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B.I.T.C.H.E.S.

Pastell
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen :)
Dies ist mal eine komplett neue Sache, an die ich mich gerne wagen würde: Reader/OC-Inserts. Ich hab echt lange hin und her überlegt, wie ich es am besten verpacken kann und so weiter und so fort.
Es ist quasi nur ein kleines Side-Projekt und wird daher auch nicht regelmäßig ge-updated, auch wenn schon alle drei Teile der Serie [Romance / Drama / Smut] durchgeplant sind, das Schreiben braucht da doch noch ein wenig länger~
Außerdem ist jedes Kapitel voneinander unabhängig, ihr könnt euch also euren Lieblings-Avenger heraussuchen oder es wagen, alles durchzulesen ;)
Viel Spaß beim Lesen Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Im Glossar befinden sich zwei neue Begriffe, die zum ersten Mal in diesem Kapitel auftauchen werden :) Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Auch in diesem Kapitel befindet sich ein neues Kürzel, das sich im Glossar finden lässt.

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Vorwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen :)

Im Glossar befindet sich ein neues Kürzel, das erstmalig in diesem Kapitel auftaucht.
Außerdem würde ich euch bitten, unbedingt das Nachwort zu lesen.

Aber erstmal viel Spaß, mit diesem Teil! Komplett anzeigen
Vorwort zu diesem Kapitel:
Im Glossar befindet sich ein neuer Begriff :) Komplett anzeigen

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B lack widow

Niemand hatte ihr jemals gesagt, dass es so anstrengend sein würde, für Stark Industries zu arbeiten. Auch hatte ihr nie jemand gesagt, dass Geschäftsreisen so anstrengend sein konnten. Zuerst dachte sie nur, es wäre ein angenehmes Hinfliegen in einem schicken Privatjet, übernachten in den schönsten Hotels und dinnieren in den besten Restaurants. Zumindest stellte sie sich so den Teil vor, in dem sie nicht unterwegs war und irgendwelche irrelevanten Sachen für Fräulein Pepper Potts besorgen sollte, die diese widerrum für Tony Stark besorgen musste.
 

Aber eine kleine Ausnahme war schon okay.

Oder?
 

Momentan befand [Y/N] sich in Paris, genauer gesagt auf einer kleinen Allee, eingerahmt von Bäumen, die kleine, pfirsichfarbene Blüten trugen. Die Sonne stand hoch am Himmel und eine kühle Brise erleichterte den warmen Tag.

Der Sand knirschte unter ihren Schuhen, Menschen um sie herum lachten und unterhielten sich auf französisch, was sie leider kaum verstand.
 

Es störte sie kaum, denn bis jetzt war dieser Tag perfekt verlaufen. Gutes Wetter, der Eiffelturm hinter ihr, eine kleine Version des Arc de Triomphe direkt vor ihr und dahinter ihr angestrebtes Ziel, für ihre kurzfristig eingeräumte Freizeit.
 

Eigentlich sollte sie sich keine Sorgen machen, das jemals jemand Wind davon bekam, dass sie sich nicht auf ihre Arbeit konzentrierte, sondern die kostbare Zeit damit vergeudete, dass zu machen, was Touristen eben machten. Außerdem war es schon ein lange gehegter Traum von ihr gewesen, nach Paris zu kommen.

Eine kulturell wertvolle Stadt, wie ihr immer gesagt wurde.

Und außerdem die Stadt der Liebe.
 

Nur noch wenige Schritte war sie von ihrem Ziel entfernt und ihre [E/C] Augen weiteten sich vor Erstaunen und Bewunderung, als sie den alten Palast erblickte, der mit seiner U-Form eine große und mehrere kleine Glaspyramiden umschloss.

Der Louvré.
 

Ein wunderschöner Anblick, von dem [Y/N] schon lange geträumt hatte und den sie nun in der Realität bewundern konnte.

Lange konnte sie sich jedoch nicht auf die vielen verzierten Fenster und die säuberlich gehauenen Statuen konzentrieren, als sie ein lautes Hupen aus ihren Tagtraum schreckte.
 

„Oh Gott, Entschuldigung!“, ihr Herz klopfte bis zum Hals und zitternd hob sie ihre Hände, [Y/N] war so abgelenkt gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie sie die schmale Straße betreten hatte, ohne auf den Verkehr zu achten.

Ein schwarzer Wagen war vielleicht einen guten Meter vor ihr zum Stehen gekommen und die Frau hinter dem Steuer sah so verärgert aus, dass [Y/N] sogar schon den Blick des Todes hinter ihrer riesigen Sonnenbrille spüren konnte.
 

Die Fahrerin mit strengem, braunen Bob und deutlich schickeren Sachen als ihre eigenen, bewegte ihren Kopf nicht einen Millimeter. [Y/N] musste aussehen wie ein Reh im Scheinwerferlicht, dass wusste, sein letztes Stündlein hat geschlagen.

Doch schließlich machte die Fremde eine Handbewegung, die ihr deutlich zu verstehen geben sollte, dass sie kuschen sollte und ein wenig unbeholfen stolperte [Y/N] auf die andere Seite der Straße.
 

Aller Augen richteten sich auf den Wagen, als dessen Motor aufheulte und er die schmale Straße hinunter düste, ehe er um die nächste Ecke verschwand.

Leises Gemurmel machte sich breit, ehe die ersten sich wieder abwandten und sich wieder um ihre eigenen Sachen kümmerten.

Okay, tief durchatmen, dir ist nichts passiert, dachte sie sich und tat genau das, ehe sie sich umdrehte und mit einem noch leicht flauen Gefühl im Magen zum Eingang schritt.
 

Die Schlange am Eingang der größten Glaspyramide war unheimlich lang und [Y/N] nutzte die Zeit, um ihr Arbeitshandy zu checken.

Noch zu Beginn ihres kleinen Ausflugs hatte Miss Potts sie mit Nachrichten terrorisiert, dass sie sich ja auf ihre Aufgabe konzentrieren solle, alles so schnell wie möglich besorgte und dann auf direktem Wege wieder zurück nach New York kam.
 

Wenn sie dann wieder einen Blick auf ihre To-do Liste warf, konnte sie stolz verkünden, dass sie schon Einiges davon abgehakt hatte. Das beruhigte gleichzeitig wieder ihre Gewissen – natürlich durfte sie sich jetzt auch ein wenig Freizeit gönnen.

Ohne es wirklich bemerkt zu haben, hatte die Schlange sich so weit fortbewegt, dass sie fast an der Kasse war.
 

Mit gebrochenem französisch kaufte sie sich eine Karte und meldete sich auch sogleich für eine Führung an, wobei ihr ein kleines Audiogerät in die Hand gedrückt wurde, womit sie die Führung auch auf ihrer Muttersprache verstehen konnte.

Die Führungen begannen immer zu voller Stunde und ein Blick auf ihre Uhr verriet [Y/N], dass sie noch 15 Minuten Zeit hatte.
 

Mit großen Augen schritt sie die geschwungenen Treppen hinunter und betrachtete den bereits erstaunlichen Eingangsbereich. Noch waren keine alten Gemälde, oder wundersamen Skulpturen zu sehen, doch dank der gläsernen Pyramide war der sandsteinfarbene Bereich mit Licht durchflutet.

Hie und da waren Aushänge für anstehende Events und nach mehrmaligem Umsehen, entdeckte sie auch das Schild, das den Treffpunkt für die Führungen bekannt gab.
 

Ohne jede Hast schlenderte sie dorthin und sah, wie sich bereits andere Menschen dort tummelten. Ältere Herren mit Krücken, Japaner mit voller Fotografenausstattung, ein wohl frisch verliebtes Pärchen und anscheinend einige Kunstliebhaber.

Ein Tourguide war bereits anwesend, in feiner Uniform und geduldig Fragen beantwortend, während alle darauf warteten, dass es endlich los ging.
 

Endlich, als die Uhr zur vollen Stunde schlug und die Dame, die sie führen sollte, mit einem Willkommen begann und sie in die richtige Richtung wies, sah [Y/N] aus dem Augenwinkel eine schnelle Bewegung.

Eine Frau eilte die letzten Stufen der Treppe hinunter und schloss sich ihnen noch in letzter Sekunde an, auch wenn der Tourguide nur skeptisch die Augenbraue hochzog.
 

Genauso, wie [Y/N] es auch tat. Denn nach genauerer Betrachtung erkannte sie die Frau, die sich ihnen so kurzfristig angeschlossen hatte, nur zu gut wieder.

Der braune Bob, die strengen Gesichtszüge und selbst im Gebäude trug sie noch die Sonnenbrille. Es war die Frau, die sie fast umgefahren hätte.
 

Eben diese hatte das Gesicht zu ihr gewandt, doch keine Regung war zu erkennen, noch machte sie irgendwelche Anstalten, dass Wort an sie zu wenden. Von dieser überraschenden Begegnung peinlich berührt, zog [Y/N] es ebenfalls vor, den Mund zu halten.

Und schon bald sollte sich herausstellen, dass diese Führung anstrengender werden würde, als sie vorhergesehen hatte.
 

Egal, wo sie hin gingen und egal, wie sehr sie sich versuchte auf die Bilder, oder die Erklärungen auf dem Band zu konzentrieren, sie spürte immer diesen stechenden Blick im Nacken und wenn sie sich zu der Fremden umdrehte, meinte sie, dass diese sie beobachtete.

Leider konnte man es dank der Sonnenbrille nicht allzu gut erkennen.
 

Doch das ungute Gefühl blieb und irgendwann verging ihr die Lust auf die Führung. Langsam aber sicher schlenderte [Y/N] eher hinter der Gruppe her, als das sie wirklich mit ihnen ging und drückte zufällig irgendwelche Kombinationen auf dem Tongerät, sodass Texte abgespielt wurden, die nicht zu dem jeweiligen Bild passten.
 

Irgendwann steckte sie sich auch den anderen Stöpsel ins Ohr und blendete die Umgebung vollends aus. Jetzt waren es nur noch Ruhe und Kunstwerke. Schemenhafte Bewegungen im Augenwinkel und der langsame Gang in eine unbestimmte Richtung, mal mit, mal gegen den Strom.

Langsam aber sicher verabschiedete sich auch ihr Zeitgefühl.

Es fühlte sich so an, als würde sie schon seid Stunden auf den Beinen stehen und noch lange nicht alles gesehen haben. Ein Gefühl von Müdigkeit und Hunger drängte sich auf.
 

Am liebsten würde sie sich auf eine der unbequemen Bänke fallen lassen, die hier alle paar Meter in den großen Hallen standen. Auf der anderen Seite... sie sahen wirklich eher unbequem aus und wer wusste schon, ob es nicht doch heimliche Skulpturen waren.

Außerdem kam dann noch das dringende Bedürfnis hinzu, ein mal auf die Toilette zu müssen. Machten sie eigentlich irgendwann eine Pause? Wie viel vom Louvré hatten sie bis jetzt eigentlich schon abgeklappert?
 

Vollkommen in Gedanken versunken, merkte sie nicht, wie die Gruppe sich immer weiter entfernte, bis sie schlussendlich alleine da stand.

Fast alleine.

Ein leichtes Tippen auf ihre Schulter ließ sie aufschrecken und blitzschnell drehte sie sich um, zeitgleich die Ohrstöpsel heraus reißend.
 

Als [Y/N] das Gesicht der Fremden direkt vor sich hatte, dachte sie zuerst, ihr Herz würde stehen bleiben. Doch nach angespanntem Schweigen, bogen sich ihre vollen Lippen nach oben und sie nahm die Sonnenbrille ab, offenbarten ein Paar blauer Augen, die sie amüsiert betrachteten.

„Bist du verloren gegangen?“
 

Der humoristische Unterton in ihrer Stimme entging [Y/N] nicht und sie wusste nicht, ob sie beleidigt und sauer oder beschämt sein sollte – oder gar erstaunt, dass diese Dame perfektes Englisch sprach.

Am besten war es, wenn man nach Ersterem ging und so schnappte sie zurück: „Nein, bin ich nicht“

„Das scheint allerdings eine schlechte Angewohnheit zu sein“
 

Die fein gezupfte Augenbraue hob sich langsam und nach genauerer Betrachtung fiel [Y/N] auf, dass sie ziemlich jung war. Auch wenn der anscheinend dauerhafte mürrische Ausdruck sie um einiges älter wirken ließ.

„Ich hatte ein Ziel vor Augen und es war nur ein Versehen, dass ich so plötzlich auf der Straße stand“

„Auf mich wirkte es trotzdem ein wenig verloren“
 

Mit zusammengepressten Lippen stierte [Y/N] die Frau an und warf schließlich ihr [H/C] Haar über die Schulter, um sich direkt auf dem Absatz umzudrehen und davon zu stapfen. Im Moment kein Auge mehr übrig für die Kunst um sie herum, rauschte sie den Gang hinunter und hoffte einfach nur weit weg von dieser Frau zu kommen, damit sie wieder ihre Ruhe hatte und den Rest ihrer selbst genommenen Freizeit genießen zu können.
 

Doch hinter ihr war ein penetrantes Klackern von Absätzen zu hören, dass ihr auf Schritt und Tritt zu folgen schien und mit einer hochprozentigen Genauigkeit konnte sie sagen, zu wem dieses Geräusch gehörte.

Aus dem Konzept bringen lassen, wollte [Y/N] sich trotzdem nicht und marschierte weiter, bis sie sich ein wenig beruhigt hatte und den Schritt verlangsamte.
 

„Okay“, platzte sie schließlich heraus und drehte sich wieder zu der Frau herum, die in einem gewissen Abstand zu ihr stehen geblieben war und noch immer einen leicht amüsierten Ausdruck auf dem Gesicht hatte, „Wenn Sie schon sagen, dass ich mich immer verlaufe und Sie mir nicht helfen wollen, wieder zurück zu der Gruppe zu kommen, dann unterlassen Sie es auch bitte, mir zu folgen“
 

Ein unpassendes, mädchenhaftes Lachen perlte von ihren vollen, roten Lippen, was [Y/N] zwar ein wenig überraschend fand, doch auch ein wenig reizend fand.

„Schon okay. Wenn du möchtest, werde ich dich in Ruhe lassen“, eine Aussage, die sie die Augen verdrehen ließ, „Auf der anderen Seite helfe ich dir natürlich gerne, den Weg wieder zurück zu finden“
 

Die Brünette ging an ihr vorbei, noch immer ein kleines, unbeschwertes Lächeln auf den Lippen und berührte flüchtig ihren Arm. Eine Geste, die [Y/N] zum Zittern brachte. Ein wenig angespannt sah sie der Frau hinterher, unschlüssig, ob sie ihr folgen sollte, oder nicht.

Aber sie wusste genauso gut, von ihrem bisher bewiesenen Sinn fürs 'verloren gehen', dass sie hier sicher nicht alleine raus finden würde.
 

Ein Seufzen kam über ihre Lippen und schließlich folgte sie der Frau, die gemütlich vor ihr her schlenderte.

„Also“, begann [Y/N], kaum, dass sie zu der Frau aufgeschlossen hatte und betrachtete ihr Profil, „Sie scheinen nicht aus Frankreich zu kommen..?“

„Nein. Und du darfst mich ruhig duzen“
 

[Y/N] rümpfte die Nase. Das würde sicher eine tolle Unterhaltung werden. Schweigend gingen die beiden durch die hellen Flure. Während die Frau immer ein Auge auf die Kunst und Architektur um sie herum zu haben schien, interessierte [Y/N] sich immer weniger dafür und beobachte mehr oder weniger offensichtlich die Frau an ihrer Seite.

Irgendwoher kam sie ihr bekannt vor.
 

„Ich habe noch gar nicht nach deinem Namen gefragt. Und das ist das Mindeste, was du mir verraten kannst, nachdem du mich fast über den Haufen gefahren hast“

„Du meinst, nachdem du mir einfach vor's Auto gelaufen bist?“, sie schmunzelte und erwiderte offen ihren Blick, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken.

„Was auch immer“
 

„Nenn mich... Laura“, die Brünette schien ein wenig zu überlegen, als sie ihren Namen preisgab, was [Y/N] sofort fragend die Augen verengen ließ.

„Okay, Laura, dann lass uns mal einen Weg hier raus finden“, mit neu entfachter Entschlossenheit schoss [Y/N] nach vorne und eilte in schnellem Tempo den Gang hinunter.

So hatte sie sich ihren Tag sicher nicht vorgestellt, doch man musste schließlich das Beste daraus machen. Außerdem war sie schon so lange in diesem Museum gefangen und verlangte nach dem Sonnenlicht. Immerhin wartete außerhalb dieser Wände ein schöner Frühlingstag auf sie.

Mal ganz davon abgesehen, dass sie an einem Tag sicher eh nicht alles sehen konnte, was es hier zu bestaunen gab.
 

Laura führte sie durch die Flure, scheinbar nicht sonderlich erpicht darauf, einen Ausgang zu finden, sondern sie ein wenig näher an die Kunstwerke zu bringen, denn immer wieder blieb sie stehen und sagte: „Sieh dir das Bild an, die Pinselführung, der Ausdruck“

Jedes Mal, wenn sie stehen blieb, sah sich [Y/N] das Bild an und richtete dann den Blick auf Laura neben sich, die vollkommen eingenommen wirkte.

Als würde sie etwas in den Bildern sehen, die niemand anderes sehen konnte.
 

Was schon sehr absurd war, weil die meisten Bilder, vor denen sie stehen blieb ein unterschwelliges Gefühl von Unwohlsein in ihr wach rief. Viele davon zeigten Trauer, Gewalt oder auch Tod.

„Du siehst nicht unbedingt aus, wie jemand, der sich für all das hier interessiert“

„Man sollte Menschen nie nach ihrem Äußeren beurteilen“, wandte Laura ein und ging schließlich weiter.

Überrumpelt von dieser Aussage stierte [Y/N] der Frau erst nach, ehe sie folgte und ein leichtes Brennen in ihrem Gesicht machte sich bemerkbar. Peinlich.
 

„Tut mir leid“, sagte sie, kaum das sie wieder mit der jungen Dame aufgeschlossen hatte, doch diese sagte nichts, führte sie stattdessen schweigend weiter und [Y/N] fühlte sich ein wenig dumm, dank ihr Oberflächlichkeit, denn bis dato hatte sich herausgestellt, dass die Frau, die sie beinahe umgefahren hatte, nun doch nicht so barsch zu sein schien, wie sie gedacht hatte.

Man konnte fast sagen, sie war ein angenehmer Charakter, wenn sie so ruhig neben ihr her ging und interessant dazu, wenn sie so über die Kunstwerke längst verstorbener Artisten dachte.
 

Nach einer gefühlten Ewigkeit des Anschweigens packte Laura ihre Hand und zog sie mit in eine vollkommen andere Richtung: „Ich möchte dir etwas zeigen“, sagte sie als halbherzige Erklärung für diesen plötzlichen Überfall, der [Y/N] kurzzeitig aus der Spur warf.

Doch sie schwieg und ließ sich leiten, gespannt auf das, was kommen würde.
 

Gemeinsam betraten sie eine große Halle, wesentlich voller, als die ganzen Gänge, durch die sie gestreift waren, aber mit wesentlich weniger Ausstellungsstücken bestückt, als bereits zuvor gesehen.

Das Summen von Stimmen war hier am stärksten, immer wieder unterbrochen von dem Klicken unzähliger Kameras.

„Ich mag Überraschungen nicht wirklich“, sagte [Y/N] und ließ sich weiter zu der großen Traube an Menschen inmitten des Raumes ziehen. Doch Laura schien das nicht im geringsten zu beunruhigen und lächelte nur, als sie konterte: „Du siehst nicht aus wie jemand, der Überraschungen verschmähen würde“
 

[Y/N] verdrehte die Augen, ließ sich jedoch weiter durch die Menge ziehen. Eckte hie und da mit anderen Menschen an, bekam selbst einige Stöße in die Rippen und wurde auf Sprachen angemault, die sie nicht direkt identifizieren konnte.

Und die ganze Zeit über ließ Laura ihre Hand nicht los. Als wäre sie ein sicherer Hafen, der Widerstand gegen das tosende Meer bot. Etwas, das [Y/N] überraschte, weil sie nicht so über Laura gedacht hätte.
 

Schließlich stoppte Laura vor einem dicken, roten Seil, dass sie von einer Mitten im Raum stehenden Wand trennte. Eine Wand, an der wohl das Wertvollste des ganzen Museums hing und für das Menschen aus aller Welt her reisten.

Die Mona Lisa.
 

„Ich hab sie mir größer vorgestellt“, murmelte [Y/N] und Laura warf ihr bereits einen warnenden Blick zu.

Im Gegensatz zu der großen Wand, war das Gemälde wirklich eher mickrig. Ganz davon abgesehen, dass man einen guten Meter Abstand halten musste und Personal darauf achtete, dass das Kunstwerk nicht beschädigt wurde.

Was genau Laura nun jedoch von ihr wollte, konnte sie nicht erraten.
 

Ohne den Blick von dem Portrait abzuwenden, begann die Brünette: „Vielleicht mag es im ersten Augenblick nicht allzu atemberaubend sein, aber was weiß man über diese Frau?“

Mit gerunzelter Stirn sah [Y/N] von Laura zu dem Bild und wieder zurück. Die Frau war wieder so konzentriert auf das Bild, dass es ihr schwer fiel, den Blick wieder abzuwenden.
 

„Es gibt viele Mythen, die sich um sie ranken. Wer war sie wirklich? Warum lächelt sie?“, fuhr Laura fort und ihr Ausdruck schien an Leben zu verlieren, glitt langsam ins Melancholische ab, „Vielleicht war sie ja nie eine wirklich existierende Person, sondern da Vinci zeichnete sie nur, weil sie ein Bildnis seiner Vorstellung war. Eine Frau, die er nach seinen Vorstellungen gestalten konnte“
 

Ein Schleier von Trauer legte sich über ihren Blick und [Y/N] spürte ein Stechen in der Brust. Sie kannte Laura kaum, noch lange genug, als das sie hätte Mitleid empfinden können. Und doch war etwas in ihrem Blick, dass Gefühle in ihr aufwallen ließ, die sie eigentlich nicht haben sollte.

Langsam entglitt ihr Lauras Hand und ihr wurde bewusst, dass sie sie, trotz allem, die ganze Zeit über festgehalten hatte.

Bevor sie ihr ganz entgleiten konnte, verstärkte sie den Griff und verschränkte die schmalen Finger mit ihren eigenen.
 

Wie in Trance hob Laura den Blick, sah sie mit ihren blauen Augen an und gleichzeitig durch sie hindurch, ehe sie den Blick abwandte und sich langsam, mit ihr an der Hand, wieder einen Weg hinaus aus der Menge bahnte.

Und dieses Mal auch einen Weg hinaus, aus dem Museum.
 

Die Sonne blendete in den Augen, doch der frische Wind und die kühle Luft taten mehr als gut. Mehrmals atmete [Y/N] tief durch und strich ihr [H/C] Haar nach hinten. Laura schien es ihr gleich zu tun und ließ nun auch ihre Hand los.

„Viel besser“, nuschelte sie und drehte sich zu der Anderen um. Jetzt umspielte ihre vollen Lippen auch wieder ein Lächeln.
 

Eine Woge der Erleichterung schwappte durch [Y/N], als sie diesen Ausdruck wieder erblickte und automatisch brachte es auch sie zum Lächeln.

Als sich ihre Blicke trafen, musste sie noch breiter Grinsen und mit einem Mal begann ihr Herz zu flattern, als die Frau sich zu ihr vorbeugte, ihre Hand langsam über [Y/N]'s Arm hinauf glitt und schließlich mit einer Strähne ihres [H/C] Haares spielte.
 

Sie traute sich gar nicht, sich zu bewegen, als sie die kalte Hand in ihrem Nacken spürte und Laura sich so weit vorbeugte, dass sie ihr warmer Atem auf der Haut kitzelte. Doch es passierte nicht das, was sie erwartet hatte.

Ganz leicht streiften ihre roten Lippen über ihre Wange, eine zarte Berührung, kaum spürbarer Druck und geflüsterte Worte in ihrem Ohr, die sie augenblicklich erstarren und rot anlaufen ließen.

„Ich mag dich, also werde ich auch nichts von deinem kleinen Ausflug verraten, [Y/N]“
 

Die Angesprochene konnte sich nicht daran entsinnen jemals ihren Namen preisgegeben zu haben und doch wusste Laura ihn. Was dem ganzen noch das I-Tüpfelchen gab, war der Kuss auf ihre Stirn gefolgt von einem auf ihre Wange, die sie noch röter werden und beschämt den Blick senken ließ, wobei sie ein letztes Mal das mysteriöse Lächeln der Frau erhaschte.
 

Stur war ihr Blick auf ihrer beider Schuhe gerichtet, wobei sich das fremde Paar langsam abwandte und mit ein paar letzten Worten verschwand.

„Вы можете называть меня Наташа“
 

Als der Name fiel, fiel bei ihr auch endlich der Groschen, warum sie ihr so bekannt vorgekommen war. Als [Y/N] den Blick hob, war die Fremde und doch so Bekannte bereits verschwunden.

Doch glaubte sie, in der Menge an Menschen einen Schopf feuerroter Haare erkennen zu können.

I ron man

Unzählige Menschen wuselten durch die schmalen, grauen Gänge, waren, oder taten zumindest so, als wären sie beschäftigt. Sie schrien in Handys, kritzelten auf Klemmbrettern herum, oder scheuchten sich gegenseitig durch das riesige Labyrinth an Korridoren.

Und vollkommen verloren zwischen all diesen Menschen stand [Y/N].
 

Das schwarze Klemmbrett in ihrer Hand schien Tonnen zu wiegen und die ganzen Stimmen um sie herum, gaben ihr Kopfschmerzen. Wie zur Hölle sollte sie da vernünftig arbeiten können?

Ein Seufzen kam über ihre Lippen.

Vielleicht gehörte sie ja auch zu denen, die nur so taten, als würden sie arbeiten, denn in Wirklichkeit hatte [Y/N] keine Ahnung, was sie hier machte. Wenigstens kam momentan niemand auf sie zu und wollte wieder irgendwas von ihr wissen.
 

Pepper hatte sie damit beauftragt vor Ort einen kleinen Überblick zu haben, zumindest, was den Bereich der Bühne anging. Miss Potts befand sich zur Zeit an einem anderen Ort des riesigen Geländes, auf dem das Event stattfinden sollte.

Verdammt, [Y/N] war ja noch nicht mal Eventmanagerin und hatte eigentlich vorgehabt, als Besucherin zu kommen, nicht zum Arbeiten.
 

„Sorry“, ein Kerl, der einen Stapel an Kabelrollen durch die Gegend wuchtete, rempelte sie an und mit einem missbilligendem Ausdruck sah sie ihm hinterher, ehe ein weiterer Seufzer über ihre Lippen kam und sie sich auf einen der Verstärker fallen ließ, die achtlos an die Wand gestellt waren.

Mehrmals blätterte sie durch die Papiere auf ihrem Klemmbrett und war am überlegen, ob sie irgendetwas davon nachgehen konnte, doch auf nichts hatte sie wirklich Lust.
 

Erst, als sie an dem Flyer hängen blieb, der unter all dem Papier versteckt war, verspürte sie Aufregung und ihr stand der Sinn nach Spaß und Abenteuer, etwas, dass sie verspürt hatte, als sie zum ersten Mal das Plakat gesehen hatte.
 

Die Stark Expo war das Event des Jahres und jeder wollte dabei sein. Und [Y/N] war dabei. Nur irgendwie auf der falschen Seite. Sie wollte vor der Bühne stehen und feiern und nicht hinter der Bühne, um zu arbeiten.

Jeder andere würde vielleicht dafür sterben, backstage zu sein, aber hier gab es nun wirklich nichts Spannendes - abgesehen von der Maus, in der Umkleidekabine von einer der Tänzerinnen – nicht ein mal den Namensgeber dieses Events hatte sie bis dato gesehen.
 

