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Kagomes Kraft

Ich bin nicht bloß eine Wiedergeburt
von

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tiefe Narben

So, also das ist meine erste Fanfic die ich schreibe, also seid gnädig zu mir. Bitte nicht über die teilweise seltsamen Schreibweisen oder japanischer Wörter wunden, ich schreibe halt nur so, wie es mir gerade in den Sinn kommt und da mir die ausländischen Schreibweisen manchmal geläufiger sind ...
 

Kleines Lexikon:

Shikon no Tama = Juwel der vier Seelen

Shikon no Kakera = die einzelnen Splitter

Nani = Was

Baka = Idiot

Youkai = Dämon

Hanyou = Halbdämon
 

So, ich denke, das waren die wichtigsten Wörter. Hoffe ich hab nichts vergessen. Ach ja, das ganze spielt so in etwa in der Zeit, in der Inuyasha Tetsaiga noch nicht beherscht und deswegen ohne sein Schwert zum blutrünstigen Dämon wird. Aber lest am besten selbst:
 


 

"Ich bin wieder Zuhause!"

Kagome schloss die Tür hinter sich und zog ihre Schuhe aus. Ihre Mutter streckte den Kopf aus der Küchentür und lächelte sie an.

"Wie war die Schule?" Ein tiefer Seufzer kam zur Antwort.

Das Lächeln ihrer Mutter verbreiterte sich nur, ehe sie zurück in die Küche ging. Kagome schüttelte die wehmütigen Gedanken ab und ging die Treppe zu ihrem Zimmer hinauf. Achtlos warf sie ihre Schultasche in eine Ecke. Vermutlich sollte sie sich gleich an die Arbeit machen und die Aufgaben der Schule nacharbeiten, doch irgendwie fehlte ihr dafür nun der Antrieb.

Lieber legte sie sich für einen Augenblick auf ihr herrlich weiches Bett und träumte ein wenig.

Seit gestern war sie 16 Jahre alt. Ihr Geburtstag war wie jedes Jahr verlaufen. Sie hatte zusammen mit ihrer Familie Kuchen gegessen und war abends mit ihren Freundinnen ins Kino gegangen. Eigentlich führte sie doch ein sehr normales Leben, wenn sie so darüber nachdachte. Kagome besuchte die Schule, traf sich mit ihren Freundinnen, ging gelegentlich mit einem sehr netten Jungen aus und führte ein meist harmonisches Leben mit ihrer Familie. Insofern könnte man meinen, sie würde ein normales Leben führen. Sicher, ihr Großvater war manchmal etwas seltsam, speziell wenn es um den Shrine ging, indem sie lebten. Er erfand die abenteuerlichsten Geschichten und versuchte böse Geister zu bannen. Dazu benutzte er jedoch nur einfache Papierfetzen, auf die er angeblich magische Wörter schrieb. Kagome lächelte, als sie daran dachte. Dann gab es da noch ihren kleinen Bruder Sota. Manchmal ging er ihr schon sehr auf den Keks, doch eigentlich war sie froh, dass sie ihn hatte. Und die liebste von allen war ihre Mutter. Einen netteren Menschen kannte Kagome nicht.

In Momenten wie diesen, wenn sie allein in ihrem Zimmer war und alles um sie herum ruhig war, glaubte sie beinahe selbst, dass ihr Leben so simpel war.

Kagome seufzte tief und stand wieder auf. Es half nichts sich etwas vorzumachen. Ihr Leben unterschied sich von dem anderer Teenager so sehr wie Winter von Sommer. Sie nahm ihren großen gelben Rucksack aus dem Schrank und fing an zu packen. Schlafanzug, Schlafsack, Streichhölzer, Taschenlampe. Viele weitere Dinge folgten. Schließlich ging sie nach unten um noch Proviant einzupacken. Kagomes Mutter half ihr als wäre es das Natürlichste der Welt.

"Wann wirst du wieder kommen?" Sota stand in der Tür und betrachtete seine Schwester.

Kagome zuckte mit den Schultern.

"Ich denke in drei Tagen, aber ich weiß nicht, ob sich das machen lässt." Er nickte nur und verschwand wieder. Kagome sah zum Fenster hinaus und dachte darüber nach wie wahrscheinlich es war, dass sie so schnell wieder hier sein konnte. Sie wäre gern Montag wieder hier. Die Schule ging dann wieder los und Gott allein wusste, wie nötig es Kagome hatte nicht noch mehr Schulstoff zu verpassen.

"Hier!" Kagome verbannte ihre trüben Gedanken und nahm dankbar den gepackten Rucksack von ihrer Mutter entgegen. Eilig verließ sie das Haus und winkte ihrer Mutter noch einmal zu. Geradewegs ging sie zu dem alten Schuppen, in dem der noch viel ältere Brunnen stand.

Eigentlich wollte sie wie immer geradewegs hineinspringen, doch für einen Moment hielt sie inne.

War es nicht seltsam, dass dieses alte Ding, ihr Leben so sehr verändert hatte? Es war jetzt ein Jahr her, seit sie das erste Mal in den Brunnen gefallen war. Damals hatte sie nicht glauben können, dass sie wirklich plötzlich im Mittelalter angekommen war. Mittlerweile erschien es ihr das natürlichste der Welt in den Brunnen zu springen und alle Zeitschranken dieser Welt hinter sich zu lassen. Das war es, das ihr Leben von dem anderer Mädchen unterschied. Sie pendelte zwischen zwei Zeiten hin und her. Hier ging sie als einfaches Mädchen zur Schule, dort sah man in ihre eine Reinkarnation einer verstorben aber sehr mächtigen Miko. Kagome verzog das Gesicht und sprang in den Brunnen. Sogleich öffnete sich das Zeittor und Kagome glitt in eine längst vergangene Zeit.

"Ich bin niemandes Reinkarnation." Beinahe trotzig kamen die Worte aus ihr heraus.

Sie war Higurashi Kagome. Sie war ein eigenständiger Mensch. Sie war definitiv nicht einfach nur die Reinkarnation eines anderen Menschen.

Langsam kletterte sie aus dem Brunnen und warf ihren Rucksack auf das Gras. Sie seufzte. Es war ja alles sehr nützlich, aber warum mussten diese verdammten Dinge auch so schwer sein? Kagome rieb sich ihre schmerzende Schulter und ging dann zu ihrem Fahrrad. Es war zwar schwer gewesen, es hierher zu bekommen, aber der Aufwand hatte sich gelohnt. Sie befestigte ihren Rucksack auf dem Gepäckträger und trat dann in die Pedale.

Recht bald erreichte sie das kleine Dorf. Sie stellte ihr Fahrrad ab und ging auf die Suche nach einem bekannten Gesicht. Hm, wo waren sie nur alle?

"Kaede-baba!", rief sie erfreut, als sie die alte Frau erblickte.

Kaede sah auf. Verwirrung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Kagome beschlich ein ungutes Gefühl.

"Kagome, kommst du jetzt erst zurück?"

Kagome nickte und kniete sich neben Kaede auf den Boden. Sie pflanzte gerade neues Gemüse an.

"Hai! Wieso?"

Kaede rieb sich mit den schmutzigen Fingern über ihr faltiges Kinn und dachte schweigend nach.

"Kaede, was ist passiert?"

Die alte Frau richtete ihre Augen fest auf Kagomes Gesicht. Das war wirklich seltsam. Was ging hier vor?

"Nun, ich dachte, Inuyasha hätte dich schon längst zurückgeholt."

"Nani?" Kagome sprang abrupt auf.

"Hai, er sagte mir, er würde dich holen."

"Aber das hat er nicht!" Augenblicklich überlegte sie sich, was ihm alles zugestoßen sein könnte. Kaede hob beruhigend ihre Hände.

"Eines der umliegenden Dörfer ist wohl überfallen worden. Er sagte mir, dass er starke Yoki wahrnehmen würde. Sie sind gestern los, doch versprach er mir, dich erst zurückzuholen." Kaede murmelte eine Verwünschung und sah Kagome dann beruhigend an.

"Vermutlich dachte er, er könnte das auch ohne dich."

"Baka!", zischte Kagome während sie in die Ferne sah. Wie hatte er ohne sie gehen können? Sie hatte ihm gesagt, dass sie heute zurückkommen würde. Er war ein solcher Kindskopf. Nur weil sie darauf bestanden hatte, nach Hause zu gehen, spielte er jetzt den Beleidigten. "Baka!", fluchte sie noch einmal, doch diesmal etwas herzhafter.

Kaede lächelte nur.

"Sango, Miroku und Shippo, begleiten ihn. Ihm wird schon nichts passieren."

"Ist mir doch egal! Wenn er sich unnötig in Gefahr begeben möchte, bitte schön, mir ist das einerlei." Kaede lächelte nur.

Er war ein solcher Idiot. Er wusste doch genau, dass außer ihr niemand die Shikon no Kakera sehen konnte. Wie bitte hatte er sich das gedacht?

"Es ist nicht weit."

Sie hörte die Worte kaum noch, denn schon raste sie mit ihrem Fahrrad den Berg hinab. Na, warte, dachte sie, ich werde ihm nicht helfen. Ich möchte nur sehen, wie er sich ohne mich schlägt.

"BAKA!", schrie sie aufgebracht.
 

"Wir hätten doch erst Kagome-sama holen sollen."

Inuyasha warf Miroku einen vernichten Blick zu.

"Kah, das hier schaffe ich ganz allein. Ihr werdet schon sehen. Ich brauche dieses Weib nicht um einen Youkai zu besiegen."

Miroku und Sango tauschten eindeutige Blicke.

Shippo stand neben ihnen und schüttelte jammernd seinen Kopf.

"Wir werden alle sterben. Wir werden alle sterben."

Inuyasha schlug ihm mit der Faust auf den Kopf.

"Baka! Niemand wird hier sterben."

Zornige Augen blickten ihm entgegen.

"Wir werden alle sterben, weil du so stur bist."

"Ich bin nicht stur. Kagome wollte doch zurück. Bitte, wir brauchen sie nicht."

Nein, er brauchte sie ganz bestimmt nicht. Das war ein ganz normaler Youkai. Er hatte solche Monster bereits vor ihr vernichtet. Warum sollte er sie jetzt brauchen? Sollte sie doch ihre seltsamen Bücher lesen. Er würde sie jedenfalls nicht zurückholen.

"AH!" Shippo schrie ängstlich auf, als ein Feuerball ihn knapp verfehlte.

"Wir werden alle sterben. Wir werden alle sterben." Wieder fing er an, im Kreis zu rennen und dabei die Worte laut zu schreien.

Miroku trat in den Vordergrund.

"Ich werde der Sache ein Ende setzen."

Er streckte seinen rechten Arm aus und fixierte den Dämon.

"Kaz ..." Er verstummte abrupt als Narakus Giftbienen auftauchten.

"Naraku!"; zischte Inuyasha dicht neben ihm.

"Kazaana kann ich nicht verwenden." Inuyasha knurrte nur und stellte sich nach vorne. Wenn Naraku seine Hände im Spiel hatte, dann würde es ihm noch mehr Spaß machen, diesen Youkai zu vernichten.

Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht.

"Sprich dein letztes Gebet." Er zog Tetsaiga und augenblicklich verwandelte sich das rostige alte Schwert in eine mächtige Waffe, die einem großen Stoßzahn ähnelte. Inuyashas Schadenfreude verstärkte sich.

"Mein Name ist Tatsumaru, hanyou. Du solltest diesen Namen besser nicht vergessen." Eine donnernde Stimme versuchte Eindruck zu schinden.

"Kah, dein Name wird mit dir untergehen."

Um Tetsaiga herum bildete sich eine Aura. Inuyasha frohlockte innerlich. Tatsumaru wusste nicht, was auf ihn zukam. Wüsste er es, würde er davonlaufen.

"Kaze no Kizu!" Die Worte hallten durch die Luft als Inuyasha Tetsaiga auf den Boden schlug und eine mächtige Energie freigesetzt wurde. Mit brachialer Gewalt stürmte sie auf den Youkai zu.

Ein verächtliches "Kah!" kam aus Inuyashas Mund, als er sich zu seinen Freunden umdrehte. Doch sein Triumph währte nur von kurzer Dauer.

"Ist das alles, hanyou?"

"Nani?" Inuyasha fuhr herum und alle Farbe wich aus seinem Gesicht. Nicht einen Kratzer hatte Tatsumaru abbekommen.
 

Kagome hörte den Lärm, den ein Kampf mit sich brachte, bereits von weitem. Doch das war es nicht, dass sie veranlasste, schneller zu fahren.

Nein, Kagome fühlte die Anwesenheit von einem Shikon no Kakera.

"Baka!", verfluchte sie Inuyasha einmal mehr. Wie wollte er einen Dämon bekämpfen, der Besitz eines Splitters war? Kagome gab Gas. Sie musste schnell sein, wenn sie schlimmeres vermeiden wollte. Ihre Freunde waren in Gefahr. Sie musste ihnen helfen.

Als Kagome am Ort des Geschehens eintraf, bestätigte sich ihre Vermutung. Der Dämon war im Besitz mehrerer Shikon no Kakera. Inuyasha hatte nicht den Hauch einer Chance.

"Hiraikotsu!" Sango warf ihren großen Boomerang. Bei ihr sah es wie das Leichteste überhaupt aus. Tatsächlich jedoch war ihre Waffe verdammt schwer. Kagome hatte einmal versucht, das Ding auch nur einen Meter weit zu werfen und war kläglich gescheitert.

Sangos Hiraikotsu traf den Dämon am Arm. Er war größer als Kagome gedacht hatte. Sein Kopf sah aus wie der eines Stieres. So ähnlich stellte man sich den Teufel vor.

Achtlos ließ sie ihr Fahrrad umfallen und rannte zu ihren Freunden. Keiner hatte sie bisher gesehen. Kagome spannte ihren Bogen und zielte auf den Kopf des Dämons. Der Pfeil umgab sich mit einem lila strahlenden Licht und streifte die Wange des Dämons.

"Kagome-chan!" Sango hatte den Pfeil als erstes entdeckt. Inuyasha drehte sich um. Kagome hatte mit vielem gerechnet, doch nicht damit dass Inuyasha laut "Baka!" schreien würde.

