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The sunk'n Norwegian

AU ~ NorDen
von

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The sunk'n Norwegian

Die Besiedlung in Amerika war bereits dichter geworden. Inzwischen tummelten sich alle Herren Länder auf dem neuen Kontinent. In Wisconsin gab es viele Siedler aus Skandinavien. So waren auch die Norweger hier vertreten. So trug es sich zu, dass sich in einer Küstenstadt eine Kneipe befand, die den Namen ‚The sunk’n Norwegian‘ hatte. Man sagte, dass der Eigentümer, Lukas Bondevik, mit seinem Schiff aus Norwegen kam und hier auf Grund gelaufen wäre und dann beschlossen hatte, sich mit seiner Crew hier niederzulassen und diese Taverne zu eröffnen. Seine Schwester – man sagt, dass sie seine Schwester war, da sie den gleichen Namen trug und ihm sehr ähnlich sah, aber niemand genau wusste, wer sie wirklich war, arbeitete als Kellnerin in dem Etablissement. Ihre Blicke waren stets genervt, wenn sie den Seemännern Bier ausschenkte, und wenn sie zotige Bemerkungen hörte, konnte sie wirklich unangenehm werden. Man sagte, sie sei eine Hexe. Andere sagten auch, sie wäre eine Hure. Aber sie hätte sich auch nicht für Geld zu so etwas hinreißen lassen – sie hatte sich einfach noch auf niemanden eingelassen, weil sie sich viel zu schade dafür war. Mr. Bondevik beschützte sie und bisher hatten sie unangenehme Gäste immer des Hauses verwiesen. Trotz allem floss der Alkohol in Strömen und es war unter den Seefahrern eine weit bekannte Zwischenhaltestelle, auch wenn es eigentlich ein schäbiges Loch war.
 

There lies a tavern down Wisconsin way

Where you can get drunk any time of the day

The landlord's a bastard, the barmaid's a whore

But give them no shit or you're straight out the door

The Sunk'n Norwegian's the name of this hole

A nasty ol' tavern if ever I've known
 

So legte auch an diesem Morgen ein Schiff in der Bucht an. Der Captain stand an Deck und grinste breit.

„Køhler’s back to town”, sagte er und hob die Schiffsdame, die gerade an der Reling stand, an der Taille nach oben.

„JAAA MAAAN!“, schrie diese laut und fröhlich, ihre Arme in die Luft reißend. Damit verursachte sie Aufmerksamkeit auf der ganzen Hafenpromenade.

Der Captain ließ sie runter und rief seine gesamte Crew an Deck. Jetzt würden sie erstmal in diese Spelunke einen saufen gehen. Das Loch nannte sich ‚The sunk’n Norwegian‘ und führte – den sieben Westwinden sei Dank – nordisches Bier. Captain Køhler war Däne und seine restliche Crew stammte auch aus dem Norden. So verließen sie das Schiff und die gesammelte Mannschaft machte sich auf den Weg. Sie stürmten den Pub, ließen sich nieder und Køhler brüllte:

„Ey, bring mal was zum saufen rüber!“
 

One more drink at the Sunk'n Norwegian

One more drink before we have to die

One more drink at the Sunk'n Norwegian

Raise up your tankards of ale to the sky

One more drink at the Sunk'n Norwegian

One more drink before we have to die

One more drink at the Sunk'n Norwegian

Raise up your tankards of ale to the sky
 

Immerhin hatten sie eine nicht so ungefährliche Mission vor sich und er wollte gestärkt da hineinsegeln – falls es tödlich enden sollte, so wollte er wenigstens nochmals ein gutes Bier genossen haben. Es dauerte glücklicherweise auch nicht lange, bis der Besitzer an ihren Tisch kam. Doch er brachte kein Bier mit. Sondern nur seinen genervten Blick.

“Nicht in diesem Ton”, war das einzige, was er sagte.

„Hä? Wir haben halt Durst“, erwiderte Køhler und fragte sich, wo das Bier blieb. Über seinen Ton machte er sich erstmal weniger Gedanken.

„Trotzdem müsst Ihr nicht so schreien. Das geziemt sich nicht“, erwiderte Lukas Bondevik und zog die Nase kraus. Seit er sesshaft geworden war, hatte er sich ganz an das bürgerliche Leben dieses Städtchens gewöhnt – auch wenn er sie immer wieder sah, hatte er die ‘Manieren’ sämtlicher Seefahrer ziemlich verlernt.