„Miss [L/N], Sie werden nicht dafür bezahlt, hier rumzusitzen“, die altbekannte Stimme riss sie aus ihren Gedanken und sofort stand [Y/N] wieder aufrecht. Ihre [E/C] Augen huschten von einer Seite zur anderen, doch sie konnte die Frau, der die Stimme gehörte nicht ausmachen. Ein Seufzer der Erleichterung kam über ihre Lippen, doch gerade, als sie sich wieder hinsetzen wollte, ertönte wieder die Stimme, nur dieses Mal deutlich schärfer: „Miss [L/N]!“
 

Kerzengerade und aufmerksam, wie ein Luchs, stand sie in dem Gang. Einige der Arbeiter um sie herum sahen sie bereits verwundert an. Sie machte ein paar Schritte in irgendeine Richtung und strich sich die [H/C] Haare hinter die Ohren, als es ihr schlagartig bewusst wurde, kaum, dass sie es mit der Hand berührte; das kleine Funkgerät in ihrem Ohr.
 

Vielleicht sollte sie es loswerden, ehe die Show anfing. Es sollte ja auch nicht mehr allzu lange dauern, nur noch ein paar Aufbauarbeiten und Soundtests, dann sollte die Expo eröffnet werden. Abermals ging [Y/N] die Liste auf ihrem Klemmbrett durch und machte einen kurzen Check-up, markierte die Dinge, die noch fehlten und wollte sich gerade an einen der Techniker wenden, wie es denn lief, als dieser bereits von selbst auf sie zu kam.
 

„Die ganzen Sachen sind jetzt an ihrem Ort, müssen noch verkabelt werden und dann machen wir den Soundtest.“

Sie nickte: „Okay, gut. Machen Sie das.“

Der Mann wandte sich von ihr ab und ging bereits weiter seiner Arbeit nach. Dann sollte sie wohl auch mal das Gleiche tun und ihrer Arbeit nachgehen.
 

[Y/N] klapperte die ganzen Stationen ab, die sich auf ihrer Liste befanden. Auch wenn sie die Sonne in den kalten Fluren nicht sehen konnte, verriet ihre Armbanduhr doch, dass die Zeit weiter schritt.

Erst waren es noch fünf Stunden, bis es anfangen sollte, dann nur noch drei und schließlich nur noch eine.
 

Eigentlich war [Y/N] schon jetzt vollkommen erledigt. Pepper hatte sie noch ein mal ordentlich von einer Seite zur anderen des Geländes gescheucht und gerade, als sie sich was zu Essen holen wollte, gab es das Problem, dass einer der Lautsprecher beschädigt worden war und nicht mehr funktionierte.

Also musste schnell ein Neuer her.

Doch soweit war alles andere geschafft.

Aufbau, Soundcheck und sogar die Kostüme der Tänzerinnen saßen wie angegossen.
 

„Okay, unser Ehrengast hat sich gemeldet. Er ist auf dem Weg“, erklang die Stimme von Miss Potts in ihrem Ohr und vermutlich auch den Ohren der anderen Arbeiter, die für dieses Event zuständig waren, „Außerdem ist die maximale Kapazität an Gästen erreicht, wir werden sie jetzt langsam rein lassen und vor der großen Hauptbühne versammeln. Die Sicherheitskräfte werden dazu angehalten jede auffällige-“
 

Der Gang war so gut wie leer, die Leute positionierten sich auf ihren vorgegebenen Plätzen und eigentlich hatte [Y/N] nun nichts weiter tun müssen, als die Ausweise der Leute im Backstagebereich zu überprüfen, damit sich keine unbefugten Personen hier aufhielten.
 

Ein Blick nach links, ein Blick nach rechts. Keiner da. Das Pfeifen, welches über ihre gespitzten Lippen kam, würde es sicher auch noch unauffälliger wirken lassen, als sie sich ans Ohr griff und das kleine Gerät schnell entfernte, ausschaltete und tief in ihrer Hosentasche versteckte.

Der Ausweis, der um ihren Hals baumelte verschwand auch fix in ihrem Ausschnitt und wie ein Ninja schlich sie sich durch die Korridore, um zur großen Bühne zu gelangen.
 

Mehrere Männer warteten vor dem Ein- und Ausgang und zwangen sie somit, nochmals ihren Ausweis herausholen zu müssen, damit sie überhaupt hindurch kam, doch kaum war [Y/N] an ihnen vorbei, verschwand er wieder und sie hüpfte die wenigen Stufen hinunter, um auf dem Platz vor der Bühne, auf dem sich bereits unzählige Besucher tummelten, mit der Menge zu verschmelzen.
 

Körper schoben sie von einer Seite zur anderen und sie versuchte dagegen zu halten, damit sie sich weiter vor bewegen konnte. Die Menschen schrien und waren vollkommen von der Rolle. Warum sollten sie auch nicht, bei diesem Spektakel?

Und ob man es glauben wollte, oder nicht, aber die Masse konnte tatsächlich noch lauter werden, als schließlich die harten Gitarrenklänge von AC/DC's Shoot to thrill einsetzten und eine spektakuläre Pyro-Show am Rande der Bühne einsetzte.
 

Alle drehten die Köpfe dorthin, schrien, klatschten, jubelten und sprangen wie von Hunden gebissen durch die Gegend. Dabei war noch nicht mal jemand Spektakuläres auf die Bühne getreten.

Doch auch dies dauerte keinen Moment, als sich die Vorhänge im hinteren Bereich teilten und den Blick auf eine riesige Leinwand freigaben, über die die buntesten Bilder flackerten. Keine Sekunde später, nach einem weiteren Schub an Funken seitens der Pyrotechnik, trippelten gut zwei Dutzend Tänzerinnen auf die Bühne die eine Art Cancan aufführten.
 

Nun war die Masse vollends am Ausrasten und obwohl [Y/N] sich einen so guten Platz, weit vorne an der Bühne, erkämpft hatte, wurde sie von Seite zu Seite geschubst und von lauter Armen und Ellenbogen immer weiter nach hinten gedrängt.

„Mein Gott“, grummelte sie, atmete tief durch und machte sich dafür bereit, sich wieder nach vorne zu kämpfen, als mit einem Mal alle erstaunt gen Himmel blickten und zeigten.
 

Neben sich konnte sie erstaunte Ausrufe hören und Gesichter sehen, die vor Verzückung fast zu leuchten schienen – oder waren es doch nur die Spezialeffekte?

[Y/N] richtete ihren Blick nun auch nach oben und im ersten Moment war es unheimlich schwer, etwas auf dem pechschwarzen Nachthimmel zu erkennen, doch bei genauerem Hinsehen, entdeckte auch sie die beiden hellen Streifen, die ihre Runden flogen und langsam aber sicher näher kamen.
 

Ehe sie es sich versah, landete die altbekannte Iron Man Rüstung auf der Bühne, weitere Funken stoben auf und unter tosendem Applaus entstieg der Mann der Stunde der Rüstung.

Im maßgeschneiderten Anzug und einem selbstzufriedenen Grinsen auf den Lippen marschierte er über die Bühne, warf gelegentlich einen Blick nach hinten auf die Tänzerinnen, die noch immer nicht müde von ihrer Darbietung waren und versuchte mit einfachen Gesten die Menge zur Ruhe zu kriegen.

Was nicht im Geringsten klappte, weil sie nun nur noch mehr aufgestachelt wurden.
 

Langsam verklangen die letzten Töne des schrillen Rocksongs und schafften endlich die Gelegenheit für ein paar Worte seitens des Meisters, damit er die Expo nun offiziell eröffnen konnte.

[Y/N] achtete kaum auf das übliche Gerede, ihre Ohren klingelten noch immer von dem ganzen Tumult um sie herum und nur langsam kam ihr Herzschlag wieder auf eine ausgewogene Rate.
 

Schließlich beendete Tony Stark seine Rede und verabschiedete sich mit Luftküssen in unbestimmte Richtung schließlich von der Bühne.

Während nun die anderen Gäste darauf aus waren, das Gelände zu erkunden, oder richtig in Stimmung zu kommen, in dem sie die größte Party des Jahres schmissen, hatte [Y/N] nun komplett andere Gedanken im Kopf.
 

Das war nun ihre Chance und wenn sie schnell genug war, dann konnte sie Stark noch direkt am Ausgang der Bühne erwischen.

„Sorry, darf ich mal?“, die junge Frau quetschte sich durch die anderen Besucher und versuchte, nicht einen Ellenbogen, oder gar eine Faust ins Gesicht zu kriegen, die sie vermutlich noch ausknocken würde.
 

Ein paar Schritte noch, die handvoll Treppenstufen hochgehüpft, nicht sonderlich elegant, weil sie zeitgleich damit beschäftigt war, ihren Backstageausweis aus der Tasche zu fummeln, damit sie diesen direkt dem Bodyguard ins Gesicht drücken konnte, der sie mit einem abwertenden Schnauben gewähren ließ.
 

[Y/N] nutzte den Moment, wieder unter ihren Leuten zu sein, um eine kurz Verschnaufpause zu machen und ihre [H/C] Haare wieder zu ordnen. Leider war es nicht genug Zeit, um einen kompletten Check-up zu machen, als Tony Stark auch schon wenige Meter von ihr entfernt Glückwünsche annahm.

Gerade jetzt begann ihr Herz noch schneller zu pumpen und mit dem Rest Adrenalin in ihrem Blut, war es gar keine Frage, dass sie sofort den Raum zwischen ihnen überwinden musste.
 

Gerade als Tony sich abwandte, um irgendetwas anderem nachzugehen, erreichte [Y/N] ihn: „Hey, ähm. Mister Stark?“

Ruckartig drehte er sich um und riss dabei seine Sonnenbrille von der Nase, damit er sie besser mustern konnte, von oben bis unten und das nicht gerade mit einem Blick, der Gutes verhieß.
 

„Ich dachte, sie lassen hier keine Groupies rein.“

Augenblicklich klappte [Y/N] der Mund auf und eine leichte Welle des Zorns rollte durch ihren Körper. Sofort schnappte sie sich ihren Ausweis und drückte diesen praktisch in sein Gesicht: „Tut mir leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber ich bin kein Groupie.“

Tony lehnte sich zurück, um besser auf den Ausweis sehen zu können, sagte jedoch nichts dazu. Stattdessen setzte er sich seine Sonnenbrille wieder auf die Nase und wandte sich bereits zum gehen.
 

„Halt, warten Sie!“, eilig hing sie sich den Ausweis um den Hals und eilte dem Genie nach, „Ich bin wirklich ein großer Fan und es war schon immer mein Traum, Ihnen ein mal persönlich zu begegnen!“

Schnell schloss sie wieder zu Tony auf, der sich bereits in Bewegung gesetzt hatte und wollte ihm die Hand reichen, damit sie sich vernünftig vorstellen konnte.
 

Doch der Mann in dem schicken Anzug schien noch immer nicht sonderlich begeistert und konnte anscheinend nichts mit ihrer Hand anfangen, woraufhin [Y/N] sie wieder sinken ließ.

„Okay, hören Sie. Sie werden jeden Tag von Leuten umlagert und viele sind sicher der Meinung, dass sie etwas wichtiges zu sagen haben, aber-“

Sie bogen um eine Ecke und landeten in einem anderen grauen Gang, wo Tony mit einem Mal stoppte und sich wieder zu ihr umdrehte.
 

„Gut, Sweetie, wenn du unbedingt was sagen möchtest, dann sag mir, wo ich mein Zimmer finde.“

Verdattert sah [Y/N] ihn an und zwang sich dazu, wenigstens ein kleines Lächeln auf die Lippen zu kriegen.

Irgendwie hatte sie sich das ganze anders vorgestellt.

Langsam nickte sie und deutete schließlich in die entsprechende Richtung: „Wenn Sie mir folgen würden.“
 

Die ersten paar Meter gingen sie schweigend. Hie und da winkten, oder grüßten auch andere Angestellte den Ehrengast, doch dieser schien sich nicht ein mal ein kurzes Hallo abringen zu können.

„Du arbeitest also hier? Erster Tag?“, als die Flure langsam ein wenig leerer wurden, sie aber noch ein paar Abbiegungen vor sich hatten, ehe sie sein Zimmer erreichten, richtete Tony schließlich doch noch das Wort an sie.
 

„Nein, eigentlich nicht. Ich arbeite schon ein paar Wochen für Ihr Unternehmen, an der Seite von Miss Potts.“

„Ah“, kam es seinerseits und dieses Mal klang er sogar wirklich ein wenig erstaunt, „Die neue Assistentin.“

„Genau.“

„Und gefällt es bisher?“
 

[Y/N] nickte aufgeregt: „Ja, es ist sehr spannend und unheimlich interessant. Eben jeden Tag was Neues.“

„Freut mich, das zu hören.“

Und weiter ging es mit dem peinlichen Schweigen zwischen ihnen. Aber es gab auch wirklich nichts, worüber sie sich unterhalten könnten. Sie konnte ihn ja schlecht fragen, wie sein Tag verlaufen war, das wäre zu einfach und auch einfach zu normal.

Sie wollte das Gespräch ja am Laufen halten, damit sie sich ein wenig mit ihm austauschen konnte. Etwas, was sie schon lange vorgehabt hatte und das sollte ihr nun auch nicht zunichte gemacht werden.
 

Doch jegliche Hoffnung auf ein vernünftiges Gespräch schmolz langsam dahin, als die Tür zu seinem Zimmer in Sicht und mit jedem Schritt näher kam. Womit sie nicht gerechnet hatte, war, dass ihr vorläufiger Gesprächspartner keine nutzlose KI war und tatsächlich von selbst wieder ein Gespräch anfing: „Wie war der Name noch gleich?“

„[Y/N] [L/N].“

„Also, [Y/N], was genau erhoffen Sie sich denn von diesem Job? Ich meine, andere Firmen werden sich um Sie reißen, wenn Sie jemals die unsere verlassen sollten.“
 

„Oh, ich glaube nicht, dass ich Ihre Firma freiwillig verlassen wollen würde. Aber ich habe tatsächlich schon ein Ziel auf meiner Liste erreicht. Ich habe Sie kennen gelernt“, dieses Mal, mit einem wesentlich freundlicheren Lächeln drehte sie sich zu ihm um, als sie endlich zum Stehen kamen.

„Ich fühle mich geschmeichelt, aber glauben Sie nicht, Sie sind ein wenig zu jung?“

„Für so manches nicht“, verschwörerisch hob sie eine Augenbraue und sah ihn eindringlich an.
 

Eine Geste, die Tony anscheinend ein wenig imponierte, denn er zog sich die Sonnenbrille wieder von der Nase und ein altbekanntes, schelmisches Grinsen zeichnete sich auf seinen Lippen ab.

„Ist das so?“, mit seinen braunen Augen taxierte er sie von oben bis unten, ohne das sich sein Ausdruck auch nur im Geringsten veränderte.
 

Ein leises Lachen kam über [Y/N]'s Lippen. Gott, das war doch jetzt kein Kichern gewesen, oder? So konnte sie sich nicht aufführen, nicht hier, nicht jetzt, aber... flirtete Stark etwa mit ihr?

Ein letztes Mal sah er ihr in die Augen und schüttelte belustigt den Kopf, ehe er die Tür zu seinem kleinen Raum aufmachte und eintrat.

„Möchten Sie ein kleines Glas mit mir trinken, Miss [L/N]?“
 

Verdattert stand die Angesprochene im Türrahmen, als Tony sich gezielt im Raum umblickte, nach einem kleinen Glas und der Flasche teurem Whisky griff, welchen er sich sofort einschenkte. Dann ließ er sich auf eine ausgesprochen gemütlich aussehende Couch fallen, lockerte seine Krawatte und sah so aus, als würde er bereits Feierabend machen.
 

„Ich... bin im Dienst“, fragwürdig betrachtete sie das Glas, dass der Playboy in der Hand hatte und warf vorsichtshalber noch einen Blick den Gang runter – nicht, dass man sie dabei erwischte, dass sie dies hier auch nur im entferntesten in Erwägung zog.

„Und?“, trotz der kaum verstrichenen Zeit, die seit der Frage vergangen war, klang er bereits ein wenig ungehalten.

„Miss Potts wird mich hochkant rauswerfen.“
 

„Miss Potts muss davon gar nichts erfahren. Außerdem-“, er schnalzte mit der Zunge und tippte sich ans Ohr.

Scheiße, das hatte sie vollkommen vergessen! Potts würde ihr den Kopf abreißen, weil sie das Funkgerät für eine halbe Ewigkeit ausgemacht und sich nicht gemeldet hatte. Panisch wühlte sie in ihren Taschen und holte das kleine, schwarze Gerät heraus. Vermutlich war es eh schon zu spät, Also, warum machte sie sich dann noch Sorgen?

Dann konnte sie ja genauso gut einen mit Tony Stark trinken.
 

[Y/N] stopfte das Funkgerät wieder in ihre Tasche, machte einen Schritt in den Raum und knallte die Tür ebenso missmutig hinter sich zu, wie sie drein sah.

Tony rutschte ein wenig auf dem Sofa zur Seite, schnappte sich einen zweiten Tumbler und füllte ihn auf.

Seufzend ließ sie sich auf die Couch fallen und nahm das Glas in die Hand, drehte es ein wenig in der Hand, sodass die bernsteinfarbene Flüssigkeit fast bis an den Rand schwappte.
 

„Außerdem“, begann Tony erneut und [Y/N]'s Herz setzte für einen Moment aus, weil seine Stimme nun viel näher klang, „kann Miss Potts Sie nicht feuern, wenn ich nicht will, dass man Sie feuert.“

„Und warum genau wollen Sie nicht, dass ich gefeuert werde?“

Ihre [E/C] Augen wanderten zu seinen, er war tatsächlich wieder ein Stück näher gerutscht und gespannt wartete sie auf eine Antwort.
 

Das einzige, was erst zu hören war, war das leise Klirren ihrer Gläser, als Stark sie leicht gegeneinander stieß. Dann wurde es langsam übertönt von dem manischen Klopfen ihres Herzens, denn der Playboy hatte sich keinen Zentimeter bewegt.

Erst als sie den Blick abwandte, tat er es ihr gleich und lehnte sich auf dem Sofa zurück. Schweigend nahm sie einen Schluck von dem Alkohol, der in ihrer Kehle brannte, direkt darauf am besten noch einen, um die Nervosität los zu werden.
 

Womit sie nicht gerechnet hatte, war die Antwort, die sie schließlich bekam: „Sie haben selbst gesagt, für so manches wären Sie nicht zu jung.“

Die Worte hallten in ihrem Kopf nach und sie spürte bereits das verräterische Brennen auf ihren Wangen, doch trotz der plötzlich aufkommenden peinlichen Stimmung, konnte [Y/N] es nicht lange zurück halten und brach in schallendes Gelächter aus.

Wer konnte es ihr verübeln?

T hor

„Hey, [Y/N]! Hast du Zeit, [Y/N]? Kannst du uns einen Gefallen tun, [Y/N]?“, schnaubend warf besagte Person mit diesem nörgelnden Tonfall ihr Telefon in eine Ecke und erhob sich von ihrem Bett. Es war eine Frechheit, dass man sie, kurz nachdem sie ins Bett gegangen war, wieder aus diesem heraus klingelte.

Aber es war auch eine Sache, mit der man leben musste, wenn man Pepper Potts kleines Mädchen für Alles war. Ärgerlich war es trotzdem.
 

Ihre [E/C] Augen huschten zu dem Wecker auf dem Nachtschränkchen.

23:04 Uhr.

Ein schweres Seufzen kam über ihre Lippen und sie warf frustriert den Kopf in den Nacken. Es konnte doch nicht sein, dass sie die Einzige war, die Zeit hatte, um mitten in der Nacht quer durch die Gegend zu fahren – um genau zu sein, vier verdammte Stunden nach Delaware, irgendwo ins Nirgendwo – um eine very important person auf zu gabeln.

Das war lächerlich.

Aber anscheinend waren alle anderen VIPs in diesem Gebäude mit very important Zeug beschäftigt.
 

[Y/N] schmunzelte kurz bei diesem Gedankengang, doch das erstarb auch schnell wieder, als sie sich bequeme Klamotten in ihrer Lieblingsfarbe über warf und ihre [H/C] Haare zu einem Zopf hoch band.

„Verdammte Scheiße“, grummelnd schnappte sie sich was zu Trinken und Essen für den Weg, ihr Handy und schließlich ihre Autoschlüssel, bevor sie ihr kleines Apartment im Stark Tower verließ (im Gegensatz zu den Apartments, die sie bereits gesehen hatte, war ihres wirklich winzig – und manche besaßen sogar eine ganze Etage für sich alleine).
 

In besagtem Tower war es verdächtig ruhig. Unten in der Eingangshalle konnte sie einen Blick in das Restaurant werfen, eine Sache, die für die Öffentlichkeit zugänglich war und sah noch, wie ein paar Leute den Abend ausklingen ließen. Am Empfang saß eine einsame Frau, die desinteressiert etwas auf ihrem Computer betrachtete.

[Y/N] grüßte sie kurz, als sie vorbei kam und direkt hinunter zu den Garagen eilte, wo ihr [Y/C] stand.
 

Es brauchte seine Zeit, bis sie es schaffte von dem New Yorker Verkehr auf die Interstate zu gelangen. Verständlicherweise war der Verkehr Freitag nachts genauso schlimm, wenn nicht sogar ein wenig schlimmer, als in der Woche.

Großstadt eben.

Und anfangs war es auf der Interstate auch nicht wirklich besser, erst, als sie ein Stück weit hinaus gefahren war, ebbte der Verkehr ein wenig ab.
 

Wenigstens traf sie auf keinen Stau, oder hatte gar eine nervige Baustelle vor sich. Hochkonzentriert blickte sie auf die Straße. Das einzige, dass nervte, waren die grellen Lichter der anderen Autos in ihrem Rückspiegel, die sie blendeten.

Gelegentlich tastete sie auf ihren Beifahrersitz nach der Flasche Wasser, die sie eingepackt hatte, oder gönnte sich einen Bissen des Essens.
 

Zwei Mal stoppte [Y/N], damit sie sich ein wenig die Beine vertreten konnte. Ihre Füße und auch ihr Rücken schmerzten, außerdem war ein wenig frische Luft auch nicht verkehrt. Ganz davon abgesehen, dass sie das Gedudel des Radios auch nicht lange am Kopf haben konnte.

Mittlerweile hatte sich ihr Ärger verflüchtigt und eine leichte Müdigkeit machte sich breit, die sie zum verzweifeln brachte.

Das war doch alles ätzend. Warum musste unbedingt sie in die Pampa fahren? Wer war der Kerl überhaupt, den sie da aufgabeln sollte?
 

Seufzend klemmte sie sich wieder hinter das Lenkrad und fuhr weiter. Sie hatte immerhin noch eine gute Stunde Fahrt vor sich.
 

Erst, als sie die Ausfahrt nach Delaware sah, ließ es sie erleichtert aufatmen. Mittlerweile war es fast zwei Uhr morgens und sie freute sich auf jeden Fall nicht auf den Rückweg. Das einzige, was ihr ab hier noch Vergnügen bereiten konnte, war dem Kerl einen saftigen Arschtritt zu verpassen.
 

Ihr Navigationsgerät schickte sie kreuz und quer und doch war sie immer im nirgendwo gefangen. Pepper hatte ihr das Ding gegeben, als sie angefangen hatte und angeblich hatte Stark das Teil mit den richtigen Koordinaten gefüttert.

Eigentlich hätte [Y/N] vermutet, dass sie wenigstens in einer winzigen Stadt landen würde, aber auf ihrer Strecke war absolut gar nichts.

Hie und da war mal ein Baum zu sehen, aber ansonsten gab es nur Felder und ein schmaler Fluss, der neben der Straße verlief. Doch auch dieser war bald nicht mehr zu sehen, als sie auf einen noch schmaleren Feldweg ein bog.
 

Sie haben Ihr Ziel erreicht“, die mechanische Stimme einer Frau verkündete ihr, dass sie endlich angekommen war und langsam ließ [Y/N] den Wagen ausrollen. Als sie stoppte, fiel sie leicht nach vorne und stierte ungläubig in das Licht, welches die Scheinwerfer warfen.

Kornfelder, die sich im Wind wogen und Sand, der durch die Gegend wirbelte.

Sie musste sich wirklich zusammen reißen, dass ihr nicht vor Wut der Kopf explodierte.
 

Doch plötzlich klopfte jemand an die Scheibe ihres Wagens und vor lauter Schreck kam ein kleiner Schrei über ihre Lippen.

Schnell schlug sie die Hände über dem Mund zusammen und funkelte den Übeltäter böse an, den sie nach genauerem Hinsehen auch aus dem Fernsehen, oder spezifischer, aus den Nachrichten, wieder erkannte.

Aber das konnte doch wohl nicht deren Ernst sein?
 

Sie beugte sich rüber, um die Beifahrertür zu öffnen und sofort drang die kräftige Stimme zu ihr durch, die sie schlucken ließ.

„Vielen Dank, Lady [Y/N], man hatte mich bereits über Ihr Eintreffen informiert!“, Thor, in voller Montur und sogar mit seinem Hammer, ließ sich auf den Sitz fallen und die rechte Seite des Wagens senkte sich gefährlich tief gen Boden.

Das musste wirklich ein schlechter Scherz sein. Jetzt war sie den weiten Weg hier raus gefahren, nur um den Kerl aufzusammeln.
 

„Ach, wie hat man dir denn Bescheid gegeben? Etwa mit einem Handy, mit dem du auch ein Taxi hättest rufen können?“, patzte sie, ihre Nerven mittlerweile wieder zum zerreißen gespannt – und das Sie konnte [Y/N] sich daher auch gleich sparen.

Ein donnerndes Lachen ließ ihren Wagen erbeben und für einen Moment blieb ihr wieder das Herz stehen.

„Nein, Lady [Y/N], ich besitze kein solches Gerät, weil es in Asgard nicht funktionieren würde, aber mein Freund Tony Stark gab mir dies hier, damit ich mich melden kann, sollte ich in Schwierigkeiten stecken“, er hielt ihr die Hand hin, in der ein kleines, schwarzes Earphone lag, mit dem er sich jederzeit mit den anderen Avengers in Kontakt setzen konnte – sofern er sich auf der Erde befand.

Da hätte man ihm auch gleich ein Handy in die Hand drücken können. War das Gleiche.
 

Ein wütendes Schnauben ihrerseits war zu hören und sie knallte die Schaltung in den Rückwärtsgang, trat auf das Gas und riss das Lenkrad herum. Mit einem perfekten Halbkreis wendete sie und fuhr dann mit rasantem Tempo – okay, vielleicht ein wenig schneller, als die vorgegebene Geschwindigkeit – die Straße wieder hinunter, damit sie schnellstmöglich auf die Interstate kam und dann wieder nach Hause.
 

Thor versuchte die ganze Zeit ein Gespräch anzufangen und redete ununterbrochen davon, wie nobel seine Teamkollegen waren und wie mutig sie sich in den Kämpfen gegen das Böse zeigten.

Natürlich war es eine gute Sache, wie sich die Superhelden jeden Tag für das Gute in der Welt einsetzten, aber in ihrem übermüdeten Zustand war es definitiv der falsche Zeitpunkt.

Außerdem hatte Thor anscheinend nicht nur die Angewohnheit so hochgestochen zu sprechen, sondern er redete auch auf keinen Fall mit einer Lautstärke, die man in geschlossenen Räumen anschlagen würde.
 

[Y/N] versuchte es ganz dezent damit, das Radio lauter zu machen, damit er endlich die Klappe hielt, doch das brachte ihn nur dazu, noch lauter zu reden.

„Ihr habt hier auf der Erde wirklich einen seltsamen Geschmack, was die Musik angeht. Aber ich finde es zugleich auch wahrlich interessant“, verkündete er und lauschte tatsächlich für einen Moment der Melodie eines schnellen Popsongs und hielt endlich die Klappe.