Zu verwirrt über seine Aussage bemerkte sie nicht, dass sich die Aufmerksamkeit des Dämons nun auf sie richtete. Inuyasha setzte sich in Bewegung. Ein Feuerball startete gleichzeitig. Inuyasha kreuzte seinen Weg und fing ihn mit der vollen Größe seines Körpers ab. Er gab einen unwilligen Laut von sich und begrub Kagome unter sich.

"Inu ... yasha.", flüsterte Kagome starr vor Angst.

Er bewegte sich leicht und blickte ihr in die übergroßen Augen.

"Baka!", antworte er, doch ohne jede Spur von Wut.

Kagome verzog das Gesicht und wartete bis Inuyasha sich wieder aufgerichtet hatte. Er reichte ihr seine Hand und zog sie nach oben.

"Shikon no Kakera." Beinahe hätte sie vergessen, was sie eigentlich hatte sagen wollen. Inuyasha blieb stehen und sah sie ungläubig an.

"Hättest du das nicht etwas früher sagen können?"

Kagome klopfte sich den Staub von ihren Kleidern und warf ihrem Retter einen verärgerten Blick zu.

"Da du meine Hilfe offensichtlich nicht brauchst, dachte ich du wüsstest das bereits." Sie verschränkte die Arme und sah ihn herausfordernd an. Inuyasha entschied sich das zu übergehen.

"Also wo befindet sich der Shikon no Kakera?"

Kagome blickte unbeteiligt in sein Gesicht.

"Ach, das weißt du nicht?"

Inuyashas Augen verengten sich, während er sie wütend ansah. Was dachte sich dieses Weib eigentlich? Erst brachte sie sich selbst in Gefahr und dann erwartete sie auch noch, dass er sich entschuldigte. Verdammt, er hatte ihr gerade das Leben gerettet, zählte das überhaupt nicht?

Doch Kagome war offensichtlich nicht gewillt, ihm dafür Dankbarkeit zu zollen.

Miroku trat an seine Seite.

"Ein schlauer Mann sollte wissen, wann es klüger ist sich zu entschuldigen."

"Entschuldige dich!", kreischte Shippo mit einem ängstlichen Blick auf den Dämon.

Sango nickte ebenfalls zustimmend.

"Kah, ich habe nichts falsch gemacht. Ich werde mich nicht entschuldigen."

Wutentbrannt ließ er seine Freunde stehen und marschierte wieder zu dem Dämon.

"So, du benutzt also Shikon no Kakera! Zu schwach um sonst gegen mich zu bestehen?" Nun gut, wenn Kagome ihm nicht sagen wollte, wo sich der Shikon no Kakera befand, würde er diesen Youkai eben der Länge nach aufschlitzen.
 

Weit ab des Geschehens sah Naraku in Kannas Spiegel und betrachtete die Ereignisse. Sein Gesicht zeigte keine Gefühlsregung. Doch in seiner Stimme spiegelte sich Belustigung wieder.

"Lauf, Inuyasha, renn in dein Verderben." Das kleine Mädchen mit den leeren Augen blickte starr auf ihren Gegenüber. "Alles verläuft wie geplant."

Naraku nickte.

"Und Inuyasha hat keine Ahnung wie hoch der Preis sein wird, den er zu zahlen hat."
 

"Tetsaiga!", hallte es durch die Luft als Inuyasha in die Luft sprang und seinen Gegner mit seinem Schwert attackierte.

Kagome wollte ihn warnen, dass er gerade den Arm mit Shikon no Kakera angriff, doch es war längst zu spät. Ein mächtiger Hieb traf Inuyasha auf seiner Brust und schleuderte ihn geradewegs auf den Boden. Durch die Macht des Aufpralls entstand ein Krater um Inuyasha herum. Doch das wahre Ausmaß der Bescherung wurde erst deutlich, als Inuyasha aufstand und feststellte, dass er bei dem Aufprall Tetsaiga hatte losgelassen. Er blickte um sich, doch Tetsaiga war zu weit entfernt. Er konnte unmöglich rechtzeitig zu seinem Schwert gelangen.

"Oh nein!", schrieen Sango und Miroku wie aus einem Mund.

Kagome dachte fieberhaft nach. Inuyasha verwandelte sich, wenn man ihn nun angriff. Ihr musste etwas einfallen. Ohne länger darüber nachzudenken, rannte sie los.

"Kirara!", rief sie und das kleine Kätzchen setzte sich sofort in Bewegung. Während es in die Luft glitt, bildete sich ein Feuerball um es herum und Kirara wuchs zu einem furchteinflößenden Säbelzahntiger an. Kagome schwang sich auf ihren Rücken und ignorierte Sangos Protestrufe.

"Kirara bring mich nach oben." Kirara tat was Kagome verlangte.

Auf Kiraras Rücken spannte Kagome ihren Bogen und zielte erneut auf den Dämon. Er war zu sehr auf Inuyasha fixiert, als das er sie wahrgenommen hätte.

"Oh bitte, triff!" Der Pfeil sauste los. Wieder fing er an zu leuchten. Diesmal traf er geradewegs in das Auge des Dämons.

"Ich habe getroffen!"

Ein zorniges und ein blutendes Auge entdeckten sie. Jedoch bevor der Dämon etwas tun konnte, griff Sango ein.

"Hiraikotsu!" Der Boomerang setzte sich in Bewegung und traf erneut den Arm des Dämons. Miroku indes versuchte zu Tetsaiga zu gelangen.

"Menschen!", meinte Tatsumaru verächtlich. Wild schleuderte er Feuerbälle umher. Miroko wurde von einem Felsbrocken getroffen. Sango flog in hohem Bogen gegen einen Felsen und blieb bewusstlos liegen. Der nächste Feuerball traf Kirara, die laut aufschrie und sich augenblicklich in die kleine Katze zurückverwandelte. Kagome krachte unsanft auf ihren Hintern. Benommen schüttelte sie ihren Kopf.

Ihr Blick suchte Inuyasha. Sie begann sich etwas zu beruhigen, als sie feststellte, dass er vorerst in Sicherheit war. Der Dämon hatte das Ziel seiner Aufmerksamkeit geändert. Kagome spannte erneut den Bogen und zielte.

"Mensch, glaubst du mich damit aufhalten zu können?"

"Ich glaube es nicht, ich weiß es." Hoffentlich klangen die Worte überzeugend. Sie selbst war sich dessen nämlich keineswegs sicher.

"Kagome?" Inuyashas Stimme lenkte sie einen Moment ab.

"Nani?"

"Reiz ihn nicht!"

Sie ließ den Bogen sinken und starrte ihn wütend an.

"Ich reize überhaupt niemanden."

"Du reizt mich ständig.", erwiderte er missmutig.

Kagome zog scharf die Luft ein.

"Und du findest, DAS ist der richtige Zeitpunkt um mir das zu sagen."

Etwas explodierte vor ihr und schleuderte sie unsanft zurück. Ihr rechtes Bein schmerzte.

"Kagome!"

Es schien als würde ihr Verstand sich weigern weiter zu arbeiten. Mühsam versuchte sie nicht das Bewusstsein zu verlieren. Der riesige Youkai bewegte sich auf sie zu. Sie fühlte die Erschütterung der Erde, wenn er sich bewegte. Verdammt, sie sollte sich bewegen und von hier verschwinden. Sie lag wie auf einem Präsentierteller. Krampfhaft versuchte sie sich zu zwingen aufzustehen. Es schmerzte sie, doch ihr Körper gehorchte ihrem Willen. Auf wackeligen Beinen stand sie schließlich und konnte doch nicht weglaufen. Was sollte aus ihren Freunden werden, wenn sie weglief? Sie suchte ihren Bogen, musste jedoch feststellen, dass er für sie nicht mehr erreichbar war. Ihr Blick streifte Inuyasha. Gut, er war solange sicher, wie das Monster sie als Opfer auswählte. Sie musste nur lange genug verhindern, dass sich der Dämon auf Inuyasha besann. In der Zwischenzeit konnte er sein Schwert zurückzuholen und alles würde gut werden. Das klang in ihrem Verstand wesentlich logischer als sich die Situation tatsächlich darstellte.

Ein Feuerball bildete sich auf der ausgestreckten Hand des Dämons.

Inuyasha sah hilflos zu, wie der Dämon einen tödlichen Schlag gegen Kagome plante. Er musste ihr helfen, doch sie war viel zu weit weg. Warum hatte sie sich auch eingemischt? Ihm ging es gut, er konnte sich selbst verteidigen. Wie jedoch sollte er sie beschützen? Er blickte sich nach Tetsaiga um, doch auch das würde zu lange dauern. Ihm musste etwas anderes einfallen. Er hatte geschworen Kagome zu beschützen. Verflucht sollte er sein, wenn er zuließ, dass sie noch einmal starb.

Nein, ermahnte er sich. Kagome ist nicht Kikyo. Doch machte es einen Unterschied? Nein, er würde sie nicht sterben lassen. So einfach war das.

Sein Herzschlag wurde langsamer und lauter. Er schien sein Blut zum Rasen zu bringen. Ungläubig weiteten sich seine Augen. Das konnte nicht sein! Inuyasha verwandelte sich nur, wenn es darum ging sein eigenes Leben zu retten. Und dennoch erkannte er die Zeichen. Diese Verwandlung machte er nicht zum ersten Mal durch. Alles Menschliche erlosch in ihm. Zurück blieb das dämonische Blut. Wenn das der Weg war Kagome zu beschützen, dann sollte es eben sein.

"He, Tatsumaru! Vergiss nicht wer dein Gegner ist."

Kagomes Blick wanderte zu Inuyasha und sie schluckte schwer. Das konnte nicht sein. Inuyasha verwandelte sich nicht solange er sicher war. Und doch leuchteten seine Augen rot, während das Blut durch seinen Körper pulsierte. Er hatte sich in ein Tier verwandelt und doch war er immer noch ihr Inuyasha.

Tatsumaru wich zurück, als er Inuyasha sah. Die Aura, die ihn nun umgab, war komplett anders als die zuvor. Dies war kein Gegner mehr, den man einfach besiegen konnte. Inuyasha fauchte und knurrte wie ein wildgewordener Hund. Dann setzte er zum Sprung an und schlitzte den Dämon mit seinen Krallen auf. Tatsumaru taumelte.

Kagome wollte wegschauen, doch sie konnte es nicht. Unfähig sich zu bewegen sah sie dem Spektakel vor ihr zu. Immer wieder trafen Inuyashas Krallen Tatsumaru. Es gab kein entkommen mehr für ihn. Wenn Inuyasha so wie jetzt war, konnte ihn nur noch der Tod aufhalten. Er fühlte keinen Schmerz, keine Angst. Nichts von den menschlichen Emotionen war übrig geblieben. Er handelte nur noch instinktiv. Blutrausch nannte man das wohl. Wenn Inuyasha wie jetzt war verfiel er in einen Blutrausch. In letzter Zeit wurde es immer schlimmer. Anfangs hatte er ihre Stimme noch wahrgenommen, doch in letzter Zeit war das nicht mehr der Fall. Dennoch vertraute sie ihm. Er würde ihr nichts tun. Sie wusste einfach, dass es so war.

Tatsumaru sackte zu Boden und Inuyasha bohrte seine Hand in die Brust seines Gegners. Er zog sie ruckartig wieder heraus und hielt das Herz in seiner Hand. Unbarmherzig quetschte er es, bis es nur noch Matsch war.

"Inuyasha hat ihn besiegt." Shippo tauchte neben Kagome auf und blickte erstaunt drein.

"Warum hat er ..." Sango stellte die Frage nicht zu Ende, denn Kagome stand auf und ging schwerfällig zu Inuyasha.

"Kagome-sama, er ist nicht er selbst.", mahnte Miroku, doch sie winkte ab.

"Er wird mir nichts tun."

Ihre Freunde waren sich da nicht so sicher, aber Kagome hatte ihre eigene Magie um ihn selbst in diesem Zustand zu erreichen. Gebannt sahen sie zu wie Kagome sich Inuyasha näherte.

Seine Ohren hoben sich, als er auf ihr Geräusch lauschte. Zähnefletschend sah er sie an.

"Du wirst mir nichts tun.", flüsterte sie. Es war wohl auch ein Gebet. Kagome vertraute auf Inuyasha. Er würde sie nicht verletzen. Wie könnte er auch? Er hatte sich ihretwegen verwandelt. Sie wusste nicht wie es geschehen war, aber er hatte es getan. Wenn er sie also beschützen wollte, wie sollte er sie dann verletzen können.

"Inuyasha!" Sie streckte ihre Hand aus. Er wich knurrend zurück. Sie sah das Blut durch seine Augen fließen.

"Inuyasha, erinnere dich.", bat sie inständig. Es ging sehr schnell, zu schnell, als dass sie hinterher hätte sagen können, wie es passierte. Doch mit einem Satz sprang Inuyasha auf sie zu und seine Krallen bohrten sich in ihren Bauch und schlitzen ihn der Breite nach auf. Kagome keuchte auf und sank starr vor Schreck auf ihre Knie. Ungläubig sah sie an sich hinunter.

"Kagome!" Sie hörte die Schreie nur von sehr fern. Blut floss ihren Bauch entlang, das konnte sie erkennen, aber sollte es sie nicht schmerzen? Nein, sie fühlte nichts. Sie blickte Inuyasha an. Er erkannte sie nicht mehr.

"Hiraikotsu!" Inuyasha wurde getroffen und ging zu Boden.

"Kagome-chan!" Sango zog sie in ihre Arme und blickte verzweifelt auf die Wunde ihrer Freundin. Er hatte sie wirklich verletzt. Sie fühlte sich so hilflos. Es sah schlimm aus.

"Kagome, Kagome!" Shippo weinte bittere Tränen.

Miroku war zu Stein erstarrt.

Kagome nahm von all dem nichts mehr wahr.
 

Tief im Wald verborgen, stand eine junge Frau. Sie hatte beobachtet, was geschehen war. Sie hatte vor allen anderen erkannt, dass Inuyasha das Mädchen verletzen würde. Sie hätte es verhindern können. Doch der Tod des Mädchens erleichterte ihr so einiges. Sie drehte der Szenerie den Rücken zu und ging langsamen Schrittes tiefer in den Wald.
 

