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Hungry Eyes

Eine BV Story
von

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Big Girls don‘t cry!

Verdammt, er hatte es komplett vermasselt!

Er schlug schnaubend mit der Faust gegen die Wand, um der Wut über sich selbst Ausdruck zu verleihen.

So hatte er sich das überhaupt nicht vorgestellt. Vorallem nicht mit ihrer Reaktion.

Er erwartete Schreie, Flüche, nach ihm schmeissende Gegenstände. Ihr übliches Rumgezicke halt. Aber stattdessen war sie regelrecht hysterisch und total neben der Spur gewesen, als ob er gerade ihren Waschlappen von Freund platt gefahren hätte.

Er konnte mit ihrem Gefühlsausbruch überhaupt nicht umgehen. Er wollte ihr noch im selben Moment die Wahrheit offenbaren. Ihr sagen, dass er sie bloß übel reingelegt hatte und sie mit ihren laschen Versuchen, ihn in die Knie zu zwingen, einpacken konnte. Aber er bekam nicht den Mund auf. Er verhielt sich wie ein blutiger Anfänger, der mit einer Frau nicht umgehen konnte.

Erbärmlich, Junge!, tadelte er sich.

Er hätte niemals von ihr geglaubt, dass sie so sensibel veranlagt wäre. Sonst war sie ja auch nie so zimperlich.

Er musste es ihr einfach erklären. Und das am besten umgehend!

Das könnte er sonst nicht mit seinem Gewissen vereinbaren. Eigentlich war sie ihm egal, rede er sich ein. Jedoch wollte er nicht der Verantwortliche sein, falls sie irgendwelche Dummheiten anstellen würde. Sein Erzeuger hatte schon genug Menschenleben zerstört, da musste er nicht auch noch in seine Fussstapfen treten.

Er fischte sich schnell ein paar frische Klamotten aus dem Schrank, denn er stand noch immer leicht spärlich in seinem Zimmer herum. Er streifte sich blitzschnell die Sachen über seinen durchtrainierten Körper und riss beim Vorbeirennen seine Lederjacke von Stuhl. Er verschwand hinter der Wohnungstür und ließ diese laut ins Schloss fallen.
 

Kurz davor. Yamchu sah seine Freundin besorgt an und machte ein paar Schritte auf sie zu, um sie in den Arm zu nehmen und ihr Trost zu spenden. Sie stand noch immer zitternd und weinend vor ihm und druckste irgendwelches unverständliches Zeug herum.

Als er sie berühren wollte, schlug sie seine Hände von sich weg und sah ihn kurz mit einem undefinierbaren Blick aus Wut, Trauer und Hilflosigkeit an.
 

„Was ist los mit dir Bulma? Von welchem Fehler sprichst du? Ich verstehe gar nichts von dem, was du da sagst!“, warf er ihr vor und war beleidigt, dass sie ihn nicht an sich ran ließ.
 

Bulma seufzte verzweifelt und presste beide Handflächen auf die Brust, um ihren rasenden Herzschlag besser kontrollieren zu können. Sie zwang sich zur Selbstbeherrschung.
 

Es war nicht gerade einfach für sie ihren Freund über den Betrug in Kenntnis zu setzten, wenn er die ganze Zeit damit beschäftigt war, sie anfassen zu wollen. Denn bei jeder Berührung versetzte ihr das schlechtes Gewissen einen Messerstich in ihr Inneres.

Sie vermied es noch immer ihm in die Augen zu sehen. Aber es gab kein Zurück mehr. Sie musste es ihm gestehen, hier und jetzt.
 

„Yamchu, ich habe Mist gemacht!... Ich... ich hab dich betrogen! Ich hab mit einem anderen geschlafen... und ich fühl mich verdammt schrecklich.“ stockte sie herum und riskierte einen kurzem Augenblick ins Gesicht ihres Freundes zu blicken, um seine Mimik ablesen zu können. Doch sein Ausdruck blieb leer und bedeutungslos. Er schien wohl zunächst die Information zu verarbeiten.
 

Eine unangenehme Stille entstand. Bulma wusste nicht, was sie tun oder noch sagen sollte. Yamchu stand völlig reglos da und dass seit mindestens einer Minute. Bulma kam es wie eine Ewigkeit vor.
 

„Es tut mir leid, Yamchu!“
 

Langsam schien dieser aus seiner Starre zu erwachen und fixierte sie mit einem konfusen Blick.
 

„Es tut dir leid? Du lässt mich fünf Jahre zappeln und steigst mit dem nächst besten Kerl in die Kiste und wagst MIR zu sagen es tut dir Lied?!“, schrie er sie plötzlich unerwartet an.
 

„Wir haben die ganze Nacht nach dir gesucht, weil wir nicht wussten, wo du bist und ob es dir gut geht. Wir haben in jedem Krankenhaus angerufen, die Polizei alarmiert und in jeder verfluchten Ecke dieser Stadt nach dir gesucht. Dafür hast du dich wohl prächtig amüsiert!“, sprühte er voller Verachtung, geballt mit Ironie.

Bulma musste bei den harten aber gerechtfertigten Worten erst einmal schlucken.
 

„Momentmal! Was hast du hier überhaupt zu suchen... das ist doch nicht? ...Sag mir bitte nicht, dass das dieser Bastard war?“, fiel ihm in dem Moment wie Schuppen von den Augen.

Bulma biss sich reumütig auf die Lippen. Sie hatte bewusst seinen Namen noch nicht fallen lassen. Yamchu war von Anfang an auf Vegeta nicht gut zu sprechen. Sie konnte schon regelrecht erahnen, was er als nächstes ihr entgegen schmettern würde. Also nickte sie wahrheitsgemäß auf seine Frage. Hatte sie auch eine andere Wahl, wenn sie ehrlich zu ihrem Freund sein wollte? Sicher nicht!
 