„Uuuh, hört ihr? ‚Das geziemt sich nicht‘“, widerholte Køhler ziemlich belustigt die Aussage des Wirtes und rückte seinen Hut zu recht, „tja, damit müsst ihr rechnen, wenn ihr mit Seeleuten verkehrt“, erwiderte er ebenso hochgestochen. Für einen Moment schaute sein Gegenüber auch verwundert. So viel Niveau hätte er ihm nicht zugetraut. Doch dann bemerkte er sein dreckiges Grinsen.

„Ich ‚verkehre‘ nicht mit ihnen“, erwiderte er und konnte nicht umhin, über die Zweideutigkeit der Aussage doch rot zu werden, „ich verkaufe ihnen nur mein Bier“, fügte er hinzu.

„Gut, dann verkauf uns auch welches von deinem Bier, Schnucki!“, erwiderte Køhler, hörte, wie seine Crew zu lachen begann und grinste breit. Doch sein Grinsen schwand dann auch schon, als der Wirt plötzlich auf ihn zukam und ihn am Kragen packte. Nie hätte er solche Kräfte hinter einer so zierlichen Person vermutet.

„Das nimmst du sofort zurück“, hörte er nun noch die eiskalten Worte und irgendwie wollte er jetzt keinen Ärger, sondern nur Bier, also beschloss er, dieser Anweisung zu folgen auch wenn er sich nur ungern etwas sagen ließ.

„Gut. Ich nehms zurück. Aber jetzt neun Bier, bitte“, erwiderte er gespielt galant.

„Na also, geht doch“, erwiderte der Norweger und ließ ihn los, „Anouk, mach mal neun Bier für die Schiffstruppe da vorne!“, rief er zum Tresen und blickte noch einmal auf das charakteristische Grinsen des Captains. Dann wandte er sich jedoch ziemlich schnell ab und stolzierte davon. Solches Gesocks hatte er ja öfter hier. Aber diese waren wieder welche der übelsten Sorte.
 

Scoundrels and brigands and ne'er-do-wells

And creatures dragged up from the black pits of hell

All find their relief in a tankard of ale

So the Sunk'n Norwegian is where we will sail

For barrels of whiskey or pints from the bar

But if you don't know then you don't go
 

Ein blondes Mädchen kam an den Tisch und stellte Bierkrüge auf den Tisch. Ansonsten sagte sie nichts. Ihr Blick wich ein wenig kühl über die ganze Crew und blieb bei der einzigen Frau hängen. Diese schien ihr noch halbwegs … vertrauenswürdig, aber was machte sie in einer Herde solcher Barbaren? Das hätte sie gerne gewusst.

„Aaah, da kommt ja endlich unser Bier! Und eine hübsche Dirne gleich dazu“, sagte Køhler und betrachtete das Mädchen ausgiebig, ebenso wie einige andere in der Crew. Der Blick des Mädchens wurde immer genervter.

„Lass sie, Matthias, sie ist doch schüchtern!“, sagte die einzige Frau der Crew und stieß den Captain in die Seite. Immerhin wusste sie, wie es war, ständig von Kerlen angemacht zu werden und das eigentlich gar nicht zu wollen.

„Ach, Marianne, die doch nicht. Sicher ist sie die größte Hure der Stadt!“, entgegnete Køhler, der nur ihr es erlaubt hatte, ihn beim Vornamen zu nennen. Immerhin war Marianne schon lange bei ihm, sie kannten sich schon seit ihrer Jugend und er nannte sie im Spaß ‚seine bessere Hälfte‘. Sein Herz gehörte allerdings nur der See.

„Ich bin nicht schüchtern!“, erwiderte die Kellnerin dann jedoch selbstbewusst, trotzdem bemerkend, dass diese Marianne sie verteidigt hatte, “Aber ich bin auch nie im Leben eine Hure, tut mir leid, die Herren enttäuschen zu müssen“, sagte sie schnippisch.

„Oh… verstehe… magst du keine Herren? Naja, dann versuch du’s doch mal bei ihr, Marianne, vielleicht hast du ja ne Chance!“, sagte Captain Køhler lachend. Eigentlich machte er nur Spaß.