Inuyasha kam nur sehr langsam zu sich. Zuerst konnte er sich nicht mehr erinnern. Und sekundenspäter wünschte er sich in diesen Zustand zurück. Er roch Blut. Dicht bei ihm. Seine Hände hoben sich zu seinem Gesicht. Blut war an seinen Fingern. Richtig, der Dämon. Doch da war noch ein anderer Geruch. Süßer als der eines Dämons. Menschlicher. Mit einem Satz stand er aufrecht und starrte entsetzt auf seine Finger. Richtig, sein Blutrausch hatte nicht mit dem Dämon aufgehört.

Und dann kam die Erinnerung in grausigen Bildern zurück.

Kagome!

Panisch glitt sein Blick umher und blieb an Sango hängen. In ihren Armen lag Kagome bewusstlos, vielleicht sogar schon tot. Nein, er hörte sie atmen. Langsam zwar aber dennoch lebte sie. Er machte einen Schritt auf sie zu und Sangos Blick hob sich. Wut zeichnete sich darin ab. Er konnte sie verstehen.

"Geh, Inuyasha, geh."

Er wollte nicht gehen. Gott, wie könnte er sie jetzt allein lassen? Er wollte nicht, dass sie ihn so ansahen. Als wäre er ein Monster. Wieder sah er auf seine Finger. Doch sie hatten Recht. Er war eine Gefahr für sie alle. Wenn er sie wirklich beschützen wollte, musste er sie verlassen. Das war der einzige Weg. Doch Kagome ...

Nein, er ertrug es nicht zu sehen, was er getan hatte. Großer Gott, er hatte sie doch beschützen wollen.

Inuyasha drehte sich um und rannte so schnell ihn seine Beine trugen.

"Sango?"

Sango sah auf, Tränen brannten in ihren Augen.

"Houshi-Sama, so ist es besser."

Miroku blickte Inuyasha nach, wie er davonrannte. Besser für wen? Doch vielleicht war es besser, wenn er nicht in Kagomes Nähe war. Wenn sie wieder bei Bewusstsein war, konnte sie selbst entscheiden was sie wollte. Sein Blick glitt zurück zu Kagome. Wenn sie wieder aufwachte!
 

Kagome träumte von roten Flüssen, von schreienden Kindern. Wüste, sie war in einer Wüste. Es war so entsetzlich heiß. Sie hatte Hunger und Durst, doch so viel sie auch aß und trank, es wurde nicht besser. Sie hatte ein Loch in ihrem Bauch, wie sollte sie da auch etwas bei sich behalten?

"Inuyasha!" Eine Name geflüstert und doch lauter als alles, dass sie sonst wahrnahm. Etwas war da. Dieser Name, er sagte ihr etwas. Sie musste ihm etwas sagen, doch sie wusste nicht mehr was das wahr.

"Sie ruft nach ihm!"

Sango blickte Miroku wütend an.

"Nein, sie phantasiert. Das ist nicht das Gleiche."

Miroku seufzte. Er konnte Sangos Wut, ihren Schmerz verstehen. Es ging ihm nicht besser als ihr. Aber dennoch auch Inuyasha war ihr Freund. Er konnte sich vorstellen, was durch seinen Kopf ging. Obwohl sie alle gesehen hatten, dass er Kagome verletzt hatte, wusste Miroku doch, dass es nicht wirklich Inuyasha gewesen war. Wenn er sich in einen Dämon verwandelte, dann konnte er nicht mehr denken. Ihn in diesem Kummer allein zu lassen, war nicht richtig. Doch wie sollte er an Sangos Mitgefühl appellieren?

Sango hatte ihre ganze Familie verloren. Kagome nun dem Tod so nahe zu sehen, musste diese Erinnerungen in ihr wachrufen. Er selbst hatte auch keine Familie mehr. Eigentlich waren sie alle durch diese Tatsache verbunden. Shippo hatte seinen Vater sterben sehen. Er hatte keinen Ort mehr wo er hingehen konnte. Sangos Familie, ihr Dorf sie alle waren tot. Kohaku war der einzige Mensch, den sie noch hatte, doch er war in Narakus Händen. Einen Ausweg gab es da momentan nicht. Miroku selbst war auch nicht besser dran. Sein Vater war längst tot und ihm selbst folgte dieses Schicksal auch stets auf leisen Sohlen. Und dann war da noch Inuyasha. Seine Mutter war gestorben als er noch sehr klein war. Sein Vater folgte dem auch sehr bald. Alles was er noch an Familie hatte, war sein Bruder. Da sich die beiden aber gegenseitig versuchten umzubringen, konnte man das nicht wirklich zählen. Da waren sie also. Vier einsame Menschen verbunden durch diesen einen, der im sterben lag. Kagome! Sie selbst hatte noch eine Familie. Vielleicht hatte sie es genau deswegen geschafft, sie alle aus ihrer Einsamkeit herauszuholen. Ohne Kagome gäbe es diese Verbundenheit nicht.

Miroku schüttelte seinen Kopf. Er sollte nicht so denken. Kagome würde das überleben. Sie musste es einfach überleben.

"Inuyasha!" Der Ruf nach ihm wurde lauter.

Sango blickte abwesend in die Ferne. Verdammt, warum hatte sie ihn weggeschickt? Was wen er der Einzige war, der Kagome helfen konnte? Kagome nun auch noch zu verlieren, ertrug sie einfach nicht. Das hier war ihre Familie. Sie hatte nicht mehr vorzuweisen. Mochte diese Truppe auch noch seltsam sein, es war ihre Familie. Wenn Kagome starb, verlor sie auch diese letzte Hoffnung in ihrem Leben. Ohne Kagome würde der Zusammenhalt zerbrechen. Das wusste sie mit absoluter Sicherheit. Kagome war das Herz dieser Familie. Sango schluchzte auf.

"Kagome, komm zurück."

Shippo saß still in einer Ecke des Hauses und starrte auf Kagome. Er konnte nicht glauben, dass Inuyasha sie wirklich verletzt hatte. Und dann war er auch noch weggelaufen. Wie hatte er das tun können. Er hatte einst seinen Vater sterben sehen. Es schmerzte ihn mehr als er zugeben wollte, das ganze noch einmal bei Kagome zu sehen. Sie sollten sie zurück in ihre Zeit bringen. Da konnte man ihr vielleicht helfen. Doch keiner von ihnen konnte die Zeitbarriere durchqueren. Inuyasha war der einzige und er war nicht hier. Warum hatte er nicht so weit gedacht?

Kaede verließ das kleine Haus und ging zum Fluss. Sie hatte einst ihre Schwester an den gleichen Verletzungen sterben sehen. Damals jedoch war es nicht Inuyasha gewesen. Es hatte sich herausgestellt, dass Naraku hinter allem gesteckt hatte. Diesmal jedoch ... Nun, was sollte sie sagen? Sie hatte nicht gedacht, dass Inuyasha dazu fähig war. Dass er es jemals über sich brachte, Kagome ein Leid zuzufügen. Und doch war es geschehen. Und sie selbst wusste, dass es niemanden gab, der mehr damit zu kämpfen hatte als Inuyasha selbst. Seit einem Jahr sammelte er nun schon unablässig die Teile des Juwels um damit eines Tages zu einem richtigen Youkai zu werden. Wie mochte er sich jetzt fühlen? Er war einem Youkai sehr nahe gekommen. Doch Kaede vermutete stark, dass er nie damit gerechnet hatte, dass es sich so anfühlen würde. Sie blickte zurück zu der kleinen Holzhütte. Die Stimmung dort drinnen war so voller Trauer, voller Verzweiflung. Kaede hatte immer gewusst, dass Kagome etwas Besonderes war. Doch offensichtlich war sie das in vielerlei Hinsicht. Sie war nicht einfach nur eine wiedergeborene Seele. Kagome hatte eine Kraft in sich, die alles bisher dar gewesene überstieg. Wie sonst hätte sie vier so einsame Geschöpfe um sich herum sammeln können und zu einer so festen Gruppe zusammenschweißen können?
 

Inuyasha schlug wahllos auf einzelne Bäume ein. In ihm kochte eine solche Wut. Er konnte sie nicht mehr beherrschen. Er hatte gesagt, dass er gehen würde. Nein, gesagt hatte er es nicht. Er hatte es gedacht und tatsächlich war er gegangen. Doch irgendwann war er umgedreht und zurück in "seinen" Wald gegangen. Hier hatte es einst angefangen. Hier hatte alles angefangen, wenn er so darüber nachdachte. Er hatte Kikyo hier getroffen. Er war hier von ihr gebannt worden. Kagome hatte ihn hier aus seinem ewigen Schlaf befreit. Kagome. Er seufzte und brachte somit seinen ganzen Kummer zum Ausdruck. Aber und aber mal hatte er seine Hände gewaschen und doch hatte er noch immer diese süßlichen Blutgeruch in seiner Nase. Verdammt, er hatte sie verletzt. Nein, das war so nicht richtig. Er hatte sie nicht nur einfach verletzt. Er hätte sie töten können. Wie hatte es so weit kommen können? Sein ganzes Leben hatte er so sein wollen wie sein Bruder. Sesshoumaru hatte kein Mitleid mit Menschen. Er war kalt wie Stein. Ihn kümmerte nichts. Genauso hatte er sein wollen. Er wollte nicht so empfindlich sein. Er wollte nicht diesen Schmerz in sich haben. Diese Gefühle für Kikyo. Nein, das alles wollte er nicht. Das hatte er nie gewollt. Sesshoumaru war ein Youkai. Ein richtiger voller Dämon. Das war es was er auch sein wollte. Doch nun beschlich ihn das Gefühl, dass er nie so sein konnte. Für einen Moment war er beinahe wie Sesshoumaru gewesen. Es hatte ihm in diesem Moment nichts ausgemacht, Kagome zu verletzen. Es hatte ihn nicht gekümmert. Mitleid war ihm fremd gewesen. Doch als dieser Zustand nachgelassen hatte, war alles so schrecklich geworden. So viele Gefühle waren über ihm hereingebrochen. Wie sollte er damit umgehen können? Vielleicht war es wirklich gut wie Sesshoumaru zu sein. Wenn er immer so wäre, würde er nie Schuldgefühle haben. Dann wäre ihm das alles egal. Doch wollte er wirklich, dass Kagome ihm egal war?

Verdammt! Wieder schlug er auf einen Baum.

Er sollte zu ihr gehen. Er sollte bei ihr sein. Er sollte nicht hier in diesem Wald sein.

Inuyasha sank auf seine Knie und stieß einen von Kummer geprägten Schrei aus.
 


 

Kagome bewegte sich unruhig hin und her. Es gab da etwas, dass sie ihm sagen musste. Verdammt, warum konnte sie sich nicht daran erinnern? Sie sah ihn vor sich, mit seinen großen goldenen Augen. Herrliche Augen, wenn sie so darüber nachdachte. Weißes langes Haar und diese einfach zu niedlichen Ohren. Verdammt, sie musste sich erinnern. Was war so wichtig gewesen?

Vielleicht wussten es die anderen ja noch. Sie versuchte die Augen zu öffnen, doch sie waren viel zu schwer. Panik erfasste sie. Warum konnte sie ihre Augen nicht öffnen? Sie bewegte sich unruhig und ein stechender Schmerz durchfuhr ihren Bauch. Sie keuchte auf.

Was war das für ein Schmerz? Was zur Hölle war mit ihr geschehen? Sie stellte erleichtert fest, dass ihr Gehirn langsam wieder zu arbeiten anfing. Ihre Erinnerungen waren nicht mehr ganz so verschwommen. Der Schmerz in ihrem Buch intensivierte sich, während sie versuchte sich zu zwingen die Augen zu öffnen. "Verdammt, Kagome, öffne deine Augen!" War das seine Stimme gewesen? Sie kannte diesen tiefen Klang. Diesen herrischen Ton, den er benutzte, wenn er glaubte mit seinen Gefühlen nicht klar zu kommen.

"Inuyasha!" Ein Name, der ihr manchmal wie ein Gebet vorkam. Und vielleicht stimmte es ja. Vielleicht war sein Name ein Gebet. Ihr Gebet! Wenn sie es aussprach, war er da. An ihrer Seite, egal was geschah.

Plötzlich schrie sie auf. Sie wusste wieder, was sie ihm sagen wollte. Was sie ihm dringend sagen musste. Er brauchte ihre Hilfe. Bei Gott, er würde wahnsinnig werden, wenn sie es ihm nicht sagte. Sie kämpfte verzweifelt mit ihrer inneren Kraft. Es war die natürliche Reaktion eines Körpers, wenn er krank war. Er wollte Ruhe haben. Sich erholen können. Doch dafür blieb jetzt keine Zeit. Sie sprach ein Machtwort. Sie befahl jedem Zentimeter von sich, ihr zu gehorchen und plötzlich war es hell.

Das Licht schmerzte in ihren Augen. Ihre Wunde brannte entsetzlich, aber dennoch war sie wach. Sango schrie erschrocken auf, als sie das bemerkte. Sofort hörte sie Miroku und auch Shippo war plötzlich an ihrer Seite. Doch Kagome hatte für all das keinen Blick übrig. Sie suchte den Raum ab, nach dieser einen Person, der sie dringend Erleichterung verschaffen musste.

"Kagome-chan, du musst liegen bleiben!", versuchte Sango sie aufzuhalten. Doch Kagome setzte sich trotzdem auf. Sie ignorierte den pochenden Schmerz. Verdammt, was hatten sie mit ihr gemacht? Sie sollte diese Wunde in einem Krankenhaus behandeln lassen. Sie würde das gleich nachdem sie mit Inuyasha gesprochen hatte machen.

"Inuyasha?" Blicke senkten sich.

"Er ist nicht hier!" Die Worte waren kaum mehr als ein Flüstern. Er war nicht an ihrer Seite. Was war mit ihm geschehen? Wo war er? Großer Gott, sie musste zu ihm. Mühsam stand sie auf. Alles begann sich zu drehen.

"Kagome-sama, du musst dich wirklich noch ausruhen." Miroku stand ihr hilfreich zur Seite. Sie schielte ihn von der Seite her an. Doch er wollte ihr wirklich nur helfen. Um sie musste es schlimmer stehen als sie dachte, wenn Miroku nicht die Gelegenheit ergriff ihren Hintern zu betatschen.