„Hab ich doch gewusst! Bereits am ersten Abend, seit er hier aufgekreuzt ist, hatte er dich mit seinen Blicken ausgezogen. Und DU hast es nicht nur zugelassen... Nein! Du hast ihm schöne Augen gemacht und ihn ermutigt, du billige Schlampe!“, donnerte er in blinder Wut.
 

„Jetzt mach aber mal halb lang! Ich hab ihm nie schöne Augen gemacht. Ich hasse den Kerl!“, wehrte sich die junge Frau vehement gegen seine Vorwürfe.
 

„Und deshalb steigst du mit ihm in die Kiste? Schon klar, Bulma!“, schrie er ungeniert weiter.

Die Türkishaarige stöhnte verzweifelt auf.
 

„Yamchu, bitte glaub mir doch... ich hab es noch nie drauf angelegt, dass zwischen mir und ihm was läuft. Ich hatte an dem gestrigen Abend zu viel getrunken. Ich weiß, Alkohol ist keine Entschuldigung. Aber ich hab es nie gewollt, dass alles so aus dem Ruder läuft.“, versuchte sie ihn mit einer ruhigen Stimme zu besänftigen.

Sie wollte ihn zumindest dazu bringen, dass er seine unkontrollierte Wut ein wenig herunterschraubte und mit ihr in einem vernünftigen Ton sprach. Bisher brüllte er sie durchgehen nur an, was für sie nicht gerade leicht machte mit ihm ein klärendes Gespräch zu führen.

Seine Körperhaltung demonstrierte seine innerliche Verfassung. Er stand leicht gekrümmt, vor Wut zitternd und die Hände in Fäuste ballend. In seinem Gesicht war purer Hass abzulesen. Kein Schmerz und keine Enttäuschung, sondern blinde Wut und Hass.
 

Sie ging nun auf ihn zu, hob die Hand zögerlich nach ihm, versuchte sein Gesicht zu berühren und ihm mit ihrem unmissverständlichen Blick zu zeigen, wie sehr sie es bereute, was geschah und wie sehr sie ihn jetzt brauchte.

Doch nun schlug dieser ihre Hand grob weg. Dies geschah aus vollster Verachtung, als ob er angewidert wäre von ihr berührt zu werden.
 

Mit einem Mal geschah alles so schnell.

Yamchu richtete sich auf, erhob wie im Wahn seine Hand und schlug Bulma so kräftig ins Gesicht, dass diese das Gleichgewicht verlor und zu Boden stürzte und sich dabei den Kopf gegen den harten Steinboden aufschlug.

Sie krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden und fühlte das Blut an ihrer Schläfe herunter laufen und sich verteilen.
 

Dieser, der noch immer nicht genug zu haben schien, ging ohne zu zögern auf sie zu und wollte ihr gerade einen Tritt auf ihren schlaffen liegenden Körper verpassen, als er plötzlich von einer starken Hand am Kragen gepackt und nach hinten gerissen wurde.

Son Goku, der sich mit den anderen Jungs bisher im Hintergrund gehalten hatte, reagierte blitz schnell und zerrte den brutalen Yamchu von seiner besten Freundin weg.

Er drückte ihn an die kalten Fliesen des Treppenhauses und starrte ihn mit einer entsetzten Miene und aufgerissenen Augen an.

Unterdessen kniete sich Chuck zu der verletzten jungen Frau und hob sie sanft ein wenig vom Boden weg. Dabei begutachtete er sorgsam ihre Verletzung am Kopf und drückte ihr vorsichtig ein Taschentuch gegen die blutende Stelle, das er aus seiner Jacke gezogen hatte. Bulma zuckte kurz vor Schmerz zusammen.
 

„Bu, ich glaube, du musst zum Arzt. Es sieht schlimm aus. Muss vielleicht genäht werden.“, sprach es mit einer beunruhigten Stimme.
 

„Ich brauche keinen Arzt!“, sagte sie verbittert und nahm ihm das mit Blut vollgesogene Tuch ab. Sie ließ sich von Chuck auf die Beine helfen und sah an sich herunter. Bis auf die Platzwunde schien sie keine Verletzungen mehr zu haben.

Sie löste sich von ihrem Freund und richtete ihren bestürzten Blick auf Yamchu, der noch immer von Son Goku festgenagelt wurde. Sie schüttelte resigniert den Kopf und ihre Augen fühlten sich erneut mit vielen Tränen.
 

„Das war‘s! Wir sind geschiedene Leute, du jämmerliches Etwas. Ich will nichts mehr von dir wissen. Hast du das verstanden? Streich mich aus deinem Leben. Es ist AUS und VORBEI!“, funkelte sie ihn voller Enttäuschung an. Dabei bebten ihre Lippen und Tränen vermischten sich mit ihrem frischen Blut.

Sie steuerte etwas holprig die Ausgangstür an und verschwand in der trügerisch schönen Außenwelt.

Was für ein beschissener Tag!
 

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Einen Augenblick später.

Vegeta stieg die Treppen mit einem hastigen Gang runter und hörte bereits die Stimmen seiner Kollegen unten im Eingangsbereich des mehrstöckigen Wohnhauses.

`Bestimmt hatten sie Bulma gesehen!´, schoss es ihm logisch in den Kopf.

Er stieg weiter ab und steckte sich dabei lässig die Hände in die Hosentaschen. Sein Gesichtsausdruck war dabei gleichgültig. Ein perfektes Pokerface, das er am besten beherrschte. Er wollte schließlich nicht wie eine Lusche vor seinen Freunden wirken, der sich aus einer Frau was machte und so etwas wie Sorgen und Vorwürfe empfand. Eigentlich bereute er nie, was er tat. Doch diesmal fiel sein Gefühl anders aus, zu seinem großen Ärgernis.