Sie wollte gerade schon erleichtert ausatmen, als er mit einem Mal begann in ihrer provisorisch gepackten Tasche zu kramen.
 

„He, was fällt dir ein!“, [Y/N] wollte zu ihm herüber greifen und der Wagen fing an über die Straße zu schlingern. Panisch umfasste sie den Lenker wieder mit beiden Händen und versuchte ihr Auto auf der Spur zu halten.

Hinter ihr fing einer an mit seiner Lichthupe zu blenden und der Wagen, der gerade an ihr vorbei zog, hupte dir wie blöde an.

[Y/N] fluchte leise und warf einen wütenden Blick zu ihrem Beifahrer.
 

Dieser hatte anscheinend bereits gefunden, wonach er gesucht hatte und zog die eingepackte Essensration heraus.

„Ich wusste doch, dass ich etwas gerochen habe“, sagte er und begann das Brot auszupacken, „Ich bin am verhungern. Es war eine lange Reise und leider habe ich das Abendmahl verpasst.“

Das war wirklich ein Ding der Unmöglichkeit!

Hatte man ihm denn nie irgendwelche Manieren beigebracht?
 

„Ich glaub, es hackt!“, wieder wollte sie nach ihren Sachen greifen und brachte den Wagen erneut zum schlingern. Ebenso schnell versuchte sie ihn abermals zurück auf die Spur zu bringen.

„Zu dumm, dass es so wenig ist“, bemerkte Thor und hatte in vier großen Bissen bereits die beiden letzten Brote verschlungen.

„Du kannst doch nicht einfach meine Sachen essen!“

„Oh, ich dachte, es wäre Proviant für mich, für die lange Reise. Hat man Ihnen denn nicht gesagt, dass sie etwas mitbringen sollten?“
 

Wieder schnaubte sie und man konnte bereits sehen, wie ihr Augenlid bedrohlich anfing zu zucken.

„Nein, hat man nicht, aber wenn du solchen Hunger hast“, sie haute den Blinker rein und riss das Steuer herum, damit sie direkt auf einen Rastplatz abfahren konnte, der ihnen gerade entgegen kam.

Mit quietschenden Reifen parkte sie den Wagen in einer Parklücke, vielleicht ein wenig sehr schief, aber das interessierte sie gerade nicht.

Sie schnappte sich ihre Geldbörse, verließ den Wagen und knallte die Autotür extra heftig zu.
 

Mit schnellen Schritten lief sie zu der McDonalds-Filiale. Glücklicherweise war die Schlange an der Kasse nicht so lang und sie verließ den Laden genauso schnell wieder, wie sie ihn betreten hatte, dieses Mal nur mit drei Tüten vollgepackt mit Burgern und einer großen Cola.

Thor beobachtete fasziniert, was seine Fahrerin dort abzog und lachte trotz der Tatsache, dass sie seine Tür auf riss und ihm die Sachen auf den Schoß warf.

„Vielen Dank, Lady [Y/N]. Dafür sollt Ihr eine Belohnung erhalten.“

„Nein, bitte, spar dir das.“
 

Mit einem Seufzen klemmte sie sich wieder hinter das Steuer und warf einen Blick auf die Uhr am Armaturenbrett. Mittlerweile war es vier Uhr morgens, sie hatte noch zwei Stunden Fahrt vor sich und würde am liebsten anfangen zu heulen.

Sie war müde, genervt und ehrlich gesagt, auch ein wenig hungrig.

Was ihr Magen auch gleich bestätigte.
 

Wieder lachte Thor schallend und sie begann davon langsam Kopfschmerzen zu kriegen. Es war eh verwunderlich, dass er sich nicht von ihrer schlechten Laune unterkriegen ließ und noch immer so frohen Gemüts war.

Die Tüten raschelten und der Geruch von Fast Food füllte den Wagen. Ohne ein Wort seinerseits hielt er ihr einen Burger unter die Nase.

Misstrauisch blickte sie zu ihm auf, doch er lächelte nur und zog seine Hand auch nicht spielerisch zurück, als sie nach dem Essen griff.
 

„Danke“, murmelte sie und fühlte für einen Moment einen Stich von Scham, weil sie sich ihm gegenüber so biestig verhalten hatten und er trotzdem noch nett zu ihr war.

Schweigend wickelte sie das Papier ab und biss hinein. Sie hatte lange kein Fast Food mehr gegessen und es schmeckte so gut, dass sie die Augen verdrehte.

„Das Essen in Asgard ist unvergleichlich, doch Eure Nahrung kommt schon sehr nah heran“, verkündete Thor und hatte vermutlich schon seinen dritten Burger angefangen.
 

„Das bezweifle ich ja“, antwortete [Y/N], verdrückte den letzten Bissen und ließ den Motor wieder an, sodass sie weiter fahren konnten, „Nichts geht über [F/F].“

„Was ist das?“, nun wirklich interessiert wandte er sich an das Mädchen an seiner Seite, als sie begann davon zu berichten, wie ihre Mutter immer ihre Leibspeise zubereitet hatte, was es für Zutaten hatte und was es so besonders machte.
 

Sie erinnerte sich an die Zeit zurück, die guten Zeiten, die sie mit ihrer Familie verbracht hatte und es besonders immer zu Feiertagen ein Festmahl gegeben hatte.

Es war wirklich schön gewesen.

Und dann ist sie nach New York gezogen, um dort Arbeit zu finden. Jetzt arbeitete sie für Stark und das quasi 24/7, was ihr kleiner Ausflug ins Nichts hier ja bestätigte.

Langsam aber sicher verebbten [Y/N]s Worte mit einem traurigen Unterton.
 

Schweigend fuhren sie weiter. Ab und an konnte sie die Essgeräusche von Thor durch die noch immer recht laute Musik heraus hören. Die Minuten vergingen und aus den zwei Stunden, die sie noch zu fahren hatten, wurde langsam aber sicher nur noch eine.

Bis Thor mit einem Mal wieder das Wort erhob.
 

„Tut mir einen Gefallen, Lady [Y/N] und nehmt die nächste Ausfahrt.“

„Was? Wozu?“, zweifelnd warf sie ihm einen Seitenblick zu, doch er beharrte darauf, ihr unbedingt etwas zeigen zu müssen.

„Es wird Ihnen Spaß machen, dass verspreche ich. Außerdem habe ich ja bereits gesagt, dass ich Ihnen etwas schulden werde!“, er klang so ernsthaft und gleichzeitig so kindisch, dass sie für einen Moment zweifelte, dass er wirklich ein König in seinem Reich sein sollte.

Und da sie keinen Bock darauf hatte, sich ewiges Genörgel anzuhören, tat sie wie geheißen und fuhr die nächste Ausfahrt ab.
 

Thor lenkte sie geschickt durch die Gegend, als hätte er wirklich eine Ahnung, wo sie sich befanden und wo sie hin mussten.

„Anscheinend kennst du dich besser aus, als ich“, grummelte sie und versuchte mit einer Hand das Navigationsgerät auszustellen, weil es jede Minuten darauf hin wies, dass sie bitte wenden solle, „Warum hast du dann nicht wieder einen auf unbekanntes Flugobjekt gemacht und bist einfach mit deinem magischen Hammer nach New York geflogen?“
 

Der Donnergott gab keine direkte Antwort, sondern lachte nur und meinte: „Ihr seid wirklich witzig, Lady [Y/N].“

Mittlerweile fuhren sie einen Umweg von fast zwanzig Minuten, bis Thor sie endlich dazu anwies einen Parkplatz zu suchen.

Was gar nicht so einfach war, weil sie wieder irgendwo in der Pampa gelandet waren. Schließlich entschloss sich [Y/N] einfach dazu, an der Straße zu parken, nachdem Thor auch meinte, dass es von dort nur ein kurzer Fußweg war.
 

Die kühle Luft tat gut und weckte sie auch wieder ein wenig auf. Sie war nur froh, wenn sie das alles hinter sich hatte und hoffentlich – endlich – in ihr Bett fallen konnte.

[Y/N] ging um den Wagen herum und Thor betrachtete sie mit einem Blick, den sie nicht einsortieren konnte. Vermutlich war es Amüsement. Sie wollte gar nicht in einen Spiegel gucken, sicher sah sie einfach furchtbar aus und je länger sie wach blieb, desto schlimmer wurde es auch.
 

Ihr Passagier ging voraus über die Wiese, in die Dunkelheit hinein und sie hatte Mühe, mit ihm Schritt zu halten. Es war so dunkel, dass sie gar nichts erkennen konnte und es war auch gar nicht einfach auf dem unebenen Boden voran zu kommen

„Scheiße!“, gerade daran gedacht, schon trat sie in eine Kuhle und knickte um, doch noch bevor sie peinlichen Kontakt mit dem Boden machen konnte, war Thor an ihrer Seite und hielt sie fest.
 

„Warum zum Teufel zerrst du mich hier hin?“, meckerte sie, nahm jedoch seinen angebotenen Arm, um sich von ihm weiter durch das Gras führen zu lassen, an. Vermutlich verliefen sie sich noch und fanden vor dem Morgengrauen nicht wieder zurück zu ihrem [Y/C]. Mittlerweile war die Kälte auch nicht mehr erfrischend, sondern nagte an ihren Knochen.

Und es war still hier. Unangenehm still.
 

Erstaunlicherweise schien sich die Dunkelheit sogar noch zu verdichten und [Y/N] versuchte etwas zu erkennen, auch wenn es unheimlich schwer war, aber anscheinend hatten sie einen Wald betreten. Äste knackten nun unter ihren Füßen und wenn sie versuchte die Sterne am Himmel zu erkennen, waren sie komplett von Schwärze verschlungen, zudem vernahm man ein Rauschen, dass von Blättern im Wind herrühren konnte.
 

„Ich muss sagen, ich war sehr überrascht“, begann Thor mit einer ruhigen Stimme, die sie ihm nicht zugetraut hätte, „Ihr seid wirklich eine ansehnliche Dame, Lady [Y/N] und so zermürbt und bedrückt zu sein, wie am heutigen Tage, steht Euch nicht gut.“

„He, ich hatte aber auch-“, sie wollte gerade protestieren, doch der Blonde ließ ihr keine Möglichkeit dazu, denn direkt fuhr er fort: „Es ist immer traurig so etwas zu beobachten und von daher dachte ich, dies würde Sie womöglich ein wenig aufmuntern.“
 

Abrupt blieben sie stehen und fast schon schockiert weiteten sich [Y/N]s [E/C] Augen. Die Szenerie vor ihr war wunderschön, das war keine Frage, doch nie im Leben hätte sie so etwas Thor zugetraut, vor allem, da sie nicht sagen konnte, wer manches Mal schlimmer klang, Thor selbst, oder Tony.
 

Der Wald hatte sich vor ihnen geöffnet und gab einen See frei, so klein, dass man ihn sicher nicht ein mal so nennen konnte und wären sie ein paar Schritte weiter gegangen, läge sie jetzt darin.

Doch das war nicht das bezauberndste an diesem Ort.

Dutzende Glühwürmchen tummelten sich in der Luft, spiegelten sich auf der sich kräuselnden Wasseroberfläche und es schien, als wären es tausende mehr und ließen dieses Fleckchen Erde wie einen magischen Ort erscheinen.
 

Mit einem Mal war der komplette Ärger wie verpufft und sie konnte nur mit offenem Mund nach vorne starren, bis Thor sie wieder aus diesem Bann erlöste.

Sie sah zu ihm auf und musste feststellen, dass das wenige Licht, welches seine Züge erhellte ihn wirklich aussehen ließ, wie jemand, der eines Thrones in einer anderen Welt würdig war.

Wirklich erstaunlich.

Da war sie anfangs bei ihm wohl vollkommen auf dem falschen Pfad gewesen.
 

„Tut mir leid“, nuschelte sie und der nordische Gott an ihrer Seite hob erstaunt die Brauen, „Ich habe dich wohl falsch eingeschätzt. Von daher, es tut mir wirklich leid, dass ich so gemein war.“

Er lachte sein donnerndes Lachen und beinahe hätte sie wieder genervt geseufzt und die Augen verdreht, verkniff es sich aber gerade noch.

„Ihr müsst euch nicht entschuldigen, Lady [Y/N]. Es freut mich zu sehen, dass es Ihnen gefällt.“

Für einen weiteren Moment sah sie ihn an und beschloss schließlich, es auf sich beruhen zu lassen.
 

Keine Ahnung, wie lange sie dort standen, Thor hatte sie gütiger weise in seinen roten Umhang gewickelt, weil sie so unheimlich fror, doch langsam aber sicher konnte man erkennen, dass der Himmel ein wenig aufhellte.

„Wir sollten wieder fahren.“

Sie wollte gar nicht wissen, wie spät es war und wagte es nicht mal auf ihr Handy zu blicken. Ohne ein weiteres Wort drehten sie um und gingen zurück zu ihrem Wagen.

Es war so ruhig gewesen und das hatte sie noch müder gemacht und nun musste sie noch immer anderthalb Stunden zurück nach New York fahren.

Dann würde sie sich in ihr Bett werfen und vor Freude anfangen zu weinen.
 

Der Wagen stand noch an genau der gleichen Stelle wie zuvor und sie wendete in einem großen Bogen, sodass sie zurück auf die Interstate fahren konnten. Der Verkehr hatte mittlerweile wieder zugenommen und sie musste das Radio laut auf drehen, damit sie nicht ein nickte.

Dank der restlichen Cola, die Thor übrig gelassen hatte – sie war ihm zu süß, wenn er ehrlich war – bekam sie auch noch ein wenig Koffein.
 

Als sie New York endlich erreichten, war es ein Kampf durch die vollen Straßen zum Stark Tower zu kommen und [Y/N] war so froh, dass sie ihren Wagen endlich wieder in der Garage abstellen und verlassen konnte.

Ihr Fußknöchel taten weh und ihr fielen fast die Augen zu. Außerdem war ihr kalt und Thor an ihrer Seite schien noch immer putzmunter zu sein.
 

Gemeinsam fuhren sie mit dem Fahrstuhl hinauf in die riesige Empfangshalle, in der bereits wieder reger Verkehr herrschte.

[Y/N]s Augen huschten sofort zu der riesigen Uhr über dem Empfangstresen. Als sie erkannte, dass es bereits nach sieben, fast sogar halb acht war, stieß sie einen ungehaltenen Laut aus, der beinahe an das Knurren eines Zombies erinnerte.

Und genau wie so einer sah sie aus, wie sie feststellen musste, als ihr Blick als nächstes in einen deckenhohen, schmalen Spiegel fiel, die ihr in der Halle verteilt waren.
 

Ihre Klamotten waren vollkommen zerknautscht und ihre [H/C] Haare standen in alle möglichen Richtungen ab, obwohl sie diese zu einem Zopf zusammengebunden hatte (vielleicht hatte sie am Anfang ihrer Reise auch nur den Kopf, aus lauter Frustration, ein paar Mal zu viel gegen die Lehne gehauen).

Zudem konnte sie ihre Augenringe garantiert nicht mehr verbergen.
 

Als sie am Empfang ankamen, marschierte Pepper auch schon in ihrem schnellen Tempo um die Ecke und sah erfreut, dass [Y/N] ihrem Auftrag nachgekommen war.

„Die anderen erwarten Thor bereits“, begann sie und wandte sich schließlich mit einem professionellem Lächeln an den Mann, „Wenn Sie bitte mit dem entsprechenden Fahrstuhl hochfahren würden.“
 

Als gäbe es im Moment nichts weiteres zu besprechen, wandte sie sich direkt an die Rezeptionistin und ging irgendwelche Sachen mit ihr durch, die sie gerade auf dem Computer geöffnet hatte.

Der Blonde wandte sich nun schließlich an [Y/N] und hatte ein breites Lächeln im Gesicht: „Vielen Dank, Lady [Y/N], die Fahrt mit Ihnen hat mir wirklich Vergnügen bereitet.“

Er hatte so schnell ihre Hand in seiner, dass sie gar nicht reagieren konnte. Thor verbeugte sich und hauchte einen Kuss auf ihre Fingerknöchel. Eine Geste, bei der ihr die Röte in die Wangen schoss.
 

Und mit einem letzten Wort des Abschieds verschwand er schließlich Richtung Fahrstühle.

Sie sah ihm nach, bis er aus ihrem Blickfeld verschwunden war und atmete langsam wieder aus. Sie hatte nicht ein mal bemerkt, dass sie die Luft angehalten hatte.

Am besten war es, noch ein mal tief durchzuatmen, damit sie ihren Kopf wieder frei räumen konnte. Gut, jetzt hatte sie nur noch ein Ziel: ihr Bett.

Wie sie sich freute!
 

Gerade wollte sie auf dem Absatz kehrt machen und in ihre heiligen vier Wände verschwinden, als Pepper das Wort an sie richtete: „Ach, Miss [L/N]. Wo Sie gerade da sind. Könnten Sie mir einen Gefallen tun?“

Blitzschnell drehte sich die Angesprochene wieder herum und augenblicklich schrie alles in ihr NEIN!

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Es war ein wirklich schöner Tag. Die Leute nutzten ihn aufs Vollste aus, gingen spazieren, shoppen und füllten das Restaurant im unteren Bereich des Stark Towers bis zum brechen aus. Es war wirklich schwer gewesen, noch einen Platz zu bekommen und dann auch noch einen, der ein wenig abgeschiedener war. Wenn man dann aber ein wenig flunkerte und erzählte, dass man für die Avengers arbeitete, sahen die Servicekräfte sofort zu, was sie machen konnten.
 

Und jetzt saß [Y/N] im hinteren Bereich an einem kleinen Tisch und ging ein wenig Papierkram durch, der noch bis zum Wochenende erledigt werden musste. Mehr oder weniger. Lieber beobachtete sie, wie sich das Licht in den hohen Fenstern brach und die Gäste ganz aufgeregt miteinander redeten.

Vielleicht freuten sie sich einfach über den schönen Tag, der ihnen bis jetzt alle Möglichkeiten offen hielt, oder aber sie warteten insgeheim darauf, dass sie einen der Bewohner trafen – selbst wenn es nur ein flüchtiger Blick war.
 

Mit einem schweren Seufzen wandte sie sich wieder der Arbeit zu. Nur noch diese Papiere, dann hatte sie wohlverdiente Freizeit. Für den Rest des Tages.

Also ein Ansporn, so schnell wie möglich fertig zu werden.

Sie schnappte sich ihren Stift und arbeite sich durch einen Stapel nach dem Anderen, als man sie mit einem Mal von der Seite ansprach.
 

„Entschuldigen Sie, dürfte ich mich vielleicht dazu setzen?“

„Äh, klar“, ohne aufzublicken kramte sie ihre fertigen Papiere von dem kleinen Tisch und stopfte sie in ihre Tasche, um ein wenig Platz zu machen.

Keine Sekunde später wurde auf den freien Platz ein langer Teller mit paniertem Hühnchen und riesigem Salatbouquet gestellt.
 

Ihre [E/C] Augen wanderten über den Teller nach oben, zu der Person, der das Essen gehörte und es verschlug ihr instant die Sprache, als derjenige sich bedankte. Für einen Moment war nur das Quietschen des Bestecks auf dem Porzellan zu hören, oder zumindest war es das einzige, was in diesem Moment zu ihr durch drang.

Schließlich brachte sie doch noch ein leises: „Kein Problem“, über die Lippen.
 

Mit einem Blick von Ehrfurcht musterte sie den jungen Mann von oben, bis unten. Blonde Haare, ein junges, markantes Gesicht, strahlend blaue Augen und eine unverwechselbare Statur.

Hatte sich gerade Captain America höchst persönlich zu ihr gesetzt?

Verstohlen warf sie einen prüfenden Blick zu beiden Seiten und musste feststellen, dass viele der Gäste und vor allem die Damen tuschelten und immer wieder einen Blick zu ihrem Tisch warfen.
 

[Y/N] runzelte die Stirn und sofort warfen sich einige Fragen auf. Warum aß er hier unten und nicht mit den anderen oben in ihrem Domizil?

Immerhin war er ja kein Unbekannter.

Vor allem hatte er oben seine Ruhe und hier war es ja offensichtlich eh viel zu voll.

Wozu also das Ganze?
 

Am liebsten würde sie ihn selbst fragen, doch ihre Kehle war wie zugeschnürt und ihr Herz pochte wild vor Aufregung.

Sie räusperte sich und versuchte sich wieder auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Was gar nicht so einfach war. Immer wieder huschten ihre Augen nach oben und beobachteten ihn dabei, wie er aß.

Vielleicht ein bisschen creepy.
 

„Verzeihen Sie, wenn ich Sie bei der Arbeit störe“, Rogers richtete das Wort an sie und das Lächeln, mit dem er sie bedachte war wirklich zum dahin schmelzen, wie viele immer behaupteten.

„Nein, das ist kein Problem, wirklich“, antwortete [Y/N], vielleicht ein wenig zu schnell, was sie direkt durch atmen ließ, damit sie sich wieder beruhigen konnte, „Ich bin sowieso so gut wie fertig.“
 

„Arbeiten Sie hier?“

„Ja, ich bin die neue Assistentin von Miss Potts.“

„Oh!“, er sah richtig überrascht aus und reichte ihr direkt die Hand, um sie zu schütteln, „Ich hab schon einiges von Ihnen gehört. Es freut mich, Sie kennen zu lernen, Miss [L/N], richtig?“

Überrascht darüber, dass er sogar ihren Namen kannte, konnte sie nur mit den Kopf nicken und fing dann an zu grinsen.

Sie hätte nie gedacht, dass ihr Ruf ihr möglicherweise sogar schon voraus eilte. Normalerweise war das nämlich nicht der Fall.
 

Mister Rogers – ob sie ihn wohl Steve nennen konnte? - legte das Besteck beiseite und schob den Teller von sich. Er war aber schnell fertig geworden? Ob sein Metabolismus so als Supersoldat wohl anders funktionierte? Oder er hatte einfach wahnsinnigen Hunger gehabt.

Noch immer lächelnd bearbeitete sie die letzten Papiere und ließ auch diese in ihrer Tasche verschwinden.

Damit hätte sie nun ihre Arbeit hinter sich gebracht und konnte einen freien Tag genießen.
 

„Es hat mich sehr gefreut, Mister Rogers“, sie schulterte ihre Tasche und schüttelte seine große Hand noch ein mal zum Abschied.

„Nennen Sie mich ruhig Steve.“

Ihre Augenbraue hob sich, doch augenblicklich schlich sich auch ein kleines Schmunzeln auf die Lippen: „[Y/N].“
 

Sie verabschiedete sich und versuchte ganz ruhig und elegant aus dem Restaurant hinaus zu spazieren, während ihr Herz Luftsprünge machte. Das sie ihr Idol auf so legere Art und Weise ein mal kennen lernen durfte, war unfassbar. Das musste sie gleich ihrer besten Freundin erzählen!

Als die gläserne Doppeltür hinter ihr zufiel, lief sie los, damit sie schnellstmöglich die Papiere abgeben konnte.

Steve, der das Ganze, dank der gläsernen Fassade, gut beobachten konnte, grinste breit und bezahlte schließlich sein Essen, bevor auch er das Restaurant verließ.
 


 

Ihre freien Tage, oder auch Nachmittage zu verplanen, war nie ein Problem gewesen. In einer Stadt, die niemals schlief, war es ein einfaches, etwas zu finden, mit dem man sich beschäftigen konnte. Und nun, um den Abend ruhig ausklingen zu lassen, machte [Y/N] einen kleinen Spaziergang durch den Central Park.
 

Es war angenehm warm in der Abendsonne, sodass man keine Jacke tragen musste.

Viele Pärchen hatten wohl den gleichen Gedanken wie sie gefasst und gingen zusammen spazieren. Immer wieder kam ihr ein Fahrradfahrer, oder auch ein Jogger entgegen. Auf dem Rasen tummelten sich ein paar Leute, möglicherweise Studenten, um ein wenig zu essen und die restliche Sonne zu genießen.
 

[Y/N] selbst mochte es, auf den schmalen Kieswegen und unter den voll blühenden Bäumen her zu spazieren, oder gelegentlich mal eine der süßen Steinbrücken zu überqueren.

Der Wind rauschte in den Blättern und man konnte sogar ein paar Vögel singen hören. Dies hier war wie eine eigene kleine Welt, weit ab, von der großen Stadt und ihrem Verkehr, den man kaum vernahm.
 

Gerade überquerte sie eine dieser Brücken mit einem verschnörkelten, schwarzen Geländer, als sie hinter sich ein lautes: „Vorsicht, links!“, vernahm.

Sie drehte sich herum und konnte gar nicht mehr so schnell reagieren, als einer dieser Jogger in einem unnatürlichen Tempo auf dem schmalen Weg an ihr vorbei rauschte und sie grob an rempelte.

[Y/N] stolperte zurück und verlor das Gleichgewicht, sie spürte das harte Metall in ihrem Rücken, doch bevor sie fallen konnte, packte man sie fest an den Handgelenken und zog sie zurück auf die Beine.
 

Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals und sie brauchte einen Moment um sich wieder zurecht zu finden. Das hätte ihr noch gefehlt, wenn sie in den kleinen Fluss gefallen wäre und klitschnass nach Hause laufen musste.

Sie wusste ja nicht ein mal, ob sie sich überhaupt bedanken sollte, nachdem man sie so grob umgeschubst hatte. Sie riss sich von den Händen los und strich sich über ihre Klamotten, als es ihr schon über die Lippen kam: „Kannst du nicht aufpassen?“, gerade wollte sie sich trotzdem noch ein Danke abringen, doch da sagte eine bekannte Stimme schon ihren Namen.

„[Y/N]?“
 

Endlich fanden ihre [E/C] Augen das Gesicht ihres Antihelden.

„Steve?“, überrascht über diesen Zusammenstoß brachte sie nicht viel mehr, als seinen Namen heraus.

„Tut mir leid, ich dachte, dass würde noch passen“, verschmitzt lächelte er und legte die Hand nervös in den Nacken. [Y/N] musterte ihn von oben bis unten. Er trug ein eng anliegendes weißes Shirt und eine hellbraune Jogginghose.

Sie musste zugeben, dass es ihn wirklich sehr schmeichelte.
 

„Schon okay, ist ja nichts Schlimmeres passiert.“

„Ja, aber es war ganz schön knapp.“

Betreten standen sie sich gegenüber und wussten nicht recht, was sie machen sollten, ehe Steve wieder das Wort an sich nahm: „Wenn ich dich irgendwie entschädigen kann?“, er zuckte leicht mit den Schultern und friemelte an seinen Fingern, als wäre er nervös.

Langsam bogen sich ihre Mundwinkel nach oben: „Nur wenn es nichts mit Brücke zu tun hat, von denen ich runter fallen könnte.“
 

Der Blonde gab ein leises Lachen von sich und schien ein wenig aufzutauen: „Nein, keine Sorge. Ich glaube nicht, dass ein Kaffee so gefährlich ist.“

„Möglich“, lachte [Y/N] und folgte ihm, als er sich in Bewegung setzte. Doch sofort machten sich wieder die Gedanken in ihrem Kopf breit. Das war jetzt sicher nur eine Entschädigung, nicht dass er tatsächlich vor hätte, dass das hier wie ein Date enden würde. Oder?

Vermutlich machte sie sich darüber einfach zu viele Gedanken.
 

Schweigend gingen sie den schmalen Weg weiter, bis sie wieder die große Rasenfläche und den See erreichten, an dem noch immer viel los war.

„Also, du arbeitest jetzt für Miss Potts“, begann Steve nach einer Weile und sah zu ihr auf, „Ist sicher anstrengend, oder?“

Jetzt war es an [Y/N] ein wenig nervös zu sein, denn immerhin war ihre Arbeit nichts im Vergleich zu dem, was Steve und sein Team jedes Mal leisteten, wenn sie die Welt retteten.