"Ich habe ihn fortgeschickt." Es war Sango, die die Worte aussprach, die Kagome erschütterten. Warum hatte sie das getan? Sie gehörten zusammen. Sie alle waren eine Familie. Wie konnten sie ihn in einer solchen Situation fortschicken?

"Ich muss zu ihm."

Sango baute sich vor ihr auf.

"Du musst dich noch ausruhen. Deine Wunde ist schlimmer als du offensichtlich glaubst." Sangos Blick wanderte zu Kagomes Bauch. Es war ein Blick der Kagome sehr viel sagte.

"Er hat das keinen Moment lang gewollt. Er braucht mich, Sango."

Sango gestand sich nur sehr widerwillig ein, dass Kagome wohl Recht hatte. Sie wusste, dass Inuyasha sie nie mit Absicht verletzen würde. Aber dieses Bild zu vergessen, war nicht einfach.

"Du kannst nicht gehen.", beharrte sie stur. Kagome schüttelte nur ihren Kopf.

"Ich muss."

Miroku brachte sie vorsichtig hinaus.

"Das ist vollkommen unvernünftig."

"Wir begleiten dich.", schrie Shippo plötzlich.

Kagome schüttelte ihren Kopf.

"Ich muss das alleine machen." Sie blickte sich suchend um. "Kirara!"

Sofort war die große Dämonenkatze zur Stelle. Kagome kletterte vorsichtig und nicht ohne erhebliche Schmerzen hinauf.

"Wie willst du ihn finden?" Sango gab nur sehr widerwillig nach. Doch Kirara würde ihre Freundin beschützen.

"Glaubst du nicht, dass er mich finden wird." Sango ließ sich zu einem müden Lächeln hinreisen. Richtig, er würde ihr Blut sehr schnell riechen. Und nichts auf dieser Welt brachte Inuyasha schneller zu Kagome als ihr Blut.

"Aber was, wenn er nicht mehr in der Nähe ist?", gab Miroku zu bedenken.

Kagome lächelte leicht und blickte ihre Freunde an.

"Inuyasha ist nicht weit." Sie blickte in die Ferne und ihr Blick wurde weicher.

"Er ist immer in meiner Nähe."

Die letzte Stunde

Okidok, hier kommt Teil zwei meiner Fanfic. An diesem Teil hab ich locker vier Wochen geschuftet und mit dem ERgebnis bin ich auch nach 10 Änderungen nicht einverstanden. Aber je öfter ich es umschreibe, desto schlimmer wird es, deswegen lade ich es besser in der Version nach oben. Vielleicht gefällt es euch ja.
 

Japanische Wörter:

ano = nun, gut

chikuso = verdammt (ich liebe dieses Wort)

dame =schlecht

gomen nasai = Entschuldige vielmals

iie = nein

Shin-e = Stirb

wataschi no sekinin desu = es ist meine Schuld.

Ich hoffe ich hab keins vergessen.
 

Okay, soviel von mir, viel Spaß beim lesen.
 

Kagome gab einen schmerzhaften Laut von sich. Kirara glitt wie eine Feder durch die Luft und war sehr darauf bedacht, Kagome vor unnötigen Schmerzen zu beschützen. Leider ließ sich das kaum vermeiden. Sobald sie auch nur einatmete, schossen unglaubliche Schmerzen durch ihren Körper. Wieder rief sie nach Inuyasha. Warum nur reagierte er nicht? Hörte er nicht, dass sie Schmerzen hatte?

Verdammt, sie sollte dringend in ein Krankenhaus. Die Wunde war tief und vermutlich fing sie bereits an sich zu entzünden. Sie hatte keine Zeit zu verlieren. Er sollte das wissen.

Erneut hallte sein Name durch die Luft. Doch auch diesmal blieb das Ergebnis gleich. Keine Antwort war zu hören. Kagome schloss für einen Moment ihre Augen. Sie wollte sich einreden, dass es ja nur für einen winzigen Moment war, doch sogleich merkte sie, wie sich die erlösende Dunkelheit über sie senkte. Sie verlor den Halt auf Kirara und drohte zu stürzen. Gerade noch rechtzeitig fing sie sich wieder.

"Das ist wirklich nicht gut.", murmelte sie.

Kirara war Kagomes Verhalten nicht entgangen. Die Dämonenkatze zog ihre eigenen Schlüsse daraus. Mit einer möglichst sanften Landung setzte sie auf dem Erdboden auf und schritt fortan dort weiter. Sicher war sicher.

Kagome lächelte dankbar.

"Aligato, Kirara."

Sie streichelte den Kopf ihrer Begleiterin und rief wieder nach Inuyasha.

"Chikuso! Wo steckst du nur?", murmelte sie vor sich hin.

Wieder durchfuhr sie ein stechender Schmerz. Sie keuchte auf. Sie blickte an sich hinunter. Der Verband war noch weiß. Immerhin war die Wunde nicht wieder aufgeplatzt. Nun, man sollte wohl auch für kleine Geschenke dankbar sein.

Kagome setzte gerade wieder an laut nach Inuyasha zu rufen, da hörte sie ein ihr sehr vertrautes Geräusch. Sie überlegte fieberhaft, woher sie dieses Geräusch kannte. Doch ihr Verstand arbeitete einfach nicht schnell genug. Noch ehe ihr die Bedeutung dieses Geräusches klar war, bäumte Kirara sich auf und warf Kagome ab. Ein Schrei entglitt ihrer Kehle, bevor sich der Schmerz in ihrem Bauch verstärkte.
 

Inuyasha spitzte die Ohren. Verdammt, was hatte sie nun wieder getan? Schon seit einer Weile hörte er sie seinen Namen rufen, doch konnte und wollte er ihr nicht gegenübertreten.

Sie war verwundet. Warum lag sie nicht still und erholte sich? Er hatte sich fest vorgenommen, ihrem Ruf nicht zu folgen. Sollte sie doch unvernünftig sein.

Ein Geruch stieg plötzlich in seine empfindliche Nase. Unter allen Menschen dieser Erde, hätte er diesen einen immer wieder erkannt. Kikyo hielt sich in der Nähe auf.

Was trieb sie hier? Doch noch ehe Inuyasha darüber nachdenken konnte, durchriss ein schmerzerfüllter Schrei die Stille des Waldes. Kagomes Schrei!

Inuyasha vergaß vorerst Kikyos Anwesenheit und sprintete los.
 

Kagome stand mit leicht gekrümmtem Oberkörper da und starrte die Erscheinung vor ihr an. Manchmal ängstigte es sie selbst, wie sehr Kikyo ihr ähnlich sah.

"Hast du auf uns geschossen?" Die Frage war lächerlich. Kikyo stand direkt vor ihr, den Bogen immer noch in der Hand haltend. Kagome presste ihre Hand auf die wieder blutende Wunde. Beim Sturz musste sie sich mehr bewegt haben, als gut für sie war. Sie hörte Kirara wild fauchen und sah sich nach ihrer Begleiterin um.

"Ich dachte, du wärst schon tot." Kikyos Stimme klang kühl wie immer. Kagome bekam es mit der Angst. Warum hatte Kikyo den Pfeil geschossen? Was sollte das alles? Hilflos sah sie sich um. Wenn doch nur Inuyasha käme?

Doch würde er ihr wirklich helfen? Sie wollte nicht daran denken, doch die leise aber eindringliche Stimme in ihrem Kopf konnte sie nicht abstellen. Was würde Inuyasha tun, wenn er sich entscheiden müsste? Nun, Kagome kannte die Antwort und sie schmerzte mehr, als ihr lieb war.

Ängstlich wich sie einige Schritte zurück. Doch da waren auch schon Kikyos Seelenfänger. Sie umkreisten Kagome und zogen einen immer dichter werdenden Kreis, bis Kagome sich nicht mehr bewegen konnte. Sie sah Kikyo auf sich zukommen. Die Seelenfänger schienen ein unsichtbares Band um Kagome gelegt zu haben, denn plötzlich schien etwas auf ihren Bauch zu drücken. Kagome fühlte warme Flüssigkeit ihren Bauch hinunterlaufen. Sie konnte sehen, wie sich ihr Verband dunkelrot färbte. Ihr Verstand schien abzuschalten. Sie war nicht mehr fähig klar zu denken. Wie aus weiter Ferne hörte sie Kirara fauchen. Sie wollte ihr gerne sagen, dass sie weglaufen sollte, dass sie Sango und Miroku holen sollte. Dass sie einfach irgendetwas tun sollte, doch ihre Stimme wollte ihr nicht mehr gehorchen.

"Ano, es ist an der Zeit." Kikyos Stimme erreichte sie von weit her. Sie fühlte wie sie schwächer wurde. Hatte beinahe das Gefühl, sie würde ihren Köper verlassen. Sie konnte sehen wie die Seelenfänger um sie herum kreisten. Wie sie etwas aus ihr herauszusaugen schienen. Wie seltsam das ganze von ihrer Sicht aussah.
 

Inuyasha erreichte die Lichtung recht bald. Es war nicht schwer, Kagomes Geruch zu folgen. Was ihn jedoch verwirrte war die Tatsache, dass je näher er ihr kam, sich der Blutgeruch zu verstärken schien. Es war nicht einfach so, dass er deutlicher wurde, nein, er vermehrte sich. Blutete sie etwa wieder?

Nun, wie er feststellen musste, blutete sie tatsächlich. Doch der Anblick, der ihn mehr aus der Fassung brachte, war Kikyo, die ihn nun direkt ansah.

"Inuyasha.", meinte sie emotionslos.

"Kikyo ..." Er wusste nicht, was er weiter sagen sollte. Es verwirrte ihn, sie hier zu sehen. Sein Blick wanderte weiter zu Kagome. Sie schien ihn nicht einmal wahrzunehmen. Kikyos Seelenfänger umkreisten sie und schienen ihr Energie zu entziehen. Der Verband um ihren Bauch war längst dunkelrot und konnte das Blut nicht mehr auffangen. Ihr Rock begann sich zu verfärben. Ihre Augen waren schwarz. Kein Zeichen mehr von Leben darin zu entdecken.

"Kikyo!"
 

Kagome sah zu, wie Inuyasha die Situation erfasste. Beinahe hätte sie lächeln mögen. Ano, Inuyasha, was willst du jetzt tun? Kikyo zwingen mit ihrem Vorhaben aufzuhören? Und was, wenn sie deinen Worten nicht gehorcht? Würdest du sie verletzen? Das Lächeln verging ihr bei dieser Überlegung. Nein, das würde er nie tun. Kikyo zu verletzen lag außerhalb seiner Möglichkeiten. Obwohl sie nicht wütend war und auch nicht traurig, liefen einzelne Tränen ihre Wangen hinunter. Sie würde hier sterben und konnte rein gar nichts daran ändern.

"Kikyo!" Seine Stimme klang wütend. In seinen Augen blitzte etwas Wildes auf, während er Kikyo betrachtete.

"Was tust du?" Er blickte zurück zu Kagomes Körper. "Du bringst sie um." Gut, dass er das auch schon erkannt hatte, dachte Kagome bissig.

"Ich hole meine Seele zurück." Kikyos Worte waren leise und doch lauter als alles andere auf dieser Welt. Richtig, das war es was sie wollte. Wenn die Seelenfänger Kagome genug Energie entzogen, würde sie sterben und ihre Seele freigeben.

"Wie kannst du sie töten wollen? Sie ist du, chikuso!"

Kagome zog empört die Luft ein. Ich bin niemandes Wiedergeburt, dachte sie einmal mehr.

"Sie macht mich krank." Kagome hätte darauf gerne etwas erwidert, doch natürlich war es ihr unmöglich. In welcher Sphäre sie sich auch immer aufhielt, niemand konnte sie hören.

"Kagome hat ein Recht auf ihr Leben.", beharrte Inuyasha.

Kikyos schöne Augen verzerrten sich vor Hass und Wut.

"Ein Recht? Sie hat kein Recht auf dieser Welt. Sie lebt nur meinetwegen. Ihr Leben gehört mir."

Inuyasha packte Kikyo an den Armen und schüttelte sie heftig.

"Kikyo, chikuso. Was redest du da? Du solltest froh sein, dass sie tun kann, was dir verwehrt blieb."

Der Hass in ihren Augen verstärkte sich. Kikyo setzte eine Energie frei und stieß Inuyasha mit ihrer bloßen Willenskraft von sich.

"Froh, Inuyasha? Ich fühle mich nicht froh. Ich fühle Hass in mir. Hass auf alles. Hass auf die Lebenden, Hass auf dieses Mädchen, weil sie sein kann, was ich hatte sein wollen."

Inuyasha rappelte sich mühsam wieder auf.

"Was hattest du denn sein wollen?"

Sie sah ihn an und Kagome wusste, dass sie das nicht hören wollte.

"Jemand, der dir wichtig ist."

Kagome sah ihn seinen Kopf schütteln.

"Anta baka? Deinetwegen wollte ich zum Mensch werden, reicht das nicht. Du bist mir wichtiger als alles auf dieser Welt. Es spielt keine Rolle, ob du nur noch zu einem Gefühl fähig bist, ob du mich abgrundtief hasst. Das alles ist nebensächlich, denn für mich bist du wichtig. Du wirst es immer sein. Was uns beide verbindet, kann niemand ersetzen."

Er blickte zu Kagomes bewusstlosem Körper zurück.

"Und sie schon gar nicht. Sie ist nicht wie du. Sie könnte nie deinen Platz einnehmen. Du bist eine Meisterin im Bogenschießen. Sie nur Durchschnitt. Du hast Kräfte in dir, die sie nie haben wird. Du bist besonnen, sie ist impulsiv. Ihr beide seid wie Tag und Nacht. Warum sollte ich eine unvollkommene Kopie dir vorziehen?"

Kagomes Seele verharrte und blickte unglücklich auf die Streitenden nieder. Das also sah er in ihr. Der Lauscher an der Wand hört seine eigene Schand. Es war das erste Mal, dass Kagome diesen Spruch wirklich verstand.

"Warum willst du dann ihr Leben retten?"

Inuyasha schwieg einen Moment und starrte auf Kagomes blutende Wunde.