Als er in der Runde ankam und kurz zur Begrüßung nickte und die Gruppe resigniert hatte, um wen es sich hier handelte, stürzte sich Yamchu ohne große Ankündigungen auf Vegeta. Doch er kam nicht sehr weit, weil ihn Son Goku wieder reflexartig am Kragen packte und ihn an seinen alten Platz zurück bugsierte.
 

„Du wirst hier kein Ärger mehr machen!“, sagte er in seinem ruhigen, aber bestimmten Ton.
 

„Nimm die Finger von mir weg, Goku! Ich will dem verdammten überheblichen Frauendieb eine Abreibung verpassen, die sich gewaschen hat. Du wirst Bulma nie wieder anfassen, verstanden?!“, schrie er wie am Spieß.
 

Überrascht starrte Vegeta den völlig aufgelösten Mann vor sich an.
 

Hatte sie ihn etwa über den Betrug in Kenntnis gesetzt? Lange Zögern gehörte wohl nicht zu ihren Eigenschaften.
 

So etwas wie Achtung stieg in ihm hoch.

Er blendete die sich wehrenden und zappelnden Witzfigur vom Mann aus und widmete seine Aufmerksamkeit der anderen Umstehenden.
 

„Hey weiß einer von euch, wo ich Bulma finde?“, fragte er wie beiläufig.
 

Chuck sah ihn ein wenig defätistisch von der Seite an und rieb sich dabei unbewusst am Kinn.
 

„Vegeta, reicht das nicht langsam? Ihr beiden habt doch genug angerichtet und damit andere sehr verletzt. Vielleicht solltest du es gut sein lassen und Bu in Ruhe lassen.“
 

Er sprach äußerst gewählt und demonstrierte mit seiner bedachten Haltung, dass er Vegeta völlig neutral gegenüber stand, machte ihm aber gleichzeitig klar, dass er sich auch um seine Freundin sorgte.

Yamchu meldete sich in seiner unbändigen Wut zurück.
 

„Du hast gehört, lass deine dreckigen Hände von ihr! Sie gehört mir!“
 

„Ach ja, hast du irgendwo eine Rechnung bei dir, die das bestätigt?“, provozierte er ihn süffisant.

Dieser versuchte sich wieder los zu reißen, wurde aber wieder, diesmal ziemlich unsanft, in die Ecke gedrängt. Son Goku stand wie eine eiserne Wand und achtete wie ein Adler drauf, dass die Situation nicht eskalierte. Er wusste, wie es um Vegetas kämpferisches Können stand und war sich daher sicher, dass Yamchu definitiv den Kürzeren zog. Vegeta war nicht wie er. Er würde kein Mitleid oder Erbarmen seinem Angreifer gegenüber zeigen, sondern instinktiv und brutal handeln. Zu seinen eigenen Schutz ließ er ihn daher nicht aus dem Augen.
 

Vegeta wurde die vorwurfsvollen Gesichter seiner Mitstreiter allmählich zu viel, daher entschied er sich reinen Tisch zu machen.

„Hört zu, es ist nichts zwischen uns gelaufen! Ich hab es lediglich ausgenutzt, dass die Kleine komplett dicht an dem Abend war und dann ein wenig an der Wahrheit manipuliert. Bevor ich es ihr jedoch stecken konnte, ist sie abgedüst wie eine Rakete. Ich muss sie deshalb finden und es korrigieren.“, murmelte er in einer deplacierten monotonen Tonlage.

Die jungen Männer starrten ihn unglaubwürdig an. Selbst Yamchu hörte sich auf zu währen und starrte diesen mit aufgerissenen Augen und offenem Mund an.
 

„Sag mal, hast du es gerade ernst gemeint, Alter?“, platzte es diesmal aus Kuririn raus, der bis jetzt bewusst vermieden hatte, sich in der ganzen Aufregung, einzumischen.
 

„Sehe ich so aus, als ob ich scherzen würde, Glatze!“, zischte er gefährlich und jeder spürte den scharfen Unterton in seiner Stimme, der definitiv keine Scherze zuließ.
 

„Also war das nur ein Vergeltungsschlag!“, stellte Chuck mehr zu sich selbst sprechend fest. Vegeta nickte kurz und konnte einen gereizten Seufzer nicht länger unterdrücken.

Die konnten manchmal alle sowas schwer von Begriff sein!
 

Yamchu sang in dem Moment wie ein Stein zu Boden und griff sich dabei grob in die Haare. Erst als seine Wut auf Bulma anfing abzuklingen, nachdem er die Wahrheit nun kannte, realisierte er, was er seiner Freundin furchtbares und grausames vorhin angetan hatte. Er fand nicht annähernd die passenden Worte, was sein unkontrolliertes Verhalten hätte beschreiben können. Das würde sie ihm im Leben nie verzeihen!

Er hatte die Hand gegen sie erhoben, seine Überlegenheit als Mann ausgenutzt, weil er nicht gewusst hatte, richtig mit der Situation umzugegen.

Selbst wenn er wieder auf der Beziehung ihrer Eltern rumreiten würde, konnte er sich nur schwer vorstellen, dass sie ihn zurück nahm. Viel zu schrecklich war sein Vergehen!
 

Leise fing er an zu schluchzen. Ihm war in dem Moment egal, was sein Kumpel über ihn dachten. Schließlich hatte er auch ohne zu Zögern eine Frau vor ihren Augen geschlagen. Da würde es auf einen Heulkrampf auch nicht mehr ankommen.

Wie sollte er bloß ohne sie leben können? Er liebte sie doch so schrecklich!

