

Besorgt musterte der Schwarzhaarige Draco und hörte nicht auf über dessen Haare zu streicheln. „Was hat man dir nur angetan…? Was hat Er getan?“, fragte er den Schlafenden besorgt und wütend zu gleich. //Warum überkommt mich das Gefühl, dass Tom Glück hat tot zu sein und ich ihm jetzt am liebsten etwas Grauenhaftes antun will?!//
 

Verwirrt über sich selbst schüttelte er den Kopf. Seit wann dachte er so was? Und das völlig bewusst…. „Ich bin einfach zu lange wach. Aber jetzt schlafen und Draco mit den Albträumen allein lassen kann ich auch nicht. Schließlich weiß ich wie grauenhaft sie werden können…“, sagte er zu sich selbst und massierte sich leicht das Nasenbein.
 

Bis zum Morgengrauen blieb er wach, streichelte Draco durchs Haar und spendete ihm Nähe. Erst als Madam Pomfrey zu ihnen ans Bett kam und ihm wütend erklärte dass er sich ausruhen sollte, tat er dies auch. Leise seufzend stand der Held vom Bett auf und setzte sich stattdessen auf den Stuhl neben dem Bett.
 

Immer noch streichelte er durch das platinblonde Haar, ehe er sich entfernte, sich zurück lehnte und einschlief.
 

Wir sind Feinde seit Jahren

Und schenkten uns nichts

…..

Hassten, beschimpften und quälten uns gegenseitig

doch wofür eigentlich?

…..

Dafür den eigenen Schmerz zu verbergen

Und ihn doch dem Anderen spüren lassen?

…..

Als eine Art Hilfeschrei?

…..
 

Und was sind wir jetzt,

wo uns Krieg und Leid erwachsener machten?

…..

Könnten wir uns gegenseitig stützen,

Uns gegenseitig die Wunden lecken?

….

Ich weiß es nicht,

Doch ich weiß eins!

…..

Das ich nicht locker lassen werde,

bis du mir vertraust und alles sagst….~

Tears and Questions

Mürrisch murrte ich auf, als die Sonne mich mit ihren hellen Strahlen weckte. Langsam und nicht gewillt aufzuwachen, öffnete ich die Augen und sah mich verwirrt um.

„Ach ja….“, murmelte ich matt und setzte mich auf. Verwirrt sah ich auf den Sichtschutz und legte den Kopf leicht schief.

„Na ja…so sieht mich wenigstens keiner…“, murmelte ich erneut und fuhr mir leicht durchs Haar.
 

Leise seufzend schlug ich die Decke über mir weg und setzte mich auf die rechte Seite des Bettes. Nachdenklich und unsicher sah ich über meine Schulter herunter zu Harry. Warum interessiert er sich plötzlich für mich? Warum macht er sich Sorgen?
 

Wieder seufzte ich auf und schüttelte den Kopf. „Das darf er mir nachher erklären“, murmelte ich und stand mit der Decke auf. Auch wenn es sonst nicht meine Art war, nett zu ihm zu sein, legte ich dem Schwarzhaarigen die Decke über, damit er nicht fror. Er hatte mir nun schon wieder geholfen und langsam wusste ich nicht mehr, wie ich mich revanchieren konnte, um es aus der Welt zu schaffen.
 

Leise murmelte Potter etwas, drehte seinen Kopf zur anderen Seite und pennte weiter. Mir das Lachen verkneifend, sah ich auf die Ablage, am Fußende des Bettes und fand meine gestrige Kleidung gewaschen und gebügelt vor. Immer noch müde ging ich zu der Ablage, als plötzlich der Sichtschutz etwas zur Seite geschoben wurde und Madam Pomfrey eintrat. In ihren Armen trug sie frische Verbände, ein kleines Töpfchen und eine Flasche mit klarer Flüssigkeit.
 

„Guten Morgen Mr. Malfoy, Sie sehen schon viel besser aus als gestern. Würden Sie sich bitte setzen und entkleiden? Ich würde gerne die Verbände wechseln“, sagte die Krankenschwester und wies mit einem Kopfnicken auf das Bett. Ohne mich irgendwie zu äußern, nickte ich leicht, ging um das Bett und öffnete dabei die Knöpfe des Schlafoberteils. Danach zog ich mir auch die Hose aus und setzte mich auf die weiche Matratze.
 

Innerlich geschockt, musterte ich meinen Körper, welcher fast überall mit Verbänden bedeckt war. So verletzt war ich das letzte Mal, als mich der dunkle Lord für etwas bestraft hatte.

Nervös schluckte ich, als ich an die Peinigungen dachte. Zum Glück fiel Madam Pomfrey das nicht auf Es hätte mir grade noch gefehlt, dass auch Sie meine wahren Gefühle sah.
 

Nach ungefähr zehn Minuten war Sie mit dem neuen Verband fertig. Der Inhalt des Töpfchens stellte sich als kühlende Wundsalbe heraus und die Flasche mit der klaren Flüssigkeit, als Heiltrank. „Morgen dürfte ihr Körper sich völlig genesen haben. Sie sollten sich heute noch Ruhe gönnen und erst morgen zum Unterricht gehen“, sagte Madam Pomfrey und sammelte die alten Verbände, das Töpfchen und die Flasche ein.
 

„Damit würde ich diesen Kerlen nur zeigen, dass ich schwach wäre. Und dies bin ich garantiert nicht. Ich werde heute zum Unterricht gehen. Von Hufflepuffs und Ravenclaws lasse ich mich doch nicht unterkriegen. Wer bin ich denn?“ sagte ich murrend und konnte dabei eine gewisse arroganz nicht verbergen.

Ohne ein weiteres Wort stand Ich auf und zog meine frischgewaschene Kleidung von gestern über.
 

„Mr. Malfoy. Sie sind schwer verwundet worden, ich rate ihnen sich noch einen Tag auszuruhen“, versuchte sie es etwas hartnäckiger, doch ich blockte ab. Schließlich wusste ich ja wohl am besten, was ich meinem Körper zumuten konnte, oder?

Tonlos seufzte ich auf, knöpfte mir mein Hemd zu und blickte kurz zu Harry. Dieser blickte mir mit seinen smaragdgrünen Augen entgegen und musterte mich von oben bis unten.
 

Etwas erschrocken darüber - dachte ich doch, dass er noch schlief - wich ich ein wenig zurück und wand den Blick wieder ab.

„Guten Morgen Draco. Wie fühlst du dich?“ fragte Potter mit müder Stimme, stand auf und legte die Decke wieder aufs Bett. Schon wieder…. Wann bitte hab ich ihm erlaubt mich beim Vornamen zu nennen? Wütend funkelte ich den Schwarzhaarigen an und führte den letzten Knopf ins Knopfloch.
 

„Bis grad eben war der Tag noch schön Potter. Und hör endlich auf mich beim Vornamen zu nennen! Wir sind keine Freunde verstanden!“ knurrte ich fast ungehalten und wand mich dann meiner Krawatte zu. Geschickt band ich diese, zog noch schnell den Pullunder über und legte mir dann meinen Umhang über die Schultern.
 

„Mal ne Frage. Hast du eigentlich schon mal was von Kämmen oder Bürsten gehört? Du siehst aus wie eine Vogelscheuche“, kommentierte ich seine, vom Schlaf noch mehr zerzausten Haare und meine Worte trieften fast schon vor Hohn und Spott.

Ja ich war erwachsen…

Ja ich sollte mich nicht so kindisch benehmen… Doch hatte er es einfach nicht anders verdient, was schnüffelte er auch in meiner Seele rum?
 

Ich hatte ihn nie um Hilfe gebeten, auch nicht, als Blaise und Ich fast ebenfalls in den Flammen, im Raum der Wünsche, umgekommen wären. Nur weil er immer den Helden spielen muss?! Völlig in meine Gedanken abgedriftet, bemerkte ich nicht wie er auf mich zukam. Erst als ich seine Hand auf meiner Schulter spürte und erschrocken zu ihm blickte, nahm ich ihn war.
 

Nervös schluckend, schlug ich seine Hand weg, drehte mich um und ging zum Nachttisch. Auf diesem lag noch immer mein Zauberstab, welchen ich an mich nahm und dessen wärme mehr als willkommen aufnahm. Tonlos seufzte ich auf, legte meinen Stab in die Innentasche meines Umhangs und drehte mich um.
 