"Du dachtest einst, ich hätte dich verwundet. Doch so war es nicht gewesen. Ich war schockiert darüber, dass du so etwas von mir denken konntest. Aber ich konnte mir immer sagen, iie, ich habe das nicht getan. Ich würde das nie tun. Kagome wurde auf die gleiche Art und Weise wie du verwundet, doch diesmal waren es meine Klauen gewesen. Diesmal kann ich nicht sagen, dass ich so etwas nie tun würde."

Er blickte Kikyo wieder an.

"Wenn sie stirbt, ist es meine Schuld. Das kann ich nicht zulassen. Ich werde es nicht zulassen, Kikyo."

Es kam selten vor, dass Kikyo lächelte und wenn sie es tat, erschien es anderen beängstigend.

"Und was willst du tun, Inuyasha? Könntest du mich verletzen um sie zu retten?"

Sein Schweigen sprach Bände. Er konnte rein gar nichts tun um Kagome zu retten.

"Ich bin voller Hass. Alles wovon ich getrieben werde ist Hass, Inuyasha. Ich habe kein Interesse daran, dir eine Seelenqual zu ersparen. Ich werde sie töten, daran kannst du nichts ändern."

Mit einem Satz hatte er sie wieder an den Armen gefasst. Kikyo sah zu ihm auf.

"Wozu? Du könntest deinen Frieden erlangen, wenn du einsiehst, dass sie die Chancen erhält, die du haben wolltest."

Wieder erschien Hass in ihren Augen.

"Ich musste in ihrem Alter sterben. Mir hat keiner irgendeine Möglichkeit gelassen."

Inuyasha fluchte laut.

"Sie hat dir nie etwas getan. Lass sie in Ruhe, Kikyo."

Kikyo machte sich von ihm los und ging zu Kagome hinüber. Sie blieb vor dem leblosen Körper stehen und betrachtete ihn. Ihr Blick verweilte auf der Wunde.

"Hass ist ein Gefühl, dass man nie wieder loswird, Inuyasha. Es verfolgt dich selbst im Tod. Mein Hass rührt von der Ungerechtigkeit dieser Erde. Ich habe sterben müssen wegen eines Juwels, der nur Böses nach sich zieht. Ich war nicht in der Lage dich zu töten, also wollte ich dich ewig schlafen lassen. Wenn ich sterben musste, hattest du auch kein Recht weiterzuleben."

Inuyasha starrte in die Ferne. Kagome betrachtete Kikyo. Sie erschien ihr jetzt so ruhig und doch wusste sie, dass unter dieser Fassade ein tiefer alles verzehrender Hass brodelte.

"Doch dann kam dieses Mädchen. Meine Wiedergeburt. Gerade sie hätte instinktiv wissen sollen, dass sie den Bann nicht hätte lösen dürfen."

Sie drehte sich zu Inuyasha herum und betrachtete seinen Rücken.

"Doch sie hat es getan. Sie hat dir dein Leben zurückgegeben. Und es ging noch weiter. Sie war der Grund, warum es möglich gewesen ist mich wiederauferstehen zu lassen. Das alles hätte nie passieren dürfen. Sie hat die Welt auf den Kopf gestellt. Und als wäre das nicht schlimm genug, hat sie mir meine Seele wieder weggenommen und mich als dieses etwas zurückgelassen."

Kagome lauschte stumm ihren Worten. Wut begann in ihr zu kochen. Sie war keine Wiedergeburt. Wann würden sie das endlich einsehen?

"Doch soll ich dir sagen, was den tiefsten Hass in mir verursacht hat?"

Inuyasha fuhr herum und sah Kikyo an. Wollte er das wirklich hören? Er musste Kagome beschützen, doch all seine Worte hielten Kikyo nicht auf. Und sie hatte Recht. Er würde sie nie verletzen können.

"Ich dachte, du hättest mich verwundet. Ich war bereit es blind zu glauben. So groß war mein Vertrauen in dich. Wir beide waren nicht fähig zu vertrauen, Inuyasha. Doch sie ..." Ihr Blick wanderte zurück zu Kagomes Wunde. "... sie hat sich nichts eingebildet. Sie wusste, dass du sie verwundet hast."

Inuyasha brauchte nicht mehr zu hören. Er wusste, was folgen würde. Richtig, Kikyo hatte nie daran gezweifelt, dass er sie angegriffen hatte, so wenig wie er daran gezweifelt hatte, dass sie auf ihn geschossen hatte. Kagome dagegen ...

Nun, Kagome brauchte nicht zweifeln, denn diesmal war er schuldig. Und dennoch war sie auf der Suche nach ihm gewesen. Sie hatte darauf vertraut, dass er sie nicht noch einmal verletzen würde. Vermutlich hatte sie auch daran geglaubt, dass er sie nie absichtlich verletzt hatte. Bei dieser Erkenntnis wurde ihm warm ums Herz.

Sein Blick wanderte zurück zu Kagome. Chikuso, er musste irgendetwas tun.

Kagome hatte längst verstanden, was der Auslöser für Kikyos Hass auf sie war. Sie war wütend darüber, dass Kagome in der Lage war, Inuyasha zu vertrauen. Dass sie ihn dazu gebracht hatte, ihr zu vertrauen. Denn wenn er nicht darauf vertrauen würde, dass sie ihm verzieh, wäre er längst nicht mehr hier. Kikyo hasste es, dass Kagome in der Lage war ein besserer Mensch zu sein. Diese Tatsache gab ihr ein kleines Hochgefühl. Doch das Gefühl wurde getrübt, als sie sah, wie Inuyasha nach Kikyos Hand griff.

"Sie wird nie ein besserer Mensch sein als du, Kikyo. Sie ist du. Alles was sie ausmacht, hat sie von dir. Denn es ist deine Seele, die in ihr lebt."

Die Wut, die bereits zuvor in Kagome angefangen hatte zu brodeln, begann zu kochen. Sie war nicht nur eine Wiedergeburt. Sie war ein eigenständiger Mensch. Sie hatte rein gar nichts mit Kikyo gemein. Sie war nicht bloß eine billige Kopie von einem anderen Menschen. Sie war Kagome. Nicht mehr und nicht weniger.

"Ich hasse, was sie ist. Ich hasse, wer sie ist. Ich hasse, dass sie lebt." Kikyos Blick haftete auf Inuyashas Gesicht. "Ich hasse, dass sie liebt." Sie blickte zurück zu Kagome. "Ich hasse, dass sie mein Leben lebt. Und deswegen werde ich es beenden. Sie wird keinen Tag länger leben als ich." Ihre Stimme war lauter geworden, als sie nach ihrem Bogen griff. Inuyasha hielt ihre Hand fest.

"Kikyo!"

Mit ihrer Macht stieß sie ihn zurück. Sie spannte den Bogen und zielte auf Kagomes Herz.

"Shin-e!"

Der Pfeil setzte sich in Bewegung. Kagome sah zu wie er sich langsam auf ihren Körper zu bewegte. Was bildete sich dieses Weib eigentlich ein? Sie war nicht die Wiedergeburt dieser Frau. Sie war ein eigenständiger Mensch. Sie ließ sich nicht einfach zu einer bloßen Kopie degradieren. Nicht solange sie lebte. Es war ihre Seele. Kikyo sollte sich eine andere besorgen. Kagome fühlte etwas in sich geschehen. Etwas schien zu erwachen.

"Ich bin nicht bloß eine Wiedergeburt."

Kikyo riss ungläubig die Augen auf. Hatte das Mädchen gesprochen? Sie sollte längst nicht mehr fähig sein, sich zu äußern oder zu bewegen. Inuyasha spitzte die Ohren, hatte Kagome wirklich gesprochen. Chikuso, wie hatte es so weit kommen können? In so kurzer Zeit war er bereits zweimal machtlos der Tatsache ausgeliefert, dass er Kagome nicht rechtzeitig retten konnte. Doch dieses Mal half ihm auch seine Verwandlung nicht mehr.

"Kagome!", schrie er.

Dieser Schrei ließ die seltsame Macht in Kagome noch mächtiger werden. Verflucht sollte Kikyo sein. Wie kam sie auf die Idee, Kagome würde sich einfach so von ihr umbringen lassen? Kagome fühlte den Schmerz in ihrem Bauch wieder. Sie roch das Blut, das ihren Rock durchtränkte. Sie fühlte, wie man ihr die Energie entzog. Das alles nahm sie wieder wahr. Sie stöhnte leise.

"Bloß eine Wiedergeburt!", hallte es in ihrem Kopf nach.

Mit einem Ruck öffnete Kagome ihre Augen. Ein Licht begann aus ihr selbst zu strahlen. Ihre Arme waren von den Seelenfängern noch gefangen. Mit all ihr zur Verfügung stehenden Macht riss Kagome ihre Arme hoch und zerfetzte dabei die Seelenfänger.

"Ich ..."

Sie richtete sich auf.

"bin..."

Ihr Blick heftete sich auf eine sichtlich überraschte Kikyo.

"nicht..."

Das Licht wurde greller und schien sich in ihrer Brust zu binden.

"nur..."

Kagome streckte die Arme gerade nach vorne und verschränkte ihre Hände ineinander.

"eine..."

Die Macht in ihr begann zu pulsieren. Ihre Haare wurden wie von einem Wind nach oben geweht. Sie schloss für einen Moment die Augen um die Macht unter Kontrolle zu bringen. Schließlich öffnete sie wieder ihre Augen und sah Kikyo wütend an.

"Wiedergeburt!", schrie sie und riss ihre Arme weit auseinander. Dadurch schien sich eine Schranke zu lösen, das gleisendgelbe Licht schoss mit brachialer Gewalt nach vorne und schleuderte den sich ihr nähernden Pfeil weit weg.

Sowohl Inuyasha als auch Kikyo waren für einen Moment sprachlos.

Schließlich befestigte Kikyo ihren Bogen wieder auf dem Rücken und sah Kagome emotionslos wie immer an.

"Das spielt keine Rolle mehr." Damit drehte sie sich um und verschwand im Dunkel der Wälder. Kagome sah ihr nach. Die Macht, die eben noch in ihr gewütet hatte, war verschwunden. Sie fühlte sich wieder matt und müde. Ihre Beine konnte sie nicht mehr spüren. Ihr Bauch war längst taub. Sie drückte kurz ihre Hände auf den blutdurchtränkten Verband. Als Kagome sie dann betrachtete, waren sie blutig. Sie blickte zu Inuyasha und brachte ein müdes Lächeln zustande.

"Gomen nasai!" Das letzte was sie wahrnahm, war Inuyashas verwirrter Gesichtsaudruck.
 

Inuyasha reagierte schnell genug um sie aufzufangen. Zu verwirrt war er noch über das gerade Geschehene. Im einen Moment sah es so aus, als würde Kikyo Kagome wirklich umbringen, im nächsten Moment erwachte Kagome und verfügte plötzlich über Kräfte, die jenseits allem ihm bekannten lagen. Dann lächelte sie, entschuldigte sich für etwas, dass er nicht verstand und brach schließlich zusammen. Er hielt sie fest. Als er bemerkte, dass ihre Beine sie nicht tragen würden, war er ihre Stütze. Ein Arm umfasste fest ihre Taille und drückte ihren blutigen Bauch gegen seinen, mit der anderen Hand hob er ihren Kopf an um sie anzublicken.

"Kagome!" Sie reagierte nicht. Er schüttelte sie, doch immer noch erwachte sie nicht wieder. Er schüttelte sie heftiger. Doch auch das schien nichts zu bringen. Mit zitternden Fingern tastete er nach ihrem Puls.

"KAGOMEEEE!"
 

Sango blieb wie angewurzelt stehen. Ein Schrei durchhallte die Stille des Waldes. Inuyasha rief Kagomes Namen. War sie wieder verwundet? Vielleicht lag sie irgendwo auf dem Boden und konnte sich nicht mehr selbst helfen. Womöglich fand Inuyasha sie nicht. Doch seine Stimme hatte so bedrückt geklungen. Sie warf einen kurzen Blick auf Miroku. Er stand nicht weit von ihr entfernt. Seine Augen waren geschlossen und er schien sich zu konzentrieren.

"Houshi-sama?", fragte sie leise. Sie wollte ihn nur ungern in seiner Konzentration stören. Shippo hatte damit weniger Probleme. Er trat Miroku unsanft gegen sein Schienbein. Der Mönch gab einen schmerzhaften Laut von sich und sah ihn dann böse an. Sein Blick begegnete dem von Sango.

"Was hast du gespürt?", fragte sie besorgt.

Er erinnerte sich an das Gefühl, dass ihn eben überkommen hatte. Es ließ ihn selbst jetzt noch erschauern. Solch ein Gefühl hatte er nie zuvor verspürt. Es war nicht allein die Gefahr gewesen, die er wahrgenommen hatte. Da war noch mehr gewesen. Für einen Moment hatte er den Eindruck gehabt, die Welt wäre erstarrt. Er konnte sich keinen Reim darauf machen. Er wusste nur, dass es nichts Gutes hieß.

"Wenn ich das wüsste."

Sango runzelte die Stirn. Sie hatte ihren Begleiter nie zuvor so gesehen. Was immer er wahrgenommen hatte, schien ihm wirklich zuzusetzen. Panik machte sich in ihr breit. Schon den ganzen Tag hatte sie das Gefühl gehabt, dass etwas Schreckliches passieren würde. Sie hatte diesem Gefühl nicht nachgeben wollen, doch dann war Kirara zu ihnen zurückgekehrt. Sie war vollkommen außer sich gewesen. Solange Sango Kirara nun schon kannte, noch nie zuvor war die Dämonenkatze so außer sich gewesen. Sie hatte gefaucht und an Sango gezerrt. Was auch immer ihre Freundin gesehen hatte, es hatte größte Furcht in ihr ausgelöst. Und wo waren sie losgerannt. Erst Inuyashas Schrei hatte sie stoppen lassen. Sie mussten in seiner Nähe sein.

Shippo, ganz der Fuchs, der er war, folgte Inuyashas Fährte und rannte los. Sango und Miroku folgten ihm. Das Gefühl, in ihnen allen verstärkte sich. Sie erreichten die kleine Lichtung recht bald. Doch kaum erblickten sie ihre Freunde, blieben alle wie angewurzelt stehen.