Er war ein Nichts ohne sie.
 

Vegeta, dem Yamchus Gefühle völlig kalt ließen, fragte seine Kollegen total abwertend und dabei auf das kleine Häufchen Elend in der Ecke deutend, was denn sein Problem wäre.

Keine wollte ihm so recht antworten. Alle versuchten seinem prüfenden Blick zu entkommen und schauten sich dabei anderweitig um oder wie Son Goku, spielten nervös mit dem Autoschlüssel in der Jackentasche herum.

Yamchu war selbst derjenige, der die Stille unterbrach.
 

„Ich war ja so ein Idiot! Wie konnte ich nur so etwas ABARTIGES tun? Ich hab sie so schrecklich verletzt. Meinetwegen hatte sie die schlimme Platzwunde am Kopf. Das wird sie mir niemals verzeihen!“, schluchzte er wie ein beschämtes Kind, dass gerade bestraft wurde.
 

„Du bist echt erbärmlich!“, schoss aus Vegeta unkontrolliert. Seine angewiderte Einstellung Yamchu gegenüber zeigte er deutlich, indem er die Arme ineinander verschränkte und ihm den Rücken zuwandte.
 

„Ich krieg ja noch Augenkrebs von dir!“, setzte er zum Schluss noch mal an.
 

„Es geht ihm schon dreckig genug, Vegeta. Er muss jetzt mit dieser Gewissheit leben. Also lass ihn!“, bat ihn Chuck höflich und legte ihm behutsam die Hand auf die Schulter.
 

„Ich werde meinen Mund schon halten, aber nur, wenn du mir sagt, wo die Furie verschwunden ist!“, machte er diesem unmissverständlich klar.
 

Chuck legte die Stirn in Falten und machte ein nachdenkliches Gesicht.
 

„Vegeta ich weiß nicht, wo sie ist. Sie hat es uns nicht gesagt. Ich nehme an, sie ist nach Hause gegangen. Ich würde es dort versuchen.“, sagte er ihm ehrlich und Vegeta nickte ihm dankend zu. Er setzte die ersten Schritte an, um den Eingangsbereich zu verlassen. Im Vorübergehen schielte er noch einmal eiskalt zu dem am Boden gekrümmten Yamchu und verschwand aus der Tür.
 

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WG von Bulma.

Unruhig lief ChiChi auf und ab.

Wo war bloß ihre beste Freundin verschwunden?

Sie machte sich schreckliche Sorgen und Vorwürfe, nicht besser Acht auf sie gegeben zu haben.

Sie war einfach spurlos weg. Sie hatte ihr schon mindestens tausende Nachrichten auf ihrem Handy hinterlassen und musste dann mit einer großen Enttäuschung feststellen, dass sie es in ihrem Zimmer auf dem Schreibtisch liegen gelassen hatte.

Hoffentlich ging es ihr gut!

Sie biss sich nervös auf die Lippen und zupfte an ihrer Kleidung

zum zehnten Mal herum.
 

„Kannst du dich bitte hinsetzten! Du machst mich nervös.“, hallte es aus der einen Ecke der Couch und eine nicht weniger sich sorgende Charlie rutschte auf ihrem Platz hin und her und spielte unruhig mit einer Strähne ihres blonden Haares.
 

„Tut mir Leid, ich kann nicht anders. Wir hätten mit den Jungs suchen gehen sollen. Ich hätte mich nicht von Son Goku überreden lassen dürfen, hier zu bleiben. Zu sitzen und zu warten, macht mich ganz verrückt.“, entgegnete diese mit einem leicht hysterischen Ton.

Charlie entging nicht, dass ChiChi so langsam aber sicher den Verstand vor lauter Sorge zu verlieren schien, also stand sie fix auf und ging auf ihre Freundin zu. Sie packte sie an beiden Oberarmen und schüttelte sie kräftig durch.
 

„Nun wird nicht hysterisch. Ihr fehlt nichts, dass weiß ich. Sie wird bald wieder auftauchen. Aber in Panik zu verfallen hilft keinem weiter! Also entspann dich jetzt ein wenig, bitte!“, herrschte die Blonde sie an. ChiChi nickte ihr hastig zu und unterdrückte die aufsteigenden Tränen.
 

„Soll ich uns vielleicht einen Tee...“
 

Doch bevor sie zu Ende sprechen konnte, ertönte die Hausklingel an der Eingangstür. Beide eilten im Synchron zur Tür und Charlie riss diese energisch auf. Doch ihre Freude werte nicht lange, denn es war nicht, wie erhofft, Bulma, sondern bloß ihr Bruder Vegeta.
 

„Wieso konnte ich dich nicht erreichen. Ich hab dir bereits ‘zig Nachrichten auf deiner Mailbox hinterlassen.“ zürnte die blonde Schönheit.
 

„Sorry, hatte keine Zeit es aufzuladen.“, zuckte er lediglich verständnislos mit den Achseln.
 

„Ja, wozu hat man den überhaupt so ein Teil, wenn man eh nicht erreichbar ist“, spottete Charlie.
 

ChiChi hatte langsam die Schnauze gestrichen voll von den unnötigen Floskeln.

Sie hatte ein anderes Anliegen, was sie zu gerne Vegeta vor die Nase reiben würde.

Sie hetzte daher mit nur wenigen Schritten zu ihm rüber, stellte sich gefährlich nahe vor ihm auf und machte sich so breit wie für sie möglich, als deutliche Demonstration dessen, wie wenig sie sich von ihm einschüchtern ließ. Sie stocherte dann mit den Finger gegen Vegetas harte Brust und sah ihm dabei scharf in die Augen.
 