Wieder stand der Schwarzhaarige direkt vor mir und schien mich mit seinem Blick zu durchbohren. Das machte mich nervös und ich konnte nur hoffen, dass es Potter nicht auffiel. Zur Sicherheit machte ich einen Schritt nach hinten und stieß mit dem Steißbein gegen den Nachttisch. Warum hab ich nicht bemerkt, dass er näher kam?

„Du solltest dich wirklich ausruhen, so abwesend wie du bist“, raunte er ruhig und blickte mir dabei tief in die Augen.
 

Nervös schlug ich die Augen nieder und fixierte Potter mit einem eisigen Blick.

„Ich brauche keine Ruhe und abwesend bin ich auch nicht“, sagte ich kalt, nahm meine Tasche, drückte ihn harsch zur Seite und trat hinter dem Sichtschutz hervor.
 

Kurz blickte ich mich im leeren Krankenflügel um, wand mich dann zum Ausgang und ging auf diesen zu. Hinter mir hörte ich, wie der Kerl mir folgte. Kann er mich nicht mal in Ruhe lassen? Als ich die Tür des Krankenflügels öffnen wollte, schnellte Potters Arm vor und seine flache Hand knallte lautstark auf das Holz vor mir.

Trotz des Schrecks, den er mir dabei verursachte, zuckte ich nicht zusammen und verzog keine Miene.

Auch nicht, als ich seinen warmen Atem, in meinem Nacken spürte. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, als der Schwarzhaarige mir noch näher kam, und ich auch die Wärme seinen Körpers spürte. „Sei nicht so abwertend. Ich möchte dir helfen, wirklich helfen. Ich will nicht, dass du dich weiterhin quälst“, raunte Potter mir fast sanft ins Ohr und sein Atem kitzelte dieses.
 

Fest umschloss ich den Türgriff, so dass meine Knöchel weiß hervortraten und versuchte nicht auf den warmen Atem zu achten. „Geht in deinen Schädel eigentlich auch was rein Potter? ICH. WILL. DEINE. HILFE. NICHT", knurrte ich harsch und betonte den letzten Satz besonders. Warum kapierte er das einfach nicht? Wurde er denn nicht schon genug gefeiert?
 

„Du solltest endlich aufhören zu lügen, Draco“, raunte er leise, als Antwort kam mir wieder näher und drückte sich mit seinem Körper an mich. Sofort versteifte ich mich, meine Atmung wurde abgehackt und hektisch und meine rechte Hand klammerte sich an den Türgriff. ´Zu nah´, dachte ich panisch und schluckte schwer.
 

„G…geh weg…“, hauchte ich kaum hörbar und blickte leicht über meine Schulter. Ein schmales Lächelnd lag auf den Lippen des Schwarzhaarigen, welches meine Panik nur steigen ließ.

„Erst…wenn du dir helfen lässt“, hauchte er in mein Ohr. ´Zu nah…viel zu nah…er soll gehen…´, dachte ich wie hypnotisiert und atmete immer kurzatmiger.
 

Meine Lunge brannte schon, von der geringen Sauerstoffmenge und ich verlor endgültig meine Nerven. „Du sollst von mir weg gehen“, fauchte ich, rammte dem Jüngeren meinen linken Ellbogen ins Gesicht und öffnete die Tür, als Potter benommen nach hinten taumelte. So schnell ich konnte rannte ich durch die Gänge, in Richtung Gemeinschaftsraum und in mein Zimmer.
 

Keuchend rutschte ich an der Zimmertür zu Boden und blickte gen Decke. Zitternd schloss ich meine Augen und versuchte so, die aufkommenden Erinnerungen zu verdrängen. Doch drangen sie unausweichlich in mein Bewusstsein. Verzweifelt krallten sich meine Finger in mein Haar und mein Kopf sank auf meine Brust.
 

Wieso hatte er das gemacht? Warum kam er mir so nah? Wollte er etwa…? Nein…s…so war Potter nicht…oder doch?

“Er…benimmt sich…doch die ganze Zeit so…komisch…“, murmelte ich leise und spürte wie sich ein fetter Klos in meinem Hals breit machte und meine Augen feucht wurden. ´Nein…ich will das nicht…. Er…er…würde doch niemanden…so was antun…nicht mal mir…oder?´?´, dachte ich neben mir und legte meine rechte Hand auf meine Brust.
 

Auch wenn Severus die Wunden wieder verschlossen hatte, waren doch trotzdem ein paar helle Narben zu sehen. Er hatte mich im sechsten Schuljahr fast umgebracht, also was versicherte mir das er…. „Nein hör auf! Hör einfach auf daran zu denken“, herrschte ich mich selbst an und rappelte mich langsam auf. Die noch nicht ganz verheilten Wunden, schmerzten dabei höllisch, anscheinend hatte es ihnen nicht wirklich gefallen, dass ich mich so schnell bewegt hatte.
 

Immer noch leicht zitternd, ging ich zu meinem Schrank, holte eine frische Boxer raus und ging ins Bad, um mich fertig zu machen. Frisch gewaschen und gestylt, kam ich wieder raus, ging zur Tür wo meine Tasche lag, hob sie auf und packte sie für heute um. ´Nur einmal zusammen mit Potter. Das wird schon Draco. So wirst du nicht mit ihm reden müssen´, dachte ich nervös, hängte mir meine Tasche über und ging zum `Alte Runen´- Unterricht. Das Frühstück ließ ich aus. Ich würde eh keinen Bissen runter bekommen.
 

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Perplex starte Harry auf die halb geöffnete Tür und hielt sich die blutende Nase. Was hatte er eigentlich gemacht? Warum hatte er Malfoy so bedrängt? Vor allem…warum war dieser plötzlich so panisch? Leise seufzend schüttelte er den Kopf und stand wieder auf. //Warum erreiche ich bei Draco immer nur das Gegenteil?//, fragte er sich wütend und wischte sich das Blut aus dem Gesicht.
 

Bevor Madam Pomfrey auftauchen konnte, machte sich der Held der Zaubererwelt aus dem Staub und ging nachdenklich zum Gryffindor Gemeinschaftsraum. Dort angekommen, sprangen ihm auch schon Ron und Hermine entgegen und bombardierten ihn mit Fragen.

„Darf ich mich erst mal für den Unterricht fertig machen? Ich erzähl euch alles gleich“, sagte der Schwarzhaarige matt lächelnd und eilte hoch zu den Jungenschlafräumen.
 

Als er frisch gewaschen und angezogen wieder runter kam, standen seine Freunde ungeduldig vor der Treppe. Leise seufzend ging er auf sie zu und ergab sich seinem Schicksal. Schnell erzählte Harry, Ron und Hermine was in den letzen Stunden passiert war, nur den Teil mit dem Gespräch ließ er aus.
 

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„Er hat dir eine verpasst?“, war das erste, was Ron sagte und ein tiefer Seufzer entrann Hermines Kehle. „Ron, das hat er aus Notwehr getan. Anscheinend hat Harry irgendeine schlechte Erinnerung in ihm geweckt. Warum bist du ihm überhaupt so nah gekommen?“, fragte Hermine verwirrt und musterte Harry.
 

Es selbst nicht wissend, zuckte der Held mit den Schultern und schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht. Ich wollte ihn nur am gehen hindern und dann…ich weiß auch nicht…. Fand ich es irgendwie so angenehm“, murmelte der Schwarzhaarige nervös und blickte auf seine Schuhe. Perplex starrten ihn seine Freunde an und versuchten ihre Fassung wieder zu erlangen.
 

„An-ge-nehm? Seit wann ist Malfoys Nähe angenehm? Dass du ihm überhaupt helfen willst, versteh ich schon gar nicht. Aber dass die Nähe von Malfoy angenehm sein soll, übersteigt alles.“ fand Ron zuerst seine Sprache wieder und klang leicht anklagend. Seufzend fuhr sich Harry durchs Haar und musterte seine Freunde.
 