Inuyasha kniete auf dunkelrotem Gras. In seinen Armen hielt er eine bewegungslose Kagome. Es schien als würde er sie zerquetschen. Ihre Arme hingen kraftlos hinunter. Auch ihre Beine schienen ihren Dienst zu versagen. Einzig Inuyashas fester Griff hinderte Kagome daran auf den Boden zu fallen. Der Geruch von Blut stieg ihnen allen in die Nase. Sie konnten nicht sehen, dass Kagome blutete, doch das dunkelrote Gras zu ihren Füßen sprach Bände. Eigentlich waren sie Inuyasha dankbar, dass er durch seine großen Ärmel Kagomes Oberkörper beinahe ganz verhüllte. Seine Hand lag auf ihrem Hinterkopf, so als könnte sie auch ihren Kopf nicht mehr durch eigene Kraft halten.

Das Bild vor ihnen schnürte allen die Kehle zu. Obwohl sie nicht Inuyashas Gesicht sahen, strömte von ihm unendlicher Kummer aus. Sie konnten es erst nicht begreifen, doch dann hob Inuyasha seinen Kopf und blickte mit tränennassen Augen in die Gesichter seiner Freunde.

"Wie geht es Kagome?" Es war Sango, die schließlich ihre Stimme wieder fand. Inuyasha weinen zu sehen, brachte sie beinahe aus der Fassung.

"Dame!"

Miroku runzelte die Stirn.

"Wataschi no sekinin desu!", flüsterte Inuyasha weiter.

"Was ist deine Schuld?", fragte Miroku verwirrt.

Inuyasha unterdrückte einen Schluchzer und blickte auf die reglose Gestalt in seinen Armen.

"Kagome ..." Der Name ging in einem großen Schluchzer unter.

Seine Freunde hielten den Atem an. Schließlich lockerte Inuyasha seinen Griff um Kagome und gestattete seinen Freunden einen Blick auf Kagome.

Sango atmete tief durch als sie das viele Blut sah, welches Kagomes Verband und ihren Rock verfärbt hatte. Shippo rannte zu Kagome und zog sie leicht am Arm.

"Kagome?", fragte er verwirrt.

Inuyasha senkte den Blick und strich Kagome über die blassen Wangen. Seine Stimme brach, als er meinte: "Sie ist tot."
 

Erraten, hier ist erst mal Ende. ICh beeil mich mit dem letzten Teil, versprochen. Ach ja, kleine Anmerkung am Rande. Kago hat ne Menge Zeit während ein Pfeil auf sie zusaust. Geht bitte mal davon aus, dass ihre Kraft auch den Pfeil verlangsamt. Andere Erklärung fällt mir dafür momentan nicht ein.

in deiner Schuld

Servus miteinander,
 

also ich hab heut garantiert fünf Stunden über diesem Teil gebrütet, aber im Grunde bin ich doch Recht zufrieden mit dem Ende. Besonders gut gefällt mir meine Lösung Kagome zurückzuholen. Das ist echt ausbaufähig. Mal sehen, was mir dazu irgendwann noch einfällt. Okay, ich hoffe euch gefällt was ich an einem Freitag, den 13. so zustande gebracht habe. Wehe, wenn das mit dem hochladen jetzt nicht klappt <böse mit den Augen funkel>
 

Kleines Wörterbuch:

ano = nun, gut

chikuso = verdammt

daijouba = als Frage: Bist du okay? als Antwort: Ich bin in Ordnung.
 

Okidok, hier kommt das Finale:
 

Es dämmerte bereits, als die Freunde langsam begriffen, was genau am heutigen Tag geschehen war. Es war schwer damit fertig zu werden. Sango saß zusammengekauert auf der Erde, Kirara lag auf ihren Schoß und ließ sich streicheln. Es erschien ihr unfassbar, dass das Schicksal noch einmal so hart zu ihr war. Hatte sie nicht genug gelitten? Sie hatte sehen müssen, wie ihr Vater durch die Hand ihres Bruders starb. Sie musste mitansehen, wie Kohaku ohne Widerstand jeden Befehl Narakus ausführte. Sie konnte rein gar nichts unternehmen um ihm zu helfen. Sie hätte nach all diesen schweren Schicksalsschlägen niemals angenommen, dass sie noch einmal in der Lage gewesen wäre, jemals wieder zu lachen. Mehr noch, sie hatte Freude empfunden. War das vielleicht der Preis dafür? Kagomes Tod als Preis für einen kurzen Augenblick der Freude? Das konnte doch einfach nicht wahr sein. Sango blickte zu Inuyasha. Er hatte sich wieder auf einen Baum zurückgezogen. In der Dunkelheit, die sie langsam umgab, konnte sie ihn nur schemenhaft erkennen. Doch das Licht reichte um zu wissen, dass er auf Kagomes leblosen Körper starrte. Wie sollte er das überwinden? Sie seufzte und blickte zu Miroku.

Er saß kerzengerade auf einem großen Felsen und starrte ins Leere. Sie wäre gerne zu ihm gegangen. Sie brauchte Trost und er sah ebenfalls aus, als hätte er welchen gebrauchen können. Doch wenn Sango durch all ihren Kummer eines gelernt hatte, dann war es die Tatsache, dass man in seinem Schmerz immer allein war. Sie blickte auf Kagomes Leichnam. Nun, vielleicht hatte Kagome sie etwas anderes gelehrt. Sie hatten zusammen auch schon viel Kummer durchgestanden und dabei waren sie nie allein gewesen. Doch jetzt, wo Kagome nicht mehr unter ihnen weilte, da schien zwischen ihnen allen ein Abgrund zu klaffen. Keiner konnte den anderen erreichen. Ohne Kagome waren sie hoffnungslos sich selbst überlassen. Sie waren wieder allein.

Sango blinzelte. Was war das? Ihre Augen waren feucht geworden. Wie lange war es her, seit sie das letzte Mal geweint hatte. Sie wischte sich hastig über die Augen. Nein, es war keine Zeit für Tränen. Sie war eine Kriegerin. Kriegerinnen waren stark. Wenigstens das hatte sie mittlerweile gelernt.

Sie hörte Shippo schluchzen. Sie blickte sich suchend um, doch er war nirgends mehr zu sehen. Vermutlich ging es ihm wie ihr. Er wollte nicht, dass man ihn weinen sah. Es schmerzte Sango wie einsam sie plötzlich alle waren. Vermutlich würden sich ihre Wege wieder trennen.

Erneut blickte sie zu Inuyasha. War es wirklich so, dass nur Kagome sie alle verbunden hatte? Verfolgten sie nicht das gleiche Ziel? Naraku war ihr aller Feind, warum sollte sie sich dann trennen?

Sie seufzte unglücklich. Kagome hätte nicht gewollt, dass sie wieder so einsam wie zuvor waren. Es wäre in ihrem Sinn gewesen, dass sie alle gemeinsam weiter nach Naraku suchten. Dass sie einander halfen und sich beistanden. Das war es was sie gewollt hätte. Und doch war sie der Grund, weshalb sie niemals beieinander bleiben würden. Es schmerzte zu sehr und keiner wollte, dass der andere diesen Schmerz wahrnahm. Lieber wären sie wieder allein, als zuzugeben, dass sie einander brauchten.

"Shippo, hör auf zu weinen.", meinte Inuyasha plötzlich. Seine Worte hallten in der Dunkelheit nach.

"Ich weine nicht.", kam es jämmerlich zurück.

Inuyasha sprang mit einem Satz von dem Baum.

"Keh, ich hör dich ja von hier aus sogar weinen. Chikuso, du bist ein Youkai. Youkais weinen nicht."

Shippo kam aus einem Gebüsch hervorgesprungen und sah Inuyasha böse an.

"Ich bin traurig und ein Kind. Ich darf weinen. Kagome hätte das auch gesagt."

Inuyasha blickte zu Kagome.

"Vielleicht, aber sie kann es jetzt nicht mehr. Also hör auf zu weinen. Es gibt keinen Grund dafür."

Sango stand etwas schwerfällig auf. Sie hielt Kirara auf ihren Händen und sah ihn kopfschüttelnd an.

"Keinen Grund? Was redest du denn da? Kagome ist tot. Lass uns Zeit zu trauern. Vielleicht ist es dir ja egal, aber uns geht das sehr nahe."

"Sango-chan, lass es gut sein. Jeder hat seine eigene Art mit Kagomes Tod fertig zu werden." Miroku näherte sich ebenfalls den Streitenden.

Inuyasha sah ihn kopfschüttelnd an.

"Das ist keine Art zu trauern. Ich habe nachgedacht."

Miroku zog eine Augenbraue hoch und sah ihn abwartend an.

"Und zu welchem Ergebnis bist du gekommen?"

Der Hanyou verschränkte seine Arme und sah seine Freunde überheblich an.

"Ich kam zu dem einfachen Ergebnis, dass ich das so nicht hinnehmen werde."

Shippo wischte sich die letzten Tränen weg und sah Inuyasha finster an.

"Was du nicht sagst. Willst du so tun, als ginge es Kagome bestens?"

Inuyasha ignorierte Shippos Aussage und blickte zu Kagome.

"Nein, ich werde nicht einfach hinnehmen, dass sie tot ist. Ich finde einen Weg, sie ins Leben zurückzuholen."

Sango schüttelte nur ihren Kopf. Kagomes Tod musste seinen Verstand vollkommen ruiniert haben. Wirklichkeitsverdrängung in besonders schwerem Umfang war das.

"Und wie willst du einen solchen Weg finden?", fragte sie mitleidig.

Inuyashas Augen verdunkelten sich.

"Ich muss ihn nicht finden. Ich kenne den Weg bereits."

Damit drehte er sich um und schnüffelte in der Luft. Seine Freunde warfen sich besorgte Blicke zu. Was hatte er nun wieder vor? Offensichtlich war er von seiner Idee überzeugt. Irgendjemand sollte ihm sagen, dass es keine Möglichkeit gab, Tote ins Leben zurückzuholen.

Mirokus Augen wurden größer. Er legte Inuyasha eine Hand auf die Schulter.

"Willst du etwa Urusais Zauber anwenden? Das kannst du Kagome nicht antun. Denk doch einmal nach. Möchtest du, dass sie von den Seelen Toter leben muss, nur weil du dich nicht mit ihrem Tod abfinden möchtest?"

Er hörte Sango die Luft einziehen. Offensichtlich war ihr auch gerade Kikyo eingefallen. Das konnte Inuyasha doch unmöglich wirklich planen.

"Anta baka?"

Inuyasha drehte sich um und sah seine Freunde an, als hätten sie gerade alle einen schweren Schlag auf den Kopf erhalten. Das konnte doch wohl nicht ihr ernst sein. Dachten sie etwa, er hätte den Verstand verloren. Niemals würde er aus Kagome das gleiche machen wie aus Kikyo. Er war doch nicht von allen guten Geistern verlassen. Nachher erwachte Kagome mit dem gleichen Hass auf ihn. Also wirklich, er war doch nicht verrückt geworden. Mit Kikyo fertig zu werden, war schon hart. Kagomes Hass wäre eindeutig zu viel für ihn. Er schüttelte also nur seinen Kopf. Seine Freunde erkannten wohl, dass sie falsch lagen. Er sah es in ihren Gesichtern. Verwirrung machte sich dort breit. Offenbar wussten sie wirklich nicht, was er vorhatte. Und dabei war es doch so nahe liegend. Wieder schüttelte er seinen Kopf. Er drehte sich um und suchte erneut nach einem bestimmten Geruch. Es war schwer etwas anderes, als Kagomes Blut wahrzunehmen. Der Geruch wurde langsam schwächer. Es waren bereits Stunden vergangen, seit sie das letzte Mal geatmet hatte. Er sollte sich besser beeilen. Er hatte keine Ahnung wie lange Kagome tot sein konnte um sie trotzdem noch zurückzuholen.

Je länger er schnüffelte, desto klarer wurde ihm, dass er einfach nicht fand, was er suchte. Er seufzte, warf seinen Kopf in den Nacken und schrie so laut er konnte:

"Sesshoumaru! Zeig dich, verflucht noch mal."

Miroku tauchte mit Sango einen überraschten Blick. Sesshoumaru? Niemals hätten sie daran gedacht. Und doch hätte es ihnen einfallen müssen. Der einzige Youkai, der die Macht besaß, Kagomes Tod rückgängig zu machen, war Inuyashas verhasster Bruder. Die Frage war nur, wie er Sesshoumaru dazu bewegen wollte. Freiwillig belebte er bestimmt keinen Menschen wieder und Inuyasha war zu schwach um seinen Bruder zu besiegen.

Inuyasha schrie noch ein paar Mal den Namen seines Bruders. Schließlich raschelte es in einem Gebüsch.

"Hinfort von mir. Hör auf der Stelle damit auf."

Jaken! Kurz darauf hörten sie ein leises Kichern. Das musste Rin sein. Jaken erschien und recht bald wurde deutlich, was seinen Unmut verursacht hatte. Rin hatte einen Blumenkranz geflochten und versuchte nun ihn Jaken umzuhängen. Der kleine grüne Gnom wehrte sich so gut ihm das möglich war.

Sesshoumaru trat aus dem Dunkel der Wälder und schüttelte herablassend seinen Kopf.

"Inuyasha, warum schreist du so. Ich bin keineswegs taub." Seine Stimme klang unbeteiligt wie immer.

Inuyasha war erleichtert. Es war vermutlich das einzige Mal in seinem Leben, dass er froh war seinen Bruder zu sehen.

"Gut, du bist hier.", stellte er überflüssigerweise fest.

Sesshoumaru zuckte mit den Schultern und blickte gelangweilt umher. Sein Blick haftete für einen Moment an Kagomes toten Körper. Doch auch das interessierte ihn nicht wirklich. Ein toter Mensch mehr. Je weniger es von diesen überflüssigen Geschöpfen gab desto besser.

"Dein klägliches Geheul war ja auch nicht zu überhören." Es war klar, dass Sesshoumaru nicht aus Nächstenliebe hier war. Vermutlich hatte er nur nichts Besseres zu tun.

"Hast du Neuigkeiten von Naraku?"

Inuyasha schüttelte seinen Kopf.

"Dann habe ich hier nichts mehr zu suchen. Jaken?"

"Sesshoumaru-sama?" Der kleine grüne Begleiter sah Sesshoumaru aus großen Augen an.

"Wir gehen."