„Hör zu, du Egomane! Ich hab gestern sehen, wie du versucht hast, diese blöde Tusse Son Goku anzudrehen. Wage es nicht noch einmal, sonst bekommst du es mit mir zu tun! Und glaub mir, ich bin noch lange nicht so nett wie Bulma. Son Goku ist meiner! Ich habe ein Jahrzehnt gebraucht, bis wir endlich sowas wie Zuneigung füreinander zeigen konnten. Und das lasse ich mir bestimmt nicht von einem Wicht, wie dir, nehmen. Hast du mich verstanden! Halt deine billigen Weiber fern von ihm!“, bellte sie ihn an und wurde noch im selben Moment von Charlie kopfschüttelnd wieder in den Hintergrund gezogen.

Vegeta musste bei dem Anblick der wütenden ChiChi schelmisch grinsen. Sie hatte ja richtig Feuer unterm Hintern. Stille Wasser sind bekannt tief und sie war der lebende Beweis. Da würde ja noch so einiges auf seinen besten Kumpel zu kommen.
 

„Schluss jetzt mit dem Mist! Das könnt ihr später klären. Weißt du, wo Bulma gestern Abend verschwunden ist. Du hast sie ja auch gesehen, hatte mir Son Goku erzählt.“ Sie sah ihn dabei hoffnungsvoll an.

Vegeta seufzte auf.

Gleich durfte er sich bestimmt eine Standpauke von den Weibern anhören.
 

„Ja, sie war gestern mit mir weg.“
 

Bei diesen Worten entfuhr es den beiden ein resigniertes `Was? Bu mit dir? Niemals´.

Charlie blinzelte unglaublich zu ChiChi rüber und dieser stand der Mund sperr weit offen. Die beiden sahen zum Schießen aus, stellte Vegeta mit dem aufgeheitertem Gesichtsausdruck fest. Doch auch diese Freude werte nicht lange.

ChiChi ballte die Hand zur Faust und hielt sie schwingend Vegeta entgegen.
 

„Sag mir sofort, wo meine beste Freundin ist! Aber dali! Ich hoffe für dich, Freundchen, du hast sie nicht angefasst, sonst mach ich dich fertig!“ , giftete sie ihn voller Bosheit an.
 

„Mach dir nicht ins Hemd, Schnalle! Ich weiß selbst nicht, wo sie ist. Sie ist vorhin einfach abgehauen. Hab geglaubt, sie hier finden zu können. Ich muss unbedingt noch was klar stellen. Gibt es denn irgendeinen Ort, wo sie sonst noch sein könnte? Ich denke, sie ist verletzt und eventuell unter Schock.“, klärte dieser die beiden mit so viel Geduld auf, das er gerade mal so aufbringen konnte.
 

„Also hast du sie doch angefasst!“ unterbrach ihn ChiChi schreiend und stürmte auf ihm los.

Der plötzlich ausgestreckte Arm von Charlie hinderte ChiChi jedoch daran, wild gestikulierend, ihre in den Raum geworfenen Drohungen, wahr zu machen.

Sie schnaubte laut und verärgert.
 

„Nicht ICH hab sie angefasst, sondern dieser Schlappschwanz von Freund, den sie hat! Aber ich habe keine Zeit euch gute Nachtgeschichten zu erzählen. Die Erklärung gib‘s später! Lasst uns sie lieber suchen.“, platzte es aus Vegeta heraus. Jede Geduld hatte auch sein Ende. Und seine war längst überstrapaziert.
 

Die beiden Frauen machten ein besorgtes Gesicht, als sie die eindringlichen Worte erreichten und gaben sich schließlich geschlagen.

Sie schnappten sich das Nötigste, wie Jacke und Schuhe und flüchteten hastig nach draußen.
 

Zu dritt suchten sie alle Orte ab, die Bulma gerne in ihrer Freizeit besuchte.

Coffeeshops, Boutiquen, alle möglichen Fast- Food- Ketten, Sushi- Restaurants und letztendlich auch die Uni. Aber sie war wie vom Erdboden verschluckt.
 

„Gibt es denn keinen verdammten Ort, wo sie zum Nachdenken hingeht!“, presste der so langsam erschöpften Vegeta ungeduldig raus.

ChiChi hielt inne und machte ein sehr nachdenkliches Gesicht. Sie kannte doch ihre beste Freundin so gut wie ihre Westentasche. Wenn nicht sogar besser. `Denk nach, ChiChi!´, forderte sie von sich.

Doch dann fiel in der ganzen Aufregung der Groschen.

Es gab noch einen einzigen Ort, wo sie nicht nachgesehen hatten. Bulma und sie waren zwar lange nicht mehr dort gewesen, aber sie wusste, wie gern sich ihre Freundin dort aufhielt.
 

Es war ein kleiner abgelegener Park. Dichte Bäume und Sträucher sorgten für die nötige Privatsphäre. Überall waren exotische Blumen zu finden, die mit ihren lieblichen Duft die Parkluft versüßten. Ein kleiner See im Zentralen sorgte für eine harmonische Atmosphäre. Etwas Magisches umgab diesen Ort und ließ jede angespannte Seele zur Ruhe kommen.

Eine kleine Kuppel im viktorianischen Stil zum drunter Stellen, schmückte zusätzlich die Harmonie des Parks.

Dort haben die beiden bereits Stunden damit verbracht von der Zukunft zu träumen und ihre Gefühle auszutauschen. Die Probleme schienen immer in weite Ferne zu rücken.

Es gab nur den geheimnisvollen Ort, die eigenen Träume und Hoffnungen.

Wenn es Bulma tatsächlich nicht gut ging, dann war es die einzige Stelle, wo sie geflüchtet sein könnte.

Keiner verstand es so gut, vor den eigenen Problemen davon zu rennen, wie Bulma.
 