„Wir sollten ein andermal weiter reden, sonst bekommen wir noch Ärger. Der Unterricht beginnt gleich und ihr müsst noch den Turm hoch zu Wahrsagen.“ wand Hermine schnell ein und wechselte so das peinliche Thema. Sofort wurde der Rothaarige hektisch und schnappte sich Harrys Arm. „Verdammt, warum sagst du das denn erst jetzt Hermine? Los Harry bevor Professor Trelawney uns wieder mit ihren Wahrsagungen nervt“, sagte Ron hektisch und zog seinen besten Freund, welcher noch nichts gegessen hatte, mit sich. Seufzend schüttelte Hermine den Kopf und machte sich auf den Weg zum `Alte Runen´- Unterricht.
 

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Entnervt stellte ich fest, dass Potters Schlammblut Freundin ja auch diesen Unterricht beiwohnte und setzte mich weit von ihr weg, an einen Fensterplatz. Immer wieder spürte ich ihre Blicke auf mir, doch ignorierte ich sie, blickte abwesend aus dem Fenster und beobachtete, wie sich der Himmel verdunkelte. Ungefähr in der Mitte der Stunde, öffnete der Himmel seine Schleusen und es regnete wie aus Eimern. Leise seufzend beobachtete ich die Tropfen, die sich einen Weg über die Scheibe bahnten und verdrängte so das Geschehen im Krankenflügel und das meiste vom Unterricht.
 

Nach zwei Stunden war die erste Doppelstunde für heute vorbei, ich packte schnell meine Sachen zusammen und ging rasch aus dem Klassenraum. Doch kaum hatte ich diesen verlassen, hielt mich jemand an meinem linken Ärmel fest und ich entriss mich diesem schnell. Als ich mich umdrehte, um heraus zu finden wer es war, blickte ich in das Gesicht eines Mädchens. Um es genau zu sagen in das von dem Schlammblut. Haben es jetzt alle drei auf mich abgesehen? Jetzt muss mich nur noch das Wiesel vVollsülzen. Angepisst und wütend blickte ich die Braunhaarige an.
 

„Was willst du Granger“, fragte ich ungehalten und musterte sie von oben bis unten. „Ich wollte fragen wie es dir so geht? Du bist blass, abwesend und Harry bereitet das wirklich große Sorgen. Auch wenn…“. „Halt den Mund! Was denkt ihr drei euch eigentlich? ´Der Krieg ist vorbei, kommt wir machen Malfoy fertig´, oder was? Ich will, dass ihr euch von mir fern haltet, mich zufrieden und mich dieses Schuljahr ohne Probleme beenden lasst.“ zischte ich vor Zorn, wand mich von ihr ab und ging rasch zu den Gewächshäusern.
 

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Als nach zwei Stunden, das Ende der Stunden eingeläutet wurde, packte ich in aller Ruhe meine Sachen zusammen und ging als Letzter aus dem Gewächshaus. Leise seufzend ging ich durch den strömenden Regen, hoch zum Schloss und in die große Halle. Dort setzte ich mich, nass wie ich war, an den Slytherin- Tisch und blickte auf den goldenen Teller vor mir.
 

´Gleich hab ich wieder das Trio an der Backe…´, dachte ich genervt und tat mir etwas von den Bratkartoffeln auf. Lustlos stocherte ich in meine Kartoffeln und fragte mich, wer wohl unser neuer Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste sein könnte.
 

Nachdenklich blickte ich auf. Wie von selbst wand sich mein Blick leicht auf den Gryffindor- Tisch. Doch das Trio war noch nicht da und ein Hauch Erleichterung machte sich in mir breit. Jetzt nur noch schnell aufessen, kurz in mein Zimmer und dann zur letzten Doppelstunde. So gut es ging, würgte ich etwas von meinem Essen hinunter, um überhaupt etwas im Magen zu haben.
 

Nach wenigen Minuten, gab ich es auf, schob den Teller von mir und stand auf. Wenn das so weiter ging, war ich bald nur noch Haut und Knochen. Ohne auf den Weg zu achten ging ich zur großen Eichentür um die Halle zu verlassen. Doch kaum war ich aus dem Raum knallte ich mit jemanden zusammen. Wütend blickte ich auf und wollte grade einen spitzen Kommentar von mir geben, als mir dieser im Hals stecken blieb. „Potter…“, brachte ich leise hervor, blickte von ihm zu seinen beiden Freunden und wieder zurück, ehe ich eilig an ihm vorbei und zu den Kerkern ging.
 

Verdammt! Das war so klar. Warum hätte es nicht jemand anderes sein können? Warum ausgerechnet er? Wütend kniff ich die Augen fest zu und stürmte weiter durch die Gänge. „Draco! Jetzt warte doch!“, erklang plötzlich Potters Stimme hinter mir und ich blickte erschrocken über meine Schulter. Kaum zwei Meter war der Kerl hinter mir entfernt und holte immer mehr auf. Sofort stieg wieder Panik in mir auf und die Befürchtungen von heute Morgen drängten sich in mein Bewusstsein.
 

Keuchend und mit heftigem Seitenstechen, rannte ich durch die Kerker und versuchte so Potter zu entkommen. In diesem Augenblick war es mir auch egal wie lächerlich dass alles aussehen musste. Egal wie feige es war, ich wollte und musste mich doch irgendwie schützen können. Als ich in einen spärlich beleuchteten Gang einbog, hörte ich wieder Potters Stimme, spürte dann plötzlich ein Gewicht in meinem Rücken, taumelte und fiel auf den harten Steinboden.
 

Keuchend lag ich auf diesem und versuchte, mich wieder aufzurappeln. Das war mir jedoch nicht möglich, denn dieses Gewicht lag noch immer auf mir. Benommen schüttelte ich leicht den Kopf. Alles um mich herum schien sich zu drehen. Mein Kopf musste bei dem Sturz wohl ziemlich was abbekommen haben. Immer noch etwas benommen, blickte ich über meine Schulter und entdeckte einen Haufen schwarzen Haares auf mir.
 

„V…Verdammt…Potter geh runter. Geh weg von mir“, stöhnte ich gequält und versuchte mich erneut zu erheben, doch vergebens. Wütend beobachtete ich ihn dabei, wie er sich langsam aufrappelte, sich mit seinen Armen, nah an meinem Kopf abstützte und mich nachdenklich musterte. „Hast du dir wehgetan?“, fragte er ruhig und beugte sich zu mir runter.
 

Panisch versuchte ich unter ihm weg zu kommen, doch umfasste er plötzlich meine Handgelenke und nagelte mich am Boden fest. „Verdammt hör auf! Ich will nicht! ICH WILL DAS NICHT" , schrie mit den Nerven schon wieder am Ende und zappelte wie ein Fisch, an Land. Nein, nein, nein. Bei Salazar warum trifft es immer mich. Verzweifelt versuchte ich immer noch vergebens mich zu befreien.
 

Immer wieder erklang Potters Stimme, doch nahm ich nicht wahr was er sagte und trat ihm in den Rücken. „Mir egal was du laberst, ob du der Held bist oder nicht. Das darfst auch du nicht, niemand darf das! Lass mich gehen sofort“, schrei ich so laut, wie ich es mit dem Gewicht auf mir konnte und hoffte, dass mir endlich jemand zur Hilfe kommen würde.

Doch niemand kam.
 

War ich es wirklich nicht wert, gerettet zu werden? Bin ich allen so egal?

´Warte…. Potter…gibt vor…sich Sorgen um…mich zu machen´, dachte ich unsicher, hörte auf zu strampeln und blieb geschlagen liegen. „Bitte…lass… mich gehen“ hauchte ich kaum hörbar und blickte auf den kalten Steinboden. Das war einfach zu viel. Nie wollte ich mich jemandem unterordnen und tat es nun zum zweiten Mal aus Angst.
 

Langsam ließ Potter meine Handgelenke los, ging von mir runter und setzte sich neben mich auf den Boden. Leicht zitternd rappelte ich mich auf, zog meine Kleidung zu Recht und machte Anstalten zu gehen. Doch wiederum hielt Potter mich fest. Diesmal am rechten Handgelenk.

„Bleib doch einmal stehen Draco. Ich sehe deutlich, dass du reden willst. Ich…habe dir Angst eingejagt oder? Bitte leugne es nicht, man sieht es. Du hast abgehackt geatmet und wehrst dich, als würde dein Leben davon abhängen. Was hat er dir getan?“, fragte er so ruhig, dass es mir einen Schauer über den Rücken jagte.
 