Rin kam an seine Seite gesprungen und tänzelte neben ihm her. Gelegentlich blickte sie lachend zu ihm auf. Bewunderung lag in ihrem Blick. Es kümmerte ihn nicht weiter.

"Sesshoumaru, ich brauche deine Hilfe."

Für einen Moment glaubte er sich verhört zu haben. Aber natürlich waren seine Ohren perfekt. Er verhörte sich niemals. Langsam drehte er sich herum und sah seinen unnützen Bruder an.

"Warum sollte ich dir helfen? Wenn du nicht stark genug bist um mit deinen Gegnern allein fertig zu werden, ist das dein Problem. Der Stärkere überlebt, der Schwächere stirbt. Ein ganz einfaches Gesetz. Und das du der Schwächere bist, ist mir unlängst bekannt."

Inuyasha unterdrückte seinen Zorn. Es war nicht die Zeit um sich über Sesshoumarus Überheblichkeit aufzuregen. Es gab Wichtigeres. Er blickte wieder zu Kagome. Er würde sie zurückholen. Niemals würde er zulassen, dass sie starb. Auch Sesshoumaru konnte ihn davon nicht abhalten. Er blickte seinen Bruder entschlossen an.

"Kein Gegner. Dafür brauche ich deine Hilfe nicht. Ich bin stärker als du glaubst."

Sessshoumaru drehte sich wieder um.

"Offenbar nicht stark genug. Warum sonst bräuchtest du meine Hilfe?"

Unnützer Wurm. Es war ihm schleierhaft, warum dieser hanjou überhaupt noch unter den Lebenden weilte. So schwach wie er war, hätten schon längst andere Dämonen ihn vernichten müssen. Es ekelte ihn, das Menschenblut zu riechen. Es war eine Schande, die sein Vater über diese Familie gebracht hat. Ihn mit einem solchen Bastard zu bestrafen. Er gab Jaken ein Zeichen und sie gingen weiter.

"Ich kann jeden Gegner besiegen. Tetsaiga ist eine mächtige Waffe. Was ich jedoch nicht kann, ist den Tod besiegen."

Sesshoumaru blieb erneut stehen. Rin, die hinter ihm gelaufen war, prallte an seine Beine.

"Gomen nasai!", meinte sie lächelnd und hüpfte dann wieder summend durch die Gegend. Menschen! Warum eigentlich ließ er Rin bei sich?

"Den Tod?" Es konnte nicht Inuyashas Ernst sein. Er war idiotischer als er gedacht hatte, wenn er wirklich annahm, Sesshoumaru würde seine Begleiterin ins Leben zurückholen. "Ein Mensch. Nicht mehr, Inuyasha. Es macht für mich keinen Unterschied, ob sie lebt oder nicht. Nur ein Mensch. Wozu sich darum kümmern?"

Menschen waren derartig schwache Lebensformen. Sie verdienten es früh zu sterben. Sie waren einfach schwach. Sesshoumaru hasste wie alle Lebewesen die stärker waren die Schwächeren. Es war die natürliche Auslese, dass nur der Stärkere überlebte. Es war das Gesetz der Natur. Wozu daran etwas ändern?

"Du musst sie retten." Inuyasha klang entschlossen. Es kam selten vor, dass er ihn belustigte, doch in diesem Moment war es der Fall. Glaubte dieser Nichtsnutz wirklich, dass er ihn zwingen konnte. Inuyasha hatte die nicht die Macht, ihn zu zwingen. Er hatte ihm seinen Arm genommen, das war jedoch auch schon das Äußerste. Mehr würde er nie bekommen.

"Inuyasha, es wird Zeit, dass du endlich lernst. Ich muss überhaupt nichts. Warum sollte ich sie retten? Wozu? Sie ist schwach. Sie ist tot, das ist das beste Zeichen. Es gibt nichts, was du mir anbieten könntest."

Inuyashas Zorn wurde größer. Natürlich rührte er nur daher, dass er die Wahrheit der gesprochenen Worte erkannte. Sesshoumaru musste überhaupt nichts tun. Er war es, der etwas wollte und er hatte nichts anzubieten.

"Du kannst mich töten.", schlug er versuchsweise vor.

Sesshoumaru zog eine Augenbraue hoch und sagte damit sehr deutlich was er davon hielt. Natürlich, in seiner Überheblichkeit dachte er sowieso, er könnte Inuyasha einfach töten. Sein Tod war somit kein Angebot. Er dachte angestrengt nach. Es musste einfach etwas geben.

Sesshoumaru wartete, als jedoch kein weiteres Angebot erfolgte. Drehte er sich um und ging.

"Menschen sind schwach und so bist du. Mich um etwas so idiotisches zu bitten, zeigt das sehr deutlich."

Damit verschwand er wieder in der Dunkelheit. Inuyasha blieb zurück und sah ihm verzweifelt nach. Das konnte doch nicht sein. Warum war er nur ausgerechnet auf diesen Idiot angewiesen? Er sah seine Freunde an. Sie hatten wohl auch gehofft, ihm würde etwas einfallen, doch jetzt waren sie genauso unglücklich wie er.

"Chikuso!", fluchte er. Er ging zu Kagome und blickte auf ihr Gesicht. Eigentlich sah sie aus, als würde sie schlafen. Er strich ihr sanft über die Wange. Sie war kalt.

"Ich werde das nicht zulassen.", meinte er entschieden. Er hob sie auf und rannte Sesshoumaru hinterher.

"Armer Inuyasha.", meinte Sango leise.

Miroku nickte.
 

"Sesshoumaru!", schrie Inuyasha wütend. Er baute sich vor seinem Bruder auf und sah ihm ins Gesicht. Kagome lag leblos auf seinen Armen.

"Du wirst sie zurück ins Leben holen.", erklärte er entschieden.

"Du bist lästig.", entgegnete Sesshoumaru nur. Er wollte an dem Hanyou vorbei gehen, doch plötzlich blieb er stehen. Konnte das sein? Er wollte es erst nicht glauben und dachte sich geirrt zu haben, doch als er einen weiteren Schritt tat, fühlte er erneut Tensaigas Pulsschlag. Er blickte auf sein Schwert. Konnte das sein? Wollte Tensaiga, dass er dieses Mädchen rettete.

Er blickte auf die tote Person. Sie sah nicht viel anders aus als alle anderen Menschen schwach. Er glaubte ihre Schwäche beinahe zu fühlen. Und doch irgendetwas musste an diesem Menschen dran sein, wenn Tensaiga reagierte. Nachdenklich blieb er stehen und verharrte. Der Pulsschlag wurde deutlicher. Es gab keinen Zweifel. Tensaiga wollte dieses Mädchen ins Leben zurückholen.

"Sesshoumaru?" Der Angesprochene blickte in das Gesicht seines Bruders. Er hörte Rin etwas weiter entfernt summen.

Sesshoumaru folgte Tensaigas Anweisungen. Sein Schwert dachte sich etwas dabei. Warum also sollte er das Mädchen nicht retten. Offenbar konnte sie doch noch von Nutzen sein. Er zog Tensaiga aus der Scheide.

Inuyasha wäre seinem Bruder vor lauter Erleichterung beinahe um den Hals gefallen. Natürlich unterließ er es. Gespannt sah er zu, wie Sesshoumaru mit Tensaiga unsichtbare Geister von Kagome zu schneiden schien. Mehrmals schwang er sein Schwert. Schließlich steckte er es zurück und schüttelte seinen Kopf.

"Aligato.", flüsterte Inuyasha. Er hörte Kagome atmen. Es war beinahe ein Wunder. Nein, es war ein Wunder. Sie atmete. Bei Gott sie lebte wieder.

"Bedanke dich nicht. Du stehst in meiner Schuld und eines Tages werde ich diese auch fordern."

Inuyasha hielt Kagome sehr vorsichtig. Er blickte seinen Bruder an.

"In bin bereit. Wann immer du möchtest, bin ich bereit, die Schuld zu bezahlen."

Sesshoumaru wandte sich zum Gehen.

"Du weißt nicht einmal wie hoch die Schuld ist.", warnte er ihn.

Inuyasha war das egal. Es gab nichts das so teuer war wie Kagomes Leben. Sie lebte, das allein zählte.

"Mein Leben bedeutet nichts, wenn sie dafür nicht tot ist.", meinte er im Brustton seiner Überzeugung. Sesshoumaru drehte sich ein letztes Mal noch einmal um. Es kam selten vor und es wirkte beängstigend, wenn es geschah, doch genau in jenem Moment fing Sesshoumaru an zu lächeln.

"Anta baka, Inuyasha. Ich gab ihr ihr Leben. Ich kann es ihr jederzeit wieder nehmen. Der Tag wird kommen, da werde ich genau das tun."

Inuyasha dachte, sein Herz würde stehen bleiben.

"Niemals! Eher wirst du mich töten müssen."

Sesshoumarus Blick machte deutlich, dass er darin nicht wirklich ein Hindernis sah.

"Tensaiga wollte, dass deine Gefährtin lebt. Nur deswegen tat ich es. Du solltest wissen, dass mir ein Menschenleben nichts ausmacht. Wenn ich entscheide, wird sie sterben. Vergiss das besser nicht. Du stehst in meiner Schuld." Er blickte auf Kagome.

"Sie steht in meiner Schuld." Damit verschwand er wieder in der Dunkelheit.

"Sesshoumaru-sama.", schrie Jaken und rannte hinter ihm her.

"Sesshoumaru-sama.", rief auch Rin und rannte wieder an seine Seite. Inuyasha sah noch wie sie ihm kurz zuwinkte. Seltsam dieses Mädchen. Wieso nur war es bei seinem Bruder? Nun, das tat nichts zur Sache. Er blickte Kagome an. Nun schlief sie wirklich. Nein, niemals würde er zulassen, dass sein Bruder das rückgängig machte. Er würde einen Weg finden um Sesshoumaru zu besiegen. Wenn er erst die Splitter alle hatte, könnte er ein richtiger Dämon werden und dann würde er seinen Bruder töten. Dann wäre Kagome sicher. Genau das würde er tun. Kagome würde nur noch einmal über seine Leiche sterben.
 

Kagome erwachte langsam. Sie kam sich vor, als hätte sie gerade 100 Jahre geschlafen. Sie fasste sich träge an den Kopf. Was war geschehen? Schwach erinnerte sie sich an Kikyo und an das was Inuyasha alles gesagt hatte. Was sollte sie deswegen tun. Er hatte sehr deutlich gemacht, dass er sie nur für eine unvollkommene Kopie hielt. Das hatte geschmerzt. Doch natürlich wusste er nicht, dass sie das alles gehört hatte. Sollte sie es ihm erzählen. Und wenn sie es tat, was dann? Es würde nichts an dem Gesagten ändern. Es würde nur alles verändern. Am besten behielt sie es für sich. So war es wohl am besten. Langsam richtete sie sich auf und öffnete die Augen. Sie war wohl wieder im Dorf. Wie viel Zeit war wohl vergangen? Hm, es war ja auch egal. Sie blickte an sich hinunter. Sie trug wieder die Gewänder einer Miko. Richtig, ihre eigenen Sachen waren durch Inuyasha erst zerfetzt worden und dann durch ihr Blut ruiniert. Wieder eine neue Uniform. Ihre Mutter wäre sicher sich begeistert. Ein Seufzer entrann ihrer Seele. Vorsichtig stand sie auf. Immerhin hatte sie keine Schmerzen. Sie tastete ihren Bauch ab. Nanu, hatte es aufgehört zu bluten. Sie öffnete das Gewand und blickte auf ihren nackten Bauch. Kein Verband mehr. Man, sie musste lange bewusstlos gewesen sein. Nur noch vier längliche Narben waren auf ihrem Bauch zu sehen. Sie fuhr vorsichtig darüber. Nun war sie für immer von Inuyasha kennzeichnet. Irgendwie hatte das ja auch etwas. Es würde sie immer miteinander verbinden. Sie schloss das Gewand wieder und ging dann hinaus. Die Sonne ging gerade unter. Ein Moment blieb sie stehen und blickte verträumt in den Himmel. Es sah so friedlich aus. Sie hatte geglaubt, sie würde Wut auf Inuyasha verspüren. All die Worte, die er gesagt hatte, hatten sie verletzt. Waren tief in ihre Seele eingedrungen. Doch plötzlich spürte sie nur eine große Ruhe in sich. Was war wohl geschehen, während sie darauf gewartet hatte, wieder zu Bewusstsein zu kommen. Seltsam. Sie fühlte sich irgendwie anders. Nun ja, immerhin war sie schwer verwundet gewesen. Vielleicht fühlte man sich danach so.

Sie machte sich auf den Weg zu Inuyasha. Ihre Freunde konnte sie später suchen. Im Moment musste sie mit ihm reden. Sie wusste wo er war. Da wo er immer war. Bei seinem Baum. Es war nicht wirklich seiner, aber hier hatte sie ihn zuerst gesehen. Seit dem war es für sie sein Baum. Sie lächelte, als sie in den Wald ging. Recht bald erreichte sie den Baum. Natürlich saß Inuyasha davor. Er blickte nicht auf, als sie sich ihm näherte, aber zweifellos hatte er sie längst wahrgenommen. Sie setzte sich neben ihn.

Inuyasha schwieg. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er hatte sich mit den anderen gestritten. Er hatte ihnen allen den Schwur abgenommen, Kagome nichts von ihrem Tod zu erzählen. Auch wenn sie seine Meinung nicht teilten und auch den Grund für sein Schweigen nicht kannten, hatten sie geschworen, ihr nichts zu sagen. Er wollte nicht, dass sie wusste, dass Sesshoumaru Schuld an ihrem Leben war. Er wollte nicht, dass sie in Angst leben musste. Er würde sie beschützen. Daran gab es für ihn keinen Zweifel. Also gab es auch keinen Grund, ihr die Wahrheit zu sagen. Er blickte sie an.

"Daijouba?"

Sie nickte lächelnd "Daijouba!"

"Weißt du, es war nicht deine Schuld.", fing sie dann an. Er sah sie schräg von der Seite her an. Er wusste, was sie meinte.

"Wie kannst du das sagen? Ich war es, der dich verletzt hat. Das haben alle gesehen."

Sie blickte in die Ferne.

"Mag sein, aber es war nie deine Absicht, mir weh zu tun. Das ist mir klar. Ich wollte nur, dass du das weißt."