„Ich weiß, wo sie ist!“, sprach sie ohne zu Zögern und lief in die Richtung des Parks, dicht gefolgt von Charlie und Vegeta.
 

Nach ein paar Minuten des Hetzens kamen die drei völlig aus der Puste dort an und sahen sich erst einmal in ihrer Umgebung um.

Es schien wie verlassen zu sein. Lediglich die Natur trieb dort ihren Umfug.

Sie folgten dem aus Kieselsteine bestehenden Weg entlang und unterzogen jeden Millimeter ihren prüfenden Blick.
 

Sie schien zunächst unauffindbar zu sein, als plötzlich Charlie die Gesuchte in der viktorianischen Kuppel erblickte.
 

„Ist sie nicht da vorne?“, fragte sie ein wenig unsicher.
 

Kein Zweifel, der türkise Schopf war unverwechselbar, dank ihrer äußerst seltenen Haarfarbe.

Die Mädels wollten gerade auf sie zustürmen, als plötzlich sich Vegeta ihnen in den Weg stellte.
 

„Lasst mich mit ihr zu erst reden. Ich hab noch etwas zu klären, was nur sie und mich angeht.“, sagte dieser barsch zu den Frauen. Beide hoben die Augenbraue leicht an.
 

`Was könnte der schon mit Bulma zu besprechen haben?´, kam den beiden Gleichzeitig in den Sinn.
 

Charlie erinnerte sich an Vegetas Worte.

Sie hatte die Bar mit ihm verlassen und dann hatte er etwas von Yamchu erwähnt, der Bulma verletzt haben soll.

Sie überlegte kurz.

Doch dann schoss ihr die einzig simple Erklärung in ihr hübsches Köpfchen.

Hatte Bulma aus diesem Grund das Weite gesucht? ... Weil sie etwas mit Vegeta in dieser Nacht hatte und Yamchu die beiden in flagranti erwischt hatte.
 

Hatte er ihr deshalb eine geknallt?

Konnte es sich wirklich so zugetragen haben?
 

Plötzlich ergab für sie alles einen Sinn. Sie konnte sich durchaus vorstellen, dass Vegeta ihre Freundin verführt haben konnte. Sie kannte seinen unwiderstehlichen Charme, den er auf einmal versprühen konnte, wenn er eine Frau unbedingt ins Bett bekommen wollte. Hinzu kommt, dass Bulma an dem Abend eine Menge an alkoholischen Getränken zu sich genommen hatte. Da konnte man sich durchaus seinen Feind zum Traummann schön saufen.
 

Während sie weiter spekulierte, entfernte sich Vegeta von den beiden Frauen.
 

„Unverschämtheit! Was glaubt der Kerl, wer er ist? Kann ich nicht mal zu meiner besten Freundin!“, murmelte die Schwarzhaarige empört und zog eine beleidigte Schnute.
 

„Ich glaube, die haben wirklich etwas wichtiges zu bereden.“, sagte diese ein wenig abwesend, den fragenden Blick ihrer schwarzhaarigen Freundin im Nacken spürend.
 

Charlie schmiss sich daraufhin auf den weichen Rasen und deutete ChiChi mit der Hand neben ihr Platz zu nehmen.
 

„Na wenn schon warten, dann können wir uns einen kleinen Sonnenbad gewähren.“, sang sie fast mit ihrer lieblichen Stimme. ChiChi folgte der Aufforderung etwas zögerlich und ließ sich ebenfalls auf den grünen Rasen plumpsen.
 

Bulma zog betrübt ihre Knie etwas näher an ihr verweintes Gesicht heran und dachte nochmal über die Geschehnisse nach. Der Wind spielte dabei leicht mit ihrem gewellten Haar und wirbelte es auf. Sie hob die Hand, um diese bändigen zu können.
 

Es ist alles erdenkliche schief gegangen, was nur schief gehen konnte!, dachte sich die junge Frau traurig.

Sie grübelte über Vegetas verletzendes Verhalten nach, über Yamchus schreckliche Handgreiflichkeit gegenüber ihrer Person.

Wie konnte ihr die Kontrolle über sich selbst so entgleiten? Wie konnte sie es zu lassen, dass sie von dem einen gedemütigt und ihrer Erhabenheit beraubt und von dem anderen fast schon verprügelt wurde, wäre ihr bester Freund nicht zur Stelle gewesen?

Was ihre Mutter wohl zu der Trennung sagen wird? Sie macht ihr bestimmt die Höhle heiß und sie darf für eine sehr lange Zeit nicht mehr in ihr altes Zuhause zurückkehren.

Wenn es das jemals war.

Hatte sie überhaupt ein Zuhause?

Gab es überhaupt jemanden, der auf sie wartete?

Sie wusste, sie würde nicht ewig mit ChiChi leben können. Irgendwann, nach der Uni, würde diese zurück zu ihrer Familie gehen wollen und sie alleine zurücklassen.
 

Sie fühlte, aus ihren wüssten Gedanken herausgerissen, eine Hand auf ihrer Schulter ruhen. Sie suchte nach dem Besitzer und traf die dunklen unergründlichen schwarzen Augen, die sie nicht zum ersten Mal so in ihren Bann zogen.

Sie riss sich zusammen und zog den Blick weg. Dabei schlug sie die Hand mit einer angewiderten Gestik von ihrer Schulter weg und vergrub ihr Gesicht noch tiefer in ihre kleinen Höhe, die sie mit verschränkten Armen und Beinen bildete.
 

„Verschwinde, was willst du hier! Ich will dich nicht sehen.“, nuschelte sie mit einer gebrochenen Stimme.

Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass er verwinden würde. Aber sie hatte keine Kraft mehr weg zu rennen, keine Kraft mehr zu schreien und sich zu wehren. Sie war alles Leid, also saß sie in ihrer embryoähnlichen Haltung und gab sich mit ihrem Schicksal geschlagen.