Nachdenklich wand ich meinem Blick zu Boden. Ich überlegte wirklich ob ich mit ihm darüber reden sollte, schüttelte dann aber den Kopf. Es ging Ihn - verflucht nochmal – nichts an!

„Ich will nicht darüber reden Potter…. Das Jahr hat nicht mal angefangen und du belästigst mich mit Fragen. Ich kann immer noch selbst entscheiden ob ich deine Hilfe will…. Lass mir doch einfach Zeit!“ meinte ich geschaffter als ich wollte, waren meine Nerven und meine Selbstkontrolle doch völlig am Ende.

Ich schluckte kurz und sah dann Potter wieder an.
 

Dieser musterte mich eingehend und stand - ohne mein Handgelenk loszulassen - auf und blickte mir in die Augen. Leise seufzend wand er den Blick ab und ließ mich los. „Einverstanden…. Du wirst mich aber nicht wirklich los sein“, sagte er ernst und ein leicht herablassendes Lächelnd legte sich auf meine Lippen. „Schade ich hatte mich schon gefreut, dass du mir nie wieder unter die Augen trittst“, sagte ich spöttisch.
 

Wieder seufzte er leise, fuhr sich durchs Haar und blickte zu mir auf. „Lass dir einfach helfen…. Darüber zu reden ist besser als es in sich hinein zu fressen.“ „Weise Worte von einem dummen Mann“, sagte ich fies grinsend und ging langsam in die Richtung zurück, aus der wir gekommen waren.
 

Langsam folgte mir Potter, eher um aus dem Labyrinth, hier unten im Kerker raus zu kommen, als mich noch weiter zu nerven. Endlich kapiert der mal was. Erleichtert seufzte ich tonlos auf. Nach fast fünf Minuten waren wir wieder in der Eingangshalle. „Dann sehen wir uns gleich im Unterricht“, meinte Potter knapp, ging an mir vorbei und in die große Halle. Ich hingegen ging zum Klassenraum, wo ich Verteidigung gegen die dunklen Künste hatte und wartete, dass der Unterricht begann.
 

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„Guten Tag, mein Name ist Robertson, Sophie Robertson und ich bin ab heute eure Lehrerin in Verteidigung gegen die dunklen Künste“, stellte sich eine junge Dame vor. Ihr feuerrotes Haar machte selbst dem von der Wieselbrut Konkurrenz. Sie hatte grünlichbraune Augen und schneeweiße Haut. Ihr schwarzer Umhang schimmerte leicht grünlich und floss elegant zu Boden.
 

Mal wieder eine Professorin in dem Fach. Wie uninteressant. Seufzend wand ich meinem Blick nach draußen. Noch immer trommelte der Regen gegen die Scheiben und man konnte sich kaum vorstellen, dass vor wenigen Stunden noch die Sonne hell und warm schien.

„Draco Malfoy?“, fragte plötzlich Professor Robertson und ließ mich leicht zusammen schrecken.

„Ja Professor?“, sagte ich etwas neben mir und blickte zum Pult.
 

„Ich habe sie aufgerufen, wegen der Anwesenheit. Sie sollten sich auf meinen Unterricht und nicht auf den Regen draußen konzentrieren. Den können sie nach dem Unterricht bewundern“, kam es etwas ungehalten von der Rothaarigen und sie landete bei mir auf derselben Beliebtheitsstufe wie Potter. Wütend funkelte ich sie an, nickte aber nur und wand meinen Blick wieder dem Regen zu.
 

Von wegen Unterricht, bis jetzt ruft sie doch grad mal die Namen auf. Angesäuert blätterte ich abwesend im Buch rum und hoffte ein paar interessante Texte zu finden.
 

Als sie endlich mit der Anwesenheit fertig war, erklärte sie uns, dass sie wohl für die meisten Schüler unter uns, nur Wiederholungen machen würde und nur eventuell etwas Neues vorkam. Klasse Langeweile pur. Seufzend blickte ich wieder auf das Buch. Auf der Seite wo ich mich grade befand, ging es um Wesen namens Lethifold welche auch „Lebendiges Leichentuch“ genannt wurden.
 

„Schön, Sie haben die Seiten schon offen Mr. Malfoy. Bitte sagen Sie doch der Klasse die Seitenzahl“, kam es plötzlich von meiner rechten Seite und ich zuckte erschrocken zusammen. Leises Gekicher und unterdrücktes Lachen waren zu hören und ein leichter Rotstrich legte sich auf meine Wangen. „Natürlich Professor. Ihr angestrebtes Thema befindet sich auf Seite fünfzig und handelt über Wesen die man mit dem Patronus- Zauberbezwingen kann“, antwortete ich ruhig und blickte sie mit einem eisigen Blick an. Aus der Nähe betrachtet wirke sie noch viel jünger, vielleicht war sie grad mal um die einundzwanzig.
 

„Sehr gut Mr. Malfoy. Fünf Punkte für Slytherin und nun bleiben sie bitte bei der Sache. Sonst verliert ihr Haus sie wieder“, sagte Professor Robertson leicht lächelnd und ging durch die Klasse. „Professor McGonagall sagte mir bereits, dass viele diesen Zauber schon beherrschen würden. Besonders Mr. Potter ist bekannt dafür, diesen schweren Zauber in der dritten Klasse gemeistert zu haben und ihm sogar eine Gestalt zu geben“, sagte die Rothaarige ruhig, wären sie durch die Klasse ging.
 

Lächelnd stellte sie sich vor Potters Tisch und bat ihn, sich aufzurichten. „Würden sie der Klasse bitte demonstrieren, wie der Patronus- Zauber ausgeführt wird?“, fragte sie und wies Potter an, nach vorne zum Pult zu kommen. Dieser ging etwas verlegen nach vorne, holte seinen Zauberstab

aus seinem Umhang und sagte klar und deutlich die Worte: “ Expecto Patronum“.Sofort entsprang seinem Stab ein, aus Lichtnebel bestehender Hirsch, welcher durch den Klassenraum galoppierte und sich dann wieder in Luft auflöste.
 

„Hervorragen. Zehn Punkte für Gryffindor“, sagte die Professorin begeistert und wies Potter an, sich wieder zu setzen. Lautes Jubeln und Klatschen breitete sich in der Klasse aus und ließ mich laut und genervt schnauben. Als ob das so was Tolles wäre. Genervt blickte ich wieder aus dem Fenster.
 

Nach wenigen Minuten, war es wieder ruhig in der Klasse und Professor Robertson erklärte uns, wie der Patronus genau ausgeführt wird. Dass man eine starke glückliche Erinnerung brauchte, wusste ich schon vorher, doch…davon gab es in meinem Leben keine. Tonlos seufzte ich auf und blickte leicht trübsinnig aus dem Fenster, ehe mein Blick zu meinem linken Arm wanderte und dort hängen blieb. Leicht ballte ich meine Hand zur Faust öffnete sie wieder und wand den Blick angewidert ab. Allein schon durch das dunkle Mal, floss zu viel dunkle Magie in mir, als das ich einen Patronus heraufbeschwören könnte. Da ist es egal, ob ich eine glückliche Erinnerung haben würde oder nicht, es würde mir eh nicht gelingen.
 

Ich schlug für einen Moment die Augen nieder und blickte dann zur Professorin auf.

„Ich bitte sie nun Gruppen zu bilden und diesen Zauber zu erlernen. Am besten ist es wenn in jeder Gruppe jemand ist, der diesen Zauber beherrscht. Mr. Malfoy Sie werden in eine Gruppe mit Mr. Potter sein und bitte keine Diskussionen, ja.“ sagte sie leicht lächelnd. Diese Frau hatte es doch eindeutig auf mich abgesehen. Hatte mein Vater ihr etwas angetan?
 

Erneut leise seufzend nickte ich nur und stand auf. Warum auch sich die Mühe machen und sich aufregen? Hatte ich heute schon genug getan. Meine Hände in die Hosentaschen vergraben, ging ich langsam zu der Fünfergruppe mit Potter und stöhnte innerlich auf. Wie erwartet, bekam ich als einziger in der Gruppe nur eine kleine Nebelwolke vor mir hin, wenn überhaupt mal etwas aus meinem Stab kam. Dass ich einmal schlechter bin als Longbottom hätte ich nicht erwartet.