Inuyasha seufzte. War es nicht verrückt, dass er ihr glaubte. Er wusste, dass er schuldig war und doch hatte er darauf vertraut, dass sie ihm die Absolution erteilte. Mehr noch, er hatte gewusst, dass sie es tun würde. Er lächelte leicht.

"Was ist daran komisch?"

"Nani mo! Es ist nur, dass ich mich mit Kikyo darüber stritt. Weißt du, das ist es, was ihr zu schaffen macht."

Sie hielt die Luft an. Nie hätte sie gedacht, dass er auf jenen Tag zu sprechen kommen würde.

"Dass du in der Lage bist, mir zu vergeben. Dass dein Vertrauen in mich so groß ist."

Nun musste auch sie lächeln. Tja, dann hatte er das also auch erkannt.

"Verrückt nicht wahr?"

Sein Lächeln vertiefte sich.

"Warum vertraust du mir eigentlich?"

Kagome dachte darüber nach. Warum? Das war eine gute Frage. Konnte man darauf aber wirklich antworten. Tat man es nicht einfach. Sie wusste nicht, ob es dafür eine Begründung gab. Sie wusste nur, wie sie fühlte. Also blickte sie ihn direkt an. Sie wartete bis er den Kopf zu ihr wandte und ihren Blick erwiderte.

"Das kann ich dir auch nicht so genau erklären. Es ist einfach so. Du bist immer für mich da, wenn ich dich brauche. Das schafft vertrauen."

Er nickte leicht.

"Und warum kannst du mir einfach vergeben?" Sein Blick wanderte zu ihrem Bauch. Einen Moment dachte sie, er könnte direkt auf die von ihm verursachten Narben sehen. Sie lachte leise.

"Warum ich dir vergeben kann? Das ist wirklich einfach." Er sah sie gespannt an.

"Ano, weil du der Grund dafür bist, dass ich lebe." Inuyashas Herz blieb einen Moment lang stehen, nur um dann umso schneller zu schlagen. Sie blickte ihn unbekümmert an und lachte leise. Es schien so, als hätte sie gerade eben etwas Belangloses übers Wetter gesagt. Seine Gefühle gerieten in helle Aufregung. Er war der Grund für ihr Leben? Glaubte sie wirklich an das Schicksal? Dass sie seinetwegen geboren wurde? Wenn sie es sagte, glaubte er es beinahe auch selbst.

Sie räusperte sich und stand auf. Immer noch konnte er nichts erwidern.

"Ja, natürlich. Ohne dich hätte mich dieser Youkai umgebracht. Du hast mich gerettet. Was ist dagegen schon eine Verwundung?"

Beinahe wäre er rückwärts umgefallen. Das hatte sie also gemeint. Er war aber auch ein Narr. Warum sollte sie auch glauben, wegen ihm geboren worden zu sein. Er war sicher nicht der Sinn ihres Lebens. Sie sprach nur von Tetsumaru. Hätte er sich nicht verwandelt, hätte der Youkai Kagome umgebracht. Richtig, insofern hatte er ihr Leben gerettet. Er seufzte und stand auf. Nur gut, dass er nichts gesagt hatte. Er hätte sich ja wirklich lächerlich gemacht. Kagome wartete auf ihn. Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg. Er blickte sie flüchtig an und kam nicht darum herum, zu bedauern, dass sie ihre Worte nicht anders gemeint hatte. Wenn er schon nicht den Sinn seines Lebens kannte, wäre er doch gerne der Sinn ihres Lebens. Vielleicht hatte Sesshoumaru doch Recht. Er war ein Narr. Warum sollte sie einem Hanyou solche Gefühle entgegenbringen?

"Inuyasha?"

"Hm?"

Kagome blieb stehen und starrte seinen Rücken an. Er hielt ebenfalls an und sah sie an.

"Weißt du, ich weiß genauso wenig warum ich geboren wurde wie du es weißt. Vielleicht gibt es keinen besonderen Grund dafür."

Er runzelte die Stirn.

"Anta baka? Wovon redest du denn da?" Hatte sie so deutlich gesehen, woran er bei ihren Worten gedacht hatte?

"Ich will ja auch nur sagen, dass ich nicht weiß, warum das alles geschieht. Aber da ich es nicht weiß ..." Sie hielt inne um sich ihre Worte zu Recht zu legen.

"Ano, vielleicht bist doch du der Grund." Sie zuckte hilflos mit den Schultern. Er sah sie sekundenlang schweigend an.

"ich wollte nur, dass du das weißt." Sie lächelte leicht und nahm dann seine Hand.

"Lass uns zurückgehen." Er nickte immer noch schweigend. Sie hatte wohl seine Enttäuschung vorhin doch gesehen, anders konnte er sich ihre Worte nicht erklären. Womöglich hatte sie ihn trösten wollen. Und das war ihr auch gelungen. Es war tröstlich zu wissen, dass er vielleicht doch der Sinn ihres Lebens war.
 

Ende
 

Ja, ja, yippie, yippie, ja ja ...

Ich kann es echt noch nicht glauben, dass ich tatsächlich am Ende angekommen bin. Meine erste Fanfic ist fertig. Jetzt bin ich stolz wie Oskar. Und die Charas hab ich glaube ich auch recht gut hinbekommen. Außerdem hat Sessi noch eine Schlüsselrolle bekommen (niederknie vor dem Mesias). Ja, doch ich bin echt zufrieden. Mal schauen was ich als nächstes schreibe.
 

Ach ja, danke für all die lieben Kommis. Über Feedback freut man sich ja immer.



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Kommentare zu dieser Fanfic (28)
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Von: abgemeldet
2007-10-08T22:04:46+00:00 09.10.2007 00:04
gute FF¨
doch sie kann doch gar noch nicht fertig sein!
Sesshomaru ist noch auf dieser Welt. sie muss doch noch erfahren, das sie tot war.

naja auch egal!è
super FF!

Ich fand es voll süss das sessy kagome belbte. sie wären so ein süsses paar!
vielleicht hat tensaiga deshalbreagieret, vielleicht gehört kagome ja zu sessy!

Würde mich freuen wenn du weiter schreiben würdest!
Und auch auf eine ENS würde ich mich freuen!

HDGDL
lana111
Von:  MorgainePendragon
2007-02-13T12:29:32+00:00 13.02.2007 13:29
Tjaaaaa, und du sagst du kannst dich nicht kürzer fassen...^^ Also, im Vergelich zu deinen späteren FFs ist das noch kurz^^. Aber das bedeutet ja nicht, dass es schlechter ist. Im Gegenteil: Kurz und direkt und gerade auch das letzte Kapi sehr nachdenklich und voll von überbordenden Gefühlen!
Ich LIEBE deinen Sess!
Schon damals konntest du seine Charakterzüge auswendig. Naja, dann war er halt gerade in der Nähe und schaut mal, warum sein Bruder so schreit *lach*. Hach, es ist herrlich. Und sich vorzustellen, wie er dann so hoheitsvoll aus dem Wald kommt, ihm alles was er dort sieht unter seiner Würde erscheint... Eieieiei.... Dieser Dämon ist wahrhaft unvergleichlich... arrogant^^. Aber WUNDERSCHÖN.^^
*drop*
Die Vorstellung, dass Inuyasha ihm was schuldet ist interessant. Ich mein, du erzählst in "Geliebter Dämon" zwar, dass er tot ist, aber nicht wies dazu kam. Oder? *nicht mehr so genau weiß* Dann könnte ja sogar Sess in irgendweiner Weise seinen Tribut von ihm gefordert haben..... *überleg* ^^
Du bringst mich zum Grübeln^^.
Und schon hier sieht man die Hingabe der kleinen Rin. Könnte wirklich sehr gut eine Vorgeschichte zu deinen späteren FFs sein. Passt sehr gut. Wahnsinn, wenn man bedenkt, an was du da alles denken musst und schon alles irgendwo im Hinterstübchen hast wies weitergeht.
Das ist wahrhaftig eines Autors würdig, Schatzü! Ich bin hellauf begeistert!
Ich mag übrigens die Idee mit dem "für jemanden geboren worden" zu sein oder das "jemand eines anderen Sinn zu Leben" darstellt. Das ist irgendwie ein schöner, sogar tröstlicher Gedanke.
Schicksal, oder?
Ich mein, vielleicht wars von Anfang an irgendwie Schicksal, dass WIR uns treffen und uns SO gut verstehen. Was für ein wundervoller Gedanke.
Klein aber fein, deine FF.
Auch diese ist schon sehr deutlich durch deinem Stil geprägt. Besonders wie gesagt das letzte Kapi.
Jefällt.
*stempel druntersetz*
^^
Dein Madolein
Von:  MorgainePendragon
2007-02-09T13:39:21+00:00 09.02.2007 14:39
Wie, sie ist tot??? Hmmmm....
Also DAS hätt ich irgendwie net so ganz vermutet. Oder doch so, dass sie zumindest wiedererweckt wird oder so. Aber das ja dann wohl irgendwann später. Wenn.
Mir gefällt hier besonders, dass du viele japanische Ausdrücke verwendest. Noch mehr als im ersten Kapi. Ich finde das beeindruckend.. Hast du das alles mal aufgeschnappt oder gezielt nachgeschlagen?
Und dann Kikiyo. Weißt du, ganz zu Anfang, als ich die Serie noch nicht recht kannte, da habe ich Kikyo immer gehasst. Naja, jedenfalls net gemocht. Mittlerweile mag ich sie lieber als Kagome. Zuminest so, wie sie VOR ihrer Wiedererweckung als Seelenlose Puppe war.^^
Und genau so hast du sie ja auch treffend beschrieben in diesem Kapi. Die Antipathie auf meiner Seite ist demnach groß und plötzlich ist es wieder Kagome, die mir unendlich Leid tut.^^
Also, schlecht ist das was ich hier lese wahrhaftig nicht. Ich weiß gar nicht was du hast? Es ist zumindest jetzt am Schluss doch GANZ anders als eine Serienfolge. Durch Kagos Tod rüttelst du regelrecht auf. Ich find das genial.^^
Das ist wie ne satte Ohrfeige am Schluss. Klasse! *schlag mich* *hau mich* *lach*
Von:  MorgainePendragon
2007-02-07T14:23:04+00:00 07.02.2007 15:23
Interessant, interessant. Ich kenne ja zwei Menschen, die FFs zu InuYasha schreiben. Oder zumindest lese ich tatsächlich nur von zwei Menschen hier FFs zu diesem Thema. Und es ist WIRKLICH interessant. Ich mein, man sollte und ich werde auch nicht vergleichen. Aber das, was ich hier gelesen habe, ist schon sehr gelungen. Ich kenn die Serie ja nun auch sehr gut. Und es macht mir wirklich Spaß von all den Charas neues zu lesen. Du hast ihre Charakterei-genschaften aufs beste eingefangen. Ich LIEBE dieses Hick-Hack-Getue zwischen InuYasha und Shippo beispielsweise^^. Deine Worte wecken Interesse, auch wenn das Thema an sich (InuYasha gegen Dämon, das immer wiederkehrende Schema – aber was soll auch schon groß anderes passieren^^) bekannt ist. Mir gefällt, dass du BEIDE Sichtweisen darstellst, die von Kago und auch die von InuYasha. Wundervoll wie tief du da einsteigst. Man kann seine Verzweiflung beinahe spüren. Also, du hast die FF ungefähr zu der Zeit hier reingestellt, wos bei mir mit dem Anime-/Manga-Fieber erst richtig losging. (Und ich meine auch der InuYasha-Anime war da noch recht „frisch“ in Deutschland^^.) Des ist irgendwie eine seltsame Vorstellung. Schon so lange ist das her??? Und dennoch trägt diese FF unverkennbar deinen Stil, der mir so gefällt. Ich könnt mir zu JEDEM Thema eine FF durchlesen, WENN sie denn von dir ist! Du hast es einfach drauf mit Worten zu fesseln. Ich bin süchtig! Und du bist Schuld!^^
Von:  Denryuu
2006-10-04T07:10:13+00:00 04.10.2006 09:10
Dafür, dass dies deine erste FF war, einfach super =) Kann mich nur an meine vorherigen Kommentare anschliessen, sehr guter Schreibstil, alles sehr gut beschrieben, dazu noch Inu Yasha OST hören, und das Ende ist wirklich genial *-*

^^
Von:  Denryuu
2006-10-03T20:50:05+00:00 03.10.2006 22:50
Wow... ich bin sprachlos... Und dieser Cliffhanger ist einfach gemein ^^;
Von:  Denryuu
2006-10-03T20:39:47+00:00 03.10.2006 22:39
Ein Wahnsinns-Kapitel! Grosses Kompliment, sehr sauberer und guter Schreibstil ^^

Geschichtlich: Wow... sehr actionreich, gefühlvoll und tragisch...! ^^
Von: abgemeldet
2004-11-07T18:04:59+00:00 07.11.2004 19:04
Dis FF hat mir echt gut gefallen^^
Vor allem Kagomes Wiederbelebung hast du sehr gut gelöst, finde ich. Die Charaktere waren auch alle sehr gut getroffen, und die Gefühle(vor allem im zweiten Teil!) hast du so gut rübergebracht, mir standen zwischenzeitlich die Tränen in den Augen.
Also, Kompliment zu der gelungenen FF^^
Von: abgemeldet
2004-01-03T00:13:32+00:00 03.01.2004 01:13
*kopfschüttel* *versuch in die wirklichkeit zurück zu holen*
Man, die Geschichte war echt der Megahammer. Das war sowas von spannend und einfach nur mega klasse. Aber ich wüßte gern, was mit Kagomes neuen Kräften ist und was ist mit Kikyo?
Bye Half-Demon-Angel
Von: abgemeldet
2003-11-10T18:23:05+00:00 10.11.2003 19:23
Schande! Schande über mich!!!
Ich habs seit damals ja immer noch nicht geschafft hier mal nen Kommi zu hinterlassen. Ich habs bisher irgendwie vergessen oder war einfach zu faul ^^"" Aber besser spät als nie, gelle?
Die Fic war ja einfach nur genial. Wirklich. Ich war einfach nur platt, als ich das hier gelesen hab. Aber das kenn ich inzwischen ja von dir schon.^^
Sayonara Yena


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