Denn was er nicht wusste, war, dass Marianne selber nicht an Männern, sondern wirklich an Frauen interessiert war. Sie hatte es ihm nicht gesagt, aber jetzt traf diese Bemerkung eben zufälligerweise ziemlich ins Schwarze. Was sie auch ziemlich rot werden ließ.

„Halt die Klappe, Matthias“, sagte sie und ihr Blick wanderte zu dem Mädchen. Sie war wirklich hübsch und sie bemerkte eine Spur von Röte auf ihren Wangen, als sich ihre Blicke für einen Moment trafen. Doch dann drehte sie sich auch ziemlich schnell um und ihre Jungs begannen zu saufen. Es blieb natürlich nicht nur bei einem Bier.
 

One more drink at the Sunk'n Norwegian

One more drink before we have to die

One more drink at the Sunk'n Norwegian

Raise up your tankards of ale to the sky

One more drink at the Sunk'n Norwegian

One more drink before we have to die

One more drink at the Sunk'n Norwegian

Raise up your tankards of ale to the sky
 

Irgendwann war die Schiffstruppe schon ziemlich angetrunken. Sie waren ausgelassen und sangen laut Seemannslieder. Lukas Bondevik beobachtete sie von der Theke aus und wollte es nicht wissen, wie er diese Trunkenbolde nachher hinausbringen sollte. Er betrachtete Anouk, wie sie den Gästen weitere Getränke brachte und irgendwie überfordert wirkte. Es gefiel ihm nicht und er hatte das Gefühl, er müsste auf sie aufpassen. Also stand er auf und ging zu der Gesellschaft. Anouk schickte er in die Küche, während er weiter bediente. Was er nicht bemerkte, waren die Blicke des Captains, bis dieser ihn schließlich ansprach:

„Dein Herz hat auch mal der See gehört, oder?“

Lukas zuckte zusammen. Er wurde nicht gerne auf seine Vergangenheit angesprochen. Nachdem er tief durchgeatmet hatte, blickte er den Captain an.

„Ja, woher wisst Ihr das?”, fragte er und war nun doch wieder beim ‘Sie’ angelangt, was er vorhin nur kurz in seiner Rage vergessen hatte.

„Man erzählt es… du betrittst allerdings kein Schiff mehr, weil du gesunken bist. Verdienst ja hier auch sicher genug. Aber ich könnte das nicht. Mein Herz sehnt sich immer nach der See”, erwiderte Captain Køhler und blickte ihm in die Augen. Sie wirkten wie das tiefe blaue Meer.

„Meines auch manchmal“, gestand Lukas ihm schließlich und seufzte. Ab und an vermisste er es, zur See zu fahren. Vor allem wenn er die alten Lieder hörte und die Geschichten der Seemänner, wie heute Abend.

Køhler lächelte ihn an und nickte leicht.

„Verstehe. Dann trink einen mit uns und werd‘ für heute Abend Teil unserer Crew“, scherzte er und drückte ihm ein Bier in die Hand.

Lukas Bondevik überlegte lange. Doch schließlich beschloss er, das Angebot anzunehmen. Zu sehr sehnte er sich die alten Zeiten zurück. Und irgendwann dachte er auch nicht mehr darüber nach, wie viel er trank. Nach Anouk zu schauen hatte er auch ganz vergessen, als er mit den Seeleuten lachte und scherzte. Diese lag inzwischen im Lagerraum und hatte sich ebenfalls die Kanne gegeben. Denn trotz ihrer Überforderung hatte sie es nicht in Ordnung gefunden, dass sie weggeschickt worden war und den Seemannsliedern nicht länger lauschen durfte.
 

Drink up my friends, as much as you can

For tomorrow we sail to a faraway land

We'll party all night and get drunk off our heads

'Cause we can all rest when we are dead
 

Schon lange war selbst hier in der Taverne nicht mehr so viel Alkohol geflossen wie an diesem Abend. Jeder hatte so viel getrunken, wie es ihm möglich war. Und so schwankte Captain Køhler mit Lukas Bondevik im Arm aus der Tür auf die Hafenpromenade zu.

„Dasis‘ mein Schiff“, sagte er und deutete stolz darauf, bevor er hickste und breit grinste.