„Du musst dich an das schönste Erlebnis in deinem Leben erinnern und dich darauf Konzentrieren“, erklärte Potter es mir nun schon wieder und ich resignierte langsam.
 

“Ich will nur ungern deine Vorstellungen von mir zerstören, doch es gibt keine wirklich starke und schöne Erinnerung in meinem Leben.“ knurrte ich so leise, dass nur er es hören konnte und blickte ihm in die Augen. Verwirrt musterte mich der Schwarzhaarige, ehe er sich durchs Haar fuhr und leise seufzte. „Das kann ich mir nicht vorstellen Draco. Es muss doch eine gute Erinnerung geben!? Vielleicht eine mit deiner Mutter oder mit deinem Vater“, sagte er schon fast vorsichtig und lächelte milde.
 

Nachdenklich blickte ich zum Fenster, gab ich es doch auf, Potter wegen meines Namens zu ermahnen.´Eine…Erinnerung mit meiner Mutter….´ dachte ich unsicher und biss mir leicht auf die Unterlippe. „Vielleicht…. Keine Ahnung ob sie real ist…“, murmelte ich leise und blickte auf meinen Stab. „Versuch es doch einfach“, hörte ich den Jüngeren sagen und ein tiefer Seufzer entrann meiner Kehle. „Wag es dich zu lachen und du bist Geschichte“, sagte ich kalt, ehe ich mich auf meine Erinnerung konzentrierte und leise den Zauberspruch murmelte.
 

Aus der Spitze meines Stabes, trat heller weißer Nebel, welcher sich langsam manifestierte und die Gestalt eines Frettchens annahm. Dieses sprang kurz durch den Raum, landete auf meiner Schulter und verschwand wieder. Mit vor Scham glühenden Wangen, blickte ich zu Boden und ließ meinen Stab sinken. Ein Frettchen…. Warum bitte ein Frettchen. Darüber mehr als beschämt, blickte ich mich leicht in der Klasse um und stellte fest, dass es keiner bemerkt hatte.
 

Anscheinend hat niemand außer Potter gesehen welche Gestalt mein Patronus hatte. Wenigstens etwas. „Das war doch schon mal gut“, sagte der Schwarzhaarige grinsend und klopfte mir freundschaftlich auf die Schulter. Sofort entzog ich mich seiner Hand und funkelte ihn wütend an. „Lass das Potter. Und was ist daran bitte gut? Ich hab ein Frettchen als Patronus“, giftete ich ihn an und wünschte mir grade mit Blicken töten zu können.
 

„Ach komm. So schlimm ist es doch nicht. Passt doch zu dir“, sagte er immer noch grinsend und ein leichter Rotton legte sich auf meine Wangen. „Ein Frettchen passt überhaupt nicht zu mir, klar!?“, zischte ich wütend und wand mich ab. Bevor Potter noch etwas sagen konnte, beendete Professor Robertson den Unterricht.
 

Erleichtert darüber, ging ich rasch zu meinem Platz und packte meine Sachen wieder in die Tasche. Rasch und vor allem als erster, war ich aus der Klasse verschwunden und ging schnurstracks zu den Kerkern. Ich hatte einfach keinen Nerv für ein weiteres Gespräch mit Potter. In der Eingangshalle blieb ich kurz stehen, blickte durch die offen stehende Tür nach draußen und beobachtete den fallenden Regen. Ich sollte mal etwas frische Luft schnappen.
 

Seufzend löste ich mich von dem Anblick und ging weiter. Endlich in meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich sofort an den Schreibtisch und an meinen Hausaufgaben. Nach vier Stunden konzentriertem arbeiten, war ich mit den heutigen und gestrigen Aufgaben fertig. Die Informationen, zu den gestrigen Hausaufgaben, hatte ich bei meinen Klassenkameraden aufgeschnappt.
 

Mich genüsslich streckend, blickte ich auf die Uhr und rollte genervt mit den Augen. Grade mal fünf Uhr, in zwei Stunden gibt es erst Abendbrot, von dem ich eh nichts runter bekommen würde. Murrend stand ich auf und ging hoch in den belebteren Teil des Schlosses. Von dort aus beobachtete ich kurz durch ein Fenster den Regen und entschied mich hinaus zu gehen. Ein bisschen Wasser brachte keinen um.
 

Kaum war ich ein paar Schritte gegangen, war ich jedoch schon bis auf die Knochen durchnässt und mein Umhang hing schwer über meinen Schultern. Auch der Wind peitschte mir hart ins Gesicht, doch störte es mich nicht Es war sogar angenehm und befreiend. Genießend atmete ich die frische gereinigte Luft ein und blickte, als ich vom Schloss aus nicht mehr zu sehen war, gen Himmel.
 

Kühl prasselte der Regen auf meine Haut, wusch sie und ich wünschte mir, dass der Regen auch meine Seele reinigen könnte. Noch immer wusste ich nicht, warum Potter eigentlich so besorgt und hilfsbereit tat. Was hatte er denn davon?
 

Leise seufzte ich auf, als ich durch den prasselnden Regen plötzlich Schritte vernahm, die auf mich zukamen.

„Hatten wir nicht eine Abmachung Potter? Das du mir Zeit lässt?“, fragte ich in den Regen, ahnte ich doch schon wer es war.

Leicht lachte die Person hinter mir auf, ehe sie weiter auf mich zu kam und sich neben mich stellte. „Das hatten wir und die haben wir immer noch. Es ist nur so…wenn du weiterhin im Regen stehst wirst du krank“, antwortete er ruhig und ich konnte seine Blicke auf mir spüren.
 

Seufzend senkte ich wieder meinen Kopf und blickte zu dem Schwarzhaarigen. Seine sonst so verstrubbelten Haare, hingen ihm strähnig in der Stirn und klebten leicht auf seiner Brille. Wie er mich durch diese noch sehen konnte war mir schleierhaft, doch strahlten seine Augen, plötzlich eine solche Macht aus, dass es mir Schauer über den Rücken jagte.
 

„Was soll das eigentlich alles? Warum sorgst du dich um mich? Warum willst du mir helfen? Wo ist da der Sinn?“, fragte ich ihn und überging den Kommentar über mein Immunsystem. Etwas verblüfft musterte mich der Schwarzhaarige, ehe sich ein leichtes Lächeln auf seine Lippen legte. „Ich weiß es nicht“, sagte er ruhig und hielt den Blickkontakt. Bei diesen Worten, spürte ich wie die Wut, in mir hoch kochte.
 

Wütend funkelte ich ihn an, packte ihn am Kragen und zog ihn etwas zu mir hoch. „Was soll das heißen? Wie kannst du das nicht wissen? Wer sollte es den wissen wenn nicht du? Drängelst dich einfach in mein Leben ein, fragst mich aus, bedrohst und bedrängst mich und sagst dann du weißt es nicht?“, fauchte ich aufgebracht und war kurz davor ihm eine zu verpassen.
 

Leise seufzte er auf, wand den Blick zur Seite und legte seine linke Hand auf die meine. „Lass mich los Draco!“ „Erst wenn ich eine Antwort habe Potter. Ich bin kein Quaffel, den man hin und her werfen kann klar?! Ich bin es leid, dass ständig jemand denkt über mich herrschen zu können. Du sagst mir jetzt was dieses Spielchen hier soll, sonst vergess ich mich“, knurrte ich kalt und blickte ihn ebenso an.
 

Es kann doch nicht angehn, dass jeder außer mir Herr über mich ist. Ich bin doch auch ein eigenes Individuum oder nicht? Ich darf doch auch so sein wie ich will. Frei sein…. Zitternd lösten sich langsam meine Finger, von Potters Kragen und ich wand mich ab. Wie viel Schmerz und Leid muss ich eigentlich noch ertragen? Kann man es nicht einmal mit mir ernst meinen?
 