„Ich bin jetzt ein paar Wochen dabei und sicher ist es anstrengend, wenn man irgendwelche Sachen von der anderen Seite der Welt besorgen soll, oder gar der ganze Papierkram. Aber es macht auch wirklich Spaß. Es ist eine große Chance.“

„Ja, das glaube ich“, fügte er hinzu und sie konnte nicht sagen, wo sie seinen Tonfall einsortieren sollte. Klang er ein wenig verärgert?
 

Sie hatten ein kleines Häuschen erreicht, an dem man Getränke kaufen konnte. Die Schlange war nicht lang und sie stellten sich hinter einer Gruppe junger Frauen, die aufgeregt durcheinander redeten. Nach ihrem Äußeren zu urteilen schienen sie alle sehr erfolgreich, oder auch nur ziemlich modebewusst zu sein. Sie erinnerten an die Frauen aus den typischen Serien wie Sex and the City, echte New Yorkerinnen, immer auf der Suche nach der Liebe.
 

„Von woher kommst du?“, Steve versuchte die Unterhaltung aufrecht zu erhalten.

„Oh, ursprünglich aus [Y/O]“, antwortete sie, was er direkt mit einem Ach quittierte und schnell fügte sie hinzu, „Und du stammst aus Brooklyn?“

„Ja, ich wäre auch gerne dort geblieben“, wieder verfiel er in einen anderen Ton, der sie stark an ein wenig Trauer erinnerte, „Entschuldige, Sentimentalität. Mittlerweile leben wir ja alle in diesem Tower.“

Sie beobachteten, wie die Frauen noch immer laut tratschend, nur dieses Mal jede mit einem Kaffee in der Hand, den Stand verließen und rückten auf, sodass sie ihrerseits Kaffee bestellen konnten.
 

Es ging blitzschnell, man stellte ihnen zwei qualmende Pappbecher auf den Tresen und Steve bezahlte, ehe auch sie sich wieder in Bewegung setzten.

„Dafür, dass ihr alle dort zu leben scheint, kriegt man euch ja ziemlich selten zu Gesicht.“

„Ja. Nun ja, irgendwer ist immer auf dem Sprung.“

„Um die Welt zu retten“, fügte [Y/N] an und sah aus dem Augenwinkel, wie Steve leicht nickte.
 

Vorsichtig nippten sie beide an dem Kaffee, damit sie sich nicht direkt den Mund verbrannten, denn er war wirklich unheimlich heiß, schmeckte aber auch richtig gut.

Vielleicht sollte sie in Zukunft öfters dort ihren Kaffee holen, denn manchmal hatten diese unscheinbaren Shops doch ziemlich gute Sachen.

„Danke, für den Kaffee.“

„Keine Ursache, ich hab ja gesagt, ich mach das wieder gut.“

„Mir hätte es vielleicht auch gereicht, nicht noch ein mal überrannt zu werden“, lachte sie, um diese leicht angespannte Stimmung zwischen ihnen ein wenig aufzulockern.
 

Glücklicherweise ging Steve darauf ein und lachte ebenfalls: „Das werde ich mir jetzt ewig anhören dürfen, oder?“

„Wenn ich dir jedes Mal diese Schmach gebe, solltest du es aber wieder mit einem Kaffee wieder gutmachen können.“

„Das klingt, als müsste ich dir lebenslang Getränke spendieren“, entgegen ihren Erwartungen schien er diesen kleinen Scherz ganz gut aufzunehmen und sie zuckte die Schultern, ehe sie frech meinte: „Vielleicht:“
 

Plötzlich blieb er stehen und musterte sie genau mit diesen blauen Augen. Sie versuchte den Blick zu erwidern, senkte ihn aber schnell auf ihren Becher und nahm hastig einen Schluck. Womit sie nicht gerechnet hätte, waren Steves nächste Worte: „Oder ich lade dich zum Essen ein und wir lassen das Thema fallen..?“

Beinahe hätte [Y/N] sich an ihrem Kaffee verschluckt und sie fing leicht zu hüsteln an, um dieses Malheur zu überspielen.
 

Das klang jetzt aber wirklich nach einer Einladung zu einem Date.

Nie im Leben hätte sie gedacht, dass Steve so schnell vor stieß und so offen war. Vielleicht machte es das Leben im 21. Jahrhundert. Oder auch das Zusammenleben mit Tony Stark.

Aber konnte sie das wirklich annehmen?

Zum einen erschien es ihr reichlich dreist, wegen so einer kleinen Sache, so ein großes Ding daraus zu machen, aber auf der anderen Seite hatte er es ja von sich aus angeboten.
 

Und außerdem, wann bekam man schon mal so eine Chance?
 

Sie sah wieder zu ihm auf und bemerkte direkt diesen leicht hoffnungsvollen Blick. Sie kannten sich ja nicht wirklich lange, sie ihn vielleicht länger, aber auch nur wegen der Nachrichten. Sicher wollte er nur höflich sein.

Sie konnte dieses Angebot annehmen, natürlich, sie machte sich einfach wieder zu viele Gedanken.
 

„Okay, gerne“, kam es schließlich über ihre Lippen und verlegen strich sie sich eine Strähne ihrer [H/C] Haare hinters Ohr.

„Schön, ich kenne da ein gutes Restaurant, das uns sicher noch einen Platz geben wird“

„Ich bin gespannt“, antwortete sie und musste feststellen, dass sein Lächeln ansteckend war.
 

Mit vor Vorfreude hüpfendem Herzen folgte sie dem ersten Avenger durch den Park.

Unterwegs entsorgten sie die leeren Kaffeebecher und zuerst fiel es [Y/N] gar nicht auf, wohin sie gingen, bis sie sich vor dem Stark Tower wieder fanden.

Zuerst wirkte sie ein wenig überrumpelt, fing dann jedoch an zu lachen: „Ah, ich versteh schon.“
 

Sie folgte ihm hinein, als er ihr ganz der Gentleman die Türen aufhielt und bei einer Bedienung nach einem Tisch für zwei fragte.

Die brünette Dame in der schwarzen Uniform wirkte zuerst recht überrascht und sah sich ein wenig verlegen um, bevor sie einen Blick in das Reservierungsbuch warf.

Nach wenigen Sekunden bedeutete sie ihnen ihr zu folgen.
 

[Y/N] warf einen Blick in das Restaurant. Es war fast genauso voll, wie am frühen Mittag, einige der Gäste waren bereits fertig mit ihrem Essen, oder genossen noch ein Dessert, ehe sie sich auf den Weg nach Hause machen wollten.

Durch die hohen Scheiben konnte sie den rötlichen Himmel erkennen. Es war bereits wirklich spät geworden.
 

„Es ist nicht unser bester Tisch, aber ich hoffe, dass stellt kein Problem für Sie dar“, die Frau lächelte ihnen freundlich zu und Steve beteuerte ihr auch direkt, dass es nicht schlimm wäre, woraufhin sie gleich ein wenig erleichterter wirkte und den einen Stuhl hervor zog, damit sie sich setzen konnten.

Steve ließ [Y/N] den Vortritt und sie beschloss, sich lieber auf die Bank gegenüber dem Stuhl zu setzen, wobei ihr ein kleines Grinsen über die Lippen huschte.
 

„Was ist so komisch?“, fragte Steve neugierig und richtete ein Dankeschön an die Kellnerin, als sie mit den Speisekarten zurück zu ihrem Tisch kam.

[Y/N]s Blick wanderte von Steve, über den Tisch, dann zu beiden Seiten und sie musste abermals leise lachen: „Es ist einfach ein Tag voller Zufälle.“

Überrascht sah er sich ebenfalls um und schließlich ging ihm ein Licht auf: „Es ist der gleiche Tisch, wie heute früh.“
 

Sie nickte aufgeregt und versuchte das Schmunzeln über diesen seltsamen Tag hinter der Karte zu verstecken.

[Y/N] blätterte durch die Seiten und versuchte etwas angemessenes zu finden. Sie wollte auf keinen Fall etwas zu nehmen, was zu teuer war, immerhin hatte er ihr bereits einen Kaffee spendiert. Außerdem gab es so viele schöne Sachen und nach ihren eigenen Erfahrungen war das Restaurant, wie Steve auch schon zuvor gesagt hatte, recht gut.

Sie blätterte eine Seite weiter und fand dort tatsächlich ihr [F/F].

Gerade, als die Kellnerin zurück kam, um ihre Bestellung aufzunehmen.
 

Als sie wieder verschwunden war, beugte Steve sich vor und versuchte erneut eine Unterhaltung anzufangen: „Du kommst also viel rum? Du sagtest ja, dass du gelegentliche Botengänge machen musst.“

„Ja, aber so viel habe ich davon auch nicht. Es ist quasi nur ein rein rennen, Sachen krallen und wieder abhauen.“

Steve lachte über diese Bemerkung und lehnte sich wieder zurück, als man ihnen ihre Getränke servierte.
 

Kaum war die Dame wieder weg, setzte [Y/N] zur Gegenfrage an: „Aber du scheinst ja auch viel herum zu kommen“, just als sie es ausgesprochen hatte, kam ihr diese Frage ziemlich rüde vor, immerhin war er ja nicht zum Spaß unterwegs.

Man sah es auch direkt an seinem Ausdruck, als dieser ein wenig trauriger wirkte: „Ja, aber man kann sagen, dass es ähnlich wie bei dir ist.“
 

Als endlich das Essen kam – und es sah wirklich fantastisch aus – aßen sie eine Weile schweigend, bevor sie ein erneutes Gespräch starteten.

Jetzt, wo sie hier zusammen aßen, kam es ihr so vor, als wären sie ein wenig verklemmter, viel zu schüchtern, um wirklich etwas zu sagen.

Es fühlte sich wirklich so an, als wäre es ein peinliches erstes Date, welches nicht so recht in Schwung kommen wollte.
 

Doch kaum fiel das Thema auf ihre Interessen, begann Steve mit einem Mal richtig auf zu leben: „Ich fahre häufig Motorrad, wenn ich Zeit habe. Außerdem, das klingt vielleicht ein bisschen blöd, aber ich zeichne gerne.“

Erstaunt sah [Y/N] ihn an. Es war nicht unbedingt ein Hobby, das man ihm zumuten würde und trotzdem war sie positiv überrascht.

Kreative Menschen, die ihre Welt um so viel Schönes bereicherten, waren wirklich erstaunlich.
 

Sie fragte ihn, ob er ihr mal ein paar seiner Bilder zeigen könnte, woraufhin er sich direkt wieder zurück zog. Sie hatte ja gehört, dass Künstler selbst ihre größten Kritiker waren und vorsichtig mit ihren Entwürfen in der Öffentlichkeit waren, doch er lenkte ein, dass er ihr vielleicht, eines Tages, etwas von seinen Bildern zeigen würde.

Und alleine dieses Versprechen klang schon gut genug, um ihr Herz noch höher schlagen zu lassen.

H ulk

Oftmals gab es Aufgaben im Tower, die für Andere vielleicht die sogenannte Drecksarbeit waren, [Y/N] aber manches Mal eine Verschnaufpause gaben. So war es auch heute, als Pepper sie damit beauftragte die eingegangene Post aufzuteilen, nachdem die dafür zuständige Person sich krank gemeldet hatte.
 

Gerade lümmelte sie in einem schmalen Korridor, nebst dem kleinen Pausenraum, für die Angestellten, herum, lehnte auf dem recht instabil ausschauenden Postwagen und blätterte durch die unzähligen Briefe. Irgendwer hatte sie bereits alphabetisch sortiert. Eine handvoll ging an das Restaurant im Erdgeschoss, hie und da waren Briefe dazwischen, adressiert an Leute, die sie persönlich nicht ein mal kannte – sie vermutete stark, dass es andere Mitarbeiter waren, die auch in dem Gebäude untergebracht waren – aber immerhin waren sowohl Stockwerk, als auch Zimmernummer vermerkt.
 

Lustigerweise schien sich in dem ganzen Haufen kein einziger Fan- oder Liebesbrief zu befinden, denn alle sahen so unheimlich geschäftsmäßig aus.

Auf der unteren Etage des kleinen Wagens befanden sich eine handvoll Pakete, die allerdings auch nicht besonders aussahen.

Nachdem [Y/N] alles genaustens betrachtet hatte und befand, dass sie nun loslegen konnte, machte sie sich auch direkt auf den Weg.
 

Je höher sie in dem Gebäude aufstieg, desto weniger Briefe wurden es auch, bis schließlich nur noch die kleinen Päckchen übrig blieben. [Y/N] hievte sie von der unteren Etage nach oben, hoffte, dass der Wagen bei dieser Aktion nicht in sich zusammenklappen würde und studierte die Anschriften.

Eines war an das Labor adressiert, welches sich nur wenige Etagen unter ihrer momentanen Position befand, alles Andere befand sich etwas weiter weg, also beschloss sie zuerst dorthin zu gehen.
 

Klappernd bewegte sie den Wagen zum Fahrstuhl und betete inständig, dass dieser nicht bei jedem Hubbel den Geist aufgab – besonders waghalsig war es immer in den Fahrstuhl hinein, oder heraus zu kommen.

Als sie in entsprechender Etage ankam, sah sie sich neugierig um. Normalerweise wagte sich hier nie jemand hin, aus verschiedenen Gründen. Es gingen Gerüchte um, von Explosionen, von Tony Stark, der ausrastete, wenn sich jemand auf dieser Etage blicken ließ, oder gar, dass er sich mit seinem Kollegen Banner zusammen tat und Streiche spielte.

Wenn [Y/N] genau darüber nachdachte, hatte sie schon einige Male mitbekommen, wie Pepper über diesen Umstand klagte.

Und für einen kurzen Moment kam ihr der Gedanke in den Sinn, dass sie selbst ja auch einen Streich hätte spielen können.
 

Doch sofort schüttelte sie ihren [H/C] Schopf und verwarf diese Idee wieder. Das wäre ein wenig zu riskant in ihrer Position. Außerdem kannte sie sich auch nicht wirklich gut mit diesen ganzen wissenschaftlichen Sachen aus.

Und doch war sie so neugierig.

Ein kleiner Blick in eines der Labore würde schon nicht schaden. Außerdem musste sie sowieso dort hinein um das Paket abzugeben und eine Unterschrift zu erhalten.
 

Sie suchte das angegebene Labor und schielte immer wieder durch die hohen Glaswände, sah aber niemanden hinter den Tischen stehen, der ihre Lieferung annehmen konnte. Vielleicht hatten sie gerade Pause, oder waren unterwegs.

[Y/N] versuchte sich darüber keine Gedanken zu machen, irgendwen würde sie hier schon finden, dem sie das Paket in die Hand drücken konnte.
 

Allerdings fand sie sich schnell vor einem neuen Problem, denn als sie versuchte die Tür zu Labor 6 zu öffnen, bewegte sie sich kein Stück.

„Ähm...“

Kann ich Ihnen helfen, Miss [L/N]?“, als mit einem Mal die Stimme durch den Flur hallte, fuhr [Y/N] erschrocken zusammen. Nach all den Wochen, die sie hier nun arbeitete, hatte sie sich noch immer nicht an die KI, JARVIS, gewöhnt, die manches Mal, urplötzlich, zu ihnen sprach.

„Ich muss ein Paket abgeben, ist jemand in dem Labor?“

Ja, aber ich darf Ihnen leider kein Zutritt gewähren.“

Also war dort tatsächlich jemand am Arbeiten. Warum hatte sie dann niemanden gesehen?
 

„Bitte, ich muss nur schnell rein, mir eine Unterschrift holen und verschwinde dann wieder.“

Einen Moment blieb es still und sie fragte sich bereits, ob die KI sie nur verarschen wollte, doch dann meldete sie sich ein weiteres Mal, so abrupt, wie zuvor: „Ich habe jemandem Bescheid gegeben. Man wird sich jeden Moment um Sie kümmern.“

Einen Moment wartete [Y/N] ab, ob noch etwas hinterher kommen würde, doch die KI blieb stumm. Stattdessen regte sich etwas anderes. Mit einem leisen, zischenden Laut, öffnete sich die Tür zu Labor 6.
 

Ob das so richtig war?

Bevor man ihr den Eintritt verbieten konnte, schnappte sie sich das Paket und mogelte sich in den nun offenen Raum. Leise ging die Tür hinter ihr wieder zu und mit unverhohlener Neugier sah sie sich in der neuen Umgebung um.

Sie hätte gedacht, dass es hier nach Schwefel oder Chemikalien roch, aber stattdessen roch es eher steril, fast wie in einem Krankenhaus.

Und alles sah hier auch genau so aus. Weiß, ordentlich, ungerührt, als wenn hier nie jemand arbeiten würde, geschweige denn, jemals einen Fuß in dieses Zimmer gesetzt hatte.
 

[Y/N] runzelte die Stirn und stellte das Paket vorsichtig auf einem der vielen Tische ab. Vielleicht sollte sie einige Sekunden warten, ehe dieser eine, einsame Mitarbeiter kam und die Lieferung entgegen nahm. Aber die Neugierde war so groß!

In der Schule hatte sie sich nie so wirklich für Physik oder Chemie interessiert, doch im Nachhinein hatte sie entdeckt, was für lustige und interessante Experimente es gab.
 

Als nach wenigen Minuten noch immer niemand kam, begann sie durch das Labor zu schleichen und sich die Sachen anzugucken. Mikroskope, Bunsenbrenner, kleine Glasbehälter und einige elektrische Apparate, die sie nicht genau benennen konnte, ließen sich finden, was ihre Aufmerksamkeit jedoch enorm steigerte, war ein Stapel mit Dokumenten, die auf einem der Tische lagen.

Ein deutliches Zeichen, dass hier tatsächlich jemand sein musste.
 

Mit ihren [E/C] Augen sondierte sie die ersten paar Zettel, verstand jedoch nur Bahnhof, weil alles mit Fachbegriffen vollgestopft war. Gerade, als sie eine weitere Seite umblättern wollte, unterbrach sie eine barsche Männerstimme: „Hey!“

Sie erschrak dermaßen, sodass sie den kompletten Stapel Notizen auf dem Boden verteilte.

„Verdammt, Entschuldigung!“

Ein schweres Seufzen drang an ihr Ohr, gefolgt von den Worten: „Warte, ich mache das schon.“
 

[Y/N] kniete sich direkt auf den Boden und versuchte die ganzen Unterlagen wieder einzusammeln. Sie hörte schwere Schritte, die auf sie zu kamen und kurz darauf ließ sich der Mann an ihrer Seite nieder, um ihr beim Aufsammeln zu helfen.

Große Hände bewegten sich in ihrem Blickfeld und sortierten die Zettel, ein moschusartiger Geruch stieg in ihre Nase und an ihre Ohren drangen immer wieder die Worte: „Schon gut, schon gut, ich mache das schon.“
 

Davon ließ sie sich jedoch nicht beirren und sammelte die Unterlagen weiter ein, während die Entschuldigungen wie in Dauerschleife aus ihrem Mund purzelten.

Schließlich erhoben sie sich beide und stellten den Stapel zurück auf den Tisch.

„Wirklich, es tut mir so leid, ich wollte nicht-“, Angst kroch über ihren Rücken, die Angst davor, dass sie sich nun ihre Karriere wegen eines dummen Fehlers verbaut hatte, doch als sie endlich den Blick hob und somit dem Mann in die Augen gucken konnte, bekam sie den nächsten Schreck und warf den Stapel Papier erneut um.
 

Den einzigen Kommentar den sie dafür erntete, war ein trockenes: „Toll.“
 


 

Die nächsten Minuten verbrachte [Y/N] auf einem der unbequemen Laborstühle und durfte nun nichts mehr anfassen. Was verständlich war.

Schweigend beobachtete sie den Mann, wie er die Blätter, die er abermals hatte einsammeln müssen, sortierte. Braune Locken hingen ihm in die Stirn und die Brille auf seiner Nase rutschte immer wieder hinunter. Er trug ein lila Hemd und eine braune Hose, die ganz offensichtlich nicht seine eigentliche Größe waren.

Er wirkte ein wenig zerstreut, so wie sie sich immer einen Wissenschaftler vorgestellt hatte und es passte auch irgendwie zu ihm.

Zu Bruce Banner.
 

Als sie ihn erkannt hatte, saß der Schock wirklich tief und sie musste zugeben, dass für einen kurzen Moment die Angst in ihr aufkeimte, sie könnte es nach ihrem Fauxpas mit einem riesigen, grünen Monster zu tun bekommen.

Doch der Mann blieb erstaunlich gelassen.
 

Als er fertig war, nahm er den ganzen Stapel in die Hand und verfrachtete ihn, ungelogen, bis an das andere Ende des Raumes. Dann kehrte er zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und sah sie abwartend an.

Lange hielt [Y/N] diesem Druck jedoch nicht stand und platzte hervor: „Oh Gott, es tut mir so leid, bitte erzählen Sie Miss Potts nichts davon!“
 

Ein leises Lachen drang an ihr Ohr und sie beobachtete, wie er die Brille von der Nase nahm, ordentlich faltete und zwischen den Fingern drehte: „Schon okay, du hast die Aufzeichnungen ja nicht in Brand gesteckt.“

Er klang entgegen ihren Erwartungen so locker, dass sich ein kleines Lächeln auf ihre Lippen schlich. Doch schnell breitete sich nicht nur wieder in flaues Gefühl in ihrem Magen aus, sondern ebenso peinliche Stille, in der sie bangte, sie würde doch noch von dem Doktor gerügt werden.
 

Allerdings machte Bruce keine Anstalten in dieser Richtung und fragte stattdessen: „Du bist sicher nicht gekommen, um meine ganzen Aufzeichnungen durcheinander zu bringen? Also?“

„Nein, ich bin für ein Paket gekommen und für den Spaß geblieben“, witzelte sie und hoffte damit nicht in das nächste Fettnäpfchen getreten zu sein, doch Bruce schmunzelte nur und ließ die braunen Augen durch den Raum gleiten, bis er das Paket entdeckte und aus ihrem Blickfeld verschwand.
 

[Y/N] wagte es nicht, sich auch nur einen Millimeter von diesem Stuhl herunter zu bewegen und wartete geduldig, bis der Doktor zu ihr zurück kam, das Paket abstellte und auf dem kleinen Klemmbrett seine Unterschrift setzte, damit sie eigentlich wieder abhauen konnte, doch behielt er die Sachen bei sich und lehnte sich, vielleicht ein wenig ungalant, an den Tisch: „Das Paket habe ich nun also. Folgt nun der Spaßteil?“
 

Augenblicklich schoss [Y/N] die Röte ins Gesicht. Er meinte doch jetzt nicht etwa genau das, was sie gerade dachte. Oder?

Allerdings schien er es schon selbst zu bemerken und fuhr sich verlegen durch die braunen Locken, ehe er ein wenig mit den Sachen auf dem Tisch herum klüngelte und versuchte sich zu erklären: „Ich war gerade dabei ein paar Sachen vorzubereiten, wir haben ein neues Programm, kleine Lehrausflüge von Schülern, denen wir etwas beibringen sollen und, nun ja...“, seine Worte verstummten und er trat ein wenig unbehaglich auf der Stelle herum.
 

Sie presste sich eine Hand auf den Mund, um nicht loslachen zu müssen. Entgegen ihren Erwartungen, oder eher den Vorstellungen die sie aus den Nachrichten hatte, war er gar nicht so furchteinflößend, wie sie sich ihn vorgestellt hatte. Er hatte eher etwas unscheinbares, schüchternes an sich, dass ihn fast schon liebenswürdig machte.

Wie konnte sie da Nein sagen? Langsam rutschte [Y/N] von dem Stuhl hinunter: „Ihn Ihrer Freizeit bringen Sie also kleinen Kindern etwas bei?“

Er nickte, konnte ihr jedoch nicht in die Augen sehen: „Man könnte es als kleine Zaubershow bezeichnen.“

„Nur das es keine Zauberei ist, sondern richtige Wissenschaft.“
 

Ein Lächeln bildete sich auf seinen Lippen und endlich blickte er auf, sodass sich ihre Blicke trafen: „Ja, genau“, er schien wesentlich enthusiastischer, als [Y/N] erwartet hätte, vielleicht ging er davon aus, dass sie Ahnung in dem Bereich hatte, wobei das vollkommene Gegenteil eher zu traf.

„Also darf ich deine kleine Helferin sein?“, unbewusst ging sie direkt auf das Du über, doch ihn schien es nicht ein mal zu stören, denn er schien sofort Feuer und Flamme zu sein. Vielleicht war sein ehemaliger Helfer ja erst vor kurzem abgesprungen und sie war nun zur richtigen Zeit am richtigen Ort?
 

„Wenn du möchtest?“, nervös friemelte er an seinen Fingern und wartete auf ihre Antwort, glücklicherweise nicht zu lange, denn die Begeisterung zeigte sich direkt auf ihren Zügen und enthusiastisch klatsche sie in die Hände: „Klar, was muss ich tun?“

Mit kurzem Zögern kehrte er zurück zu dem allzu bekannten Stapel Papierkram und zog ein Blatt davon heraus, ging wieder zu [Y/N] und drückte ihr eine Liste mit Sachen in die Hand, die er scheinbar brauchen würde.
 

Mit hochgezogener Augenbraue las sie sich die Sachen durch, die darauf aufgelistet waren. Allzu viel konnte sie nicht zuordnen, aber ein paar allgemeine Hilfsmittel waren ihr bekannt.

„Okay, wie wäre es, wenn ich die Sachen hier besorge und du kümmerst dich um die Chemikalien? Damit wirst du dich sicher besser auskennen“, lächelnd blickte sie zu ihm auf und er erwiderte es, vielleicht ein wenig zurückhaltender und schief, aber mit einer ganz persönlichen Note, ehe er den Blick wieder abwandte und sich abermals verlegen durch die braunen Locken fuhr.
 

Also teilten sie sich auf, [Y/N] suchte ihre Sachen und Bruce seine, bevor sie sich nach 15 Minuten wieder an dem Tisch trafen, an dem sie sich getrennt hatten.

Und das alles sogar, ohne das sie anderweitig Sachen umwarf, wie der Doktor an ihrer Seite anmerkte.

Ein kleines Prusten konnte sie sich nicht verkneifen. Als wenn dies nun ein Running Gag zwischen ihnen werden würde.
 

„Okay und nun?“, [Y/N] rieb sich bereits, in freudiger Erwartung, die Hände.

„Es sind nur ein paar kleine Testläufe. Gucken, ob das Equipment funktioniert“, er stellte alles in kleinen Grüppchen zusammen und zauberte schließlich noch Sicherheitsausrüstung für sie hervor, bestehend aus Kitteln, Schutzbrillen und Handschuhen.

„Vielleicht solltest du dir auch die Haare zusammenbinden.“

„Ja, klar“, nach einigem Zögern, weil sie selbst keine Haargummis dabei hatte, reichte Bruce ihr ein paar Gummibänder, die sie mit einem Grinsen entgegen nahm und band sich schließlich mit dieser Notlösung ihre [H/C] Haare hoch.
 

„Okay, wir fangen hiermit an“, Bruce baute ein großes Reagenzglas in ein Stativ mit Klemme ein und füllte es mit einer geringen Menge irgendeiner Chemikalie, „Das sind 15 Gramm Kaliumchlorat. Hast du eine Idee, was man damit jetzt machen kann?“

[Y/N] zuckte mit den Schultern, beobachtete aber neugierig wie er einen Bunsenbrenner unter das Glas hielt und langsam das Kaliumchlorat schmolz.

„Hier“, schließlich drückte er ihr eine Tüte Gummibärchen in die Hand, die sie kurz fragend beäugte und schließlich öffnete: „Danke.“
 

Sie griff in die Tüte und wollte gerade einen der Bären verdrücken, als Bruce sie bereits ungläubig von der Seite ansah: „Die sind nicht für dich gedacht.“

„Oh.“

Bruce hustete leicht, als wolle er ein Lachen unterdrücken, vermutlich wegen ihres Ausdrucks, beugte sich herüber und gab ihr eine lange Pinzette in die Hand: „Lass einen davon vorsichtig in das Glas fallen.“

Die junge Frau tat wie ihr geheißen und sofort verbrannte die Süßigkeit in einem intensiven Aufglühen, tanzte ein wenig auf der Oberfläche herum, während ein lautes Rauschen an ihre Ohren drang.
 