Vegeta sah sie zunächst ein paar Minuten eingehen an, bevor er sprach. Er wusste zunächst nicht, was er ihr sagen könnte. In solchen Dingen war er einfach nicht gut. Er setzte sich niemals mit den Gefühlen von Frauen auseinander. Dazu war ihm keine wichtig genug. Nicht, dass die Türkishaarige irgendeinen Wert für ihn hatte, aber er hat sie in den Schlamassel geritten, also musste er es auch ausbaden.
 

„Hör mal, ich muss da eins klar stellen...“ begann er, doch Bulma schnitt ihn mitten im Satz.
 

„Klar stellen, dass du ein verdammtes seelenloses Arschloch bist, der nicht verdient hat die Luft in meiner Gegenwart ein zu atmen. Außerdem wolltest du wohl sicher stellen, dass ich nicht zu den Bullen gehe und ihnen stecke, dass du mich vergewaltigt hast. Anders kann man es nicht nennen. Denn ICH wollte es nicht! Und schon weniger mit DIR!“, beendete sie schnaubend ihre Anschuldigungen, die sie ihm zu gerne an den Kopf schmiss. Sie holte danach tief Luft, da sie vor Aufregung vergessen hatte zu atmen als sie sprach. Dabei zerbrach ihr wohl behütetes Schneckenhaus und sie richtete sich kerzengerade auf der Bank neben Vegeta auf und fixierte ihn traurig, aber auch mit einer Spur Entschlossenheit.

Dieser fühlte sich wie vor dem Kopf gestoßen und schenkte ihr einen düsteren Blick.
 

„Nein, das wollte ich bestimmt nicht sagen!“, antwortete er ihr empört.
 

„Echt? Hätte ich jetzt aber ernsthaft gedacht.“, höhnte diese voller Sarkasmus in der Stimme.
 

„Hör mir doch verflucht noch mal zu und unterbrich mich nicht!“, brüllte er ungeduldig.
 

„Toll, erst missbrauchen und dann auch noch einen Gehörschaden verpassen. Du sitzt neben mir, also schreie mich nicht an!“
 

Er verlor so langsam aber sicher die Geduld.

Er zählte rauf bist zehn, um von seiner unbändigen Wut auf die Türkishaarige runter zu kommen und zwang sich zur Selbstbeherrschung.
 

Warum musste sie es jedes Mal auf die Spitze treiben? Sie trieb ihn vehement in den Wahnsinn. Kein Wunder, warum ihm gestern alle Sicherungen durchgebrannt waren und er sich diesen dämlichen Plan zurecht gelegt hatte. Sie ließ es ja regelrecht drauf ankommen.
 

Er seufzte genervt auf und legte seine Hand sachte auf ihren Mund, um sie am ständigen Stören zu hindern. Sie versuchte seine Haltung abzuwürgen, er durchschaute sie jedoch schnell und ergriff mit der freien Hand ihr Handgelenk, um seine Position wahren zu können.

„So, Schluss jetzt mit den Spielchen! Du wirst mir jetzt genau zuhören... denn deine leeren Drohungen mit den Bullen kannst du dir getrost sparen, weil zwischen uns rein gar nichts gelaufen ist, verstanden! Das war eine Lüge, okay! Es sollte witzig werden, aber ich gebe zu, der Schuss ist nach hinten losgegangen. Ich hab

nicht damit gerechnet, dass du zu einem Psycho mutierst, davon stürmst und noch so doof bist, dem Penner alles zu erzählen.“

So nun war es endlich raus!

Was ihn dieses Geständnis an Kraft und Zeit gekostet hatte, vermochte in dem Augenblick gar nicht zu denken.
 

Er betrachtete ihre große Wunde am Kopf und biss sich dabei schuldbewusst auf die Unterlippe. Sie musste bald genäht werden, bevor sie sich noch entzünden würde. Er kannte sich mit Verletzungen aller Art aus, da der Kampfsport nicht gerade für seine sanfte Art bekannt war. Er hatte in seinem Leben bereits eine Menge abbekommen müssen, von Knochenbrücken bis hin

zu Gehirnerschütterung. Alles war vertreten!
 

Bulma blinzelte währenddessen perplex, umfasste langsam seine Hand, die noch immer auf ihren Lippen ruhte und schob sie sanft herunter. Sie ließ ihn nicht los und suchte skeptisch die Wahrheit in seinen Augen. Diese hielten ihrer Musterung stand und sahen unbeirrt in die ihre. Sein Blick war klar und aufrichtig.

Er meinte es ernst! Doch sie musste sichergehen.
 

„Ist das wirklich wahr? Wenn es nicht so ist, dann kannst du lügen wie ein Weltmeister. Heute morgen habe ich dir deine Lüge ohne Zweifel abgenommen. Woher soll ich denn wissen, ob du nicht gerade versuchst dich aus der Affäre zu ziehen?“
 

Vegeta rollte mürrisch seine schwarzer tiefen Augen und stöhnte auf. Ihr Kreuzverhör ging ihm gewaltig auf den Sack.
 

„Dann geh doch zum Arzt, wenn du mir nicht glaubst. Der kann das doch bestimmt feststellen, ob noch unten alles dran ist.“
 

Bulma schnaubte empört über seine direkte Wortwahl und schlug ihm mit der Faust leicht gegen die Brust. Dabei entwich ihr zum Schluss ein kleines ungewolltes Grinsen.
 

„Der Hausdrachen kann ja noch lachen... nicht zu fassen!“ neckte er sie und konnte selbst ein Schmunzeln nicht mehr unterdrücken.
 