„Draco?“, hauchte Potter leise, doch reagierte ich nicht, zu tief war ich in meine Gedanken abgedriftet. Gedanken, die keinesfalls schön waren. Die mir Schmerzen bereiteten und mein Herz zusammen ziehen ließen. Leicht zuckte ich zusammen, als Potter einen Arm um meine Schultern schlang und mich an sich drückte. „Ich will dir gerade deswegen helfen. Ich will dir helfen, die Erlebnisse zu verarbeiten. So dass sie dich nicht mehr quälen können, dass Er dich nicht mehr quälen kann“, murmelte er leise und strich vorsichtig über mein nasses Haar.
 

Zu geschockt und verunsichert etwas zu tun, blieb ich einfach so stehen und hörte dem Jüngeren zu. „Wie abgemacht, werde ich dir Zeit lassen und warten bis du meine Hilfe annimmst. Ich werde dich dazu nicht zwingen. Hörst du? Die Entscheidung liegt ganz allein bei dir“, hauchte er mit ruhiger Stimme und hörte keine Sekunde auf, mir übers Haar zu streicheln.
 

Fast schon sanft, drückte er mich mehr an sich und bettete meinen Kopf auf seine Schulter. Überfordert mit der ganzen Situation, spürte ich wie langsam Tränen über meine Wangen liefen und meine Schultern unkontrolliert anfingen zu beben. Wie erbärmlich ich mich doch benahm, schon wieder heulte ich in Gegenwart von Potter und dass wegen so was Belanglosem.
 

Schön er ließ mir die Entscheidung, er will mir anscheinend wirklich helfen, aber warum weine ich jetzt deswegen? Bin ich wirklich schon so verzweifelt? „W…wehe…du erzählst…das jemanden. Dann…“ „Keine Sorge, dass bleibt unter uns“, fiel er mir beruhigend ins Wort und ich konnte schon fast ein warmes Lächeln aus seiner Stimme hören.
 

Leicht zitternd hob ich meine Hände, legte sie auf Potters Schultern und verkrallte mich leicht in seinen Umhang. Ich kam mir einfach erbärmlich vor, doch fühlte es sich gleichermaßen angenehm und befreiend an. Kein Wunder, für meine Mutter musste ich stark sein und sonst musste ich auch immer das Gesicht wahren. Da konnte ich mich doch nicht gehen lassen und anfangen zu heulen, aber…warum tat ich es jetzt?
 

Die Gedanken einfach verwerfend, ließ ich meinen Tränen freien Lauf, versuchte erst gar nicht mehr über irgendwas nach zu denken. Auch den Regen nahm ich kaum noch war, bloß das sanfte streicheln durch mein Haar und die Wärme des Körpers neben mir spürte ich noch.
 

Nach einiger Zeit, beruhigte ich mich wieder, löste mich von Potter und drehte mich, mir über die Augen wischend, weg. Sofort nahm ich das Unwetter wieder war und mein Körper zitterte vor Kälte. Ich sollte mich schämen…wie kann ich mich jetzt noch einen Malfoy schimpfen? Ich bin einfach nur erbärmlich! Verzweifelt bemühte ich mich wieder zusammen zu reißen, doch gelang es mir nicht ganz.
 

„Wir sollten rein. Du zitterst am ganzen Leib“, kam es plötzlich von Potter und ich nickte ergebend. Langsam gingen wir über die matschige Wiese, hinauf zum Schloss und standen dann wie begossene Pudel in der Eingangshalle. Diese schien wie leergefegt zu sein, was mir nur recht war. Wenn mich jetzt jemand, so fertig sehen würde, würde ich mich in Luft auflösen.
 

Seufzend strich ich mir meine Haare aus dem Gesicht und machte Anstalten zu den Kerkern zu gehen. Sofort hielt der Jüngere mich auf und lächelte mich leicht an. „Ich…wollte nur noch sagen. dass…ich dir gerne bei deinem Patronus helfen kann, damit er stärker ist“, sagte er ruhig und ein leichter Rotstich lag auf seinen Wangen. „Ich überlegs mir“, war alles was ich sagte, ehe ich endgültig zum Gemeinschaftsraum und in mein Zimmer ging.
 

Dort entledigte ich mich meiner Kleidung, hing sie über verschiedene Möbelstücke und ging dann ins Bad. Dort entfernte ich die ebenfalls nassen Verbände (Bis auf den um meinen linken Arm, welcher sich immer noch trocken anfühlte)), warf sie in den Mülleimer und ging unter die Dusche. Das warme Wasser tat nach dem kalten Wetter mehr als gut und ich blieb fast eine halbe Stunde unter dem warmen Wasserstrahl.
 

Mir die Haare trocken rubbelnd, ging ich unbekleidet aus dem Bad und setzte mich auf mein Bett. Nachdenklich blickte ich auf den edlen Mahagoni Boden, das Handtuch hatte ich auf mein Bett gelegt und meine Haare lagen etwas durcheinander und leicht klamm über meine Augen. „Soll ich…meine ganze Erziehung…vergessen…und…das Angebot von Potter annehmen? Würde ich mich dann nicht selbst betrügen? Nein…betrügen tu ich mich jetzt schon…weil ich immer noch so bin, wie andere mich sehen und haben wollen“, murmelte ich zu mir selbst und fuhr mir leicht durchs Haar.
 

„Ich dreh mich im Kreis…am besten ist wenn ich jetzt schlafe…. Hoffentlich bekomm ich von den zwei Vorfällen mit Potter keine Alpträume“, sagte ich leise seufzend, warf das Handtuch einfach auf den Boden und legte mich so wie ich war unter die grüne Seidendecke. Noch immer prasselte der Regen hart gegen das Fenster meines Zimmers und auch Blitz und Donner mischten sich in das wilde Treiben draußen ein. Doch stören tat es mich in keinster Weise und ich schlief, tief in mein Bettzeug eingewickelt ein.
 

Warm fließt das Blut meiner Seele,

Zeigt mir, dass ich noch empfinde

….

Kalt prasselt das Element des Lebens,

Auf meinen geschunden Körper nieder

….

Vermischt sich mit dem salzigen Seelenblut

Und lässt nicht erkennen, meine Not

….

Wird bald jemand kommen

Und meiner verletzten Seele Trost spenden?

….

Meine Tränen trocknen

Und den Schmerz in meiner Seele stillen….~[/i

Questions and Tears

Nachdenklich blickte Harry dem blonden Eisprinzen nach, als dieser wieder zu seinem Gemeinschaftsraum ging und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Erst als er den Älteren nicht mehr in seinem Blickfeld hatte, machte er sich die Mühe, seine Brille halbwegs trocken zu bekommen. Welches mit nasser Kleidung, ein schweres Unterfangen war.
 

Seufzend ließ er es, nach mehreren Minuten blindem Umhergehen, bleiben sie zu säubern, setzte sie sich wieder auf und ging schnurstracks zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Dort angekommen, kam ihm ein Schwall warmer Luft entgegen und ließ ihn leicht frösteln. //Schnell aus der nassen Kleidung raus und dann zu Ron und Hermine//, dachte er fröstelnd. Dann ging er hoch zu den Jungenschlafsälen, holte sich trockene Kleidung und ging sich duschen.
 

Fertig geduscht und angezogen, ging er wieder runter, in den Gemeinschaftsraum, welcher vor lauter Schüler zu platzen schien. Kaum war er wieder unten, öffnete sich das Porträtloch und Ron und Hermine kletterten hinein. Sofort kamen sie auf ihn zu und Sorge lag in ihren Gesichtern.

„Mann wo warst du? Wir haben dich überall gesucht“, fragte der Rothaarige besorgt und blieb wenige Meter vor Harry stehen. Etwas verlegen, kratze sich der Jüngere am Hinterkopf und ein leichtes Lächelnd schlich sich auf seine Lippen. „Sorry Leute…ich…hatte was Wichtiges zu erledigen und…da hab ich euch einfach vergessen“, gestand Harry leise und ging zu einem noch freien Sessel.
 

„Vergessen? Wir waren doch direkt neben dir!“, empörte sich Ron und setzte sich mit seiner Freundin auf eine freie Couch, direkt neben dem Sessel von Harry. „Du hast aus dem Fenster geguckt und bist dann abgehauen. Sag mir nicht, dass du uns wegen Malfoy vergessen hast Harry?“. „Gut dann sag ich es nicht“, meinte Harry leicht mit den Schultern zuckend und blickte zum Feuer.
 