Überrascht von dieser plötzlichen Reaktion sprang [Y/N] hinter Bruce und klammerte sich an seinen Arm, konnte aber nicht umhin, zu Lachen. Bruce tat es ihr scheinbar gleich, denn sie spürte das leichte Beben seines Körpers.

„Das ist so cool. Was können wir noch machen?“, obwohl der gute Doktor gerade zu einer Erklärung der Reaktion ansetzen wollte, unterbrach sie ihn aufgeregt und sah ihn mit großen [E/C] Augen an, während sie seinen Arm leicht quetschte.
 

Behutsam nahm er ihre Hände in seine und brachte sie damit augenblicklich zum Schweigen: „Ganz ruhig. Das sind Experimente für kleine Kinder“, er sah sie ungläubig an, doch seine Mundwinkel zuckten verräterisch.

„Und wenn schon“, murmelte sie, dieses Mal ein wenig verhaltener und doch gespannt darauf, was er ihr noch so zeigen würde.
 

Und tatsächlich brachte er ihr bei, wie man Erdbeereis mit flüssigem Stickstoff herstellte, oder wie man selbst Wunderkerzen machte, oder gar, wie man Silber aus alten Röntgenfilmen gewinnen konnte.

Die Zeit flog nur so dahin. [Y/N] hätte nie im Leben gedacht, dass Lernen so viel Spaß machen konnte, ganz zu schweigen davon, dass sie hier auch noch mit dem Hulk saß. Nun gut, eher dem Mann, der der Hulk war.
 

Sie war ungemein beeindruckt, anders konnte man es gar nicht beschreiben. Bruce war angenehm ruhig, hilfsbereit und so intelligent, dass sie tatsächlich durchgehend etwas Neues gelernt hatte. Ob sie es jedoch behalten würde, war eine andere Frage.

Doch diese schien sich auch schon halbwegs in Rauch aufzulösen, als Bruce erneut das Wort an sie wandte: „Wenn du möchtest, kannst du morgen gerne wieder kommen und mir helfen. Natürlich nur, wenn es dir nichts ausmacht?“
 

Mittlerweile hatten sie ihr Chaos wieder beseitigt und saßen sich gegenüber an einem der Tische, jeder mit einer Schale Erdbeereis und Gummibärchen in der Hand. Entgegen ihren Erwartungen schmeckte das Eis sogar recht lecker, auch wenn die teilweise gefrorenen Gummibärchen dazwischen etwas befremdlich waren.

„Natürlich, unheimlich gerne“, er war ein unglaublich guter Lehrer, wie sie feststellen musste und insgeheim verurteilte sie sich dafür, dass sie ihn verurteilt hatte. Wer konnte schon ahnen, dass hinter einer großen, grünen Wutmaschine ein so friedlicher Mann steckte?
 

„Also sehen wir uns Morgen wieder?“, fragte er und [Y/N] meinte in seiner Stimme klang ein wenig Hoffnung mit. Lag es an ihr, oder hatte er Angst vor den ganzen kleinen Klugscheißern, die sein Labor stürmen würden?

„Sehr gerne.“

Einen Moment blieb es still zwischen ihnen, eine angenehme Stille, die sie nicht weiter störte. Dann richtete der Doktor wieder das Wort an sie: „Ich weiß, das klingt hier jetzt etwas merkwürdig, aber wie ist überhaupt dein Name?“
 

Sie verschluckte sich fast an ihrem Eis und beobachtete, wie er sich nervös durch die wilden Locken fuhr. Okay, er war wirklich ein wenig schusselig, wenn er sogar vergessen hatte zu fragen, wie sie hieß.

„[Y/N]“, antwortete sie leise und beobachtete heimlich seine Reaktion.

„Schöner Name“, er stocherte ein wenig in dem Eis herum, schien zu überlegen, bis ihm etwas einfiel, „Ach, du bist die neue Assistentin von Pepper.“
 

„Genau.“

„Wäre es okay für sie, wenn du mir helfen würdest?“

„Ich sage ihr nur, was sie wissen muss. Wenn du es genauso machst.“

Ihre [E/C] Augen huschten zu dem Stapel Papiere hinüber und ein schiefes Lächeln zierte Bruce' Gesicht.

„Aber keine Sorge, ich lasse mich von dir auch in Erdbeereis und Gummibärchen bezahlen.“

E ye of the hawk

Pausenzeit war geheiligte Zeit, ebenso Schlafenszeit, aber da beides eher von kurzer Dauer war, in der man nicht viel unternehmen konnte – besonders nicht, wenn man schlief, waren ihre freien Tage das Non plus ultra.

Am gestrigen Tage hatte [Y/N] an der Rezeption gearbeitet und überhört, wir ihre Kollegen über Coney Island sprachen. Es klang aufregend, charmant und spaßig, was sie neugierig machte. Auch wenn sie sich zeitweise schon für eine echte, gestresste New Yorkerin hielt, so hatte sie doch recht wenig von der Stadt selbst gesehen, da sie meistens mit arbeiten beschäftigt war.
 

Von daher befand es [Y/N] am heutigen Tag für nötig mal ein paar Schritte weiter in die Außenwelt zu kommen, weiter als bis zum Central Park gegenüber, oder dem Chinesen an der Ecke.

Auch wenn der Chinese unheimlich verlockend war.
 

Es war ein angenehmer, sonniger Tag, nicht zu warm, nicht zu kalt und sie warf sich ihre [F/C] Jacke über, ehe sie den Tower verließ. Es war mitten in der Woche und die Straßen in der Stadt waren so überfüllt wie immer, doch man sagte, zu dieser Zeit, wäre Coney Island fast schon wie eine Geisterstadt.

Verlockende Aussichten, wie sie befand, als sie sich mit ihrer Box gebratener Nudeln und einem Glückskeks in die volle U-Bahn drängte.
 

Gute 45 Minuten dauerte die Fahrt, bis in die hinterste Ecke von Brooklyn und als die Bahn leerer wurde, wagte sie es auch, ihre Nudeln zu essen, bevor sie kalt wurden.

Als sie die Portion aufgegessen hatte, erreichte sie auch gerade ihre Haltestelle und stieg aus, warf den Müll weg und erklomm die Treppe an die Oberfläche. Wind schlug ihr entgegen und brachte ihre [H/C] Haare durcheinander, salzige Luft füllte ihre Nase und fröhliches Lachen drang an ihre Ohren.
 

[Y/N] atmete tief durch. Es tat unheimlich gut, mal ein wenig frischere Luft in der Nase zu haben, statt den dauerhaften Smog in der Innenstadt. Zufrieden mit ihrem Plan und dem bisherigen Verlauf des Tages, nahm sie den Glückskeks in die Hand, riss die knisternde Folie auf und hoffte, dass sich darin etwas befand, was ihren Tag weiterhin in eine positive Richtung lenken würde.
 

Mit einem leisen Knacken brach sie den Keks auseinander, aß das relativ geschmacklose Stück und rollte den kleinen, weißen Zettel auseinander.
 

Ein Tag ohne Dich ist wie ein Glückskeks ohne Zettel.
 

Ihre Mundwinkel bogen sich nach oben. Oh, was für poetische Sprüche sich doch immer in diesen kleinen Keksen befanden. Zu dumm nur, dass sie alleine unterwegs war, doch mit einem Schulterzucken verstaute sie den Zettel sicher in ihrer Jackentasche und machte sich wieder auf den Weg.
 

Von Weitem konnte man schon die Attraktionen von Coney Island ausmachen; ein Riesenrad, ein Fallturm, eine Achterbahn, alles in knalligen Farben, wie man es von Freizeitparks und Jahrmärkten kannte. Hier eine Nacht mit jemand Besonderem zu verbringen war sicher traumhaft.

Aber heute würde sie diesen Ort alleine erkunden.

Ein paar Menschen – und tatsächlich fanden sich darunter sogar einige Pärchen – tummelten sich zwischen den Gebäuden, aßen Zuckerwatte, oder Hot Dogs, hielten große, gewonnene Plüschtiere in der Hand und amüsierten sich köstlich.
 

Ihre Füße trugen sie über die alten Holzbretter und mit großen Augen sah sie sich um. Ein paar der Geschäfte waren geschlossen, die großen Attraktionen, die sie schon zuvor gesehen hatte, waren voll und gut benutzt und hie und da gab es eine kleine Losbude, oder einen Schießstand. Hinter dieser Welt aus Spaß konnte man den Strand erkennen, an dem sich viel mehr Leute tummelten, das bisschen Sonne genossen und ein wenig im Wasser spielten.
 

Alleine schon an einem so schönen Tag hier zu sein und einfach zu machen, was sie wollte, zauberte [Y/N] bereits ein Lächeln auf die Lippen und angestrengt überlegte sie, wofür sie ihr hart verdientes Geld ausgeben sollte.

Riesenrad und Achterbahn, so befand sie, würden alleine keinen Spaß machen. Lose ziehen, war ein zweischneidiges Schwert, zum Einen war sie fest überzeugt, dass man eh nie etwas gewann und zum Anderen, wenn dies doch mal passieren sollte, dann war es nie etwas Gutes.
 

Also würde sie an einer der Schießbuden mal ihr Glück versuchen. Es gab eine rote Bude, die mehrere Plüschtiere aushängen hatte, darunter auch einiges aus aktuellen Kinofilmen und wie sie feststellen musste sogar kleine Plüschselfies von Iron Man, Captain America, oder dem Hulk.

Als sie die Figuren genauer betrachtete, schlich sich ein freches Grinsen auf ihre Lippen. Sie waren nicht gerade schön ausgearbeitet und dem Original kaum ähnlich.

Vielleicht könnte [Y/N] es ja schaffen, einen davon zu gewinnen und entweder an Stark, oder Banner schicken, nur um sie zu ärgern.
 

Mit dieser schelmischen Idee im Kopf, nahm sie sich ihre Geldbörse und bezahlte für ein Spiel. Der Junge in der Bude, der vermutlich nicht unweit ihres eigenen Alters war, erklärte ihr mit einer eher gelangweilten Stimme, wie sie das Luftgewehr zu bedienen hatte, auf welche Ziele sie sich von ihrer Position aus festlegen sollte und was sie gewinnen konnte, wenn sie denn die Höchstpunktzahl erreichte.

„Und wenn ich eine von den Plüschfiguren hier möchte?“, fragte [Y/N] und deutete auf die kleinen Stoff-Avengers, die von der Decke baumelten

Der Junge kletterte auf den niedrigen Tresen, griff ungelenk nach den Gewinnen und zog sie so fest in seine Richtung, dass man Angst bekam, er würde alles runter reißen.

„30 Punkte“, antwortete er, genauso monoton, wie zuvor.
 

[Y/N] unterdrückte einen patzigen Kommentar und sah sich ihre Ziele an. Für so viele Punkte, musste sie ja bereits die Hälfte abräumen und durfte dabei keinen Schuss vergeuden.

„Verdammt“, zischte sie, das würde doch niemals funktionieren. Warum gab man ihr im Tower keinen Unterricht in solchen Sachen? Wenn die nächste Alien-Invasion anstünde, wäre das doch mehr als hilfreich.

Sie rümpfte die Nase, strich sich die [H/C] Haare aus dem Gesicht und nahm das Gewehr in die Hände.
 

Ganz ruhig atmen und konzentrieren, redete sie sich immer wieder ein. Sie beugte sich vor und versuchte die Hand still zu halten.

Es fühlte sich an, als würde ihr Leben davon abhängen, wenn sie es nicht schaffen würde. Einatmen, ausatmen. Abzug drücken. Es gab kaum Rückstoß, ein kleiner Knall ertönte, gefolgt von einem hellen Klimpern.

Unbewusst blinzelte sie mehrere Male und sah über das Gewehr hinweg. Direkt breitete sich ein berauschendes Glücksgefühl in ihr aus, als sie sah, dass sie getroffen hatte.
 

Mit einem fetten Grinsen auf den Lippen, beugte sie sich erneut vor und wiederholte ihre Methode ein paar weitere Male. Je öfter sie ihr Ziel traf, desto fröhlicher wurde sie und sah sich ihrem Ziel bereits so nah, als beim achten Schuss anfing alles schief zu gehen.

Erst war es nur ein Schuss, der daneben ging, dann zwei, dann fünf, dann zehn.

Es war kein Klimpern zu hören, stattdessen nur ein kaum wahrnehmbares, dumpfes Geräusch und augenblicklich entgleisten ihr alle Gesichtszüge.

„Nein, verdammt!“, [Y/N] war so verbissen gewesen, dass diese wütenden Worte sofort aus ihr heraus platzten, ohne das sie es verhindern konnte.

Na, ihr Ziel konnte sie sich damit wohl abschminken.
 

Neben sich vernahm sie ein leises Lachen und wandte ruckartig den Kopf in entsprechende Richtung, mit einem Ausdruck in den [E/C] Augen, der denjenigen sofort in die Hölle verdammen sollte.

Anscheinend war sie so konzentriert gewesen, dass sie es nicht ein mal bemerkt hatte, wie ein Mann sich an dem Gewehr neben ihr postiert hatte. Er hatte kurze, blonde Haare und markante Gesichtszüge. Seine Augen konnte sie leider nicht erkennen, weil er eine große Sonnenbrille trug, doch sie konnte vermuten, dass in ihnen der Spott lag.
 

[Y/N] rümpfte die Nase und drehte den Kopf wieder zurück zu ihrem eigenen Spiel, doch aus dem Augenwinkel beobachtete sie den fremden Mann, der es gewagt hatte, sie auszulachen.

Nun war es vollkommen vorbei mit ihrer Konzentration und sie spielte auch eher nur noch halbherzig – mehr als ein Radiergummi würde sie eh nicht mehr gewinnen.

Der Mann an ihrer Seite hingegen, schien vollkommen in seinem Element zu sein. Er beugte sich vor, legte das Luftgewehr an und man hörte genau, wie er langsam ausatmete.
 

Dann schien alles ganz schnell zu gehen. Er drückte ab, ein leiser Knall, gefolgt von einem Pling und das immer und immer wieder, bis er alle Ziele erfolgreich umgenietet hatte.

Beinahe wäre ihr die Kinnlade herunter geklappt, doch diese Genugtuung wollte sie ihm nicht geben, als er sich aufrichtete und sie schelmisch angrinste. Immerhin schaffte der Fremde es, dem Jungen hinter dem Tresen mal einen anderen Ausdruck aufs Gesicht zu zaubern.
 

„Das war so cool! Sie haben tatsächlich alle Ziele getroffen, Wahnsinn!“, rief der Junge und war plötzlich vollkommen aufgekratzt, als hätte er so eine Aktion zum ersten Mal in seinem Leben gesehen.

Bleib mal auf dem Teppich, so cool war es nun auch wieder nicht, dachte sich [Y/N] mit einem genervten Seitenblick auf die beiden Männer.

„Okay, Sie können sich gerne was aussuchen. Was sie möchten.“
 

Anscheinend hatte sie der Jungspund schon total vergessen, jetzt bestand sie aber auf ihren hart verdienten Radiergummi.

Doch entgegen ihren Erwartungen richtete der Schütze neben ihr, das Wort an sie: „Was möchtest du?“

Überrascht sah sie zu ihm auf, ließ sich diese Chance aber nicht entgehen. Flüchtig glitten ihre [E/C] Augen über die Stofftiere und nachdem sie die ganze Sache noch ein Mal kurz überdacht hatte, sagte sie bestimmt: „Den Iron Man.“
 

Der Junge knipste eines der Stofftiere ab, reichte es an den Mann, der es wiederum an sie reichte. Letztendlich wäre es sicher lustiger Tony in seinem Ego ein wenig zu verletzen, als das große, grüne Ungeheuer auf sie loszulassen – auch wenn sich Doktor Banner sicher nicht so leicht aus der Ruhe bringen ließ, wie Stark.
 

„Ein Fan?“, fragte der Mann ein wenig grummelig und beobachtete, wie [Y/N] das Ding in den Händen drehte und von allen Seiten betrachtete, während in ihren [E/C] Augen etwas aufblitzte, dass er nicht direkt zuordnen konnte.

„Nicht zwangsläufig. Eher jemand, der ihn ein wenig ärgern will.“

Mit einem doch recht dümmlichen Ausdruck sah er sie an und schien zu überlegen, ehe er in ein plötzliches, lautes Lachen verfiel.

„Das gefällt mir. Wie ist dein Name?“

„[Y/N]“, antwortete sie und reichte ihm die Hand, die er daraufhin enthusiastisch schüttelte.

„Clint, freut mich. Man trifft ja nicht oft Frauen, die den Mut haben, um es Stark heimzuzahlen.“
 

Nachdenklich sah sie ihn an und es brauchte einen Moment, bevor sie registrierte, was er gerade gesagt hatte, weil sie so davon abgelenkt war, zu erkennen, wer genau er war.

Erst dann riss sie erschrocken die Hände hoch und wimmelte ab: „Nein, nein, neinneinneinnein! Das meinte ich überhaupt nicht!“, Hitze kroch ihren Hals hoch, vor allem, als Clint wieder anfing zu lachen, „Er ist mein Arbeitgeber, verdammt!“
 

Clints Schultern bebten noch immer, doch wenigstens kam kein Laut mehr von ihm. [Y/N] nutzte indes die Zeit, um ihn noch genauer zu betrachten und musste feststellen, dass es ein wenig Schade war, dass er so im Schatten seiner bekannteren Kollegen stand, anscheinend war er ein ganz angenehmer Geselle.

Aber vielleicht war es auch gerade das, was einen guten Agenten ausmachte.

Der Mann klopfte ihr auf die Schulter und schließlich verschwanden seine Hände in den Hosentaschen: „Trotzdem, das gefällt mir. Wenn ich dich vielleicht einladen darf?“

„Worauf?“

„Auf einen von Nathan's berühmten Hot Dogs?“
 

[Y/N] dachte einen Moment darüber nach und runzelte die Stirn, bevor sie antwortete: „Das ist das Mindeste, oder nicht?“

„Womöglich“, er zuckte mit den Schultern und bedeutete ihr mit einem Kopfnicken ihm zu folgen. Mit einem Lächeln auf den Lippen tat sie wie geheißen.

Gemeinsam setzten sie sich in Bewegung und gingen schweigend zwischen den anderen Touristen umher.
 

Je näher sie ihrem Bestimmungsort kamen, umso voller schien es zu werden und der Duft von verschiedenen Gewürzen erfüllte die Luft. Viele kamen ihnen entgegen, die bereits etwas zu Essen in der Hand hatten, darunter auch ziemlich viele Hot Dogs – der Laden musste wirklich unheimlich beliebt sein.

Und bald darauf sah sie auch das gelbe Schild, mit dem roten Schriftzug Nathan's darauf. Erst auf den zweiten Blick fiel ihr die ewig lange Schlange davor auf.
 

„Oh Gott“, murmelte [Y/N]. Da würden sie ja ewig warten müssen.

„Keine Sorge“, Clint lenkte sie weiter, bis an das Ende der Schlange, „Das wird nicht so lange dauern. Es sei denn, jemand kann sich nicht entscheiden. Oder zählt gerade seine Pennys zusammen. Oder-“

„Schon gut, ich hab's verstanden.“

„Oh, ich glaube ich weiß, warum sie gerade dich eingestellt haben.“

„Ach ja?“, neugierig zog sie eine Augenbraue hoch und verschränkte herausfordernd die Arme vor der Brust.
 

„Du bist genauso charmant, wie dein Arbeitgeber“, Clint grinste sie an, wie ein kleines Kind und sie konnte sich nicht entscheiden, ob sie nun wütend sein, oder über diese dreiste Aussage lachen sollte.

„Danke, das kann ich nur zurückgeben.“

„Eine Eigenschaft, die einen unter Tonys Fuchtel am Leben hält.“

Nun war es an ihr, lauthals los zu lachen: „Ja, das stimmt.“
 

Entgegen ihren Erwartungen, bewegte die Schlange sich doch recht schnell vorwärts und alsbald schon bestellte Clint für sie beide je einen Hot Dog.

Beim näheren Betrachten hatte er nichts besonderes an sich, was ihn so berühmt machen würde, doch der erste Bissen war eine Geschmacksexplosion. Es war auf den Punkt und ließ sie beide fast zeitgleich die Augen verdrehen.

„Hätte ich das eher gewusst, wäre ich schon viel früher hier her gekommen“, murmelte [Y/N] und sah ihren Begleiter an, der nur bekräftigend nickte.
 

„Kommst nicht so oft raus, was?“, fragte Clint und setzte ihren kleinen Gang fort, zurück Richtung Fahrgeschäfte.

„An manchen Tagen habe ich Glück, wenn ich die Sonne zu Gesicht bekomme“, begann sie und nahm noch einen Bissen, „Klar ist es anstrengend und manches Mal nicht so berauschend, aber dafür kann ich nach den paar Wochen schon Geschichten erzählen, die manche Grün vor Neid werden lässt.“

„So eine Geschichte, wie diese hier?“, er blickte fragend zu ihr auf und schob sich fast schon die komplette letzte Hälfte des Hot Dogs in den Rachen, als hätte er gar nicht vor, es richtig zu genießen.
 

Sauce klebte an seinen Mundwinkeln und der Anblick war wirklich etwas für die Götter, ein Anblick, der sie abermals zum Lachen brachte.

„Ja, auch wenn du in der Erzählung vermutlich nicht sonderlich gut wegkommen würdest.“

„Warum nicht? Ich dachte, ich hätte dich am Schießstand beeindruckt und war dann noch ganz der Gentleman, um dich zum Essen einzuladen.“

„Oh ja, Hot Dogs, wirklich vornehmes Essen.“

Clint zuckte mit den Schultern, als würde es ihn nicht weiter kümmern, doch antwortete er: „Aber sie sind wirklich die Besten der ganzen Stadt.“
 

[Y/N] nickte bestätigend, als auch sie den letzten Bissen verdrückte und ihm schweigend folgte. Wohin genau sie gingen, konnte sie nicht sagen. Vielleicht hatte Clint ja vor, noch mit der Achterbahn, oder dem Riesenrad zu fahren. Zwei Konstrukte, die bei näherer Betrachtung vielleicht nicht so aussahen, als würden sie dem nächsten Lufthauch standhalten.

Aber vermutlich wäre es ein schöner Abschluss des Tages, zumal die Sonne sich bereits wieder gen Horizont senkte.
 

„Möchtest du noch ein mal an den Schießstand?“, fragte Clint abrupt und hatte anscheinend ganz andere Gedanken im Kopf. Was zermarterte sie sich auch das Hirn über solche Sachen?

[Y/N] gab einen belustigten Laut von sich: „Damit du mich da schlagen kannst?“

„Natürlich... werde ich es erst so aussehen lassen, als wenn du gewinnen würdest, doch am Ende, ja, werde ich dich haushoch schlagen“, antwortete er dreist und mit solch einer Überzeugung, dass sofort der Kampfgeist in ihr entflammte.
 

Einen Moment schien sie darüber nachzudenken und er beobachtete sie mit Adleraugen.

„Wenn ich gewinne“, Clint überlegte einen Moment und fuhr sich durch die kurzen Haare, „können wir so etwas hier ja wiederholen. Allerdings wirst du dann zahlen.“

Das könnte ein teurer Spaß werden. Und als sie sah, wie sich ein breites Grinsen auf seinem Gesicht bildete, die Zungenspitze frech zwischen den Zähnen hervorlugte, schwor sie sich, dass sie nicht verlieren würde.
 

Sie schluckte und war am überlegen, womit sie ihm entgegen treten konnte, doch binnen weniger Sekunden fand sie etwas, was ihren Eifer noch mehr antrieb: „Gut. Wenn ich gewinne, lege ich diesem hässlichen Ding“, [Y/N] wedelte mit dem Iron Man Plüschtier vor seiner Nase herum, „einen Brief bei, mit deiner Unterschrift drunter.“

Augenblicklich klappte Clint die Kinnlade herunter und mit einem Ausdruck von purem Horror war ihm ins Gesicht geschrieben: „Das würdest du nicht wagen.“
 

Sie hatten ihre Destination erreicht und mit amüsiertem Ausdruck wandte [Y/N] sich von ihrem Begleiter ab.

„Das wollen wir doch mal sehen“, selbstsicher knallte sie ein paar Dollar auf die Theke der Bude und schnappte sich das Luftgewehr.

S okovian twin

„23... 24... 25“, murmelte [Y/N], als sie die ganzen zusammengetackerten Papiere in ihrer Hand zählte. Warum auch nicht? Sie hatte ja genug Zeit dazu, als der beschissene Fahrstuhl ausgefallen war und sie nun die ganzen Treppen hoch und runter laufen durfte, um ihren Aufgaben nachzukommen. Die Handwerker waren anscheinend auch nicht die Aufgewecktesten, weil sie nunmehr seit vier Stunden nach einer Lösung für dieses Problem suchten.

Sogar ihr Boss hätte das schneller hin gekriegt.
 

Aber der war ja zur Zeit mit einem Meeting beschäftigt, wofür sie nun die Broschüren, Verträge und was nicht alles anschleppen durfte. Natürlich nicht, ohne sie vorher von Pepper absegnen zu lassen, was wiederum hieß, dass sie erst in ihre Etage latschen durfte, dann für eventuelle Korrekturen zurück an ihren Computer, wieder zurück zu Pepper und dann, vielleicht, irgendwann, irgendwann, würde sie diese verdammten Zettel los sein.
 

Mit einem schweren Seufzen kam [Y/N] endlich auf entsprechender Etage an und drückte gegen die schwere Tür, um den menschenleeren Flur zu betreten, als mit einem Mal ein heftiger Luftzug alle Zettel aus ihren Händen riss.

„Ach, verdammt“, mit einem nörgeligen Tonfall und einem weiteren schweren Seufzen, ließ sie sich auf die Knie fallen und begann damit, die ganze Zettelwirtschaft einzusammeln. Als sie sich wieder aufrichtete, warf sie einen Blick den leeren Gang hinunter.

Keine Menschenseele, Fenster und Türen waren alle fest verschlossen.
 

Langsam verengten sich ihre Augen zu Schlitzen. Der Windstoß kam ja wohl nicht von irgendeinem Über- oder Unterdruck. Sehr seltsam.

Sie sollte sich darüber auch nicht allzu viele Gedanken machen. Stattdessen setzte sie sich wieder in Bewegung und checkte unterwegs, ob sie auch alle Zettel beisammen hatte.
 

Ein plötzliches Klappern ließ sie aufblicken und das Einzige, was sie sah, war ein bläulich-silbernes Leuchten, als ein zweiter Windstoß sie erfasste, so stark, dass es sie beinahe von den Füßen riss und nicht nur ihre [H/C] Haare in alle Richtungen fliegen ließ, sondern abermals erfolgreich die Zettel auf dem Boden verteilte.
 

Mit rasendem Herzen blieb sie stocksteif stehen und sah sich panisch um. Sie hatte hier ja schon einiges erlebt, aber das hier war vollkommen neu. Ob sie langsam verrückt wurde? Wahrscheinlich arbeitete sie einfach zu viel, immerhin war hier alles geschlossen und trotzdem fühlte es sich an, als würde sie bei Sturm auf der Außenplattform des Towers stehen.

Vielleicht war ja nun auch nicht nur der Fahrstuhl hinüber, sondern die Klimaanlage drehte auch langsam durch.
 

Zur Sicherheit sah sie sich nochmals um, ehe [Y/N] sich wieder auf die Knie sinken ließ und langsam die Hände nach den Papieren ausstreckte. Sie erwartete jeden Moment einen weiteren Luftzug, doch stattdessen erregte etwas Anderes ihre Aufmerksamkeit.
 