„Sehr schick“, erwiderte Mr. Bondevik und rückte sich die Kreuzhaarspange zurecht, die er trug, damit ihm nicht ständig die Haare ins Gesicht fielen. Leicht schwankte er, aber schon zog Køhler ihn an sich, bevor er umkippen konnte. Verdutzt blickte er zu ihm hoch, doch der Captain grinste ihn nur breit an. Der Wirt konnte nicht umhin, rot zu werden und verfluchte sich gerade selbst dafür, weil er es nicht mehr einordnen konnte, was hier gerade passierte. Und warum es passierte.

Dann jedoch wandte Køhler seinen Blick ab und sah zur See.

„Morgen fahr’n wir weiter. Kann sein, dass wir auf der Fahrt draufgehn‘”, sagte er schließlich und sein Blick wurde ziemlich nachdenklich. Er wusste nicht, ob er ihm als rechtschaffener Bürger verraten sollte, was ihr Ziel war, dann könnte er sich eventuell gleich selbst aufhängen.

„Was?“, fragte Lukas Bondevik nun völlig überfordert, aber auch skeptisch. Offenbar hatte er es nicht mit normalen Seeleuten zu tun, oder? Vielleicht bildete er sich aber auch zu viel ein und Captain Køhler war einfach nur zu betrunken.

„Nein! …also bleibt doch noch ein wenig und überlegt es euch gut…“, nuschelte er schließlich, denn irgendwie wollte er es nicht, dass jemand zu Schaden kam.

Captain Køhler lachte daraufhin leise und blickte Lukas Bondevik an.

„Hätt‘ ich ne Wahl, würd‘ ich bleiben. Aber ziemlich süß, wie du dir Sorgen machst“, sagte er und fand sein Grinsen wieder, während er Lukas, der plötzlich ziemlich rot wurde, einfach über die Wange strich. Wie ein Schiffsbrüchiger versank er in den Tiefen seiner meerblauen Augen und verwickelte ihn im nächsten Moment in einen Kuss, so stürmisch wie die See.

Lukas Bondevik fand es zwar ausgesprochen unerhört, dass ihn ein lausiger Seefahrer einfach so küsste, aber er war letztlich zu betrunken, um darüber nachzudenken. Er spürte nur, wie gut es sich anfühlte und konnte einfach nicht widerstehen, es zu erwidern. Køhler grinste zufrieden in den Kuss und zog den anderen enger an sich. Irgendwann verschwanden sie gemeinsam in dem Hintereingang der Taverne.
 

Inzwischen saß Marianne zwischen lauter eingeschlafenen Seemännern. Ihr Captain hatte sich aus dem Staub gemacht und sie beschloss letztendlich, ihn zu suchen. Immerhin wusste sie nicht, wohin sie jetzt gehen sollte und was sie jetzt machen sollte. Selbst das Kneipenpersonal war weg. Sie wusste nicht, wo sie anfangen sollte, deswegen ging sie hinter die Theke. Zufällig entdeckte sie dort den Lagerraum, aber bevor sie auch nur an mehr Bier denken konnte, erblickte sie die kleine hübsche Kellnerin am Boden.

„Bist du in Ordnung?“, fragte sie und stupste sie vorsichtig an, bis diese zusammenzuckte. Marianne zog ihre Hand zurück und blickte ihr in die Augen.

„Hmm“, hauchte das Mädchen und blickte sie für einen Moment nur verklärt an. Anouk Bondevik war total betrunken, was normalerweise selten bis nie passierte.

„Komm, ich bring dich ins Bett“, sagte Marianne schließlich und versuchte sie hochzuheben. Falls einer ihrer Jungs hier her fand, mochte sie sich nicht ausmalen, was passierte. Das Mädchen war so schutzlos, so zerbrechlich… und sie machte sich gerne mehr Sorgen um andere, als um sich selbst, obwohl sie morgen eine ziemlich gefährliche Fahrt antreten würden.

Anouk spürte, wie sie hochgehoben wurde und kuschelte sich an. Das fremde Mädchen war so nett zu ihr, trotzdem war sie eine von diesen Wilden. Doch davon spürte sie jetzt nichts. Sie behandelte sie wie eine Prinzessin. Ein leichtes Lächeln glitt über ihr Gesicht, als sie sanft auf ein Bett abgelegt wurde und sie blickte in die Augen von Marianne, die so blau waren, wie der Himmel, selbst wenn sie durch den Schein der Lampe etwas dunkler wirkten. Im nächsten Moment aber wurde diese irgendwie ziemlich abwesend und ein leichter Seufzer entwich ihr.