„Was ist denn los? Ihr könnt euch doch seit dem ersten Tag nicht ausstehen, warum möchtest du ihm plötzlich helfen Harry?“, fragte Hermine vorsichtig und blickte ihren besten Freund an. Dieser fuhr sich leicht durchs Haar und blickte dann zu seinen Freunden. „Weil er sie braucht! Ich spüre es einfach, er braucht Hilfe, jemanden der…weiß wie er sich fühlt. Auch wenn es für euch jetzt komisch klingen mag aber,…er ist kein schlechter Mensch…. Sonst hätte er mich verraten oder?“, sagte er ruhig und faltete seine Hände im Schoß.
 

„Schon…aber warum hat er dann zugelassen, dass diese widerliche Frau Hermine etwas antut. Außerdem bin ich wegen ihm fast gestorben“, brummte der Rothaarige mürrisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Leise seufzte Hermine auf und schüttelte den Kopf. „Man Ron, streng doch deinen Kopf an. Wenn er Bellatrix aufgehalten hätte, wäre es bestimmt nicht gut für ihn ausgegangen. Er hat sich doch eh schon in Gefahr begeben, als er Harry nicht verraten hatte. Und…das zweite…. Wir wissen ja…warum es vergiftet war…und es war ja auch kein Anschlag auf dich gewesen….“, sagte sie ruhig, wurde aber gegen Ende immer leiser.
 

Schwer seufzend lehnte Ron sich in die weichen Polster und blickte zum Feuer. „Ron…. Ich weiß…, dass es seltsam für dich ist, aber…auch Dra….Malfoy hat ein Herz, eine Seele und diese braucht dringend eine Stütze. Du merkst doch selbst, dass er nicht mehr derselbe ist“, versuchte Harry auf seinen Freund ein zu reden. Dieser nickte nach einiger Zeit widerwillig und blicke wieder zu seinem Kumpel.
 

„Manchmal geht dein Helferkomplex echt zu weit Harry. Aber gut…du kannst auf unsere Hilfe bauen. Oder Hermine?“. „Ja.“ Dankbar und erleichtert lächelte der Held seine beiden Freunde an. „Danke“, sagte er leicht grinsend und Erleichterung breitete sich in ihm aus.

„Es ist echt ziemlich schwer, an ihn heran zu kommen…. Er will sich nicht wirklich helfen lassen, dazu stehen ihm seine Familie und sein Stolz im Weg“, seufzte Harry dann leise und lehnte sich zurück.
 

„Das ist doch auch logisch Harry. Du und Malfoy seid eigentlich Feinde und dann kommst grade du und willst ihm helfen“, sagte die Braunhaarige ruhig und lehnte sich leicht an Rons Schulter. „Schon…aber…“. „Harry, hier bist du“, unterbrach ihn eine Mädchenstimme, die er sofort erkannte. „Ginny?! Hast du mich etwa gesucht?“, fragte er überflüssiger weise.
 

Leise kichernd, kam die Rothaarige auf ihn zu, setzte sich auf seinen Schoß und küsste ihm sanft auf die Wange. „Klar, ich hab dich heute kaum gesehen und gestern auch nicht“, hauchte sie leise und schmiegte sich an ihren Freund. Dieser streichelte ihr sanft übers Haar und gab ihr einen sachten Kuss darauf.

„Tut mir leid. Das war nicht böse gemeint“, hauchte Harry sanft und lächelte die Jüngere versöhnlich an.
 

Fröhlich kuschelte Ginny sich an Harrys Brust und hauchte ihm leise ins Ohr: „Kann ich heute bei dir im Bett schlafen? Als Entschuldigung“.

Leicht lief Harry rot an, schüttelte aber verneinend den Kopf und strich über Ginnys Rücken. „Besser nicht, die Jungs wären sonst eifersüchtig und dein lieber Herr Bruder guckt mich jetzt schon so grimmig an“, raunte er lächelnd und nickte leicht zu seinem besten Freund.
 

Dieser funkelte trotz Freundschaft, Harry finster an, selbst Hermine lenkte ihn nicht ab. „Ach Ron. Jetzt guck doch nicht so grimmig, besser Harry, als irgendein anderer Zauberer“, sagte Ginny leicht schnippisch und schmiegte sich wieder an Harry. Leise seufzte Ron auf, hob Hermine hoch und setzte sie sich auf den Schoß. Diese blinzelte verwirrt, ließ es aber zu und küsste ihren Freund sanft.
 

.+.+.+.+.+.+.+
 

Völlig mit sich selbst und ihren liebsten beschäftigt, vergaß Harry für kurze Zeit den älteren und genoss eher die Nähe seiner Freundin. Erst als Ron sie ans Abendessen erinnerte, sie in die große Halle eintraten und Harry zum Slytherin- Tisch blickte, fiel ihm wieder der Eisprinz ein. Suchend sah er sich um, doch entdeckte er den Blonden nicht. Besorgt setzte er sich neben Ginny an den Gryffindor- Tisch und sah nachdenklich auf den goldenen Teller vor sich.
 

Vorsichtig berührte Ginny Ihren Freund an der Schulter und musterte ihn besorgt. „Was ist los Harry? Du bist so komisch, so…nachdenklich. Was bedrückt dich diesmal?“ fragte sie vorsichtig und strich sanft über Harrys Schulter. Lächelnd blickte er zu ihr auf und schüttelte den Kopf.

„Es ist nichts. Mach dir keine Sorgen, okay? Ich liebe dich“, hauchte er sanft, strich ihr durchs Haar und löste sich wieder von ihr. Damit sie auch wirklich beruhig war, tat Harry sich etwas zu Essen auf den Teller und aß demonstrativ einen großen Bissen. Wirklich beruhigt deswegen, lächelte die Rothaarige leicht und aß nun selbst.
 

Innerlich seufzend, blickte Harry immer wieder zum Slytherin- Tisch und hielt nach dem jungen Malfoyspross Ausschau, doch dieser tauchte nicht auf. Langsam bemerkte auch Hermine seine Unruhe und beugte sich leicht zu ihm. „Harry was ist los? Du durchlöcherst förmlich den Slytherin- Tisch“, fragte sie leise und musterte ihn mit gerunzelter Stirn.
 

Leise seufzte der Held auf und blickte zu seiner besten Freundin. „Es…ist wegen Malfoy…. Er ist immer noch nicht hier“, antwortete er leise und blickte wieder zum anderen Tisch. Auch die Brünette blickte auf, wand sich aber wieder Harry zu. „Vielleicht schläft er schon. Du hast doch gesagt, dass er schwer verletzt wurde. Eigentlich Ruhe benötigt, sie aber ausgeschlagen hatte. Und die zwei Vorfälle wo er so panisch wurde, haben bestimmt auch dazu beigetragen“, sagte sie ruhig und lächelte leicht. Immer noch etwas nachdenklich nickte der Schwarzhaarige und lächelte zurück.
 

.+.+.+.+.+.+.+
 

Nach dem Essen, gingen Harry und die anderen zurück in den Gemeinschafsraum, machten es sich für ein paar Stunden auf den Polstern gemütlich und gingen dann gegen halb elf ins Bett. Dort lag Harry wach, blickte zur Decke seines Himmelbettes und grübelte wie so oft nach. //Wie kann ich ihm nur helfen? Wenn sein Stolz ihm nur nicht im Weg stehen würde…//.
 

Seufzend drehte er sich auf die Seite und blickte zum Fenster raus. Der Himmel hatte sich mittlerweile wieder geklärt und ein hell scheinender Halbmond, samt Sternenmeer zierte den Nachthimmel. //Was hat Er ihm angetan…. Das Draco so eine Panikattacke bekommt, weil ich ihm etwas zu nahe kam, kann auf jeden Fall nichts Gutes bedeuten. Es lieg wahrscheinlich nicht mal an mir selbst,…sonder eher an der Tatsache, dass man ihm zu nah kam und er sich eingeengt fühlte.//
 

Wieder seufzte Harry auf und massierte sich mit Daumen- und Zeigefinger die Augenlieder. Es war einfach zum verrückt werden. Aber eins war sicher, er musste Draco einfach Zeit geben und ihn entscheiden lassen. //Das wird schwierig…geduldig war ich ja noch nie…//, dachte er seufzend und kuschelte sich in seine Decke ein. „Mal sehen…wie die Wochen so laufen…. Hoffentlich passiert nicht schon wieder so was, wie gestern…“, murmelte Harry müde, schloss die Augen und schlief nach wenigen Minuten endliche in.
 