Hinter sich konnte sie schwere Schritte vernehmen, die auf sie zusteuerten und nur wenige Augenblicke später trat ein abgewetztes Paar Turnschuhe in ihr Blickfeld. Folglich wanderten ihre [E/C] Augen hoch, über eine schwarze Jeans und ein ziemlich eng anliegendes Shirt. Der Anblick hätte ihr gefallen, wäre sie nicht kurz darauf über dieses überhebliche Grinsen in dem Gesicht des jungen Mannes gestolpert.
 

„Alles klar, da unten?“, fragte der Fremde mit einem schweren Akzent und bückte sich zu ihr hinunter, um ihr beim Aufsammeln zu helfen. Mit Adleraugen musterte sie ihn, seine feinen Gesichtszüge, die hohen Wangenknochen, die gerade Nase, doch das, was ihr und vermutlich auch jedem Anderen sofort ins Augen sprang, waren die silber-weißen Haare, die ihm wild in die Stirn hingen. Als wäre er gerade einen Marathon gelaufen.
 

Als er sich erhob, tat sie es ihm gleich und musste feststellen, dass sie nicht ein einziges Blatt in der Hand hatte. Die ganze Arbeit hatte er ihr abgenommen und wieder mit diesem Grinsen auf den Lippen reichte er ihr den Stapel.

„Hab dich wohl nicht gesehen“, sagte er und der fremdländische Akzent, der seine tiefe Stimme dominierte, jagte ihr einen angenehmen Schauer über den Rücken. Doch die Worte blieben ihr im Kopf hängen.
 

„Ich dich auch nicht“, antwortete [Y/N] trocken und wartete nach dieser wirren Aussage seinerseits nur noch auf eine Entschuldigung, da er sie anscheinend fast umgeworfen hatte.

Doch darauf konnte sie wohl lange warten, denn der Mann machte eine Geste, als würde er seinen imaginären Hut vor ihr ziehen und verabschiedete sich schließlich mit bester Laune.

Verwirrt blickte sie ihm nach, bis er durch die Tür verschwunden war.
 

Für einen Moment blieb sie so stehen und schüttelte schließlich den Kopf. Das wurde hier wirklich immer verrückter. Schnell zählte sie die Zettel noch ein mal durch und da sie alles beisammen hatte, setzte sie ihren Weg fort.

Dieses Mal auch ohne jegliche Unterbrechungen.
 

Ein bisschen angepisst von diesem Intermezzo, welches ihre kostbare Zeit gestohlen hatte, klopfte sie stärker, als gewollt, an Peppers Tür an, wartete aber geduldig auf das geflötete: „Herein!“

Leise schloss [Y/N] die Tür wieder hinter sich und reichte den Stapel Papiere an ihre Vorgesetzte weiter.

„Was hat denn so lange gedauert?“, fragte Potts und betrachtete die Zettel mit einem Stirnrunzeln, „Und warum sind die alle so zerknickt?“
 

Die Frau klang nicht sonderlich anklagend, doch den nicht überprüften Zustand der Papiere ließ sie einen Stich der Scham verspüren. Darauf hätte sie wirklich achten können. Jetzt musste sie das Ganze ja noch mal machen.

„Entschuldigung, ich hatte draußen im Flur einen kleinen Zusammenstoß mit... irgendwem“, antwortete [Y/N] wahrheitsgemäß und erst jetzt fiel ihr auf, dass sie wenigstens nach dem Namen des Typen hätte fragen können.

Dann könnte sie ihn jetzt ordentlich anprangern.
 

Pepper setzte sich hinter ihren riesigen Schreibtisch und überflog die Worte nur kurz, doch man konnte erkennen, wie sich eine ihrer perfekten Augenbrauen nach oben bog.

„Ein junger Mann, nehme ich an?“, fragte sie in die Stille hinein, was [Y/N] nur bekräftigend nicken ließ, „Der ist hier vorhin auch durchgewirbelt. Ist neu.“

Weiter äußerte Pepper sich nicht dazu.
 

Als [Y/N] sich das Büro genauer ansah, konnte sie erkennen, dass die Sachen auf dem Tisch ein wenig durcheinander aussahen, als wenn man sie erst vor Kurzem wieder darauf angeordnet hatte. Die wenigen Pflanzen in den Ecken sahen auch nicht gerade gesund aus und sonstige Deko wirkte tatsächlich ein wenig windschief.

Nun wollte sie aber auch nicht zu neugierig sein und fragen. Im Grunde interessierte es sie ja auch nicht, so dreist wie der Kerl gewesen war.
 

„Du kannst die Verträge so lassen, aber drucke sie lieber noch mal aus, damit es ordentlich aussieht“, sprach Pepper und gab ihr die Papierwirtschaft wieder zurück.

„Okay“, mit einem kurzen Nicken zum Abschied schnappte sie sich die Sachen und verließ das Büro wieder. Gezeichnet von den vorigen Erlebnissen wartete [Y/N] noch einen Moment im Flur, doch als sich nichts regte, wagte sie es, den Rückweg zu ihrem kleinen Kabuff anzutreten.
 


 

Man mochte es kaum glauben, dass der Rest des Tages tatsächlich völlig normal verlaufen war und sie nun ohne weitere Vorkommnisse in ihrem Zimmer ankam, damit sie endlich ein wenig Ruhe finden konnte.

Doch kaum fiel die Tür zu ihren Räumlichkeiten hinter ihr ins Schloss, da klopfte es heftig gegen das Holz. Erschrocken zuckte [Y/N] zusammen und fuhr herum. Gerade eben war sie noch alleine auf dem Gang gewesen und als sie die Tür öffnete, war dem noch immer so.
 

„Sehr witzig“, murmelte sie. In der ganzen Zeit, in der sie nun hier lebte, hatte man ihr noch nie einen Klingelstreich, oder eher einen Klopfstreich, gespielt. Sie wollte die Tür schon wieder zuschlagen, als ihr etwas ins Auge fiel. Direkt vor ihr auf dem Boden lag ein krüppeliger Strauß [F/B] – ihre Lieblingsblumen.

Das sie jedoch weit und breit niemanden entdecken konnte, machte sie ein wenig skeptisch. Langsam bückte sie sich nach dem Strauß und blickte abermals links und rechts den Gang hinunter.
 

Ein winziges Detail fiel ihr ins Auge. Nur auf einer Seite des Flures lagen unzählige Blütenblätter verteilt, als hätte der Überbringer der [F/B] es ziemlich eilig gehabt, zu eilig, um pfleglich mit ihnen umzugehen.

Mit einem leisen Schnauben schloss [Y/N] die Tür hinter sich und betrachtete den Strauß genauer. Eine kleine Karte war an den Stielen befestigt, die sie vorsichtig abfriemelte um die Blumen in eine Vase zu stellen, die sie sich darauf holte.
 

Tut mir leid, wegen dem Zusammenstoß heute.

Schulde dir wohl was.
 

Pietro
 

Ihre Mundwinkel bogen sich nach oben, zeitgleich, als sie die Stirn kraus zog. Pietro hieß er also.

Vorsichtig stellte sie die Vase mit den Pflanzen nahe der Fensterbank ab und die kleine Karte direkt daneben.

Diese Schuld konnte er ihr gerne abbezahlen, dafür würde sie schon sorgen.

Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck machte [Y/N] sich fertig fürs Bett und legte sich schlafen.
 


 

„Wann soll der blöde Fahrstuhl bitte wieder funktionieren?“, man konnte es ja schon als Frechheit ansehen, dass das Ding noch immer nicht wieder heile war.

„Keine Ahnung, hoffentlich heute Nachmittag. Ich hab gehört, Mister Stark will sich jetzt auch persönlich darum kümmern“, antwortete [Y/N]s Kollegin, ohne dabei von ihrem Handy hoch zu blicken.

„Ich bitte darum“, grummelnd zog [Y/N] sich noch einen weiteren Kaffee aus der Maschine in dem kleinen Personalraum, in dem sie gerade ihre erste Pause verbracht hatte und folgte schließlich ihrer Kollegin zum Treppenhaus, damit sie sich wieder unten an der Rezeption vergnügen konnten.
 

Das Treppenlaufen ging mittlerweile in die Beine, vor allem, wenn man von den Wohnungen der Mitarbeiter bis nach unten und dann die ganze Zeit wieder hoch in irgendwelche Büros rennen musste.

Gerade, als sie die letzte Stufe erreicht hatten und die riesige Empfangshalle betreten wollten, meldete sich [Y/N]s Pager.

Leicht verdrehte sie ihre [E/C] Augen. Irgendwann würde sie dank diesem Geräusch durchdrehen.
 

„Miss Potts?“, fragte ihre Kollegin, beinahe in einem mitfühlendem Tonfall.

„Ja“, kam prompt die Antwort, als sie einen Blick auf das kleine Gerät geworfen hatte, „Tut mir leid, wirklich. Manchmal bin ich hier der Lückenbüßer für Andere und dann wieder Sonderbeauftragte unter ihrer Fuchtel.“

Die Dame an ihrer Seite lachte: „Schon gut, ich werde es schon alleine schaffen, den Leuten den Weg zum Klo zu zeigen.“
 

Mit einem dankbaren Ausdruck hatte [Y/N] sich verabschiedet und schließlich sogar ihre Vorgesetzte angerufen, damit sie sich ihre neue Aufgabe genauer erklären lassen konnte. Oder eher Aufgaben, denn wenn es schon mal etwas für sie zu tun gab, dann am besten gleich Alles auf einmal.
 

Just in dem Moment, als sie sich gerade auf den langen Weg hinunter in die Garage machen wollte, spürte sie wieder diesen Luftzug, dieses Mal jedoch nicht so harsch, wie am Tag zuvor. Als sie den Blick hob, sah sie bereits denjenigen, den sie erwartet hatte.

Die einzige Frage, die ihr nur noch blieb, war, wie er es so schnell und unauffällig schaffte, ihr nahe zu kommen.
 

„Guten Morgen, Pietro“, sagte [Y/N], ein wenig amüsiert und sah den Mann mit den seltsamen Haaren an. Dieser trug wieder das schiefe Grinsen auf den Lippen, als wenn es sein Markenzeichen wäre, nebst seinem Akzent, den sie ebenso besonders fand, als er sie ansprach: „Ich höre schon, du hast die Blumen erhalten.“

„Ja, sie waren zwar ein bisschen verwüstet, aber Danke.“

Ein kurzes, dunkles Lachen war seinerseits zu hören: „Ein bisschen durch den Wind, was?“

Pietro sagte es so verschwörerisch, dass sie nur fragend die Augenbrauen hochziehen konnte. Als wenn es irgendein Insider-Witz zwischen ihnen wäre, wurde sein Grinsen nur noch breiter, wohingegen [Y/N] immer verwirrter drein schaute.
 

Nach wenigen Sekunden des Schweigens, schüttelte sie den Kopf und ging weiter nach unten. Pietro folgte ihr munter auf dem Fuße.

„Okay, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber du kommst mir nicht gerade koscher vor“, setzte [Y/N] an und drehte sich noch ein mal nach ihrer spontanen Begleitung um.

„Ach so?“

„Ja, du tauchst immer so plötzlich auf und bist genauso schnell wieder weg. Ein bisschen verdächtig, oder? Zumal jemand verdammt schnell sein muss, wenn er unbemerkt aus dem Mitarbeiterflur flüchten kann.“
 

Sein Lachen hallte von den kahlen Wänden des Treppenhauses wider: „Sieht so aus, als hättest du mich ertappt“, einen Moment war er wieder ruhig und betrachtete sie eingehend, was sie nur erwidern konnte, zumal er sich jetzt noch verdächtiger machte, doch fragte sie nicht nach, was er denn nun wieder faselte.

Immerhin redete er schnell von selbst weiter: „Ich hab besondere Kräfte.“

„Ts, ja klar“, sie verdrehte die Augen, das wurde hier ja wirklich immer besser.

„Ich sage die Wahrheit. Ich bin schnell, richtig schnell, soll ich es dir beweisen?“, abrupt blieben sie stehen, breit grinste er sie an, während es in ihrem Kopf langsam anfing zu rattern.

So ganz glauben wollte, oder konnte, sie es nicht, doch irgendwo schien es Sinn zu ergeben.
 

„Also?“, Pietro hielt ihr die Hand als Aufforderung hin und riss sie mit diesem Wort aus ihren Gedanken. Ihre [E/C] Augen fielen auf seine Hand, dann auf sein Gesicht.

Zögernd sagte sie: „Ich muss zur Post und Pakete abholen, die machen um zwei Pause und bis ich mit dem Auto da wäre...“, langsam aber sicher verstummte sie, ohne den Satz wirklich zu beenden.

Es war das Erstbeste, was ihr in den Sinn kam und das, was am Weitesten entfernt schien – für die Zeit, die ihr noch übrig blieb.

Außerdem schuldete er ihr eh noch etwas, hatte er ja selbst gesagt.
 

„Keine Sorge, wir werden sofort da sein“, der junge Mann ließ sich zu einem Zwinkern hinreißen und nahm vorsichtig ihre Hand, „Ach ja, wegen dem Gegenwind: Halt lieber die Augen geschlossen.“

Und bevor [Y/N] es sich noch anders überlegen konnte, wurde der Griff an ihrer Hand fester, Pietro zog sie an sich und hob sie auf seine Arme. Von dieser Aktion schon vollkommen überrascht, konnte sie sich nicht mehr darauf konzentrieren, was als nächstes passierte.

Doch dafür, so musste sie ihm eingestehen, ging es wirklich viel zu schnell.
 

Das Einzige, was sie mitkriegte, war der heftige Zug des Windes, das Rauschen in ihren Ohren und das panische Herzklopfen in ihrer Brust. Sie hatte die Augen fest zugekniffen, spürte, wie sich seine Muskeln unter ihrem Körper bewegten, wenigstens ein Indikator der Sicherheit, in diesem schwerelosen Rausch.

Nur kurz, für einen winzigen Augenblick wagte sie es, ihre Augen einen Spalt breit zu öffnen. Verschwommene Farben flogen an ihrem Blickfeld vorbei und sofort stellte sich ein Gefühl der Übelkeit in ihrem Magen ein, als wenn sie Achterbahn fahren würde.
 

Und schon war es auch wieder vorbei. Pietro kam ruckartig zum Stehen und erst nach mehrmaligem Luftholen wagte [Y/N] es, die Augen wieder auf zu machen. Sie befanden sich vor dem Postamt.

Ganz vorsichtig stellte Pietro sie wieder auf die Beine, die sich wie Wackelpudding anfühlten, ihrem Magen ging es auch nicht gerade besser. Mal ganz davon abgesehen, dass nicht nur ihre [H/C] Haare vollkommen verwüstet aussahen.
 

„Alles klar?“, Pietro selbst, vollkommen ungerührt von dieser Aktion – er atmete ja nicht mal sichtbar schwerer, obwohl er die ganze Arbeit gemacht hatte - beugte sich leicht zu ihr herunter und sah sie mit einer Mischung aus Amüsement und Sorge an.

„Überhaupt nicht“, [Y/N] rang nach Luft und musste sich für einen Moment gegen die Hauswand lehnen, damit sie das Ganze überhaupt verarbeiten konnte.

Der junge Mann lachte und meinte: „Keine Sorge, man gewöhnt sich dran“, während sie nur winseln konnte. Das Lachen würde ihm noch vergehen, spätestens, wenn sie sich auf seinen Schuhen übergeben würde.
 

Ungläubig sah sie zu ihm auf: „Das werde ich aber nicht noch mal mitmachen.“

„Wie willst du dann wieder zurück kommen?“,

Ein paar weitere, heftige Atemzüge folgten und sie wagte es, sich wieder aufzurichten - tatsächlich klappte es auch, ohne irgendeinen peinlichen Zwischenfall – und richtete sowohl ihre [H/C] Haare, als auch ihre Klamotten: „Wenn es sein muss, gehe ich auch selber.“

„Mit den ganzen Paketen auf dem Arm?“
 

Sie blickte in seine blauen, spitzbübischen Augen und rümpfte die Nase. Vielleicht würde sie es nicht schaffen, das ganze Zeug alleine wieder zurück zu transportieren, vor allem, da sie nun kein Auto dabei hatte und mit lauter Gepäck keinen Bock auf U-Bahn hatte.

Aber zuerst galt es, heraus zu finden, wie viele Pakete es denn nun wirklich waren und dann konnte sie noch immer entscheiden.
 

Kaum hatte [Y/N] sich wieder beruhigt, trat sie den Gang in das Postgebäude an, Pietro immer dicht auf ihren Fersen. Entgegen ihren Erwartungen war die Schlange nicht allzu lang und das vorankommen ging recht schnell. Binnen weniger Minuten hatte sie eine gute handvoll Pakete in ihren Armen, die einen größer, die anderen ein wenig kleiner.

Der Entschluss, alleine zu Fuß zurück zu laufen, verpuffte damit in Wohlgefallen.
 

Immerhin half Pietro ihr dabei, die Sachen nach draußen zu tragen. Womöglich hätte sie eine Tasche oder so was mitnehmen sollen, damit sie nicht alles in der Hand tragen musste. Außerdem waren manche davon ganz schön schwer. Vermutlich hatte Tony sich spontan wieder irgendwelche Maschinenteile bestellt.

Es brauchte auch nur ein paar Schritte, da begann der Silberhaarige an ihrer Seite bereits, sich zu beschweren: „Komm schon, [Y/N], ich kann dich auch Huckepack nehmen, ich trage die Pakete und in weniger als einer Sekunde sind wir wieder im Tower.“
 

Die Angesprochene runzelte die Stirn und wunderte sich, woher er plötzlich ihren Namen kannte. Auf der anderen Seite hatte er auch gewusst, welche ihre Lieblingsblumen waren, also hatte er es irgendwo aufgeschnappt, oder er hatte sich stumpf durch Peppers Unterlagen gewühlt.

Bei seiner Geschwindigkeit sicher ein Leichtes, ein paar Papiere zu klauen, wenn auch reichlich dreist.

Aber mittlerweile schätzte [Y/N] ihn auch genau so ein.
 

„Ich weiß ja nicht“, murmelte sie leise und war hin und her gerissen zwischen dem schnellen nach Hause kommen und der Übelkeit, die sie zuvor befallen hatte.

Pietro schien ihre Unsicherheit zu bemerken und redete weiter gut auf sie ein: „Hey, wenn ich dich Huckepack nehme, dann kriegst du nicht den ganzen Wind ab. Das ist doch sicher besser.“

Das war schon ein gutes Argument, doch noch bevor [Y/N] ihm etwas entgegensetzen konnte, sammelte er die wenigen Pakete aus ihren Armen, die sie selbst trug.
 

Direkt ging er vor ihr in die Hocke und sah sie mit einem frechen Grinsen an: „Und schön festhalten.“

Noch immer nicht sichtlich begeistert, tat sie wie geheißen, der Dickkopf würde sich vermutlich nicht mehr umstimmen lassen, also legte sie ihm die Arme um die Schultern und als er sich aufrichtete, wickelte sie auch die Beine um seine Mitte.
 

Kurz hatte sie schon Sorgen, dass sie sich nicht würde halten können, doch es war genauso schnell vorbei, wie beim ersten Mal. Und tatsächlich nicht ganz so schlimm, wie sie befürchtete.

Würde sie seine unglaublichen Fähigkeiten jemals wieder benutzen wollen, dann würde sie nur noch auf seinem Rücken hocken.

Womöglich sollte sie ihn auch mal fragen, woher er diese Fähigkeit überhaupt hatte.
 

Wieder ruckartig kam Pietro zum Stehen und ziemlich ungalant glitt [Y/N] auf ihre Füße.

„War's schlimm?“

„Jedenfalls besser, als beim ersten Mal“, antwortete sie wahrheitsgemäß und sortierte abermals ihre [H/C] Haare, damit sie nicht vollkommen durch den Wind aussah.

Für einen Moment sahen sie sich schweigend an, bevor sie die Arme nach den Paketen ausstreckte, er sie aber sofort wieder entzog: „Wenn du wieder Hilfe brauchst, bin ich gerne bereit. Mit der Zeit macht es auch wirklich Spaß, glaub mir.“
 

Bei diesen Worten bogen sich ihre Mundwinkel nach oben. Vielleicht würde sie darauf zurück kommen, wenn sie es eilig hatte.

Aber zuerst musste sie die Pakete abgeben und sich um ihre restlichen Aufgaben kümmern: „Ich werde es mir überlegen, okay? Kann ich jetzt die Päckchen haben?“, erneut streckte sie die Hände danach aus, als ihr etwas vollkommen anderes ins Auge sprang.

„Warte. Wo ist das fünfte Paket hin?“
 

Irritiert blickte nun auch Pietro hinunter und zählte die Kartons durch. Eines davon fehlte definitiv und [Y/N] öffnete bereits den Mund, um sich über seine Fahrlässigkeit auszulassen, als er nur ein jämmerliches: „Ups“, über die Lippen kriegte.

Verschmitzt lächelte er und sein markantes Gesicht verzog sich zu einem entschuldigenden Ausdruck: „Ich komme sofort wieder.“

Damit drückte er ihr die Überbleibsel der Lieferung in die Hand und mit einem kalten Wind war er auch schon verschwunden.

S okovian twin

Die letzten Tage waren so unglaublich stressig gewesen, dass sich ihre Stimmung in den Keller verabschiedet hatte. Ihre freien Tage waren sogar ausgefallen, weil einfach so viele Leute krank wurden, als wenn eine Grippewelle die Stadt erfasst hätte.

Das Einzige, was sie aufmunterte, wenn sie sich morgens mit Muskelkater aus dem Bett quälte war die Musik von [F/A]. Normalerweise fand sie es so klischeehaft. Musik hilft dir durch den Tag, blah, blah.

Aber irgendwas Wahres musste da ja anscheinend dran sein.
 

Nur jetzt hatte [Y/N] ein Problem.

Ein Ohrwurm, der sie nicht mehr los ließ.

Und jedes Mal, wenn sie gedanklich abdriftete, schlich er sich in ihren Kopf, übernahm nicht nur diesen, sondern schien auch ihren Körper zu beeinflussen, als sie unbewusst anfing, mit dem Fuß zu wippen, oder leicht im Rhythmus der Melodie den Kopf zu bewegen.

Manches Mal hatten ihre Kollegen sogar Probleme damit, sie wieder ins Hier und Jetzt zu holen.
 

Genauso auch jetzt, als [Y/N] beinahe apathisch verschiedene Dokumente aneinander tackerte und locherte, gelegentlich mal auf ihren Computer schielte, um verschiedene Zahlen einzutippen.

„[Y/N]. [Y/N]?“, ein fester Knuff gegen ihren Oberarm ließ sie aufschrecken und prompt rutschte sie mit dem Locher ab, „Ist alles gut bei dir? In letzter Zeit siehst du so... fertig aus.“

Ihre [E/C] Augen richteten sich auf ihre Kollegin und sahen sie mit einer Mischung aus Müdigkeit und Unglauben an.
 

„Ja, ich bin fertig, verständlich, oder?“, [Y/N] knüllte das falsch gelochte Papier zusammen und warf es in den Mülleimer unter ihrem Tisch, bevor sie sich zu ihrem Computer umdrehte, um die Dokumente nochmals auszudrucken.

Ihre Kollegin gab ein belustigtes Geräusch von sich: „Vergiss nicht, wir sitzen alle im gleichen Boot und müssen das hier ausbaden.“

„Du hast gut reden“, schnaubte sie und rollte mit dem Stuhl zum Drucker herüber, um die frisch gedruckten Exemplare an sich zu nehmen, „Du musst ja nur hier an der Rezi sitzen. Alleine vorgestern bin ich durch halb New York getrampt und durfte dann noch bei einem Erste-Hilfe-Kurs assistieren.“

„Wo du fast auf dem Boden eingeschlafen bist?“, ihre Kollegin lachte los, „Ja, davon habe ich gehört.“
 

[Y/N] rümpfte die Nase. Schön, dass man sich wenigstens noch über sie lustig machen konnte.

„Siehst du, was ich meine?“, abermals nahm sie den Locher in die Hand und versuchte sich auf diese simple Arbeit zu konzentrieren.

„Sieh es positiv: Wenigstens bist du nicht eingeschlafen und hast angefangen zu schnarchen.“

„Hörst du mich lachen?“, kam direkt eine trockene Gegenfrage ihrerseits, was ihre Kollegin mit einem beleidigten Ausdruck abrücken ließ.
 

Es lag ja nicht mal an ihrer Kollegin, oder den dummen Sprüchen die scheinbar jeder hier auf Lager hatte, aber mit dem ganzen Stress und dem wenigen Schlaf, wurde man eben irgendwann ein wenig garstig.

Ein schweres Seufzen kam über ihre Lippen und mit mehr oder weniger – vermutlich weniger – neu entfachtem Elan, beugte sie sich über ihre ganzen Papiere, damit sie so tun konnte, als würde sie arbeiten und ganz nebenbei wieder in ihre kleine Welt abdriften.
 

Schon nach kurzer Zeit pflanzten sich wieder die Lyrics des Songs in ihren Kopf, der sie schon die ganze Zeit verfolgte und langsam aber sicher schwoll das ganze zu einem wahnwitzigen Konzert an.

Zum gefühlten hundertsten Mal erreichte das leise Stimmchen in ihrem Kopf den Refrain, als sie wieder unterbrochen wurde. Erneut von der Dame an ihrer Seite.

„Was?“, mit Todesblick drehte [Y/N] sich zu ihr um, bekam jedoch keine Antwort, sondern nur ein Nicken in eine undeutliche Richtung, was sie augenblicklich die Stirn runzeln und nochmals nachfragen ließ.
 

„Schau mal, wer wieder da ist“, die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern und darauf folgte ein weiteres Nicken in den Raum.

Doch [Y/N] konnte sich bereits denken, wen sie nun meinte und automatisch suchte sie mit ihren [E/C] Augen den Eingangsbereich ab.

Unzählige Menschen liefen umher, manche auf dem Weg zu dem kleinen Restaurant, andere auf dem Weg zu wichtigen Meetings. Einige waren eindeutig Touristen, die in mal größeren, mal kleineren Grüppchen zusammen standen und mit großen, staunenden Augen alles in sich einsogen. Außerdem befanden sich auch die Hardcore-Fans unter ihnen, die fast den ganzen Tag geduldig auf den Bänken saßen und darauf hofften, dass Tony Stark durch die Halle stolzierte, oder Steve Rogers hier entlang huschte.
 

Und auf eben jenen Bänken saß auch eine ganz besondere Frau, die die letzten Tage immer wieder hier aufgetaucht war. Einige Male hatte [Y/N] versucht herauszufinden, wo sie her kam, oder wo sie hin ging und bis dato hatte es den Anschein, als würde sie ebenfalls zum Tower gehören, doch sie hatte sie bisher nirgendwo anders entdecken können, als hier, im Eingangsbereich.
 

Die Fremde saß jedes Mal an der gleichen Stelle, mit einem seligen Ausdruck auf dem Gesicht, welches von langen, braunen Haaren eingerahmt wurde.

Manches Mal und [Y/N] kam nicht umhin, sich diesen Gedanken zu machen, fragte sie sich, ob die Frau heimlich in Doktor Banners Büro einbrach, um sich ein paar Medikamente zu klauen. Ihr Gesichtsausdruck ließ jedenfalls darauf schließen.
 

„Vielleicht solltest du sie mal ansprechen und fragen, was da abgeht“, verschwörerisch beugte ihre Kollegin sich herüber und flüsterte ihr diese Worte ins Ohr.

„Was? Warum ich? Geh du doch rüber und frag nach“, zischte [Y/N] zurück und taxierte ihre Mitarbeiterin, die keine Sekunde den Blick von der Fremden auf der Bank löste.

Augenblicklich glitt auch ihr Blick wieder dorthin und sie schien sich einzubilden, dass die Mundwinkel der Brünetten sich leicht nach oben bogen.
 

Leise rollte der Stuhl über den Boden, als sich [Y/N] erhob: „Na gut, vielleicht sollte ich ja doch mal nachfragen“, fügte sie mit Nachdruck hinzu.

Wer wusste schon, ob es der Dame wirklich gut ging, auch wenn sie nach außen diesen Ausdruck zu vermitteln schien.
 