„Du brauchst dir um mich keine Sorgen zu machen, mir geht es gut“, sagte Anouk Bondevik leise und ein leichter Rotton legte sich auf ihre Wangen.

„Aber du dir um mich“, gestand Marianne ihr schließlich, „denn ich werde vielleicht bald nicht mehr leben, wenn wir wieder in See stechen.“

Sanft streichelte sie über die Wange der Kellnerin. Eigentlich wollte sie ihr keine Sorgen bereiten. Aber sie war einfach zu ehrlich, um nicht darüber zu sprechen. Und sie musste einfach darüber reden.

„Dann fahr nicht weg, Marianne. Du kannst auch genauso gut hier bleiben“, erwiderte Anouk und sah sie mit großen Augen an. Sie wusste nicht wieso, aber so schnell war ihre Sympathie noch nie für jemand angestiegen.

„Ich würde nichts lieber tun, wenn ich könnte, meine Kleine“, hauchte Marianne und lächelte leicht. Vorsichtig kam sie der anderen näher und hauchte ihr einen zärtlichen Kuss auf, den sie weiter vertiefte, als sie merkte, dass Anouk ihn erwiderte. Sie fühlte sich so glücklich, als ginge die Sonne auf und Land käme in Sicht. Anouk Bondevik fühlte ähnlich. Sie verkrallte ihre Finger in Mariannes Haar und zog sie enger an sich. Normalerweise hatte sie Angst vor Fremden, aber bei Marianne hatte es sich seltsamerweise richtig angefühlt. Andererseits war sie vielleicht auch zu betrunken und hatte aufgehört, nachzudenken. Jedenfalls sie glaubte nicht, dass sie das, was noch passieren mochte, bereuen würde.
 

One more drink at the Sunk'n Norwegian

One more drink before we have to die

One more drink at the Sunk'n Norwegian

Raise up your tankards of ale to the sky

One more drink at the Sunk'n Norwegian

One more drink before we have to die

One more drink at the Sunk'n Norwegian

Raise up your tankards of ale to the sky
 

Lukas Bondevik hatte so gut geschlafen, wie schon lange nicht mehr. Er lächelte sogar noch im Halbschlaf vor sich hin und wollte sich an seinen Captain kuscheln, als er plötzlich merkte, dass er allein im Bett lag. Hatte er das etwa alles nur geträumt? Die Erinnerungen verschwammen und plötzlich kam der Kater, sodass er gar nicht mehr wusste, was wirklich passiert war gestern Abend und was er vielleicht eben nur geträumt hatte. Doch bevor er aufstand, bemerkte er einen kleinen alten Zettel auf dem Bett. Er hob ihn hoch und musste lächeln, als er die krakelige Schrift erblickte.
 

Noch ein Blick in deine Augen, und ich hätte nicht fahren können. Leb wohl. Matthias Køhler.
Lukas‘ Lächeln verschwand augenblicklich und er seufzte traurig. Wo Matthias jetzt war? Er wusste es nicht. Und viel weniger wusste er, ob er wieder kommen würde. Plötzlich kam Anouk herein. Sie schien aufgewühlt und er glaubte noch eine Spur von getrockneten Tränen auf ihren Wangen zu entdecken. Normalerweise zeigte sie keine Gefühlsregungen. Vielleicht hatte sie einen Albtraum gehabt, vielleicht war es wegen des Alkohols. Sie hatten alle etwas tief ins Glas geschaut. Vorsichtig nahm er sie in den Arm und drückte sie an sich. Vielleicht würde bald wieder alles beim Alten sein, auch wenn diese Nacht sicher nicht so schnell in Vergessenheit geraten würde.
 

Captain Køhler blickte weit übers Meer. Er blickte nur nach vorne, nicht zurück. Neben ihm stand Marianne. Tapfer drehte sie sich ebenfalls nicht um. Beide schwiegen, was normalerweise untypisch für die beiden Dänen war. Sie blickten zum Horizont, wo Abenteuer und Gefahren sie erwarteten. Doch wenn sie aus ihrer Mission lebend herauskommen sollten, dann wussten sie ganz sicher, wohin sie nach allem segeln würden, wenn der Wind günstig war...



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