„Eine Frage hätte ich denn noch? Wie zum Teufel bist du damals an die Zugangsdaten für meinen Account gekommen?“
 

„Bitte was? Welche Zugangsdaten?“, erwiderte er sichtlich irritiert.
 

„Ach komm Vegeta! Na, dein geschmackloser Brief da... angeblich von mir an unseren Prof. Quendt. Der mich schließlich dazu veranlasst hat, dir den Streich mit den Flugblättern zu spielen“, erinnerte sie ihn.
 

„Kein Plan, wovon du redest. Ich hab keinen beschissenen Brief verfasst. Ich bin doch kein Mädchen! Und wenn du gerade von eurem komischen Studentenforum sprichst, dann will ich dir mal sagen, dass ich zu dem Zeitpunkt nicht mal von diesem Mist wusste. Du musst dir also einen anderen Sündenbock suchen.“, stritt er vehement den Vorwurf von sich.
 

„Aber wer soll es dann gewesen sein, wenn nicht du?!“

Die Verwirrung stand ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben.
 

„Bin ich die Auskunft? Kein Plan! Als ich damals von Krieg sprach, meinte ich, dass ich dich verbal fertig machen wollte. Es ist nicht meine Art hinterhältige Racheaktionen zu schmieden, darin seid ihr Frauen wesentlich besser. Wenn ich ein Problem mit dir habe, dann sage ich es dir direkt und fackele nicht lange.“

Vegeta machte unmissverständlich eine klare Ansage und unterstrich es seiner eisernen Miene.

Bulma musste kichern.
 

„Ist `kein Plan´ dein Lieblingsspruch?“
 

„Wieso?“, hackte dieser verwirrt nach.
 

„Weil du es so oft wiederholst.“, entgegnete Bulma witzelnd.
 

„Wenn du meinst... komm, ich fahr dich ins Krankenhaus. Deine Wunde muss behandelt werden!“, beendete er diese für ihn sinnlose Unterhaltung.
 

Bulma sah den gerade aufstehenden Vegeta verwundert an.

Sie hatte ihre Platzwunde ja ganz vergessen!

Lediglich ein leichtes Ziehen erinnerte die junge Frau an ihr Dasein.

Vegeta hielt ihr die Hand entgegen. Ein wenig verunsichert nahm sie seine nette Geste an und ließ sich hochziehen.
 

„Was machst du jetzt mit dem Arschgesicht?“, fragte dieser etwas neugierig.
 

„Was wohl, in den Wind schießen. Ich kann der ganzen Misere auch etwas positives abgewinnen. Ich weiß jetzt, dass er ein mieser feiger Frauenschläger ist. Auf den Müll kann ich verzichten.“, erwiderte sie mit einer felsenfesten Überzeugung.

Sie hatte in letzter Zeit sowieso die Nase gestrichen voll von ihm.
 

„Und deine Alte? Wollte sie dich nicht aus der Familie schmeißen, wenn du den Schlappschwanz verlässt?“, erinnerte sich Vegeta an das vor einer Zeit stattfindende Gespräch beim Universitätsrundgang.
 

„Ich finde schon irgendwie ein Weg den Kontakt zu meinem kleinen Bruder aufrecht zu erhalten. Auch wenn ich dafür höchstpersönlich in die zahlreichen Camps fahren muss, in die sie ihn immer wieder steckt, aus mütterlichen Zeitmangel versteht sich.“, spottete Bulma seufzend.
 

„Das wird schon. Du bist ja schon ein großes Mädchen!“, sprach er ehrlich tröstend. Er fuhr ihr dabei behutsam durch ihr schönes seidiges Haar und lächelte sie warmherzig an.

Ihr fiel auf, dass sie noch nie zuvor so ein warmes Lachen von ihm bekommen hatte. Und auch sonst war er die meiste Zeit über eher cool und gefasst. Er könnte es ruhig öfter zeigen, denn er sah unwiderstehlich süß dabei aus. Sie wusste ja nicht einmal, dass er Grübchen hatte. Sie liebte Grübchen, vorallem bei Männern. Diese machten ihn um einiges attraktiver. Yamchu hatte keine. Es war absolut richtig ihn in die Wüste zu schicken!
 

„Wollen wir dann?“, fragte er sie, nachdem ihm ihr prüfender Blick langsam unbehaglich erschien. Bulma nickte dabei zur Bestätigung den Kopf und verließ zusammen mit Vegeta die große weiße Kuppel.


Nachwort zu diesem Kapitel:
So meine Lieben, endlich stelle ich ein neues Kapitel on. Ich entschuldige mich, dass das so lange gedauert hat. ich hoffe, ihr erfreut euch trotzdem dadran ;-) Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Palina_x3
2013-07-11T09:25:28+00:00 11.07.2013 11:25
Endlich ein neues Kapitel :D und dann noch so ein verdammt gutes ich bin mal wieder hin und weg :) schreib schnell weiter Gruß palina_x3 :*
Von:  Princesskittylin
2013-07-11T04:14:32+00:00 11.07.2013 06:14
unglaublich krasses Kapitel!!!
Aber wirklich gut , wie du Bulmas und Vegetas Gedanken und Gefühle rübergebracht hast!
Ich kann gar nicht mehr aufhören ich will unbedingr wissen,
wie es mit Bulmas Familie, Yamchu und natürlich unserem Pärchen weitergeht!
Bitte biiiiitte schreib schnell weiter!!
Liebe Grüße
Von:  tinaxpow
2013-07-09T15:56:08+00:00 09.07.2013 17:56
Wirklich ein tolles Kapitel :)

Ich liebe Grübchen auch <3
Von:  Horizonte2
2013-07-09T10:53:17+00:00 09.07.2013 12:53
Wundervoll!! :) Schreib schnell weiter ;)


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