Sie umrundete den Tresen und warf einen letzten Blick auf ihre Kollegin, die so tat, als wäre sie beschäftigt, doch kaum wandte sie ihre [E/C] Augen ab, konnte sie spüren, wie sie beobachtet wurde.

[Y/N] versuchte, so selbstsicher aufzutreten, wie es nur irgend möglich war, doch der relativ kurze Gang durch die Halle fühlte sich mit jedem Schritt anstrengender an. Nicht nur, dass sie mit dieser völlig Fremden und vermutlich Drogenabhängigen mal ein ernstes Wörtchen reden musste, sondern ihre Kollegin beobachtete sie auch noch klammheimlich und schien ihr nicht im Geringsten helfen zu wollen.
 

Von Nahem sah die Frau noch hübscher aus, als sie gedacht hätte. Feine Gesichtszüge und ein heller Teint, fast wie eine Puppe und als sie ihre Augen aufschlug, sie direkt ansah, verschluckte sie sich fast an den Worten, die sie gerade herausbringen wollte. Nun stand sie hier und stotterte sich eher etwas zurecht: „Ähm... Ent-entschuldigung. Kann ich Ihnen vielleicht irgendwie helfen?“

Für einen kurzen Moment sah sie überrascht aus, dann bildete sich ein Lächeln auf ihren vollen Lippen: „Danke, ich komme zurecht.“
 

„Oh. Ich dachte nur-“

„Weil ich jeden Tag hier bin?“, die junge Frau erhob sich von ihrem Platz und für einen Moment schien es so, als wolle sie ihre schmale Hand an [Y/N]s Wange legen, doch schien sie es sich gerade noch anders zu überlegen, „Nun, hier unten hat jemand so schön gesungen.“

[Y/N] runzelte die Stirn. Sie selbst hatte gar nichts gehört. Vielleicht lag es daran, dass sie so abgelenkt war.
 

Die Fremde lachte leise, und wandte sich schließlich zum Gehen: „Aber leider hast du damit aufgehört.“

Irritiert blieb [Y/N] stehen und musste das Gesagte richtig verarbeiten. Sie hatte doch gar nicht gesungen, außer...

Blitzschnell drehte sie sich um und rannte hinter der Frau her, die bereits den Fahrstuhl erreicht hatte. Hinter sich konnte sie noch das aufgebrachte Rufen ihrer Kollegin vernehmen, was ihr denn einfiele und wo sie hin wolle, doch da stolperte sie bereits durch die sich schließenden Türen.
 

Es war nur ein kurzer Sprint gewesen, trotzdem musste sie nach Luft ringen. Die Frau, die einzige Person, mit der sie sich nun die kleine Kabine teilte, sah sie überrascht an.

[Y/N] richtete sich auf und sah ihr direkt in die Augen. Sie wusste nicht mal, welche Frage sie zuerst stellen sollte, daher platzte alles gleichzeitig aus ihr heraus: „Wer bist du und was machst du hier die ganze Zeit? Und was sollte dieser Spruch gerade?“
 

Interessiert beobachtete man sie, als wenn die Frau versuchte etwas über sie in Erfahrung zu bringen, wenn sie nur lange genug in ihre Augen starrte.

„Meine Name ist Wanda“, begann sie schließlich, mit einem belustigten Unterton und einem Akzent, der ihr erst jetzt, in der Stille des kleinen Fahrstuhls, auffiel, „Ich wohne hier, aber das hast du ja bereits vermutet.“
 

Flüchtig warf [Y/N] einen Blick auf die Knöpfe und tatsächlich leuchtete einer für die oberen Etagen, die den Avengers zur Verfügung standen.

Ein leises: „Hm“, kam über ihre Lippen, wenn sie recht überlegte, hatte sie diese Wanda noch nirgends wirklich gesehen und als ob eben jene Gedanken lesen konnte, antwortete sie auch prompt: „Ich bin neu, ich durfte bisher noch auf keinen Außeneinsatz.“
 

Das ganze war doch nun wirklich nicht koscher. Argwöhnisch betrachtete [Y/N] die Brünette von oben bis unten. Sie war so zierlich, nicht wirklich jemand, von dem man dachte, sie würde sich zur Wehr setzen können. Aber auf der anderen Seite, dachte man das auch manches Mal von Agent Romanoff, oder Agent Hill, nicht wahr?

„Ich denke, ich kann mich sehr gut zur Wehr setzen“, sagte Wanda, ein wenig beleidigt und doch amüsiert, als bereits das leise Pling des Fahrstuhls ertönte und die Türen sich wieder öffneten.
 

Abermals sehr verwirrt fuhr [Y/N] sich durch die [H/C] Haare und folgte der Frau, ohne zu fragen, ob sie überhaupt auf ihre Etage durfte, hinaus in den Flur: „Okay, das ist echt creepy. Wie machst du das?“

Unbeirrt setzte Wanda ihren Gang fort, bis sie in ihrem Esszimmer mit offener Küche landeten. Weiterhin, ohne auf ihre Frage zu antworten, holte sie zwei Gläser aus dem Regal und eine Flasche Saft, um ihnen beiden einzuschenken. Wortlos schob sie das Glas über die Theke und bedeutete ihr mit einer flüchtigen Handbewegung sich auf einen der Hocker zu setzen.
 

Etwas missmutig tat [Y/N] wie ihr geheißen und setzte sich, der Blick noch leicht verkniffen, weil sie auf ihre Antwort wartete.

„Trink ruhig, das könnte etwas länger dauern“, mit einer Eleganz, die sie nicht erwartet hatte, umrundete die Brünette den Tresen und setzte sich neben sie.

[Y/N] rümpfte die Nase. Wenn das länger dauern würde, dann konnte sie sich darauf gefasst machen, sich wieder was von ihren Kollegen anhören zu dürfen.
 

„Keine Sorge, darum kann ich mich auch gerne kümmern“, sagte Wanda unbehelligt und lächelte sie an. Ein leichter Schauer kroch über ihren Rücken, ein Gefühl von aufkeimender Angst, das sie erschrocken die Augen aufreißen ließ: „Okay, jetzt wird es wirklich unheimlich! Was ist los mit dir?“

Langsam, verschwörerisch beugte Wanda sich zu ihr vor, das seltsame Lächeln noch immer auf ihren Lippen und flüsterte: „Ich bin eine Hexe.“
 

[Y/N] schnappte bereits nach Luft, um sich über diese Aussage zu pikieren. Sie hatte hier ja schon einiges erlebt, aber sowas? Zeitgleich wollte sie erschrocken aufspringen, verhedderte sich jedoch mit ihren Füßen in den schmalen Sprossen des Hockers, der gefährlich anfing zu wackeln und schließlich kippte.

Mit angehaltenem Atem wartete sie auf den schmerzenden Aufschlag, hörte bereits das Klirren des Glases, welches sie von der Fläche riss, als sie wild mit den Armen in der Luft ruderte und das schließlich mit einem lauten Knall auf dem Boden zerplatzte.
 

Doch egal, wie lange sie wartete, der Schmerz kam nicht. Zittrig stieß sie die Luft aus und wagte es, ihre Augen wieder zu öffnen. Zuerst verstand sie nicht ganz. Sie sah Wanda, die Hand nach ihr ausgestreckt, ohne sie zu berühren, die Augen vor Schock weit geöffnet, doch ihre Mundwinkel kringelten sich bereits.

Ihre [E/C] Augen sondierten genaustens die Lage, sie konnte den Sog der Schwerkraft spüren, die versuchte, sie auf den Boden zu zerren und zeitgleich etwas, dass sie praktisch in der Schwebe hielt, eine Kraft, die verhinderte, dass sie sich, grob gesagt, auf die Fresse packte.
 

Ihr Blick fiel wieder auf Wanda, die leicht ihre Hand kreisen ließ und die Finger krümmte. Erst da fiel ihr ein leichter, roter Nebel auf, der um ihre Gelenke waberte.

Ganz langsam, zog sie die Hand wieder zu sich und [Y/N] spürte den Ruck des Hockers, als er sich, zusammen mit ihr, wieder in eine aufrechte Position begab.
 

Stumm sahen die beiden sich an. [Y/N] konnte das ganze gar nicht richtig verarbeiten, es war so surreal, dass sie gewillt war sich zu kneifen, um sicherzustellen, dass sie nicht am Empfang eingeschlafen war.

Gerade, als sie ihre Hand heben wollte, um dem nachzukommen, spürte sie Wandas Hand auf ihrer: „Du schläfst nicht, glaub mir. Das ist alles real“, sie pausierte kurz, als wenn sie nach einem passenden Vergleich suchte, „Außerdem, in welcher normalen Welt würde es so etwas, wie den Hulk geben? Oder Supersoldaten?“
 

Da hatte sie womöglich recht. In welcher Welt waren Superhelden mit Superkräften schon etwas Normales?

Für einen Moment ging sie diesen Gedanken nach. Wie war Wanda wohl an ihre Kräfte gekommen? War es ein Unfall, oder auch ein fehlgeschlagenes Experiment?

„Okay“, langsam atmete [Y/N] aus und versuchte ihr Glück, „Anscheinend kannst du Dinge manipulieren, wie den Stuhl zum Beispiel.“

„Genau“, wie zur Demonstration erhob sie sich von ihrem Stuhl und holte einen kleinen Mülleimer unter der Theke hervor, ihre Miene zeigte vollkommene Konzentration, die Brauen zusammengezogen, die Lippen zu einer schmalen Linie zusammengepresst, als sie ihre Hände hob und sie bewegte, als würde sie einen exotischen Tanz aufführen.
 

Zuerst wusste sie nicht, was genau die Brünette damit bezweckte, als sie plötzlich das leise Knirschen und Klirren von Glas vernahm. Ihr Blick senkte sich gen Boden und staunend beobachtete sie, wie das zerbrochene Glas, ja sogar die Flüssigkeit, eingehüllt von rötlichem Nebel, sich zitternd in Bewegung setzte und schließlich, wie von Geisterhand, in dem kleinen Mülleimer verschwand.
 

Für Wanda war es sicher nichts Aufregendes mehr, doch [Y/N] hätte gerade ausrasten können. Das war vielleicht eine der coolsten Kräfte, die es gab, doch anstatt es zu zeigen, versuchte sie es zu unterdrücken und meinte ruhig: „Kommt einem bestimmt zu Gute, beim sauber machen.“

Doch entgegen ihren Erwartungen fing Wanda an zu lachen, richtig herzhaft und laut, erst als sie den verwirrten Ausdruck ihrer Gegenüber sah, beruhigte sie sich allmählich wieder und meinte: „Vielleicht sollte ich dir sagen, dass ich nicht nur das kann.“
 

„Was denn noch?“, hinterfragte sie, während in ihrem Kopf bereits ein unheimlicher Gedanke keimte und Wanda nickte, als wolle sie es bestätigen.

„Ich kann nicht nur Gedanken lesen, sondern sie auch manipulieren“, bei diesen Worten wandte sie sich ab, holte ein neues Glas aus dem Schrank und goss erneut den Saft ein.

Mit einem Mal wollte sie den Saft gar nicht mehr. Ein Knoten bildete sich in ihrem Hals und ein flaues Gefühl in ihrem Magen. Spielte man hier ein abgekartertes Spiel mit ihr?

Wenn man sie so manipulieren konnte, wie konnte sie sich da noch sicher sein, dass sie dies alles hier freiwillig machte?

Oder Stark nicht damit begonnen hatte, seine Mitarbeiter auszuspionieren?
 

Ihre Finger verkrampften sich und unsicher blickte sie zu der Frau auf, die ihren Blick direkt erwiderte, jedoch nicht mal mehr lächelte.

Die Stimmung war schlagartig gekippt.

„Daher hattest du das also mit dem Gesang“, es war eher eine Feststellung, als eine Frage, die leise über ihre Lippen kam, doch Wanda gab ihr mit einem weiteren Nicken, die Bejahung.
 

„Das sind meine Kräfte, aber ich setze sie nicht mehr wahllos ein“, begann die Brünette und eine kleine Furche bildete sich auf ihrer Stirn, „Manches Mal kann man die Gedanken der Menschen nicht ignorieren, so gerne man auch will, aber manipuliert habe ich dich nicht und ich bin auch nicht im Auftrag von Tony hier“, ein leises Lachen erfüllte den Raum, doch noch immer schwang der bittere Nachgeschmack dieser Enthüllung nach, vor allem, als die kleinen Wörter nicht mehr gefallen waren.
 

„Und wie kann ich dir glauben?“

Wanda schwieg, überlegte einen Moment und antwortete: „Du würdest es vermutlich merken, wenn jemand mit deinem Kopf spielen würde. Außerdem“, sie zögerte, als würde ihr nächster Grund nicht mal berechtigt sein, um ihren Punkt zu untermauern, „bin ich eine von den Guten, ich bin ein Avenger.“

Sie sah so ernst aus und sagte es mit so einer Überzeugung, dass [Y/N] sich nicht mehr zurückhalten konnte und ein Prusten über ihre Lippen kam, was Wanda nur verwirrt drein blicken ließ.
 

Schnell änderte sich ihr Ausdruck jedoch und sie wirkte eher beleidigt, was [Y/N] nochmals prusten ließ – sie versuchte es ja schon zu unterdrücken – doch etwas blitzte in Wandas Augen auf, es schien fast so, als würde sie sich schämen, die folgenden Worte auszusprechen: „Und... als ich dich habe singen hören, da wollte ich dich gerne kennen lernen.“

„Dann hast du dein Ziel erreicht. Mit Hilfe deiner Kräfte?“, die Frage war sicher kein Vorwurf, doch noch immer traute sie dieser ganzen Telepathie-Sache nicht.
 

„Ein wenig, schließlich habe ich deine Gedanken gelesen, aber schlussendlich bist du von selbst auf mich zugekommen.“

Stille breitete sich zwischen ihnen aus. Wanda beobachtete sie genau, sie konnte es spüren, ertappte sich sogar dabei, ob sie merken würde, wie sie einen ihrer Tricks auf sie an wandte, doch nichts schien zu passieren. Zumindest glaubte [Y/N] dies.

Zögerlich griff sie nach dem Glas und nahm einen Schluck von dem süßen Saft, als sie einen Entschluss fasste, der sowohl viel versprechend, als auch töricht erschien.
 

„Zeig es mir. Zeig mir, was genau du anrichten kannst“, überraschenderweise kamen diese Worte überzeugter über [Y/N]s Lippen, als sie gedacht hätte, abrupt schnellte ihr Blick zurück zu Wanda, die sie ansah, als könne sie nicht ganz begreifen, als wolle sie es auch nicht wirklich, „Du hast meine Erlaubnis, ich will nur wissen, ob ich es wirklich unterscheiden kann.“

[Y/N] sah sie so ernst an, dass Wandas Widerstand schneller bröckelte, als sie dachte und was sollte schon schief gehen, immerhin war sie ein Avenger und benutzte ihre Kräfte nicht mehr wahllos.

Wenn dies kein Vertrauensbeweis ihr gegenüber war, was dann?
 

Man konnte die Unschlüssigkeit in ihren Augen sehen, trotzdem hob Wanda die Hände, der rote Nebel wieder präsent an ihren Fingern. Aus dem Augenwinkel konnte [Y/N] beobachten, wie sie die Finger bewegte, jedoch berührte sie sie nicht einmal, nicht wirklich, doch spürte sie, wie Wanda hie und da eine Strähne ihres [H/C] Haares streifte.

Vielleicht hatte die Hexe recht, sie konnte es spüren, wie jemand mit ihrem Gehirn spielte, ein leichtes Kribbeln, ein unangenehmer, befremdlicher Druck, doch genauer konnte sie es nicht beschreiben, da wurde sie bereits aus der Szenerie gerissen.
 

Es war stickig, ungemein heiß. Die Klamotten klebten an ihrem Körper, Schweiß ran ihr den Rücken hinunter. [Y/N] sah sich um, Menschenmassen, die sprangen und sich im Takt einer unhörbaren Musik bewegten. Wie in Zeitlupe. Ohne sie dabei zu berühren.

Lichter, in verschiedensten Farben erhellten den Ort zumindest ein bisschen, doch wirkten sie irgendwie blass.
 

Eine warme Hand schloss sich um ihre. Langsam hob sie den Blick, nur um in die stechenden Augen von Wanda zu blicken, die sofort wieder nach vorne sah. [Y/N] öffnete den Mund, wollte etwas sagen, doch kein Geräusch kam hervor, also richtete auch sie ihre [E/C] Augen wieder nach vorne.

Und mit einem Mal brach alles über sie herein.
 

Die Farben explodierten vor ihren Augen, alles wirkte plötzlich lebendiger, sie konnte die Stöße ihrer Mitmenschen spüren, das Vibrieren des Bodens. Schreie und Gejubel erschütterten ihr Trommelfell und schlussendlich brach auch die Musik zu ihr durch.

Auf der Bühne, die sich vor ihnen befand, spielte tatsächlich [F/A] und ihr Herz machte einen Sprung, ehe es sich dem Takt der Musik anpasste.
 

Trotz der Hitze fühlte sie sich gut, unbeschwert und leicht. Es war ein Traum, ja, sie konnte es erkennen, die fast undefinierbaren Gesichter der Menschen, als wären sie nicht wirklich da, als wären sie Geister. Dazu noch dieser seltsame Schleier am Rande ihres Blickfelds, der nie wirklich verschwinden wollte.

Trotzdem ging sie darin auf, riss die Arme in die Luft und schrie ihr Glück hinaus in diese seltsame Szenerie, bis alles wieder in sich zusammenzufallen schien.
 

[Y/N] blinzelte heftig, ihr Puls raste und noch immer gefangen von diesem Gefühl, geisterte die Musik durch ihren Kopf.

Es schien so real gewesen zu sein und doch so kurz, dass sie es noch immer nicht recht begreifen konnte. Staunend sah sie auf zu Wanda, brachte jedoch kein Wort heraus.

Unsicher sah die Brünette sie an, die Hände ordentlich auf dem Schoß gefaltet. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen nahm [Y/N] das Glas und einen weiteren Schluck von dem mittlerweile warmen Saft, während ihre Gedanken das Erlebte nochmals Revue passieren ließen.
 

„Ich war vor Jahren auf dem Konzert“, begann [Y/N] ruhig, „es war das einzige Konzert von [F/A], das in der Nähe meiner Heimat stattfand. Aber es ist noch immer eine schöne Erinnerung. Danke.“

Sie schwelgte eine Weile in dieser Erinnerung, mit einem seligen Ausdruck auf dem Gesicht.

Wanda war eine von den Guten, so sagte sie selbst, vielleicht war ein kleiner Ausflug in so eine Traumwelt doch nicht so schlimm.

Solange sie zuvor darüber Bescheid wusste.

S upersoldier

Pures Glück spiegelte sich in ihren Augen wider, als sie den beigen Umschlag in ihren Händen hielt. Sie hatte lange darauf gewartet, wirklich unheimlich lange und nun war der Zeitpunkt endlich gekommen. Äußerst vorsichtig, als könnte der Inhalt zerbrechen, öffnete [Y/N] das zugeklebte Papier und holte die in Klarsichtfolie verstauten Zettel hervor, die quasi ihre erste Beförderung enthielt.

Nein, es war nicht wirklich eine Beförderung, zumindest keine richtige, aber sie hatte vor Ewigkeiten Weiterbildungen besucht und war nun nicht nur offizielle Ersthelferin, sondern auch so was wie ein Ingenieurlehrling.

Hier stand es Schwarz auf Weiß auf dem dicken Bogen.
 

Sie verdiente, leider Gottes, noch immer das gleiche bisschen an Geld und das auch noch immer an der Seite von Pepper, war von daher also noch immer das Mädchen für Alles.

Nun allerdings mit einem kleinen Vorteil.

Mit diesen neuen Titeln durfte sie sich (fast) frei in den Laboratorien bewegen, aber auf jeden Fall in den medizinischen Etagen.

Und das gab ihr vollkommen neue Möglichkeiten, sowie die Gewissheit, dass sie sich hier gut anstellte und womöglich in naher Zukunft tatsächlich befördert werden könnte.
 

Ordentlich legte sie den Umschlag, samt Hülle und Papier neben die Tastatur des Computers, an dem sie gerade arbeitete und betrachtete es noch für einen Moment, ehe sie sich mit einem Seufzen wieder an die Arbeit machte.

Heute durfte sie sich Dankesschreiben und Einladungen an Geschäftspartner und Freunde von Mister Stark aus der Nase ziehen.

Auch wenn viele Schreiben sich quasi aus Copy und Paste zusammensetzten, waren nicht gerade wenige.
 

Nebst dem Klackern der eigenen Tastatur war noch das von vier weiteren zu hören. Unter diesen vier Mitarbeitern in diesem Raum waren nur zwei weitere Assistenten von Miss Potts, einer davon sogar ein seltenes männliches Exemplar in ihren Reihen. Die anderen beiden Damen schienen den ganzen Tag in diesem Büro zu hocken und irgendwas Hochwichtiges auf ihren Computer zu machen.

Einladungen schrieben sie sicherlich nicht.
 

Untereinander unterhielten sie sich kaum, fast gar nicht, dafür wurden sie von einem kleinen Fernseher unterhalten, der in einer Ecke des Zimmers angebracht war und auf dem scheinbar dauerhaft irgendein Musiksender lief, gelegentlich unterbrochen von Nachrichten.

So auch scheinbar jetzt, denn atemlos richtete der Mann das Wort an sie, den Blick starr auf den Fernseher gerichtet: „Oh mein Gott, schaut euch das an!“
 

Blitzschnell ruckten alle Köpfe zu dem Flimmerkasten und verschlangen das darauf Laufende mit den Augen.

Schon vor zwei Tagen hatte das Gerücht die Runde gemacht, dass die Avengers und einige Agenten, sowie Mediziner von SHIELD zu mehreren Missionen ausgerückt waren. Als es das erste Mal an [Y/N]s Ohren gedrungen war, war sie vor Angst erschaudert. Es war schon seltsam, was alles in der Welt passierte, ohne das sie wirklich etwas davon mitbekamen.

Verdammt, sie saß hier und schrieb irgendwelchen Nonsens an Leute, die sie nie im Leben treffen würde.
 

Eine laute Explosion war zu hören, die Reporterin vor der Kamera versuchte den Krach mit ihrer Stimme zu übertönen, während sie standhaft an Ort und Stelle blieb und immer schneller berichtete, was sich gerade im Hintergrund abspielte.

Bauchbinden mit lauter Text, der viel zu schnell ablief, wurden immer wieder eingeblendet, gemischt mit Bildern, Aufnahmen von vor wenigen Stunden, die das Chaos, das Leid und die Superhelden zeigten.
 

Die Avengers selbst befanden sich gerade an der Küste Chinas und bekämpften einen Wahnsinnigen, der, laut der Reporterin, ein Oberhaupt der Triaden war und unter der Hand Waffen und Technik der Chitauri, die damals New York angriffen, von HYDRA aufgekauft hatte.

Nun liefen er und seine Untergebenen Amok.

Für die kleine Gruppe an Helden gab es wirklich massig zu tun.
 

Allerdings verrieten die Bauchbinden und Bilder auch, dass es den SHIELD-Agenten, die an einem anderen Ort ihren Einsatz hatten, nicht gerade besser ging. Viele Informationen gab es nicht wirklich, doch es hatte den Anschein, als würden sie zur selben Zeit im Westen Russlands die HYDRA-Basis hoch nehmen, die die Waffen erst in Umlauf gebracht hatte.

Sowieso schienen die Nachrichten lieber ein Auge auf das Hauptteam zu haben.
 

In dem kleinen Raum hatte keiner mehr etwas seit dem Aufschrei gesagt, alle waren zu gebannt von dem Geschehen und man konnte die Anspannung förmlich greifen.

Verstohlen wagte [Y/N] einen Blick durch den Raum, Besorgnis, gemischt mit ein wenig Bewunderung war auf den Gesichtern der Anderen zu sehen. Die Blonde, die am Fenster saß, kaute nervös an ihren Nägeln und der Kerl am anderen Ende des Raumes öffnete und schloss den Mund immer wieder, wie ein Fisch auf dem Trockenen.
 

Erst jetzt, wo sie die [E/C] Augen von der Mattscheibe gelöst hatte, merkte auch sie, wie unentspannt sie in ihrem Stuhl saß und das sie unbewusst die Luft angehalten hatte. Zitternd atmete sie aus, versuchte lockerer zu werden, indem sie sich einredete, dass nicht sie es war, die dort kämpfen musste.

So egoistisch es auch klang, aber ihr ging es gut, sie war in Sicherheit.
 

Sie versuchte den Kloß in ihrem Hals herunter zu schlucken und wandte den Blick wieder auf den Monitor ihres Computers. Am besten lenkte sie sich ein wenig mit Arbeit ab, bevor ihre Gedanken sich wieder in einem grässlichen Labyrinth verloren.

Eine andere Assistentin tat es ihr gleich und schüttelte dabei den Kopf, das Klackern ihrer Tastatur ging sofort wieder los, während die Finger von [Y/N] über ihren Tasten ruhten.

Wie lange würden sie wohl noch kämpfen müssen?
 

Ein plötzlicher Knall ließ sie allesamt aufschrecken und, wie zuvor auch, wandten sich alle Köpfe in Richtung Tür.

Doktor Cho, die momentane leitende Ärztin im Hause – alle Anderen waren ja offensichtlich verhindert – stand in der Tür, ein wenig außer Atem und blickte sich suchend um, ehe sich ihr Gesicht aufhellte und sie fröhlich sagte: „Ah, Miss [L/N], folgen Sie mir, bitte.“

Sofort richteten sich alle Augen auf sie, während sie selbst nur verdutzt drein blicken konnte.
 

Doch schnell speicherte sie ihre Arbeit ab, zog den USB-Stick aus dem Gerät und verstaute ihn, zusammen mit ihrem Brief, sicher in ihrer Tasche, bevor sie aufsprang und sich Doktor Cho anschloss, die bereits wieder den Gang hinunter zum Fahrstuhl eilte.

Als sie sich gerade darüber Gedanken machen wollte, was sie nun wohl verbrochen hatte, richtete die Doktorin bereits das Wort an sie: „Da wir momentan einen Mangel an Personal haben, muss ich mir anderweitig Leute heranziehen“, sie drückte auf den Rufknopf und sofort öffneten sich die Türen des Fahrstuhls, den sie gemeinsam betraten, „Einige Agenten sind von der Mission zurückgekehrt, darunter ein ganz besonderer Fall und da Sie momentan tatsächlich die Einzige sind, die sowohl als Ersthelferin ausgebildet wurde, als auch den Techniklehrgang besucht haben, dachte ich, ich stelle Sie mal auf die Probe.“
 

Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, das [Y/N] nur besorgter dreinschauen ließ. Sie hatte nicht damit gerechnet direkt ins kalte Wasser geworfen zu werden und dann sollte sie auch noch verletzte Agenten und einen ganz speziellen Fall versorgen?

Unter den Augen von Helen Cho, wohlgemerkt.

Gerade in diesem Moment wünschte sie sich zurück in das Büro, wo die Stimmung mittlerweile vermutlich lockerer war, als hier im Fahrstuhl.
 

„Ich habe mir sagen lassen, dass Sie in dem Lehrgang sehr gut abgeschnitten haben, daher vertraue ich Ihnen mal“, sie sagte die Worte so locker dahin, als wäre es keine allzu große Sache, die ihr da bevorstand, „Aber keine Sorge, das größte Problem wird eher sein Gemüt sein.“

Na, das waren mal aufbauende Worte.

Nervosität und Ungeduld vermischten sich, sodass sie begann an ihren Fingern zu knibbeln und mit einem Fuß zu tippeln.
 

Trotzdem war sie nun schon ein wenig neugierig.