Ich sehe dich, so klar wie nie zuvor

Sehe deinen Schmerz.

….

Du denkst, dass dich keiner will,

Dich keiner verstehet, doch täuscht du dich

….

Ich sehe dich

Sehe deine Angst

….

Sehe deine Trauer

Die Tränen die du nicht mehr zu halten vermagst

….

Und egal, wie oft du mich zurückweist,

Ich werde nicht gehen

….

Nicht, bevor deine Fesseln fallen

Die dir die Luft zum Atmen und den Mut zum Leben nehmen

….

Hier und Heute verspreche ich dir,

Werd ich dein Patronus sein…~

Nightmare

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]



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Kommentare zu dieser Fanfic (15)
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Von:  Jela36
2014-04-22T16:15:00+00:00 22.04.2014 18:15
Schade wegen der Altersbeschränkung in Kapitel 9 ich bin leider erst 16.
Von:  SkyAngel
2014-01-29T20:48:00+00:00 29.01.2014 21:48
wow.... die story fesselt einen echt mega.
hoffe es geht bald weiter.
Antwort von:  AliceVanBlood
29.01.2014 21:50
Danke für deinen lieben komi ^^
Ich versuche so schnell es geht weiter zu schreiben^^
Eins kann ich aber sagen, es könnte etwas...lustig sein und wieder nicht XD
Antwort von:  SkyAngel
29.01.2014 21:53
ich find deinen stil jedenfalls supi & die story bisher auch.
also wird das schon passen was du da machst. :)
Antwort von:  AliceVanBlood
29.01.2014 21:54
Danke
Das freut mich sehr ^^
Von:  Sarina
2013-12-08T17:20:37+00:00 08.12.2013 18:20
ich echt toll ich hoffe es geht bald weiter

Antwort von:  AliceVanBlood
08.12.2013 20:22
^^
Hab fast das nechste kapi fertig ^^
Hab nur grad ein bischen B-day stress XD
Antwort von:  Sarina
08.12.2013 20:28
ok ich freu mich drauf wenn es weiter geht..
Von:  MikaChan88
2013-11-28T12:53:42+00:00 28.11.2013 13:53
super ff
hoffe du machst bald weiter ^-^

cu,
MikaChan
Antwort von:  AliceVanBlood
28.11.2013 17:36
Danke ^^
Also zwei kapis sind grade in der Kontrolle ;) das dritte ist halb fertig lese erst mal ne spannende FF von HP&DM Bis zum herrausgegebenen Kapi zu ende und schreib dann weiter kann mich sonst nicht konzentrieren XP
Von:  Gessilein
2013-10-01T01:18:34+00:00 01.10.2013 03:18
ich muss ganz ehrlich sagen, das mich diese ff sehr bewegt hat, ich finde sie beschreibt sehr gut draco´s und harrý´s empfindungen und sind auch sehr charakter nahe beschrieben und ganz ehrlich, ich liebe deinen draco, harry auch, aber draco mehr :3, auch deine ausdrucksweiße, stil und grammatik finde ich einfach toll, es lässt sich sehr flüssig lesen und es bannt einen bis zum ende (also bis zum neusten kapitel)

es hat mir viel spass gemacht es bis hier hin zu lesen und freue mich schon auf die neuen kapitel die noch kommen werden und hoffentlich bald :)
noch dazu muss ich sagen meine hochachtung, das du die poesie so gut auf die geschichte abstimmen konntest, das gibt der geschichte noch einen ganz besonderen charm, der mir persönlich sehr gut gefällt.

ich hoffe es gibt bald noch weitere ff´s von dir und vor allem kapitel :)

lfg gessi
Antwort von:  AliceVanBlood
01.10.2013 15:07
Vielen lieben dank für deinen schönen komi ^^
*Freu*
Es ehrt mich wirklich sehr, das sie dir so gefällt.
Momentan schreib ich leider nicht weiter. Ich bin grade dabei eine andere zu beende und das spornt mich grad so richtig an weil es dann meine erste FF ist die mehr als ein Kapi hat ^-^

Ich versuch aber in nechster Zeit weiter zu schreiben ^^

Lg. ^^
Von:  LadySnowblood
2013-07-22T13:39:32+00:00 22.07.2013 15:39
Oh~ man.. echt heftig.. aber tollgeschrieben ^^
ich hoffe, dass draco harry endlich an sich ran lasst
..also lass uns nicht zu lange warten
Antwort von:  AliceVanBlood
22.07.2013 19:21
^^ schön das es dir gefällt
und ich werde mein bestes geben schnell weiter zu kommen
ich hoffe das Kapi wird dir und den anderen gefallen ^^
Von:  kaitogirl99
2013-06-22T21:05:02+00:00 22.06.2013 23:05
Die ff ist echt wunderschön :)
Hoffentlich brichst du sie nicht ab !
Antwort von:  AliceVanBlood
22.06.2013 23:06
Schön das sie dir gefällt ^^
Also bis jetzt hab ich das nicht vor und ich hoffe auch nicht in zukunft ^^"
Von:  Harkua-Hikari
2013-04-27T11:41:14+00:00 27.04.2013 13:41
Ohayo ^-^
Also, ausser ein paar Fehler'n ist das Kapitel gut geworden. Gut hat mir gefallen wie Draco's Charakter zur schau gestellt hast, er ist kein richtiges "Arschloch" und auch kein Deluxe-Macho, sondern ein bisschen arrogant, aber reifer.
Ich hoffe mal das du es schaffst auch Draco's "verletzte Seite" richtig hervorzubringen. :'D
Der Text am Ende hat mir auch gefallen und hoffe das du das weiter so gut hinkriegst.
Antwort von:  AliceVanBlood
27.04.2013 13:44
Danke für deinen kommi und schön das dir Draco so gut gefällt >//>
Ich werde mir weiterhin mühe geben und versuchen das zweite Kapi bald hoch zu laden
>//>
Von:  Dragon1
2013-04-25T08:41:29+00:00 25.04.2013 10:41
Huhu, hab eben deine FF entdeckt und bsiher gefällt sie mir sehr gut.
Bin gespannt was Draco noch alles in Hogwarts erlebt.
Was ich ein wenig bemängeln muss, sind die Rechtschreibfehler (z.B. Griffindor statt Gryffindor, Ton los statt Tonlos usw.). Bin da manchmal etwas pingelig, aber sowas stört mich eben. Auch hapert es manchmal am Satzbau. Gerade ein Fehler wie Griffindor darf eigentlich nicht passieren^^"
Vielleicht wäre ein/e Beta nicht schlecht, die die Kapitel vorher kurz abcheckt. Von der Geschichte an sich bin ich dennoch begeistert und bin auch sehr gespannt wie es weiter geht^^
Besonders der Prolog hat mir gut gefallen. Hast du das Gedicht selbst geschrieben?
GLG Dragon
Antwort von:  AliceVanBlood
25.04.2013 14:10
omg es tut mir so leid T-T das ist mir jetzt mehr als peinlich *im boden versink*
ja..d...das ist ganz allein von mir ...>///>
danke für deinen kommi

Antwort von:  Dragon1
25.04.2013 16:33
Also das Gedicht ist wirklich toll!!
Und... bei Gott... das muss dir doch nicht peinlich sein!!^o^ Ich find deine Story toll und freu mich auch schon sehr auf das nächste Kapitel.
Wenn du keinen Beta findest, dann mach ich das auch gern, wenn du magst ^___^
Dann kann ich auch nicht mehr meckern, wenn Fehler drin sind *
grins*
Von: abgemeldet
2013-04-21T20:28:30+00:00 21.04.2013 22:28
Absolut spitze der Prolog mein liebes Potter.
Ich werde gespannt auf deine Story warten.
Drücke dir die Daumen

Draco (Catlover xD)
Antwort von:  AliceVanBlood
21.04.2013 22:30
Danke für deinen lieben kommi mein leines Frettchen *kicher*
Antwort von: abgemeldet
21.04.2013 22:34
Immer wieder gern meine Brillenschlange


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