Der Fahrstuhl stoppte und sie stiegen auf einer der Etagen mit medizinischer Einrichtung aus. Doktor Cho führte sie einige Türen weit, in einen großen Raum, voll mit Liegen auf denen sich verletzte Agenten befanden, die vor Schmerzen stöhnten, während sie von gerade mal einem Dutzend anderer Leute versorgt wurden.
 

„Die Schwerverletzten sind bereits versorgt, also keine Sorge, Sie werden keine lebensbedrohlichen Wunden versorgen müssen oder dergleichen“, mit schnellen Schritten durchquerte sie den Raum und erzählte weiter, ohne das [Y/N] wirklich zuhörte.

Ihre [E/C] Augen sahen sich eher hektisch um, als versuche sie alles in ihrem Umfeld sofort aufzusaugen, zu verstehen und zu realisieren.

Oder auch um diesen speziellen Fall sofort ausfindig zu machen.
 

Der typische Geruch, den man aus Krankenhäusern kannte, lag in der Luft, gemischt mit einem leichten Hauch von Kupfer.

Hauptsächlich Weiß und Schwarz nahmen ihr Sichtfeld ein, alles wirkte so unheimlich steril, dass sie sich vollkommen fehl am Platz fühlte.

Mal leiser, mal lauter gesprochene Worte drangen an ihr Ohr, hauptsächlich Auskünfte über den momentanen Zustand der Patienten, die sich immer noch so anhörten, als würden sie schreckliche Schmerzen erleiden.

Sie dachte, man würde sich hier nur noch um leichte Verletzungen kümmern.
 

Vollkommen abgelenkt merkte sie nicht, wie Doktor Cho zum Stehen kam und lief prompt gegen sie. Etwas überrascht sah die Frau sie an und schien dann ihre letzten Worte zu wiederholen: „Er ist nicht sonderlich schwer verletzt, die Wunden werde ich übernehmen, Sie haben einen anderen Schwerpunkt, den wir Ihnen anvertrauen, trotzdem ebenfalls sehr wichtig, lassen Sie sich also nicht von ihm aus der Ruhe bringen.“
 

Sie waren vor einem kleinen, separaten Raum zum Stehen gekommen, vielleicht ein Büro. Dunkle Schemen waren auf der anderen Seite durch das Milchglas zu erkennen, außerdem ein Schatten, der sich leicht bewegte.

Die Anspannung stand [Y/N] ins Gesicht geschrieben und vorsichtshalber fragte sie nochmal nach: „Ich soll mich also nur um was Technisches kümmern?“

„Ganz genau. Sie werden schon sehen, worum es sich handelt“, Doktor Cho sah sie aufmunternd an und griff nach der Klinke der Tür, um sie zu öffnen.
 

Mit vorsichtigen, kleinen Schritten betrat [Y/N] den Raum und ließ den Blick schweifen, versuchte sich die Szenerie einzuprägen und herauszufinden, was genau sie hier nun machen sollte.

Das kleine Zimmer sah nicht wirklich anders aus, als der Vorraum, mal abgesehen von dem Schreibtisch, der an einer Seite stand.

Ansonsten waren hier ebenfalls eine Liege, oder ein Stuhl, medizinische Vorrichtungen und Schränke voller Pillen eingerichtet.
 

Außerdem war eine junge Frau in einer typischen Schwesterntracht anwesend, die aufschreckte, als die Tür hinter ihnen zufiel und somit den Blick auf ihren speziellen Patienten freigab, der auf dem Stuhl hockte.

Die Schwester eilte direkt zu der Doktorin und gab ihr einen aktuellen Lagebericht. Ein paar Wortfetzen konnte sie aufschnappen, von wegen Wunden, die genäht werden mussten, doch das alles trat schnell in den Hintergrund, als [Y/N] den Mann neugierig betrachtete.
 

Sie konnte ahnen, warum Doktor Cho sie gewarnt hatte, der Kerl sah nicht nur unheimlich düster, sondern auch unheimlich verschroben aus.

Schweigend saß er auf dem Stuhl, verzog keine Miene, auch wenn er ziemlich grimmig drein blickte, vermutlich weil ihn drei Augenpaare von oben bis unten musterten, bis er ihren Blick auffing und sie fixierte.

Etwas längere, braune Haare hingen ihm ins Gesicht, ließen ihn fast noch unheimlicher erscheinen.
 

Eigentlich sah er nicht so schlimm zugerichtet aus, wie sie es sich vorgestellt hatte, nebst einem blauen Auge im Gesicht, mehreren Blutergüssen und einigen Wunden, die sie an seinem nackten Oberkörper erkennen konnte – vermutlich die, die genäht werden mussten – machte er trotz Allem noch einen recht fitten Eindruck.

Nicht nur unter seinem Blick, sondern auch weil Cho Recht hatte und sie sofort erkannte, was hier das Problem war, lief ihr ein leichter Schauer über den Rücken.
 

Neugierig betrachtete [Y/N] seinen linken Arm, der komplett aus Metall bestand und bemerkte sofort das leichte Zucken, als wolle er sich ihrem Blick entziehen.

„Bitte, setzen Sie sich. Mister Stark war so freundlich seine Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, bedienen Sie sich und versuchen Sie zu retten, was zu retten ist“, Doktor Cho wusch sich die Hände, zog sich ein wenig umständlich Handschuhe über die nassen Finger und sortierte sich schließlich ihre eigenen Gerätschaften zurecht.
 

Warum man ausgerechnet sie ausgesucht hatte, war ihr noch immer ein Rätsel, egal ob sie die Einzige mit ein bisschen Technikwissen im Hause war – was sie zu bezweifeln wagte – oder ob man sie wirklich nur auf die Probe stellen wollte, aber das ganze schien ihr doch eine Nummer zu hoch.

Sie hatte in diesem Lehrgang zwar einen genaueren Blick auf die alten Mark-Anzüge werfen können und selbst ein wenig was gebastelt, aber dieser High-Tech-Arm war doch sicher eine ganz andere Liga.
 

Durchatmen und zuversichtlich sein, sagte sie sich, als sie den Mann mit einem kleinen Lächeln ansah, um das ganze hier mal ein wenig aufzulockern.

Er hingegen verzog noch immer keine Miene und beobachtete sie aus dem Augenwinkel, als sie den kleinen Hocker auf Rädern zu sich heranzog und sich niederließ.

Unschlüssig betrachtete sie seinen Arm, ihr Werkzeug und schließlich wieder seinen Arm. Auf der anderen Seite war Doktor Cho bereits damit beschäftigt die Wunde an seiner rechten Schulter zu versorgen und schien sich gar nicht mehr um sie kümmern. Als würde sie hier alleine zurecht kommen.
 

„Ähm... hi. Mein Name ist [Y/N]“, als er den Kopf zu ihr drehte, wandte sie schnell die [E/C] Augen ab und studierte seinen Arm genauer. Er fing an der Schulter an und unschönes Narbengewebe hatte sich dort gebildet. Auf den silbernen Segmenten war ein einzelner roter Stern zu sehen und sie fragte sich, wofür er stand. Ansonsten war nichts sonderlich Auffälliges zu erkennen, außer vielleicht ein paar Beulen und Schrammen.

Ihre Augen wanderten hinunter zu seiner Hand, die ebenfalls aus Metall bestand und sie stellte in ihrem Kopf bereits die merkwürdigsten Verschwörungstheorien auf, was ihm denn zugestoßen sein könnte.
 

„... Bucky“, antwortete er leise, zwischen zusammengepressten Zähnen, während er versuchte den Schmerz zu ignorieren und erst nach mehreren Sekunden ging ihr auf, dass das wohl sein Name sein musste. Oder zumindest sein Spitzname.

„Okay“, sagte [Y/N] leise, noch immer ein wenig nervös und streckte eine Hand nach dem Arm aus, „Was genau ist denn das Problem?“, das Metall fühlte sich kalt und glatt unter ihren Fingern an, die feinen Lücken zwischen den einzelnen Platten waren kaum zu spüren.
 

In seinem Blick veränderte sich etwas, als würde er ihr nicht ganz trauen. Konnte sie ihm nicht mal verübeln, aber bei Gott, sie würde hier längst nicht mehr arbeiten, wenn sie nicht so eine Herausforderung meistern würde.

Und so wie Bucky sie ansah, forderte er sie definitiv heraus. Na, dem würde sie es schon zeigen.

Wäre ja gelacht.
 

„Ich kann ihn nicht richtig bewegen“, brummte er, versuchte scheinbar es zu demonstrieren, doch abermals zuckte der Arm nur leicht. [Y/N] nickte, als würde sie sofort verstehen, was zu tun war und versuchte schließlich irgendwie diese seltsame Panzerung an den Dellen zu öffnen. Sie vermutete, dass auch speziell an diesen Stellen das Problem lag.

Es dauerte ein bisschen, aber mit viel Glück, ein wenig Kraft und so gut wie gar kein Geschick, schaffte sie es, die Segmente zu öffnen und den Kabelsalat darunter frei zu legen.
 

Ihre Lippen spitzten sich und formten ein stummes O.

Das sah unheimlich interessant aus und das Problem schien nun doch kleiner, als es eigentlich war. Sie vermutete, das irgendwas gegen, wenn nicht sogar in seinen Arm geknallt war und einige der Kabel zerschnitten hatte.

Mit ein wenig Anstrengung öffnete sie weitere Segmente und sah sich das ganze genauer an: „Ja, das sollte sogar ich hinkriegen.“
 

Trotz ihres scherzenden Tonfalls, sah Bucky sie an, als hätte er sich verhört. Das leise Lachen, welches dafür an ihr Ohr drang, kam von Doktor Cho, die offensichtlich schon mit ihrer Arbeit fertig war und ihn nur noch in Verband einpackte.

Ihre Blicke trafen sich und wieder mit diesem aufmunternden Lächeln sagte sie: „Nur mit der Ruhe, lassen Sie sich Zeit.“
 

Bucky sah sie nun auch an und wollte schon widersprechen, doch die Doktorin unterband es sofort: „Momentan sollten Sie nicht zurück an die Front, die Wunden würden wieder aufreißen. Außerdem ist ihr Arm sowieso mehr Hindernis als Hilfsmittel.“

[Y/N] spitzte die Ohren bei diesen Worten. War er auch mit den Agenten, oder gar den Avengers unterwegs gewesen? Abermals betrachtete sie ihn, er war definitiv gebaut wie ein Kämpfer, die Wunden und Narben an seinem Körper sprachen Bände.
 

Ein Bild, vielleicht ein Fetzen von Erinnerung, tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Nur für den Bruchteil einer Sekunde, doch veranlasste es sie dazu, zu hinterfragen, wo genau sie ihn schon mal gesehen hatte.

Plötzlich in einem ganz anderen Licht, kam er ihr ein wenig bekannt vor.

[Y/N] schüttelte den Gedanken ab und versuchte sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren, dafür war sie schließlich hier und nicht um irgendwelchen Hirngespinsten hinterher zu jagen.
 

Während der Mann Cho nach sah, die sich bereits verabschiedete, um nach den anderen Patienten zu sehen und die Schwester damit begann, das Besteck zu reinigen, beschäftigte sie sich endlich damit, die kaputten Kabel zu ziehen und ersetzen, oder was noch zu retten war, auch zu flicken.

Als das Schweigen im Raum scheinbar unerträglich wurde, verschwand auch die Schwester ohne ein Wort und ließ sie beide zurück.
 

Zwar blieb es noch immer still, doch sie sah aus dem Augenwinkel, wie er den Kopf bewegte und spürte förmlich, wie seine Augen auf ihr ruhten. Sie wagte es nicht, aufzublicken und es zu erwidern, stattdessen arbeitete sie, nun ein wenig nervöser, weiter, bis sie zufrieden mit ihrer eigenen Leistung war und klammheimlich hoffte, dass sie sich vielleicht selbst übertroffen hatte.
 

Schlussendlich besserte sie den Mantel noch ein wenig aus, beseitigte die Dellen und versuchte die Kratzer zu entfernen, sodass sein Arm fast wie neu aussah. Vorsichtig schloss [Y/N] die Metallplatten wieder, was wesentlich einfacher ging und strich mit der Hand über ihr fertiges Werk.

Ja, ein wenig stolz war sie schon auf sich.

Bucky beobachtete diese Geste mit argwöhnischen Augen und ließ sie auch nicht unkommentiert: „Was wird das?“
 

„Oh, entschuldige“, schnell zog sie die Hand zurück und fuhr sich stattdessen durch ihre [H/C] Haare, „Aber... ich glaube ich bin fertig. Versuch ihn mal zu bewegen.“

Es war schon ein mentaler Kraftakt, das hatte sie mittlerweile herausgefunden, aber sie schaffte es irgendwie, seinem Blick stand zu halten

Leises, mechanisches Surren drang an ihr Ohr und blitzschnell schob sich der Arm in ihr Sichtfeld, unterbrach diesen Blickkontakt den sie hielten und ließ [Y/N] zusammen zucken.
 

Bucky bewegte die Finger ein wenig, mit einer solchen Präzision, dass man über die Technik wirklich nur staunen konnte, hob und senkte den Arm, bevor er selbst aufstand und sich nach seinem Oberteil umsah.

„Alles okay? Ich meine, vielleicht sollte Mister Stark es sich mal angucken, wenn er zurück ist, nicht das-“

„Ist okay“, unterbrach er sie prompt und zog sich ein schwarzes Hemd über, dazu noch einen fingerlosen Handschuh, der möglichst viel von dem Metall verdeckte.
 

Sein schweres Atmen füllte den Raum, die Betäubung schien langsam nachzulassen und die Wunden begannen wieder zu schmerzen. Bevor er mit rabiaten Schritten aus dem Raum stürmen konnte, wandte er sich um und sah sie erneut aus diesen unergründlichen Augen an, die ihr ein Schauer über den Rücken jagten. Doch dieses Mal zeigte sich sogar die Andeutung von einem Lächeln auf seinen Lippen.

„Danke.“
 

Verdutzt sah sie ihm nach und kaum fiel die Tür mit einem leisen Klacken ins Schloss, schüttelte sie den Kopf.

Ein seltsamer Geselle.

Auch wenn er, zumindest ihr gegenüber, nicht so rabiat war, wie Doktor Cho behauptet hatte, so hätte er wenigstens ein wenig zuversichtlicher dreinschauen können.

Wenn sie ihn das nächste Mal sah, sollte sie ihm vielleicht sagen, dass er mit einem Lächeln auf den Lippen wesentlich freundlicher aussah.


Nachwort zu diesem Kapitel:
#1: Vermutlich total falsches Russisch: "Du kannst mich Natasha nennen"
#2: Natasha Romanoff benutzt unter anderem das Alias Laura Matthers Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Fun Fact: Mir ist bei meinen Notizen aufgefallen, dass das Kapitel von Steve und Clint sich unheimlich ähnlich waren, von daher musste für den Falken jetzt etwas Anderes her. Ich hoffe, es gefällt trotzdem c: Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Also, das klingt jetzt vielleicht ein wenig seltsam, aber ich würde hier gerne mal die Leserschaft fragen:
Normalerweise wäre der erste Teil mit dem nächsten Kapitel abgeschlossen, aber ich bin die letzten Wochen in einen Zwiespalt geraten, weil es einen Charakter gibt, der mir in der Zeit sehr ans Herz gewachsen ist und den ich auch unheimlich gerne in so eine Sammlung mit einbauen möchte.
Meine Frage ist jetzt: Soll ich für diesen Teil noch ein Kapitel dranhängen und diesen speziellen Charakter alleine abhandeln (es wären dann am Ende quasi 3 S-Kapitel)?
Oder, soll ich womöglich einen vierten Teil schreiben, der dann nicht nur diesen speziellen Charakter abhandelt, sondern mehrere Nebencharaktere aus dem MCU enthält, mit nicht-spezialisiertem Genre, wie die Vorgänger es hatten/haben werden?
Mein Problem dabei ist, dass ich denke, diesen anderen Charakteren nicht sonderlich gerecht werden zu können, vielleicht, weil sie auch nicht so im Fokus stehen wie Cap oder Tony zum Beispiel.
Was haltet ihr denn davon? Lieber noch ein Kapitel und dafür eine Trilogie, oder lieber einen unabhängigen vierten Teil mit komplett anderen Charakteren?
Ich würde mich sehr über eine Rückmeldung freuen, nicht zwangsläufig als Kommentar, wenn ihr wollt, könnt ihr mir hier auch eine ENS schreiben :D

LG Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Als Schlusswort zu diesem Kapitel noch eine Info bezüglich der Frage vom letzten Kapitel:
Ich hab mich jetzt dazu entschlossen in dieser Serie drei Kapitel für das S zu machen. (Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei oder so).
Sprich, es kommt noch eines, ist auch schon fertig geschrieben, benötigt noch Korrektur, aber vor dem Hochladen will ich das erste Kapitel vom 2. Teil fertig haben, damit ich ein genaues Datum angeben kann~
Trotzdem werde ich höchstwahrscheinlich auch die andere Idee verwirklichen, weil das MCU ja wahnsinnig viele, wunderbare Charaktere bietet, vor allem, da im baldigen Civil War auch wieder neue Helden auftauchen und sogar schon ein Teaser für Doctor Strange draußen ist.
Ich hab mir bereits ein paar Gedanken gemacht, Charaktere notiert, die ich dafür gerne schreiben würde und mir überlegt, dass ich das ganze Genretechnisch an den 2. Teil anpasse.
So viel erstmal dazu und ja, mal schauen, was noch so passiert, hab ja noch ein wenig Schreibarbeit vor mir :'D

lg Komplett anzeigen
Nachwort zu diesem Kapitel:
Tadaaah, Ende C:

Das war es dann auch schon mit dem 1. Teil dieser Reihe!
Ich hoffe, ihr hattet euren Spaß mit dieser Geschichte und bedanke mich hier auch noch mal bei allen, die bis hier hin durchgehalten, mitgelesen, favorisiert und auch kommentiert haben:
Vielen Dank!

Der zweite Teil wird auch bald online gehen und zwar genau am 25. Mai :3
Den Link findet ihr dann vorne in der Beschreibung, oder eben über mein Profil~

Vielleicht sieht man sich dann ja wieder :D
Bis bald ^-^/) Komplett anzeigen

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Kommentare zu dieser Fanfic (20)

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Von:  EL-CK
2016-05-13T18:56:28+00:00 13.05.2016 20:56
Ein toller Abschluss für diesen Teil der Reihe. ..
Ich bin schon auf Teil 2 gespannt. ...
(Könnte ich evtl. 'ne ENS bekommen, wen der zweite Teil da ist ;) daaaaanke jetzt schon mal)
Antwort von:  GodOfMischief
14.05.2016 15:46
Danke, danke :)
Ich bin froh, dass du es bis hier hin durchgehalten hast :'D
Und da du schon so nett fragst, schicke ich dir gerne eine ENS, wenn es so weit ist :)

lg
Antwort von:  EL-CK
14.05.2016 16:33
1. Gern geschehen ^.~
2. Daaaaanke ;)
Von:  EL-CK
2016-04-25T17:35:59+00:00 25.04.2016 19:35
Ein tolles Kapitel...wobei ich nicht wüsste, ob Wanda meinen "Gesang" tatsächlich mögen würde ;) Auch kann ich mich nicht für einen Ohrwurm-Kandidaten entscheiden ;)

Ich bin schon auf das dritte S (und den 2.Teil) gespannt ;)
Antwort von:  GodOfMischief
26.04.2016 16:28
Hallo!
Und Danke für den Kommi, wie immer :D
Na ja, solange es nur im Kopf statt findet, kann es ja nicht wirklich schief gehen, oder? Und zur Not geht als Ohrwurm auch immer eine ultra-nervige Zirkusmelodie oder dergleichen |'D

lg
Antwort von:  EL-CK
26.04.2016 18:16
Da bin ich mir nich so sicher ob es im Kopf soooo viel besser klingt - manchmal finde ich das selber schrecklich dass es da eher nach mir als nach dem Original klingt XD XD XD

Nja ich hab' ja beim Ohrwurm zuerst an "I'm Gonna Be (500 Miles)" gedacht (den Ohrwurm hab ich iwie ständig - jedoch hört es sich sehr oft nach mir oder nach den HIMYM-Jungs) beim Konzert müsste es aber ehrlich gesagt eher was von Meat Loaf oder Phil Collins sein (schon alleine weil ich da unbedingt mal auf ein Konzert will) XD
Antwort von:  GodOfMischief
26.04.2016 18:23
Bei mir hört es sich nicht nach meiner Stimme an, aber im Kopf hat man wenigstens die Möglichkeit, mal vollkommen durchzudrehen |D
Aber die Wahl für den Ohrwurm ist genial xD Kommt dank HIMYM jetzt auch immer wieder gut in Dauerschleife beim Autofahren xD
Antwort von:  EL-CK
26.04.2016 18:40
Das mit dem Durchdrehen stimmt XD
Und in diesem Sinne: "And I would walk 500 miles....."
Von:  EL-CK
2016-04-03T09:33:48+00:00 03.04.2016 11:33
Erstmal zum Kapitel: Das war mal wieder richtig lustig... und ich muss zugeben, ich bin mir nicht so sicher ob ich die "Reise" mit Pietro so locker weggesteckt hätte - bin schon beim Achterbahnfahren eine ziemliche Memme...

Zum Schlusskommentar: Ich bin da recht flexibel, find beide Ideen eigentlich ganz gut. .. sry dass ich da nicht so gut helfen kann aber mach es doch ruhig so wie du dich am wohlsten fühlst
Antwort von:  GodOfMischief
03.04.2016 22:19
Hallo und Danke für deinen Kommentar ^-^/)
(Und nebenbei: Danke für die Erwähnung auf deinem Stecki :3)

Vermutlich hätte kein einziger, normaler Mensch diese Schnellreise durchgestanden, Achterbahnen sind da ja noch harmlos gegen :'D
Ich frage mich auch schon die ganze Zeit, wie seine Schwester das aushält...

Mit deiner Meinung hast du mir schon ganz schön geholfen und mich in meinem möglichen Entschluss bestärkt.
Mal sehen, was da noch draus wird, aber Danke auch dafür :)

lg
Antwort von:  EL-CK
04.04.2016 15:19
Hey.. Gern geschehen (für beides) ;)
Das mit seiner Schwester frag' ich mich auch...vll gewöhnt man sich auch iwann dran....
Von:  EL-CK
2016-03-20T18:36:05+00:00 20.03.2016 19:36
Wieder ein wirklich tolles Kapitel. ..
Ich hätte auch versucht "einen [Plüschie] zu gewinnen und entweder an Stark, oder Banner schicken" und wohl auch "nur um sie zu ärgern." XD
Ich mag den Verlauf des (nennen wir's mal ) Dates mit Clint ;) - nicht dass der Tag mit Steve nicht super war ;)

Ich freu mich schon auf mehr

Antwort von:  GodOfMischief
22.03.2016 15:29
Hallu :3
Wieder mal vielen Dank für deinen Kommentar :D
Es reizt es einen ja schon sehr, Tony mal ärgern zu wollen, er fordert es ja irgendwie schon heraus. Bruce ist da wohl eher mit Vorsicht zu genießen...
Aber meiner Meinung nach wäre Clint bei solchen Aktionen sowieso ganz vorne mit dabei :'D

lg
Antwort von:  EL-CK
22.03.2016 19:00
Das stimmt alles. ;)
Achja: Gern geschehen
Von:  EL-CK
2016-02-19T20:51:36+00:00 19.02.2016 21:51
Mal wieder ein tolles Kapitel. ..
Die Experimente hätte ich auch gern mal wieder gemacht - va mit Bruce ;) Naja eigentlich mit jedem der Avengers XD

Antwort von:  GodOfMischief
22.02.2016 15:52
Hallo :3
Danke für deinen Kommentar, es freut mich immer wieder~
Tja, wer würde nicht gerne solche Experimente machen? Oder zumindest ein paar Sachen mit Tony zusammen basteln xD

lg
Antwort von:  EL-CK
22.02.2016 17:39
Gern geschehen. ;)
Ach so ein bisschen Basteln könnte tatsächlich auch ganz lustig werden XD
Von:  EL-CK
2016-01-03T16:47:36+00:00 03.01.2016 17:47
Das Kapitel ist richtig süß.
Ich muss sagen deine Hauptdarstellerin ist mir immer sympathischer - wir beide verbringen unsere freiem Nachmittage ähnlich (nur dass ich leider nicht in NY die Parks ablaufe).
Und ich hab mich doch nicht getraut Fondue als Fave-Food zu wählen; )
Antwort von:  GodOfMischief
04.01.2016 14:50
Hallo :)
Vielen Dank für deinen Kommentar.
Es freut mich zu hören, wenn der Hauptdarsteller nicht so aus der Reihe fällt, vor allem, wenn es quasi ein Self-Insert ist~
Aber warum denn nicht? Das ist doch gerade da so verlockend Fondue zu nehmen xD
Antwort von:  EL-CK
04.01.2016 16:15
Verlockend ja... aber auch iwie peinlich - zumindest etwas XD
Von:  EL-CK
2015-11-20T15:27:17+00:00 20.11.2015 16:27
"....augenblicklich schrie alles in ihr NEIN!" na ob das was hilft!?!?!

Ein tolles Kapitel - obwohl Thor eigentlich nicht so mein FavoChara ist ;) - und ich muss wieder mal zu geben, ich hab mich da wieder gefunden (und das nicht nur wegen den Anpassungsmöglichkeiten).... ich wäre auch ohne offiziell zu murren los, hätte vor Müdigkeit meine Fassung verloren und wäre jetzt echt fertig mit der Welt (egal mit welcher von den vielen) XD

ich freu' mich schon riesig drauf dass es weitergeht...
Antwort von:  EL-CK
20.11.2015 16:29
BTW: [F/F] wäre bei mir entweder "Nudelsalat" oder "Raclette" und ich musste richtig loslachen als ich mir vorgestellt hatte wie Thor keine Ahnung hat was das sein soll ^.~
Antwort von:  GodOfMischief
20.11.2015 16:45
Hallooo :D
Vielen Dank für deinen netten Kommentar~

Ich muss zugeben, Thor ist auch nicht unbedingt mein Favorit, aber er war wesentlich einfacher zu schreiben, als Steve, der als nächstes kommt. Bei dem hab ich mich teilweise echt ein bisschen gequält |D
Aber schön, dass du dich auch hier wiederfinden konntest c:
Und btw: Ich liiieeebe Raclette *-*

lg
Antwort von:  EL-CK
20.11.2015 16:51
Dann haben wir ja was gemeinsam XD
Bei Steve hätte ich aber wohl nur schwer widerstehen können nicht doch Fondue als [F/F] zu wählen XD
Antwort von:  GodOfMischief
20.11.2015 16:52
Haha, ja, der wäre gut gewesen xD
Von:  EL-CK
2015-10-16T19:33:59+00:00 16.10.2015 21:33
Ein tolles Kapitel....
Ich muss zugeben ich persönlich hätte mich bei bestimmten Situationen wohl genau SO verhalten. ... ;)
Ich freu mich schon auf mehr. ..
Antwort von:  GodOfMischief
18.10.2015 14:46
Hallo :)
Danke für deinen Kommentar~
Es freut mich, wenn es dir gefallen hat und du dich sogar ein wenig darin wiederfinden konntest c:

lg
Antwort von:  EL-CK
18.10.2015 21:52
Gern geschehen...
Ja besonders in den Szenen HINTER der Bühne und beim Ende ging das sehr gut ;)
Von:  EL-CK
2015-08-17T09:05:51+00:00 17.08.2015 11:05
Ein interessantes Kapitel - der Leser-Insert ist iwie lustig. ..Würde mich echt über mehr freuen ;) ;)
Antwort von:  GodOfMischief
21.08.2015 22:21
Hallo :)
Vielen lieben Dank für dein Kommentar.
Es freut mich, wenn es dir gefällt c:
Das nächste Kapitel ist bereits in Arbeit und der Rest auch schon vorgeplant.
Antwort von:  EL-CK
22.08.2015 10:17
Hey. Gern geschehen. ..
Dann freu ich mich schon mal auf die Fortsetzung ;)


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